Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, August 25, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

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    sitt-Mut
Ventlnton Tschechow. — Dein
Mfsifchen stack-erzählt von E. v. M.
Eine Gesellschaft von Jägern über
nachtete in einein Bauernhause auf fri
schem Pen. Der Lust-nd o.ta.e du«- s
Z er, von der Straße her erklangen
tie antmertöne einer Harmonika; das
Zeu verbreitete einen sitßlichen, -die
erben erregenden Duft. Man sprach
den Hunden und Frauen, von Schneid
fen und erster Liebe. Als die Herren
schon alle Damen ihrer Bekanntschaft
turchkritisirt und hundert Anetdoten
erzählt hatten, ließ der Dickste unter ib
nen, der im Dunkeln einem Heuschober
lich, ein lautes Gähnen hören und
agte: »Das ist keine große Sache, ge
liebt zu werden« Die Damen sind da
zu da, um Unsereins zu lieben. Jst aber
Einer von Euch gehaßt, rasend und lei
denschaftlich gehaßt worden« meine-Her
ren? Hat Jemand von Euch die Won
nen des Hasses kennen gelernt? Was :’«
Es erfolgte keine Antwort.
«Niemand, meine Herren-Z« fragte
per Dicke wieder rnit seiner dröhnenden
Baßstimnte. »Na, ich bin gehaßt wor
den von einem hübschen jungen Mäd
chen und konnte an mir selber die
Symptom des ersten Hasses studiren.
Des ersten, meine Herren, weil das et
was der ersten Liebe direkt Entgegen
gesetztes war. Uebrigens passirte das,
was ich eben erzählen will, zu einerseit.
alj ich noch keinen Begriff von Haß
und Liebe hatte. Jch war damals viel
leicht acht Jahre alt; doch das schadet
nichts: hier« meine herren, spielt nicht
Er die hauptrollr. sondern Sie. Nun
hört zu! An einem schönen Sommer
abend, kurz vor Sonnenuntergang, sa
ßen ich und meine Gouvernante Si
notschka, ein sehr liebes und poettsches,
direkt aus der Pension kommendes Ge
schöpf, im Kinderzimmer und lernten.
Sinotschka blickte zerstreut durch das
Fenster und sagte:
«Also wir athmen Sauerstoff ein«
Jetzt sagen Sie mir, Petja, was athmen
mir aus-Z«
»Stickstoff,« antwortete ich,aus dem
selben Fenster guckend.
»Richtig,« gab Sinotschla zu. »Bei
den Pflanzen dagegen ist es umgekehrt
sIe athmen Slickstoff ein und Sauer
stoif aus. Stickstoff ist im Seines-mas
ser und im Kohlendunst enthalten . . .
Das ist ein sehr schädliches Gas. Jn
der Nähe von Neapel gieth die soge-«
nannte Hundehdhle, die mit Stictstoff
angefullt ist; wenn maneinen Hund da
htneinlaßt, so erstickt er und stirbt-" -
Ueber diese unglückliche Hundehöhle.
in der Nähe von Neapel kommt fast
tetne Gouvernante bei ihrem Unterricht «
in der Chemie inaus. Sinotschla plä- s
dirte immer se r eifrig für den Nutzen!
der Naturwissenschaften wußte aber
FLH der Chemie schwerlich noch etwas-s
ander dieser Höhle. , « » s
Im· sit Hk Mitk, das Gesagte wie
der len. Ich hat-T Dann fragte steJ
toa derhhorizont sei. Jch antwortete.,
Und welkend wir den Horizont und
die Höhle durchtauten. machte sich meins
Vater unten auf dem Hofe bereit, zur «
Jagd u fahren. Die hunde heulten,s
die P erde stampften ungeduldig unds
lvlettirten mit den Kutschern, die Dies .
net stopften den Tarantas mit aller
hand Sachen voll. Neben dem Tarans
tas stand die Liniendroschte, auf wel-l
cher meine Mutter nnd meine Schere-s
stetn Plah nahmen —- sie fuhren zu
vanihtis zum Namenstag. Zu hausel
ieben nur ich, Sinotschta und mein
ölteker Bruder, der Student, welcher
Zahnschmerzen hatte. Ihr könnt Euch s
meinen Neid und Kummer vorstellen. ’
«Il o was athmen wir ein?« fragte»
Sind chta und sah aus dem Fenster.
