« erungtiittte Heirath-vermitte lang. » . . » iumoreöle von Lizbeth Caro. « ·Alter Junge, wie kommst Du denn erhalt« Der Ungern-etc ein Mann von außer . öhnlich schönem Wachse, drehte sich e ell um. « ,Wie mettwiirdigl Gerade bin ich « Ins dem Wege zu Dir, um Dir unsere sp Ieberstedelung zu melden!« « " .Wie! Du hast Dein geliebtes Wien Itit dem vielgeschmähten Spreeathen ver uscht? Das grenzt an’s Unglaub . » . «Nun, Du weißt ja: Wo mir’s wohl geht, da ist mein Vaterland. Die -— , die so lange in den Schwebe war, , sich nun entschieden, und ich habe doe - schiist meines Schwagerz übernom ken. Vor acht Tagen etwa sind wir an · kommen und Gott sei Tant mit der ’ nrichtung eben fertig. Du solltest der erste Gast tm neuen Heim sein; deshalb vwollte ich zu Tir, und nun mußt Du s ileich mit mir iommen.« Z» »Mit dem allergrößten Vergnügen! — s Weißt-Du übrigens, daß ich Dich neulich - In Wien gesehen habe?" « »Du warst in Wien, ohne uns zu be " suchen?« · »Mir nicht aufgeregt! Aus der Durch Ieise blos. Jch ging von einem Bahnhof » um ans-deren, da rolltest Du stolz in ei « nem Wagen an mir vorüber!« , ·Jch! in einem Wagen! Das ist rein « unmöglich« »Ist-sum warst Du eg, und ein Ge sicht hast Du gemacht! Als ob Du dag - grosse Loos gewonnen hättest!" »«Fo! Wann sollte denn das gewesen 2 ein .' ’ ««Voe sechs Wochen etwa. Anfang m!« - Q« mokl Du hats Pol-fes Mo fmä H 1 «U- "’7-« Is- 7-I- ----7" ---- s war aber auch eine besondere Angelegen Jheitl Jch werde Dir die Geschichte T gleich austischen. denn man tann eine » weise Lehre daraus ziehen Erinnerst IDK Dich noch an Robert Geist-T ? Ach reilichl Du hast ihn bei uns vor zwei ahren lennen gelernt. Er hat mit so ut wie Nichts angefangen, heut ist er brilbesitzer und hat eine ausgezeich - Iete Existenz! Wie musitalisch er ist« » weißt Du selber! Uebrigens silr wie sl Ilt hältst Du ihn ?« ’ »Enbe dreißig, Anfang vierzig l« »Nein, er ist jetzt erst sechsunddreißig! Das ist das Alter, wo man noch jung ge «Iiug ist, um jedes hübsche Mädchen libsch zu finden, wo man aber nicht hr jung genug ist« um sich hinreißen « Iu lassen, um ohne langes Grübeln zu spjugretsem Robert ist nebenbei geradezu fservorrngend ungeschickt. handelt es sich , -ge:rum, Damenbetaiintschasten zu ma - n. Dabei schwärnit er stirs Familien . · ben. Er war glücklich, wenn er bei s s sein konnte. und jedesmal hielt er « - ir einen Vortrag, »daß ich ein benei « ntwerther Mensch sei. Ich hätte ein .. Mslichei heim, eine liebenswürdige »M: au, ein reizendetx Kind-« Ich unter · - ach ihn gewöhnlich in seinem Ergusz. indem ich ihm llar machte, daß er mit i- in wenig gutem Willen auch so benei l denswerth glücklich werden lönnte. Ant spart-war immer eine geschmeicheltes, Iber ungläubiges Lächeln. Manchmal . Iarn er zu mir, — - ganz ausgeregt. Er « tte dann hier oder da eine junge Dame ,;gesehen oder auch tennen gelernt, ein Z solllominenes Wesen. »Du mußt mir lsen l« schloß er darin immer, »ich itte Dich, denn ich bin zu ungeschickt s dazu t« ·« Ging ich dann näher auf die Sache ein, so wuste er manchmal gar nicht ben Namen der Angebetetem oder wenn die ».« Sache ein wenig greisbarer zu werden « Insing nahm er meine Hand, sah mich , twal unsicher an und sagte : »Ich will och noch warten !« » -'«’ « k« weijzllgiate dor unserem Ums Rig erschien er auch eines aa,e5. ,r ilfse geschäftlich nach Pest ; es käme Tit selbst ganz unerwartet und iviire m um so unangenehmen alg er den ksas gefaßt hätte, unser Hiersein «. Durch häufige Besuche noch recht augzui nützen. Er war wirklich ganz unglück lich. l il »Sie miissen heirathen !" saate meine grau lachend« »e5 ist die höchste Zeit, und da wir fortgehen, ist noch ein Grund mehr da !« Er seuszte schwer. Eine -· Kirche später risz es an unserer FilingeL « »Das ist Geiöler !