Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 26, 1900, Sonntags-Blatt, Image 13

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    Punkte. die unter Umständen nur
durch das Mitrestop beniertt werden
tiinnen, weiß man ekensallj sosort den
Wert nnd die Farbe einer seiiierK.1r
tth u« diesem Zwecke werden mit
Hülfe einer sehr seinen Starilnadel
zwei Punkte von der Bildseite aus
hineingestochen. Es entstehen hier
durch aus der Rückseite tanm sichtb.rre.
eben nur fühlbare, tleine Erhöhung-en,
diernan mit Hiilie oes Daumens, der
ja stets oben auf dem Spiel liegt, her
oitstblt Tie Stelle, wo die Novel
stiche siir Werth und Farbe hinwin
men mii—ssen, ersieht man zu deutlich
aus Fig. H.
Füdtt man da teine Erhöhung
beraus, so ist die Karte Carreau 7.
Man bat bei dieser Manier nur nö
thig» mit dem Daumen einen halben
Kreis zu beschreiben. um den Werth
der Martirung zu erkennen. Diese
Zeichen werden aus beiden Seiten der
Karte ausgeführt, so dakz man die
warte« wie sie auch zu liegen tomiin,
sofort zu nennen weiß.
Das Vergrößerungsglas.
hat der Falschspieler tein sehr gu
tes Auge, o müßte er sich sehr start
Wj " iim die Martirung herauszu
finden. Ein derartiges Anschauen der
Karten würde bei seinen Mitspietern
selbstverständlich Verdacht erregen,
und es wäre sicher bald um ihn ge
schehen. Da das Benehmen eines fei
neren Falschspielers äußerlich den
Gentieman verrätb, so wird er stets
einen Kneiser im Auge tragen. Die
set scheint-are Augenglas bat jedoch
den Zweck, Alles damit Gesebene zu
vergrößern. Er sieht die Marti
rungspuntte, ohne sie sich erst in ver
dächtiger Weise nabe bringen zu
müssen.
Der Poterring.
Ein geschickter und routinirter
Falschspieler lommt nie in Verlegen
heit· Besindet er sich beispielsweise
in Gesellschaft, und man arrangirt
ein Jeu mit irgend einem beliebigen
Spiel, so töxinte man vielleicht aliu
. den, er sei now-in
dig lahm gegeaL
Nein, dein ist nicht
so. Er mirtirt die
Karten während des
Spielen5. Er be
dient sich hierzu
eines vollständig
unaiissälligen Ne
. , quisiig, eines Sie
Fm« « geltinges, den- er
aus dem Zeigesinger der Rechten trägt.
Unten, d. h. nach innen zu, ist an
dem Ring eine tleine, winzige Nat-set
sxiitzc angetiitdei. Diejenigen Ratten,
die ihm während des Spielen-H in die
band kommen und die er iiir sich vor
tdeilbast sindet, werden mit Hülfe der
Nasetspitze durchstochen reib. markirt
Er leat zu diesem Zwectcs die Ecke ner
betreffenden Karte an die Nadelspitze
und drückt sie mit dem Daumen tin
wenig heran, und die Martiruna ist
fertig. Auch giebt’s noch andere Mit:
tel. vermittelst welcher man die Kaki
ten während des Spiele-is mittizcn
tann, jedoch halte ich den Poterrina
siir das beste und unaiiiiiilliaiie Ne
aiiisit siir diesen Zweck. Fia. 15 giebt
den Poterring in nxitiirlicher Größe
wieder.
DieTabalzdosr.
Der Falschspieler besitzt oder auch
selbst ohne Polerring und vorher nur
tirte Kartenspiele Miiteh die zu der
theilenan Karten zu erkennen, um du
nach seine betrügerischen Dispositio
nen zu treffen. Er nimmt während
des Soielens seine Tabatcsdose ber
aus, öfsttet sie und bietet seinen Mit
soielern cine Prise nn, die ja inniier
qernioillig angenommen wird. Die
Dose ist zwar ein Sorte-mir von sei
nem Urgroßvater und ist oben aus
dem Deckel rnit einein prachtvollen
emaillirten Porträt verziert. Jeder le
toundert der Reihe nach die wunder
, bare Emaille vergangener Zeiten. Taz
d Spiel wird sortgesetzt, und der gute
Msnn stellt die Dose, wie üblich, vor
sieh zu sernerem Gebrauche aus den
Tisch bin. Während dieses Hinsiellenz
drückt der Besiqer der Dose aus eine
geheime Stelle m Deckel, wodurch sich
das Porträt oerschiebt und einem
ebenso großen Spfegel Platz macht.
