Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 26, 1900, Sonntags-Blatt, Image 14

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    —
Der Weiljnarhkgabend
Eine Geister-geschicht
ostw
Svakles hist-Its
III des Issliichts us Julius seist- ;
WJMIUE-s-UWMUEMW-szs·-WOE «
( .·). Festsetzuan
. «Seist,« sagte er, «dies ist ein
chreetlicher Ort. Wenn ich ihn verlas·
. werde ich nicht seine Lehre verges
sen, glaube mir. Laß uns geben«
Immer noch wies der Geist mit reg
loseni Finger auf Das-Haupt derLeiche.
»Ich verstehe dich," antwortete
Scrooge, »und ich tböte es, wenn ich
ksnntr. Aber ich habe die Kraft nicht
dazu, Geist. Jch habe die Kraft nicht
t.
Wieder schien der Geist ihn anzu
bücken.
.Wenn irgend Jemand in der-Stadt
is, der bei dieses Mannes Tod etwa
fiibit,«- sagte Scrovge erschiittert, »so
Ieige mir ihn, Geist, ich flehe dich das
rinn an.« .
Die Erscheinung breitete ihren
dunklen Mantel einen Augenblick vor
R aus wie einen ittigx und wie sie
wieder weng ab er ein tagbetteä
immer, in dem sich eine Mutter mit
ren Kindern befand.
Sie hoffte auf Jemandei Kommen
in angstvoller Erwartung; denn sie
sie-g im Zimmer auf und ab; erschrak
" jedem Geräusch; sah zum Fenster
hinaus; blickte nach der Uhr; versuchte
vergebens zu arbeiten; und tonnte
kaum die Stimmen der spielenden
Kinder ertragen.
Endlich hörte sie das lang ersehnte
Klop en an der Haustbür und traf.
als re hinausseben wollte, ihren Gat
ten. Sein Gesicht war bekümmert
und niedergeschlagem obgleich er noch
jung war. s zeigte sich jetzt ein mert- »
würdiger Ausdruck in Demselben, ei
ne Art ernster Freude. deren er sich
kchiimte und die er sich zu Erinnruan
mühte.
Er setzte sich zurn Essen nieder,
das man ihm ani Feuer aufgehoben
Hatte; und als sie ihn erst nach langem
Schweigen frug, was er sitr Nachrich
ten bringe, schien er um die Antwort
verlegen zu sein.
«Sind sie gut.« sagte sie, »ob»
fchlsgbt,?,« - »
«Wc01,· Cllilkcklclk cr
.,Wir sind ganz zu Grunde gerich
tei?«
«Rein, noch isi Hoffnung void-an
den, Karoline.«
»Wenn er sich erweichen läßi,« iies
sie erstaunt, »dann ist noch welche da!
Ueberall ist noch Hoffnung wenn ein
solches Wunder geschehen ii .«
»Für ihn isi es zu spät, sich zu er
barmen,« sagte der Gatte. »Er ist
todt!«
Wenn ihr Gesicht Wahrheit sprach,
so war sie ein niildes und qeduldiaes
Wesen; aber sie war dankbar dcsür
in ihrem Herzen und sagte es snit ge
salteten Händen. Sie bat im nächsten I
Augenblick Gott, daß er ihr verzeihen "
möge und bereute es; aber das Erste
war die Stimme ihres Herzens ge
wesen.
»Was mir die haldtruntene - raii
gestern Abend sagte, als ich ihn pre
chen und um eine Woche Aufschub bit
ten wollte: und was ich nur sur eine
blose Entschuldigung hielt, um mich
abzuweisen, zeigte sich jetzt als die rei
ne Wahrheit Er war nicht nur sehr
krank, er lag schon im Sterben.«
Eis-s wen wird unsere Schuld über
gehen . . .
»Ich weiß es nich-t. Aber vor dieser
ii noch werden wir das Geld ha
n; und selbst, wenn dies nicht wäre,
späte es ein großes Mißgeschick in sei
nem Erben einen so unbarmherzigen
Gläubiger zu finden. Wir können
uie Nacht mir leichterein Herzen
asen, Karoline.«
a, sie mochten es verhehlen, wie sie
wo ten, ihre Herzen waren leichter.
»Die.Gesichter der Kinder. welche sich
seit uin ie drängten, uni zu hören,
weis sie o wenig verstanden, erhesten
ch und Alle wurden glücklicher durch
« ei Mannes Tod. Das einzise von
« die ein Ereigniß erregte Geiiihc trei
s ihm dei Geist zeigen konnte, war
·« viis der Freude.
