Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 17, 1899, Sonntags-Blatt., Image 16

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    —
Quark Schreibebrief m
Missus Lizzie Sanetampfer.
He
- M Messer macht-s mich macht-,
M M Sauerei-up er, too mein
May e u die Lah schee, wo ich
solange d einen traempele dum.
« kann ane sage, es gibt gar nickz
i, als wie Labdscheä Das is
noch en Plast, wo mer ebbet- sage
sann tm wo met riespeckted werd. Mei
dechschlveschtere hen all en stechen
tiehe iespeckt for mich, cwwer ich
weih a warum. Wisse Se. ich ben
Lucis "nes Tällent, Sache von die
Leit an nsinne, ei tell jub, das tickelt
mich zu hi. wann ich so von Jedem
ebbee onssinne kann, wo nit poblick
wer’n soll. Oss Kohrs, ich tann nllez
siekret halte. Von mich erfährt Nie
wand ebbes mit vie Eckzepschen von e
par gute Freinde und Freinde solls:
doch keine Sietrets zwische sich heu.
Ich kann Jime sage, ich könnt Jhnc
Stories verzehle, do dehte Se Ihne
Ihre sämmtliche Auge ussreisze, wann
Se das höre richte Do is sor insten3
unser Lehdie Pressedent, ei tell jud,
das is e Pietsch! O, die kann Jhne so
neisz un so schmiet in Jhne Jhr Fehå
sein, daß mer denke sollt, se wär en
regeller EhnscheL awwer Se sollte
, emol in ihr Haus komme! Do könne
Si in alle ziornersch die Speiderwebbo
sinne, alle Monat werd nor einmol
abgedost. E beiert Mädche bot se,
atnwee bezaer dubt se dem arme Diebe
rücks. Das Mädche wär schon lang
nit mehr do. wann’s nit sor den Herr
mör. Der soll ariq aut zu dasMädsVe
sein, well ich sage Ihne, do könnt ich
Geschichte very-Eile die fm antesett,
alt-wer von mir erfährt niemand ebbesz
Die Frau will immer so schmctirt sein
un dreht so ebbes nit nothisse, well ei
dont kehr. Bei meim Phhilipp do
Einst mich so ebbes nit bassire, noticer
Denn is do noch e Schweschter, das is
—e".tebgellet Dett Bitt. Beim Gtsrßer
qutfsimBuischer do ronne se enEkannt
XII meint mit onnere Worte die
Bißnesleit müsse noch ihrem Geld
renne. Wann der Mann den Sa
kuhnkieper bezahlt bot — wisse Se
hen muß er immer hübsch bezahte
sonst bebt der Knnne keine Trinke
mehr kriege » dann kriegt die Frau
die Bean von seine Wehtsctses, viel
merke io ennibau nit sein« un dann
werd reiteweg Stoff for de Staat
kauft. Ich sog Ihne, en Steil Dnht
die Terau an. Daß mer denke sollt, der
Jan tbild wär ihrn Onkel. Die Nie-J
die wer«n auch so ussgesickst un ich
weiß gut genug, baß se nit mit meine
Kidi nssohschiete Verfe, die stn nit gut
genug for die Affe. Well ich sin aanz
fees-sah bitotzs ich gleich mei serv-S
nit bei so Lumpezeug zu sehn. Jn die
Lahdsch do sin ich arig sreindlich zu se
un sehn Se, sell is grad die Bijnhtie
m unser Lahdsch, do sia mer alt
Schweschtere nn mit hen oeschwore,
baß mer gute Freinde zu enanner sein
wollte. Der Philipp der schimpft im
mer itvtver die Lahdsches, das schobi
Ferner nor, daß er dorchaus keine Etl
iukehschen bot. Sehn Se, wann mir
ais e Kasseekränzche ben, wei do ben
ich immer die beste Zeit von die Welt.
Inderzehle mir uns immer Stvhries.
Oer Rücksichte dnbn mer immer
· MAY Mir wolle teinMensch insolt:
me for den Riesen spreche mer anei
immer nor immer die Membersch. wo
nit da sind. Jch sin schuhr, se dehte
auch iwwer mich tahte, wann ich nit
di- tviir, annoer ich geb se kei TschehnZ:
ich sin im m e r da. Jch aleich auch.
traun ich an das Sick Kammitlse
munter-toan Sehn Se, do kommt
mer so schön in die Membetsch ihre
Häuser un kann sich dort e weniq um
gnckr. Ich frn auch emol bei e
Schwean gewese un wie ich in die
e wenig gewart« heu, do is die
schter ihr kleines Meeoche zu
mich komme un hot so e kleines brau
aes Buch in die band qeboim Was
Acht du denn do, hannie hen ich ge
« nse un be- emol in das Buch gemerkt.