Nehmen wir nun an, er istBanauier
reso. Kartengeber, so hält er das
Spiel iiber die Dose. Die Karten, die
er seinen Mitsvielern giebt, spiegeln
lich unten im Spiegel ab. Er bit trei
tet nicht-«- zu thun, alo in den Spiegel
zu sehen, wodurch er genau los-ist«
welche Karten seine Mitspielcr luden.
Der hierdurch erzielte Vortheil ist so
klar, dask er nicht erst erörtert zu wer
den braucht. Durch einen zweiten
Druck am Deckel erscheint wieder ins
Porträt und verdeckt den Spiegel, und
- osserirt er nun wieder eine schöne
»Dir-ne
sp,
D e r K i e bi h
Jn vielen Fällen arbeitet der
Falschspieler in Kompagnie und be
dient sich nor Seiner indianischen Mit
tel. Unter diesen Umständen ist einer
der Mitspieler sein geheimer Famu
lus. Der etwaige Gewinn ioiro nach
btk unter Beiden getheilt. Dieser Fa
muius sittt quasi als Lisbhnder bei
einem der Mspieler und sieht sich den
Ganq des S ieleö on. Durch tanm be
niertbare Ze» n giebt er seine-n So
eiuä die in der Hand des Mitspielero
lich befindenden Karten an, woraus
bin der Falschspielet sein Spiel ar
rangirt uno zu jenem Vortyeil aus
nutzt
Das biseantirte Karten
s p i e l.
Diese sinktenspiele sind nach einer
Richtung teilsijrmig beschnitxeir. —Der
von beiden Seiten nbgeschnittencTI,-eil
ist so tvinziger UTatur, daß selbigeri
von gewöhnlichen Spielen seines zu i
unterscheiden ist. Siehe Fig. 16. i
Liegen alle Karten nach einer Rich
tunq hin, und dreht man eine Fiarte
um« so lann man das Spiel von Lin
deren mischen und nbheben lassen.
Man siihlt die Karten an der schmalen
Seite des ganzen Spieles dadurch,
daß sie durch das Umdrehen mit dem
breiteren, oberen Theil an der-Schmal
seitc zu liegen kommt, ohne Weiteres
heraus und kann man auch selbige im
Nu mit Hilse der Finger beider Hän
de, die man an die Seite des Spiele-J
legt, herausziehen und obenaus legen.
DerFalschspieler braucht z. B. die bes
seren Karten, wie Asz, König, Dame
und Bube siit sein Spiel, so dreht er
diese Karten im Spiele um, läßt sie
mischen und nbbebem Er giebt seinen
Mitspielern und
sich Karten und
wenn er der bes
seren Karten be
nöthigt ist« so
zieht er sie gege
bener Weise aus
dem Spiele und!
legt sie ebenso"
schnell nach oben.
. Fig. 17 zeigt ;
FIE· IS« deutlich die Mi- ;
nipulation des Hinaugzieheng der be
treffenden Karten-.
»
i
J Axxx .
Fig 17 (
In biseautirten Karten giebt s noch
eine andere Man-. er die in der Hand !
i des Falschspielers noch gefayruwet
! wirit. Die besseren Ratten: Affe, Mi
I nige, Damen und Buben sind convex i
, und die niedrigen concav beschniiten,sj
wie es Fiq.18 und 19 zeigt: l
I Jm Allgemeinen bedienen sich die
I set Karten nur Fulfchspieler niedriger
i Att, also solche, die die Spelunten cic. l
L....-....J«s L.——....J
Fia. Is- Fig. to.
besuchen, vbtrabl sie überall eine ges
fcibrliche Masse bilden.
