Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 26, 1900, Sonntags-Blatt, Image 16

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    Z - Y io re i.
Z Erzählung aus Arkansas von fklesfsch ZIIIMMUIL
MIHIFFSBIXIWQWTML
W
III-IN
(9. Fortsetzung.)
»Ihr waret anklag, O·Nelly." sagte
anlms mißbilligend. »Ihr konntet
Alles verderbenüsttt Ruhe tomxntvman
leichter zum Ziel, als-Z eint toctem Auf
brausen."
»Kann ich’s ändern"x’« fragte O’
Ner grollend. »Ich bin ein rauher
« atron und kann mich nicht an die
Einen Markieren gewöhnen. Wenn ich
zemad ha e, dam fa«q’ ickks itzm ins
- esrcht un zeige ilyrn Die Fäuste, ver
stehe mich nicht auf das Gesichterfchneis
den und Höflichthum wenn es in mir
tocht.«
hawkins zuckie verächtlich mit den
Achseln.
»Er ist ein Thier,« dachte et, »aber
gut genug, um ihn auf den Deutschen
zu beten
«Euch ist Unrecht gefchehen,·' sagte
er dann laut, »Ihr habt es Eurem
Freunde, dem Oberantscher, zu Lon
en. M ’s wett, wenn Ihr tönnt!«
»Teufel. knirschte der thiinder,
»wenn inf§ könnteiSie hätten auch ein
gutes Wort einlegen können, Sir, fiir
einen Mann, der es mit Ihnen gehal
«« ten.«
»Ich that. was in meinen Kräften
stand, doch nack- dem. was vorgcfallen,
konnte ich Euch nicht halten« Es soll
indessen Euer Schaden nicht fein.Geht
nach meiner Pflanzung ich habe im
iner eine Stelle für Diejenigen frei,
die mir treu sind. Und nehmt dies-E
er drückte ihm eine Bantnote in die
and —- «wenn ich zurücktomme, spre
« n-rpir«-we-iter«.«
»2Ulllc Okt; VII winken nun-u u-«
mich zählen, bei St. Betrat meinem
Schutzpatton.« Er berijtxrte leicht iet
nen Hut, tvie zum Gruße. »Kann ich
gleich als Aufseher eintreten, Stri«
Hawtins zögerte etwas mit der
Anner Die Zudringlichkeit des Je
Jänders war ihm widerwäriia. Vor
derhand indeß schien es- ihm vertheil
haft. ihn nicht zu erzürnm wenigstens
nicht e r. als bis Je Gewißheit hatte,
tvie es trüben stand. War Der Deutsche
entfernt, konnte er jederzeit den lästi
en Bundesgenossen iiber Bord wer
en. Vorläufig war er noch zu ge
brauchen, vielleicht nothwendig Dein
gernäßs richtete er seine Antwort ein.
»Wartet, bis ich nach Hause komm-,
ich hoffe Euch dort zu finden,« sagåc
er, »wir prechen dann weiter.« Tau-It
sei-te er einem Thiere die Sporen ein
rnd gallppirte seinem Ziele zu. Jetzt
mußte eine Entscheidung stattgefunden
haben, daß sie iosn den Sieg bringen
würde, bezweiieaie er nicht.
Ein Neaetlisd vor sich hinpfcifend
ritt et in den Has. Vlis er dem herbei
eiiendeu Kalo die Zügel zumars, fasse
dieser geheimnißww
»Massa Hast-Eins VII-then, Juli-n
zu Masse Fairfielta «Zarr?«
»Was gehst Dich ani« fragte der
streole , istkna
»Mit a Jairfittis nicht zn sprechen,«
antwortete er Reger mit schlecht ver
brbtter Freude, «xniisien warten, Sakr.
Massa iriield im Zimmer mit Mist
Welch t Kaio befohlen, Niemand
heieinsskiassenf »
.ne- a
shxs III clUL Aug-U 1:I.u: Dei-« m
der-. Stall.«
«atvkins stieq aus die Je-«s..1:-a, its-:
ee ich auf einen der Stürxe as 1rf. Die
peruiiche Ungewiszyest ner also krick
niebt zu Ende.
»Ich werde warten,« fnqte er ärger
Iich. »es ist besser, den Sturer erst wr
übergehen zu lassen. Verdammter Zu
stand!«
Er zündete sich bedächtiq eine Ei
garre an und horchte in neevEfers Auf
regung, die er vergebens zu beweist-ern
kränkan die Laute, die neteqentläckfi
urch die qedsfneten Fenster an fein
Ohr drangen. Sie cui-en iinn keinen
Aufschluß und die dichten Jalousien
verhinderten ihn, auch nur das Ge
ringste zu sehen. Es- war gerader
n enternd — doch nur Ruhe, Ruf-e!
