Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 02, 1900, Sonntags-Blatt, Image 11

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    « erungtiittte Heirath-vermitte
lang.
» . . »
iumoreöle von Lizbeth Caro.
« ·Alter Junge, wie kommst Du denn
erhalt«
Der Ungern-etc ein Mann von außer
. öhnlich schönem Wachse, drehte sich
e ell um.
« ,Wie mettwiirdigl Gerade bin ich
« Ins dem Wege zu Dir, um Dir unsere
sp Ieberstedelung zu melden!«
« " .Wie! Du hast Dein geliebtes Wien
Itit dem vielgeschmähten Spreeathen ver
uscht? Das grenzt an’s Unglaub
. »
. «Nun, Du weißt ja: Wo mir’s wohl
geht, da ist mein Vaterland. Die
-— , die so lange in den Schwebe war,
, sich nun entschieden, und ich habe doe
- schiist meines Schwagerz übernom
ken. Vor acht Tagen etwa sind wir an
· kommen und Gott sei Tant mit der
’ nrichtung eben fertig. Du solltest der
erste Gast tm neuen Heim sein; deshalb
vwollte ich zu Tir, und nun mußt Du
s ileich mit mir iommen.«
Z» »Mit dem allergrößten Vergnügen! —
s Weißt-Du übrigens, daß ich Dich neulich
- In Wien gesehen habe?"
« »Du warst in Wien, ohne uns zu be
" suchen?« ·
»Mir nicht aufgeregt! Aus der Durch
Ieise blos. Jch ging von einem Bahnhof
» um ans-deren, da rolltest Du stolz in ei
« nem Wagen an mir vorüber!«
, ·Jch! in einem Wagen! Das ist rein
« unmöglich«
»Ist-sum warst Du eg, und ein Ge
sicht hast Du gemacht! Als ob Du dag
- grosse Loos gewonnen hättest!"
»«Fo! Wann sollte denn das gewesen
2 ein .'
’ ««Voe sechs Wochen etwa. Anfang
m!«
- Q« mokl Du hats Pol-fes Mo fmä
H
1
«U- "’7-« Is- 7-I- ----7" ---- s
war aber auch eine besondere Angelegen
Jheitl Jch werde Dir die Geschichte
T gleich austischen. denn man tann eine
» weise Lehre daraus ziehen Erinnerst
IDK Dich noch an Robert Geist-T ? Ach
reilichl Du hast ihn bei uns vor zwei
ahren lennen gelernt. Er hat mit so
ut wie Nichts angefangen, heut ist er
brilbesitzer und hat eine ausgezeich
- Iete Existenz! Wie musitalisch er ist«
» weißt Du selber! Uebrigens silr wie
sl Ilt hältst Du ihn ?«
’ »Enbe dreißig, Anfang vierzig l«
»Nein, er ist jetzt erst sechsunddreißig!
Das ist das Alter, wo man noch jung ge
«Iiug ist, um jedes hübsche Mädchen
libsch zu finden, wo man aber nicht
hr jung genug ist« um sich hinreißen
« Iu lassen, um ohne langes Grübeln zu
spjugretsem Robert ist nebenbei geradezu
fservorrngend ungeschickt. handelt es sich
, -ge:rum, Damenbetaiintschasten zu ma
- n. Dabei schwärnit er stirs Familien
. · ben. Er war glücklich, wenn er bei
s s sein konnte. und jedesmal hielt er
« - ir einen Vortrag, »daß ich ein benei
« ntwerther Mensch sei. Ich hätte ein
.. Mslichei heim, eine liebenswürdige
»M: au, ein reizendetx Kind-« Ich unter
· - ach ihn gewöhnlich in seinem Ergusz.
indem ich ihm llar machte, daß er mit
i- in wenig gutem Willen auch so benei
l denswerth glücklich werden lönnte. Ant
spart-war immer eine geschmeicheltes,
Iber ungläubiges Lächeln. Manchmal
. Iarn er zu mir, — - ganz ausgeregt. Er
« tte dann hier oder da eine junge Dame
,;gesehen oder auch tennen gelernt, ein
Z solllominenes Wesen. »Du mußt mir
lsen l« schloß er darin immer, »ich
itte Dich, denn ich bin zu ungeschickt
s dazu t«
·« Ging ich dann näher auf die Sache
ein, so wuste er manchmal gar nicht ben
Namen der Angebetetem oder wenn die
».« Sache ein wenig greisbarer zu werden
« Insing nahm er meine Hand, sah mich
, twal unsicher an und sagte : »Ich will
och noch warten !« »
-'«’ « k« weijzllgiate dor unserem Ums
Rig erschien er auch eines aa,e5. ,r
ilfse geschäftlich nach Pest ; es käme
Tit selbst ganz unerwartet und iviire
m um so unangenehmen alg er den
ksas gefaßt hätte, unser Hiersein
«. Durch häufige Besuche noch recht augzui
nützen. Er war wirklich ganz unglück
lich.
