Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 22, 1899, Sonntags-Blatt., Image 16

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    Erzählung aus Arkansas von ffleskicd Flimmer-usw
U. Jortteyuns.)
»san« fuhr Darm satt, »in Little
Zion ist es heiß oergegangen, ein paar
von den argst tt Scheuern sind nieder
setchossen worden« Die Anderen ha
en Irrt) unter heftigen Drohungen zu
ruckgezogeir riefen. ihre Rechte seien
verlekt sie wollten Rache haben für
has oergossene Blut. Rings um die
Stadt, wo die Reger zahlreicher sind
als die Weißen, herrschte große Aus
regung, auch tn Little Rock selbst.«
«UrnGottestvillen. es wird doch hier
nichts ben?« fragte Mes. harret
itin
.U.nsinnt" brummte Harrel mit ei
- nein Blick aus einen Sch.oiegersohn«
utoir haben n« S zu besorgen."
Doch genug davon, gesegnete Mahl
tt! Kommst Du rnit auf dieVeranoa,
arra· eine Pfeife zu rauchen?«
Der Gestagte nicite und verließ mit
harret das Immer. Beide streckten sich
draußen aus eine Wolldecke, entzünde
ten ihre kurze Holzpfeifen und nahmen
dann das frühere Thema wieder auf.
.Du wars mir vorhin einen Blick
gn. Harry,« egann der Farmer in ge
ämpftem Tone, »was hat das zu be
deuten? Schlimmes?«
«Ja,'· antwortete Haken ebenso, »ich
mochte es rate oen Frauen nicht sagen
sie brauchen nicht Alles zu wissen. Die
Sache steht bedenklicher, als ich merken
ließ. Man ist besorgt, es werde durch
Arkansas eine Art von Verschwkrung
geplant; Verdachtsgrünve liegen vor
— die Roger verhalten sich äußerlich »
dusfaiiend ruhig, machen gar nicht so »
Jttfel Geschrei wie sonst, was bei innen .
ein böses Gen-ist Verschieoenen ret- I
böchtigen ndividuen ist man auf der
Spur —an die Counttes soll eine
Warnung ergehen. aus der Hut zu sein. J
Ich werden morgen zu den Nachbarn ;
iniiberreiten, unt ihnen den Stand «
der Sache llar zu machen. Vorsicht
schadet nichts.« -
«Nein. neith« bemerkte sattel, den ’
die Worte seines Sch.viezter5chiieg
mehr beunrultiatem als er zeigen
wollte.
- »Wie man oerrnutheL beabsichtiqen
- die Nester nichts Geringerer-, als durch
eine allgemeine gleichzeitige Erhebung
die Verwaltung des ganten Staates «
in ihre Hände und die Weißen Hier
TÄ.I bringen«
« asiir wird gesorgt seins tnrzrrte
bat-rel. «weiteri« «
. .Das sind selbitveknanojich nur
Vetmuthungem die aber viel Wabe
fckdeinlichleit für sich haben: denn frech
ennq ist das Gesian dazu. Es sollen
igilanzscsomitesa in jedem Eounty
errichtet werden. um womöglich Ue
Bewegung zu unterdrücken: tm ande
ren lle zun- gemeinsamen Wider
Yan otgonisiet zu sein. Den Frauen
tauchen wie davon nichts zu «agen,
sie schlagen gleich nnnölhigen ann.
sur zu weit von haus dürfen wir sie
ai mehr forttassety ehe die Luft
ai wieder klar ist«
· .Gat nicht-; at Oel-M fiel Harrel
eln. »wenn die chwarze Var-de einmal T
losgelassen ist, schont sie Nin-tand.
Was fonsi not-M
»Nichts. Niemand weiß Getvisseö —
Allei, was wir thun können, :«.·i Acht
geben und vorbauen Ich ecjte morgen
nach Ndpoleon hinunter, uxn its-ich zum
Eintritt in das Vigilanz - Connte zu
melden.'
»Und werde nach der Pflanzung
des allen alksield Quäl-erteilen et
ist am Meisten in Gefahr, denn et hat
zweihundert Reget auf Dem halfe.
.. doch still —- dle Weiber kommen-.«
Mes. harret nnd Matn traten auf
die Veranda heraus und das Gespräch
nendete sich auf andere Gegenände.