«' sagte ich, denn ich « erkannte seine ungestüme Art. Gleich ;« daraus trat er ein. »Er wäre eben an s gekommen nnd müsse mich sprechen --— » aber allein« Jch ließ ihn in mein Zimmer eintre ten. Wir setzten uns. »Du, es wird « etnsl,« sagte er und rückte oicht an mich ärmh Er war sehr aufgeregt und schien z ch seht wichtig vorzukommen. »Von st bis Wien bin ich mit ihr im Durch qugi - Coupe zusammen gesabren· Jch ihr gegenüber. Blendenb schön und iesch angezogen. Du würdest auch ücktsein. Lache nicht! Jchschtvöre ; Pindus es einmal ernst ist ! Sie ist so klug wie schön. Jch habe mich den Da men oorgestellt, sie suhr mit ihrer Mut ter; und ich habe mich mit ihr unter lienl Sehr musikalisch ist sie. Du olltesi sie iiber Musil reden hören· So eines Uersiiindniß ! Also lurz uno gut, wenn sie will —- ich will sie ! elber Du must mir helfen, ich biit’ Dich ; denn Du weist iu, ich bin zu ungeschickt l« Da war also wie-ver der Resrain Er hatte aber mit so ungewohntem Feuer , « « sprechen, und der Blick. der den be nnten Schluß begleitete, toae so sie i , Iß ich nach nochmals verleiten — ließ. —- Me heißt sie i« begann ich das Verhiir. «Erna,« sagte er schmach tend. .Unsinn, wie die Mutter heißt, will ich wissen.« i Er hatte den Namen und die Woh j nung in sein Notizbuch geschrieben und reichte es mir. Er ging, nachdem er mein sestes Ber sprechen hatte. Den nächsten Tag tam er in aller Morgensriihe, um mich zur s Eile anzutreiben. Mit Miihe brachte ! ich ihn u der Einsicht, man müsse die zrichtige esuchsstunde abwarten. Dann s begleitete er mich zum Wagen. Sonst « sahre ich nur, wenn mich heim Begräb: s niß Einer zum Einsteigen nöthigt. i «Spesen müssen oergiitet werden !«' ries i ich ihm zu, und dann segelte ich ab. Da mals also hast Du mich gesehen. Der Wagen hielt vor einem schönen hause, und nach wenigen Stunden zog ich die KlingeL Etwas aufgeregt war ich, das lcnn ich nicht leugnen. Alles blieb stumm· Jch zog ein zweites, ein drittes Mal. Nichts regte sich. Verzweifelt riß ich ein viertes Mal, es schallte durch's. ganze Haus« Da erschien aus der Treppe vom Garten her ein junges Mädchen. «Verzeihen Sie, daß ich Sie warten ließ, ich war in der Waschtiiche, um das Frühstück zu bringen, und va habe ich das Klingeln erst seht gehört." Der Junge hatte wahrhaftig teinen schlechten Geschmack. »Kann ich Frau Mama für einen Augenblick sprechen ?« —- .Bedauere, Mama ist nicht zu hausi« —-- «.stiinnte ich mit Ihnen vielleicht da einmal reden, gnädiges Fräulein ?« Jch versicherte ihr, daß ich tein Hochstapler sei und im Besitze aller bürgerlichen Eh renrechie, und schließlich ließ sie mich lachend ein. Fee dem behaglichen· ge schmaclvollen immer nöthigte sie mich um Si n. »Ich lomme in einer selt samen ission,« begann ich. »Mein Freund, der gestern dasVergniigen hatte, mit Jhnen zusammen zu reisen. läßt Sie durch mich fragen, ab Sie ihn hei rathen miichten Er selbst ist zu schüch tern. um Jhnen persönlich zu sagen. wel chen Eindruck Sie aus ihn gemacht ha ben! Jch warte aus eine Antwort Ed war heraus, und ich selbst war ganz erstaunt, wie schnell und glatt es abge gangen war. Mein Gegenüber war in der denthar größten Verlegenheit, roth bis in den Nacken hinunter, stotterte sie: »Ich —- tann doch nicht — so aus em uial es tam so unerwartet; — ich tann doch seßt nicht antworten —— Ma ma ist nicht einmal da.