Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 13, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

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    W
VIeIee Schreibebrief un
W Liszie M.
IIO .
Meis Metwerdestet! «
Was ich ecgpecktkt han« is sichs-p
penp: der Mistee Sauerei-Uper Ivo
mein Dosband is, hot en gan seich
teeiiche Faß mit mich geeetz i. Sie
usiisse nii denke, daß ich mehbie esstthk
for ian sin, nosser, ich hen immer
meii Lille gehabt, von die erfchie
Stand an, wo ich mit ihm gange sin
un ich hen —- zwische Jhne un mich
cuch jetzt noch die Hofe an. Das is
itrwethaupt, was einige Frau sollk —«
ich denke, e Frau is en Fahl. wann fe
nit die Hofe anhat. Die Mennfoth,
du«-T- is e ariq iwiekes Seit un wann I
fxch do e Frau nii uff die Hinnetfiiß
stillt, dann is fe gelefft. Ich sin froh,
daß ich mein Alte richtig gewöhnt ben.
Well. ask-mer« was ich hen sage gewost
En Faß hot er gerehft, das war schon
nit mehr schön. Ich will Jhne die Ge
schichi verzieh-le « n en schöne Morgen
is er von den Weddesweiler komme un
ich hen gescknnellt, daß er Witzkie ge
ttunie gehabt bot. Jch gleiche Witztie
als e Meddesen un nein-ne wann un
kann auch als emol en Drin!, wann
ich nii gut fiehlr. »He-sie widdet emol
schlecht gesichli?« den ich gesagt. Wie
et mich keine Ennser gewwe bot, do hen
ich gefragt, ob est-denn den Wehes
nseiler sein Wißkie bald all aedkunte
hätt. Er hot mich en fetchtekliche Blick
zugeworfe, daß mich’ö eiskalt immer
laafe hei. »Jehs«. hot et dann gesagt.
»ich drinie nor for den Riesen. das
du wibder ehbes in das Pehper zu
schreiwe hofi.« Jch hen nicki geennsert
un sell hot ihn miid macht un ee
fagix «Was host Du iwerhaupt for e
Btßnes itvwer mich zu schrein-ei Sell
is e Schehm. Jch veht gar nit kicke,·
wann Du die Wahrheit schreiwe bemit,
answer es sin nicks wie Leis. wo Du
in das Pehper schreiwe duhft.« ,,Jich
W spi« hm ich so recht schnippig Sk
macht, biiahz es hat schon infian in
mich zu heule. «Jehs. das is so,« hot
er gebriillt. als wie en Löh, wann mer
ihn e rehr gemachtes Porter Haussiehk
Megnemme duht, un dann hoi er aus
gepackt wie er’5 in sei ganzes Lewe
nceh nit qedahn bot. Er sagt: »Du
hosi geschriwwe, ich wär en Hausknecht
nrwese, das is so, awwer warum sin
ich einer gewese? blos for mei Ge
fi:ndheit! Jch hen zu wenig Eckserieis
gehabt un do hot mich der Dadter den
0«ttweis gewwe, daß es gut for mich
wär, wann ich e wenig schaffe defi.
Jeh hätt jo einigen anneren Schavp
kriege könne, bikahs die Leit hen sich
als um mich gerisse. awwer des-Schan
die laufende Geschäfte zu beserge. bot
mich besser gefuht un da fm ich Haus«
knecht geworde. Bieseids das is do
crch «ar nicks dabei un ich ienne e
ganze att pramminente Männer, wo
In ihre Jugend Hausknecht geweie fm
un jetzt laufe se mit Deimend-Stotts
un Stohspeips erurn un gehn ans den
Weg, wann se en kam-neue Lehheter
kniete, for Fier, daß sie sieh an ihn
dreckig mache un wo mit blohe, daß
se seltmehd Männer sin. Un dann
rcche anneres Ding: Du haft dochden
Hausknecht geheiraih un Du waricht
froh, daß Du ihn kriegt hosi un Du
Last alle zehn Finger nach ihn geleckt«
Von mein Milidehrstand do hoft Du
nicks gesagt in das Pehper ———-« —
"’do hen ich ihn interupptet: »Weil ich
Dich nit zu arig blamire gewollt heu.
ch weiß gut genug, daß sie Dich nor
erzehn Dag behalte heu, bikahs se ben
Dich nit emol fass Beichte-Viele juhse
ekönnt.« -— «Sell is e Lei.« hot vo
er Philipp gefagi,« se hen mich ehren
voll distschahrtscht un hen gesagt,
wann«s Krieg gewwe deht, dann dehie
se widder for mich schicke, biiahs als
Kanonefutter dehi ich noch long mit
gehn. Dann machii Du Riemahris
its-wer mein Saluhn daß ich do kein
i—q
Suckzeß von hätt mache könne. Warum
uvwek nit? bitohs Du host die Its-stie
nserfch fortgefchtehrt Du bist zu
stinschie ge:ocse, e wenig Luasch aszet
setze un die Kostiemetsch gleiche auch
nit alle Dag steit Lin-wer zu kriege.