Wer konnte wissen, wie sehr er dersel
ben noch benöthigj war.
- Wir müssen ihn vorläuqu hier ver
fassen, um uns der Scene zuzuwenden
die sich unterdessen im Zimmer al
svielte das Fairfield sum gegen fein
Gewohnbeit mit ruhiaen Schritten
durchmafx Violet laq scheinbar gleich
qiiitia is einem Scharekelstuhl zurück
gelehnt, das Gesicht, auf dem sich eine
eigentbiimkiche Spannung auspräqte,
zur Decke gerichtet Wer sie so gesehen
bäte-, wäre versucht gewesen, zu glau
Dinae, die kein anderes Interesse ais
höchstens das der Neugier für sie be
sät-en. Nur das heftige Spiel der
Hände, die ackztungslos eine Blume
BUNTER-, deutete auf die Bewegung
biet Innern.
·Jchfaae Die nochmals, daß ich
Bein Benehmen im höchsten Grade
« Ase-« tief Fakkfiekm vor ihr
eben bfeibenky ,.es ist iböricht und
Man es fett Dick Mißdesriungen
« III tot-e ich nicht dulden !ann.«
; Andeutung-w rachs- Viprkt ge
« e sich We Dissens wcldxns
Fesseln wenn ei mir«nur ge
sagte Mr schon eint-ab da
VIII sm, m- ee: etc-, wie DE
, » das-W W. z- wu
habe daß ich Anskoß dar an nehinr. Jch
sollte denken, meine Meinung were
meiner Tochter gegenüber von Ge
wschtf
»Gewiß— hat aber nicht icnmer
Ueberzeugungstrast für mich"
Falls ich es sür nöthig ersch
tete. würde ich im Stande sein« ihr
diese zu verleihen. Doch ich npvellire
bis jetzt noch an Deine Einsicht —- ich
hesse Gewaitmaßregelm wenn sie nicht
un!:mgönqlich nöthig sind. Zwinge
mich nicht durch Deinen Eigensinn,
Dir die väterliche Autorität zu zei
gen.«
»Was wünschest Du eigentlich von
mir?« sraqtc Violet scheinbar unbefan
gen. doch ihre Augen straften ihren
ruhigen Ton Lucien.
»Daß Du all und jede Verbindung
mit dem Den-. schen abbrichlt, ihn in
der Entfernung hältst, die der Tochter
des Hauses dein Untergebenen des Va
ters gegenüber geziemt«
Und warum? Bin ich in dieer
abgelegenen Gegend nicht schon ein
som und sreudiog genug s— fern von
der Welt und ihren Vergnüaunaen,
trie in einem weiten Grabe? Bin ich
nicht jung, nicht ledenslustig wie An
dere, habe ich tein Blut in den Adern
muß ich nicht jede Ferstrenunsp die mir
der Umzana gebildeter Menschen ne
währt mit Freuden ergreifen? Was
liabe ich denn vorn Leben hier« brat
sie leidenschaftlich aus« »angewiesen
aus den Unmanq meines alten Vaters-.
der meine Freuden nicht theilen tnnn
oder will, nnd nus den jenes lannnseilis
gen, zudrinnlichen Hawtins, dessenAn
blick mir zuwider ist« dessen flache All
tcgsnespräche mich ennuriren und def
sen Liebe mich peinigt? Was tannst
Du mir bieten, um mich fiir den Man
gel Alles dessen, was daSLeben schmückt
nnd ver-edeln zu entfchiidinen?«
Fairiield stand bei den leidenschaft
lich2n Worten seiner Tochter über
rascht still. Es lnq zu viel Waisreg
tarin, als daf; fie ihren Eindruck gänz
liclz hätten verfehlen sollen
ins-he « k-«ö· sc »- sur-Landstr
kein Tone, »wirs mir niesil vor, waz
icb nicht ändern rann. Ich bin abge
ftorben, der Welt wundan und lann
Dich nicht entbehren. Sei mein gutes
Kind « er nahm ihren-Topf in beide
Hände und sah sie mit einem liebevol
len Blicke an. der zeigte, daf; dieses
kalte Herz doch noch zärtlicher Ein
pfindungen fähig war « «meide Den
Berlehr mit tem Deutschen s— um
meiner Ruhe willen.«
»Deine Ruhes« sagte Violet bitter
uni- wie ein wilder Schmerz krampfte
es ihr das Herz zusammen, »in, Deine
Ruhe. Die meinige kommt dabei nicht
in Betracht.«
»Ich erbitte Von Dir dieses Opfer
—- es tann nicht anders sein.«
.Und warum nicht? Warum soll
ich immer leiden. immer Opfer brin
gen, immer geben und niemals ern
pfangen? Jch will nicht -—— nein, nein!