Dattel erzählte feinem Schwiegersokn
das Abenteuer mit Fred Waldan. an
te en Schwertes-g sich die Frauen leb
ha t betheiliqtem
»Es wundett mich-, daß et noch nicht
wieder von sich hören ließ,'· sagte Mess.
krel. »e! hätte uns doch schon einen
eluch machen können. damit man
wüßte« wie es ihm ginge-«
»Gebt ihm aut.« erwiderte harret,
«ließ ja am anderen Tage seinen An
«ng holen mit einem Gruße; der Re
qet erzählte außerdem, et lei Ober
cxusseher geworden Was wollt Ihr
noch mehrf«
»Er heim uns ddese Rad ichs aber
selbst brjnaen können er ist uns au:
Ende eine solche Aufmerksamkeit sit-sit -«
rig» -nicht wahr Marias-'
»Da sieht man wieder das Weil-L
mit « lachte Hat-rel, »mil! immer tast
liki sein. Gieb Dich zufrieden Me,
et wird sich schon einmal seyen lassen,
hatte jedenfalls bisher keine Zeit.'
»Ich freue mich. daß er eine gute
Stelle bekommen bat der arme
Menmf bemerkte Mam. »ee kann ge
wih nicht arbestm wie ein qewöhnli
II Taaeköhuee nnd wäre nicht zufäl
« sei Zeit ld ein as für ihn ge
Dzie- was Ue aus m werden fel
MAX alte hattet fah sie groß an.
VI, Ostw, nimm Dich ils Achi!
Meine Muth if it den tusqu Deut
fds MGIMM wird sie Die ab
Mk fu«-roth .Uie VI
nur redest, Vater; der junge Mann ist
so liebenswürdig und Du hast ihn ja
auch so gern, Du saatest doch gleich-«
»Na na, na! werde nur nicht roth
. der harriz ist nicht eisersiichti3.« lachte
» Harreb »Ich will die Beiden mit einan
- der betannt machen, sie sollen Freunde
; werden; denn ich tann den jungen
Deuts n wahrhaftig gnt leiden. Doch
» ich inu wieder an die Arbeit; bleibst
» Du bei den Frauen, Hart-ni«
; .J muß nach Rapoleon hinunter,
J ich habe noch Geschäftef saie Hang
zögernd US thut außerdemfn otb da
ich in ’«al in meinem eigenenhause nach
’ schaue ob Alles in Ordnung ist Bist
. Du mir böse Mart-, daß ich schon wie
der cis-ehe
OfFiie sollte ich denn, wenn Du gehen
mu —«
»Ich muß mein Schatz aber ich
tonime vielleicht schon heute Abend wie
der zurückl«
»So geht« Harm, und höre: Rette
lieber nicht in der Nacht, ich tvill gern
bis morgen warten.«
Harry küßte seine Verlobte zärtlich
aus die Stirn. »Sei unbesorgt, Herz,
ich komme nicht zu Schaden. Wenn o
Dich betubigen taiin reite ich eist nach
hause nnd nehme die Büchse mit. Aus
Wiederseben deute Abend Er bestieg
sein Pferd, das noch draußen vor der
Fenz weidete, und lentte es mit fröh-v
lichem Gruße in den Wald hinein.
Der alte Harre! ging in’s hauö zu
rück. nahm den Revolver von der
Wand, untersuchte sorgfältiq die DIE-Tu
se, steckte ibn »in sich und schirrte dcnn
erst die Maultbiere an den Pflug-» um
auf die Felder bin-aus zu fahren. Dir
Frauen lehrten zn ihren bsjuslicken
BIeschäsiiannaen zurück und bald lag
das Farmhaus wieder so still und ein
sam wie zuvor. Nur iin Kot-se des
iungen Mädchens tuniinelten sich noch
erreote Gedanken und schneller schtug
iln das Herz, wenn sie an ibren Ver
lobten dachte. an die Farm im Grunde
und die aliistliche Frau. die dort im
Herbste als herein wirthschasirn sollte.
I
7.
Fred Waldau hatte sich vollständig
in feine neue Stellung bineingewöhnt.
Die Arbeit war, wie ihm der alte
Pflanzer schon gesagt hatte, nicht von
Betectung (5in- bis zweimal des Ta
ges die Neget auf den Feldern intpizi
ren, indem er langsam die ausgebrei
tete Besisling durchritt, um nach dem
Rechten zu selten, die Güter notiren,
die auf die Dampffchiffe verladen wur
den. am Schlusse der Woche die Arbei
ter ablehnen· die Bücher führen —
das Alles bat taurn für einige Stun
den des Tages strenge Befchäftigung
und war für Fred, der in den legten
Jahren an harte nnd anhaltende Ar
beit gewöhnt, eine Spielerei.