« Ich glaube, daß ihr das Weinen nahe war. Jch ließ ihr meine Adresse zurück, bat sie, ih rer Mutter Alles mitzutheilen, und ver abschiedete mich schnell. Zu Hause erwartete mich in fieberhaf ter Erregung Freund Robert, und um ständlich mußte ich berichten. Drei Tage eergingen, in denen wir nichts von den Damen hörten und Geisler mich mit Fragen und Bermuthungen marterte. Am vierten Tage tam ein Billet von zierlicher Frauenhand. vweht geehrier Herr : Meine Tochter hat mir Jhren Besuch und den Zweck desselben berichtet. Die drei Tage habe ich benutzt, um über Ih ren Freund Ertundigungen einzuziehen, die zu vollster Zufriedenheit ausgefallen find. Zu näherer Befprechung könnten wir uns vielleicht heute um 4z Uhr am Dampferhalteplatz treffen. Sollte er Jhnen heute nicht möglich sein« so ersuche ich Sie, mich zu benach richtigen. Mit bester Empfehlung, Jhre Ergebene ..... Jch fand mich pünttlich ein iind lernte eine seingebildete, liebenswürdi ge Frau kennen. Sie hatte schon einen ganzen Feldzugsplan entwor fen. Am nächsten Tag wollten sie nach Karlkbad Das wäre der passende Ort zu einer unauffälligen Annähe rung. Sie würde in dem und dem Hotel wohnen, das Andere sollte ich nur mit »meineni Geschick« arrangi n. »Alles im besten Gange«,- empfing ich Robert, als er heraufstiirinte, und dann fing eine förmliche Instruk tionsstunde an. »Es-Borsten fährst Du also nach; Abends kommst Du in Itarlsbad an und miethest Dir ein Zimmer. Dann gleich in eine Blu menhandlung. Jn aller Morgen sriihe schickst Du Dritter Ema einen schönen Strauß zu. Das ist schon eine gute Einleitung. Ein paar Stun den später machst Du den Damen Deine Aufwartung. ,Das Uebrige findet sich schon.« Er hörte aufmerk sam, ordentlich andächtig zu, und zum Schluß bedankte er sich immer und immer wieder. »Ich schreibe na türlich gleich, oder ich depeschire!" rief er iinö zu« als er. von unsern be sten Wünschen begleitet, abdampfte. Die nächsten Tage warteten wir in größter Spannung auf Nachricht. Kein Lebenszeichen! Jch fing an zu schimpfen und meine Frau zu ent schuldigen. Am Abend des dritten Tages, abermals gegen zehn Uhr, tlingelt es. Gleich darauf stürzt Geister in’s Zimmer und fällt mir um den hals. »Eine Fügung Gottes!" ruft er, »eine Iiigung Gottes!« und es schimmerte feucht in seinen zwinternden Augen. »Warum hast Du denn nichts von Dir hören lassen? So hältst Du Dein Versprechen!« fahre ich ihn ari. »Ich konnte ja nicht, ich konnte nicht und, — wirklich eine Fügung Gottesl« un terbricht er sich selbst. -—— Er erzählt nun umständlich von seiner Reise, fei ner Ankunft von seinem schönen immer· Einen prachtvollen Strauß t er geschickt Theerosen und Flie der« wundervoll gewunden. Am näch sten Morgen wollte er den Damen iseine Aufwartung machen· Es war noch etwas zu zeitig. »So ging ich denn mit dem Menschenstrom mit an den Strudel. Alle beinahe tranten, « und ich dachte mir, daß ich auch ein lrnal versuchen könnte, da ich gerade sda war. Es schmeckte gar nicht so z übel, und ich trank noch ein zweites IGlas. Wirklich eine Fiigung Got tes!« Jch unterdrückte jede Randberner lang, urn nicht noch länger aus den Ausgang warten zu müssen, und er fuhr fort: »Der Strudel bekam mir leider nur zu gut, und ich mußte drei · Tage zu Bett liegen. Daher habe ich ’ auch nicht geschrieben, und dann bin ich Lgleich abgereist.« »Abgereis -- und ! Erna?« »Die habe ich gar nicht ge sehen!« »So! Und nun erkläre mir , doch gesälligst die wunderbare Fügung, ; von der Du fortwährend sprichst.« »Ich · dachte, das wäre einleuchten-d!« sagte er , verletzt. »Daß ich den Strudel getrun I len habe, —- dasz ich trank wurde, — s daß ich sie nicht gesehen habe, — daß - ich sie nicht zu heirathen brauche, das L ist vielleicht keine Fiigung?« i Die beiden Freunde bogen um die ! Ecke. i Ein anmuthiger Frauenlops beug lte sich aus einem Fenster und nickte ihnen zu. »Da wären wir angelangt,« sagte der Blonde, »meine Frau bewill iommt Dich schon hieri« Sie grüßten und stiegen die Treppe hinaus. »Was sagst Du aber toqu fragte der Große. »Daß Du Dir ein Hochzeitsge schenl erspart hast!« erwidert lachend der Andere. .——0--—-» -—-s-s — »Wie der Bock lebt. «--.