Jcb will nicht!'
- Aus des Pslanzers Gesicht ver
schwand alle Milde.
»Weil man Deinem Betragen ver
borgene Motive rinterlegt, weil man
sich schon in die Ohren flüstert, daß
Du, die stolze, Tochter des alten stol
zen Fairsieldg meine Tochter -— so
weit «berabsieigst, meinen Aufseher
U —.
l -Ltater! l«
,,Meinen Aufseher zu lieben
Violet sprang auf, ihre Wonnen
brannten, ihre Augen funkelten »m
beirnlich, und sie stamper mit dem
kleinen Fuß auf den Boden
»Wer tann es Augen« rief lie fast
außer sich, »eine so perfide Aus-Huldi
gnnq auszusprechen? !«
»Niemand bis ietzt. wenigstens nicht
mit geraden Worten, aber Oatvtins
hat mik, wenn auch in milderen Ars
driieten, mitgetheilt, bat-, ein seid-es
Gerücht unter ·!«er Dienerschxift drin
lirt. von der ef-. sich bald den Nacht-am
mittheilten wird.«
»Absch:ulich!« rief fee, und die klei
rten Hände ballten sich tmmpfhaft zu
semmen, »o, abscheulich! Doch Zi
rcsnßte es ie! — chlins mußte dahin
ter stecken. Und — nnd Du gtatcbst
einem solchen Gerede?"
»Wärde ich so ruhig mit Dir spre
chen, wenn ich es- glaubte? Lächerlich!
Meine Tochter ist zu stolz nnd sich ihrer
eiqenen Stellung zu lehr bewußt, nrn
sich an meinen Untergebenen wegwer
fen u Können-«
» Z ift gut —-- daß Du das ein
siebst,« saate Violet schwer athmend,
»wir brauchen also das Thema nicht
weiter zu verfolgen«
»Du giblt somit meinen Bitten
nach?«
»Referi« rief Violei in dem ichstssten
Tcne —- «Nein und abermals nein!
Soll ich dem elenden Gefchwätz der
Dies-ersehnst und den Machinationen
dieses Hnwtind weichen? Lebe ich des
halb von derWelt abgeschieden, mn vor
ihrem Tadel n zittern? Ich troke
diesem Tabel, eh verachte ihn, ichthue,
has mir aeiällk denn ich habe auch
W W .
t per Wei- nens sein«-e ist
,-L
sun glos der unerwarteten hartnäckig
teit einer Tochter gegenüber Doch das
...nlte Feuer war noch nicht ganz in ihm
erloschen.
«Biolet-,« sagte er streng und kurz.
.da Du« meineMitien , kein Gehör
gis-it so fordeee ich Deinen Gehorsam.
den ich nöthigensallg zu erzwingen wit
ien werde. Kein Wort mehr. die Sache
ist jetzt abgen.acht!«
»Aber ich will nicht!« Es- nzat merk
iirdig, wie sehr sich in diesem Augen
licte Beide glichen. Sie war die Tab
rer ihres Vaters.
«Genug! Ich werde handeln, ich will
doch sehn. obich nicht mehr imstande
bin, den Trotz eines mißtathenen Kirs
des zu brechen-« Er wendete sich zum
Gehen. Violet’s Züge spiegelten eine
Herzensangst wieder, die seltsam mit
ihren entschwssenen Worten kontra
stirte.
»Vater!« ries sie, dein Pslonzer in
den Weg tretend, »Vater! was willst
Du thun?«
»Dir die Mäglichieit est-schneidern
meinem Willen zuwider zu bandeln.«
»Du willst —- Du willst ihn fort
ichicken?« —
«Ja!«
Sie begrub ihr Antlitz in beide
Hände und ein tonvulfivifches Zittern
iies durch ihren ganzen Körper.
«Vater!« siiisterte sie. »ist das Dein
Ernst Z«
.,:Ueein unumswtznader Wiues
»Du wolltest wirklich einen armen
Menschen wieder in die Welt hinaus
sioszen, in das Elend· einen Mann
der laum nach herben Schicksalen bei
uns eine Ruhestiitte gesunden? Das
kennst Du nicht wollen, Vater -— er
ist ja schuldlos, Du tannst ihn ja nicht
leiden lassen sitt das, was ich gethan!«
»Ja- muß es —· Du selbst zwingst
mich dazu.«
»Ich bitte Dich, Vater! Jch flehe
Dich an, thue es nicht!«
..So gehorche! Willst Du es? —
Jch staae Dich zum letzten Male!«
Sie stand zitternd vor ihm, sast
regungslos wie eine Bildsäule.
»Du aehorchst?«
»Nein! !«
i »Es ist aut!« Er schob sie zur Seite
nnd ergriss die Thürclinte, um nach
dem Bedienten zu rusen —-— doch er kam
nicht so weit. Violet wars sich ihm
abermals entgegen.