Er lag in einem Schaulelftubl in
feinerer lleiren, hübsch eingerichteten
Gemach, denn die Mittagssonne
brannte hart nnd die Zeit der Siefta
hatte begonnen, blies die Wöltchen fei
ner Ciaarre irohlgefällig vor sich din«
ließ dann und wann den Blick ans-«- deu
offenen Fenster nachlässig über die
Pflanzlina gleiten ixnd gab sich einem
träumerischen Nichtstdun hin. Ein ei
aenes Gefühl des Glück-H, auf das er
schon verzicktet hatte, war in den weni
gen Tagen feines Hierfeinz iiber idn
aetomnlen, ein Gefühl der Rude, der
Sicherheit und damit auch wieder das
Vertrauen in feine eigenen Kräfte und
Fähigkeiten, das er n irachtlofenKäw
nfen urn das Dasein faft eingebüßt.
Mr. Fairfield tümrnerte sich klar
nicht-um die Verwaltung feines Be
sitzthunis, die send daher allein über
lassen blieb. i feinem Wein, feinen
Cigarren und Büchern lag der alte
Pflanzer den ganzen Tag im Lehn
ttudl oder in der Hänge-nette, und
laum der milde Abend oder der erfri
icdende Morgen lockte ihn einmal auf
die Veranda heraus. Eine Apoll-in
eine geistige und törperliche Trägheit,
vielleicht die Folge ener ftiirrnifch der
lebten Jugend, des heifien Küan
oder feiner angegriffenen Gefundheit,
behertfchte diesen Mann, dessen maue
graue Augen so iheilnadmlohv fo kalt
und geringschätzig unter den halb ge
schlossenen Lidern hervorfchanten und
kaum in dellerem Glanze aufleuchteten,
wenn sie auf fein einziges Kind, die
Erbin feines Namens nnd Asche-. auf
Violet fielen.
Und dennoch lonnle sich Fred einer
stillen Theilnahme fiit jenen Mann
nicht erwehren, der, noch vom echten
Schlage jener alten gastfeeien und
leichtlebicen Sllnvenbarone, augen
scheinlich unter den neuen Verhältnis
len« die seit dem Kriege im Süden
Platz gegriffen, litt, der Miit vers-flec
lonnte, was er einst gewesen, und die
allen fröhlichen Zeiten« die et durch
lebt. Vielleicht war es das Räthfel
dieses adgelchlcssenen Chor-Elter-, das
Feed lnteressitle, vielleicht auch, weil
et der Baker Violet’z war, er wußte ei
selbst nicht Heim-. Er beklagte ihm
dass et inmitten feines Reichthum so
farblos so einlas- dastsud. M
H
hatte et nicht seiniiind —- und wie
kam ienet Mann zu einein solchen Kin
ide. zu jener wilden heißbliiiigen, bus
tigen Waldrose, die ihm so gar nicht
alichick Es war, als hätte der ialte Tod
das blühende Leben aezeugt Ver
wundert chiittelte Fred bei diesen Fra
, gen den opt.
Und dennoch mußte er sich sagen,
daß Violet bei allem aus-etlichen lin
teeschied Vieles niit dem Vater gemein
hatte. Das aceingschahige Las-dein,
das den Mund des alten Pstanzch
umzog, er hatte es auch aus den rettsen
Lippen der Tochter gesehen am ersten
Abend ihrer Begeanung bei H.«rrel.
Und die wilde Hesiiaieit, der lieber
muth der in den dunklen Anan Vio
let’s lodern-, alle Leidenschaften die
jene ungestüme, eigrnwillige Elliädisens
seele bewegten, sie hatten wohl zwanzig
Jahre sriiher auch aus-H den jeßt er
loschenen Augensternen des Vaters- aes
sprüht »
War ihm nicht Biolet ankh ein
Räthse1? Er hatte sie seit jenem
Abend einige Male-siiichtig wieder ge
sehen. Seinen ehrerbietrgen Gruß
etwiederte.sie so gleichgültig, so talt,
kein Zeichen des Erkennens war in
ihren Augen sichtbar. Glaubte sie sich
eine solche Zurückhaltung dem Unter
gebenen gegenüber schuldig zu seini
Dann war da dieser HamiinsL Jn
welchem Verhältnisse stand er zu ihr?
Der vom Vater bestimmte Branntwein
ohne Zweifel. Aber liebte sie ihn,
icnnte sie ihn lieben? Bewies nicht ihr
Benehmen« daß sie nichta siir ihn fühl
te; denn kann ein Weib den Mann
ihrer Wahl, ihres Herzes so verächtiich
behandeln. ihn zum Sklaven ihrer
Latinen herabwiirdigen wollen? Fred
beantworteie sich diese Frage mit einem .
entschiedenen «Nein«! Er innnie die
Frauen zu wenig, er wußte noch nicht« H
daß ein Weib nicht zu achten braucht, s
was sie liebt. i
Trohdem halte er ein unbestimmtes i
Gefühl. daß er in seiner Annahme ir- (
ren tönnte. Wenn sie hawiins doch
liebte? eWnn sie dem Willen des Va
ters folgend dir Seine wurde? Fred
sprang aus. schleuderte den Rest seiner
Cigarre zum Fenster hinaus und ging
unruhig im Zimmer aus und ah.