Wie kommen martirte Kar
ten in die Einbe
Ein bis zwei Tage vor der Veran
staltung des Jesus begiebt sich der
Faschspieler in das Geschäft, von dein
der betreffende Club in der Regel seine
Karten bezieht und tauft ein big zwei
Dutzend Kartenspiele. Tags darauf
begiebt er sich mit den getausten und
bezahlten Jtartenspielen von Neuem
nach dem Geschäft und bittet, ihm die
Ratten gegen andere umzutauschen
da,ibm die Farbe nicht gefiele. Der
Kaufmann, der hierdurch keinesfalls
geschädigt ist, zeigt sich seinem Kunden
gegenüber soulant und tauscht sie ihm
gegen andere aus Der Betrug ist ra
durch vollständig vorbereitet. Wäh
rend der Nacht hatte der Zalschspieler
sämmtliche Karten gezeichnet. Durch
ein in der Prestidigitation betannteg
Mittel dffnete er den Verschluß, nahm
die Karten heraus, und nachdem sel
bige markirt worden sind, legte er sie
zurück in die Umbiillung und tiebte
den Verschluß wieder zu. Bei Bedarf
im Club läßt man von dem Kaus
tnann die Karten kaufen, und da sie
in ihrer Hülle sich unversehrt befinden,
so hat Niemand von dem voraufge
gangenen Betrug eine Ahnung
Kümmelbliittchen
Es ist dies ein Spiel, das mit drei
beliebigen Karten vor sich geht und
wobei der Betrug vor Aller Augen
ausgeführt wird, obne bemerkt werden
zu können. Der Gang des Spieles ist
wie folgt. Man braucht zwei Points
Å—. In
1 2 J
Fig. 20.
karten und eine Figur, nimmt je eine
Bointtarte in jede band und außer
dem noch die Figur in die Rechte. In
Fig. 20 ist die Haltung der drei Kar
ten genau ersichtlich.
1 und chnd die Pointkareen, 2
hingegen die Figur Auf dem Tische
smd vie Nummern 1, 2 und Zmit wei
ßer Kreide aufgeschrieben Der Spie
ler wirft aiso die Pointtarte l auf
, M
Plai 1 die Figur 2 arg Platz 2 und i
schließlich dle Augen arte 3 auf l
Platz Z. Es handelt sich hierbei zu er- s
rathen, wo die Figur liegt. Jn kein l
hier gezeigten regularen Falle liegt die s
Figur natürlich in der Mitte auf
Platz 2. Der Falschspielcr geht jedoch
ganz anders zu Werte. Anjtitt auJ
der Rechten die Figur 2 aus Plas
tu werfen, schleudert er behend Point
larte 3 auf Platz 2, um schließlich s
Figur 2 aus Platz iz zu legen Wenn
geschickt ausgeführt so ist diese durch
aus osseiie Täuschung absolut nicht zu
merken. Die Isiitspieler setzi n natur
lich kleinere oder größere Summen
aus Platz 2, indem sie Alle glaiiiien,
die Figur befinde sich da. Werden ader
die Karten ausgedeckt so sehen sie cin
daß sie verloren haben, da die Figur
auf Platz 8 liegt. Der Falschspieler
streicht sich das Geld ein und beginnt
das Spiel von Neuem. Sehr oft wird
er die Mitspieler auch gewinnen las
sen. Denn würde er immerzu gewin
nen so könnten die Mitspieler leicht
Verdacht schöpfen. Auch psleat man »
manchmal bei der Figur ein Ohr zu
biegen um selbe nachher zu erkennen
Aber auch dies Mittel versteht ein ge
iibter Betrüger weit zu machen. Wah
rend des Spielens versteht der Falsch
spieler das Ohr zurückzub egen und
einer der anderen zwei Karten ein sol
ches anzubringen Die Mitspieler sind
so doppelt betrogen. Man lasse sich
daher niemals mit Leuten ein, die ein i
i
1
«Kiiinmelblättchen« proponiren Diese
Herren pflegen hierin wahre Spiritu
tiiten zu sein und sind schwer zu er
tappen.
Das Packen der Karten.
Unter ,,Packung« versteht man eine
Zusammenstellung einer Reihe von
Trurnps und höheren Karten, die
man dann geschickt aus das geniischte
und abgelohene Spiel bringt. Jst also
der Falschs P eler Bankier, so hai er
sich vorlxer h im Zusaniuienr ssen oder
Durchsehen es Spieles dieses siir ihn
vrrlheilhasien Karten angeei anet und
lJiili sie in der hohlen Hand verhar
gen« wie in der itlhtheilung: »T- is
Wennehmeik sii n stlich und hilds sieh
er tlärt ist Das Spiel tönt e: ds. nu «
aut durchini scheu und abhehen und,
wenn er dann das Ep: el vom --isch I
nimmt uni in die liiite Hand ,ii
ceben, so lea t er glei.hzeiti g die in ier
band verborgen aehattene Pack iiia H
und vertheilt dann tie nöthige Au
Fahl Karten unter sich nnd seinen i
MS tsnielerin Tie seinen in der Pack
una sind stets so geordnet, daß Der s
Falschspieler die b:stcn start-en erhIiit ;
und so stets geruknnen musi. Natürlich .
hit iedeg Spiel eine andere Art Part
uiia, d. h. die Karten in der Paduiig
sind bei jedem Spiele anders zusam
uiengestellt· Wer ein Spiel genau
leniit, setzt sich diese Packung leicht
selbst zusammen. Jn Clubö, wo lie
deutende Summen gesetzt werden, ist
die Triltil der Pakt-antun eine andere.