»Vater —--— ich gehe mit ihm!«
Diese fast bzsinnunaslns bei-vorgestrfo
nen Worte ließen den alten Pslanzer
erstarrt eian Schritt zurücktreten
Schweigend schaute er seiner Tochter
in’"5 Antlitz. die seinen Blick nicht der
mied. Sie stand ver ihm, bleich wie
Schnee, die weißen Zähne zusammen
arbissen, die sunlelnden Auan schwarz
wie die Nacht in düsterern Feuer lo
dernd unt aeisterbast iraqend aus ihn
gerichtet. Beide meisten sich einen
Augenblick stumm —-—- sie waren eben
lsiirtiae Genau-. Endlich aewann der
Pslanzer seine Sprache wieder.
»So ist es also wobei-« ries er fast
außer sich, »so hatte Hawlins Recht?
Du könntest wirtlich ein anderes Ge
siihl site ienen Mann heaen als das
des slüchtiqsien Interesses-? Gestehe is
Du liebst ihn? !«
»Und wenn ich es thäte?«
»Hüte Dicht« ries er drohend und
eine eiserne Entschlossenheit prägte sich
in seinen Mienen aus, »Du würdest
mich dann ebenso hart und unbeugsam
finden, als ich bisher schwach und
ncchsichtia qeqen Dich gewesen bin·«
»Treibe mich nicht zum Ums-ersten
Vatee!« schrie sie wild aus. »Du tennit
meinen Entschlusw
«Wir werden sehen-«
Er wendete sich ab. Noch einen Blick
tratf Violet aus ihren Vater, in den«
sich das zitternde Flehen um Milde mit
sinnverwirrenter Angst und verzwei
selter Entschlossenheit ergreifend
mischte, dann stürzte sie zum Zimmer
hinaus —- die Lust des Gemachez
wollte sie ersticken. Es war ihr, als
müßte das schützende Dach des Vater-s
hauses sie erdriicten und iiber ihr zu
sammenbrechen — das Blut drohte ihr
die Schläsen zu sprengen und über ihre
Augen senkte sich ein schwarzer
Schleier. Miihsam wankte sie noch
bis zur Veranda, wo sie lautlos zu
I sammenbrach
--.-4 nu
) vie fungie, var-, Hm Jemuno uan
; fie beugte, ihreHöndfergrisf und ihren
Namen rief -ie inne-Je diese Stimme
« lDiese Stimme. die ihr die verijc ir
tesie auf dieser Welt :.var Das ons
ibr die Besinnung wieder. Als- sie die
; Augen nasses-IM, blickte sie in die de
r Areolm der sich besorgt nnd liebe
glühend über sie beugte. Mit einem
Schiaae kehrte ihr olle Kraft. alle
Energie zutiici Ist Gefühl der
Rcckxe tief alle ihre Lebensgeisier zu
erneuter Anstrengung wach.
»Abs« tief sie aitisprinaend und ihn
zisrücksioßend, mit nxlder Freude, »Sie
Wanken mir geiegen —- Sie suchte
Hawiinå sah sie betroffen an« ihre
« Stimme anie ihm daß er nickns Gu
tes zu erwarien habe. Mit Befürch
tunq bemerkte er die unbeschreibliche
Aufregung, die sich in Violet s ganzem
Wesen lundtzab.
j »Sie sind es also,« fuhr sie spri,
s ehe er im Stande war. ein Wort zu
iir gern, »Sie find es, der meinem
Thau und Treiben heimlich nochspiiht
die Diemrschaft ausspricht der Arg
wehn in ras herz meines Vaters ge
siiei und ihn mit seiner Tochter ent
Meiji«
Ihre Stimme klang wir das Zischen
einer geteizteu Schlange, dumtins wich
ersxecteenen Schritt zurück.
wol-sub es, der, nicht usriedery
seinen vers-isten MI
det, mich urn die leyte sfreut-e zu lsrin
gen sucht, die rnir dieiei arme Leben
bietet? Pfui — elender Spionl«
hawtins stand von Scham und Zor
neiröthe übergossen «Violet!« rief er
»Ehe ich diese Vorwürfe von Ihnen
verdient?«
«Schweigen Sie," schrie Violet,« da
mit ich Jhre Stimme nicht mehr zu
hören brauche, deren Laut mich unwi
dert Ich habe Sie bisher ertragen
habe mir sogar Ihre .lbernen Liebes
antriiae gefallen lassen —- das ist vor
bei! Bishrr hatte ich das Geiiihl der
Dulduna siir Sie —- jetzt babe ieb nur
nrch das des Eiels und tiesster Ver
achtung!«
«Violet,« ries walins auffahrend.