« s werm Se denke. was es warf
E Butfcherbuch is es gewefe un for e
halwes Jahr Den se ihr Bill ni: bezahlt
gehabt! Un dobei duht das Lumvezeiq
siche, daß michs als emol ganz iwivei
stetix Uff e Inner wol do sin ich in e
Haus komme bei die Seiietetrie von
unser Lahdsch. Die duhi immer so
schei äckte un wann en Schenkelmamz
mit se spreche duht, dann dicht se im
mer bleiche. Die anneer Schweichtere
Hu·ynszxfisck an fe, biiahs se is so e
nfel seid schwiei littel mittinnen Well,
es bit mich genomme. for auszu
fmae, da du-; all Humbuck is un daß
« fest-II besiefi hof. Jch den emol en
Kaki as se gemacht un denke Se, emol
do hen ich se qeiahi. wie se den Leiter
keuier en Riß gewwe bot un zu ihn
Tagi:«·ßarinie, ich gleiche dich«. Well,
bcu is dat? Oss Kohrs sprech ich nit
iwwet so Sache, biiahs es is nit Von
mein Diskus, awwer Sie könne sehn.
daß ich die Lahdsch iwwer alles-Ulric
un W Ich so große Form drin sinne.
Ich In siehest irehsiq for das Tahie un
der Phil, der alte Dussellopp, der gibt
for is eben krick-. Der deckt sich lie
wer bei den Wedesweilet un läßt en
Fahl ans sich mach-. Er hot auch
W- est gelteii, mei Labdsches ermi
icee zu renne, awwer do kommt et bei
M an die Unrechir. Ich Im e ganze
M stande, aswwer uii Von mein Dos
M, der is mich viel zu kommen. Off
s Reises for mei Duhj un'mei setzes
, « Mutes zu bezahie, dokiö et gut genug,
.«« - JGIUITM mer sann es »He-band ens
— M denke, das is cukh nor de
I« M sp, April er sc Lici· Jch
lecken-umwunqu Die-nei- u
s: n, der haßt in so e perine un ge l
te Sasseiethee gar nit, der bot teine
Männers. Bieseids das deht ich mich
nor rnit ihn blamire. '- ch bleiwe da
bei, Lahdsches sin e seines Ding, do
kann mer ebbes lerne un wo mer ebbeg
lerne kann, do stick ich derzn, un wann
mei altes Kameel noch en größere
Rumpus rehse deht.
Mit viele Rieqabrds
Jukrs
Missug Philipp Sauerei-niesen
arb. HansstengeL
—--—«---- --—
G e s a n g e n.
Eine lustige Spitzbubengescbichte von
Paul Plis
Karl Weber war einer non den
,.Entgleisten«.
Er hatte seineEltern früh verloren.
war ohne Halt und ohne Grundsäsge
erzogen, bei Leuten, die den Fähiqtei-:
ten des stät-reifen Knaben ratblos ar
aenübcrstanden nnd so wurde aus
dem beanbten Jungen weil er sriits in
schlechte Gesellschaft aerietin einer Von
denen, die von der bürgerlian Moral
in die Rubrit der »Entgleisten« tlaisi
srzirt werden.
Er hatte nie gelernt· eilrcz ordent
liches zu arbeiten, aus vielen Gebieten
trsar er zu Hause, aber nicht-«- tonnte er
ganz: seit einem Jahre-hatte er eine
neue Fähigkeit an sich entdeckt, seine
enorme Fingersertiateit nnd Geschick
l?chteit, anderen Lasten die Taschen
crszuröurnen Anfangs machte ihm
dirs Spaß. Er ärgerte und neate
scine Freunde damit, das; er ihnen — —
obne daß sie cs merkten —-—-- Messer,
Schlüssel und Feuerzeug aus den Te
einmal lein Geld und nichts zu essen
hatte, trieb ihn die Noth dazu, seine
Geschicklichkeit auch einmal an den Ta
schen fremder Leute zu versuchen. Und
siehe da, seine ersten schüchternen Un
ternehmunan gelangen über alles Er
warten gut, so dasz er Muth nnd Lust
Um neuen Raubziiaen betarn. Natiir
lich nahm er stets nur Geldbeutei. auch
pflegte er sich die Person vorher aenau
any-sehen ob der Versuch sich auch
lohnen wiirde. So entwickelte er dies
neue Talent nach und nach derart, daß
er setzt nur noch dieser Spezialität
lrbte, die ihn denn auch recht qut er
nährte und ihm in seinen Kreisen den
Ruf eines «ersttlassigen Arbeiters«
eintrua: selbstverständlich war die Po
lizei ihm oit aus den Fersen. aber stets
seffolgloo weil er sich niemals ertappen
re .
schen holte; später aber, als er wieder J
Aber wie in ailen Berufen. so auch
bitt: die Konturrenz war groß. --— die
Leute gingen mit ihrem Gelde sparsam
uni. —- und. to tatn es. denn, daß Karl
Weber manchmal tagelang umsonst
operiren konnte« und was er sand. wa: .
tauin des Nebmens weitb.