- - -. . ..--— iVon einem alten Transvaaler.) -.—-—.....— » « . Jn Anbetracht der seit einigen Wochen durch England eingeleiteten Sperrung der südasrikanisohen Hasen gegen Zu fuhr nach den beiden kriegfiihrenden Boeren-Republiten dürfte die Frage der Ernährun dieser Völlerschasten von Jnteresse szeim Das ganze Gebiet des Lunge-Frei staates sowohl als der Transvaal-Re publik ist steriles, selsigwelliges Hoch land, bis zu 2000 Metern Höhe, und ebenso arm an Wald, wie an Wasser. Große Flüsse, wie Deutschland sio hat, hat es gar nicht, selbst seine Grenzsliisse, der Orrnjesluß, der Limpopo und der Vaalflusz, welcher die Grenze zwischen don beiden Republiten bildet, halten kei nen Vergleich mit Rhein und Donau, Elbe, Oder und Weichsel aus, wenn auch ihre Länge anz respettabel erscheint. Schiffbar sing sie auf jeden Fall nicht, und es ist auch nicht wahrscheinlich, daß sie jemals schiffbar gemacht werden kön nen. Dazu ist ihr Gesälle nach dem Meere zu steil. Für das Transoaalland allein kommt dann noch der Elephan tenflusz oder Olisants river in Frage, welcher in die Delagoa Bah (sprich: Dellgoh-beh) mündet, aber auch dieser ist kaum dem Main an Größe zu verglei chen; befahren werden kann er seiner vielen Fälle wegen nie. Alle übrigen Wasserläufe des siidasritanischen Hoch landes und namentlich der beiden Re publiien sind nur Bäche, die zur Regen zeit allerdings recht viel Wasser, zuviel zuweilen sogar haben, zur regenlosen Zeit dagegen nicht selten trocken sind. Da ist es zu verstehen, daß dem Lande fruchtbare Flußniederungen vollständig adgohen.· Feldboufähiger Boden ist nur wenig vorhanden und dieses wenige er fordert obenein noch großen Fleiß des Former-T wenn es nennenswerthen Er trag bringen soll. Das ist der heutige Zustand des Lan des in agrilulturtechnischer Hinsicht und es können noch viele Jahrzehnte verge hen, ehe man durch rationelle e’flr1s;bau- . ton den allzuschnellen Wasserab lusz hin-—- s deri, und ebenso durch Waldbau die Re genverhältnisse des Landes gut beein-v flußt, beziehungsweise durch solche Me liorationen dem Lande« mehr fruchtbaren s Boden abgewinnt. ; .--..k I.-e II. h-- (s,.«- U-s But »U- sVuuu qui lau-, Uns »un- »k. s südasrilanischen Republiten hauptsäch--i lich mit Viehzucht zu beschäftigen Sein s Hauptprodutt ist Bindi-ich Daneben : hat er allerdings auch Schafe, Ziegen, Schweine, Pferde, Esel und Maulesel. Für Strauße ist eh in den Republiten, mit Ausnahme weniger Platze, zu talt. Und hierzu bieten ihm die weiten Flächen unbebauten Landes, welche er sein eigen nennt, hinreichende «Grundlage. Ein normaler Voerenplah mißt durchschnitt lich, je nach den örtlichen Verhältnissen, zwischen 10,00() bis 15,000 Acker. Die Grenzen der Farm liegen sast stets aus dem Rücken der selfigen Hölhenziigq welche das ganze Gebiet durchziehen, und schließen in der Regel eine Thalniulde ein. Daher die Verschiedenheit in der Ausdehnung. Von diesen 10,000 bis 15,00() Acker hat der Voer selten mehr als 30·0 bis 400 Acker unter dem Psluge. Es ist eben laum mehr Land seld««ausiihig. Vielleicht haben sich seine Kassern noch ein hundert Acker »ne bar« gemacht. Das ist aber Alle-. Je der Boer darf-nämlich siins bis sechs Kassernsamilien aus seinem Plane hal ten, welche ihm dann quasi srohnpslichtig sind. Alles übrige Land ist Weide. Auch die Verfe. Da tann er schon eine Menge Weidev eh halten. Indessen die Weide Nydurchaus nicht üppig. Dazu ist der den zu stelntg, zu steril· Das Gras wächst metstentheils nur biischelweis. Eine teppichartige Bodendecke, wie unsere » Gräser, bildet es nie. Dagegen schießt« es zur Regenzeit hoch auf. Und nun wird das Vieh, das den ganzen ltrben langen Tag über nichts weiter zu thun hat, als zu fressen und zu ruhen, speci fett. Das dauert aber nur so lange, als