«Suuetstoss . . .« T
. a, und horizont nennt man die
Ste , wo, wie uns scheint, Erde und
himmel zusammenlommen . . .«
Da fuhr der Tarantaj ab, hinter
drein die Liniendroschte . .. Ich sah,
tote Sinotsehta einen Zettel aus der
Tasche holte, ihn trampfbaft zusam
menballte und an die Schlafe oreßte,
M dunkelroth wurde und nach der
Uhr ich « »
»Als-) ver en Sie nicht,« sagte sie,
.bei Neapel findet sich die sogenannte
Hundehöhle . . .« sie sah wieder nach der
Uhr, «tvo der Himmel und die Erde zu
sammenzukommen scheinen . . .!«
Das arme, kleine Ding ging ein paar
Mal aufW durchs Zimmer und sah
noch einmal aus die Uhr. Wie hatten
uns noch mehr als eine halbe Stunde
. zu beschäftigen »
s .Jekt Arithmet1l!« sagte fie, schwer
athmend und mit zitternden Händchen
im Rechenbuch bliitternd. »Hier, lösen
, Sie die Ausgabe Nummer 325, und ich
· . . . ich komme gleich . . .«
Sie ging hinaus. Jch hörte, wie sie
die Treppe hinuntetflatterte, und dann
sah ich durchs Fenster, wie ihr blaues
Kleid hinter« der Gattenpforte ver
schwand. Jhte raschen Bewegung-km
die rothen Wangen Und das auiqeregte
Wesen wetten meine Neugierde· Wo
hin lief sie und wonach? Mulsant-ents
lich entstickeli, wie ich war, hatte ich es
sofort heraus: sie was, die Abwesenheit
meiner Eltern bei-intend, in den Gar
ten gelaufen, um sich an den Himbeeren
und Kirschen gütlich zu thun. Und ich
, AM, ihrem Beispiel zu folgen, warf
W Recheybuch bei Seite und lief auch
. is sen Genie-.
— tue-se ssu den Kirschbäumen,
ist schon nicht wehe dort. Bee
«" sei as den html-ema« den Stachele
M set iitie des Wächterl geht fie
km den miisesaeieu zum Teich hin
»s- m bist bei jedem Geräusch zu
drein nnd M bexm Her
im! Arn zmischen zwei dicken
Hat-U Weidenan M mei- the
siet Bruder Sascha; sein Gesicht sieht
nicht nach hnschmerzen aus. « Zück
sirahlend s t er Sinotschta entglsgi -en.
IUnd Sinotschka gebt ans ihn zu, ais
zwängt man sie, in die bewußte III-n
dehöhle zn steigen und Stickstofi zu eths
cnen —- srhwer athmend, mit schleppen
dem GAK und zukückgeworsenemKovf
. . . an sieht, daß sie sich zum er
stenmale in ihrem Leben auf ein Ren
dezvous begiebt . . . Nun steht sie vor
ihm . . . Einen Augenblick sehen sich
die Beiden stillschweigend an, als trau
I ten sie ihren Augen nicht Hierauf
! scheints als werde Sinotschla von ei
I ner unsichtbaren Kraft vorwärts gesto
Ißery — sie legt ihre Hände aus Sa
i schcks Schultern und lehnt ihren Kopf
an seine Weste. Sascha lacht, numilt
nnzusammenhängendeö Zestq und iaszt
I Sinotschla mit der Ungeschirttiwteit ei
nes sehr verliebten Menschen mit dcirrn
Ihänden beim Kopfe. Dir-sei wunder
I bcres Wetter, meine Herrschaften! Der
Hügel, hinter dem die Sonne unter
geht, die bei-den Weideanume, die grü
nen Ufer, der immel — alles dieses
spiegelt sich im. eich, und Sascha und
ISinotschta dazu. Dabei tiese Stille
rings umher. Ueber-n Schilf oinze
ISchwarnie goldiger Libellen, hinterm
GIaraenzaun die heimlehrendeBieth er
de Kurz und gut —- ein Bild zum
Malen
I Wenn-heu- Jchiapieichk hinter ihr
: Jch begriff von der ganzen Geschichte
nur das Eine, daß Setscha Sinotschta
geküßt hatte. Das war unschicklich
Wenn Mama es erfuhr. so betamen sie
Beide was auf den Pelz. Jch fühlte
mich plößlich unbebaglich und genirt
und ging in mein Kinderzirnmer zu
rück, ohne das Ende des Rendezoous
abzuwarten. Da ich ein großer Pfif
fitus war, saß ich nun über meinem
Rechenbuch und überlegte. Mein Ge
sicht wurde von einem siegesbewußten
Lächeln verklärt. Einerseits war's mir
angenehm, Mitwisser fremder Geheim
niffe zu sein, andererseits wars-» ein er
hebendes Gefühl, daß ich jeden Augen
blick solche Autoritäten wie Sascha uno
Sinotschla des Nichtwissenss gesell
schaftlicher Anstandsregeln über-führen
konnte. Jetzt waren sie in meiner
Macht« und ihre Ruhe hing vollkom
men von meiner Großmutt; ab. Na,
ich würde es ihnen schon zeigen.