Bei solch’ hohen lFiiisiitien ist die Auf
mertsainleit der Mitspicler ekne weit
größere. Die geringste Bewegung, Iie
nicht zum Spiel gehört, wird Ver
dachtia, und aui solch’ unsichere Wege
liifit sich ein routinirter Falsrlzspieler
nicht ein. Die Weste ist unter dein Rock
« mit zwei bis drei Taschen derart ver
sehen, daß iiiioendia die Partituan
verborgen lieaen. Die Padungen
stehen aus den Taschen so ziemlich zur
Hälfte heraus-. Der Rock vereeclt diese
ganze Vorrichtung Der Falschspieler
braucht nur unter die Roillapve zu
gehen, und iin Nu haben die Finger
M
Fig. 21.
s eine Packung ergriffen und sie in der
Hand verborgen. Er bringt die
Padung jetzt ebenso aus das Spiel,
wie oben mitgetheilt. Allerdings lsai
sich das Spiel um 8 bis 10 Karten
vermehrt, aber diese lleine Vermeh
rung tann Niemand beinerlen, und
dies noch um so weniger, als die
Spiele in besseren Clnbs nur einmal
gebraucht werden nnd dann sofort in
den Korb nach einmaligetn Durchsp!e
len wandern. Fig. 21 zeigt deutlich
die präpatitten Taschen und die darin
verborgen gehaltenen Packungen.
Domtno falsch zu spielen.
Man nimmt einige Steine mehr,
als man iu nehnien berechtigt ist. Da
die Steine nicht viel Raum einneh
men« so tann man selbe in der Hand
sehr leicht verborgen halten, ohne daß
dies bemektt wird. Es ist ein Leichtig,
einige aus dem Tisch stehende Steine
gegen bessere in der Hand verborgen
gehaltene einzutauschcn, und schlief-,
lich selbe zu den auf dem Tische noch
liegenden Steinen unbemerkt zu drin-—
MU.
Falsch-s Egiikserspiecm
Beim Wütselspielem »Wer mehr
wirst, gewinntf lonnnt es hauptsäch«
W
lich daran an, einen größeren Wut
zu machen. Die Chance sich zu sichern,
daß mindestens 1 Würsel unter dreien
am 6 fällt, hat man dadurch, daß !
man den Würfelbecher mit der Lin- "
ten flach auf den Tisch legt und mit :
der Rechten alle drei Wiirfel hinein- !
schiebt. In Wahrheit schiebt man je- -
doch nur zwei Wiirfel hinein, wäh- ,
rend man den dritten mit der Hand
an den Rand des Becher-s- drückt. Da -
dieser dritte Würfcl ojien 6 trägt,
fchüttelt man mit beiden Händen den
Mchcr. Die Spieler können es un
möglich unterscheiden, ob im Becher 2
oder 3 Würfel hin uno her tlappern.
Man legt dann den Becher wieder
flach auf den Tisch, läßt die Rechte
los. wodurch der fest gehaltene Wür
fel auf 6 stehen bleibt, z"ek;st mit der
Linken den Becher wen, wodurch die 2
Würfel aus dem Becher auf den Tisch
zu liegen kommen.
Felsen der englischen Rechtschrei
bang
Aus der Allmac- Idendpott-.
