Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 27, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

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    W
VII- W m l
Miste Lizzie Samt-M
ht.
Mein lieber Mister Edithork
El bot io viele Mensche, wo den
gabst besser gleiche wie einige annere
iesen. well, ich dubn nit. Es is ja
gut einig, mer dnht in diese Zeit des
set « hle un in die erschte Lein is es
arig schön, wann mer sich in sei Bettche
lege sann un sich mit Bliinlets un
Kommsorts zudecke kann. Mer siehlt
mit einem Wort mollig, awwer das is
auch all. Wann mer auch im Sommer
dorchin un dorchaus nit lomsortebdel
ins Bett fiehlt un sich am Alletliedsie
gar nit zulotvwere dehi, wann das nit
so arig undiesent wär von wege Die
Kids, wo mer doch keine Seckend for
sicher is —- ich gleiche den Sommer en
nidau besser, wie den Fahl, ditahs e
Hauskieper, wo e wenig ebdeg uss ihre
Sach hält, die hot jetzt viel zu viel zu
dudn. Denke Se emol an das viele
Einkoche, wo mer jedt an Hand gehabt
bot un den viele Batier, wo mer mit
gehabt hoi un jetzt kommt auch noch
das Sauerkraut einmache. Es hot
viele Leit, in die erschte Lein die Jen
iielebdis, die sage »wei. MissusSauer
iimper, ei wntien datter, warum gehn
Sie denn nit un kriege sich den Sioss
in den Siohr. Ennihau is es gar nii
gut, wann othe Jhe Hosband so viele
sauere Stoff esse duht, da kriegt er
doch noch mehr Dorschi, wie er schon
von Radubr aus hat« Oss Kohrs
duhn ich do ganz gehörig losschlage,
ditahs ich gleiche nit, daß Jemand so
Riemahrks iwtver den Philipp mache
duht, dazu duhn ich schon tende. Un
was das Sauerlraut anbeteifst, do
hats kein Sichr, wo mein Tehsi suhie
kann. Jch mache das Kraut nach den
nämlichen Ressteht wies mei Ma ge
macht bot un das is eh Number wonn.
!
I
Wisse Se, ich duhn den ganze Stoff
in e Seidetbärrel un lege owwe drufs
en Avpel un en Onnien un ei tell jah.
das macht e Flehwer, das kann gar
nit gebote wer’n. Un en Peil Sauer
traut hen mir alle Winter, daß es ge
nua wär sor e ganzes Retschiment, bi
tahs mir gleiche’s all so gut. Die Kids
gen-we nit so viel drum, die sage, das
wär e dotsch Esse, awwet ich kann
Jhne sage, ich hen die Fellersch schon
so dritvwer verhammatscht, dasz sie
jetzt kein Wort mehr sage un einhaue,
als wann’s kein Sauertraut, sondern
Ehnschelsfuht un Lehdiessiagersch
wäre. Den Weg muß mer seine Kids
rehse ei tell jah, die Feger müsse sich
behehfe, sonst hot’s geschellt. Wann’5
usf den Philipp ankomme deht, dann
hätte mer nicks wie e Latt e Lohferich »
un Woran-s For mich hen se noch e
wenig Riespeckt, awtoer um ihren
Butter do gewtve se gar nicks. Do
tann er awwer niemand soe blehme, »
als wie sich. Die Kids sehn jo nicks !
besseres von ihm. Tei mich is das dis- I
serent« wenn ich ebbes sage, dann mein
ich’s auch, awtver mit ihren Pa do
könne se Futtball mit spiele. De an
nere Dag hat der Phil widder eniol
eins geliwwert, das will ich Jhne jetzt
verzehle, Sie könne dann sehn, was
der Feller for en Verstand hat. Ufs
en schöne Morgen sin ich aus niei war
mes Bettche geiroche un hen genohtißt,
das-« es arig schillie in das haus war.