Als ich mich schlafen legte, lam Si
nctschta wir gewöhnlich ins Kinder
zimmer, um zu fragen, ob ich ebetet
habe, und nachzusehem ob i nicht in«
Kleidern eingeschlafen sei. - ch guckte
in ihr hübsches, glückliches Gesicht und
grinste. Das Geheimnis drückte mich
und mußte heraus. Jch mußte eine An
deutung machen und mich an dem Ein
druck den hervorrief, ergötzem s
Eber i weiß!« sagte ich grinsend.s
CHLT »das «
«Was wissen Sie?« «
»in ——— hi! Jch sah, wie Sie sich ais-l
ter den Weiden mit Saxcha litßten! Ich
gan Ihnen nach und ab alles. . . . s
Sinotschta zuckte zusammen, wurde
diinlelrotb und lehn e sich schwer auf
das Nachttischchen, au welchem ein
Glas Wasser und ein Licht standen, —
sie war gan niedergeschmettcrt von
meiner Andeu ung. ,
« »Ich sah, wie Sie . .. sich küßten
.. ." wiederholte ich lichernd und mich
an ihrer Verwirrung ergößend. ..
, Aha! soll ich’s mal Mama erzählen?«
Die arme, leicht oerzagte Sinotschta
sab mich orschend an, und da mein
Aussehen ihr sagte, daß ich wirklich al
les wisse, faßte sie verzweiflungsvoll
meine Hand und murmelte lese mit zit
txrnder Stimme:
«Petja, das ist gemein. . . ! Ich flehe
Sie an, um Gottes willen . . . Seien
Sie ein Wann .. . sagen Sie Niemand
Unständige Leute spioniren nicht
. . . das ist gemein ich flehe Sie
anl«
Das arnie Ding hatte riesige Angst
vor meiner Mutter, einer strengen und
tugendhasten Dame —- das war eins;
zweitens mußte sie nothwendig meine
grznsende Frafe als eine seschiinp ung
ihrer ersten. reinen und poetischen iebe
empfinden. Sie lönuen sich also unge
fähr ihren Seelenzustand oergegenwaei
tigerr. Sie schlief meinetwegen die gan
ze Nacht nicht und erschien beim Mor
Haenthee mit dunkelblauen Schatten un
:ter den Augen . . . Als ich nach dein
Tbee Sascha be egnete, hielt ich’s nicht
aus —- ich geil-Be und sagte prahlend:
s All-er ich wei ! Jch sah-« wie Du ge
stern Abend M. Sina tiißtest!«
i Saschasah michan und sagte:
»Du hin sammt :
Er war nicht so verzagt wie Si
noischia, und daher ging bei ihm der
Effekt verloren. Das stachelte mich
ioch mehr auf. Wenn Saschz keinen
Schreck bekommen hat, dachte ich, lo
czlaubt et augenscheinlich nicht, daß ich
alles gesehen habe und weiß. So warte
Du nut, ich wert-I Dir b.weifen!
« Vormittan wahr nd d:s Unterricht-s
fah Sinotschta mich keinmal an und
iftottette beim Sprechen. Siatt mich in
z nicht zu Jetzem suchte sie sich bei mir
einzuschmeicheln, stellte mir gute Rum
mern und ließ mir alle Unatten durch.
lind da ich fo durchtrieben war, so ex
vloititte sie ibt Geheimnis nach Belie
ben; ich dachte auch nicht daran, meine
Aufgaben zu lernen, stellte das Schul
zimmee auf den Kopf nnd war un
Iataubüch frech. Kurz »und gut, hätte
ich's in der Weise bis auf den heutigen
Tag weiter anrief-tm so hätte ich mich
Zu einem großartigen Ehantagistm
cui ebildet.
ne Woche verging. Das feemdecei
»Mit-ais M mir seine Ruhe und Ist
keck nd ein Mike it du M Ich
»so-«- G mn alles TI- der M Ist
mplaudern und den Eindruc. der-.
ins macht-· sehen. . . Uns ei ssc Gh
rend des Mitta essens, wir hatten He
rade großen Befan, sing ich wie nat
risch zu grinsen an nnd sagte:
»Aber ich weiß! Ort-hu Jch habe
gesehen . · .« »
»Was weißt Du?« fragte meine
Mutter.
Jch wars boghaste Blicke aus Si
notschka und Sascha. Das mußte man
seien, wie das junge Mädchen erglühte,
und welch’ böse Auaen Sascha nmchtel
äch b ß«mich aus ti! Zunge und schwi:g.