Jm Professorencollegium der »Ein
cago University« hat nach mehr
stimdiaer Debatte die ,,Buchftabir-Res
form« einen Sieg errungen. Das Col
legium beschloß, allerdings nur mit ei
ixer kleinen Otebtheit, hinfort in den
amtlichen Veröffentlichungen der Uni
versität die ,,vl)onetisrt)e Orthogtaphic«
einzuführen, das heißt die Worte-: ils
rem Laut nach zu buchstabiren und
Ueberfliissiaes wegzulassem Man will
dabei schrittweise verarbeit, und hit
vorerst fiir die nachstehenden Wörter
tie Reformschteibweise angeordnet; es
soll hinfort geschrieben werden:
program anstatt programme,
tlio anstatt through
attho anstatt although,
timmsnree anstatt tlmrimglifarey
tltru anstatt.thmngh,
thruont anstatt thr()ugout,
cataloxz anstatt catalogue
pknlug anstatt promqu
riet-rings anstatt (1c(-al«ugc,
iicmagug anstatt cicmngngne,
peslaguxx anstatt main-oqu
Von Zeit Zu seit sollen dann wei
tere Reformen angeordnet werden, und
die llniversit·it wird versuchen, andere
Bildungdrtnsialtcn zu hemmen in knei
eber Richtian vorzusehen, und für die
lL.t1nalj«me der jetzt dem Conaresi vorlie
esmden Bill zu wirken, welclxe Den
,,·c"ffcntli(l,»-.kn Trncler« anweish in all-en
amtlichen Veröffentlichnnaen dies-tout
Lsitraraphie anzuwenden Diese Bill
wurde von der »Unser-Man Pl;ilologi-:·Jl
Association« ausgearbeitet und ein
pfiilzlt die folatnden Iltefotsmem
1. Das ne am Ende von Wörtern
is: fallen zu lassen, wo der vorher
gehende Votal einen lurzen Laut hat
((-at;i1sigi1(s ———- («at:il(xg).
2. Das- c am Schluß von Wörtern
ist tveainlasfcm wo der vorhergehenee
Volal kutf ausgesprochen wird Oppo
sit(- —- 0pp«.cit).
Z. Das ne soll verschwinden am
Schlusse von Wörtcrn wie qiiartctic
4. Anstelle des gis und des ph ist
das s zu setzen in Wörtern wie
tsiknngh — mus.
5. Das me- ist fallen zu lassen in
Worten wie sirngramrnc.
ti. Solche Wörter wie timugh Und
through sind phonetisch zu buchstahii
reu, also tlm und tliru.
Kein Mensch wird bestreiten wollen.
daß die englische Sprache ungeheuer
viel Ballast enthält, den sie mit Vor
tleil entbehren könnte und daß die
inglische Rechtschreibung einer Reise-n
u el dringender bedarf als die deutsThe,
aber Jeder wird auch schnell erkennen,
welch ungeheure Ausgabe des Refor«
i mators der englischen Octlwgraplite
i l-arrt. Gegenüber dem Versuche, fiir
die englische Sprache dieLautorthoaras
Phie einzufijhren, ist die Aufgabe-, tke
deutsche Rechtschreibung von ihrem
Ballast zu saubern, das reine Kinder
, spiel. Die jetzt angeregten Neuerun
aen ließen sich am Ende unschwer
durchführen, aber wenn das gelingt, so !
kann das doch nur als ein sehr, sehr H
; kleiner Anfang gelten. Wenn trirtlich :
; lshonetisch geschrieben werden soll, so I
i hisrren der Reformer noch ganz andere
l Aifgabem und die Professoren hatten
nicht so ganz unrecht, die gestern be
haupteten, Vorbedinquna fiir eine pho
netische Orthographie sei eine Vermeh
s rnna des englischen Alphabets, und es
! trird sehr Viele geben, die mit denjeni- .
« esen Professoren übereinstimmen wer-— J
den, die sich zu der Ansicht besann-« f
ten, daß eine englische Rechtschreibung
i nach dein Laut undurchführbar sei.
) Wie nsill man es zum Beispiel, um z
. nur einige Schwierigkeiten anzudeuten, j
i halten mit solchen Wörtern wie -
l ein«-r und pcmr — ist das eine- eiur ’
» oder dort-, das andere pur zu schrei- ?
ben? —- nnd trie ist's mit bon- und "
s mit lmar Jetzt hat sowohl das u wie J
das n» den u Laut — zu Zeiten. Will ;
i nean nun den U- Laut immer mit n :
ausdrücken, wie in dein ietzt angeordne- i
ten ihm, oder will man andere Wör
i ter bei dein oo belassen, wird man
s Sioux nach der Reform- Schreibweise .
cii oder Soo schreiben? Wie ist e: l
; Tiberhaupt mit der unendlich verschiedc
tsen und sehr oft ganz willtiirlicheu l
! Aussprache aller Votale Zu halten? Je I
: tenfalls ließen sich noch viel auffälli s
J gere Beispiele anführen siir die grosin ;
» Schwierigkeiten welche der erkalischen I
cprachreform gegenüberstehen und für j
die völlige Umwandlung. met-he die ?