die Regenzeit währt, vom Oktober bis April, den siidafritanischen Sommer hindurch. Mit Eintritt der regenlosen Zeit, im siidafrilanischen Winter, der vom Mai bis September dauert, sterben die Gräser ab. Die Weiden trocknen auf. Die armen Thiere finden nur dürres Grasstroh ohne jeglichen Nährwerth und magern zu Steletten ab. Winterfutter für sein Vieh lann der Boer nicht ein bringen. Dazu erntet er auf der gerin gen feldbaufähigen Bodenfläche zu wenig, und von dem sommerlichen Grasiiber fluß fiir den Winterbedarf zu schneiden, fehlen ihm die Arbeitslräfte. Selbst mit Maschinen würde er dies in den meisten Fällen nicht können, da die Bodenforma tion zu ungünstig dazu ist. Da ist es tein Wunder, daß der Boer der Republilen, trotz großen Biehstandes, nicht in der Lage ist, Milch, Butter oder Käse zu verkaufen. Wenn die im Win ter halbverhungerten und obenein träch tigxn Kühe im Sommer talben, dann ha ben sie eben selten mehr Milch übrig. Als zur Aufzucht des jungen Thieres unbe dingt nothwendig ist. Nur wenn die Re genzeit sehr lange gedauert hat, der Win ter also sehr lurz gewesen ist, wird die Bäuerin diese oder jene besonders gute Kuh mellen können. Alle auch dann nicht. Und dann wird sie immer noch nicht mehr Milch haben, als fiir den eige J nen häuslichen Bedarf von Nöthen ist. In der That habe ich auf den Tischen wohlhabender Boeren londensirte Alpen milch in Biechbiichsen, Harms Butter aus der Schweiz, ebenfalls in Blechdosen, und Limburger Käse in derselben Ver packung vorgefunden. Wohlverftanden bei den Boeren der beiden Republiten. Jn dem viel tiefer gelegenen und daher weit fruchtbareren Küstenlande Notale und der Kaptolonie schaut es besser aug. Von Natal wird sogar Butter in Menge nach dem Trangoaallande eingeführt. Aus seiner Viehzucht hat der Boer der Republilen also in der Hauptsache nur Wolle. Fleisch und Häute. Und diese Produkte allerdings, von denen freilich fiir die Ernährung das Fleisch allein in Frage kommt, in solcher Menge, daß er mafsenhaft davon abgeben kann, wenn — nicht Pest und Seuchen vernichtend ein treten. Nun sein FeldbauL Hauptprodukt des Ackerbaues ist der Mais. Daneben allerdings auch anderes Getreide, Gerste, Hafer, Weizen etc. Ferner Kartoffeln, Kohl, Rüben; und es ist durchaus nicht zu leugnen, daß er bei genügendem Fleiß ganz excellente Ernten macht, wenn nicht Heuschrecken, Hagel, Wolkenbrüche oder Dürre seine Hoffnungen zu Schanden machen. Jn günstigen Fällen kann er sogar zweimal im Jahre reichlich ernten. Haben ihm die Wasserverhältnisse seines Platzes außerdem erlaubt, einen Obst und Gemüsegarten anzulegen, namentlich Orangen zu pflanzen, welche sehr viel Wasser nöthig haben. und Wein zu kulti diren, dann hat er für sich und die Sei nen nicht nur Nahrungsmittel, sondern auch Genußmittel im Ueberfluß und kann ;davon verkaufen. Jch tenne deutsche « Former im Transoaallande, welche in ei nem Jahre allein für 300 Lftrl.. gleich 1500 Dollars, Apfelsinen verkauft haben. Aber diesen Ueberfluß hat der Boer der Republiien nicht immer. Die Fakto ren, welche seine Ernten und feine Heer den nur zu oft vernichten, habe ich in vor stehenden Zeilen schon genannt. Treten solche Fälle ein« dann bat der Former wohl siir sich und feine Familie ausrei chend zu leben; aber er kann nichts davon abgeben, nichts- zum Markt nach den » Städten bringen. Dieser Umstand bewirkt, daß erstens die landwirthschafttichen Produkte des südafritanischen Farmers in den Städ« ten der Republiken für europäische und namentlich für deutsche Anschauungen exorbitant theuer bezahlt werden, und ; daß zweitens ein sehr großer Prozentsatz der Nahrungsmittel für die Städte aus - dem europäischen Kontinent, aus Ame- ; rika und aus den englischen Kolonieen : Südafrikas nach den Republiien einge- j