s inctsckla wurde langsam bjeich, preß
te die Zähne auf einander und aß kei
nen Bissen mehr. An demselben Tage
bemerkte ich während unserer Abend
leltion in Sinotschtas Gesicht eine
schrpsselieränderung. Es erschien streng
und kalt, ur- nxomrx mir ins . - c
aus Marmor gimeiße!i, und die Aug n
blickten mir gerade in’s Gesicht —- ich
gebe Euch mein Wort, ich habe selbst
ver sjgdhundem wenn sie tinter einem
Wo. her sind, nie splch’ einen unerbitt
lichen, dernichtenden Blei gese ;n. Mir
wurde klar, was in diesem lick lag,
als sie mitten in der Stunde plöylich
mit aus einander gepreßt.n Zähnen
murmelte:
»Ich dasse Dich! O. wenn DnSchen
sal wüßtest, wie ich dich hasse,—-swie dein
geschorener Kopf und deine dummen,
abstehenden Ohren rnir uwzder sind!«
i Und gleich darauf erschrak sie Und
ngte:
»Das habe ich nicht zu Jhnen gesagt,
ich detlamirte nur etwas . . .«
Dann, meine herren, sah ich eines
Nachts, wie sie an mein Bei trat und
mir lange i:-’L Gesicht schaut .Sie haßte
eben leidenschaftlich und trnnte schon
nicht mehr ohne mich leben. Der Anbxick
meiner verbaßtenPhysio rnomie war
,-.ur Nothwcndigieit sur sie geworden.
Dann erinnere ich mich eines schönen
Sommerabends . . . heuduft, Stille
und so weiter. heller Mondschein. Ich
ginq in der Allee aus und nieder und
dachte an Kirschensaft. Plötzlich tritt
Sinotschta, bleich und schön, aus mich
zu und sagt, nach Athem ringend:
»Oh, wie ich Dich hasse! Niemand
wünsche ich so viel Böses wie Dir!
Verstehe das! Jch will, daß Du das br
greifsi!«
Wißt Jhr —- der Mondschein, Diebs
bleiche. Leidenschaft aihinende Gesicht,
dazu die Siille — sogar mir Schmut
geljungen wurde angnehm zu Muthe.
Ich hörte sie an, sah ihr in die Augen
. . . . Plötzlich aber betam ich Angst,
schrie los und lies halb über Kopf in’S
haus.
Ich beschloß, daß das Beste sein
würde, mich bei Marna zu beklagen.
Und ich ging tlagin und er,iäh'te bei der
Gelegen«e t, wie Sascha Sinotschla ge
iiiåt hatte. :ch war dumm und dachte
ni t an die k olgen, sonst hätte ich das
Geheimnis für mich behalt-n. . . Ma
ina örte mich an, fuhr entrüstet auf
und agie:
»Es iß nicht Deine Sache, über sol
che Dinge zu reden, Du bist noch seer
sung. . . . Aber dich, welch« ein Bei
spiel sür die Kinders·
Meine Marna war nicht nur tugend
ast, sondern auch tattdolL Um keinen
»t:ndal zu machen, schickte si.Sinotsch
la nicht gleich fort, sondern drangtetsie
allmälia, shstematisch zum hause hin
aus, wie inan übersaupt anstandege,
aber untolerirbare eute v:rdrängt.
Ich erinnere mich, dass Sinotschtas letz
ter Blick, den sie beim Wegsahren aufs
haus wars, hauptsächlich dein Fenster
alt, an bei-nich sasi. und ich bersichere
zu , ich habe diesen Blick bis heute
nich vergessen. ·
Sinotzchia wurde sehr bald die Frau
meines Bruders —- das ist Sinaide
Nitolajewna, die Jhr ja kennt. Ich
fah sie erst wieder, als ich schon Jun
ker war. Sie tonnte schwerlich in dem
bärtigem in der Junker-Horai ste
ckenden jungen Manne den verhaßten
Petja wiederfinden. b.hantelte mich
aber its-idem nicht ganz verwandt
schastlich. . . . Und heute noch, ungeach
tet-reiner ehrwiirdigen Gl , meines
mitthlichen Bäuchleinj un· meiner
ansten Miene, sie t sie mich tinrner
schief an und siihlt unbeha lich in
meiner Tag-NOT des-is ns Hauch
vergißt r e n o wenig eine
die Liebe . . . horchl Der hahn trahe
schon! Gute Rachtl Mylord, kusch
Dicht«
auch eine »3 staunt-Erinneruan
Nach Mitiheilungen eines deutschen
Kriegers von A. Goiiwald.
Eine der köstlichsten Erwartungen
meines Soldatenlebens verdanke ich
dein Umstande, daß meine engeren Ka
meraden irn Siedziger Kriege mich
scherzweife »Bist-. 1rck" zu nennen
pflegten. Wie ich zu dieser schmeichelt-Af
ien Benennung getornmen ein, wein ta,
heute selbst nicht mehr recht. Man
nannte mich, wie ich glaube, nur des
halb so, weil ich schon damals ein glü
header BismarckWerehrer war Und bei
Jeder Gelegenheit meiner Schwärmerei
für den Mann in jug ndlich-.-nil;nsiaiti
lchet Weise Ausdruck gab.