.Laß mich ein zärtliches, mis- dem
Tode verbundenrs Gefühl sehen," sag
T te Serooge, .oder dies dunkle Zim
« ser, welches wie eben verlassen ha
gy wird mir immer vor Augen blei
MS
Der Geist fuhrte ihn durch mehrere
Straßen, durch die er oft gegangen
war; und wie sie vorüber schwebten,
hoffte Scrooge sich hier und da zu er
- blicken, aber niraendg war et zu sehen.
Sie traten in Vob Erstens-«- Haus-,
. dieselbe Wohnung, die sie schon früher
besucht hatten, und fanden die Muiter
rud die Kinder um das Feuer sitzen.
Alles war ruhig, Alles war still.
sehe still. Die lärmenden kleinen
Cretchits saßen stumm, wie steinerne
Bildee in einer Ecke und sahen auf
Peter, der ein JBuch vor sich hatte. Die
Mutter und die Töchtee nähren. Aber
gewi wgten sie au·ch stelh sehr still.
« nd et nghm ein Kind und stellte
ed in ihre Mktie.«
Wo hatte Scwoge diese Worte e
tk Der-Kanderner te siege en
beu, all et und der ist über die
traten. Warum fuhr er
fass
Dis Mutter legte ihre Arbeit aus
dei- Tisch und mir mii der Hand nach
dein Auge. -
«Die Farbe blendet mich«'« sagte sie
Die Farbe? ach, der arine Tit-v
Tim!
»Sie sind fest wieder besser,« scate
Cratchit’s Frau. »Die Farbe blendet
sie bei Licht und ich möchte den Vater,
wenn er heim kommt, nicht sehen las
sen. daß ich schwache Auqen habe. Es
muß bald seine Zeit sein.«
«Fast schon vorüber,' erwiderte Pe
ter, das Buch schließend. Aber ich
glaube, er geht fest ein wenig langsa
mer als gewöhnlich Mutter.«
Sie waren wieder sehr still. Endlich
sagte sie mit einer ruhigen. heitern
Stimme, die nur ein einziges Mal
zitterte:
»Ich weiß. daß er mit —- ich weiß«
dasz er mit Tiny Tini ans der Schul
ter sehr schnell ging.«
»Und ich auch,« ries Peter. ..Ost.«
..Und ich anch.' riesen die Andern.
Ell-er er war sehr leicht zii tra
aen,« sing sie wieder an, sest aus ihre
Arbeit sehend, »und der Vater liebte
ihn so, daß es keine Beschwerde siir
ihn war. Und da kommt der Bater.«
Sie eilte ihm entgegen und Bob init
dein Sbawl — er hatte ihn nöthig-, der
arme Kerl — trat herein. Sein Thee
stand bereit und sie drängten sich Alle
herbei, wer ihm am meisten helfen
könne. Dann kletterten die beiden
kleinen Cratchits aus seine Kniee und
jedes Kind legte eine kleine Wange an
die seine. als wollten sie sagen: küm
mere dich nicht so sehr, Vater.
Bril- war sehr heiter und sprach sehr
munter init der ganzen Familie. Er
besab die Arbeit aus dem Tische und
lobte den Fleiß und den Eifer seiner
Frau und Töchtern .Sie würden
lange vor Sonntag fertig sein," sagte
u· ..
— . . — — «- «
.r-onnraq: Du warn auo yeure
doti. Robert!« sagte seine Frau.
»Ja, meine Liebe,« antwortete Bot-.
»Ich wollte. du hattest hinaehen tön
rien. Es triirde dein Herz erfreut da
ben, sie zu sehen, wie grün die Stelle
ist. Aber du wirst sie oft sehen. Ich
versprach ihm, Sonntag-s hinzugeben.
Mein liebes, liebes Kind!'· weinte
Bod. «Mein liebes Kind!«
Er brach auf einmal zusammen.
Er tonnte nicht dafür. Wenn er da
für gekannt hätte, is wäre er und sein
Kind wohl weiter von einander ge
trennt gewesen.
Er Verließ das Zimmer und ging
die Treppe hinauf in ein Zimmer,
welches hell erleuchtet und weihnachts
mäßig aufgepust war. Ein Stuhl
stand dicht neben dem Kinde und man
sah, daß vor Kurzem Jemand da ge
wesen war. Der arme Bob seßte sich
nieder« und als er ein wenig nachge
dacht und sich gefaßt hatte, küßte er
das kleine. kalte Gesicht. Er war ver
söhnt mit dem Geschehenen und ging
wieder hinunter ganz glücklich.