l
il
»Sie miissen heirathen !" saate meine
grau lachend« »e5 ist die höchste Zeit, und
da wir fortgehen, ist noch ein Grund
mehr da !« Er seuszte schwer. Eine
-· Kirche später risz es an unserer FilingeL
« »Das ist Geiöler !«' sagte ich, denn ich
« erkannte seine ungestüme Art. Gleich
;« daraus trat er ein. »Er wäre eben an
s gekommen nnd müsse mich sprechen --—
» aber allein«
Jch ließ ihn in mein Zimmer eintre
ten. Wir setzten uns. »Du, es wird
« etnsl,« sagte er und rückte oicht an mich
ärmh Er war sehr aufgeregt und schien
z ch seht wichtig vorzukommen. »Von
st bis Wien bin ich mit ihr im Durch
qugi - Coupe zusammen gesabren· Jch
ihr gegenüber. Blendenb schön und
iesch angezogen. Du würdest auch
ücktsein. Lache nicht! Jchschtvöre
; Pindus es einmal ernst ist ! Sie ist so
klug wie schön. Jch habe mich den Da
men oorgestellt, sie suhr mit ihrer Mut
ter; und ich habe mich mit ihr unter
lienl Sehr musikalisch ist sie. Du
olltesi sie iiber Musil reden hören· So
eines Uersiiindniß ! Also lurz uno gut,
wenn sie will —- ich will sie ! elber Du
must mir helfen, ich biit’ Dich ; denn
Du weist iu, ich bin zu ungeschickt l«
Da war also wie-ver der Resrain Er
hatte aber mit so ungewohntem Feuer
, « « sprechen, und der Blick. der den be
nnten Schluß begleitete, toae so sie
i , Iß ich nach nochmals verleiten
—
ließ. —- Me heißt sie i« begann ich
das Verhiir. «Erna,« sagte er schmach
tend. .Unsinn, wie die Mutter heißt,
will ich wissen.«
i Er hatte den Namen und die Woh
j nung in sein Notizbuch geschrieben und
reichte es mir.
Er ging, nachdem er mein sestes Ber
sprechen hatte. Den nächsten Tag tam
er in aller Morgensriihe, um mich zur
s Eile anzutreiben. Mit Miihe brachte
! ich ihn u der Einsicht, man müsse die
zrichtige esuchsstunde abwarten. Dann
s begleitete er mich zum Wagen. Sonst
« sahre ich nur, wenn mich heim Begräb:
s niß Einer zum Einsteigen nöthigt.
i «Spesen müssen oergiitet werden !«' ries
i ich ihm zu, und dann segelte ich ab. Da
mals also hast Du mich gesehen. Der
Wagen hielt vor einem schönen hause,
und nach wenigen Stunden zog ich die
KlingeL Etwas aufgeregt war ich, das
lcnn ich nicht leugnen. Alles blieb
stumm· Jch zog ein zweites, ein drittes
Mal. Nichts regte sich. Verzweifelt riß
ich ein viertes Mal, es schallte durch's.
ganze Haus« Da erschien aus der Treppe
vom Garten her ein junges Mädchen.
«Verzeihen Sie, daß ich Sie warten
ließ, ich war in der Waschtiiche, um das
Frühstück zu bringen, und va habe ich
das Klingeln erst seht gehört."
Der Junge hatte wahrhaftig teinen
schlechten Geschmack. »Kann ich Frau
Mama für einen Augenblick sprechen ?«
—- .Bedauere, Mama ist nicht zu hausi«
—-- «.stiinnte ich mit Ihnen vielleicht da
einmal reden, gnädiges Fräulein ?« Jch
versicherte ihr, daß ich tein Hochstapler
sei und im Besitze aller bürgerlichen Eh
renrechie, und schließlich ließ sie mich
lachend ein. Fee dem behaglichen· ge
schmaclvollen immer nöthigte sie mich
um Si n. »Ich lomme in einer selt
samen ission,« begann ich. »Mein
Freund, der gestern dasVergniigen hatte,
mit Jhnen zusammen zu reisen. läßt
Sie durch mich fragen, ab Sie ihn hei
rathen miichten Er selbst ist zu schüch
tern. um Jhnen persönlich zu sagen. wel
chen Eindruck Sie aus ihn gemacht ha
ben! Jch warte aus eine Antwort
Ed war heraus, und ich selbst war ganz
erstaunt, wie schnell und glatt es abge
gangen war. Mein Gegenüber war in
der denthar größten Verlegenheit, roth
bis in den Nacken hinunter, stotterte sie:
»Ich —- tann doch nicht — so aus em
uial es tam so unerwartet; — ich
tann doch seßt nicht antworten —— Ma
ma ist nicht einmal da.« Ich glaube,
daß ihr das Weinen nahe war. Jch
ließ ihr meine Adresse zurück, bat sie, ih
rer Mutter Alles mitzutheilen, und ver
abschiedete mich schnell.