Jch machte den Feld ug als Unter
assizier im hanseatisegen Jnfanierie
Regirnexei mit. Es war an e.nein schil
nen März Morgen, alt un ·e: Lataillon
aus der beeren-he von Nonen nach
Dienpe marfch ie. x
Die riedenspriiliminaeien waren
Unter i und die frohe Aussicht,
naeh o vielen Strapazen nnd Gefahren
bald die liebe heimath wiederzusehen
e alle herzes mit unbe ibcks
chesn del. - schr
» beten-it dies schön Schloß Fon
tsine u sonnen Miit-. töteten wir mit
»Um gefaßt« mit tling ntun Spiel in
due-« reden Atques ein« b.r sich in ei
nem « halkessel maletiich hindehnte.
Jeb wurde beim Pfarrer des Ortes
einqnertiett unv erfreute mich der lie
benswürdigsten Bewitthnng. Beim
Koffee l.nkte ich das Gespräch aufs die
Naturschönhrit der Geaend und er uhr,
daß die Ruine auf dem Berge da dro
Ien einst ein Schlcß gew sen, worin
Jlönig Henrich d:t Vi r e an der Seite
seiner Gabriele die schönsten Tage fei
nes Lebens verbracht. Ich beschloß, vie
Ru ne qleich in Augenschein zu nehmen.
Schon hatte ich mich dem Fuße der
:«lnbd"r,e gexähe1t« als lauter Worin-ech
iel aus dem nebenlieg nd:n Bauern
haufe meinen Schritt hemmte.
Eine unserer Reauisirionspatrvuillen
Hatte dort ern Stück Rindvith entdeckt
und wcllte dasselbe gegen die übliche
B;stät.gung wcgfiibten. Es war die
iegte Kuh der armen Leute« das konn
«e ich nicht zugeben.
»Gut,' entschied ni in Duzdruder
Schmiedel, der Patrouillensiihrer war,
»lassen wir den armen Ludersch die
Kuh, wenn’s der Bismaret so haben
will. Adieu· Bismarck!«
Die Patrouille entfernte sich.
Mir fiel aus« daß die Bäuerin und
ihre Tochter, ein wunderschönes,
schwarzäugiges Kind der Normandie,
mich nach den Worten Schniiedel’s:
»Adieu Bismarck!« aus r.speltdoller
Lkntsernuna mit ossenem Munde wie et
was Ungeheuerlicheö anstarrten.
Das Mädchen gewann zuerst die
Fassung wieder.
»Ab, Sie sind Bismarck?«
»Qui! Je suis si libre!« erwiderte ich.
Da mein freundliches Ver alten sie
iutraulich machte tara sie «u niir und
drückte mir innta die Hände.
»M.lle araces, Monsieur Bismant,
Voug nous aoei ruidu un graud ser-.
viee!··
iTausend Dant, Herr Bismant, Sie
haben uns einen großen G fallen er
wiesen. «)
»Prie, prie, mon bell: en7ant,'« wehr
te ich ab, »rein ssest passe voloniics·-.·"
( Bitte, mein schöne-e Kind« wehrte
ich ab, »das ist aern aeschehen!«)
»O, wie tönnen wir Ihnen danten,
snein Herr Bismarck!« Eauchzte, noch
feuchten Anaer das Madchen
Jch wies jeden Dank ab und bat sie,
mir nur den Wer zur Ruine zu zeigen.
Sie eriliirte sich sofort d zu b. reit
und wir schritten arme iisani der Ruink
zu.
Sie erzählte mir ,fre heiße Gabriele,
sei erst achtzehn Jahre alt und habe
schon drei Verderber aus-geschlagen den
genri No net henri Millard und
nri Poi ard
Ich bemerkte ich rzend, daß ich auch
Heinrich heiße, was dasselbe iei wie
b: nrh, ich sei also Sie si Hti rich der
Vierte, ob sie mein abriele sein wollei
Sie ilatschte in de Hände vor Freude
über dies mich selbst srapoirende Zu
sammensti rnmen d. r Namen ohne die
Frage zu beantworten. Alles an ihr
war tbstlicke Naivetöi.
Wir traten aus dem Waldesdunlel
in den hellen Sonnenschein.
Ein mächtiger Rundblick bot sich
von hier dein Auae dar «
der That, he. mich der Vierte
ha e eines der schönsten Bläschen in
seinem schönen Frantreich zu seinem
«nid d’arnour" (Liebesneste) erwählt!
Wir fetten uns nebeneinander aus
die steinerne Bank irn Erter der Ruine.
Gabriele war wieder ernster gewor
den; sie schien sich daran zu erinnern,
daß der mächtiae Bismar der größte
Feind ihres Bat rlandes neben ihr site
Nicht wahr meine heimath ist ein
schönesLand!« ries sie, aus das herrliche
Panorama vor uns deu end. »Und
doch« —- ihre Augen füllten sich mit
Thrsnen — »ein so unglücklichez Land!
