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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 16, 1900)
li- r rttltiitirte tlnelitw IIitlt et. .«-·-- .-.. Humoteztc von R. L« : t te l. O ’ eit das Städtchen Kirch tnttrmszs l)..« . sich des Besitzer-. eines Real Wn »- 5 erfreute, hatten die singen Der - « atnen Bürger über Die at ««-nciel ,tlicher. « l,cftötnngen tein lsnrc utch die forttcsiitrenc en Konflikte Gymn etsicisten mit Dem alten Nacht kiter Firanier, Der ziie geringste Gele —« seit vis«i' te, Sinken irgend einen txnmssstasken «.«iz:;c:.-t triitn Reltor zu « «cn, s.1!- tu per letztere end-lich ·:".lc.f,:, ten «.J-,«t;ii2ern der Prtnta its-s Schirm unter ·.«lnDr.)lmtn1 Der Stie ",lc,.«-·.t--i ten Peinen ierer Etwnmtnei nur Uns-; bis-: il tlt;r«21ben:«.s -;n ers UDHL . Die Gynmxsinsten waren .1.turl ch Iuet die JJL lies- aelnnkt .n: DIE Tiefst . ·-" t und da eine ofstne «l.ilesn:1ng egen den Beschlan teiz Rette rz un öglich mete, tcnientriin sich Ver hist-it d Haß auf die n1.sl.!n eine iirsicle - s Verbots, Den a-. ten Jst-. chtx nachter AlH dieser nun um nächsten limita «hiir des ttncipziintnerg lyereinttat » und den Schluß ver Sitzung verkün dend, im Weiserunggfalle mit ttlnzeige gend los, vet aller Beschreibnng spot iet. Nur der Geschwindigkeit mit wel cher der alte Zimmer anjesichtg des of » jenen Aufrulitg das Weite suchte, war es zu danken, baß es- nicht ,«u thiitlichen Auslchteitungen inm. legt, wurde int Laufe einer erregten Sitzung ein förmlicner Bund geschlos sen: »nie und nimmer der Gewalt zu bend mit dem Schlag 11 Uhr zur« nnd Arretur drohte, da brach ein Ent- ? tiistungslturm der atademi schen Ju Nachdkm Der Sturm sich etwas ge mosckim«1mh hie Jtertckimnrenm nplnlk - tensichseierlich dem ,,·fcilen Knechte des I Thrannen" dem armen Nachtwächter, ; der doch nur seiner Pflicht nachlam, mit » allen möglichen Mitteln zu schaden und ihm jeden erdentlicben Schabernack an- · zuthuni Erst zu später Stunde trenn ten sich die aufgeregten Jünalinge, bit ,teren Haß gegen den Nachtwijnter, der »sich erdreisten wollte, ihre persönliche Freiheit zu beschränken«, im Herzen. — Schon nach wenigen Tagen sollte » sich eine Gelegenheit finden« dem verach teten »Nachtrathe« einen Streich zu’ spielen. Einer der Verschwvrenen hatte ausgewittert, daß Freund Kra mer allabendlich durch den Genuß di verser Mittel sich in seinem schweren nächtlichen Dienste erquicke und als dann in einer Mauerniiche des Flei schergäßchens dem Schlafe des Gerechten sich hingebe Erfreut vernahmen die sehst-benim hen Ghmnasiasten diese Runde und am « nächsten Kneipadende wurde Rath ge pflegen, wie man diese Dienstwidrigteit des verhaßten Nachtwächter-S bestrafen tönne. Nachdem in einer langen Debatte als le erdentlichen Vorschläge einer ein gehenden Priifung unterzogen waren, kam man endlich überein, den pflichtver- ; essenen Väter der Stadt zu — ent fiLhren Gerade seiner Ungeheuerlichkeit we gen wurde dieser Vorschlag mit stür mischem Beifall begrüßt und von den verwegenen Burschen einstimmig ange nominen. Nachdem noch siirsolglich alle Ein elheiten über das Wie und Wann estgestellt und ein »Exetutivtommittee« aus den sechs stärksten Primanern ge bildet worden war, schritt man schon am nächsten Abend zur Ausführung des Planes Zuk geeigneten Stunde begaben sich die sechs Auserwählten, geführt vom Primai uer Schneidig, an den Ort der That, während das versammelte Korps der Gymnasiasten vor den Thoren des Städt chens der tornmenden Dinge harrte. — ch Ost-»- Islkssi Fiktion ML thkbann l s- -- - - s-- -- --,.