»Unmöglich!« murmelte er —-— ,un
möglichP
—- " -..Und warum tann es denn nicht
seini« fragte er sich, stehen bleibend.
Er schaute einen Augenblick sinnend in
den Garten hinunter, dann schlug er
sich mit der flachen Band ärgerlich vor
die Stirn,
»Ich bin ein Narr ——- was geht mim
die ganze Sache an? Natürlich aar
nichts! Er mochte sich nicht gestehen.
dasr das Bild der jungen Dame schon
einen weit wichtigeren Platz in seinem
setzen eingenommen hatte, als er dein
Verstande geaeniiber verantworten
tannte.
Eben war er im Begriff, sich eine
frische Cigarre anzuziinden und seine
unterbrochene Siesta fortzusetzen, als
sich schwere Tritte auf der Treppe hö
ren ließen. darauf ein startes Klopfen
an der Tbür und zugleich mit Frei-'s
Aufforderung, einzutreten, der alte
harret in’i Zimmer polterte.
.Guten Tag, mein ungek« rief er
mit freundlichem Läche n auf den rau
ben Zügen, »man muß Euch suchen.
wenn man Euch sehen will, Jbr macht
Euch sebr rar.
Ein flüchtiges Rath überflog Frei-?
Wangen. -
«Jch bin undankbar; Sie haben
Recht. Ich hätte iängst die glückiiche
Wenduna meiner- Schictsals Denjeni
aen mittheilen sollen, die arn Ende die
Ursache derselben sind. Sie zürnen
mir doch nicht? Das Neue, Unge
rvobnte, die Geschäfte der ersten Tage
ließen mich die Pflicht der Dantbav
teit vergessen; ich wollte wirtlich heute
Abend nachholen, was ich versäumt.
Verzeiben Sie mir.'·
»Nichts zu verzeihen, Ired,« sagte
der Former gutmutbig, «es war ja nur
ein Scherz von mir — reden wir nicht
mehr darüber. Dabei sente er sich
Jud gegenüber, ergiff ungenirt eine
der auf dem Tisch liegenden Cigarren,
zündete sie an und blickte dann seinen
jungen Freund wohlgesällig an.
»Ach mach? mir bei Euch bequem,
wie Ihr seht — teine Cerernonien un
ter Freunden. Jbr seid bei mir zu
hause, wenn Jbr kommt, ich bei Euch.
Ist's Euch recht?«
«Geioiss»« lächelte Frei-, »nur keine
Umstände bei mir. Wie gebt es Mis.
harrel und Worts-"
»Dann der Nachfrage Lassen grü
ßen· auch mein Schwieaersobn unbe
kannter Weise. Jst gestern Mittag zu
rückgekommen ein prächtiaer Bursche,
sage ich Euch; wird mein Kind glück
lich machen und, wenn Ihr wollt, Euch
ein treuer Freund sein Dergleichen
tann man brauchen in Amerital —
Doch sagt, wie steht’ö um Euchs«
»Gut, recht aut!« antwortete Frei-;
»ich bin glücklich und segne mein
Schicksal.«
»Seht Jlth Bei tman Amerika
gebks verflucht komisch zu: heute un
ten, morgen oben. Nur nicht verzwei
feln, das ist die Hauptsache. Ein bis
chen mager schaut Jhk noch aus, das-!
wird sich aber bald geben. Wie steht
Ihr Euch denn mit dem Alten, mag ja
Deutsche nicht leiden?«
»Ich hoffe, ich habe sein Vertrauen
uin seine Achiqu
,Na, M ist Alles. was man ver
lanqu Laun. habt also den alten
Muthes gezählt-i —- hef Spuk-ersah
is sonst sucht seht umgänglic Und
MI«
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« wußte nicht, was er aus diese Frage
» lräitige Rauchwolten in die Luft und
; natiin das Gespräch wieder aus
.Ich habe das Fräulein seit unserer
ersten Begn ung nicht wieder ehenf
Der alteetzfariner sah seinen chiihe
linex einen Moment mit seinen durch
drinnenden grauen Augen an.