Der Kriea hat uns so viel gekostet, an
Menschenleben und an hab und Gut,
allii haben wir verloren und man s agt.
Milliarden Kriegilosten seien noch
aufzubringen 5 Mill arden! O, Mon
sieur Bismant« -— ich wars mich i.n
Gesiihl meiner Würde stol- in die Brust
und bemiih e mich moglitst stutzt-ran
nisch auszus s.ehen — »O, Monsieur
mars« suhr Gabrtele ort und
warf sich in einein Ausb leiden
.chastlick, er Answallung schluchzend über
mich hin, Minnen Sie wirklich so hart
gänz Füus Milliarden iiir das arme
n «
Aha! -- Nun merkte ich, worauf di
Kleine hinauswolltet Das fchlaue Dinq
wollte mir etwas von ver Kriegstans
iribution herunterfandelm Daran
tonnte ich als kluger Staats-wann un
ter reinen Umständen eingehen. «J5
nich!« war ich im Begriff zu rufen, Ia
hatte fie das Köpfchen meinem Gesicht
genähert und bl:ett- mich, mit der rech
ten hand meine Wange liebtofend, mit
der linlen meinen Schnurrbart zwie
belnd, fa treuherzig flehend an, daß ich
eine höchst undiplomatifche Rührung
nicht zu unterdrücken vermochte.
.- ch will Sie auch » recht lieb haben,
cher onsieur Bismarck,« bat fie, fich
zärtlich an meine Schulter fchniiegend.
Donnerwettert CI überlief mich
bald heiß, bald kalt. Ein Beben, wie
ich ei in teiner Schlacht gefühlt, er
fchiitterte mich bei der sanften Berüh
ruræ diefer fchönen Feindin.
. is ich noch zauderte, brach von
neuem in Thränen aus. Das h lt ich
nicht meer aus« Der Diplamct in mir
machte kläglich icste m dem Unterpf
fizier heineich ul e, der mit feinem
leicht entsändlichen atueell im Frie-v
den vor fp mancher Schätze lapitulirr
nen. s nd, man tat Fa ens» »ber- Ti
ger "--im Leibe. Dei-Eber ast sich Ia
no denj« - ’ » «
Mir siel in diesem Augenblicketn
Vers ein, den itnser Einsahreger
Schwarz gestern aus ein Pay-er »ge
spielten nnd in- seiner Duseler natur
giich verloren hatte.
»Woh! nenn’ its meine Finde Frank
reichs Söhne,
Weil ihre Waisen unser Land bedroh
en,
Doch um fernem hieb ich vie skiintssche
ijsne
Mit ihren Aeuaeein süß, dem Mund,
dem rothen.«
»Ich will ja gerne ejneMilliarde her
untergehen, mein Staselzen,« erklärte
ich dann wohlwollend, »wenn Da mir
e.nen recht hübschen Kuß giebst. Eine
l,clle Glutlz ergoß sich über .hr Wangen.
»Sagen Sie zwei Milliarden, lieber
Biespas . eine in rrop tseu."
»Nichts da, zwei Milliarden ist mir
ircp viel siir einen Kuß. Unser Kriegs
Realement tchreibt seste Preise vor.
S.e schlzzs ihre vollen weichen Arme
um meinen Bals, spitzte ihr Mündchen
und —- schmakl war eine Milliarbs
we .
Zeider war mein Verlangen nach
diesen rosigi srischen Mädchenlippen da
mitnoch nicht gestillt. Jch ristirte noch
eine zweite Milliarde, dann auch dee
dritte, vierte und fünfte, so dasz binnen
einer Viertelstünde di: ganze Arie s
Kontriburion zum Teufel wir. er
weiß, ab ich nicht noch weitere Lenzes
sionen an den Feind gemacht hätte, der
in so lieblich lockender Gestalt ; eben mer
fast und mit dem Fuer se.ner zärtlich
sten Blicke meine Position bedrohte; ich
besann mich ab r noch rechtzeitig, daß
ich meinem Namen lein- Schande ma
chen dürfte, und ertob mich, ind rn ich
erklärte, dase ich dxe V rnandlnngen
siir abgeschlossen hielt; weitere Z ge
stöndnisse irren unmöglich« ta sey aus
keinen Fall Schulden aus die Kriegs
tasse machen diir;t:. ,
Der seliae Kön a Henrich der Vierte
tatte webt kaum aeah.rt, das-, an der
stillen Stätte seines Libezsxliich der
einst der Unteroiiieier .5:-e nsich der
Vierte, Schutze aus Lüoeck mi: einer
anderen Gabriele über des Wohl und
Wehe Franireichs unerbrndeltt werden
Am Waldeesa:.m: V;r»biisi deie ich
mich von dem Feknte noch mit enigen
herztxasten Wissen, die nur ebne jeden
inetalliselxen Bsig:s.tzmack toiiin rei su
gebLlliat wurden, da die Kleine osscns
bar e n,:es lsen hat.e, daß j der Versuch,
seien auch nxch zum Verzicht aui Elsaszs
Zstlnsngcn zu bewegen, an mkner Fe
itigteit geseyeitert wäre·
Gabriele schärste mir noch ein« ja
me n Versprechen bezüglich der Kring
entschädisgung zu halten, und sprang
dspn in munter n Sagen tie st ile Höse
l.inab. — ·
Die zwischen tnir und der nieclichen
Gabriele auf d.n1 Lustschlosse Heinrich
des Vierten gesch.ossenen Friedensb:
dingunaen wiird n bekanntlich durch
den wiitliann Bis-mar- spiiter wesent
lich modi;i3irt.