-— der Verschworenen zs begitnftigen; es war . eine bitter talte Winternacht und der Schnee fest gefroren. Auf den Straßen war keine Menschenseele zu finden nnd der alte utmiithigeMond sah der schmar zen Un at lächelnd zu «Jnr Fleischergäßchen angelangt, Ver nahm der engere Ausschuß der Sechs ein sanftes Schnarchen und stellte mit Be friedigung fest, das-, der argldse Nacht wächter wirklich seine gewohnte Ruhe pause hielt. · Hurtig brachten zwei der Gymnasiai sten einen in der Nähe bereiigehaltenen Kastenschlitten herbei, acht Arme umfaß ten behutsam den niclzigahnenden alten Kramer; sanft ließ man ihn in das Jn nete des Schlittens gleiten, und nachdem der Anführer Schneidig sich noch deg hotnes und Spießes bemächtigt h.1tte, begann die tolle Fahrt. — Dumps dröhnte es vom Thurm der szsttche zwölf Schläge verlündeten den Eintritt der Mitternachtsftundr. Der Präses Schneidi hatte inzwischen die beiden an die Deichsel des Schlittens . onmiandirten Gyninasiasten flüsternd in « « mitt, und leicht glitt der Schlitten des ges dahin, hinaus vor die Stadt. Während die übrigen Mitglieder des Exelut ongtdmrnittees den Transpott als T- M begleiteten begab sich chSchneidig " n Marttplay des Städtchen und ro ich ertönte es: ) Ip-lst hört ihr Herren und laßt euch ge . F Weiter hagensnir heut gestoh und laßt es euche ntviederhnlenr til-lichter haben wir heut gestoh r- Tu«:- —Itt Lebte-seiden hum! Nachdem er diese Improvisation noch in einigen Straßen des Städtchens wie derholt iatte, begab fich der Preises eilen ben Fu eg nach dem Rendezvouzplan, ten secunan sein Kommen schon von Weitem durch ein langgedehntes Tu—ht oerllindend. Nunmehr zog die versammelte Schaar der Gyinnasiasten. in Reih’ und Glied geordnet, nach dem »Vollshain«, einein kleinen, von Bäumen umgebenen runden Platz, auf welchem man Halt machte. Die Richter der modernen Vebme bilde ten einen engen Kreis-, den Schlitten mit dem Delinquenten in der Mitte. Tief-: Stille trat ein· oer Präses mit dem stieße in der Faust trat an den Schlitten, uns wie die Posaune des jüng sten Geriazte acllte ein lautes ,,Tu———l1t!« in die Ohren des cntfeizten Nachtwäch terg, der aus seinem Schlummer empor iulm aber durch den Spieß sofort aus feinem Platze zurückgehalten wurde. Von Grauen erfaßt, sah der arme Nachtwächter sich rings von dunleln Ge stalten umgeben; die Haare fträubten sich ihm, der Angftfchtveiß brach aus und ein lauter Schrei des Entsetzens unterbrach die nächtliche Stille. sähnetlapperno gehe-echte der geistig stete Nachtrath dem Befehle Schneidigs, den Schlitten zu verlassen. Nun ergriff Schneidig das Wort: »Silentium! — Hohe Richter! Liebe Freunde! Jhr wißt Alle, wie tief uns dieser Scherge des Tyrannen in unfe ren heiligsten Rechten verletzt bat! Heute nun wurde dieser Miethling ertappt, wie e: seinen Dienst nach den-. Ynuß des verderblichen Altohols durch rbotenes Schlaer schnöde vernachlässigt und da durch unser liebes Kirchtburmshausen den »Es-ten Geht-ten ansicht! Deck- über gebe den Delinauenten einem Richter spruche und frage Euch aus Ehre und Gewissen: »Welche Strafe verdient der alte graue Sünder?« Nach einem stürmischen Tumult, aus dem sich die Worte »Bastonnade!", »An zeige beim Ratb!« u. s. to. herooraeho ben, nahm der Präses wieder das Wort: »Silentium! — Liebe Freunde! Meiner Ansicht nach widersprisctt eine körperliche Strafe, wenn sie dem alten Sünder auch nichts schaden lönnte, doch der mensch licken Würde! lind den Angeber zu spie len, widerstrebt doch wohl auch einem Jeden von uns, deshalb schlage ich dor, den Telinquenten nach Xdorf zu trans portiren nnd dem dortigen Nachtwächter als warnendes Beispiel vorzustellen!