Sie setzten sich um das Feuer und
unterhielten sich; die Mädchen und die
Mutter arbeiteten fort. Bob erzählte
ihnen von der außerordentlichen
Freundlichkeit von Scrooge’s Neffen,
den er kaum ein einziges Mal gesehen
bade. Er habe ihn heute auf der
Straße getroffen und wie er gesehen,
daß er ein wenig nieder-geschlagen aug
sähe, habe er ihn befragt, was ihn be
tiirnrnere. »Warauf,« sagte Bod,
»denn er ist der leutseligsie junge Herr,
den ich nur kenne, ich es ihm sagte.
»Ich bedaure Sie herzlich, Mr.
Cratchit,«« sagte er, »und auch Jhre
gute Frau.'« Uebrigens, wie er das
wissen kann, möchte ich wissen.«
»Was soll er wissen, mein Lieberk
«Nun, daß du eine gute Frau bist.«
antwortete Bab
«Jederrnann weiß dag,« sagte Peter-.
»Seht gut bemerkt, mein Junge.'
riet Bot-. »Ich bette. 's ist so. »Herr
lieh bedaure ich,«« sagte er, »Jhre
gute Fran. Wenn ich Ihnen aus ir
aend eine Weise behilflich sein tann,««
sagte er, indem er mir seine Karte gab,
...daz ist meine Wohnung. Kommen
Sie nur zu knir.«« «Nun.« rief Bot-.
«ift ez nicht gerade um deswillen, daß
er etwas fiir uns thun könnte, sondern
mehr wegen seiner herzlichen Weise,
dasz ieh mich darüber so freute. Es
schien wirklich, als hätte er unsern
Tinte Tiin gekannt und stihtte rnit
nui.«
s- as - - — - «
»Ur III FUIIUZ clllc glllc Vccth
sagte Mks. Cratchii.
»Du würdest das noch sicherer glau
ben, Liebe,« antwortete Bot-, »wenn
Du ihn sähest und mit ihm sprächesL
Es sollte mich gar nicht wundern,
wenn et Beten-. eine bessere Stelle ver
schaffte. Meist euch meine Wort«
»Nun höre nur, Peter-« sagte Mes.
Etat-bit
»Und dann,« rief eins der Mädchen«
ftzgd sich Peter nach einer Frau um«
e .«
»Ach, set still,« antwortete Peter
lachend.
k .Nun. das kann schon komm-If
»so-II sob, .abet dazu hatetuochsett
ini Ueberiluk Idee wie nnd wenn
wir uns auch von einander trennen
sollte-« so bin ich doch iider eugt das
Keiner von und den armen Linn Tini
oder diese erste Trennung, weiche wir
erfuhren, vergessen wird.«
.Nienralz, Vater,« riesen Alle.
Und ichweiß« sagte Bod ich
weiß meine Lieben, wenn wir daran
denken werden wie geduldig und wie
sanft er war obgleich er nur ein klei- i
nes kleines Kind war, werden wir
nicht so leicht uns zanken und den gu- T
ten Tiny Tirn vergessen, wenn wird !
thun«
»Nein niemals Vaters riefen sie
Alle.
Ich bin sehr glücklich, « sagte Bot-, »
sekir qliickiich. «
Mrs Cratchit küßte ihn seine Töch
ter küßten ihn, die beiden kleinen Crat
chits küßten ihn Und Peter und er
drückten sich die Hand. Seele Tiny
Tirn’s du warst ein Hauch von Gott
»Geisi « sagte Scronae, »ein Etwas
saat mir, dase wir baid scheiden wer- i
den Ich weiß es, aber ich we ck nicht «
wie. Saae rnir wer es war den wir
aus dein Tadtenbett sah-ein«
Der Geist der zutiinstiaen Weid
nachten siidrte ihn wie trüber —- sb
oleich in verschiedener it dünkte
ibrn überhaupt schien in n verschie
denen letzten Gesichten keine Reittol qe
stattrus nden — an die Zusammen
kunitsotte der Geschäftsleute. aber er
sah sichnicht. Der Geist verweilte nie
denkt-, sondern schwebte immer weiter.
wie nach dem S«rt zu, wo Serooae die
gewünschte Lösuna dez Mitbiels fin
den wiirde bis ibn dieser bat einen
Armenbliek ru verweilen.
»Ja, dieser Hos« iaate Senior-e
«durch den wir jetzt eilen, war einst
mein Geichiift und war es lange Jah
re. Ich sehe das Hang. Laß rnirki sc
hen. was ich in den kommenden Tagen
sein werde.« —
.-.--- - « o
Dck Will Usns scllls III olllll Witz-·
wo anders bin.
»Das bang ist dort," ries Strome.
»Warum weisen du tno anders bin?«
Der unerbittliche Finger nahm teine
andere Richtuna an.