Zu Hause erwartete mich in fieberhaf
ter Erregung Freund Robert, und um
ständlich mußte ich berichten. Drei Tage
eergingen, in denen wir nichts von den
Damen hörten und Geisler mich mit
Fragen und Bermuthungen marterte.
Am vierten Tage tam ein Billet von
zierlicher Frauenhand.
vweht geehrier Herr :
Meine Tochter hat mir Jhren Besuch
und den Zweck desselben berichtet. Die
drei Tage habe ich benutzt, um über Ih
ren Freund Ertundigungen einzuziehen,
die zu vollster Zufriedenheit ausgefallen
find. Zu näherer Befprechung könnten
wir uns vielleicht heute um 4z Uhr am
Dampferhalteplatz treffen.
Sollte er Jhnen heute nicht möglich
sein« so ersuche ich Sie, mich zu benach
richtigen.
Mit bester Empfehlung,
Jhre Ergebene .....
Jch fand mich pünttlich ein iind
lernte eine seingebildete, liebenswürdi
ge Frau kennen. Sie hatte schon
einen ganzen Feldzugsplan entwor
fen. Am nächsten Tag wollten sie nach
Karlkbad Das wäre der passende
Ort zu einer unauffälligen Annähe
rung. Sie würde in dem und dem
Hotel wohnen, das Andere sollte ich
nur mit »meineni Geschick« arrangi
n.
»Alles im besten Gange«,- empfing
ich Robert, als er heraufstiirinte, und
dann fing eine förmliche Instruk
tionsstunde an. »Es-Borsten fährst Du
also nach; Abends kommst Du in
Itarlsbad an und miethest Dir ein
Zimmer. Dann gleich in eine Blu
menhandlung. Jn aller Morgen
sriihe schickst Du Dritter Ema einen
schönen Strauß zu. Das ist schon
eine gute Einleitung. Ein paar Stun
den später machst Du den Damen
Deine Aufwartung. ,Das Uebrige
findet sich schon.« Er hörte aufmerk
sam, ordentlich andächtig zu, und
zum Schluß bedankte er sich immer
und immer wieder. »Ich schreibe na
türlich gleich, oder ich depeschire!"
rief er iinö zu« als er. von unsern be
sten Wünschen begleitet, abdampfte.
Die nächsten Tage warteten wir in
größter Spannung auf Nachricht.
Kein Lebenszeichen! Jch fing an zu
schimpfen und meine Frau zu ent
schuldigen. Am Abend des dritten
Tages, abermals gegen zehn Uhr,
tlingelt es.
Gleich darauf stürzt Geister in’s
Zimmer und fällt mir um den hals.
»Eine Fügung Gottes!" ruft er, »eine
Iiigung Gottes!« und es schimmerte
feucht in seinen zwinternden Augen.
»Warum hast Du denn nichts von Dir
hören lassen? So hältst Du Dein
Versprechen!« fahre ich ihn ari. »Ich
konnte ja nicht, ich konnte nicht und,
— wirklich eine Fügung Gottesl« un
terbricht er sich selbst. -—— Er erzählt nun
umständlich von seiner Reise, fei
ner Ankunft von seinem schönen
immer· Einen prachtvollen Strauß
t er geschickt Theerosen und Flie
der« wundervoll gewunden. Am näch
sten Morgen wollte er den Damen
iseine Aufwartung machen· Es war
noch etwas zu zeitig. »So ging ich
denn mit dem Menschenstrom mit an
den Strudel. Alle beinahe tranten,
« und ich dachte mir, daß ich auch ein
lrnal versuchen könnte, da ich gerade
sda war. Es schmeckte gar nicht so
z übel, und ich trank noch ein zweites
IGlas. Wirklich eine Fiigung Got
tes!«
Jch unterdrückte jede Randberner
lang, urn nicht noch länger aus den
Ausgang warten zu müssen, und er
fuhr fort: »Der Strudel bekam mir
leider nur zu gut, und ich mußte drei
· Tage zu Bett liegen. Daher habe ich
’ auch nicht geschrieben, und dann bin ich
Lgleich abgereist.« »Abgereis -- und
! Erna?« »Die habe ich gar nicht ge
sehen!« »So! Und nun erkläre mir
, doch gesälligst die wunderbare Fügung,
; von der Du fortwährend sprichst.« »Ich
· dachte, das wäre einleuchten-d!« sagte er
, verletzt. »Daß ich den Strudel getrun
I len habe, —- dasz ich trank wurde, —
s daß ich sie nicht gesehen habe, — daß
- ich sie nicht zu heirathen brauche, das
L ist vielleicht keine Fiigung?«
i Die beiden Freunde bogen um die
! Ecke.
i Ein anmuthiger Frauenlops beug
lte sich aus einem Fenster und nickte
ihnen zu.
»Da wären wir angelangt,« sagte
der Blonde, »meine Frau bewill
iommt Dich schon hieri«
Sie grüßten und stiegen die Treppe
hinaus.