« — cfin stürmischer Beifall lohnte die Tit-sfüls,runaen Schneiding und alsbald wurde zur Vollstreckung des Urtheils ge schritten. Da alles Bitten und Flehen des gebeb miithigten Nachtwächters dergsblich war, bestieg der alte Kramer, sich der Ueber maeht beugend, jammernd seinen Schlit ten, und wie die Windsbraut sauste das Gefährt dahin, sodaß jeder etwaige Ver such Kranrers«. zu entsprinaen, unmög lich war. —- Der Zug der Gymnasiasten folgte dem Schlitten. Nach einer halben Stunde war man irkXdorf angelangt. bald hatten dieGym nasiasten den dortigen Nachtwächter aufgefunden und ihm den alten Kramer sit-ergeben Nun wurde der Wirth des Gastboss lxrausgepocht, und bald saßen die sämmtlichen Theilnehmer, den alten Kramer inbegriffen, beim darnaienden Glas Geog, um sich von den ausgestande nen Strapazen zu erholen. Der alte Kramer mußte versprechen, die Gnmnasiasten fernerhin ungeschoren zu lassen, und er versank bald durch den reichlichen Genuß des heißen Getränts, welches ihm großmüthig gespendet wur te, in einen Zustand, der ihn nöthigte, ten Anbruch des Tages unter dem gast lichen Dach des schmunzelnden Wirthe-Z zu erwarten und den Cinzug in sein ver nachlässigtes Kirchthumshausen am hel len Tage zu halten. Die Ghmnasiaften aber, froh des ge lungenen Streicheiz, begaben sich, den be duselten Nachtwächter der Obhut des M .-4t--I II---l-I--,x ---A«- l«»s-- July-I OOÅIIHII MUSIOU.ILOIU- IOIOOO IIIIbIsI .’SUSI nach Kirchthurrnshausen zurück. um den· versäumten Schlaf nach Möglichkeit nicchzuholen —·-..—---—. -. Seine Kuche. Gesellschafts - Bild von H e n ti d ’ A r i y. .--.--. Der Rechtsanwalt Gerhardt hat eine sehr hübsche und sehr totette Frau. Zu ihren eifrigften Bewunderern ge hörte ein junger Herr von . . . .Sti, dessen unaussprechlicher polnischer Name auf eine sehr obfture adelige Abstammung schließen ließ. Böse Zungen behaupte ten freilich. das-, Herr von ....sli das Gerhart'sche Haus weniger den schönen Augen der reisenden Hausfrau zu Liebe besuche. als um der exquisiten Soupers und Diners willen, die der sehr wohlha bende Rechtsanivalt seinem zahlreichen Bekanntenlreis zum Besten gab. Da der herr mit dem polnischen Na men aber keinen Menschen davon zu überzeugen vermochte, daß er einen be stimmten Beruf hatte und es mit feinen Gelt-ern auch nur fo-so zu stehen schien, tonnte es nicht ausbleiben, daß die Welt über sein Verhältniss zum Haufe Gerharl bald ihre Glossen machte und eines schö nen Tages sagte der Rechtsantvalt zu sei ner Frau: »Mein liebes Kind, die Besuche des herrn von . . . eti müssen nun endlich ein Ende nehmen!« — Frau Rechtsanwalt unterdrückte einen Seufzer und zerdrückte ein Thränchen. Sie dachte daran. wie ihr nun die feinsin nigem zartes Schmeicheleien des polni I scheu Everjaugnuge schien wurden. Sie war die Einzige, die iiber ifren jugendli l chen Verehrer nicht die Ach eln zuckte, sie .,wußte was er machte! Er schrieb reizen - de Briefe mit eingefireuien französischen Flaslelnz er begegnete ihr immer ganz zufällig auf der Straße und begleitete sie bei ihren Spaziergängen, er suchte ihr die neuesten Modebilder heraus und stand ihr mit Rath und That bei der Auswahl neuer Toiletten zur Seite . . . oh, er war ein vielbeschäfiigter Mann . .. aber na ; tiirlieh,er hatte teinen llassisizirbaren, ru brizirbaren Berqu ; Die tieine Frau wußte, daß ihr Mann E in gewissen Dingen keinen Spaß ber stand Er wollte die Besiiele des Herrn vo-1. Sti n: eht mehr haben -—- folglich durfte sie ihn nicht mehr empfangen. Aber wie sollte sie ihm denn, ohne ihn zu verletzen, zu verstehen geben, daß er von nun an das gastliche Haus zu meiden ha be? »Am besten wird es sein, ich rede ihm ein, daß mein Mann wahnsinnig eiser s süehtig —- -—« das ist ein Kompliment für ihn und — vielleicht ist es auch die Wahrheit!