»Wie-let. Sie wissen, daß ich Sie wahr
liest liebe. hat meine Liebe mich ver
leitet, falscken Geriichten zu glauben,
ist es an Ihnen, mir so geaeniiber zu
treten? Gibt sie mir nicht ein Anrecht
aus Jhre Ncchsicht, Ihre Verzeihung?
Kcnn ich einen Anderen mir vorgeko
aen sehen mir der ich Jahre lang mit
beispielloser Treue ssm Sie geworbeni
Violet gestatten Sie sent dem Zorne
nicht dieserrschast iiber Jhr Herz. den
ten Sie ruhiarr iiber irae- Geschehene
nach und Sie werden meine Hand
lnngsweise nickt unverzeiblieb finden.
Ihnen aemeiselt ich ——««
»Und Sie wagen exz« unterbrach
ibn Violei mit underminderter Heftisr
leit, und die Worte überfiuriten sich
wie die Woaen eines entsesselten Stro
mes, der alle Schranten durchbricht
und niederwirst, »Sie wagen es, mir
jetzt noch von Ihrer Liebe zu sprechen?
Jetzt noch! ? — O, das ist die Unver
scbiirntlzeit aus die Spitze getrieben!
Haben Sie in Ihrer maszlosen Eitel:
leit nie aesiiblt, was Sie mir eigentlich
sind? Niet! So will ich anen die
Augen öffnen. Glauben Sie wirklich,
ieb lönnte Ihnen je angehören Ih
nen? O, die Annahme ist zu lächer
lich!'« Sie lachte grell aus.
»Jed. einem solchen Mann wie
Sie,« subr sie mit vernichtendeinHobne
fort, »dessen Naeten sich unler meinem
Fuße beuoi, dessen Herz schon zebn An
deren Liebe geschtvorem ehe ihm der
Ruf meines Vermisaeng die Vortbeile
einer Verbindung mit mir llar vor die
Augen siibrtr2 Ehe icb Ihnen ange-—
hörte, lieber würde ich mit dem ärmsten
Diener meines Vaters durch die weite
Welt laufen. der mir. wenn auch leine
Stellung, so doch ein ganzes Herz ent«
xsrgenbringt So nur-. ach-n Sie ---s
id- noch siir Sie bege, ist das ausrickp
tiger Verack.««iina!«
Hautins tre- r nährend dieser Worts
bleich cis-worden« wie die Wand deiz
i Hauses. Die Birnen auf einander ne
starrte er aui Violet
»Ist das Jbr letztes Wort, Miß?
rang es sich heiter zwischen den zusam
menaepresiten Linden hervor.
, «Es ist es. Wünschen Sie vielleicht
dasz ich Sie durch meinen Diener hin
auf-begleiten las· e
Er zweite zusammen wie voneinem
Schlage ins Gesicht netrossen
«s)a! Sie werd en das bereuen Aus
Wiedersehen —- stolze Miß. "
Sie lachte ihm höhnisch nach. als
er schnell die Veranda verließ nnd.
ohne sich noch einmal umzusckxiuenK
orUnsprengte Der Dolch sasz in der
Brust des Feindes —- ibr war Genug
thuung geworden Wie eine Erleichte
rung empfand sie das, ihr war, als
tönne sie jetzt alle Kämpfe sieareieb br
sieben, die ihr die Zukunft nach vorbe
halten. Er war es gewesen, der ihr
das Schmerzlichste anaetliau aus dieser
Welt, der ihr den hellen lachenden
Morgen ihrer Träume in tiesste Nacht
verwandelt, in eine Nacht, in der sie
ietzt rathlos und Hilse suchend um«-ler
irrte und teinenZufluchtöort gewahrte
der ihr Schutt und Frieden gewährte
trägen zu uersolgen, mich jeht verleums !