Ich hen mein warme Unnerstoss ange
zoge, bikahs mer will sich doch nit sei
Körperche verstiere. Jch hen mich gut
ussgesickst un sin dann daunstehs, sor
mei Brecksest zu nemme. Der Phil hot
das schon gesickst gehabt un das is auch
all, was ich von ihn in die Lein hannve
kann. Er hot Kassee gekocht gehabt
un freiht Petehtes un sor die Bucoe hat
er Tohsi gemacht Wisse Se, daß die
Kids nit sick un teiert von eine Art
Eise wer'n solle, do mache mer e vertel
Jodr lang alle Morgen Ohtmiel, das
annere vertel Jahr Tohst, das dritte
Verteljohr Ohtmiel un das le te Ver
telsohr widder Tohsi. Den eg hen
se doch als emol e Tschehnsch. Jetzt sin
mer am Tohst gewese, un obgleich mer
erseht in die zehnte Woch ware, hen se
doch schon gekickt. Das hot se oss
Kodrs kein Gut nit gedahn. »Phil,«
hen ich gesagt, »es es arig schillie ins
Haus un es wär mehbie gar nit so
schlecht, wann du die Forniß staete
dehst.« Jehs, Pa, hen die Kids gesagt,
start das Feier, mir sin ialt." Do hot
er denn osf Kohrs nit annerscht ge
iönat un is in den Behsment gange
un bot die Fornisz geilient. Sell is en
arig dreckiger Schapp gewese un das
can-re Deus is mich voll Saht un Dost
s:
aewordr. Wann ich die Zeit aiment
me, wo er bei den Wedesweiler gewefe
is, for ab un zu ein zu nemme, dann
bot ’s ihn so ebaut fünf Stunde ge
nomme. Am Nachmittag do hot er off
Keins e wenig en Mipp nemine ge
müßt un so gege Nacht do is et endlich
so weit gewese, daß e: das Feier in
Gang kriegt hot. Jch hen nit eckspeckte
entfan daß es noch mn Owend warm
deht vern, awtver ich hen gefickett, daß
es am Morgen arig tomfertebbel fiehle
müßt. Jch sin frieh in mei Bett-he
gange un der Philipp, der hot noch zu
den Wedesweilet gemüßi. Wie er
spät in die Nacht heim is komme, do
bot et noch emol an die Fotniß erum
ennmi. Am nächste Moment-, wie ich
Ins bis Heft sin, do is es noch eck
Mit so satt Wie wie am Dag vor
her. Ich den Philipp ganz gehö
kiy sen Mantel geriwwe Er bot ge
M er Mk akt, was die Mättet
M W behk forscht tehi bren
ne. Er bot epidder Koth drier ge- 1
M answer es ist nit warm gemede s
Fiel-sen en ernle das Retschisler
in den Dein gern-D est bila S ich
ben gedenkt den atnnn
Bese die hist nohtisse net-wer ich hen
nickz gespürt De nächste Dag hen mer
die nämliche Geschicht gehabt Der s
Pbil is puttienier lrehsig getvorde
Er bot sascht e Tonn Koth gejnhst
gehabt un mer hen nit die geringste ’
Wärm gespürt. Der Phil hot die
Plommer erbei komme losse nn der is -
in de Seller gange, for nach zuschn,
was die Mätter war. Es hot noch tei
fünf Minnits genomme, do war dag
Haus so warm, daß mer gedenkt bot,
es deht in jeden Ruhm en Bebsbrenner
stehn. »Kein Wunner.« bot der
Plommer gesagt,—ng-ch-dem ihn derPhil
wei Dahler un e halb sor fein Trobbel
aewtve gehab bot. «die Peife ware jo
all gestappt!« Sehn Se, so e Kanirel
is der Phil, ich sin schul)r, daß er Jinte
davon nicks sage duht. Mit viele Rie
gabrds Jnhrs trulie «
Missus Philipp Saueramvser,
geb. Hansstengel
......... -
Fräulein Jztn
Von Franz Herczeg.
Aus dem Tanzsaale drangen die ge
tsämpften Klänge eines leichtbliitigen
Mal ers in den Wintergarten hinaus!
Sie saßen dort ihrer Zwei unter
den zackigen Blättern einer Palme nnd
plauderten leise. Niemand störte sie
Die Badegesellschast welche sieh schon
seit Langem davon überzeugt hatte,
daß nichts im Stande sei diese zwei
Menschenkinder von einander zu tren:
nen. hatte dieselben qrokzrnüthig einan
der überlassen. Wenn hinter der Poe
tiere zuweilen auch ein aerötheterMad
chenkopf auftauchte, so verschwand er
auch im nächsten Momente wieder, mit
einem vielsagenden Lächeln ans den
Lippen.
,,Die nächste Woche reise ich also
ab,« lonftatirte Herr Beni wohl schon
zum dritten Male. Diesmal fügte er
hinzu: »Bedauern Sie das nicht ein
wenig, Jza?«
Jza warf ihm einen verwunderten
lächelnden Seitenblick zu. Als ob sie
sagen wollte: »Du willst doch nicdt et
wa, daß ich Dir ein Liebeggesiandniß
rnache?«
»Ja, ich bedauere es ein wenia,"
sagte sie zögernd.