Un wenn en Kostiemer so ebaut drei
bis mehrere Glas Bier bei mich ver
zehrt bot, dann host Du ihn gesagt, er
sollt beichhn un sollt Brot sor sei
Kids kaufe. Jch scn en Ehrenmann ur.
dont sub setgett it. Sonst bebt mei
Pickschet un mei Veiohgtasfie nit in
den Buch von die beribmte Deitscht
stehn, wo ich zwanzig Dahlet käschez
Geld sot bezahlt beu. So. ietzt bost
Du’s un wann Du nit lwitte dubsk
in das Weh-per zu schrettve, dann kannst
Du all de Tkobbel ben wo Du willtt
Un noch e onner Dim. Du scheinst
criq stock an Dein Meedchename Zu
sein. Sell wär mich auch ebbe3. Hans
stengel zu heiße. ich denke der Name
Sauerampser is sor einigen Mensche
gut genug. For mich is er ennihan
gut genug. Un ich denke sok Dich auch
un wann ich Dich nit gebeitatb hätt.
dann wärst Du beut noch e gebotene
Hanffteuaeh bitads en anneter svär
nkt so dumm gewese un bött Dich ne
heitath. Die ganze Stadt macht Form
twwer mich un se Wanke- aat ait ek
irartr. bis das Pebpet kommt, Maka
se wos- all sein-, was Du iwwee mich?
zu sage hast. Ich owwet saue: Du -
besser stappst est-et Du wuscht e Ding «
esswggxsssskx sei-»s- Ins-;
« ,- et e n u
siegt-t- hen er bot vie Dei-: THI
" - Wi, da- bei Sonne Haus ge
« · litt hat« Un betrett Im den Bem
mtkit ts et Haus-L Was deute Se «
-. « m f- es May-f Mem ver
-- so e gute su- vte sei-M
d txolldihfnig sit-in Its-wer ifånn er
en , a appe e t« n tim,
dannis et schief gewickelh aZeit eeichi
tech« Un wann et heim loinini, meh
bie, dann duhn ich kein Ding sit ihm.
Ali-wer nin eins frag ich Ihne, mein
Alletwetdester, sehe Se nor immer
inein Meedcdename enner mein Brief.
Eifchtenz suchst et sich dkiwioee un
zweitens duhts so schön saunde. Wann
Se awwek ecksitä Eckøpenzes mil
hatt-we dann könne Se auch den Hanf
fiengel eweg werfe. Well, so elnngl
Mit ville Riegahrds
« uliig italie
Missns Philipp Sanekampfer,
geb· HänfsiengeL
Poftschltippdumm Peinie Se doch
den Hanfftengel recht fett. Vlies
-.-.-.—- .- -..
Tisch ans Maule Carlo.
stn Richard Rathanfon.
Der Finanzleller.
Der große Speisesaal war schon
ziemlich leer. Die vielen Oberlellmy
welche das Aussehen von geheimen
Kommerzieniiiihen und die Winde
von ekgeauten Diploinaien hellen, ga
ben ihren flinken Untergebenen die
Anweisung die Schüsselchen mii Sai
tinen und Tomaienfalai ron den Ti
lchen zu nehmen nnd die rothen Licht- »
schikmchen an den silbeinen Leuchtern J
wieder ukechi zu rücken. ’
Ding die Glaswand der Veranda, s
auf welcher wir saßen, überblickte man l
den fonnendntchflutheienPlatz vor dein
Kasinm Ei war jetzt noch der Früh
stücksftunde fast leer, so daß man un- l
willkürtich die einzelnen Gestalten oie
sich dort bewegten« beobachten mußte.