Wir verbieben bis zurn Friedens
schlust in Diepph dann ging es endlich
zur Heimth zur-irdi
Ein alijsimxrr Zufall für-te es. dif
die Marsch-trut- unseres heimweges
wieder durch Araues iibrte.
Die turze Marschrast war mir äu
ßerst willtommen; ich slo mehr, als ich
sing, nach dem Hause zabrielens zu.
Die alte Mutter, freudig übrrrascht,
mich wiederzusehen. tbtilte mir rnit,
Gabriele sei in den Wald, um holz zu
toten. Jch schlug den Weg nach der
Nuine ein, zu der es mich mächtig bin-—
rog. Meine chsnuna m dort zi« «rsi
sen, täuschte mich nicht. Als sie meiner
ansichtig wurde, s.el ihr vor Freude ihr
Bündel holz vorn Arm. Sie ließ es lie
gen und eilte mir mit aniteuchtendern
Blick entgegen. Aus einmal schien sie sich
aus etwas zu besinnen; sie ließ die Aet
ine, die sie zärtlich um meinen hats
schling n wollte,wi der sinten und reich
te niir statt jeder wärmxren Begriiszung
nur ögernd ihr "ndchen.
« ie haben rni getäuscht Herr Bis
marck. wir werden doch di: Milliarden
bezahlen müssen-«
Jch suchte sie zu trösten. so gut ich
konnte.
»Es ging wirklich nicht, Kindl« ber
sicherte ich aus vollster Uebetzeugung.
»Du glaubst nicht, was mich der Krieg
selber gekostet bat! Damit Du aber
siehst, daß ich kein unebrenbaster Feind
din, will ich Dir die Küsse alle do säb
tig wieder-gebeut«
Sie war rnit dieser Lösnna der Ent
schädigungssraae sichtlich zufrieden.
Bald verließen wir sen-er den rau
tchenden Klängen d:r Musik das lieb
liche Amtes Ich mußte noch einmal
zur Nuine binauiblieten, da wehte rnir
«in wei es Tuch vorn Erteestiibchcn den
Abschie Bat-iß zu.
...-«..-’
ker Thee per herziger-.
Nachdem der herzt-a Silvestro von
Guafialla im ersten Viertel des Is.
Jahrhunderts durch eine Belisa
hebung eniihrani worden war, erwähl
ie dai Ball feinen Oheirm den Herzog
de’ Tedici, zum reicher des Fürsten
isums, mit der dinguna jedoch, daß
Silvester-S junger und allerliebsier
Reife Zilippo d«Averardo dem Ander
loien neuen herrschet ioiaen sollte.
Der ThronfoigeD der während der
lejien ahre in iaeenza gen-eilt hat
ie, tm nun als id wieder in Gm
sialla ein und wurde auf das Entge
eniammendfie von der ganzen herng
ichen Familie empfangen« mit Aus
sname der deriagin Beairice, Gemahlin
Insect-ö- WKIW zurücke-«
blteieil Und i renr Mist nicht .n’«3
Exil gefolgt r, Im lassGehxcimcn ist
lttne Wiedereinsenuna In wirken. ty- n
M ihr auf ihr Ansuchm gest-nun m
uastalla zu bleiben und sogar me
ehemalige Residenz auch fürderhin an
bewohnen Dort the sie. völlig vspk».