Servan eilte nach dem Fenster sei
nes Comptoirs und schaute hinein. Es
war noch ein Crniptoir, aber nicht das
seiniae. Die Möbel waren nicht Messi
ben und die Gestalt in dem Stuhl
war nicht die seine. Die Erscheinung
Zeiate nach derselben Richtung, wie
früher. «
Er trat wieder zu ibr bin und nach
sinnend, warum und wohin sie ginaen,
bealeitete er sie, bis sie eine eiserne
Gittervforte erreichten. Er stand still,
um sich vor dem Eintreten umzusebem
Es war ein Kirchhof. hier also lag
der Unaliictiiche, dessen Namen er noch
erfahren solite, unter der Erde. Der
Ort war seiner würdig. Rings von
lieben häusern umgeben; iibertvuchert
von Unkraut. entsprossen dem Tod«
nicht dem Leben der Veaetatiom voll
gepsropst von zu viel Lekchenz gesättigt
rson übersättiaeni Genuß
Der Geist stand inmitten der Grä
ber still und wies aus einz der-seidenO
hinab. Stroer näherte sich ibm zit
ternd. Die Erscheinung war noch ganz
sc wie früher, aber ibrn war es immer.
als sähe er eine neue Bedeutung in der
düstern Gestalt.
»Ehe ich mich dem Stein nähernden
du rnir zeigst.« sagte Srrooae, .beant
warte mir eine Frage. Sind dies die
Schatten der Dinge, welche sein wer
den« oder nur von denen, welche sein
tönnen2«
Jmllick NM XVka skk tuciil Alls DAE
Grab hinab, nor dern sie standen.
.Dic Wege diss- Menschen iraxien iisr
Ziel in sich·« sagte Strom-it »Aber
wenn er einen and-ern Wen einschläah
ändert sich das Ziel. Sene, ist es so
mit dem, mas- du mir zeiqen mit-fif«
« Der Geist blieb so unbeweglich wie
immer.
Schone näherte sich zitternd dem
Grabe und wie er der Richtung des
Fingers folgte, las er aus dein Stein
seinen eigenen Namen.
Jst-merke Stempqu
»Ein ich es,der aus ienekn Bett lag?«
rief er, aus die Kniee sinkend
Der Fincier wies von kemGrahe ans
ihn und wieder zurück.
»Nein, Geist, o nein!'
b Der Finger wies immer noch dort
in.
«Geist,« ries er, sich fest an sein Ge
wand klammernd, »ich bin nicht mehr
der Mensch, der ich war. Jch will ein
anderer Mensch werden« als ich vor
diesen Tagen gewesen bin» Warum
zeigst du mir dies, wenn alle Hoffnung
vorüber isi?« "
Zum ersten Male schien die hand Zu
zittern
,,Guier Geisi,« sahe er spri, ,dein
eigenes Herz bittet für mich und de
miileidei mich. Sage mir, daß ich durch
ein verändertes Leben die Schatten,
welche du mir gezeigt hast. ändern
kanni«
Die giiiiae Hand zitterte.
«Jeh will Weihnachten in meinem
Peezen ehren und versuchen es en
eiern. Ich will in der Vergangenheit,
der Gegenwart ind der Zukunft ie
ben. Die Geister von allen Dreien spi- I
len in mir Diesen. Ich will meinherz
nicht ihren Lehren verschließen O »
sage mir, daß ich die Schrift auf die
sem Steine weglösckpn innn.«
Jn seiner Angst ergriff er die ge
spenstige hand. Sie versuchte, sieh von
hin umsehen aber er spat start in
seinem ehen und hielt sie Mk. Der »
Sei . · ter. " ' sa.
HERR-R Mit-M m
flehe-im gseines
»Misdiecöhehieit«saheedie -
scheint-as sich verändern Sie wurde
tletner und tleiner nnd kleiner und
sclnvand zu einer Bettpsosie zusammen.
I FünstesCavttei.
Das Ende.
, a. und es war seine eigene Bett
j pso e. Es war sein Bett und sein
J Zimmer. Und was das Glücklichste
’ und Beste war, die Zutunst war sein
zur Besserung.
«J-ch will in der Vergangenheit, der
Gegenwart und der Zutunst leden,"
wiederholte Serooge, als er aus dem
Bett tletterte. »Die Geister von allen
Dreien sollen in mir wirten. O, Ja
cob Marlev! »der Himmel und die
Weilsnachtfzeii seien dasür gepriesen!
Ich sage es aus meinen Knieem alter
Jakob, aus meknen Knieen."