»Ei, Jza, Sie s..llen sich gar nicht
ver, wie schwer es mir fällt, Sie zu
verlassen!«
Herr Beni war übrigens nicht im
mer so dumm, nur die Liebe machte
ihn dazu. Er liebte eH sehr, dies
sanste, schöne Mädchen und machte ihrn
schon seit Anfang der Saison den
Hos. Sein Hosrnachen bestand eigent
lich nur darin, daß er jeden Tag eine
halb aeössnete Marschall:Niel-Nose in
sein Knopsloch steckte; das Mädchen
versäumte es niemals, die schöne Blu
me zu bewundern-, Herr Beni aber bot
ihr bei dieser Gelegenheit die Rose
höflich an, welche Jza nachher bis zum
Abend aus dem Busen trua. Das war
das Ganze. Für warmbliitiaere Leute
eine Kleinigleit, siir fre, stillbliitigere,
eine Liebesintrigur.
Also:
»Sie können sich aar nicht vorstellen,
Jza, wie schwer es mir fällt, Sie zu
verlassen.«
Wieder dieser verwunderte; lächeln- »
de SeitenblicL Nun aber, als ob er
sagen wollte: »Nati-. Du brauchtest
mich gar nicht da zu lassen, Du lönns
tesi mich ja auch mit Dir nehmen«
Das Mädchen, wie man so zu sagen «
pflegt, hatte heute einen sehr guten
Tag. Bei dem milchweißen Scheine :
der elektrischen Lampe war sie sogar
nrch hübscher als gewöhnlich. .
n diesem Augenblick glitt ihr der
S anensiicher aus dem Schooße aus «
den Parquetboden nieder. her-r Beut
biickte sich nach demselben, wobei sein -
Aug-e aus dem Atlasschuhe des Mäd
chens hasten blieb. Formvokle, hübsche
Fußchem Die Sohle des Schnhes
dünn wie ein Blatt Papier. Das
heißt auk vie des einen Schuh-a Aber s
die des zweiten?
re Beni zuckte zusammen . .. Die
So le des anderen S bes, ach, die
So ·le dieses zweiten chuheö ist sast
se dicht-sie sein kleiner Finger!
Sie binltt -
»Komm Sie das Gefühl, welches
Einen durchschauert, wenn emand
mit der Gabel aus dein Teller ihelti
Nun, eine solch’ abscheuliche Dishar
monie leihelte Herrn Beni üben-Z
t.
her . za hinl
Kritik-s überreichte er ihr den Fä
eher. Die arme Izu mochte etwas l
ahnen, denn sie zog die Spitze ihresv
Schuhes rasch unter ihr Kleid zurück
und blickte ihrem Hosmacher verstohlen
in’s Gesicht. Sicherlich mußte sie et
trsas in diesem düsteren Gesichte gelesen
heben, denn sie erbleichte. Eine ute
Weile saß sie beschämt mit seuegten
Augen aus ihrem Pla e, dann stand
sie verwirrt auf und at herrn Beni
mit sliisternder Stimme, er möge sie zu
ihrer Mutter JFuriictsiihrern
Nach dem achtmahle trank Herr
Berti etwas mehr alg gewöhnli Al
lein trotzdem sah er den s e lichen
orthopiidischen Schuh sorttvii rend vor
sieh. Daß er diesen Fehler Jst-'s nicht
früher bemerkt hattet Obwohl er ihn
doch «·tte bemerken tönnern denn das
Mit a tanzte niemals und nahm
auch an größeren Fußpartien nje theil.
Wenn die anderen Mädchen mtt klein
dem Ge d · ;
» Bär-«- imsiIkpåä ACTUAL-« ;
i seln Wiesen, sah sie ihnen un er den j
Betst-en der Villa mit schmerzlichem
NarMittemacht gingen sie nach
EisensH here Beni Mte es nicht ver
nse Jza seinen Arm zn reichen.
M te et erst, welelf seltsss wie
eenden ng sie hatte Früher hatten
siwohl er, als cnch die Anderen JzaUH
Gang hübsch gesunden. Junge Mäd
eigen versuchten es aach ihm nachzu
abrnen Nun als-en sie-M lau ists-lei
støn entbenischen Ees ll engen nei
» voi-.
Herr Beni ing in seinem Zimmer J
noch lange any nnd ab. Nachdem e: j
seinen ganzen Eigatettenvoreatls vers
taucht hatte, war er inii sich dar-Tiber -
im Reinen. daß et Jza auf leinen Fall
heirathen tönne. Theil-« bedauerle er
das Mädchen, theil-: ärgerte er sich
auch über sie. Izu war ihm gegensjber
r-. cht ehrlich vorgegangen Sie mochte
ji ahnen das-, er ernste Absichten habe
. nnd hatte ilnn dennoch ihren Fehler
s reehekmlicht.
·..n sa-: er schon ganz deutlich d. s;
I isieN Harnilie Jza H eine ganz teaelrechte
l Treibsagd a is ikn abgehalten habe
si- se se
-»Natürlich Tst see lahm, die arme
. a « sagte am nächsten Tage der alte
utatzL
» Eine angeschislle Magd hat sie als
canz lleineg Kind ans die Erde fallen
lissell . .