An einem solchen Unaliickstaqe
schlich er mißgelaunt und schon halb
verzaat durch die Straßen: bereits
fünf Eingrifse hatte er heute gewagt,
aber noch nicht einmal fein .Taqes::
celd« hatte et dabei prositirt. Grii
belnd, mit Verstörtern Gesicht. schlich er
weiter ron Straße zu Straße.
Plöylicb stand er still. Er sab eine
etegante Dame ibre Equipage verlas
sen und an eine Schausenster-Ansinge
treten. Da an diesem Schaut-isten
nebrere Menschen standen. trat er
schnell hinzu, drängte sich unter die »
Beschauer nnd batte wenige Minuten
später bereits der eleganten Dame das
Pcrternonnaie estatnotitt.
Inbean und feines Sieaes sicher
ging er mit seiner Beute von dannen.
Als er eine Strecke entfernt war, trat
er in eine Kneipe und ließ sich einGlas
Bier geben, bei der Gelegenheit öffnete
er das geraubte Geidtiischchem tun zu
bzablerh und da machte er die farale
Entdeckung daß in dein Täschchen nur
zwei Mart steckten. Er war empört
darüber, daß eine so seine Dame nicht
mebr Geld bei sich trug. Dann sattete
er einen Zettel, der auch nech in dein
Tässcbchen war« auseinander. Es war
eine Mai-te ans einer Färberei. Acht
los wollte er schon das Papier spri
trersen. als ihm pliislich eine geniale
Jdee durch den Kopf ging
Er sah sich den Zettel noch einmal
prüfend an. Die genaue Adresse der
Dame stand dumm« —- vie weldvorte
gcldörte der Baronin von Waldbofen.
Sinnend fah der jugendliche Gau
ner das kleine Papier an, —- der Plan
reiste weiter und weiter in ihm, —
endlich lief-i et den Fiellner kommen und
erbot sich Tinte. Papier und Feder.
Und dann schrieb er mit aöntlicks
tcrftellter Handschrift Folgendes-:
,t.«iebe läsan ich erwarte Dich heute
Abend Bl. Uhr bestimmt in der Links
sikaßr. Tausend Küsse von Deinem
Bube." Er faltete es zusammen und
fteette es in die Geldtafchr.
Fünfzebn Minuten später llingelte
er beim Baron von Waldttofen Als
der Diener ihn nach feinem Begehr
staate. antwortete er srlzr bestimmt,
daß er dem Herrn Baron eine private
Mittheilung von Wichtigkeit zu ma
chen habe. Gleich daran wurde er
vargelassea. -
»Nun. was habenSie denn?« fragte
rer Baron erstaunt und nmsterte ihn
scharf
Und ruhia uno sicher entgegnete der
Gauner: »den Baron, ich sand, als
Ihre Frau Gemahlin eben ihren Wa
gen bestiegen battc. diese Gelt-hörte,
die vermuthlich Ihrer Frau Gemahlin
gehört.«
Immer- erstaunten-Ich Baron
Waldhofen auf das Tafel-eben »Min
dtnge, ei gehset meiner Frat.u
W
Der junge Mensch nieste und feste
dann ohne eine Miene zu verziehen:
»Bitte, Herr Baron, untersuchen Sie
den Inhalt. «
Der Baron that es. Als er den
Zettel las, znette er zusammen, be
herrschte sich aber sofort wieder, fah
den Fremden an und frag-te: -,.Sie
kennen den Inhalt Mehl-«
»Ich kenne ihn, Herr Baron!«
Kleine Pause. Dann der Baron:
»Was verlangen Sie -:dl »für daf
Sie darüber zu Jedermann sch.oei
gen?-« ·
Dass Zu beflinmchr, überlasse ich
dem Herrn Baron, da ich ja nicht weiß.
wie viel diese zlfkittnejlung dern Herrn
Baron wer-h ist,« entgegnete der jung
Gunner rnil einem Anle von Ou
I
Jetzt niusite auch Waldhosen
lässt-in. »Na. fordern Sie nur.«- sagte
er heiter; »wenn mir die Summe zu
hisch ist. tiinnen wir uns sa einigen.·
Karl Weber sann ein wenig nach.
dann meinte er: »Nati, Dreihundert
Mart sind doch gewiß nicht zu viel da
für; wenn its- znm Beispiel diese Notiz
irgend einem Sensationgdlatt gegeben
s hätte, so wäre ich dort auch recht arti
bezahlt worden dasiir."