« Es war eine schi elsalsreiche Stunde, in der die Frau Rechtsanwali den jungen Baron von. .le in ihrem tleinen, gold gelben Salon empfing. Der politische Edeljiingling sah heute recht sentimental aus. Osfen gestanden, brannte ihm der Bo den unter den Füßen. Ueber das Achsel zucken der bosen Welt hätte er sich Mittä ehelnd hinweggesetzt, aber einige böse Ge rüchte, die ihm über sich selbst zu Ohren gekommen, und denen er ja ein Körnchen Wahrheit nicht abzuspteehcn vermochte, . machten ihm den Aufenthalt in der Groß stadt nachgerade unmöglich. i Die Frau Rechtganwalt hatte gewiß : I. ..- k-l-c.-- fix-.- lskicsru --i»«I-ö hie-«- » ILUI thun-II ad- I us yet-n vhoj »W- sssssssss gewrißt, daß ihr jugendlicher Verehrer eben seinen Abschiedsbefuch machen kam. Herr von ...sti wollte die Nachricht ; feiner Abreise als Knalleffett auffparen, die junge Frau aber — um keine Zeit zu verlieren -·— entrirte sofort eine tleine me lodramische ozene in der der eifersiichtige Thrann keine tleine Rolle spielte. Sie appellirte an alle ritterlichen Gefühle ei ner- Edelmannes und beschwor ihn, sie nicht unglücklich zu machet-» ihr den häuslichen Frieden wiederzugeben. Herr von. Sti stürzte der Ungeheu ten zu Füßen und bedeckte ihre Hand mit leid enfchaftlichen Küssen So weit war vie Szene ganz niedlich und harmlos. Plötzlich hielt Herr von ..sli die kleine Hand der jungen Frau fest. Ein großer, kostbarer Brillantring blitzte an dem linten Goldfinger »Geben ciie mir nur diefeg kleine An denken!« flüsterte Herr von . s.ti, in dem er den Reif behutsam vom weichen Finger zog. Frau Rechtsanwalt war zu bewegt, zu erschüttert von der edelmiiihigen Bereit willigleit ihres Berehrer5, um zu bemer ten, welch’ tvftbareg «lleines« Andenken von ihr verlangt wurde. »Nehmen Sie«« fliifterte sie kaum ver nehmlich, und sank wie gebrochen in einen Lehnstuhl. Eine halbe Stunde später saß die junge Frau ihrem Gatten am Speise tisch gegenüber ,,Wo ist denn Tein Ring?« fragte plötzlich Herr Gerhart »Heute früh sah ich ihn noch an Deine-m Finger-. »Mein Ring?. . Die junge Frau wurde abwechselnd roth und blaß, Herr Gerhart runzelt die Stirn und fragte energisch: »Ich wünsche zu wissen, wo Dein Ring geblieben ift!« Lango Pause, dann lautes Schluchzen . und endlich Belenntnißl »Ein Ring, der 500 Thaler kostet! Unerhört!« rief Herr Gerhart und raste duch’"e Zimmer. Dann griff er nach hut und Stock. Die kleine Frau klammerte fich an ihren Mann: »Du wirst Dich doch nicht mit ihm schlagen. Du wirst ihn doch nicht er schießerss . . .« »Schlagen? Erschießen?« »Einsperren werde ich ihn lassen — wie er es verdient.« Frau Gerhart schrie auf. »Einsper ren! Die-fer Standai. Mein Name kommt in die Zeitungen, ich bin kompro mittirt, auf inimer!« - »Da hast Du Recht,« entgegnete Herr Gerhart düster. »Aber wag thun?« Plötzlich erhellte sich fein Gesicht: »Ich hab-sy Mit diesen Worten riß er seiner Frau das Taschentuch aus der Hand, zerrte eine mattblaue Schleife, die ihren Hals umgab, herunter und stürzte aus dein Zinuner. If si- VI Herr von ....sli packte in fliegender Hast seinen Koffer, als- an seiner Thüre geklopft wurde. »Herein! . . . . Herr Gerhart trat auf die Schwelle. Herr von . . . . sti’s erste Bewegung war, sich hinter ein Möbel zu verstecken, aber das stolze Blut seiner Ahnen siegte über seine augenblickliche Feigheit. »Sie wünschen?« fragte er. Herr Gerhnrt nahm seinen Hut ab und grüßte sehr freundlich. »Junger Mann, ich hätte das Recht, Sie niede-rzuschieszen!