»Na, thut auch nichts zur Sache Wje
wenige-, desto besser siir Euch. Das
Teuseltnniidel hat eine eigenen Art al
ten Männern die Kö-« se zu verbreiten
während sie die armen Thoren roch
nur verbannt nnd verspottet. Kalt tote
- Einst-m ich Ench, in der Beziehung
sonst eine kluge Panthertase, gerade
wie der Alte in seiner Jugend« z
Frcd san auf seine Gegner-, ohne
etwas in erwidern. Die Bemerkungen »
Harrcko waren ihm peinlich; da er»
hinter ihnen eine geheime Absicht ver
muttket:, so unbefangen sie auch vorge
bracht wurden. Dattel stieß ein paar
»in-: a- dkn est-scheinen zu kommen s
·—-- glaubt Ihr, ich sei n der Mittags
bitze herausgeritten, Euch zu sehen.
desh
ssredsab etwas betreten aui; er
antworten sollte und erwartete daher
die weiteren Ertlärungen des Far
mers. mit denen dieser auch ohne Zö
aern hetausrücltr.
»Seht, Jbr beaufsichtigt die Neger
« drn —--- habt Euch nun süns Tage
mit ihnen abgegeben, iiir wag stir eine
Sorte von Leuten haltet Jlse stei«
Fred war durch diese Frage wirtlich
überrascht; wo wollte der Alte eigent
lyjnausi
»Eint) sie ausriilscerisch, widerspen
stig, wie?«
»Ich habe nichts dergleichen bemerlt.
Faul sind sie und unlustikz zur Arbeit,
wie ia die ganze Rasse überhaupt.«
Gewiß! arbeiten nur so lange man
di e Augen auf ihren Fingern hat
möchten aern ilkr Geld umsonst betont
metL Doch das meine ich nicht Habt
Jbr keine Zeichen von besonderer Un
verschämtbeit. von ausrsihrerischem Be
nehmen geseben P«
»Durcha« nicht« sagte Frev, im- s
mer erliaunter; »ossen gestanden, ichs
ziehe sie bei weitem den beiden Unter- l
aussehern vor, die mir durchaus trin
Vertrauen einsliiszen.«
.Da habt «- lir Recht, ist schlechtes -
Volk. vorzügl der Jrlönder. Dott, Z
um ordentlim mit der Farbe herauszui I
rücken: macht künftig die Auaen ein !
wenia weiter aus; mein Schwiegersohn i
bat Nachrichten aus Litile Rock ae.
bracht, man befürchtet einen allge;:rei- .
nen Ausstand« -—— und er erzählte, wac-v F
wir bereits wissen.
Freo sprang aus. »Bitte Negercarns
vlottt Weshalb, warurnt Die Leute
haben teinen Grund zu klagen; ihr
Lohn ilt angemessen und die Behand
lunq gut. Gegen Uebergrifte Weißer
ichiidt sie das Griess .
.Tbut nicht-äl« agte Harrel rnit:
grimmigem Lächeln, »wa’g was zu '
rauben und zu stehen gibt undttlrbeitai z
lasialeit in Aussicht steht, betheiligt sich Z
das Volk immer. Noch ist tetn Grund
zu augenblicklicher Besorgntß, braucht
auch dem Alten noch nichts zu sagen· F
aber paßt schku qui, ich wpaik Euch «
nur warnen; sowie Ihr etwas Außer
aiegtöhnlicheö bemerkt, gebt mir Rach- z
e .«
»Das nill ich, verlassen Sie sich aus i
michs« laate Fred Das Eintreten ei- -
ner salchenEventualitiit, wie die ange
deutete. wäre surchtbar.« .
»Mir nicht alarrnirt. mein Junge. l
Wahrscheinlich verläuft Alles im San
de: nur Vorsicht, das ist Alles, trias
nöthig. Jhr seid hier an einer gefähr
lichen Stelle, wenn's zu was tommtx
habt ein paar Hundert Neqer aus tem z
Nacken. Doch lebt wohl, besucht mich
einmal bei Gelegenheit; meineAlte und
Mary find Euch schon böte wegen
Eures langen Ausbleibens.«
»Ich komme morgen bestimmt,«
sagte Fred, indem er den Former in
den Das hinunter begleitete; »wir spre
chen dann weiter.«
.Auf Wiedersehen also. Seht, da
stehen die beiden alunlen,« sliifterte
harret, ans die iden Unterausieher
deutend, die am haftbar, anscheinend
im Gespräch. sich aufhielten; »der Eine
hat dieselbe Galgenphysiognomie wie
der Andere: Na, lebt wohl, mein Zun
ae« bis margent'
»Auf Werk-ersehen; gritßen Sie zu
Haufe bestens von mir,« rief Fred bern
Iarmer noch nach, der sich schnell in
den Sattel geschwungen hatte und Dem
Walde unrede Dann wendete er
sich nach dem Hofe zurück. Die War
nuna Hart-PS hatte einen tiefen Ein
druck am· ihn neniachi und ernstliche
Beforanisse in ihm erregt. In welcher
Laqe befand er sich, wenn die Reser,
durch irgend welche geiriiumke oder
wirkliche Unbill gereizt, sich gegen die
Weißen wendeten! Nicht er « nein,
er dachte weniger an sich als an Fair
field Und Violet Die Former in der
Umgeqend hatten weniger zu fürckktm
Sie saßen in ihren Blockhäusern wie in
kleinen Zeitungen und konnten zur
Noth eine Belagerung so lange aushal
ten, bis hilie erschien. Aber hier die
weike ossene Planiage, mußte sie nicht
dem erstes Ansiurm zum Opfer fallen?