Bei der kirrvätsnnnq eines-« Platte-Z
betant der Baron einen neuen Schran
Kntz entschlossen schritt er zum
Schreibtiscii, entnahm der Kassette drei
’l«-!aue Scheine, überreichte die dem
Fremden nnd sagte: »Hier iit, wes-Z
Sie verlangen. aber Sie versprechen
nir, zu Niemand darüber zu reden.«
,Selbstverständlich. Herr Varvtt!«
,Lassen Sie mir Ihre Adresse hier."
»Gem, Herr Baron,« und er schrieb
eine schnell ersundene Adrejse anf.
Tann war er entlassen.
Jetzt war er wie umgewandelt.
Dreihundert Mart in der Tasche« da
trar ein selten gut gelungener Conpl
Leiter und sidel ging er weiter.
Natürlich setzt nur erst ordentlich ge
gessen und getrunken! seit nahe-n
drei Tagen hatte er ja nur vcn Cacao
und Eiern gelebt; -— also lenlte er
seine Schritte einein großen Mitarbeiter
Bierbause zu
Ala er so gemiithlich beim Schopven
saß und nochmals das eben Erlebte an
stel; vorüberzieben ließ, trat ein Herr
an seinen Tisch, grüßte böslich nnd
sagte: «Gnten Tag, Webers«
Der Angetnsene suhr zusammen.
aber der Schreck hielt nicht an. denn
Karl erkannte in oeni hinzugetretenen
Gast einen alten Bekannten. den er
seit einigen Monaten nicht gesehen
hatte und dem ein eleganter Ballbari
das- Aussehen ganz verändert hatte.
»Ah, Riebenstaltl«" begrüßte ihn
Karl, »Die-h hätte ich aber weiß Gan
nicht wiederertannt.«
»Ja. man muß sich halt schiin mas
clken," entgegnet-e rer Andere heiter.
Sie setzten sich nun zusammen,
cszen, tranken and tanschten einiae
ihrer Erlebnisse ans.
Der Freund Hedörte nämlicki aneli
zur Zunft, er .atbettete'· hauptsächlich
in Bantdiebstiihlen und hatte es darin
zu einem gewissen Rtts bracht.
«Erst sein' so eezä te er ein wenig
trahlend. »das-en wir drüben in Pols
rarn eine sogenannte bessere Sache ge
habt —- iibet 80,000 Matt in Gold
nnd Bantnaten.-—r:nd nur drei Mann
daran betheiligt. Ra, das lohnt sich
tech, Nati«
Karl mate nur lächelnd.
«Dn W? Glaubst Du es etwa
Inin sragtr der Andere leicht ver
rat. «
» »Jet- tviirde Dich ia qern mit hinein
»Wenn Du e-:- sagst, warum nicht« Z
»Das tannlt Du anat, denn es ist
clleg wabrk«' Und dann erzählte er
rleich noch von einein neu geplanten
lsinhruch bei der Areditdant, aber da
zu brauchten sie noch einen setzten
net-men, aber ich fürchte. Du bist noch
nicht qanz »aetviegt" aenua.
Jest stieg Karl das Blut in den
tecpf und mit dochrvtlieni Gesisin be
eienn er: »Was- Tu tannit, daa lialie
ich längst artonnt8 Erst heute habe ich
einen Fang aernacht, der Dir nie ge
lxtnaen wäre!«
»Was erriet-«- aroß fein! ein Vorte
mvnnaie rnit hundert Mart drinnen!«
warf der Andere ein wenig gering
scktöyend ein.
»So. meinst DU! Nun, ich sage
Dir. daß meine Idee dirett genial
trc r!" !
»Na allo? lchieß’ doch los! Jch bin
ter Erste, der Dein Talent anerkennen
:riirde!««
Und nun erzählte Karl fein Erleb
niß beim Baron Mal-thaten s« nnd er
erzählte es mit solcher Erreanng nnd
Vegeifteriina, dalz es ilyn vollständig-,
entging, wie das Gefecht des Anderen
lchadenfrpber und verlchmister mit je
der Minute wurde.
Als Karl beendet hatte, winkte der
Andere nach drauf-in Gleich daraus
traten zwei Schuylertte ein nnd kamen
direkt auf Karl zu.
»Habt-Lust Sie ihn,« tagte here
Riebenfta l nur nnd gleich darauf be
tont Karl Handlchellen angelegt.
«Schutt Dul« zt chte er dein ehema
ligen Freund und enossen zu; dar-·
ließ er sich obs-Uhren
Und dieser Herr RiebensiahL der
jelIt ten Spiyeldienlt der Minimaler
lirzii stand, folgte den Anderen in einer
reichte. Er hatte es aeselzen wie
Karl der Baronin das Geldtölchchen
stidiste, er war ihnt erst in dte Quell-n
dann zu dein hau- dez Barong gefolgt
r.nd nun hatte er dexn harmless Ver
trauenden das ganze Gebeten-rißan
lockt. —- er lächelte lieme Mitleid
kannte er nilpt — auch tdn hatte man
eins lv reimt-. —- st tsc· lich M
W
im derWeitz Reihepr
hatte, wag et nun war.