« Herr von ....ski erbebte. »Beruhigen Sie sich —-—— ich werde es nicht hun. Sie sind mir zu griin dazu. Jch bin Jhnen nicht einmal böfe nein, wirklich nicht! Ja, ich begreise so gar, daß Sie- den Wunsch haben ein An denken an meine Frau mitzunehmen. Jch pflegte in Jhrem Alter ebenfalls um Andenken zu bitten freilich nicht um kv kostbare wie Sie. Doch ich begreife, aß Sie in der Eile genommen —- was W hnen am nächsten war, ich bin auch überzeugt, daß Sie mir den Rin mei ner Frau, dessen Werth Sie wahrschein lich nicht getou t—— so wie Sie denselben hätten abschä n lassen —- zurückgeschickt hätten. Jch wollte Jhnen diese Mühe ersparen. Um Sie abet siir die Rück abe des kostbaren Andenkenz zu ent chiidigen, bringe ich Ihnen ein Taschen tuch, das meine Frau eben nocki in Hän . den gehalten und eine Schleife» die so eben noch ihr Kleid geziert, und bitte Sie, ungenirt zwischen den beiden Klei nigleiten zu wähle-n . . . Sie wählen das Taschentuch? Schön! Jsch mache Sie darauf aufmerksam, daß die Spitzen unecht sind doch darauf kommt es Jhnen wohl nicht an, nicht wahr? So, und nun bitte ich um den Rin- . . . dante bestens. Sie sind ein Ehrenmann, Herr » von ....sti, und nun glückliche Reise I .. . und viel Ersolgt« I Das blaue Blut derer von .. . . sti’3 [ treiste stiirmisch in den Adern des jun tgen Polen und seine bleichen Lippen I murmelten: »Warum hat er mich nicht " lieber niedergeschossen!?« - -—-·0.-—- s - Pultcig drei Klopfen —...-—. Eine Geschichte aus den Alpen von Peter Roseggeu Zingi —- -— — sing! Zwei Radsahrer glitten rasch und still vorüber aus oer breiten Straße. Der Schottermann war sast erschrocken —- so in der Abeitodämmerung plötzlich das Vorbeisausenl Der erste war der Ran dauer Doktor gewesen. Bald hinter ihm drein der Kaplan in Stola und weißem Ehorhemd. Waren vorüber, und nur das Lichtlein zuckte noch dahin in der Ferne. »Bei dieser neumodischen Naolerei,« · murmelte der alte Schottermann und zog erst jetzt seine Tuchmiitze vom Kopf. Nicht einmal niederlnieen kann man — um den Segen, wenn der Geistliche mit dem Al t O.nkk:..:.qu-n-mnts hoff-»Jenan «n)·t««tt«hi« nur wissen, woh n so spät. « »Hinein ins Rinnthal, « wußte ein Bauer zu sagen der m t Stock und Bei nen weit aus-schreitend aus der Richtung vom Rinnthale herkam. »Dein alten Pöschelhuber gilt’å. « »Geh, wag Du sagst!« horchte der Schottermann aus. ,,Dem Pöschelhuberl Wär’ eh ein Glück, wenns in dem Haus einmal eine Veränderung wollt nehmen. Was hat denn der Tod bei dem sür eine Ausred’ genommen?« »Der Schlag hat ihn getroffen. »Was sagst ?- Hat dieser alte Knochen schragen noch so viel Blut gehabt? Der Schlag, sagst?« »Ja, und ein ordentlicher noch dazu Mit dem eisernen Schlagel. Ich lan tprsznatg nG uusat Uqu unan aquzz n? IM, atpxos tno udui xivq Jagntzjslpi agka um Io uaa jkmuz a itpzzg rusctszun uvui qxiat iluat qoz mczs uabuzxqiun uaaudutaizkz uer zwq Iabpsipiuaztsj unq zxmz zaaziznxz abxqinaizuut euxa Il! ZvT iIIHPIWUIUD UT TIMs WSVCJ YOU-i st Hugo gmu aaz DE «;1xgvct raq Ins «do1ip5 UT — »wa( uazuzq n? vq Evat Ahnen ztpxu qun uztnoqaaizath unuxaj zaq qaxsq uotzazs Hmtzavaat uuvumsxath Ha quuthat Wink-Eidam aisactdm ranosz nq un »uaru1vqu20 arq um Iavraij gethan hast«,« nachher wirst Ehrenbürqer von Randau, verlaß Dich da: aus. — So unterhielt sich der Zehotterinann mit dem »Herrn Tod«, als er in der Abenddäm nierung heimging in sein Häuslein Dort hat er bald mehr erfahren, denn dort gab es Weiber, die von oben und von unten zusammentamen Der alte Pöfchel huber war ermordet worden. Ganz na türlich! Jetzt hatten es Alle vorausge wußt, daß es so kommen mußte. Bei diesem Menschen! —- Der Pöschelhuber war ein Junggeselle gewesen von fünf undsechzig Jahren. Er war immer fiir das Mehrfache gewesen; in seiner frühe ren Zeit bei den Weibern, in seiner spä ---- b-; h-- M-!