»Was sagst Du aber toqu fragte
der Große.
»Daß Du Dir ein Hochzeitsge
schenl erspart hast!« erwidert lachend
der Andere.
.——0--—-» -—-s-s —
»Wie der Bock lebt.
«--.- - -. . ..--—
iVon einem alten Transvaaler.)
-.—-—.....— » « .
Jn Anbetracht der seit einigen Wochen
durch England eingeleiteten Sperrung
der südasrikanisohen Hasen gegen Zu
fuhr nach den beiden kriegfiihrenden
Boeren-Republiten dürfte die Frage der
Ernährun dieser Völlerschasten von
Jnteresse szeim
Das ganze Gebiet des Lunge-Frei
staates sowohl als der Transvaal-Re
publik ist steriles, selsigwelliges Hoch
land, bis zu 2000 Metern Höhe, und
ebenso arm an Wald, wie an Wasser.
Große Flüsse, wie Deutschland sio hat,
hat es gar nicht, selbst seine Grenzsliisse,
der Orrnjesluß, der Limpopo und der
Vaalflusz, welcher die Grenze zwischen
don beiden Republiten bildet, halten kei
nen Vergleich mit Rhein und Donau,
Elbe, Oder und Weichsel aus, wenn auch
ihre Länge anz respettabel erscheint.
Schiffbar sing sie auf jeden Fall nicht,
und es ist auch nicht wahrscheinlich, daß
sie jemals schiffbar gemacht werden kön
nen. Dazu ist ihr Gesälle nach dem
Meere zu steil. Für das Transoaalland
allein kommt dann noch der Elephan
tenflusz oder Olisants river in Frage,
welcher in die Delagoa Bah (sprich:
Dellgoh-beh) mündet, aber auch dieser ist
kaum dem Main an Größe zu verglei
chen; befahren werden kann er seiner
vielen Fälle wegen nie. Alle übrigen
Wasserläufe des siidasritanischen Hoch
landes und namentlich der beiden Re
publiien sind nur Bäche, die zur Regen
zeit allerdings recht viel Wasser, zuviel
zuweilen sogar haben, zur regenlosen
Zeit dagegen nicht selten trocken sind.
Da ist es zu verstehen, daß dem Lande
fruchtbare Flußniederungen vollständig
adgohen.· Feldboufähiger Boden ist nur
wenig vorhanden und dieses wenige er
fordert obenein noch großen Fleiß des
Former-T wenn es nennenswerthen Er
trag bringen soll.
Das ist der heutige Zustand des Lan
des in agrilulturtechnischer Hinsicht und
es können noch viele Jahrzehnte verge
hen, ehe man durch rationelle e’flr1s;bau- .
ton den allzuschnellen Wasserab lusz hin-—- s
deri, und ebenso durch Waldbau die Re
genverhältnisse des Landes gut beein-v
flußt, beziehungsweise durch solche Me
liorationen dem Lande« mehr fruchtbaren s
Boden abgewinnt. ;
.--..k I.-e II. h-- (s,.«- U-s
But »U- sVuuu qui lau-, Uns »un- »k. s
südasrilanischen Republiten hauptsäch--i
lich mit Viehzucht zu beschäftigen Sein s
Hauptprodutt ist Bindi-ich Daneben :
hat er allerdings auch Schafe, Ziegen,
Schweine, Pferde, Esel und Maulesel.
Für Strauße ist eh in den Republiten,
mit Ausnahme weniger Platze, zu talt.
Und hierzu bieten ihm die weiten Flächen
unbebauten Landes, welche er sein eigen
nennt, hinreichende «Grundlage. Ein
normaler Voerenplah mißt durchschnitt
lich, je nach den örtlichen Verhältnissen,
zwischen 10,00() bis 15,000 Acker. Die
Grenzen der Farm liegen sast stets
aus dem Rücken der selfigen Hölhenziigq
welche das ganze Gebiet durchziehen, und
schließen in der Regel eine Thalniulde
ein. Daher die Verschiedenheit in der
Ausdehnung. Von diesen 10,000 bis
15,00() Acker hat der Voer selten mehr
als 30·0 bis 400 Acker unter dem
Psluge. Es ist eben laum mehr Land
seld««ausiihig. Vielleicht haben sich seine
Kassern noch ein hundert Acker »ne
bar« gemacht. Das ist aber Alle-. Je
der Boer darf-nämlich siins bis sechs
Kassernsamilien aus seinem Plane hal
ten, welche ihm dann quasi srohnpslichtig
sind. Alles übrige Land ist Weide. Auch
die Verfe. Da tann er schon eine Menge
Weidev eh halten. Indessen die Weide
Nydurchaus nicht üppig. Dazu ist der
den zu stelntg, zu steril· Das Gras
wächst metstentheils nur biischelweis.