Blinden Lärm zu schlagen war nicht
die Art der Hinkertvälderx es mußte
leo etwas an der Sache lein. and er
beschloß, sich nach besten Kräften Ge
wißheit ev verschaffen
»Es-tol« rief er über den Hof, »drin
ge mein Pferd herauss«
Wams Mast-d Fagam«ch anktkors
r eqer un e na wen sen
then das Pferd ais ngek heran-.
I .Uase steh wose- fchon nieder su- .
W
) reiten —- viel heiß — oh — Massa
) O’Nelln und Benson wissen besser als
» das — — sind schon vom Feld zutück.«
t III-halb muß ich noch einmal hin
Y ons, mctn Bursche; gieb mit den Zü
» act-· Er nickte dem Roger zu und
schlug den Weg nach den Feldern ein,
ohne, hattest m seine Gedanken, die
beiden Aufseher zu beachten, die noch
vlnudeknd am Hosthore standen.«
»Da reitet er ihn, das deutf
Lctkilckqesicht,« knurrte der Eine, den die
» untetseszic Figur, des braunwthe Ge
sicht. das sttuppi.1e, siichsige Haupt
haar, der rohe Ausdruck der Züge nnd
der breite Dialett alsh Sohn des grü
nen Etin tennzeichnesem »Im nicht
einnwl einen Gruß sük Gentlemen, der
Landstteicher!«
»Hu uns- nicht bemerkt, denke ich,«
entgegnete der Anbetr, ein schlnnter.
ziettich nehm-tu Mulatte mit intelli
genten Zügen, die hübsch genannt wet
den konnten, wäre nicht ein lauekndek
Zug um dir Augen gewesen, der das
Gesicht unsympathisch machte.
»Man bemerkt-· fragte der Inan
der gebässiq, »zu stol ist der Bursche.
will sden Oberausse t spielen, da
braucht er nicht zu ariiszen Nicht ein
mal an einein Tische speist er mit uns,
aber bei St. Patria, ich werde ihn
schon noch einmal unter meine Finger
trieaen —- daö Jüngelchen!«
»Unsinn!« lachte Sensom «rnach’
Dich nicht zum Narren, D·Nelly. Der
Deutsche ist mir lieber als ein halbes
Dutzend Anterilaner zusammen ge
nommen und dat Dir norb leine Ur
sache gegeb:n. ihn zu dassen·«
»Was? Du nimmst die Partei des
verdammten Deutschen?« ries ONellv
erbost. «scheu, nietn Herzchen, wenn er
nicht gekommen wäre. so würde iclx
wahrscheinlich Qberausseher aetvorden
sein« denn wer batte melir Anrecht dar
auf als ich? Der Alte hat den Land
streichet vorgezogen, weil er ein glattes
G:strt2t trat und schöne Reden drechseln
kann. Hab-: irb nun Grund, ihn zu
lsnisen oder nicht be? —- Doaz icb
will noch meine Revanche haben an ei
nem dieser Tage, so wahr det- alte
Blut ter OMekly in meinen Adern
fließt."
Er schlug wütbend mit der geballien
Faust in seine linke handslöche, dass es
schallte» und wendete sich zum Gehen.
Tier Mulatte lachte ihm halb spiittisch,
bald verächtlich nach.
.Dutnmlodf!' inurmelte er, »der
beut Rachegedanken gegen Leute seiner
Farbe und weiß nicht, wie nat-e ihm
selbst das Messer an der Kehle sitzt.