Er war von seinen auten Borsätzen
so erreat und außer sich, daß seine be
denke Stimme taum aus seinen Rus
antworten wollte. Er hatte während
seines Rinaens mit dem Geiste bitter
lich geweint und sein Gesicht war noch
naß von den Tdränem
..SIe sind nicht herabgerissen,' ries
Serooae, eine der Bettgardinen an tsie
Brust driiaend. »sie sind nicht herabge
tissetn Sie sind da, ich bin da, die
Schatten der Dinge. welche kommen.
können vertrieben werden. Ja. sch
weiß es gewiß, ich weiß es.« " "«
Während dieser ganzen Zeit beschäf
tigten sich seine hände mit den Mei
dnnassiiickem er zog sie verkehrt an,
zerriß sie, verlor sie und machte aller
hand tolle Sprünae damit.
Dich tveisz nicht, was ich thue,· ries
Scroer in einem Athem weinend und
lachend und mit seinen Strümpfen ei
nen wahren Laotoon aus sich machend.
»Ich hin leicht wie eine Feder. glücklich
wie ekn EnaeL lustig wie ein Schut
lnabe. ichs-kindlich wie ein Beim-te
ner. Fröhliche Weihnachten nllenMen
schen! Ein aliicllichez Reuiahr der
aanzen Welt! Hallen. linssaist hurr2h!«
Er war in das Mobnzimmer ac
sprunaen und blieb jetzt dort ganz au
ßer Atbem sieben.
»Da ist die Schüssel, in der die
Suppe tvar!« ties Scrooae· indem er
um das Ramin herumsprana. »Da ist
die Thür, durch welche Jakob Mar
iev«s Geist bereinlam, da ist die Ecke.
wo der Geist der beitriaen Weihnach
ten sasr. da ist das Fenster. wo ich die
berurnirrenden Geister sah! Es ist Al
les recht, es ist Alles wahr, es ist Alles
geschebem Hahahalza!«
Wirklich siir eEnen Mann, der so
lange Jahre aus der Gewohnheit war
war es ein vortreffliche-s Lachen. ein
herrlicheg Lachen. Der Vater einer
lanaen, langen Reihe herrlicher Ge
iöchterl
»Ich weiß nicht, den Wievieltesten
wir heute haben,' rief Serooae. »Ich
weise nicht, wie lanae ich unter den
Geistern qewesen din. Ich weiß aar
nichts. sich bin wie ein neuaeborenez
Kind. Es schadet nichts. Jst mir ei
nerlei. Jch will lieber ein Kind sein.
Hallth hussahi hurrah!·
Er wurde in seinen Freude-rang
rufunaen von dem Geläute der Kir
chenalccken unterbrochen, die ihm so
munter zu tlinaen schienen, wie nie
derber. Bim baum, llina, klang, bim
baum. Ach, herrlich, herrlich!
Er lies zum Fenster, iissnete es und
steckte den Lobi hinaus. Stein Nebel;
ein klarer, lustig heller, ta!ter Momen,
eine Kälte, di dein Blute einen Tani
verpsifs: aoldenes Sonnenlicht: ein
biinmliseber Himmel; liebliche, srisckdx
Lust, fröhliche Glocken. O, herrlich,
herrlich!
»Was ist denn heute?" rief Jan-Ue
einem Hinab-n insonntaxgiieidern .3u,
der unten stand
»He?« iraate der Knabe mit der ol
iermöaiichften Verwunderung.
»Was ist heute, mein Junge Z« tagte
Scrovgr.
»Heute?« antwortete der Knabe.
»Nun, Chritttag.«
.’S isi Christian iaqte Strenge zu
sich selber. »Ich habe ihn nicht ver-—
säumt. Die Geister haben Alles in ei
ner Nacht gethan. Sie thnnen Alles.
was sie wollen. Natürlich, natüriich
beda, mein Junge!« '
«Hei)a!« antwortete der Knabe.
.Weißi du des Geilüaelbänvlerz
Laden in der zweitnöehsten Straße an
der Ertei« trug Scrooqe
»J, warum denn nicht,« antwortete
der Junge.
«Ein geicheidter Stunqu sagte
Serooge. »Ein rnerlivurdiger Junge!
Weißt du nicht, ob der Preistruthahm
der dort tha« vertnuti ist? nicht der
kleine Preistruthahn, der große-"
»Was. der so aroiz ist wie ich?'· ant-v
wortete der Junge.
»Was für ein lieber stunqu tat-te
Strom-it .’S ist eine Freude, mit ihm
zu sprechen. Ja, mein Prachtjtrnge.«
.Er hängt noch dort," antwortete
der Junge.
·Jst’s wahrs« sagteScroogr. .Nun.
da geh und kaute ihn."
Pisa-P rief der Junge auz.