Nochin derselben Stunde wurde
Baron Waldhofen von der Kriminals
polizei benachrichtigt, daß er dasOpfet
I eines frechen Bettuqs geworden war
Der Baron lächefte und fa te sich
jetzt: Zu dumm von mik, das ich ei
gentiich den ganzen Scknvindel nicht
selbst gleich durchschaut lkabeI
i Ali- er Dann seine Gattin kommen
« sm-. überreichte er kdt feierlichft die
« Geldbörfe nnd etzähtte lachend das
kleine Abenteuer, does et eben mit dem
’ junacn Gauner erlebt hatte.
- . .
Tte echtußpcenr.
Tlccoellette von WHAT-cle Thai.
tii war am Tage ver Erdiinkixri res
Flug-Theaters in N Der Direk
tor Heinriti Freiinann saß :7:«.·. Mite
rerMiene in seinem tsizbeitäiiqiser
und ließ die Beine-ever Renn- pasiirrn,
dir er noch für zwei tkeine Visite-n in
dem großen AnsstatnmzxzfuiC mit
trrlchein er das Flora«T-..:ir·er zu er
ösinen aedact ie, braust-.
Ter Tirc or iiihlte sich iniikk eins
aisksrsisannn Die erstarrt-irr Priiismg
dcr Bonn-Ver sin diese leider unteden
teuren Partieen hatte nni ftirter mit
genommen ais gewähren-j-. Das Ge
schmitt; der Schanspielerinntm tie iirn
ihre versektiedeiien Linien-: nnd We
ganz besondere Begann-Hi iiir men
Jsollen rühmirm summte zhm jetzt noch
in rsen Ohren.
Nun absr hatte Der Echte-am der
Asmdidatinnen sich entitrnz infr- er
tunc allein. Wie schal nnd leer irr-: sazs
Lilie-» Wie grotest ers-biete tin-i dass
Leier-, wenn er sich so zunuiheråctzte
är- ieine Jugendzeit Die Linien auf
ferner Stirn zogen sitt schärfer za
sasnmen nnd er versank in diifserez
Gent-ein« ais er plötzlich durch ein hei
tirek Klopfen an der Tikiir anst- seinen
Trunknen anstreichen-in nie-roh
»Heuin!· rief er in verweist-nein
Jene.
Eine Dame von vieriia Jahren, vie
aber in ihrer Kieibnng Ierziveiietretini
stienannqen machte, jünner zu ersehn-«
nen, trat ein. Sie war :teaues.s assist
dei, dort) diese Lilenani war termi
ichiilsig und ibre aanzeijrissesriiznn tiesi
darauf schließen. daß die Trije bei
Gtanies längst fiir sie rocieder starre-.
Der Direktor dentete mi: : Hand
auf einen Sessel: die T gin-: isess.;1:«8iay
und begann:
»Herr Freiniann Sie diiriken von
mir bereits gehört tritt-en; wen Name
ist Burgbardt, Eieonore Bsiiginrtt
Jcks spieie nicht mebr inaekioiäche etser
eriie Liebbcberinnein die Zeit ist fiir
miey voriider," seyle sie seufzend !in
zn, »aber mich ichiett die Islgcntnr von
Eramer und iiir vie Epiisde irr alten
Wnerin bückte ich mich re rziiatich
eignen. Hoffentlich haben Sie noch
nicht anderweitig abgeschlossen-«
Der Matten der beim Eintritt der
Dame Ieicht zusammengean war.
hatte sich wieder gefaßt nnd sagte Ln
ttihleny gesehä emäßiaem Tone:
»Nein, cba chtossen habe ich noch
nicht-«
.Ach. das steu- mich.« inne bieDaM
srrt. »ich kann Ihnen bie besten Rest
renzenborzeigew Ach habe an den er
ten Tiseatexn aespieit nnd war zuiest
stanbebame n! —— "
Zeit gab sie die Liite ihrer lestesi
Enaaaetnenti zum Betten. nnd nannte
die Rollen. die sie in ihrem le ten
Wirkungskreise. einer mittleren er
bin stabt, ne Darstellung gebracht.