Ein gut etleidetet, aber ordinär ans-—
sehnder ensch mit kauern Menbart
fah auf einer der "nte. Die aanze
Zeit über, während wir gejriilfitiiett
hatten. saß er dort; unbeweglich theil
nabmslos, den Blick immer auf die
Thüren zum Palaste der Banl gerich
tet. Nur zweimal war er aufge
sprungen und hatte dabei jedesmal ein
großes Poetefeuille hervorgez en, dem
er etliche, offenbar vorher a ezöhlte
Bantnoten entnahm. In demselber
Moment war ein kleiner iitterer here
fast atbemlos die wenigen Stufen, die
von dein Kasino ins Freie führen.
herabgesprungen, hatte das Gelde-Ziel
chen des Granbärtiaen entge engenorns
men und war ohne zu arti en wieder
über die Stufen hineingeritt, während
sich Jener tief verbeugte, sich dann wie
der auf feinen Platz setzte, eine Blei
ftiftnotiz in einem alten Notizbuch
macht, das er bedächtisz der-auszog uns
zurücksteclte, und dann wieder unbe
wealich sich weiter von der Sonne be
scheinen ließ.
Eben jetzt spielte sich die nämlich-.
Szene zum Dritten Male ab. Tier
Kleine tarn atbernloä herbeigeftiirzt,
der Andere gab ihm lile matisch von
dem analt der Brie,tas e; der Eine
ltef wieder hinein, und Jener sag aufe
Neue in der Sonne. Zwischen eiden
schien bei der ganzen Attion tein Wort
gewechselt zu werden.
.Heute scheint dar-Geschäft kei Theo:
tatis wieder gar nicht zu geben«. sagte
Beatrice und lächelte. »Das ist nämlich
ein großer Bankier aus Kiew, ein Ar
menier, tolossal reich.«'
Ich sab mir den Mann in der« Sonne
an, der in seiner Groblnochigteit durch-«
aus nicht wie ein Atmenier ausschaut:.
Beatrice setzte das Gläschen Chartreusc
nieder, das sie gerade zmn Munde füh
ren wollte. «Wo denten Sie hins« be
lebrte sie mich. aDer tleine Quecksil
berne ist Theotalis. Ach, Sie vermu
tben, der dicke Ettenne dort wäre ein
Bankier, weil er dein Anderen dasGeld
aieth Keine Sankt Das ist, wenn
Sie ein liebenswürdiges Wort anwen
den wollen. ein Geldverniittler, wenn
S ie aber die fern von diesersaubertiiste
übliche Nornentlatur wünschen, etn
Wacherer.« —
»Und der Inhaber eines großen (
Banihaufes fiebi mit einem solchen-Jn
dibidunm in Beziehungen-« fragte ich
verwundert.
»Es ift für ihn das Bequemfte«, er
widerte meine Freundin. Eber-taki
spielt gern und leidenschaftlich Er
tennt feine Leidenschaft nnd weiß, daß
es ieine Summe gäbe. die er nicht im
Moment fieberhaftr Erregung auf dein
grünen Tisch verschwinden ließe, wenn
er fie bei fich bäitr. Er hat deshalb
ein fehr einfaches Mittel gefunden, um
fich zu beherrschen· Niemals mehr und
niemals weniger als viertausend Fran
ten in der Tasche. Das ist seine De
vise. e»Diese Biertaiisend braucht er
aber vielleicht zwan igmal am Tage
Das sind achtzi tau end. Hätte er die
ganze Summe · sich, dann könnte fic
sofort weg fein. So aber muß er im
mer aus dein Saale heraus, wenn er
ins Verlieren kommt, und erhält im
mer wieder nur Vieriansend. Er tühlt
sich eine Sekunde lan ab. tommt zur
Besinnung und hütet ich vor allzu gro
ßen Einsiitzen.«
Ich begriff immer noch nicht, wes
biilb der armenische Reibob zu einer
fqlchen Selbsterziehuizis iind Spielhy1
aiene sich mit einem ncherer in Per
bindung zu sehen brauchte. Da Quinte
ex doch seinen Diener, den er o nehin
taalich aus Nizza mit herüberbrin en
mochte, beanftraaen, vor dein Ko no
mit dein Finanzproviant zu warten.
»Sie kennen die Pfhchol ie des
Spielmenschen noch immer nich «, sagte
» Beatrixe. »Wenn Theotatis sich das
Geld leiht und dein dicken Etienne
» dafiir ein paar hundert Franken täg
; lich zahlt, hat er immer den Anreip es
« wiederaeben Ins-wägen Sol-ab er mit
feinen Vierte-find ordentlich M
nen hat« bwsterimchs heiss- III
Ein kigknthiimlimkg kdnigi. Fomxkitsgkstyenk
Die Lieblinggtochtee der Königin
von England, Prinzessin Beatrice, er
l hielt. als sie den Peinzen geinkich von
Patienbekg heirathete. ein eschenk von
ihrer königlichen Mutter, das den
praktischen Sinn derselben kennzeich
nete —- nämlich eine Sammlung von
Schuhen und Stiefeln. Sie waren in
prachtvolle Schachteln eingepcat —
secht Paaee von derselben Sorte in ei
nee Schachtel. Es befanden grad in der
Sammlung alle Arten von eiistiefeln
und Stiefeln iiie seht kaltes Wetter.