führt wild. l Was den ersten xkau anlangt, Io roner Fleisch allerdings in Pretoria und o hannesburg oder Bloemfontein nicht mehr wie in Deutschland. Aber der Centner Kartoffeln koftet durchschnitt lich 5 Dollars, wohlverstandem ein Cent ner Kartoffeln lostet in den Städten der südafritanischen Republiken durchschnitt lich 5 Dollars. Ein Dutzend Hühner eier kostet durchschnittlich 75 Cents. Ein I Kilo Schwarzbrot kostet 25 Gent-Z, ein s Pfund Butter 75 Cents, während man i ein Dutzend Apfelfinen mit 25 Cents be- : zahlt. Ein Maß Hafer als Pferde futter, just soviel, als eine kräftige Män nerhand zusammen fassen kann, lauft man fiir ca. 5 Cents, ähnlich sind alle « anderen Preise, selbst für Gurten, To maten etc. Dabei kommt es aber vor, daß in Privatgärten zu derselben Zeit gerade die letztgenannten Früchte der-faus len, weil man sie —-· im Ueberfluß hat. Was die Einfuhr anlangt, so erstreckt sich dieselbe auf alles Mögliche. Jn Massen importirt werden Fleisch- und Fischtoni serven aller Art, Gemüfe, Obst, Mehl, Butter, Milch, Käse, Hülfenfriichte, kurz, was man sich an versandtfähigen Nahrungsmitteln nur denken kann. Ge frorenes Fleisch sogar aus Australien. Und es ist klar, daß dieser Import von Nahrungsmitteln mit der Einwande rung von Europäern wachsen muß, denn die Produktionsfähigkeit des Landes, die schon bei den jetzigen enormen Preisen der , Nahrungsmittel dem Bedarf nicht ge »nügt, wird schwerlich in erheblichem Maße zu fteigern sein, bevor die Ein gangs erörterten Wald- und Waffen-er hältnisse des Landes gebessert sind. Alles in Allem: Der Boer und seine Familie haben immer zu leben. Und wenn er weiter nichts hat, als einen ge röstetrn oder gekochten Maislolben. einen harten Maismehlluchen und ein Stück Bülton, das ist in Streifen geschnittenes und an der Luft getrocknetes Ochsen fleisch, so genügt dies seinen einfachen Ansprüchen und Bedürfnissen vollkom men. Jhn also trifft England mit feiner Hafensperre ganz und gar nicht. — (Was etwaige Zufuhr von Waffen, Mu nition, Medilamentem Verbandstoffen i und Pflegeperfonal anlangt, interefsirt s bei der Nahrungsmittelfrage nicht.) Da ! i gegen dürften die in den Republilen le benden Anständen soweit sie nicht selbst Farrner sind. also alle Beamten, Hand Wkkkth Kaufleute und nicht zum minde sten die iriegsgefangenen Engländer selbst, denen Boerenbiilton und harter Maisrnehlzwieback noch unverdaulicher sein mögen als Boerentugeln, sehr da runter zu leiden haben. « Für die Regierungen des europäischen Festlandes sowohl, als für die der Ver einigten Staaten Nordameritas dürfte die Frage bald gewichtig werden, obsie eine derartige Tyrannisirung ihrer Ange- » börigen in den Republilen durch Eng- j land dulden wollen? K a r l R o d e. —- --— -—·—-—s.-——s———- — l i l GenrebildvonAlexanderEngeL .-—.-.....-. —.-... Vor einigen Tagen hat er in einfachen, ttvarmen Worten um ihre Hand angehal en . . . Die glückliche Braut sitzt in ihrem hel len Zimmerchen und stickt Monogramme. Und es wirbelt durch ihr blondes Köpf chen: Endlich hat er angehalten! Na, gedauert hat es lange genug. Ein schwe rer Kampf! Jch habe schon wirklich ge dacht, ich bleibe sitzen. Na ja, achtund zwanzig Jahre sind schließlich keine Klei nigkeit. Aber er weiß es nicht, vorläu sig verheimlichen wir es vor ihm. Und wenn er später darauftommt —— ach, die Liebe ist ja blind. Wer weiß aber, wie es mit der Mitgift sein wird; vorläufig hat man ihm alles Mögliche versprochen. So im Allgemeinen, durch die Blume, man wollte seinen Jdealismus nicht ver ·letzen. « Gott helfe weiter! Der Onkel Adolf wird das schon ordnen mit seinem gött lichen Humor, bei der Bertha ist es ja auch gut ausgegangen. Mit einem Witz glitt man über die heille Sache hinweg. Wenn man seine Liebe bereits offiiiell