Bei Gott —-—- ieb habe i:n Ernste nie an «
noch einmal, das einxiae Gefühl, dri- «
preßt, denTad in den bli yenden Auan ’
i
i
««,ekelieht von ihr und einem weis-Z
Jn Hattlitss Junerem todte ein
Sturm, der mit very-ferenda Gewalt
alle Tiefen feiner Seele aufniühlie, die
bösen Dämonen, die darin ruhten, ent
fesselte und ihnen freien Spielraum
gewährte. den Sieg über feine edleren
Gefühle davonzutragen. Er hatte es
lange schon empfunden, daß Violet ihn
hehandelie wie einen lästiqen Gefähr
ten, den man qleichwohl Ism lich duldet,
weil man ihn nicht gänzlich erzürnen
möchte. Seine Leidenfcheft, die ihn
auf eine Umwandlung ihrer Sinnes
art hoffen ließ, hatte ihn dazu veren
lust, diese peinliche Stelluna W ertra
gen. Jetzt aber wor der Schleier ge
fallen. es blieb ihm nicht die leiseste
Hoffnrng mehr, nachdem sie ihn ver
höhni, mit graufnmer Absichtlichkeit
ihn verwundet. ibn von sidziqefchleudert
wie ein elelhaftes RepliL vor dem man
zuiiicklchnudert --s o. nnd dieer Bett
lers wegen! Der Gedanle war nicht
zu ertagem Hawlins setzte feinem Ncsse
die Sporen ein, daß es in vollerfjluchi
mit ihm durch den Wald iaate. lEe
nchtete nicht der Zweige, die ihm in’s
Gesicht schlugen. noch der Baumstäm
me, über die fein Pferd zu ft «rzen
drohte; nicht Dickichte, nicht tiefe, von
Frühjahrsfluthen ausgehöhlte Bach
rinnen hielten ihn auf in feinem nn
sinnigen Ritt. Die physier Anstren
gung that ihm wohl, sie minderte die
Pein feiner Seele.
»O, diefer Bettler,« kntr chte er,
vorgezogenP Vor diesem danken
schwiegen alle besseren Regungen nnd
mer der Duktkiktsch Instit MIÆ
ier Rache an me
fhs noch des-und III-. —
i Mit verhän tem ii el ten te er
l in fis-n Osf singst ZW g Os· Its-R fast-Ins
von seinem ichäumenben Pferde ano
begab sich, ohne die Grüße seiner Die
ner zu beachten in sein Zimmer.
»Mein nnd Eiswasser.« herrschte er
den aufwarienden Neger an, «schnell!«
Tiann trars er lich erschöpft auf ei n
lc chtes chrsoplxm Ein ver ehrenw
Ekeuer brannte in feiner Bruit stig
fturzte er einige Gläser starken ines
hinunter. Wollte sich denn gar lein
Mittel zeigen feine Rache in befriedi
nen, sich Genugttmung zu verschaffen
fiir den Schnan der ihm angetpn
worden?
Ein Duell? Pad! Er wußte zu
emt, wie oft der blinde Zufall dieWaffe
führt —- tonnte er nicht ebenfo qut Ce
trrffen werden wie der Geqnch Das
war nicht der richtige Wen. Sie-her
nnd schrecklich mußte vie Vergeltung
treffen, und nicht jenen allein« nein.
Beide.
Ha! Es blitzte in ilpin Sie
nahte, sie verachtete iikn. enn er sie
zwang. die Seine zu werden, wenn er
·ia dat- war das Rechte! Sie der
Eelbstverachtung preisqebem den elen
den Nebenbnhler tiidtenl Es war ein
teuflischer cthedanle doch seine Aus-«
fiihrunc learq Befr ediqimg des glüh
enden Nechedurftes in sich. Es mußte
gelingen und sollte er sie entfiitsren bis-I
in die fernsten Einöden von Texas oder
its JndianeraebieteT sollte er selbst
darüber zu Grunde qehen, was lum
mcrtc eg- iln Er tlinaelte befiia
während er aufsprang und ruhelos auf
sind «Ts »Hu-—
I
M»Jit ONclln schon das Der neue
; Anssetxeri Er soll soaleich zu mir
- tcmmen,« ries er dem eintretenden
Ncaer zu. .Gebrai:che· Deine Beine,
mein Bursche, oder soll ich Dir weiche
worden«-«
Der Ncaer verschwand Hawtinö sah
reicht das böhnische Grinsen in seinem
Gesicht, als er ging, den Befehl aus
zufiidren
»Has· innrrnelte der Schwane.
,beute noch Herr » heute armen Ne
aer springen machen — aber Neier
Hirten in kurzer Zeit, dann Massa
Hawtins sprinqen lassen in der Luft
-s- baha2«
Hawtinec Ungeduld schienen die wes
nigen Minuten entity-T die bis Ums
Erscheinen des Jrliinders verflossen.
Er nahm abermals Zusincht zurWeini
fiascbz deren Inhalt. sasi schon ges-ert,
sein Blut immer mehr erbitzte.« End
lich Vernahm er den schweren Tritt des
Aussehers auf der Trevpr. Mit lauter
Stimme rief er: liereini
»Da bin ich SirI saate OMrltv
eintretend, .k as arins. nie Echwnrziell
da draußen bestellte mich in einer Eile
ter al- ob H ein Leben qiilte.«
Der Psianzer san dem Jrliinder
prüfend in dis rohe Gesicht, in dein
sich nur wilde Leidenschaften auspräg
ten. Die Musteruna schien ihn zu be
friedigen, von dieser Seite hatte er
nicht iu desiirchten aus Bedenken zu
fußen.