abee auch mit Spiyen prächtig ausge
———-——I
stattete Ballichuhe. bequerne Haus- !
schade etc. befanden sich darunter-. In ’
Bezug auf die Fußbetleidung ist die »
Königin Englands keineswegs neu-;
modifch und hält es mit bequemen «
Sol-abweist in welcher Beziehung ihre J
Töchter mit ihr übereinstimmen Die j
Photo raphie der Schuhsamrnlung ift !
jetzt er zur Veröffentlichung-gelangt «
Di: Prinzessin wird sich ihr Lebetang
wohl nicht mehr mit dem Ausscheier
vpn Schuhen a eben müssen, da sie (
bis zu ihrem En e mit solchen wohi- J
versorgt fein dürfte. «
L
händigt seinem Finanzmächter eine
größere Summe ffern. Mit dem eige
nen Geld hätte er diesen Trieb zum
FOR-Alten nicht. Und überdies will er
weder von seinem Geschäft in Klein
noch von den Banldiiusern an der Re
viera. bei denen er doch sonst fortge
setit Summen erheben und wieder ern
zadlen müßte, tontrollirt werden. Mit
Etienne rechnet er ad, wenn er fort
reist. Dabei redet er sich auch ein« daß
sein Risiko descheiinlt ist. Denn mehr
als hundertsiinfzigtansend Franken
wird ihm sein Finanzmnnn taum zur
Verfügung stellen lönnen. Die verliert
ee oder gewinnt damit, lvädrend der
Andere auf alle Falle Dreißiqtanfend
als Nonen heimträgt So sind beide
Theile zufrieden«
»Diese Lust hier ist wirllich erstaun
lich," saate ich kopfschüttelnd-. »Wie
jede Pflanze sich hier ander-z entwickelt
end absfonlerliche Formen annimmt,
so thut es aneb der Mensch. Ein grosser
Bannen in dessen Buchtiollerei daheim
leiser sorgfältig pfennigweife der " ins
fuß berechnet wird· nnd der sich opf
schmerzen darüber macht, wenn man
den Tislcnt um ein diertel Prozent
erhöht zanlt hier sornloo mehrere hun
rsert Proz-nie an einen Wucherer. lind
ein Gelt-verleihen der anderwärts enn
Eenk Flaurelen und llnterschr·fien Und
Wechsel verlangen miirde, iriebt are-txt
Summen her. ohne das-. er sich auc
nnr den Empfang bestätian läßt«
»Das Verhältnis-, zwischen Theola
lic- und Ctienne ist in dieser Beziehung
noch qar nicht so merkwürdia,« meinte
Beatrice. »Der Armenier ist sicher.
Das weiß feine graue Pumpstfminenz
sehr genan. Aber es qibt Gelt-verleihen
die noch viel leichtsinniger scheinen nnd
trch dabei ganz aute Resulate erzielen.
Sie sollen gleich sehen. Angnste!«
Einer der behält-lex aussehenden Kell
rer trat heran.
«Madarne und Monsieur befehlen
Monat-«
»Nein, Anat-iste, den Aaffre hat-en
wir schon. Ich wollte nur tragen, wie
die Geschäfte geben« sagte Beatrice.
»Mein Gott, Madame, die Saison
ist ganz got im Gange; alle Zimmer
besetzt.«
»Unfinn. Auferste. ich meine nicht die
Geschäfte des hotels, sondern Ihre
einenen.« Und dabei wiegte sie ver
standnißinnig den Kopf.
Augustr nahm eine halb bedauernde
dclb rronische Miene an. ohne «edoch
die Grenze jener deooten Höfli eit zn
öder-schreiten welche dein wohlgestim
ten Kellner nahe-steh «halien Madame
Pech geh-m
» Wenn siir miet- branche ich tein
. Geld,« wehrte Beatrice lachend ad.
s »Auch Monsieur nicht,« ergänzte e, da
see den Blick des Lellners an mir
tut-m sch
Augnfte atlrrnete ans. »Es wäre rnir
auch gerade heute eer peinlich gewesen. »
denn ich hätte adarne nicht dienen
können. Lauter Außer-stande. Seel den «
nächsten Tagen müssen zelfn M« ein
sehen Gestern war ich wirklich tu Ber
. enheitz Ein se r feiner herr, ein
ei ernst-her Of zier, brauchte Geld.