Das ist auch einer von Denjenigen, die
den Mann verachten. in dessen Adern
icebieeg Blut fließt. der sich aus seine
weisse Hertunst Wunder was zu gute
tbut und glaubt, ein weißerSchurle ist
besser als ein ehrlicher Fort-law Der
Deutsche ist mir zehnmal lieber-, er
meint es gut mit unserem Bott, aber
was qebt’s mich an, wenn sie sub ges
arnseitig die häise abschneiden, desto
teichteres Spiel fiir uns, er schnidvte
qeringschiitrig mit den Fingern, verließ
leise pseisend seinen Platz und schlug
den Weg nach dem Negerdorse ein.
llnterdessen batie Frei-, nicht
abnend, daß er sich schon einen erbit
terten Feind geschaffen, nur mit seinen
eigenen Gedanken und hart-ers Wob
nuna beschtistigt, sast obne ei zu wis
sen, den Eingang des Nr erdorses er
reicht. Zwischen kleinen » ldern. dem
Privatbestn der Neger, zwischen
Baumgruppen und mit Sitte-tosen be
deckte-r Grasrlötzen lagen die ärmlichen
hätten zerstreut, biet einzeln, dort
mehrere bei einander« wie Laune und
Zufall es qerade gefügt. Vor densel
ben balaten sich nackende Kinder im
Sande, lzie und da stand eine schwarze
Familienmutter in der Thiir und
ichalt mit treischender Stimme ihre
liebenswürdige Nachlommenichtst
Aus den kleinen Feldern arbeiteten
Frauen, bei der Hi e nur mit dem
Llllernotlnvendigsten lleidet, lian
durch den Walrstreisen hindurch satt
man die gelben Wellen des Artansae
gliyern und hörte man das tirse Rau
schen der Strömung. Die kleinen un
berschiimten wollboarigm Schlingeh
die in ihrem Raturlostiim so glücklich
und selbstzusrieden die holde Freiheit
genossen, liesen jauchzend und schreiend
Fred’tt Pferden nach, die Negersraueu
riesen ihm einen-»guten Tag« hinüber,
von Zeit zu Zeit grüßte ihn auch eine
junge Schöne mit besonders wulstiaen
Lippen und breiter Nase mit verlieb
tem Nieten und dein Ausruset »Schö
nen auten Tag. Massa Ausseher,« alte,
eisqraue Patriarchen der Siegern-mi
lien lagen ungeachtet der Sortnenbisze
lmllclkllcho Dcsk llllckl VIllHlUUkkll «
dassz Dorf trug ganz dieselbe Physiog
nomie wie am erlten Tage seines hier
feineL Noch nie hatte indessen die Ne
aeraniiedelung einen so entschiedenen
Eindruck äußerster Erbärmlichlcit,
Schinierigleit und Verwahrlosung,
zugleich aber auch den äußerster Ruhe
und Weltabqeschiedenheit auf Freo ge
macht. Vielleicht hatte er sich nie dok
der bemüht, mit so viel Aufmerlsams
ieit feine Umgebung zu betrachten als
heute.
Er wendete sein Pferd nach den Fel
dern hinaus. Die Neutr, meistens
kräftige, sa atletiiche Gestalten, arbei
teten in ihrer gewöhnlichen Weise laut
und ununterbrochen lachend und
schwebend- Die Leute waren ohne
Zweifel zufrieden und glücklich, erd
lonnte, fo aufmerksam er auch fein
Auge umherschtoeifeu ließ, nicht die
leiseste Spur von Unzufriedenheit oder
gar a und Nachgier aufden fchwav
i se- lefen. Was sing sie
-.«.—.«---—
! ncn Füßen lagen etwa ein halbes «"
«« Dutzend langer flacher Arbeitzliihne,
auch eine Wahlranserei tn Little s
an? Sie waren zu weit don der St »F
entfernt nnd die Nachricht davon ten ·
te unmöglich-schon zn ihnen gedrun »
sein. Und wenn anch. Was- siir cis
Interesse hatten diese Leute anr polit
schen Leben der Nation, don dem t
gar nichts verstanden. was konnte .
bewegen, sich gegen ihre weißen .
heitaebeiz denen sie ihren Unter
verdantten, zu tehrent Fred
fast lächeln über die Besorgniß des
ten harret, die ihm jetzt bei reifen "
Nachdenken ganz grimde erseht - (
Er bedachte nicht, biß Neqer wie d«- «
Kinder sind: einen Augenblick ohne -
sonder-e Ursache frohtich, ausgelasse«
tentsam, dankbar. im nächsten zorm
In Gewaltthaten geneigt, wenn ein-n
ihre rohen Jnstinlte erregt, Alles. ok
daß sie sich selbst Rechenschaft ge
tönt-ten, warum.
Bernhint trabte er aus den glüher
den Bauintvollenfeldern nach dem tii
len Wall-streifen hinüber. Am la
angekommen, zügelte er sein serd
um das Panorama zu überschaue «
Rnhiq sluthete der mächtige Urlanko
ztoisehcn seinen bewaldeten Ufern
bin. Etwas unterhalb der Stelle· «
sich Fred befand und gerade in -
Mitte des Stromes lag eine klei
Insel, ein wüsies Dickicht von Gott-n
ivoodbäunien, Eichen, Cypressen tm
Manne-lim, fast unnahbar gema-- d·
kurrch rings hernrn angeschme 7
Baumstämme, die, ihre zartigeir Rest «
über den Wasserspiegel hervorstreckend
wie eine Umzäunung von spanischen
Ell-sum das tleine Eiland umgaben.