- ciialische Rechtschreibung erfahren J
; u iifite, sollte bei ihr wirklich der Laut
; ruaszgebend werden Aber set-In tas
. Gesagte wird genügen, die Schmiede-—
leiten aniudeutem und die Hoffnung
iaus baldigen Erfolg der in Frage ste (
—
henden Reforrnbetoegung auf ein Mi- z
ntmum herabzudrücken oder ganz ver- i
tchwtnaen zu lassen. -
—- - —-.-———
K tkg ten-or ers-neu
Wie die Zetungen ihre Nachrichten
drin Kriegsschauptatz erhalten, darüber
theilt der Leiter eines der sührenden .
Lorroner Morgenblcitter interessante
Einzelheiten mit: Die Cabeltelegrani-· z
me, die den Zeitungen vom Kriegs- I
schauplatz in Transvaal gesandt wer
den, gehen über die Leitung derEastern :
Telegraph Company, und die gewöhn- E
l.che Taxe vom Kap beträgt enen Dol
lar pro Wort. Beim Aus-brach des
Krieges gewährte die Gesellschaft der s
Presse aber Ermäßigungen und rech- z
nete das Wort nur 40 Cents, schließ
lich nur 25 Cents an,lvenn die Zeitung
sich verpflichten, Cabeldepeschen min- .
leslens für 5000 Dollars aufgeben zu -
liessen. Das sieht zunächst aus-, als
ok- die Zeitungen ein glänzende-s Ge
schäft dabei machten, aber in Wirtin-o
leit ist es immer ein Risico, da unter
dieser Bedingung geschickte Nachrichten
nicht sofort befördert werden« sc- daß
de Blätter, um die Deveschen ohne
den geringsten Zeitverlust zu erhalten,
steh fast immer gezwungen sehen, auf
die gewöhnliche Taxe vrn einen Dollar
pro Wort zurückzukommen Natürlich
giebt es so enorme Rechnungen. Bei
srsielsweise kostete ein einziger, gar
nicht langer Cabelbericht über die
Schlacht von Elandslaagte einer Zer
tisng 1600 Dollars. Natürlich wissen
tie Kriegseorrespondenten dies nnd
sparen möglichst Worte, aber wenn der
lKrieg erft in vollem Gange ist, entste
hen oft außerordentliche Schwierigkei
ten fiir die Zeitungen, ihren Bernhar
stattern neue Jnstruetionen, die sich
als nöthig erweisen, zu ertheilen. Im
jetzigen Kriege sandte ein Verirhterstat
ter feinem Blatte Meldung nach Mel
di.ng über denselben Gegenstand, nnd
jede kostete 100——1.5l) Dollars, sie
mußten aber alle nach Empfang als
insoerwendbar in den Papierkorb wan- ,
iirrn. Die Reduktionen der Zeitlaan 7
haben daher vor Ftriegi-«ieriicht.sn die ?
a:-i«f7,te Furcht. Der Krieg bedeutet C
itir sie meistens eine vermehrte Arbeit -
nnd erhöhte Lasten, selten einen Vor: ?
theil. Ein oder zwei Abenskzeitnnziux s
linden mehr Personal während i-:- s
Krieges eingestellt, aber die Morgen- (
blkltter haben leiiie Aendernng eintre- «
ten lassen. Zweite klimmen-m die die ,
lixpedition sonst um It llhr Nachts-. ver- l
liessen, miisscn jetzt ksEJ ti, T oder Ztlhz I
icibleibem manchmal auch länger-, bei ;
ginnen aber dann Abende etwas stä- E
ter. -
—-- ---.--— « —
chkm saflcvo
In England hastet das politische
Wahlrecht bekanntlich am Hause, nicht
an der Person: Nur ein Haustnhaber s
besitzt Stimmrecht, und siir die Cuni
munaltrahlen können es auch die
Frauen ausüben. In dem Städtchen
Hartleposi tarn es darob zum Conflirt J
zwischen einem jungen Elzeinaniie und .
seiner besseren Hälfte, zu dessen Aus- I
traqung das zärtliche, liebende Paar
das Gericht anrief. Der Mann war
Unionist, die Frau liberal: also un
überbriickbure Politische Gegnerschqu ·
und jeder Theil wünschte das Stimm
recht zu Gunsten seiner Partei auszu
üben. Die Politische Gattin erklärte,
das Haus gehör-e ihr,Männchen wohne
erst seit Juni darin, seit dem Tage ih
rer Heehzeii. Sie bezahle die Steuern
aus ihrem Privatuermögen, und dem
zufolge gebühre ihr das Stimmrecht.
Sie verireigere ef( ihrem Manne, weil
er ein Conservatiber sei --— wenn er zu »
den Liberalen übergehen wollte, träte
sie bereit, es ihm zu lassen. Aber der
Gotte erwies sich als Mann von echter
politischer Ueberzeugung, er derwei
aerte die Fahnenslucl;t, und so wurde .
er vom Richter abaewiesen und das .