.Nein, nein,« sagte Scrooge, «’I ifi
; mein Ernst. Geh hin und laute ihn
und la e, sie sollen ihn hierher brin
gen« da ich ihnen die Adresse geben
kann, wohin sie ihn tragen sollen.
Kornrn rni dem Träger wieder her
; und ich gebe dir einenSchilling. Komm
i in weniger ais flink Minuten zurück
) und du beimnnrst e ne halbe Krone.«
keper Bursche berief-wand tote ein
l .
»Ich will ihnBeb Zratckiiijk Leier-Z
III-M Sava sich die can rei
bend und iati vor L pla d. »Er
III nicht tkifii wer hu t. Er
c
M sieh als Tinte Tim. oe
erhstniewlletnenls Um ,
Its das
Wie er die Adresse Gretel-, zitterte
seine hand, aber er s rieb so gut es
geben wollte. und ging die Treppe bin
ab, um die hautthiir zu öffnen, den
isruthahn erwartend. Wie er dastand
siel sein Auge aus den Thürtlopfer.
»Ich werde ihn lieb haben, so lange
ich lebe,« rief Scrooge ihn strei ind.
«Friiher habe ich ihn kaum ange eben.
Was siir ein ehrliches Gesicht er t!
Es isi ein wunderbarer Thürtloperi
— Da ist der Truthahn. Hallth
hussaht Wie geht’ji Fröhliche Weib
nachten!«
Das war ein Truthahm er hätte
nicht mehr lebendig auf seinen Füßen
stehen iönnen. Sie wären —- lnix —
zerbrochen wie eine Stange Siegellaet.
»Was, das ist ja fast unmöglich, den
nach Lampen-Iowa zu tragen,« sagte
Scrooge. »Ihr miiszt einenWagen neh
men.«'
Das Lachen, mit dem er dies sagte
und das Lachen, mit dem er den Trut
hahn bezahlte, und das Lachen« mit
tem er Len Wagen bezahlte, und das
Lachen, mit rein er dem Jungen ein
Trintgeld gab, wurden nur von den-.
Lachen übertrossen, mit dem er sich
atbernlos in seinen Stuhl niedersehte
und lachte, bis die Thriinen an den
Backen hinunter liesen.
Das Nasiren war teine sileinigteii
denn seine Hand zitterte immer noch
sehr: und Nasiren verlangt große Auf
mertsamteit, selbst wenn man nicht ge
rade während dem tanzt. Aber wenn
er sich die Nasenspiße weggeichnitten
hätte. würde er ein Stäckchen englisches
Pflalter darauf getlebt haben und zu
srieden gewesen sein
Et zoa seine besten Kleider an und
trat endlich aus die Straße. Die Leute
strömten seht gerade aus ihren Häu·
fern, wie er es gesehen hatte, ais er
den Geist der heutigen Weihnacht be
aleitete; und mit aus dem Nitan zu
sammengeschlagenen Händen durch die
Straßen gehend, blickte Scrovae Jeden
mit einem freundlichen Lächeln an. Er
sah so unwiderstehlich freundlich aus-.
daß drei oder vier lustige Leute zu ihm
saaten: »Guten Morgen, Sir, fröh
Iiche Weihnachten!' und Stroan sagte
oft nachher, daß von allen lieblichen
Klönaen, die er je aebört, dieser sei
gäm Ohr am lieblichsten getiungen
«ttc.
sc- -—.- —!.I.r .—-«·s —-,-—,«- ,s- «
LL IUUI II IUsI lUcls ucqullq(ll« Ul- fl
denselben stattl-. chen Herrn aus sich zu
tornrnen sah der am Tage vorher in
sein Comptoir getreten war mit ten
Worten: .Scrooae und Mart en wenn
ich nicht irre.' Es aah ihm einen Stich
ins Herz, als er dachte, wie ihn wohl
der alte Herr beim Vorübergehen an
sehen würde; aber er wußte welchen
Weg er zu aehen hatte, und ging ihn
Lieber Herr,a sagte Serooqe schnel
ler aehend und des alten Herrn beide
Hände ergreifend, »wie ach« Ihnen?
Ich hoffe, Sie hatten gestern einen gn
ten Tea. Es war sehr freundlich Vor
Ihnen. Ich wünsche Ihnen fröhliche
Weihnachten, Sir.«
.Mr. Scrooaei«
»Ja," sagte Serooge. »Das isi mein
Name und ich furchte, er klingt Jhnen
nicht sehr angenehm. Erlauten Sie.
das; ich Sie um Verzeihung bitte. Und
wollen Sie die Güte haben« -—-— hier
sliisterte ihm Servoge etwas in dat
Ohr.