«Q’Relln,« sagte er, »ich setze Ver
trauen in Dich nnd werde Dich reins
lich belohnen, wenn Du es nicht tän
setiest Es handelt sich um eine Sache,
die uns den Hals kosten kenn, wenn sie
mißlinat. Hast Du Muth genas-, mir
beizustehen Es soll Dein Schaden
nicht sein«
»Hm -— Schem« entgegnete der
Jrliinder mit vielsagendern Viel-ein«
Ue- tammt darauf an. was dabei raus
schaut. Muth habe ich wie Einer,
wenn der Gewinn die Arbeit lobnt.'
»Hier, nimm dies vorläufig,« sagte
der Kreole hastig. indem er ihm ein
Päckchen Bantneten in . die Hand
drückte. »ich verdoppete die Summe,
wenn Alles gelungen, und Du bleibst
Ldlserausseher bei mir.«
»Al! right, Sirt« rief O’Nelln, mit
schnellem Blick den Werth der Roten
tcrirend Und einen samitiiiren Ton
arischsaaend, »das läßt sich bäten.
Könnt mich immer haben, wenn das
QTcseäiäst so guten Prosit abwirft. Was
it’"g«.-«
»Im bin todt-irr- veleidnrt worden,
dir näheren Umstände können Dir
gleicheiliig fein, genug, ich niqu Rache
haben an dem Deutschen, nnd M«
»Der Teufel! Ich bin Euer Mann.
Sir!« schrie ter Jrleinder. »Ihr tönin
mich durch die Hölle jagen, bei St.
Bottich wenn’s gilt, dem glatten
Schqu eins zu versetzen. Zagt, was
irki thun soll.«
»Und Du fürchtest Dich nicht vor
dein Gesetz?«
Der Jrländer lachte. »Das Gesetz
— verh! ’s ist für die Dummen. Habe
mich nie viel darum geiümmert. Wenn
ers zum Schlimmsten lonirni, da gibts-;
Ecken und Winkel genug in Amerika,
ivo kein Gesetz hinreichen iann. Haltet
Euch nicht mit deriei Kleinigkeiten auf,
ich bin Euer Manns«
Harvkins zögerte einen Augenblick.
«Sehe Dich,« sagte er dann, «nisrim
ein Glas Wein und laß uns die Sache
mit Ruhe überlegen.«
Der Jrländer nahm ungeniri Plan
,.Danle. Sir. ich bin io frei, Wein ist
gut und schärft den Verstand-«
»Im Sache denn.« Man metlie
dem Pflanzer an, daß es ihn sichtliche
Anstrengung lostete, zn beginnen
,.Violei, die stolze Miß. liebt den Deut«
schen. Du weißt wie ich zu ihr stand,
O’Nell , und ich fchwöre eg, ich muß
sie new unen. Ich liebe sie nicht mehr,
tioch ich will sie zwingen, die Meinige
zu werden, urn meine Rache an ihr zu
lühlen.«
»Den-ai« lachte der Jrländer und
Kuß mit der lachen send chalo
L - dass Scheust-daher der
Wink-c Verstehe Euch hast«-mes,
Sir!«
Hnwtins war int Begriff ausser-X
ren, doch er besann sich noch-zur , «
ten Kett.
» laubst Du, dgl; eine Entführung
Zigfiihehat ist?« fragte er etwas tru
; r.
»Bitte Entführung?« fragte der It
thndey »verdcrnmt schlecht-.- Soche —
drcl), never mind — wir Beide wollen
das schon einfiideln. Laßt mich ein
mal narlxdenlen.«
»Natl;e nur gut, ONelly. Geld
spieli teine Rolle, es ift da, wenn es
zur Ausführung nöthig.«
Einige Zeit saßen die Männer —
schweigend, nur das schwere Minnen
des Pflenzers war im Zimmer hätt-ar
»Jch hab’öt« rief OMelltz mit«pls -
lich döinonischem Lachen. Hort zu. ? r
wißt, die Miß besucht oft die llene ,
Jnsel im Fluß, der Orttft abgelegen,
gerade geeignet, den Streich zu voll
sixhren.' ·
»Ich weißs weiter, weiter!·
»Wir milsim Sie dort überraschem
eine Flucht ist unmöglich« Ihr nähert
Euch offen, beqinnt ein Gespräch mit
ihr, während dessen schleicht ists mich
Von hinten an sie heran, werfe hr ein
Tuch über den Kopf und Alles ist in
Ordnung. Es sroqt sieh dann nur
nrch, wotzin mit ihr-«
»Da-z los-, meine Sorae sein,· rief
Oewtinå erreat, ,,heri)e ich sie nur etft
in meiner Gewalt. so findet sich das
Andere Von selbst. Aber wie über
raschen wir sie denn-»
»Hört nur werter, habe schon Alles
ill«ertei1t. Drüben iiber’m Fluß, gleich
obertmlb der Insel steht ein alteöBlocki
link-s, Ins- früher ein armer Teufel von
Holzfäller bewolnt hat. Jetzt ist das
llntrrlwlz drum l)erumaewachsen. Nie
rssmid lcnnt den Versteck mehr. Dort
verlernt Ihr Ema bis zum Augenblick
der Ausführung Auf diese Weise ent
esetft Ihr jedem Verdacht Noch heute
Nacht schaffe ich Alle-S hinüber, was zu
Eurer Bequemlichkeit nötbiu· Ein bis
chen langweilin wird die Sache sein,
ebcr ein paar Tage läßt slclfs schon
cr-Il)erlten.«
»Das spielt leiue Rolle, wenn ed nur
zum Ziele führt.«.