»Diese Magd hätte man in I Zuck
batss sperren sollenf murrte Herr
Beni.
, »Jetzt geht es ja noch an, ivenn He
aber älter werden wird, dann wirt- sie
erst hinten. die Aetinste.«
Die Gesellschaft veranstaltete einen
Ausslug in’z Gebirge zum Meerauqr.
Als die jungen Leute. tsie an deespktze
der lleinen Karawane schritten am
Fuße des Berges anlangten sahen sie
k elen. aus dem zwischen den Felsen sich
errportattangelnden Stege winzige nur
Baßgeige und Zintkal beladene Ge
stalien tiettern. Es war die voraus
I geschickte sigeunertapelle.
s Herr Beni ging mit Terka, der
jüngeren Schwester Jacke-) Ein Met
I ter Baetsisebf welcher erst vor Kurzem
i dir Schule verlassen hatte. Sie war
hiibsch, lörmend, bewealich, dieVertiirs
verung bliibender Kraft und duftiger
Judend Mit der wilden Anmuth ei
einer Gemfe ertletterte sie den steilen
IFelstegel und blieb mit flatternden
Kleidern jauchzend am Rande dei
; Tiefe sieben.
Herr Berti beobachtete sie mit Er
göyeir Dann blickte er bedauernd
ner Waldnnmphe und der Sicherheit »
- nach Jza zurück, die am Arm dei- »1!ten ’
Arztes noch iraendwo Unten im Thale
ging· Es war ihm nicht angenehm, :
daß das Mädchen geaen ihre Gewohn- s
heit an dein Ausfluge tbeilnah:n. Er
ahnte, daß dies seinetwegen geschehe.
Sie langten am Meerauge an, wo
’ sie von der Zigeunertadelle von rau- :
schender Musik empfangen wurden.
Die jungen Leute wollten zeigen, daß
der Weg sie nicht ermüdet habe und be
cannen, in einen dick-ten Knäuel zu
« ammengeballt. zu tanzen
Terta drehte sich mit leuchtenden
Augen auf kein Rasen, während sich
Herr Beni den Zuschauer-n anschloß
Anfangs sah er dein Mädchen voll Be
wunderung, später betroffen, und
schließlich höchst unmxttbig zu. Sie
tanzte den Csardae mit Feuer. fast :r.it
Leidenschaft Ihr Gesicht war geroc
tbet, ihr Bank ausgelöst, ihr Kleid »r
driiclt. ie sie sich da mit zurücke-e
worsenern haupte und mit einem Li-«
cheln auf den Lippen von ihrem Tän
zer umarmen ließ, hätte sie zu dein
·lde einer jianen Bacchantin als
odell dienen können.
Unterdessen ging Jza in ihrem re
tben Leinwandtleide und mit ihrem
großen Steohhute unt-r den Massa
ten Tannenstiiminen am Waldesrand
gelassen spa ieren. Herrn Beni er
siillte der Ge anle, das-, dies Mädchen
noch niemals einen solchen Tanz ne
hnzt hatte, mit wundersame Beruhi
gnng.
Auf Terta’s stürmisehes Dränan
begann die Gesellschaft später am See
ufer zu spielen. Heer Beni wollte nicht
mithalten, allein Terta befahl ihn ein
fach zu sich. Dem Mädchen gefiel ee
überaus, da sich endlich ein ernst zu
nehmender avalier siir sie efunden
habe, aber auch sonst eint-san sie —
wie die meisten jüngeren Schwestern
— große Neigung dazu, den haft-ca
ebår ihrer älteren Schwester wegzun
o rn.
Jemand hatte den Ball mit über
mii er Kraft in die Luft geschlagen,
der ll fioet in langem Bogen über
den Köpfen ahin und verschwand
wiss-n den Laubironen des Wald
ran .
» , laus ihm nach. wenn Du
tonnsfP ries Terta hetauefordernd.
Jza sah, an einen Baumstomni ge
lehnt dem Spiele u. Einen Augen
blick lang zögextei sioe dann zog sie ihr
Kleid ein wenig empor und eilte mit
kuzen, aber geschickten Sähen in den
Wald hinein. Die Anderen applaips
di ten. Keine einzige folgte ihr, gern
urliesz man ihr den Ruhm, daß sie
den Ball zurückbtingr.