Der rettor hörte mit derselben
mitben,-gteichgittigen Miene zu, bis ske
tsie Unsziidinng ihrer Triumphe been
dei hatte. Dann sagte er langsam nnd
deutlich, ohne den Kopf zu erheben
Leut auch nur eine Bewegung zus ma
.Jcrs) alauäe Sie einnen sich nicht
keck-i für mich.«
DieTame sprang entsent von-Einst
ans und sah den Diretior schweigend
c-n, alk- ruenn sie eine Erklärung von
ihm erwartete. Da Freirnann aber
noch immer teine Erklärung nat-, so
trat sie noch etwas näher ud sagte in
bittendem, zitterndem Tone:
»Meine Gaaenansprüche sind cie
denkbar besckieidensiem denn ich brauche
das lingageeneni dringend, dn ich
mid- in der grössten Verlegenheii be
finde«
«Mein Fräulein,« versehn Feeii
rnann in tüblem Tone. »Ich bin vor
» Allem Geschäft-Innern and muß Ihnen
- deshalb bemerken, daß ich ein eiinnal
- ausgesprochenes
Wort nie zurück
nehme· Ich empfehle mich Ihnen«
Die Stimme schien plökiich inFräu
lein Eieenore Betrat-arm längst eni
sei-wunderte Erinnerungen zu toeam
Sie lebnte sich über den Sessel. von
dem fee eben ausgestanden war nnd
rief mit einem einzun, scheillen Ans
sckekei des Erstaunens:
»Es-non Waidbeim!«
»Was aiebi's?'·
»Wie baden Sie sich deränderi
Egon!«
«Iinden Sie? Nun. S« mägenRechi
halten« L
»Ach, Sonn, erbarmen Sie sich mei
ner! bade ja schlecht an Ihnen ge
de . aber mn der Liebe willen, die
ie einst siir mich hegten. veraessenSii
die Hergangenheii und vergeben Sii
m e.«
»Um der Liebe willen. die ich einsi
iir Sie hegte? Glauben Sie wirilich
ch denke noch daran? haben Sie denn
gar sein Ehe ietzt, daß Sie mich neä
aran zu eei neen zu wagen? hats-er
Sie vergessen, spat Sie nur angeihani
Wenn ichsie iesi vor mir n sehe
mit den Szenen des schreckt n Le
ben-, bis it Miit-M sei Ihrem Ie
N dass-it- ich sen Mem-by
daß er mit nochckgne eigt hat« was fiet
ein Geschöpf ich z geliebt habe. Aber
Sie haben all meinen Glauben en die
weibliche Tugend und Treue in met
getödtet und mich zu dem getnacht,
was sich bin —--- Ja einein etkagteechen
Theatetditettot. Hoffentlich vkkcangen
Sie nicht« daß ich Ihnen dafue auch
noch dankbar bin.'« ·
Die harten fcksaefen Worte des Op
nismus klangen der Schansptejerm
tote das- Todtenglöcklein ihrer Hoff
nungen in dieOheemSie erhob sich, ali
trollte sie fortge n. dann wandte sie
sich mit ver-zwei eltek Bewegung zu
ihm und ftottette:
LIMI- mun behauptet, Sie wären
: reich, Und ich bin,, weiß Gott« so un
) endlich nein· Wenn Sie mich nicht en
.—--«———.--——.- «.,- —
piiqieen wollen. so geben Sie mir wes
nigstenes eine Kleinigkeit damit ich mir
etwas zu essen taufen konst. Ich sterbe
fast vor Hinauf
»Ja esse1..«· entgegnete er satt-IMM.
»Ich vermuthe, nach dem Batfumge
euch zu schließen, den Sie im Zimsner
verbreiten« fettbcm Sie txt-it die Ehre
Jlxrez Besuches schenken, ten-: es Ih
nen nicht alle schlecht gehe-L Wettka
":an smeinen Zie sich noch Patchnti
Und ähnliche Schreie teiskdn zu tön
.-- .....
»Herr Waldbeiurl«
»Freinronn. wenn ich bigtcn dars.
Eoon Weidheirsr iet) todt sii: Sie —
nie tiir irr-Mk
»Gut renn, Hast Freinrinn wenn «
" Sie niickf unt-i unterstützen wollen, so
sollten LSie sich doch wenigstens -
scheuen-, mich Zu oeleidinen.' »
Freirnnrn erhob sich non seinem
Sessel, crinq schnell zur Thiir nnd
sclsilosz dieselbe. Dann trat er wieder
aus die Schauspielerin zu, ergriff ihre
Hand nnd zwang sie wieder sius den
Sessel zur-sitt Nicht strena. aber ernst
nnd traurig blickte er sie an und be
gann in dumpfem, llnngloiem Tone:
»Vor Jahren lebte in Zi· ein jun
ger Journalist — kein besonderes glän
zende-— und vielversvrechendes Genie,
aber ein tüchtiger Arbeiter, der feine-n
Berufe mit Liebe nochlonr nnd roll
ständig iu ihrn nufginglkr Hatte einiae
lleine Erfolge errungen und durfte sich
sugeiteben. daß er ietzt im Stande
wor, für frcks und feine alte Mutter
den Lebensunterhalt Fu ersehn-inqu
Itzt seinen Obliegenheiten gehörte es
ans-r die Theater zu besuchen und die
Krititen zu vschneidern Er oerscn dieses
: so schwierige Amt mit großem Eifer
nnd tierniilue sich. Jedem unparteiisch
Gerechtigkeit widerfahren Zu lassen.