-u««·-s4- Es- Its-n »wes-hin skkdu »I· Uhu Vko Iluuksu ------- v sssss Hof war es oft ganz merkwürdig zuge gangen. Die Dienstmägde wurden um die Unschuld bestohlen, und der Bauer ums Geld. Jeder und Jede arbeitete fiir eige nen Vortheil und wenn der Hausvater dagegen austreten wollte, so höhnten sie, daß Ia nichts aus der Familie käme. Auf den Feldern gab es mehr Unkraut als Korn. Die Kühe und Ochsen hatten Ho sen ans Misttrusten an. Jn den Vor-: rathgtammern regte sich junges Leben: Matten, Maden und SchinnneL Der e:nst stattliche, wahlgeordnete und mu sterhastc Pöschelhuderhdf war ein verlot terteg Nest geworden ein vielfach gesuch te- und beneideten denn die Dienstleute der Nachbarschaft wollten es auch so gut haben, als die aus dein lustigen Großhos. Wenn der Gemeindevorsteher hinausstieg, um den Alten der Mißwirthschaft wegen zur Rede zu stellen, setzte der Bauer ihm Nsn gen Wein var und slaumiges Rauch sleisch nannte ihn Herr Bürgermeister und ließ zwei spießeckige Pferde einspan nen, um ihn nach Hause zufahren Wenn der Pfarrer in den Hof lam, um dem Bauer das Aegerniß vorzuhalten, küßte Bauer das Aergerniß vorzuhalten, küßte daß er nicht vergesse, demnächst dein hoch wiirdigen Herrn den Zehnten an Flachs, Wolle und Speck ins Haus zu tragen und bestellte etliche Messen um Erhaltung der lieben Feldsrüchte. Die Herren kamen beräuchett und betäubt zurück, und das Lotterleben am Pöschelhuberhos währte fort. Außer einem einzigen Neffen der als Kaltbrenner schlecht und recht sein’ Sach’ erwarb, war kein Verwandter des Groß baners vorhanden Für wen also mitth schafteni Jn dein Sarg kann man auch nichts mitnehmen, dafür ist er zu klein. Der Mensch muß leben, so lange er noch MM warm«ist, alle Tage ein paar Tot-fänd lein tausen, damit lebt sich? am lustig sten. Wohl wartete seit beehren Jemand darauf. daß die Todsiindlein den Bauern allmälig umbringen würden, aber die ließen ihn och immer leben und in dem Maße, als der große Hof zusammen schrnmpfte. gewann sein Besitzer an Kör persiillr. Die Leute argwöhnten, daß der Pöscheihuber ein heimlich-er Arsenik esser set, aber der Alte wußte es besser, was jung erhält, nämlich mit Bedacht und Methode für seine Gesundheit sorgen. Nun, und diesen Mann hatte plötz lich der Schlag getroffen, der Eisenfchlä get-Schlag. Es war ein Schlägel, wie sie Kaltsteinbrenner zu habe-n pflegen. Der Arzt und der Geistliche auf ihren schnellen Rädern kamen zu spät. Der alte Bauer war nach dem Schlage noch zwei Stunden röchelnd auf dem Heu haufen dahingelegen und dann still und talt geworden. Die Gendarmen auf ih ren langen Beinen kamen noch sriih ge nug. Der Pustel hatte sich in seinem Kalkhiiusel einen Eierkuchen bereitet, den verzehrte er nun behaglich und trank aus der Halsflasche etliche Schlucke Branntwein Zu einer fetten Eierspeise ist nichts besser als Branntwein. Der ziemlich eckiae Bursche hatte ein wohlge röthetes Gesicht und gutinijthige Wasser augen. Als die Gendarmen rasch zur niedrigen Thür eintraten, sagte er: »O·ho! das geht wohl doch nicht mich an « Ob er der Kalkbrenner Pustel wäre? »Stinunt!« antwortete der Gefragte und stellte seine Küchenpfanne auf den Herd. »Dann pack Dich zusammen. Du mußt mit uns.« Der Pustel machte ein verdriefiliches Gesicht und sagte: »Ich hab' mir’s ge dacht. ’s ist gewiß meines Oheims we gen.' r Und beim Verhör, das noch in der -(n sie-« tw -ksts,.r.« sitt-Its JLUUJL ILUUIUUU Ull I)UIU,’I«JUU(-L hof, zeigte man ihm zuerst den Eisen schlägel: ,,Kennst Du den«-« »Es ist mein Schlägel,« antwortete der Pustel »Er ist blutig!« sagte der Amtmann. »Ich will es schon sagen, weshalb er blutig is, « sprach der Bursche aelassen »Ich habe damit den Bauer erschlagen.« Nun sind die Herren Richter so: Wenn einer leugnet, so ist es ihnen nicht recht und wenn einer gleich munter ein gesteht, so ist es ihnen auch nicht recht »Diese Frechheit ist empörend!« mur melte der Anttmann. Ein rechter Acr ger, daß hier ;.keine Gelegenheit war. durch scharfe Kreuz- und Querfragen sich anzuregen und durch ein kluge-s Her borlocken des Geständnisses sich auszu zeichnm »Bist Du von Sinnen!