Es verflossen einige Minuten. Die
Eesellschast siiirnxte die Körbe mit den
Spei edorriithen; Herr Beni schritt
luang am dein Walde zu Er fin an,
za besorgt zu werden. R ais ei
ner rochnung konnte der Ball nicht
weit nieder-gefallen sein Das Mädchen
hätte i sit-on lang e gesunden und
Zieich s zurückgee tacht haben lon
L bc Bd i
st Tät-onna huner eiliimssebzflgtttigä
Jza kniete dort aus ,
lgnnkgnh Eies Wes-Im Wilh-en
erz
ltsg der Haut des jzs Ah
der setz t«
k« BGB aesW W
Tas Mädchen wollte zei en, vielleicht
qerade ihm seiezen sie durchaus
nicht der Krüppel sei siir den man sie
halte, und war dein Balle mit user ·
Anspannuan ihrer schwache-l Mllfmis
Mihgeeilt Ruhe a .i Ziele hatte sie
tie Kraft verlassen; sie war zusam
1::enqebrochen« ivie ein zu Tode gefres
ter Hirsch. ,u Tode ermattet, ver
zweislungsvo und vesehämt
»J;a!« sprach Herr Beni verveqt. Er
tret zu ihr hin, um ihr auszuhelien.
Die langjährige Bittertcit, welch
sich in ihrem Hekzcn aisseiestapelt hatte,
brach nun mit elementarer Gewalt aus
Jza los-. Ein aiialvolles, trniiipslms
tes Eitluctyen erfctsiitterte ihren Kö:
« pei.
»Ich Krüppel . .. Lin ich tiriippe!!«'
schluchzte sie.
Her Beni inusaßte sie sanft, um sie
aufzuheben.
»Meine-n Sie nicht. Jza!"
Das bleiche Haupt des Mädchens-s
sent kraftlos aus seine Schulter.
»Ich stellt-new tvieterlkolte sie ver
ziveislungssvoll.
. .,.Aber eben deshalh liebe ich Si:
ia "
Jza schaute ihn rnit thrönenumslor
ten Augen verwundert und ungliibig
on. Und da Herr Berti ihr Weinen
nicht anders eu stillen vermochte, so
küßte er ihre Tbriinen aus.
i—— O«- —
O sip.
Nach dem Russischeu.
?
Eine stille klare Sternennacht .
Geheimnisvoll murmeln die Silber-·
quellen der- Teiegstsntah uber Geroll
rnd Stein l:iniibergleitend, ihr liege
iisaies Stenpentiedrltem Knrl kucl
knrli — — i tan knrli
inrli . . .. Das Dorf liegt in tiefe-n
Schlummer - nur von Zeit zu Zeit ts:
das-«- dxtdnarren eii es Ratnels oder
dar- Schrrilten eines saugendenLännn
then-:- zu vernehmen Dann wieder
nartttlicssc Stille.
Der Eint-an Dernicht schläft, ist;
Liiiix der Fratnitnectit Jn tiefes Ein
tun verloren, lieat er auf einein Hau
fees fchinntziger Lumpen, unweit nex
dlivitte feine-:- Herrn, dei- reichen stir
aiien Helferi. Ter Wanderer, dem Li·
tin an einem txrenfchenleeren Orte be
geqnel ware, baspte ihn fiir das- GI
i;«-ensi die-:- Hungers gehalten. Hier aber
sind fie an teinxsn Anblick gen-rinnt ...
ec- iit eben ein Bisgnfsjz nnd ein Baj
ausd) ist arger Jl-: ein Hund, pflegt
Jissen zn Tagen und spukt-. dabei aus-.
»Mutter als ein Hund«, ioiederbokt
iin Lssiu nnd dcntt an des-. großen
Echaiertsnnd Tarni-, der wie tell nach
den Fliegen s—l.nc-.rpt, die itzn stechen. -
Ossip aber läßt sich rnbig stechen.
Sonst pflegt er niemals zu denken.
Hat er dort- leine Zeit dazu Von
friihen Morgen bis zum späten Abend
reißt ecs nur arbeiten . .. arbeiten. Die
iivitke in Stand halten« Wasser tra
gen, Holz baden, das Vieh besorgen,
nach den Pferden irren, die Rilke met
ten, das Essen tret-Jn, brnIJnioxVar
autstellen -- Alleg, Alle-— muß Ossip «
besorgen. Selbst ani großen Feiertage
Battrani-lki!liin, wenn Alles schwankt
nnd trintt, wenn die Lippen vomhasn
melfett triefen nnd der Kumizteug ;
ron Hand zu Hand geht« giebt es teinc
Erholung fiir den armen»Bafgusch·
Heute aber dentt Ossip. Etwaz
Außergewöhnliches bat sich ereignet,
etwas-, das ihm Magen nnd Kopf in
Aufruhr bringt nnd ibn tragt seiner
Müdigkeit nicht schlafen lä . Ein
Fremder war in’s Darf gekommen und
und bei Jssen eingeket,rt. Der Same
tvar wurde ausgestellt, ein Widder gej
seblachtet nnd Stumia aufgetragen. Ter
Fremde aber aß nnd trank nur wenig
nnd ließ das Meiste für Ofsip zur-Lin.