Eine teppichartige Bodendecke, wie unsere
» Gräser, bildet es nie. Dagegen schießt«
es zur Regenzeit hoch auf. Und nun
wird das Vieh, das den ganzen ltrben
langen Tag über nichts weiter zu thun
hat, als zu fressen und zu ruhen, speci
fett. Das dauert aber nur so lange, als
die Regenzeit währt, vom Oktober bis
April, den siidafritanischen Sommer
hindurch. Mit Eintritt der regenlosen
Zeit, im siidafrilanischen Winter, der
vom Mai bis September dauert, sterben
die Gräser ab. Die Weiden trocknen auf.
Die armen Thiere finden nur dürres
Grasstroh ohne jeglichen Nährwerth und
magern zu Steletten ab. Winterfutter
für sein Vieh lann der Boer nicht ein
bringen. Dazu erntet er auf der gerin
gen feldbaufähigen Bodenfläche zu wenig,
und von dem sommerlichen Grasiiber
fluß fiir den Winterbedarf zu schneiden,
fehlen ihm die Arbeitslräfte. Selbst mit
Maschinen würde er dies in den meisten
Fällen nicht können, da die Bodenforma
tion zu ungünstig dazu ist.
Da ist es tein Wunder, daß der Boer
der Republilen, trotz großen Biehstandes,
nicht in der Lage ist, Milch, Butter oder
Käse zu verkaufen. Wenn die im Win
ter halbverhungerten und obenein träch
tigxn Kühe im Sommer talben, dann ha
ben sie eben selten mehr Milch übrig. Als
zur Aufzucht des jungen Thieres unbe
dingt nothwendig ist. Nur wenn die Re
genzeit sehr lange gedauert hat, der Win
ter also sehr lurz gewesen ist, wird die
Bäuerin diese oder jene besonders gute
Kuh mellen können. Alle auch dann
nicht. Und dann wird sie immer noch
nicht mehr Milch haben, als fiir den eige
J nen häuslichen Bedarf von Nöthen ist.
In der That habe ich auf den Tischen
wohlhabender Boeren londensirte Alpen
milch in Biechbiichsen, Harms Butter aus
der Schweiz, ebenfalls in Blechdosen,
und Limburger Käse in derselben Ver
packung vorgefunden. Wohlverftanden
bei den Boeren der beiden Republiten.
Jn dem viel tiefer gelegenen und daher
weit fruchtbareren Küstenlande Notale
und der Kaptolonie schaut es besser aug.
Von Natal wird sogar Butter in Menge
nach dem Trangoaallande eingeführt.
Aus seiner Viehzucht hat der Boer der
Republilen also in der Hauptsache nur
Wolle. Fleisch und Häute. Und diese
Produkte allerdings, von denen freilich
fiir die Ernährung das Fleisch allein in
Frage kommt, in solcher Menge, daß er
mafsenhaft davon abgeben kann, wenn —
nicht Pest und Seuchen vernichtend ein
treten.
Nun sein FeldbauL Hauptprodukt
des Ackerbaues ist der Mais. Daneben
allerdings auch anderes Getreide, Gerste,
Hafer, Weizen etc. Ferner Kartoffeln,
Kohl, Rüben; und es ist durchaus nicht
zu leugnen, daß er bei genügendem Fleiß
ganz excellente Ernten macht, wenn nicht
Heuschrecken, Hagel, Wolkenbrüche oder
Dürre seine Hoffnungen zu Schanden
machen. Jn günstigen Fällen kann er
sogar zweimal im Jahre reichlich ernten.
Haben ihm die Wasserverhältnisse seines
Platzes außerdem erlaubt, einen Obst
und Gemüsegarten anzulegen, namentlich
Orangen zu pflanzen, welche sehr viel
Wasser nöthig haben. und Wein zu kulti
diren, dann hat er für sich und die Sei
nen nicht nur Nahrungsmittel, sondern
auch Genußmittel im Ueberfluß und kann
;davon verkaufen. Jch tenne deutsche
« Former im Transoaallande, welche in ei
nem Jahre allein für 300 Lftrl.. gleich
1500 Dollars, Apfelsinen verkauft haben.
Aber diesen Ueberfluß hat der Boer
der Republiien nicht immer. Die Fakto
ren, welche seine Ernten und feine Heer
den nur zu oft vernichten, habe ich in vor
stehenden Zeilen schon genannt. Treten
solche Fälle ein« dann bat der Former
wohl siir sich und feine Familie ausrei
chend zu leben; aber er kann nichts davon
abgeben, nichts- zum Markt nach den
» Städten bringen.