«tlndesorgt, einmal muß die junge
Dame uns in die Finger lauten. Eu
ren Leuten sagt Ihr, daß Jhr verrei
ten wolltet. otsir etwas deraleichen Ich
spionier, während rIhr ruhig im Block
haus sitzt, um die Äslanzttna«des alten
Fairfield herum; kenne ja da Weg und
Steg genau. Sowie die Miß auf der
Insel ist, melde icli es Euch sofort.
Bei der Gelegenheit findet sich wohl
auch noch-ein Augenblick, ein Wörtchen
mit dem Hund, dem Deutschen zu spre
then- Meint Jbr nicht s«
»Der Plan ist eint. Zögern wir
nicht mit der Ausführung;
Hawlins warf dem thander in fir
tzerhafter Hast ein paar Wolldecken zu,
die er von feinem Bett riß.
»Da, laß Dir vom Kellerrneilter
einige Flaschen Wein und vom Koch
Mundvorrath geden, packe Alles in die
Decken, dann nimm mein Boot und
rttdere nach dem Blockbaus. Am Abend
um acht Uhr erwartest Du rni ans
Fluß, dort wo der OttersCree ein
mündet. um mich hinüber set schaffen.
Mein Pferd dringst Du« nach der
Pflanzung zurück unter detn Vorgehen,
iai hätte den Dampfer unterwegs an
getroffen«
«All right, Sir, verlaßt Euch auf
f trinkt« O’Nelln ging und hatt-Tini
s tlingelte dem Bedienten.
; tFottsevIgtvIgU
I Die Bevölteruna des deut eben Rei
jeher- hat von 45222113 eelen in
)
« 1882 aus 51,77().824 in IM, also
um 14.48 Prozent zugenommen. Jn
den Stadien aber ist dee Prozentsah
der Zunahme bedeutend größer, sitt
dieselbe Periode-nämlich 30 Ptzenl,
troraus hervorgeht, daß die ländltche
. Bevölkerunp abgenommen hat. Jn der
’ That hat nach den Deutschen Zusam
menstellungen etnerspateren Zahlung
während der lehren dreizehn Jahre die
: Bevölkerung auf tm Lande um 750,
; 000 Scelen abienotnmem Fabriten,
T Handel, das Eisenbabnwelen und die
) gewerblichen Neuekscheinungen haben
I mehr als die qanze Zunahme verstand
, bevdlteruna obs-trinkt Dies ist auch
ron den Ber. Staaten zu sagen. Jn »
1880 waren volle süntzia Procent der
protucirenden männlichen Bevölkerung
in der Landwirthichatt deschäfti t« tn
1890 siel der Procentsatz auf III-W
Wirthschaftlich haben die Ver.Staaten
nichts dabei verloren. denn neben einer
großen Menae Jndustrieproduete» wel
che rie »Es-Linde vom Lande« vermehren
helfen, wird immer noch ein riesi er Ue
lserfchuß landwirthschaitliche Erzeug
nisse exportirt. -
Jn Australien geizen die eingebo
rxnen Schwarzen mit Riefenfchkstten
de:n"’21u«cssie"i«be11 entgegen. Dem Jah
resbericht des «Peoleetoks" derselben
zufolue beleöat die Gesammlzahl der
in Süd-Australien keinem Zehntel tez
Conlinentev lebenden Neget noch
2871, für deren Unterhaltung die Re
gierung jährlich 32 Mark auf den
Kopf aufwendeL Die 6891 Schwar
zen m Nensüdwales sollen ie 52 M..
die 462 in Victoria lebenden sogar
240 M.
Als ein Berg-name in Coloeado, der
Selbsimvtd begehen wollte, sein eige
nes Ger grub, fand et eine Silberee -
adet und Mart wichen feine Selbe
mordgedanlen der glücklichen Einge
bung, den Fund zu verlaufen. Er be
äeeun elwadssiCRO häng Er lebt
ue,un we inn· en e
Fallilbee klimmen Ja m