Stimmrecht der Frau zugesprochen
I F sc
i
Ein Land, in welchem die wilden ;
Thiere heerdenioeife spazieren zu fah- (
ten scheinen, giebt es in Europa; die- ;
fes Land ift Velgien. an einem mit I
beinlicher Gewissenhaftigkeit ausgear- J
beiteten Erlaß, in welchem nicht das-»
Geringste vergessen ift, hat der belgi-— .
fche Eifenbahnminifter genau vorge- T
schrieben, unter welchen BedingungenI
exotifche Beftien auf belgifchen Eisen-« j
bahnen befördert werden dürfen. Lö- j
wen, Jaguare, Panther, Bären, Wölfe f
und Hyäen sind von der Beförderung ;
auf Personenziigcn vollständig ausge-- f
schlossen; sie müssen in Güterzijgen i
Platz nehmen« und zwar in festen»
wohlverfchlossenen Käfigen. Zehe-as,
Lamas, Gazellen und Antilopen wer
den behandelt wie Esel; derErlaß fagt
leider nicht, wie Efel auf der Bahn ke- -
handelt werden« man darf aber anrich
nien, daß sich gegen ihre Beförderung
im Allgemeinen nichts einwenden läßt«
vorausgesetzt daß fie diePlatzkarte de
zahlen können. Biiffel, Hirfche und
Giraffen werden auf den belgifchenEL
fenhahnen den Ochfen gleichgestellt;
Elefanten, Nashorntbiere nnd Nil
pferde reifen dagegen ebenso bequem
wie Pferde. Nur über dasKameel faat
der Erlaß gar nichts. Jn Belgieu
scheint es keine Kaineele zu geben .....
st- IiI III
Jn dem jetzt in Paris ausgeführten
Stiick Robinfon Crufoe ift den Thie
ren zum erften Mal eine Gelegenheit
aeboten worden, als Schauspieler vor
die Oeffentlichieit zu treten. Die Na
tnre veröffentlicht nun eine interes
fante Bioaraphie der darin austreten-:
den Thiere. Es sind das ein Hund,
ein Affe, eine Ziege und ein Papaaek
Die Rolle des Parageis hat wenig
W
Bedeutung siir sein Spiel« denn er ist
ausgestopsh Die Rolle der Zi » be
schränkt sich darauf, einige Krau er zu
essen« woran man sie lecht gewöhnen
konnte. Schwerer schon lernte der
Affe, was sich schickt. Er rebellirte
gegen die ehrwürdigsten Lehrer des
Conservatoriurns und kratzte sich wet
ter, trotzdem man ihm diese auf der
Bühne unschickliche Geste energisch ab
zugewöhnen suchte. Ebenso grofze
Mühe machte es, ihn daran zu verhin
dern, im,Saal umher zu spazieren.
Neben diesem undankbaren Schüler
muß man die gelehrigen Anlagen und
das wirkliche Talent des-Hundes Tobh
bewundern. Toer ist ein angenom
mener Name, auf den der Hund nur
auf der Bühne hört. In der Stadt
it erKaro ll und stammt von einer
edeln Rasse. Cr ist nicht Schanspieler
von Beruf, aber fiir die Dauer der
Vorstellungen engagirt. Mit glei
cher Leichtigkeit hat er seine neue Rolle
erfaßt. Er trägt Gemiise und steigt
eine Leiter hinaus. Er legt edle Ge
siihle an den Tag und copirt dabei
Robiuson. Sein Betragen in den
Pausen ist tadellos. Er schläft zu den
Füßen seines Direktor-s und geht ge
horsam, ohne zu hellen, wenn der Re
gisseur ihn ruft, auf die Bithnr. Er
hat den Typus des Hundes, wie er
sein soll, aus die Bühne gebracht.