Der ersteFe ttag nach zehn langenhuw
gerjahrenl sfip's Hände zitterten und
die kleinen Aeuglein glänzten vor
Freude. Er se te sich gleich draußen
hin, trank ein G as Kumiö nach dein
Xanderen und verschlang einStiiek Dam
melfleisch nach dem anderen. Und er«
der sonst nie ein Wort mit Jemandern
redete, wurde auf einmal lustig und
gespröchig. «Heiratl;e michs« sagte er
zur allen Frobnmagd, und den Dorf
lfirten bat er, itfn an seinem Tobak
riechen zu lassen. Des Abends ließ ihm
der fremde here wieder Hammelfleesch
und Kanns geben, den Ostin aß und
trank, so schwer ian auch Kopf und
Magen wurden.
Er ist das Denken nicht gewöhnt,
Peuke aber muß er denken. Träge und
angsain kommen einzelweise die Er
innerungen rangeschlichen, die er n
gestanden ternen » dort oben um
sten giebt. Er ergablt ihnen, wie er
vor zehn Jahren sein eigener re ge
wesen. Welch' herrliche, glückli , it!
Eine neue, we , dauernde m tke.
flins Lassen K , eine Sala leine
Art Beutel. worin Kuin bereitet
wied). neun Pferde. siebzig Widder,
Konnte und noch manche anderes e
Dinge —- fa wol-»l, noch manch an re
sei-ne Dinge —- tvaren fein Eigen
um· « — — · - · « .
Und die tugexrunve yuvjche Here, oce
Tochter des reichen Käzisen Turgcsp
jeff, lächelte ihm zu. O on öfter war
er mit ihr zutamenqetonnnem hatte
te auf den Mund getüßt und sie hätte
hn ans den Mund geküßt, doch der
habgierige Vater verlangte etnen zu
ro n »stellen« Kauspreis). Bier
n e scharrte Ossip den Kalten zu
nrnrnen, verkaufte Manche-, bot te
t Mien, bis er endlich den vo en
ekle-gen- und het·
instinkti
ieIw einz- ane i
i — Ætlhiu sind Aste-: » ssIp
Wig J er M cht - Mk
Noth-ist« Sorgen-« en
nett tränkte ihm-sie hatten keine Lin-.
der. Dreimal war Kete Tier heiligen
Maine Batgassin gefahren, am fernen
See Nara-doe, doch nmsonit——·sie blieb
tindertos wie zuvor·
Ltnch das Steuerzahlen verursachte
Oltip Kopfschmerzen Geld hatte er
keine-, vertauien wollte er nichts-« war
doch in seiner Mottke nichts tleveriliis
iipeg zum Bei-taufen da. Und icxeder
Mir er zu Jsscn, dieser zat«,tte iiir ihn
die Steuern, zuerst aus Ossip«3 tti
bitte, dann auf zwei Kosten dann aus
drei Koffer u. s. w. Doch Ossip rkrlor
nicht den Matt-, denn Sect- t«ichelte
nnd lächelte ...
tfininaL nie er ixiit feiner stibitie T
intie der Landstraße lagerte, lehrte der J
isiouisernexir bei ilini ein, um Aumis ;
vei itiin zu trinken. Es war ein setter. i
tteiixer, colliwanaiaer Mann mit s
nennem Barte. Er traiiksiuniig, leckte .
sich die Lippen, nachdem er getrunken ;
täiidtelte trete auf den Rücken. nannte s
sie eine treffliche Wirtliin. Alles sei so I
tstant nnd sauber saate er - Korbe l
und Geschirr . . . der Samowar qlönie i
wie rer Vollmond . . . die tubitte
ichiniinere wie Sitnec Er lobte nich J
Qsiip nnd wünschte itiin Kinder, sie in -
einer riissiseyen Schule lernen sollten. :
Ei, es war ein lieber, guter Herr, der
Gouvernem, so lustig, so teutselig «
Zum Abschied schenkte er Ossip eine
Uhr, eine wirkliche tliir und Stete
ein seidenes Initi. Noch ietzt erintieit
sich Ossip, wie die Uhr in seiner Tasche
ticlte. wie er sie auszog und iiiit dem
Aerniel seines Mittels putzte. Konnte
er auch nicht die Zeit herunter-lesen so
trug er sie doch immer mit sich tieriiin
und horchte auf ihren keaelnsäßigen
Gang. Ali, welch’ schöne UhiZ
Wollte itini doch Jemand zehn Wir-der
dasiir geben, Jtsen gar vierzig Zettel,
roch Oiiip gab die Uhr nicht tier. Sie
war ihm zu sehr an’g Herz geer sen.
Jeder, der in's Dorf lam, siichze Lssip
auf nnd betrachtete neugiertg des
Wunder-neues Geier-ent. eilte staunten
die Uhr an und beneideten Osstp.