Dieser Umstand bewirkt, daß erstens
die landwirthschafttichen Produkte des
südafritanischen Farmers in den Städ«
ten der Republiken für europäische und
namentlich für deutsche Anschauungen
exorbitant theuer bezahlt werden, und ;
daß zweitens ein sehr großer Prozentsatz
der Nahrungsmittel für die Städte aus -
dem europäischen Kontinent, aus Ame- ;
rika und aus den englischen Kolonieen :
Südafrikas nach den Republiien einge- j
führt wild. l
Was den ersten xkau anlangt, Io roner
Fleisch allerdings in Pretoria und o
hannesburg oder Bloemfontein nicht
mehr wie in Deutschland. Aber der
Centner Kartoffeln koftet durchschnitt
lich 5 Dollars, wohlverstandem ein Cent
ner Kartoffeln lostet in den Städten der
südafritanischen Republiken durchschnitt
lich 5 Dollars. Ein Dutzend Hühner
eier kostet durchschnittlich 75 Cents. Ein I
Kilo Schwarzbrot kostet 25 Gent-Z, ein s
Pfund Butter 75 Cents, während man i
ein Dutzend Apfelfinen mit 25 Cents be- :
zahlt. Ein Maß Hafer als Pferde
futter, just soviel, als eine kräftige Män
nerhand zusammen fassen kann, lauft
man fiir ca. 5 Cents, ähnlich sind alle «
anderen Preise, selbst für Gurten, To
maten etc. Dabei kommt es aber vor,
daß in Privatgärten zu derselben Zeit
gerade die letztgenannten Früchte der-faus
len, weil man sie —-· im Ueberfluß hat.
Was die Einfuhr anlangt, so erstreckt sich
dieselbe auf alles Mögliche. Jn Massen
importirt werden Fleisch- und Fischtoni
serven aller Art, Gemüfe, Obst, Mehl,
Butter, Milch, Käse, Hülfenfriichte,
kurz, was man sich an versandtfähigen
Nahrungsmitteln nur denken kann. Ge
frorenes Fleisch sogar aus Australien.
Und es ist klar, daß dieser Import
von Nahrungsmitteln mit der Einwande
rung von Europäern wachsen muß, denn
die Produktionsfähigkeit des Landes, die
schon bei den jetzigen enormen Preisen der
, Nahrungsmittel dem Bedarf nicht ge
»nügt, wird schwerlich in erheblichem
Maße zu fteigern sein, bevor die Ein
gangs erörterten Wald- und Waffen-er
hältnisse des Landes gebessert sind.
Alles in Allem: Der Boer und seine
Familie haben immer zu leben. Und
wenn er weiter nichts hat, als einen ge
röstetrn oder gekochten Maislolben. einen
harten Maismehlluchen und ein Stück
Bülton, das ist in Streifen geschnittenes
und an der Luft getrocknetes Ochsen
fleisch, so genügt dies seinen einfachen
Ansprüchen und Bedürfnissen vollkom
men. Jhn also trifft England mit feiner
Hafensperre ganz und gar nicht. —
(Was etwaige Zufuhr von Waffen, Mu
nition, Medilamentem Verbandstoffen
i und Pflegeperfonal anlangt, interefsirt
s bei der Nahrungsmittelfrage nicht.) Da
!
i
gegen dürften die in den Republilen le
benden Anständen soweit sie nicht selbst
Farrner sind. also alle Beamten, Hand
Wkkkth Kaufleute und nicht zum minde
sten die iriegsgefangenen Engländer
selbst, denen Boerenbiilton und harter
Maisrnehlzwieback noch unverdaulicher
sein mögen als Boerentugeln, sehr da
runter zu leiden haben. «
Für die Regierungen des europäischen
Festlandes sowohl, als für die der Ver
einigten Staaten Nordameritas dürfte
die Frage bald gewichtig werden, obsie
eine derartige Tyrannisirung ihrer Ange- »
börigen in den Republilen durch Eng- j
land dulden wollen?
K a r l R o d e.
—- --— -—·—-—s.-——s———- —
l
i
l
GenrebildvonAlexanderEngeL
.-—.-.....-. —.-...
Vor einigen Tagen hat er in einfachen,
ttvarmen Worten um ihre Hand angehal
en . . .
Die glückliche Braut sitzt in ihrem hel
len Zimmerchen und stickt Monogramme.
Und es wirbelt durch ihr blondes Köpf
chen: Endlich hat er angehalten! Na,
gedauert hat es lange genug. Ein schwe
rer Kampf! Jch habe schon wirklich ge
dacht, ich bleibe sitzen. Na ja, achtund
zwanzig Jahre sind schließlich keine Klei
nigkeit. Aber er weiß es nicht, vorläu
sig verheimlichen wir es vor ihm. Und
wenn er später darauftommt —— ach, die
Liebe ist ja blind. Wer weiß aber, wie
es mit der Mitgift sein wird; vorläufig
hat man ihm alles Mögliche versprochen.
So im Allgemeinen, durch die Blume,
man wollte seinen Jdealismus nicht ver
·letzen. «
Gott helfe weiter! Der Onkel Adolf
wird das schon ordnen mit seinem gött
lichen Humor, bei der Bertha ist es ja
auch gut ausgegangen. Mit einem Witz
glitt man über die heille Sache hinweg.