II II· 's
»Jnterview« nennt man die Unter-·
haltung einer Person, die gewisseDinge
erfahren möchte, mit einer Person, die
gewisse Dinge tennt oder zu kennen
vergibt. Die Bezeichnung ist aus
Amerita gekommen, die Sache selbst ist
sehr alt und trat in Europa bereits vor
der Entdeckung Ameritas bekannt. Jst
roch die sogenannte mündliche lieber
licferung nichts, als eine lange Kette
ern Jntervietvs, und bis zum heutigen
Jog war der Historiker, der die Gei
ichichte seiner Zeit schrieb, nichts Ande
res als ein Interviewen der Historiker.
der die Geschichte alter Zeiten berichte
te, nichts- Anderes als ein Sammler
ricn Ji1terhieivs. Jn Wirklichkeit
sammt das Interview aufs der Zeit, in
der es ten Menschen Zurn ersten Mal
nach Erlenntnisz verlangte. also aus
Te: Zeit des Paradiese-T Stein Voll
hat mit set-Ihrr Leidenscth interviewt,
wie »die Griechen Ihre «;’te:zgicr«oe und
ihre Redseligleit scheinen aleiizh uner
sctxszpilich gewesen zu sein. Stets ma
rm sie zu Erzählungen, stets zum An
hören von Geschichten bereit. Der
Lttmherr aller Reporter ist Herodot
Er hat Eg«)pten, thieu, klknlastina
Llssuriem Kolchis- und Zikaden bereist
uue mit den ihm degcgnsndcn Leuten,
mit Priestern wie Landeghenwhnern
nnd fahren-Dem Voll Unterhaltung ge
pflegen. Alles, was ihm aus seinen
Wegen erzählt wurde. hat er wieder he
risshxet und die Mittheilnugen des Ei
nen durch die Elltittheiluuaen des An
kirn controllirt. Bis nach Qberegyp
tin ist er gewandert, um sich bei den
Prjestern von Heliopolia zu wegen-is
iirn, ob ihn die Priester von Meinphis
nicht getäuscht haben· Häufig findet
man in seinen Bericht-In tiichmertung
tsasz das Erziihite mit Vorbehalt auf
zunehmen sei, eine tsxepflcigenheih die
seine Nachfolger nicht alliueifrig nach
ei.h:nen. »Ich mus; l)erict;—!en, was man
mir erzählt hat, abzr ich mus-, es nicht
g1.1ul«en,« siiat er bei Wirtierqsite un
nsahrsiheinlichcr Geschehnisse hinzu.
It- Ilt st
Der Brieftasten einerjranzösisehen
Frauenzeitschrikt ließ tiirzlich einer
Reuoerinählteu auf die Ansraae, wie
sie ihren Gatten behandeln müsse, fal
aende ergötzliche Antwort zukommen:
»Viele Männer, die mit den besten
Vorsätzen in die Ehe treten, werden
durch schlechtes Kochen verdorben.
Manche Frauen briihen ihren Mann
zu sehr, andere übergießen ihn zu
häufig mit taltein Wasser, wieder au
dere legen ihn beständig in Essig und
die Mehrzahl heizt den Bratosen, in
dem sie ihn schön goldbraun zu rösten
wünscht, viel zu start-. Kein Wunder,
wenn der Gatte, den eine in der Koch
lunst bewanderte Frau sehr zart und
wohlschmeckend zubereiten kann,
schließlich zäh und ungenießbar wird.
Wünscht man nun einen wirili gu
ten Ehemann, so aehe man vor ichtig
zu Werke. Vor Allem ist es nothwen
dia, ihn persönlich auszusuchen
Marltwaare kann nicht empfohlen
werden, die vor die Thiir gebrachten
Gatten sind stets vorzuzielen. Man
lasse sich nicht durch ein silbern oder
gar goldig alänzendes Aeuszere täu
schen: die zuerst aar nicht in die Au
aen fallenden Männer sind die beiten
Hauptsächlich act-te man darauf, da.
die Leinwand, in die man sie hiill ·
schön weiß, undurchlöchert und mit
der nöthigen Anzahl vonBändern ver
sehen ist. Die tluae Frau wird ihren
Gatten nie zu lange und mit Gewalt
im Kessel halte-s wollen. Er bleibt
schon von selbst, sobald ihm der
Aufenthalt darin angenehm gemacht
wird. Man iinastige sich nicht, wenn
cr einmal überloeht, er herumritin
auch schnell genug wieder. Zucker in
Form von Küssen mit Maßen anges
tvendet, ist gut. Essig oder Pfeffer
gebrauche man auf keinen Fall, dage
aen kann ein wenia Geioiirz nicht scha
den. Nie aber lasse man siths einfal
len, mit einem schreer Instrument
Zu mobiim ob er zart aenuq ist. Man
riihre ihn nur behutsam mit einem
heriformiaen Löffel um und überlasse
ihn auch zeitweise der frischen freien
Luft, damit er nicht ledern und ae.
selnncelleis wird. Nach diesem Rezept
behandelt, wird der Gotte sein-m
Fraudyen sehr gut betonxmen