Fred konnte die Blicke nicht davon ab
nenden Am Landungsplahe zu sei
kr iiiblte ein startes Verlangen in ei-«
nen derselben zu springen nnd nach
kein wilden Jnseldickicht hinüberzrpru
der-i.
Es lag so wittert-geschieden
iiuf,erst verlassen inmitten der hehr , ·
Urwaldsvraeht, fein Anblk ck erre te ei X F
linalt nicht mehr empfundenes fil- !
romantitcher Sehnsucht in ihr-. «
here-lich es mit tser Geisterinfel de «
heineschen Gedichtes —- dort wünscht -
er leben »in können, entfernt von allem
Treiben und Dei-jagen des Meni en- .
gest-Dienstes« sorgenloö und allein. ’
—- nicht allein· Ein dunkles Gesicht
mit wallenden Locken und brennenden ,
Auae stieg vor ils-m auf« und es war
iinn unmöglich« es zu verschweben ;
Lanae verweilte er so, träumend wi j
ein Jüngling« dein die Welt n nie- f »
malt-, zu nahe getreten. der nT
male die Bitterkeit des Daseins ein
ieinen Jdealen bevölteit. «
Erit das ungeduldige Stanwfen sei v »
neg Pferdes gab ihn der Wirklichtei ’ «
Zurück Er mußte lange seinen Gebein «
ten nachaehanoen haben, denn d «
Sonne naberte sich den Vnmnwtpfeln
Lachend tlopfte er den Hals sei
Thieres.
.Du eri: ist mich zur rechten seit »
Dein unachiiamer Herr vergißt gan «
date er lein Märchenprinz ist« der im
einein Woltenrosse reitet. Du sei-ritt
Dich nach dein tüdlen Stall und
Mniizirippk. wie?" , »
Das Pferd wiederte laut, als Hi s
es die Worte verstanden. nnd ted «-"s
lenkte es der Pflanzung zu. · The
sie erreichte« war die Sonne hinter - -
Lotsen Baumesivipteln versunken
während sich fast augenblickliis
sanfter Abendwind « aufmachte,
fein heißes Gesicht angenehm k« te.
Die Adende find l rlich in Urian ci,
herrlich, wenigsten-z in den Iriihslin s
monnten Die Jutur verjüngt fis-,
athmet auf nosh der hörtenden Tages
bitze und die Btnmen öffnen tbre Kel
rtyse, um durstig den ethisch-den ·"
Thon eininlcbliirten
Zu seinem Erstaunen fah Fred die
junge Pflanzerstochter im Garten, als sz «
er an der Fenz vorlilserritt Er hatte
sie nie vorher dort erblickt Dornen
den Süditnaten lieben es eitel-t,a
promeniren. Er grüßte hiitth
mit einen- Gefühl der Freude
.,Gnten Abend. Mr. Waldnu.«
Violet mit her Stimme hiniibet, «
bade Sie erwartet. Das ich Sie einen
Aiinenbliet bemühen ich möchte Sie
um eine liietiill ateit erlassen«
Fred s herz tloptte ungesiiiin het
diesen Worten. Mit einem Sei M
er ans dem Sattel, warf die VIII
dem wartenden Nener zu nnd siqu
einen Augenblick später vor Viol
»Ich habe Sie erwartet· Mr. -
dan,« wiederholte sie, ,bas with
giie rei unserer kurzen Besonnt Ocs
nicht«-« Akte ich tin Egoist u —
wollen Sie mit einen Gefallen this-IT
Wenn es in meinen Kräften sieht-—
Alles. non-J Sie verlangen. Ich bin
oliidlich, Ihnen dienen zu liinnea,«
itoiime er beraus. fast unwissend
was er sanke.
Sie iaiz ihn voll an und lächelte. Es
war nichi jenes sarioitische Lächeln,
das ihn so beieidiaie, so aufbeachie --·- ,
nein, eine beruewinnende Freundlich -
ieii, die sein Blut schneller rollen uns
feine Pulse htiiiüsk ichloaen machir. "
»Auf ich das iiir Wahrheit rieb-,
men, Mr. Wansth T-«
Er legte deibeuernd die Hand auf
Herz- ,.Gnni gewiß, mein Fest-hieß
»So brauche ich also keine III »
aiae Antwort zu befürchten.
spielen doch Klavier, nichi mM
Deutschen iind auie Mc fide-.
iffgriiedung feist
Auf dem Meere des Lebens konntet
manche nicht us der MW
denn-. «