Wenn man seine Liebe bereits offiiiell
erklärt hat vor der zufällig voll versam
melten Familie, kann man dann plötz
lich aus so durchsichtigen Gründen kaum
zurücktreten.
Du lieber Gott« wir haben aber auch 1
mit allen Mitteln gearbeitet! Jetzt kann
ich es mir eingestehen, so unter uns, in
meinen vier Wänden, wie viel Sorge,
wie viel Sehnsucht, wie viel Erniedri
gung ist diesem Resultat vorausgegan
gen! Soundsoviel Bälle und Vereins
abende, die mit schweren Vorträgen und
großen Auslagen verbunden waren; zu
einem wirklichen Genusse ist es nie ge
kommen vor lauter Lächeln und Schie
len, vor lauter vorsichtigem Kotettiren
nach rechts und links. Man nennt das:
die-Jagd nach dem Mann!
»Aber, Ella, halte Dich gerade, sonst
nimmt Dich Niemand und zeig’ mehr
Dein Profil!«
»Aber, Ella, nimm’ Dich Zusammen
—- - so giev Doch acht auf ven Qorrvr
angeln auch die Rosenheim’schen. Und
die versprechen mehr als wir. Das ist
eine bekannte Anglersamilie!«
So ging es in einem fort. Mama
iibertrieb die Sache. Und die zarten
Rippenstöße, wenn ein Oerr mit ausge
Prägter Heirathsphhsiognomie sich auch
nur in der Entfernung zeigte, das ewige
Hin- und Herziehen an meiner Toilette
und ewig dieselben Worte an alle Her
ren: »Nicht wahr, heute hat die Ella
ihren schlechten Tag?« Und nach dem
Abgang die nicht mißzuverstehenden
Seufzer: »Du warst nicht freundlich ge-:
nug. Scham Dir die Olga an, die weiss
die Männer zu fesseln. Es geht nicht
anders; so leicht wie ich den Papa be
kommen hab’, ist das heute nicht mehr.«
Jahre hindurch war das der ewige Re
frain. Man schämt sich, aber man jagt
weiter· ..
Ich glaube, ich werde meinen Bräu
tigam sehr bald —- sehr, sehr lieb ge
winnen. Länger hätte ich es zu Hause
ohnedies nicht ausgehaltem es war die
höchste Zeit, daß Einer mich ernst ge
nommen hat. Und ich glaube, ich ge
falle ihm auch ,,en face« undirn Profil.
Er schaut mich stets verstohlen an, ich
bemerke es aber immer; wenn ich aus
dem Zimmer gehe, fühle ich. wie sein
Blick auf mir hastet. Bei jeder Gele
genheit greift er nach meinem Fächer.
Das scheint in der Liebe immer so zu
sein« das hat wahrscheinlich auch schon
Adam bei der Eva gethan! Er trennt
sich nur schwer von mir und vergißt nie,
beim Abschied mit Sentimentalität zu
versicherm »Mvrgen im Geschäft werde
ich viel Fehler machen!« Das ist doch
schon eine bessere Liebesertliirnng, Nota
bene für einen Kaufmann Von dem
kann man doch keine Oexameter verlan
gknt Jch bin überzeugt« er wird teine
ngelegenheiten machen, wenn es mit
M
, der Mitgift nicht ganz stimmt; er if
nicht so wie der Bräutigam der Bertha
war, der im letzten Moment noch mit
aller Gewalt einen eingelegten Spiel
tisch haben wollte
Der Herr Bräutigam ist heute etwas
früher als sonst in seine Junggesellen
bude ,,getrochen«: Elegantes Zimmer
mit Gasseuaussicht. Das Wirthshaus
erschien ihm langweiliger als sonst, et
wollte allein sein in seinen Lustschlössern
und sich einen Thee brauen und träu
men . . .. Er wollte nichts als träumen,
ersbegriss das selbst nicht. Ja« zu Hause
wollte er an sie denken, dort im Wirths
hans hätte er sie prosanirt mit seinen
hin- und herirrenden Gedanken. Er
lehnte sich behaglich zurück, es ist so nett
in dem warmen, von einer Lampe mild
erhellten Zimmer, und er träumt: »Gut.
ich werde die Kleine heirathen. Man
braucht so etwas Liebes sür’s Leben.
Es ist die höchste Zeit, daß man dem
langweiligen Junggesellenleben endgiliig
Adieu sagt. Also slott eingesegelt in den
ruhigen Hasen der Chef Sie verleumden
ja nur diese Institution, um einen immer
wirksamen Witz zu machen. Das Mäd
chen ist nicht mehr ,,ganz« jung, aber
jung ist sie, gerade so wollte ich es . . .
Vierundzwanzig Jahre haben die Eltern
gesagt. Wenn Eltern vierundzwanzig
sagen, sann man bequem sechs Jahre
dazuschlagen, zwei davon schwindelt der
Vater und vier die Mutter! Gewiß, das
Mädchen ist in Ehren dreißig geworden.