...f)imn!el!" riet deckten-, als ob ihm
der Atlestt c117-2«etslie!«en ware. »Mein
lieber Mr. Seines-, ist das Jhr
Ernst?«
»Wenn es Ihnen gestillt-i ist." saate
Scrooar. Reinen Penny wenigen Es
find viele Nitctstände dabei, ich versiche
re es- Jhnen Wollen Sie die Güte ha
T hen?«
k
»Best« Herr,« sagte ker« Andere,ih:n
die Hand schuttelnd, »ich weis-, nicht«
was ich zu einer solchen großartigen
zereiaebiateit sagen soll «
»Ich bitte sagen Sie aar nichts da
Zu,« antwortete Serooar. ,Besuchen
Sie mich. Wollen Sie enich hesuchen?«
»Herzlich gern «ries der alte her-.
Und man sah es war ihm rnit der
Versicherung Ernst.
»Ich dante Ihnen, sagte Scrooge.
»Ich bin Jhnen sehr verbunden geh
dante Ihnen tausendmal Leben « ·
ruht wohlt«
Er ging in die Kirche, ging durch
die Straßen sah die Leute hin und
herlausen klopfte Kindern die Wan
esrug Bettler und sah hinab in die
Fittichen und hinaus zu den Fenstern
der Häuser; und sand, daß alles das
ihen Ver gniigen machen tönne Er hat
te sich nie etreiurnt, daß ein Spazier
gang oder fionst etwas ihn so alitcklich
hätte machen können. Nachmittags
lenkte er seine Schritte naeh seines-Les
sen Wohnung
Er ging wohl ein Dutzend Mal an
ter Thiir vorüber ehe er den Muth
hatte anzutlopsen Endlich faßte er
sieh ein herz und tlopste.
»Ist dein here zu hause meine Lie
bes« sagte Serooae u dem Mai-then
»Ein Aussehe- Mä en, wahrhasttgt«
r
o ist er. meine Liebes« sagte
Serooar. ·
-- -- f
»Er ist in dem Speisezimmey Sit(
Mit der Madame. Jch will Sie hinauf
fübren, wenn Sie erlauben.«
«Danke, danie. Er kennt mich,«
soc-te See-way mit der Hand schon auf
demThilrdiücker. »Ich will hier herein
treten. meine Liebe.«
Er machte die Thllr leise auf und
steckte den Kopf hinein. Sie betrachte
ten den Speisetisch (det mit großem
Aufwand von Pracht gedeckt war);
tem- folche junge Leute sind tmka
sehr unmhiååtbet solche Punkte und
sähe-kenn es tu Ordnung.
« st« sa te Scroogr.
heiliger mmelt wie feine Mitte -
tm
erscheali Serpoge hatte in dein Is.’k"
endlicke vergessen, daß sie mir
u bönlchen in der Eae gesessen
lon hätte er es um keinen Preis -
WC .
FUDItausendP rief Iris »wer is)
das!« »di!
»Ich bin’s, dein Onlel Sei-vage. Ich » »
kommt zum Essen. Willst du mich her- z j
einlassen, Fritz?«
Jhn herein lassen! Es war nur gut.
daß er ihm nicht den Arm abriß. Er
war in fünf Mxnuten wie zu haufe.
Nichts konnte herzlich-r sein, ais Iie
Begküßung seines Neffen. Und auch
seine Nichte empfing ihn ganz so Leg
lich. Auch Sapper, wie er lam. ach
die dict- Schtrester wie sie lam Und
Alle, wie sie nach der Reihe kamen
Wuntervolle Gesellschaft, wundeth
Spiele, wundervolle Eintwchh WMZ L
dervolle Glückseligkeit! « Fx «
Aber am andern Morgen war es
früh in seinem Comptoir. Wenn et
nur dort hätte zuerst sein Weinan
Bob Cratchit beim Zuspätkommen er- —
wildan Das war’s, woraus leis
Sinn stand! Und es gelang ihm wahr
hastial Die Uhr schlug neun. Kein
Bod. Ein Viertel auf zehn. nein Boh.
Er kam volle achtzehn und eine halbe
Minute zu spät. Stenoke batte sein
Thiir weit offen stehen lassen, damit
er ihn in das Verließ kommen sähe.
Sein Hut war vom Kopfe, ehe er
die Thür öffnete, auch der Sbauxl m
seinem Halse Jn einem Nu laß et
cuf seinem Stuhle und jagte mit der
Feder übers Papaier, als wallte er
versuchen. neun Uhr einzuholen.