« fuhr er den Burschen an. Man wußte izn Augen blick nicht, galt dieser Ausruf dem Mör der oder dem Eingestehenden. Der Pu stel schaute betroffen drein. Was dieser Amtmann nur so grob ist! ,,Also u hast ihn erschlage.n?« sagte der Amt ann. »Wer denn sonst?« antwortete der Pusteh »ich bin sein einziger Verwand ter.« Nun wandte der Amtmann sich an die Anwesenden. Wie es mit dem Burschen sonst stehe? Was man von ihm höre? Wohl, mit dem Pustel stehe es soweit gut, er arbeite sleißia, trinke nicht viel, spiele nicht, Liebschaft habe er auch nicht mehr ais eine. Man hätte ihn bisher fiir einen braven Menschen gehalten. »Weißt Du, was Du hier gethan hast?« fragte ihn der Amtmann, aus den Todten deutend, der ausaestrectt da Lag und über dem zerschmetterten Kopf einen Pferdetotzen liegen hatte. »Warum soll ich das nicht wissen,« antwortete der Bursche, »ich habe ihm das gethan, was der Herrgott uns Jedem thut.« »Als-) Du hast dem Himmel vorge ....:cc-.« O« Uul H« « . . »Er hat zu lange gewartet,« entgeg nete der Pustel. «Jn der vorigen Wo che haben wir den jungen Schullehrer begraben« den die Leute so gern gehabt. Er hat lauter Gutes gethan. Die Hos bäuerin hat auch fort müssen von ihren fünf kleinen Kindern, die jetzt verderben sollen· Dein Beilhannnersohn ist das Leben mitten in der lieben Jugend ab gehackt worden, wo er seine alten Eltern hätt’ ernähren sollen. Das ist ja doch gewiß auch nicht recht. Niemand wird angetlagt. Und der da, der seinen Hof hat verdorben und seine Leute, der so viel Spott nnd Aerger hat gegeben in der Gegend, der nichts Gutes vollbracht hat, aber schon gar nichte, der noch eine Menge Schlechtigleiten gemacht haben würde, wenn er weiter gelebt hätte » wegen dem wird man doch leine Ge schichten machen, wenn ihn einer heim schiclt l« Sprung der Amtntann empört von seinem Stuhle aus : »Jetzt sei mir aber still, Du Lästerer ! Heuchler ! Du hast ihn getödtet, damit Du seine Erbschaft antreten kannst l« »Das ist auch nicht ganz unrichtig, Herr Richter,« versetzte der Kaltbrew ner gutntiithig. »Ich habe gedacht, wenn der noch eine Weile so weiterlebt, dann verthut er den ganzen Hof und bleibt siir mich nichts mehr übrig. Ich habe lang genug gewartet. Gestern bin ich sechs unddreißig gewesen. Nicht einmal hei rathen lann man. Die Brennerci geht spottschlecht. Jetzt wird’s eine Verän derung nehmen. Ordnung muß werden in ver Wirthschast. Das Gesindel wird davongejagt Brave Dienstleute will ich haben. Arbeitsarnleit und Sittsamleit, wie es vor und eh ist gewesen. Auch die Pflichten und Abgaben fleißig erstatten W an die Gemeinde und ans Laut-. wie sich’s gehört. Wie man bis Pest gesagt hat: Der Pöschelhuberho ifi ein Schandfleck, so soll man nachher wieder sagen: Der Pöfchelhuberhof ist ein Chrenhaus. « Jch bin von der alten Fa milie jetzt der einzige Stammhalter und stehe dafür ein, daß Alles wieder brav hergehen soll, darauf könnt Jhr Etuis verlassen! Und nun, meine Herren, wollen wir Anstalt machen, daß er unter die Erden kommt. Wenn er’s auch nicht verdient hat, ein anständige-s Begräbniß will ich ihrn-schenten.« Der Amtmann wußte nicht, wie ihm geschah. Er zwang sich in diesem be . sonderen Falle zur äußersten Mäßigung ! und sagte nun : »Wie hast Du es denn - angestellt, Pusiel ?« - »Wer C Jeh ? —— Angestellt ?« »Als Du ihn ——« Eine Handgestc des «- Anitmanues sagte das Uebrige. ,,Ei ja, so,« antwortete der Bursch, »das meint Jhr. Na, das ist Neben : sache.« » ,,Uns dürfte es aber jetzt die Haupt sache iein.