Eines Abends besuchte er wieder ein
ninl das Wilhelrntttenten Er gotie
nuiinertsani wie stets does vtück
und beaonn während der letzten Pause
ieine Eindrücke, so weit ilnn die-J bis
dahin möglich gear, zu iiriren. Da er
schienzu Beginn des vierten Alte-.- tin
junges Mädchen auf ver Bildne, das
ein Liedchen zu sinnen hatte und mit
liebenswürdige-. Herilichteit eine lleine.
over äußerst sympathische Rolle darzu
itellen liattr. Von diesem Augenblick
on giugsmit dein jungen Mann eine
Virånderunq uoe — — er liebte!
Es war roirtlich die so ost bezwei
selte und so ost belächelte Liebe aus
den ersten Blirti list liebte sie mit ver
ganzen Gluth und Ausrichttgleit eines
reinen, nnderiilirten hie-Jene- Nach der
Vorstellung wurde er ihr vor-gefest.
besuchte sie in ihrer häuslichteit nnd
nun entwickelte sich ein Vetteln, tzer
fpei Monate später zur Berneirnityung
irr-etc
LG sie stets llos seiner Jourrn Du
gerre, die Bühne zu verlassen« so leerte
er sune Stellung an der Zeitum. für
die er schrieb-, nieder und zur-Je irie
su- «.-Zchausvieler.
isin toiiiiees Wunderleben lseqinnx
seiner Mutter. die oerVerdinduun rsisr
widerwillig zugestimint, brach das
Hers. Jn einer fremden Stadt, iern
von dem Heimatlisort. e:iul)r e: ten
Tod der alten Frau. Er war sa zu
arm, urn die die toeite Reise zu unter
nehmen und so wurde die arme Sjlntter
von Fremden aus Armentosten degra
ben, ohne daß der Sohn itxr die letzte
Ehre erweisen lonnte·"
Fräulein Burghordt, Iie jich seit
eini en Minuten unruhig aus ihrem
Se el bewegte, machte Miene. sich zu
erbeben. doch der Direttor ries me in
drnncrndern Tone zu
,.Vleiben Sie sitzen! Die Geichichte
roird noch lusti er« vielleicht ineeressirt
ez Sie auch no weiter!
Vik- datiin war alles leidlidr gegan
gen. Der junge Mann hatte stichng exe
urbeitet und studi t und entwickelte«
nachdem er sich d nöthige Routine
angeeignet. eine Biilmengewandtheit,
die zu schönen Hoffnungen für die Zu
tunst berechtigte. Nur eine Wolke
trübte den Hunnrel seines Gilickeg: die
Leichtsertigteit und Frbolitiii seiner
jungen rau. die in bunten-. Fütter
stoat un loitbaren Juwelen tin höhe
res Ideal sah als in der Liede zu ih
rern Gatten und einer geordneten-häus
lichteit. Auch ihre Pussucht machte
ihm viele Sorgen und ost war es ihm
schwer, mit seiner bescheidenen Gage
tie ertrnvaganten Ansprüche seiner
Gattin zu befriedigen; doch setbstlos
nnd nur in ihrem Glücke ausgehend,
legte er sich die sehn-ersten Opsee auf
und war bereit, iedtu ihrer Wünsche zu
erfüllen. Um ihretwillen ertrug er
Entbehrungen und litt gern Mangel,
wenn eo nur an nichts fehlte.
Doch ihre wahnsinnige Eitelkeit
konnte teine Grenzen. Seit einiger Zeit
bemerkte er, daß sie Diamantringe an
den Dänden und Brillanten in den
Ohren trug, die fie sich weder von ihrer
noch von seiner Gage hätte taufen tön
nen nnd ganz besonders ssel ihm ein
Solttir sus, der mindestens ihre bei
- detsetttgen Sinnes m sechs Mo
naten verschlungen " te. Er verlangte
eine Erklärung, doch sie ver gnd es,
ihn durch Lügen nnd Zum chte zu
beschwichtigen indem sie ils-n erzählte
dek Juwelen hätte ihr anseegewohns
Liebe szszahlungsbedingnngen zugestan
en «
An demseiben Abend verliess fee-das
Theater-, — sie hatte in dem betreffen
den Stück nur in den beiden n At
teii zu thun ——— bevor et seine lle be
x endet hatte und als et nach Hause inm.
c- war sie noch nicht da! Er wartete ge
j duldtg und glaubte. sie hätte vielleicht
; noch eine Besokgnng zu machen. Er
; warnte geduldi stundenlang, doch sie
; usclxpien nicht; Ie iom nie wieder. ·
s Am nächsten Morgen erfuhr er sem
, Hauses Unglück. Sie hatte ihn schon
; umgi- hintergangen und Alle wußten
eg, nur er nicht. Kennen Sie denMaTn
vielleicht, dem man in dieser schändli
! wen Weise das Herz brach? Mnnen
F Sie vielleicht die Elende, die ihm den
! Glauben un Gott nnd Menschheit ge
» nommen7«« fragte et mit schneidendem
Hohn.