Ich da nichts mehr flüssig· aber
wollte den Mann M nicht irn S ’ .
lassen· Gehe also hause und la e
rnir die Speer-lassen meiner Kinder
elen. Die wollten erst nicht. aber ich
date ihnen- Gebt nur her, Ihr be
tomini auch gute Interessen. Man muß
die Kinder bei Zeiten für das praktifo
Leben erziehen. Aber die paar hu
deri eFranken langten nicht. Mit Mii e
und Zipth bekam ich denn zweitausend
bei meinen Kollegen drüben im Cafe
zufammen. Es ist eine wahre Kala
miiät: die Kellnet dkiiben im Cafe
haben nie fliijsiges Kapital. Verzetieln
es iknmer in Kieinigteiten. Geben
zwanzig und vierzig Francen an ab
gebeannie Spieler, die ihnen eine Ufr
zistn fand dalaffen. Es ist rein
läche-· i.ch Wenn Einer eine kleine
Summe will nnd wenn er aar ein
Pfand laßt, [oll man ihm nichtgg eben.
Die können ins Leihhaus neben. Da
oben gauf sfrnnziåstftlsfern Gebiet find ja
knien Armseuisaeidfielienf
nd Au gufie deueete an t dee
III Ende der Pausen-r e hinweist
Mr hie-i ne Restenthma bei-A
stlchei Zeug nicht-« Er sagte es init
einem Stolz« aus welchem die Schatze
Indiens heranallangen »Es iit eine
eigenthiiniliche Sache mit dem Geldwe
tuhen." fubr er fort. »Wenn Madame
erstatten will ich Ihnen sagen, rate ich
dazu etomnten bin. Jch war immer
-getvo t, sparsam zu sein und mein
Geld d-i einander zu halten« Nun
hatte ich mir etwas gespart, und da
sagt eines Tages ein großer herr, der
schon ein paar Jahre immer bet uns
abstieg« zu mir: Auguste, sagte er, lon
nen Sie mir tvdlitaufend Franlen
geben? Ich wagte, daß er ein großer
Herr war, und da sagte ich: Jch kann
schon. aber was get-en Sie mir iiir
Sichrer-eilt Vapiere oder eine hypo
tbet oder was sonst? Da lachte er und «
meinte: Augusir. Sie sind ein Ochse;
nenn ich Sicherheit-n hier hatte, dann
singe ich doch zu einem Bantinstituti
unt täine nicht zu Ihnen. Jcti tiderleate
mir seine Werte nnd dann saate ichs ;
Ja, Sie baden Recht, icts bin ein Ochse. l
nnd and ilim die zwölitansend Fran- ;
tin. Ja-, habe ein sehr gutes-, Geichiiit
damit aemachtv Und seitdem weis-, tax
tas7 man solche Geschäfte überhaupt
isnr machen taan, toenn man einiasfk
Vertrauen dat, sich die Leute aniielit
isnd ihnen ohne Weitereg aiebt. war sie
laben wollen«
»Betmnmen Sie Ihr Geld immer
zi.riicl?'· sraate ich. .
«Iait immer. Mitunter aiedt esjn
einer-. lleinen Ausfall Aber der lomtnt
wenig in Betracht. Denn die herren.
rie mit meinen Tausendirantenichei
tien gewinnen, sind immer sehr nahel·
trenn sie das Geld zurückbringern Zin
sen habe ich noch niemals verlangt,
aber man ichenlt mir meist einen an
ständigen Betrag. Und wenn auch
durch einen etwaigen Ausfall an der
aunsen Geschichte wenia verdient wird,
se bat man doch die Genugthuung, den
Gasten gefällig gewesen u sein« «
Jch salf rnir den hilantbropect
lichelnd an. »Und Sie haben aar keine
Sicherheit?«
Er lchrnun eite. «Eine decks. Die
Lillertvesentli ,ste. Die Leute, denen
isxcn leiht, sind Spieler. Und jeder
Spieler will rcch wieder einmal nach
Mante Carlo tonimen. Deäbatb brennt
sa leicht Keiner durch. Einmal freilich
hatte ich wirklich Anast. War da ein
Mann, augenscheinlich ein ieinerMann
der sich fiir einen Gutsbesiyer autt Pa
len mitgab hatte einen Diener bei
sich. einen alten Kerl, dein er alles ans- i
vertraute, auch Geld. Ich wußte, daß ?
er hoch spielte und schon viel verloren ;
haben mußte. Alle Augenblicke tam T
der Postliote mit sitnf Siegeln und der
Depeselpnbote rnit Anweisunaem Ne
. also, natiirlich, eines Tages siht er bei
rntr nett Achttauiend in der Kreide.