« »Die Gelegenheit hat sich fast zufäl lig gemacht,« sagte der Pustei. »Heut« Früh habe ich noch keinen Gedanken ge . habt drauf. Na freilich, früher hab' ich ; wohl oft gedacht, was das beste wäre. ; Aber nichts· weiter Und heute Nach I mittags, wie ich mit meinem Schlägel zum neuen Steinbruch hinüber will und « wschauen ob nicht Kalistein dabei ist, und j wie ich iiber Pöschelhtiber’s Wiese gehe. sind dort Heuhaufen. Denk ich mir: ; legst Dich in einen hinein und rastest . bis die grösste Hitze vorbei ist, es ist , ohnehin Dem eigenes Heu, auf Rechts i wegen. Und liegt im Heuhausen schon einer drin nnd schläft, und ist’s der Ohein1. Und kommt mir der gute Ge danke: Oheim, im Schlaf ist der k Mensch brav und fromm Es ist ganz i überflüssig, daß Du noch einmal wach fu«-c . i tun-sc. uttu »Hu-u, quuzkrcuv unt aus«-s auf den Schädel.« . »Und nachher ?« , »Mein Gott, nachher bin ich zum ; Steinbruch hinübetgegangen. Jst aber « nicht viel dahinter. Alles unreiner Quarz.« s Der Amtmann wandte sich an die : Gendarmen : »Jetzt kiönnt Jhr ihm die Eisen schon anlegen.« Und als sie dem Kaltbrenner die Eisenkette um die lreuzweise aneinan der-gelegten Hände schlossen, guckte er et was erstaunt drein. Was sie da mach ten ? Was sie von ihm wollten ? ,,Blos ein bissel henken,« licherte ein kleiner, alter Knecht hinten an der Wand. »Oho !« begehrte der Pustel aus. »Da werdet Ihr euch wohl ein wenig ir ren ! Da werdet ihr wohl noch einen Herrn finden, denke ich! Der Kaiser und der Papst werden es auch sagen, dasz ich recht gehabt hab’ !« »Wie der will,« sagte der Amtmann, ,,vorlänsig mußt Du halt einmal in den. Latier-R »Diese verdammte Umständlichkeit bei jedem Schmarren !« knirschte der Pu stel. »Gott, nur mit dem Gericht nichts zu thun haben müssen !« Später, nach dem Urtheilsspruch, soll er gesagt haben zu den Geschworenen: »Weil er böse war, hab’ ich ihn gestraft, weil ich ihn gestraft habe, straft Ihr mich. Wer wird denn Euch strafen ?«' Weil man schließlich nicht unterschei den lonnte, ob der Pustel ein großer Bösewicht oder ein großer Philosoph war, so hat man ihn in den Narren thurm gethan. -——----.00-———- — Haselnuß -Brödchen. 8Ei weiß zu steifem Schnee geschlaan und mit 1 Pfund feinem Zucker 741 Stunde lang schäumig gerührt, etwas Vanille dazugethan. Von dieser Masse thut man 4 Eßlöffel zurück, was als Guß verwandt wird. Dann werden z Pfund Mandeln undz Pfund Haselnüsse, sein gerieben, dazu gerührt. Da die Masse sehr weich ist« muß man viel Zucker und Mehl aus das Brett thun. Der Teig wird dann singerdicl darauf ausgerollt und werden sing-erlange Brödchen daraus geischnitten und bei mäßiger Hitze ge backen. —— Jlxlz Pfund Nüsse mit der Schale zu kaufen. Maktaroni mit Parme sa n i ii se. z Pfund Maktaroni. 2 Unzen ViitterJ J Unzen geriebener Käse. Man koche die Matt aroni in tachendem Wasser und Salz weich, schiitte sie auf einen Durchschlag, lege sie schichtiveise mit Butter, Käse und vielleicht noch feh lend-ein Salz in eine vorgerichtete Form oder Schüssel und lasse sie in nicht zu heißem Ofen gelb backen. Dann schiene man die Mattaroni aus eine Schüssel und gebe sie zu Braten, Kotelettes, Fri tadellen und dergl. Auch werden sie zu seingselochtein Sauerlraut gereicht. Man kann dies Gericht statt mit Käse auch mit Zucker ztibereiten und jedes br liebige Ziompott dazu geben. Leberklöße. Man hackt ein Pfund srische tliindsleber, nebst einem Stückchen Rindsfett und einer ziemlich großen Zwiebel recht sein« unterdessen laßt man zwei Wasserwecken oder eben soviel Weißbrod in Wasser ausweichen. driicit sie gut ans, giebt die Leber dazu. einen Löffel Salz. etwas Petersilie und Mustatnuß, vier Eier und genug Mehl, um einen steifen Teig zu machen, sticht dann mit dem Lössel die Kliiße aus und giebt sie in tochendes Wasser und läßt sie lachen, bis sie obenaus kommen; dann nimmt man sie heraus und über gießt sie mit in Butter gebratenen Zwiebeltb