Die Scheuspielerin fenlte day-Haupt
und erwiderte tein Wort. «
»Sie tennen sie nicht«-i Run, so will
ich si: Ihnen nennen,« lir er rnrt
donnernder Stimme ort. «Dieser
Mann ivar ich und dieses sckssndlidn,
elende Weib waren Sie!
Was ich gelitten, will ich niclyt de
schreiben, ich wage nicht, auch nur« oen
Versuch zu erreichen- Jch will aneu
nicht sagen· wie mich der Waynxrnn
nronatelang in seinenBanden hielt rnd
wie ich unstät und ruhelos von Ort zu
Ort gewandert din, um zu versessenl
Ich will Jhnen nichts weiter agen.
denn Sie würden mich doch nicht ver
stel:en! Geben Siet«
Die Frau war schiuchzend J;ur Erde
gesunlen und drückte das Gesicht ver
weiselt in den Stuhl. Jetzt erhob f
« Ich mit thriinenitdetströrntem Gesickx
und wandte sich der Thür zu
Roch einmal richtete sie bittend den
Blick aus ihn und schweigend starrten
sie sich einen Augenblick an.
Magie-la mir. qun!« tarn es staut-«
melnd von ihren Lippen; doch rnit her
rischer Gederde wies er aus die Tdür
und wiederholte:
»Geben Sie!«
Sie leate zitternd die Hand aus die
Thürltinte.
»Halt, noch einst« ries er. »Lassere
Sie rnir Jdre Adresse dat«
Sie that es und ein Blitz der Hofs
nung zuckte in idren Augen aus, der
aber schnell erlosch: denn wieder wies
er arbteterisch nach der Tdiir und wie
derholte kalt:
»Es-den Sie!«
Elle-« sie das Zimmer verlassen« stand
s der Direktor lange Zeit in tiefes Sin
nen verloren. Dann schrieb er an sei
k neu Bantier, jeden Monat an die nach
solgende Adresse die Summe von-Wo
Mart zu senden.
-- --- »
Eine beliiindig gehende stir.
Die nnermiidlichen Versuche, das
Rördsel des Perpetum mobile zu titsen.
siibren öfters zur Konstruktion eigen
artiger Mechanismem welche nicht nur
überraschen, du? die Originalität ils
rer Ersindunsp ondern auch durch die
Summe von Arbeitslast weer ihr
) arübelnder Entdecker daraus verwen
dete. Unser Bild stellt ein solches
Wert dar. welches von einein ehemali
aen diinischen Hosiuwelier, nunmehr
in Amerika. lonstruirt wurde. G ist
eine Mir. die nach An abe ihres Er
bauerg die Eigenschaft iir si in An
spruch nimmt, beständig zu ge n, ohne
aufgezogen werden zu müssen.
Die Trieblrast dieses Werkes be
stelit nicht aus einer Feder, sondern in
einein Rade von 60 Zoll Umfang. Dein
Rande desselben sind 128 Miniatur
Ctnter. etwa "e ein Drittel Zoll ties,
eingesiigi. V etzig derselben an jeder
Sette sind beständig mi tleinenStahls
lsöllchen geladen. Ihr tvlcht bewegt
das Rad nnd eine vollständige Umdrei
lsuna wird in 3 Stunden und zwölf
Minuten ertielt Alle anderthalb Mi
nuten fällt automatisch eines der
Stalllzällchen aus seinem Behälter,
und gelangt über eine schiese Ebene,
zwanzig Zoll lanp, in den Aussänaer.
Sein Gewicht sey hier einen hebel in
Bewegung, welcher das Bäuchen aus
seiner Tour aus eine noch steilere Nei
gung bringt. bis ej schließlich den
Gipfel des Rades wieder erreicht, und
abermals einen ttot in der bewe
genden Krast di t.
—- —--.--—-—-«
Um die Gespichtgsdeschung zu sät
dern. haben die Kolonialbamen von
Connecticut schöne Preise sitt histori
sche Essen-· von «—— Schulkindern aus
eseßn Eine nacntlsümltche Anwen
nng der Worte des Geschichtisors
Friedrich von Schiller »Und w
Verstand des Verständlgen W, III
til-et tn Clnsalt ein tindllgz Mk