Aber-das macht nichts, sie hat etwas so
Rührendes, Anhängliches; das sind die
Mädchen, die lange Jahre aus den pas
senden Mann warten. Uebrigens, eine
schöne Mitgift hat sie auch. Ohne Geld
hätte ich sie nicht so leicht genommen.
Es geht heutzutage nicht. Einen Reserve
sonds braucht man für alle Fälle« und
schließlich eine Stellung hat man auch
die einen berechtigt, Ansprüche zu ma
chen.« Und er goß viel Rum in die neu
gesiillte Theeschale . . .
»Die Geschichte wird sich sehr hübsch
machen, wenn der Alte mich nicht mit
dem Gelde aufs itzen läßt Jch weiß nicht,
ich muß immer an das Geld denken Jch
hätte so gerne noch einmal mit ihm ge
sprochen, trotzdem die Sache sehr delikat
ist. Jch habe mir gestern eigens im
Vorzimmer etwas- zu thun gemacht, aber
der Alte ging sofort in’s Zimmer, riß
seine Frau mit und ließ mich allein mit
seiner Tochter, als ob er mir einen Her
zenswunsch erfüllen wollte. Die braven
Eltern!«
Hochzeitstag rückte allmählig
heran. Der Bräutigam saß allein in sei
nem Monateheinn von dem er halt-Abi
tchied nehmen sollte für ewig. Aufge
boten waren die Verlobten. Nun sollte
es Ernst werden«
Da klopfte es an der Thür. »Her
cin!« Es ist der neue Onkel.
»Ich will mit Jhnen ein wenig plan
dern. Sie wohnen aber schön, das heißt
jetzt werde-n Sie erst schön wohnen, Ihr
ganzes bisheriges Leben war ein Jam
mer, jetzt erst kommt das Rechte.«
Er lud ihn ein, Platz zu nehmen«
»Sie haben teine Ahnung, wie herr
lich die Ehe ist« ich bin jetzt vier-in Jahre
verheirathet, die Zeit ist sehr rasch ver
gangen —- zu zwanzig nahm ich schon
mein Weib und mir ist die Ehe- noch im
mer nicht fad!« Und er sang Hymnen
über Hymnen Natürlich ganz ohne
Absicht! Er wollte nur den Bräutigam
austlären — daß man ihm so viel Geld
nicht geben könne, wie man versprochen.
Die alte Geschichte! Er habe es als seine
Pflicht erachtet, ihm dies ,,noch rechtzei
tig« mitzutheilen »Ich hoffe,« meinte
der Onkel, »daß dies für Sie teinGrund
»zum Rückzuge sein wird. Sie sind ja
ein anständiger Mensch und besonders
jetzt, wo die Einladungen schon abge
schickt worden sind.«
tlnd der..ausrichtige Herr Onkel sagte
ihm ein freundliches Adieu.
Etwas verstirnmt begab sich der Bräu
tigam zu den Eltern der Braut. Es
war ihm recht peinlich, aber er wollte
sich zurückziehen. Er traute sich nicht
in eine Ehe, die nicht »gesichert" war.
»Es geht nicht, es geht nicht,« mur
melte er beständig vor sich hin.
Jm Vorzimmer stand seine Braut;
sie reichte ihm mit trauriger Miene die
Hände· Er fragte sie theilnahmsvoll
nach ihrem Kummer.
»Ach, ich muß Dir ein Geständniß
machen . . . Du, Otto, ich lann nicht mit
einer Lüge in die Ehe treten, nein, ich
kann nicht Das drückt Mron lange
mein Herz Du, Otto, Papa tann
mir nicht so viel ...«« Die
Worte stockten· Er senkte den Blick.
»Wenn Du mich nicht wirklich liebst,
so lass’ mich ruhig sitze-n, nein —- dann
nimm mich nicht, wenn Du mich nicht
liebst.«
Er ließ sie nicht weiter mit den Wor
ten tämpfen, er verschloß ihren Mund
mit seinen Küssen. Sie erschien ihm
so rührend in ihrer hilflosen Aufrich
tigkeit. Und er schloß sie in seine Arme
und förmlich überrumpeslt von seinem
eigenen Herzen sprach er: »Ich würde
Dich in mein Nest tragen, auch wenn Du
nicht einen Kreuzer hättest!«
»So arg ist es ja doch ni « « flüsterte
sie erröthend und er schloß sie fester in
sesine Arme . . .
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—- Das größte Kranken
hn u s der Welt ist das Kindertrankem
haug in Moskau, das tm Jahre 1768 ge
baut wurde und nicht weniger als 7000
Betten besitzt. An jedem Tage werden
ungefähr 40 Kinder aufgenommen; im
Laufe eines Jahres gewährt das Kran
kenhaus gegen 15,000 Untetkunft. 96
Aetzte und 900 Wärtetinnen sind in dic
sem Riefensskxanlenhauk thäiik