Loch nun hatte er leine Uhr n ihrs
die lag längst in Jssett'5 Tasche lsnd
nur die llhrtette glänzte noch aus
Lssip’i Brust.
Hufen hatte die llhr al-. Schttldtili
sung genommen nnd ihren Werth nicht
let-er als ten von drei Wir-Dem arge- »
setdtcaert
Otstp aber kann die
aessen. Vergebens flüstert er sein »Al
tats visnr:lla!« nnd sucht eitiznsdtlasen
die Vergangenheit drängt steh wie-s
ticr ant.
,O All-ins Allahl Oi in —
koz wit« stöhnt er lrastch aus«
naltrend ein Gedankenrinq in den an
deren greift, einer in den anderen, bis
sic zur zentnerschzveren Rette werden.
Ein kalter Schweiß tritt aus seiner
sonnoerbrannlen Stirn hervor-. Er
schließt die Augen, aber die Zahl der
Jltime wird immer größer, die Kette
der treinnernngen wächst in’H Endlofe
.. er versucht es gar nicht mehr, Wi
derstand zu leisten« und ergiebt sich th
nrn miser-Lok
5tele"i« Gestalt taucht wieder vor ihm
auf ... Sie windet sich in Geburts
wettetr. Ein grauer Zauberer sist net-en
ihr, mit heiserer Stimme spricht er
seine Beschwörungen über sie aus nnd
sspielt dazu aus seinem Dudelsa. Er
agt:
»Komm heran, zwei meiner Riesen:
Der vorn Blut ver Müden trinkt,
Der den Strooß der Weiber tennt,
»Der den wilden Schmerz vertreibt —·
Ich ruf Dicht Komm herbei, Du Zinn
digerl
-lkoloman, Du spielst im Himmel,
Doch Dein Schatten spielt aus Erden; s
Chors-bas, Du zueiter Riese,
Tag Fett non sechzig Widdern
Fehlt zur Weite Deines Kittels ·
tshoronaj und Notar-kam
Ich rus' Euch beide, Wassenlrägerl«
Ultr nicht ver- »
(
i
l
l
F
i
l
l
Immer schriller tönt das Instru- ?
ment, immer heiterer die Stimme des .
Sängers. Von unheimlicher Angst er- «
faßt, überlegt Ossip,
er zur Besänstitznng der lösen Geister
set;-tael)te. Endlich ichlachtet er einen«
doch ums-taki Am folgenden Morgen
welchen Widder «
bringt Kete einen todten Sol-l ne «
Welt und sie selbst liegt entseelt ne en -
dem Leichnam des Kleinen.
O jammervoller Anblick!
Und nun wird das Geschehene
lnit .
allen Einzelheiten vor ihm lebendig. J
Die Sterne aber innletn wie seither,
Ind der Fluß nur murmelt sein ewi
ges »Fort . « lnrl tnrli —- i, tnrl
lnrt turli —i." In , festem
Schlaf liegt das qcmze Vori, vie Im«
meele scharren und irgendwo in weiter
Ferne tviehert ein von der Herde loss
gerisseneo Pferd.
Ossip denkt dentt Mo
mentweise verwirren sich seine Gedan- «
ten —- er ist nicht Jssen’o Frohntnecht
mehr, sondern der ehemalige selbst
ständige Ossip. Er besteigt ein Pserd
nnd reitet heimwärts zu seiner Kibitte,
dort stampfen die Kameele, dort blöten
seine Widder, dort steht seine Aete und
lächelt ihm entgegen.
O bittere Täuschung! Kete ist todt
—- Kibitke, Himmeln Widder, Kos er,
Körbc, ask sein hob und Gut hatJ en
ihm sortgenomknen Ossip faßt ich
ein Herz und sahrt zu seinem Schwie
kzerooter Turgojess « dieser aber jagt
hu fort und droht ihn zu ers lagen,
weil er keine Kinder habe un seine
Tochter Lete getödtet haben. Schwei
Fend ertraat Ossip den Schimpf und
ehrt noch hause zurück. Drei Jahre
kämpft et M mit-MS apum-sw,
M ihm nichts anderes U ekg viewi.
alt zu Men, dessen Schuld er et noch
immer m, in stehn-nenne zu nenn,
fein Bajgusch zu werden. Mehl ver
spricht Ivm Jnen. Um zu tränke-« ou
nahten, zu runden, ihm allxsyelcey
zwei Wtdoer und jedes dritte Jayr eer
Pferd zu geden. Doch nichts von alle
dem. Widder nnd Pferde wurden als
Schuld abgerechnet und die zehn At
bmgjahre net gessen verwunderten sich
m seyn hungerte-nie »Aetget als ern
Hunds« itünetre Ossip, aber et ver
mag nicht werter zu denken. Irgend
ein unbeianntes ichrectlxches etwas
rerwrrrt ferne Sinne, wühlt in feinen
trtnnewetccm zerreißt seinen Körper.