«heda,« brummte Serooge, ss gut
wie es ging, seine gewognte Stssune
nachmachend. .Was so das heiße-,
daß Sie so spät lominenf·
»Es thut mir sehr leid, Sir,« sagte
Vol-. »Ich habe mich verspätete«
»Nun, Sie aeftehen’s,« wiederhelte
Seine-ge Jeh meine es auch. hier ,
herein, wenns gefällig ifi.«
Es ist nur ein Mal im « hie, i
Sit,« saaie Bos, aus dem Veriiekz her- ;Z
eintretend. »Es scll nicht wieder vors «
fallen. Jcki war ein Vischen lustiq ge
HDII as? « F
rrsp
.Nun, ich will Jhnen was sagen,
Freundchen,« sagte Stroer »ich iann
das nicht länger lo mit ansehen Uns
daher,« fuhr er fort. von se:nem Stuhl
sprinaend und Bob einen iotshen Stok
vor die Brust gebend, dass er wieder
in das Verließ zuriietsiolperte, »und «
daher will ich Ihr Salair erhöl;en!« , .«
Bob zitterte und trat dem Liaeai et
was näher. Er hatte einen augenblicks »
lieben Gedanken Serooge eins damit
auf ten Flor-i zu geben. ihn iest zu äc
ten und die Leute im hose um Hilf
und eine Zwangsjacke anzurufen.
»Fr«eibliet;e Weihnachten Wohl« sag
te Serooae, mit einem Ernst, der nicht
rnitioersianden werden konnte, ist-ern
er ihn auf die Achsel tlopste. «Fröhlis
chere Weihnachten, Bab, als ich Sie sa
manches Jahr habe feiern lassen. Jä
wali Jhr Salair erhöhen and ins-h be
mühen, Jhrer Familie unter vie Arn-e
zu greifen. Wir wollen heut searhrnits -
taa bei einer Weibnaehtgbowke dar
rssenden Punsebeg iiber Ihre Angele?
aenbeiten sprechen, Bobt Schüren Sie
das- Feuer an und und taufen »Sie eine ":k«
andere FiohlenschaufeL ehe SE- met-er ·«
einen Punkt auf ein i machen, Lob
ijMMP
i Serooae Irar besser als sein Wort
Er that Alles und mehr noch, als er
versprochen hatte: und für Tinn Tite,
« welcter nicht starb, wurde er ein unei
ter Vater. Er wurde ein so guter
Freund und so auter Mensch, wie nur
die liebe alte City eder iede andere lie
be alte Etat-i oder Dorf in der lieben
alten Welt je gesehen. Einige Leute
lachten, tin so verändert zu sehen,
aber er lief-, sie lachen und til-untert
srcti wenig darum, tenn er war llieg
aenisg, zu wissensdaß nichts Gutes in
tiefer Welt geschehen kann. warst-er
nicht vcn vornherein einige Leute la- 1
eben müssen: und da er wußte, dass her
Art Leute doch hlind bleiben würden
dachte er bei lich, es ist besser, sie learn
ihre Gesichter durch Lachen in Falten.
als dasr iie’s aus weniger anzieht-de
Weise thue-. Sein einenes Herz l
« and damit war er zufrieden.
Er hatte keinen sernern Verkehr sit
. Geistern, sondern lebte von jth II
nach dem Princip gänzlicher Enthalt
tarnteit: und immer sagte man von
ihm, er wisse Weihnachten reeht ai
ieiern, wenn es überhaupt ein Mensch
wisse. Miiae dies auch in Wahrhei:
von uns Allen gesagt werden tiinnent
lind lo schliessen wir it eKinn Titus
Kosten: Gott fegne uns Alle und Je
as
l Ende
I was die Aopltall anbelanmä in lkuroE
»-.
Frauen und Männer halten sich.
H pa nicht die Wetze. Das franenretchste
Land scheint Portuaal zu sein« den
dort stehen 1000 männlichen Einwoh
nern 1l»8 Frauen geqenüber. Diese«
tannien1048,sür Oesterreich 1()-? s.
Deutschland hält mit 10s77 Frauen c f
Verhältniss-kahl beträat für Greifst- »
; 1000 Männer unter den Ländern sitt
; Frauenüberschuß dte Mitle. Dann
kommen Rußlund mit der Verhältnis-—
Aahl 1028, Ungarn rnlt 1015 und
Frankreich mit 1014. In Italien tst
die Zahl der Frauen aertnger als die
« der Männer; 1000 Männer stehen hier
nur M Frauen aecreniiberx noch ntei
driger ist das Verhältniss in Sahst-,
; nämlich M; tu Griechenland stellt di
; M sogar nur ans 919, und ttber II
» grössten Mangel an Frauen Isnn
Bosnten beklagen, denn dort lind-I
Ins 1000 Männer nur M W
I U Wen GUer
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