Arn anderen Abend hat er ein Vani
densliiet und gewinnt hundert Mille.
Ich re es schon asi Morgen· als ich
ins tel tomrnr. Madame wissen ja,
ich schlafe nicht hier im Dasse. Oe en
Ihn Uhr tliagelt er; der ener soll
eminen. Der alte polnische Kerl er
chetnt aber nicht« Man suchtund
acht. na — kurz-—- toas solt ich. hnen
agen, er war verschwanden he tnltch
rrt ntit dem ganzen Bermöaen, meine
Wusend auch dabei. Der Guts
liest-fee ist außer sich. sth Hirn-net und
hö e in Bewegung; tetne Spur von
km thickitkpvksuew sta- te bit-!
Illm also III-DIE UVYT g, Cis lksuklg RGO
Polen heimzmeiien und ich mußt e
ihn sieben lassen ohne meine schönen
acht Scheine wiederzusehen Dei-Meise
geld hatte ihm die Bank geqeben Aber
denken Sie: sie-g einer Woche ieas alles
pünktlich ein. er alle Diener, der
wohl ein Erbstück im hause sein mußte,
balle sich aeiitgeti daß der junge Herr
ein Vermögen verspieltr. Als der nun
an dem letzten Abend hundeei Mille
wiedeeqewonnen hatte, nahm der Alls
ganz einfach das Potiefeuille und fuhr
heimlich noch Polen. Die Verwunde
sing maq nichi schlecht gewesen sein
et Niedee ebwebene icsiilos nnck
Hauseigen, un derivmilche Kauzihm
die vermeintlich verlorene Summe aus
händikm Ich hat« Ihnen reiten
wollen« Hei-bist Päcubaibemsu Jun
ius-. n a se Inner
Cle IN Mast-R Und lese- Sie
W
Madame so habe ich auch in diesem
Falle nichts eingebüßt Man Zagt ja
kocht An Polen tft noch nich s ver
oten.«
Mit dieser Wendung, die et o enbar
site get reich hielt, wollte sich ugusie
einen bgang machen, wie es in- ver
i Theaterspmche beißt. Denn et ver
« beugte sich nnd ging zur Kasse, tun uns
scte Rechnung ordnen zu lassen.
»Halt) Ganymed, halb Metiuk,«
lsgte Beatrice. »Ein Kellnen der sei
nen Gästen Kassenscheine setvitt.«
Als wir entstanden sahen wir-Denn
Theotatis zum vierten Mal die Treppe
mnunteklaufen Ettenne M; ZUWI
wettet nig- seinem Plane.
»«Dkt ann ersetzt sich dort ein Vet
mVAM-»« Füchse ich »Und-erwarte ers
EVEN sich die Leute Aemtek und nähere
Stellungen Andere Länder, andere
einen. I
Ein Beinch.
Humans-te Von Militta Großmann.
Es giebt Menschen« die stets ech
haben, man nennt sie schlankweg ., ech
WANT
zin diese Kategorie gehörte auch
Werner, der Sahn des reichen Fabrik
besi rs Lassen. s
» r stets nur Pech gehabt im Le
ben, wird essendlich auch gewa nt,«
singt der vielberiihmte Bettelstu nt.
Werner Lassen tannte das nistet von
sich sagen, im GegentheiL bei alhtr
Gelegenheit verzweifelte er in stets stei
« gender Tendenz.
Unser Pechvocsel stand vor bereist-»te
gel und betrachtete sein Kontersei. ass
’ lich war es nicht« das hatten ihm ·chan
; viele gesa t, besonders wenn er den
; braunen chnurrbcrt emporjwirbeltr.
’ »Du, nur immer sicher austre en, alter
; Junge, wenn Deine Augen nämlich so
I ·:.;,!:ast» nmherbljelen« wie beten Basl
» fisch. der zuizi ersten Mal in den Bass
; saal tritt dann machst Du das größte
s Sckmssgesichh was je eristirte,« hatte
, ihm ein auter Freund auf Ehrenwort
versichert.