Die Sonne steht schon hoch oben und
per mut- anqufch schläft noch immer.
»Ums! »Ver, Un:p!« ruft Wen-s
Frau.
Niemaan antwortet.
..-«s..»1p! Hee, Ofiip!« Wieder
leine Antwort.
sssenks Frau geht zu Ossip’s armse
ligem Lager hin und springt entsetzt
zurück Auf ihr Geschrei kommen Alte
l)erdeigeeilt. Jssen, seine zweite Frau,
Hör-ne und Tochtm Erwachsene und
Kinder, nnd bald umgiebt eine ganze
Menge den regungslosen Ossip.
Er liegt auf dem Rücken. Seine weit
offenen Augen sind aus ihren hohlen
getreten, das Gesicht trägt den illus
druck eines etsta::ten Fluch-»s, die ma
gcren lnochigen Hände sind zur Faust
zusammengeoallt und die geiriimmten
Finger sckeinen in derErde gewilhlt zu
haben. Er wer an Convulsionen ge
sterben
,,Ossip! Ossipl O Allahl Es
sieht schlecht mit ibm!«
« st er todt?« sia i der Fremde.
..,; awohl, Euer nadenl antwortet
Dissen
»Was ifi mit ihm?«
»Er Zat sich den Magen überladen»
der ge riißige Bajgnsch . . . ärger als
ein Hund .. .«
In diesem Augenblick trat die Mer
gensonne hervor nnd überfluthete mit
irren lebensswhen Lichtstrahlen den
Leichnam des armen Frohnlnechtes.
Der Fluß aber murmelte sein unver
gänglicheg etvigecSteppenlied: »Amt«
lurl ... lurli -—— i . . . lutl · .. lutl
... intli . .. i.«
-.——--—
Königensiratilen nkaeiuenlmqr
Dies ist teinesroegs eine wilde Frau
von Dornen Das Bild soll blo zei
aen, was man mit den Frauen aaren
mittelst Eleetticitiit nnste en kann. Ein
ähnlicher Anblick ist täglich in der Os
iice des Dr. Heder Robatts in St.
Louig zu sehen. Dr. Robarts ist ein
Expert in der Behandlung von Krani
lieiten mittelst der Röntgensttahlen und
behandelt namentlich Neuralgie, Kopf-—
weh und Llfthnia mit großem Erfolge·
Eine Bedingung dabei ist, dafz die Da
men ihr Haar auflösen, da er so bessere
Resultate erzielen lann. Das Haar
beginnt, bei Anwendung des electri
schen Stromes in Bewegung zu lam
nien. Dann stellt sich ein Haar lerzen
aerade in die Höhe, als sei es Draht,
andere folgen, und mit einem Male sie-»
hen alle, auch die längsten Haare zu
Berge. Das blonde Haar eignet sich
dazu ani besten.
o-— ———.--.-—
Ein Zusammentreffen unaliicklicher
Umstände hat die Lavpländer in eine
sehr preläre Lage gebracht. Ihre ehe
mais so zahlreichen Rennthierheerden
sind setzt auf ein Minimum redueirt,
und die Nomadenbeviillerung von
Lapplond hat ihren früheren Wohls
stand verloren. Leute, die noch vor
zehn Jahren heetden von 1000, 1500
oder gar 2000 Rennlhieren besassen
haben seht höchstens noch-Mo Stück.
Die Lavpländer, die eine Familie von
vier bis fünf Personen habe müssen
jedes Jahr 30 bis 50 brennlhiere
schlachtm oder verlaufen. Der Ver
taus ist jedoch sehr besehen-tin denn
das Rennthier liefert dein Lavpländer
fast die einzige Nahrung und einen
großen Theil seiner Kleidung. so daß
er es meist fitr seinen eigenen Bedarf
bra . Wer alfo M Rennthiere
schl en oder verlaufen lann. ohne
den Bestand der Heerde zu efiilsrden,
L muß wenigstens 300—500 tiiel de
s schen. Die Zaudtursachen des Nieder
’ anges der ennthierzucht sind der
s stian el an geeigneten Weidevlkilzen
s und d e Rennthierpest, die seit 1890
i berrf t. Wenn die Nennthiere bei ih
i ren nderungen Futterle finden
; verursachen sie große Schii un«
s werden dann von den Bauern erschlo«
en. Andererseits richten auch M
ärifchfoesfenden Thiere einen gro n
s Theil der Heerde Zu Grunde. an
; verlangt unverglig iche Me. sonst
; dtirfte die kräftige Rasse nomadis
; Hunden Lavpländer bald auf deen
l
usflerbeetat sein.