erklärt hat vor der zufällig voll versam melten Familie, kann man dann plötz lich aus so durchsichtigen Gründen kaum zurücktreten. Du lieber Gott« wir haben aber auch 1 mit allen Mitteln gearbeitet! Jetzt kann ich es mir eingestehen, so unter uns, in meinen vier Wänden, wie viel Sorge, wie viel Sehnsucht, wie viel Erniedri gung ist diesem Resultat vorausgegan gen! Soundsoviel Bälle und Vereins abende, die mit schweren Vorträgen und großen Auslagen verbunden waren; zu einem wirklichen Genusse ist es nie ge kommen vor lauter Lächeln und Schie len, vor lauter vorsichtigem Kotettiren nach rechts und links. Man nennt das: die-Jagd nach dem Mann! »Aber, Ella, halte Dich gerade, sonst nimmt Dich Niemand und zeig’ mehr Dein Profil!« »Aber, Ella, nimm’ Dich Zusammen —- - so giev Doch acht auf ven Qorrvr angeln auch die Rosenheim’schen. Und die versprechen mehr als wir. Das ist eine bekannte Anglersamilie!« So ging es in einem fort. Mama iibertrieb die Sache. Und die zarten Rippenstöße, wenn ein Oerr mit ausge Prägter Heirathsphhsiognomie sich auch nur in der Entfernung zeigte, das ewige Hin- und Herziehen an meiner Toilette und ewig dieselben Worte an alle Her ren: »Nicht wahr, heute hat die Ella ihren schlechten Tag?« Und nach dem Abgang die nicht mißzuverstehenden Seufzer: »Du warst nicht freundlich ge-: nug. Scham Dir die Olga an, die weiss die Männer zu fesseln. Es geht nicht anders; so leicht wie ich den Papa be kommen hab’, ist das heute nicht mehr.« Jahre hindurch war das der ewige Re frain. Man schämt sich, aber man jagt weiter· .. Ich glaube, ich werde meinen Bräu tigam sehr bald —- sehr, sehr lieb ge winnen. Länger hätte ich es zu Hause ohnedies nicht ausgehaltem es war die höchste Zeit, daß Einer mich ernst ge nommen hat. Und ich glaube, ich ge falle ihm auch ,,en face« undirn Profil. Er schaut mich stets verstohlen an, ich bemerke es aber immer; wenn ich aus dem Zimmer gehe, fühle ich. wie sein Blick auf mir hastet. Bei jeder Gele genheit greift er nach meinem Fächer. Das scheint in der Liebe immer so zu sein« das hat wahrscheinlich auch schon Adam bei der Eva gethan! Er trennt sich nur schwer von mir und vergißt nie, beim Abschied mit Sentimentalität zu versicherm »Mvrgen im Geschäft werde ich viel Fehler machen!« Das ist doch schon eine bessere Liebesertliirnng, Nota bene für einen Kaufmann Von dem kann man doch keine Oexameter verlan gknt Jch bin überzeugt« er wird teine ngelegenheiten machen, wenn es mit M , der Mitgift nicht ganz stimmt; er if nicht so wie der Bräutigam der Bertha war, der im letzten Moment noch mit aller Gewalt einen eingelegten Spiel tisch haben wollte Der Herr Bräutigam ist heute etwas früher als sonst in seine Junggesellen bude ,,getrochen«: Elegantes Zimmer mit Gasseuaussicht. Das Wirthshaus erschien ihm langweiliger als sonst, et wollte allein sein in seinen Lustschlössern und sich einen Thee brauen und träu men . . .. Er wollte nichts als träumen, ersbegriss das selbst nicht. Ja« zu Hause wollte er an sie denken, dort im Wirths hans hätte er sie prosanirt mit seinen hin- und herirrenden Gedanken. Er lehnte sich behaglich zurück, es ist so nett in dem warmen, von einer Lampe mild erhellten Zimmer, und er träumt: »Gut. ich werde die Kleine heirathen. Man braucht so etwas Liebes sür’s Leben. Es ist die höchste Zeit, daß man dem langweiligen Junggesellenleben endgiliig Adieu sagt. Also slott eingesegelt in den ruhigen Hasen der Chef Sie verleumden ja nur diese Institution, um einen immer wirksamen Witz zu machen. Das Mäd chen ist nicht mehr ,,ganz« jung, aber jung ist sie, gerade so wollte ich es . . . Vierundzwanzig Jahre haben die Eltern gesagt. Wenn Eltern vierundzwanzig sagen, sann man bequem sechs Jahre dazuschlagen, zwei davon schwindelt der Vater und vier die Mutter! Gewiß, das Mädchen ist in Ehren dreißig geworden. Aber-das macht nichts, sie hat etwas so Rührendes, Anhängliches; das sind die Mädchen, die lange Jahre aus den pas senden Mann warten. Uebrigens, eine schöne Mitgift hat sie auch. Ohne Geld hätte ich sie nicht so leicht genommen. Es geht heutzutage nicht. Einen Reserve sonds braucht man für alle Fälle« und schließlich eine Stellung hat man auch die einen berechtigt, Ansprüche zu ma chen.