Der junae Mann halte ’entschieden
» Gliicl bei densWeibern Da war zum
Beispiel aie lieine Anny Beheends,
welche aus dem Eise in dem niedlichen
Schlittschnhlastiime. in dem sie zum »
Anbeisken aussah, stets so lange herum »
leaierte. btg er nicht mehr widerstehen
lannte soweit war er bald und sie
fxi seiner Tirtnerin trachte. Dass cr
ich cis iibcr die Ohren in Annn ver.
liebte. rrnr aus-spitz nicht seine Schis'd, I
raiiir lkrtte er aber aus dem Gewissen.
das-. tie tieine neetitcttse Dame bie- »Zum
!iiasend«rerden" silr ihn schwarmtr.
Heute nun wollte cr herrn Beinen-as
seine Aunvartuna nia n, um bei ihm
um die Hand seiner To ter anzuhal: ?
nn.
Er itatte bei Annn einiae zarte An- »
dentsmgen sollen lassen und diese lzatte
nicht »mein« gesagt ——- das bede.«tet bes
lanntlickx «ia«.
Jetzt schlüpste Werner in den Frael l
und zog schließlich seinen Paletai nn, s
welcher aber der augenblicklichen Mode I
wegen die Swi«ße des Gebt-tara zu I
tranaeltrast verleite. Schnell steckte er
dieselben unter und zwar seit, damit
nicht am Ende einer beim Gehen her
varaucktr.
Als er aus der Ltnustltür trat, sing 1
et- leise an zu schneien· i
l
..Das lann auch nur mir passiren,«
dacate Freund Weiner. und .vintte ei
ner Droschte, damit sie ihn an der. Be
stimmungsort betörderr.
Als er vor der Vertreters-schen Villa »
stand, durchschritt er den kleinen Var- »
Harten . An der Hatt-these eint-sing »
ihn ein nicht gerade allzu appetitliches ;
Scheuerweivaelches bei-n Sicheuerns
der Steintreppe war. ·
»Ach· heute ist ja Sonnabend,« J
dachte er, «hiitte auch einen anderen !
Ta wählen lönnenJ (
rsichtiq erstiea er die Treppe nnd i
betrat den mit Masatl belegte-r Vers -
slur. Da! Ein Krach! l
Werner Lassen war ausgerutscht
und hatte sich mit Apis-nd hin-ges . :
»Ach« ich Unqiiiettzrnenich« ' uchz e er. »
während die Schenerfrasi sich theil
nahinsvoll danach ertundigte, «ob he
denn nich tieten könnte -— warum mö
tenc denn grad« in die grüne Sepp
rinleegen.«
«Lassen Sie sich ·a nicht stören,« ents
gegnete er bissig, in ein er sich demishte,
feinen störte-: wieder in die senkrechte
Stellung zu drinnen·
Da wurde die Wiiidfangthåire ge
öffnet und Annn erschien. Ach tu tie
bcr Gott, Herr Leise-W
Man sah ihr an, daß sie nur mit
Miihe das Lachen unterdriitttc
«Fröulein»Annn —- diese Situation
»Wollte Sie da von des Lebens
Miih' Und Plagen ausruhen?« neckte
sie, »nicht?« Nun, dann stehen Sie doch
wieder aus·«
Sie lachte jetzt ganz hell heraus nnd
Werner stimmte mit etwas sauer-süßer
Miene rnit eins-Einige Minuten spä
ter stand er im Besuche-immer.
Annh lud ihn zum Sitzen ein unt
Werner ächob mit wieder ganz vie-«
gniigten innen seinen Chapeau unstet
den Stuhl. Kaum hatte er sich nich-k
qeiassery als et, wie elettrifcrt auf
spraan
En ehlickx er hatte sich auf eine der
niedit n Pappichachteln gefest, die
agtgshnlich mit Süßigkeiten gefüllt
Unnh schrie auf, während Werner
tr tot denSchaden betrachtete. .Mein
It uiein, ich bin verzweifelt.« schrie
er erduipüehlerYQ da W
« s e . u s tt La «
feu,« erwiderte sie freundlicsench bL
tm nur einen fotqen Seh-es, th
W
Grunde ist es gar nicht so schlimm,
Käle ip sie ja doch beinahe leer aegessen
Wernek war getiihkiz daß iauni ein -
Bonbon heraus enornnien war, rose
konnte er wohl eben. Er siberleeite
schnell, eine wie rosze Bonboniere uf
einer Anny Dis-enden tonnie, ohne
daß sein Poriemonnaie mitten Jianx
nat zur Kur zu seinem Vater wandern -
müßte.
erner entschuldigte sich noch viel
inusendmal, aber Annn wollte davon
nichts wissen.
»Nein Herr Lassen, ich habe selbst
Schuld; warum niuszte ich die Sch:ch«
tel ans den Stuhl setzen —--— also irre
cheri wir nicht mehr Dariide:.·«
»Zu gütig, mein Frwslszm Esther
sitt Here Vater ist heute wol-l nigst zn ,
inmion
»O gewis-» Herr Lassen Papa Muß
»Den Augenblick ans den: Geschäft
t: inmen nnd Mann-. wird cui-il sgkrleYIh .
i«frl.)«.inen. Ase-S siihrt Sie denn l,:r,
wenn icki sraqen dars.««
»L- Friiulein Annn « Sie wis
sen ja ich sprach ja schon Jason
in möchte Ihrem Herrn Vater und
Ihrer grindiqu Frau Mutter —- ei
wafs sagen - -«—«
»Aber ist er- denn gar io schlimm.
daß Sie plötzlich so verjisrt Tug
iehen?« .
»O Fräulein Annn —- Sie wissen
c; —- ——— —«
»Aber ich bitte Sie, ich erinnere mich
wir flieh nicht —- — —«
Auf ver Etat-any — —- —"·
. Wettern —- — — ——«
aNarrn-di als Sie rnir daran ing
ist- aß die Musts lv lchlecht spie-e —
Ach fo, da erzählten Sie mir, wenn
nicht irre daß Fräulein Walter
itzagz getraut würdes«
»als-I recht. «
JUnd anni«
Werner di ickte Annn verblüfft an,
»aber verstanden Sie mich denn
nicht ?«
Verflandenk
»Aber Fräulein Annn, liebes Fräu
lein Annu —- ——— —- —«
,.O, Herr Lassen —- —« Anny
nsnrde vloplich verlegen; ihr schien e ne
eletrrische Bogenlanrpe auszugehen
Eine halbe Stunde später srst die
tleine Familie mii dem neugebacienen
Bräutian beim Champagner, sein die
Verlobung würdig zu begielzen.
Werncr bat sein Glas in der Hand
and will es an die Lippen führen, rca
iallt sein Blick in den wandhohensvie
cel --«s »ein-VI Das Glas niiirde thr
rend hingeichrnetrert lein, wenn richt
der Stumm-Teppich es vor dem sich-e
rem Tode Lewahrt hätte.
Werner fintt könnend auf einen
G Luni die Frackfchöfze — entsetzlich
vergessen, loszuniachen ---— darum
darum erst die lachelnden Gesichter
— entscnlichk Tableain
-..-...-. ---—
Zu Warnte getragen.
—
Dokn Eugenio Faria da Teixeirm
dessen Bildnis wir hiermit bringen, ik
ein Verwandter des ehemaligen Kaki «
ters von Btasilien, des Dom Pedro s«
ll Er wohnt in New York und leider
gegenwärtig an Gelt-man el, weswe
gen er ern seinen Titel ar uez dass-z
Aguia ranra aflekir einige ausend ;
Doliars an den ann drin en möchte
In einem New arter Tage latt hat er
denselben zum ertause angezeigt. Als .
der Marauis var drei Jahren nach
New York karn, schiiyte man lein Ver
rnöaen auf 850H00000u Er sauste
eine schöne Residenz und ließ das Geld
nur so fliegen. Später heirathete er
eine reizende Merieanerin und gab ihr
zu Ehren großeZesie Die Gaste in
» dem hause de- arquis an Westend
Avenue und 105. Straße sanden
manchmal Diamant- Vorstecknadeln
neben ihren Tellern als Erinneruan
gaben vor. Dann verschwand
Frau und der Edelmann verschaffte
sich in Datota ein Scheidungsdelret.
Es folgten Gerüchte über ilnaneielle
Verlegenheiten des Marquig. Man
erfuhr. daß er von Schwindler-: des
noch übrt en Vermögens beraubt wor
den sei. «ur Antilndigun des Ver
tauis feines Titels- trieb t n die Mit
tells lelt. Kauflustege müssen, wenn
Untertanen Mitglieder des Cincin
nati - Ordens. der Loyal Le- ion over
der Sons pl tbe Revolution fein.
MEPH
Die »Zum che Zeitung« Mr. IliTh
berichtet aus erchtesgaden: »Wie von
dort gfchrtebrn wird, brachte die Ca
pkllk s Bamberger Kaiser - Ulanens
Regtrnents um qcht Uhr früh dein Ge
burtjts iltnde rtne MorgensSerenade
dar. un Abends bot das Be e .
dener T al einen gern u Mr 1
helles- nbllrt.«daEsT weite w
ewe en, wenn i l Its W
närchenhaften Aue-let Wen nnd
Mantel-e am Uhr-I IesV-flinken
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