« Und er goß viel Rum in die neu gesiillte Theeschale . . . »Die Geschichte wird sich sehr hübsch machen, wenn der Alte mich nicht mit dem Gelde aufs itzen läßt Jch weiß nicht, ich muß immer an das Geld denken Jch hätte so gerne noch einmal mit ihm ge sprochen, trotzdem die Sache sehr delikat ist. Jch habe mir gestern eigens im Vorzimmer etwas- zu thun gemacht, aber der Alte ging sofort in’s Zimmer, riß seine Frau mit und ließ mich allein mit seiner Tochter, als ob er mir einen Her zenswunsch erfüllen wollte. Die braven Eltern!« Hochzeitstag rückte allmählig heran. Der Bräutigam saß allein in sei nem Monateheinn von dem er halt-Abi tchied nehmen sollte für ewig. Aufge boten waren die Verlobten. Nun sollte es Ernst werden« Da klopfte es an der Thür. »Her cin!« Es ist der neue Onkel. »Ich will mit Jhnen ein wenig plan dern. Sie wohnen aber schön, das heißt jetzt werde-n Sie erst schön wohnen, Ihr ganzes bisheriges Leben war ein Jam mer, jetzt erst kommt das Rechte.« Er lud ihn ein, Platz zu nehmen« »Sie haben teine Ahnung, wie herr lich die Ehe ist« ich bin jetzt vier-in Jahre verheirathet, die Zeit ist sehr rasch ver gangen —- zu zwanzig nahm ich schon mein Weib und mir ist die Ehe- noch im mer nicht fad!« Und er sang Hymnen über Hymnen Natürlich ganz ohne Absicht! Er wollte nur den Bräutigam austlären — daß man ihm so viel Geld nicht geben könne, wie man versprochen. Die alte Geschichte! Er habe es als seine Pflicht erachtet, ihm dies ,,noch rechtzei tig« mitzutheilen »Ich hoffe,« meinte der Onkel, »daß dies für Sie teinGrund »zum Rückzuge sein wird. Sie sind ja ein anständiger Mensch und besonders jetzt, wo die Einladungen schon abge schickt worden sind.« tlnd der..ausrichtige Herr Onkel sagte ihm ein freundliches Adieu. Etwas verstirnmt begab sich der Bräu tigam zu den Eltern der Braut. Es war ihm recht peinlich, aber er wollte sich zurückziehen. Er traute sich nicht in eine Ehe, die nicht »gesichert" war. »Es geht nicht, es geht nicht,« mur melte er beständig vor sich hin. Jm Vorzimmer stand seine Braut; sie reichte ihm mit trauriger Miene die Hände· Er fragte sie theilnahmsvoll nach ihrem Kummer. »Ach, ich muß Dir ein Geständniß machen . . . Du, Otto, ich lann nicht mit einer Lüge in die Ehe treten, nein, ich kann nicht Das drückt Mron lange mein Herz Du, Otto, Papa tann mir nicht so viel ...«« Die Worte stockten· Er senkte den Blick. »Wenn Du mich nicht wirklich liebst, so lass’ mich ruhig sitze-n, nein —- dann nimm mich nicht, wenn Du mich nicht liebst.« Er ließ sie nicht weiter mit den Wor ten tämpfen, er verschloß ihren Mund mit seinen Küssen. Sie erschien ihm so rührend in ihrer hilflosen Aufrich tigkeit. Und er schloß sie in seine Arme und förmlich überrumpeslt von seinem eigenen Herzen sprach er: »Ich würde Dich in mein Nest tragen, auch wenn Du nicht einen Kreuzer hättest!« »So arg ist es ja doch ni « « flüsterte sie erröthend und er schloß sie fester in sesine Arme . . . —-—----—.—--«—-—-——C —- Das größte Kranken hn u s der Welt ist das Kindertrankem haug in Moskau, das tm Jahre 1768 ge baut wurde und nicht weniger als 7000 Betten besitzt. An jedem Tage werden ungefähr 40 Kinder aufgenommen; im Laufe eines Jahres gewährt das Kran kenhaus gegen 15,000 Untetkunft. 96 Aetzte und 900 Wärtetinnen sind in dic sem Riefensskxanlenhauk thäiik