elnfaml nnd zurückgezcnen ileto ist
sich allein. Sie nahm niemals ttriz anv
den Festen und Verniinaunaen bek- »Ze
fes, verkehrte aber auf das Herrn-Ase
mit ihrem Obeim, dem F»r«m NATU
dici, der sie wie eine TrrItsr liebt-« nnd
idr immer nach wie eine sen-teure
Fürstin begegnete. s
Trotz aller Zureden ipei-—..«ris Sie Oel-«
aber auf das Entlchierrn.««"isc, lscn
ThronsolgerFilippo anzuerlmnm nnd
dieser hielt sich verletzt im Hintern-km
de. Der Herzog d’ Tedici beichtoß
endlich, dieser Spannung ein Ende zu
bereiten und erstrebte die Qerzoain Ven
trice dringend, den Tbrcnfolaer bei
sich zu empfangen Die junge ent
thronte Fürstin aab dem Dränger nach
langem Widerstreben nach. Ein am
hes Fest wurde in dem von Beatrice
bewohnten Palast veranstaltet. und Fi
lippo dazu eingeladen Man hatte ibm
im Voraus mitaetbeilt. daß dieses
Fest kein sehr heiteres sein würde, dr
jede Musik davon verbannt sei infolge
der trauernden Gemütbsstimmung der
Herz-Hain und dasr allein das-· Karten
spiel die Kosten der Unterhaltung zu
tragen habe. Auch der ganze Hof und
sämmtliche Vornehmen der hauptstadt
waren u diesem Feste aeladen.
Am bend vorher erhielt Beatrice
durch Michele Valori. einen getreuen
Diener ihres Gemahls. der diesen aus
seiner Flucht begleitet hatte, die ak
lzeirne Botschaft. daß Sicvestro in Ve
nedia. wohin er sich aerdandt, plötzlich
verschieden sei. Die Aerzte hätten ein
bitziges Fieber als Todesursache ange
sehen, es bestebe jedoch der schwersviei
gende Verdacht, daß Silvestro durch
Gift aus dem Leben geschafft worden
ter.
Beatrice, die mit iärtlichster Liebe
an dem Gemahl bina. war Vbllia nie
dergeschrnettert durch diese Unwis
tunde, allein ibrer leidenschaftlich-en
Natur entsprechend, begniiate sie sich
nicht mit der Trauer, sondern toollte
ten Todten auch gerächt wissen. Bei
der Abneigung. die sie von ieber gegen
den iunaen Tsilinpc aetzeat hatte, be
turste es sür sie gar keines weiteren
Beweises-· daß dieser ihr-n Mitten ba
be beseitigen lassen, um sichdieTlJrcm
solge aus alle Fälle zu sichern.
Trotzdem getrurnn sie es über sich, bei
dem Feste am folgenden Abend mit
vollendeter Anmutb und äußerstem
Entgegenkommen die Wirthin zu ma
chen. Ja, sie ließ sich sogar herbei, mit
Filivdd und zwei der vornehmsten
Edelleute des hoses eine Partie zu
spielen. Alle Welt war entzückt von
ihrer Lebhastigteit und ihrem geistvol
len Geplauder.
Als das Spiel beendet war, wurde
der Thee aereicht, und dor die Herzogin
stellte ein Diener eine Platte aus mas
sidem Golde mit zwei Lassen, eine
site die Herzogin und die andere siir
den Thronsolaer. Beatrice aosz eigen
händig den winzigen Trank in die bei
den Tassen und mit ihren schlankem
weißen Fingern überreichte sie lächlnd
Fikiddo die eine davon. Dieser streute
bereits die Hand aus« nachdem er sich
dankend und galant vor der jungen
Fürstin bereist hatte. aber pliihtich
fühlte er. daß semand nachdriicklich sei
ne Schulter mit dem Finger berührte.
Iilipdo besaß eine ausfr ewäbnlichr
Geistesaeaenwart, er bear iæiosdrhdaß
dieser Fingerdruet eine Warnung siir
ihn bedeutt. Ohne seine Ruhe und
Kalthliitigleit zu verlieren, ohne day
eine Mustel seines Antlihes zuckte,
erwiderte er das Lächeln der Der-data
in ungeswunaendlter und freundlichster
Weise. Die Tasse. die er bereits er
ariffen hatte, auf die Platte zuriiets
sehend. rief er heiter aus: »O, Ma
dame, ich lann unmöglich zugeben, dass
Eure Doheit sich bemühen sollte, mich
eigenhändig zu bedienen.«
Mit diesen Worten nahm er das
kostbare Präsentierbrett in seine Hand,
drehte es um und brachte auf diese «
Weise die von der Herzogin ihm zune
sachte Tasse auf ihren eigenen Plah
Alsdann nabm er seinen Siß wieder
ein und ergriff die zweite Taffe, wel
che die hersoain ursprünglich fiir sich
selbst eingegossen hatte. trant aber
nicht«
Beatrice wurde leichenblaß, sie warf
einen verzweifelten Blick um sich, und
ej schien. als verlöre sie die Besin
nung. Aber nur kurze Zeit dauerte
dieser Zustand. Rasch gefaßt lächelte
sie dem Thronfolger, der kein Au e
von ihr wandte, anmuthig zu, ergri s
die Tasse und schlürfte langsam ihren
Inhalt, ohne eine Miene zu verziehen.
Arn nächsten Moran fand man die
herzogin entseelt in ihrem Bette. Man
nahm an, daß ein Gehirnschlag in
solch plö licher, unerwarteter Weise
ihrem Le n ein vorzeitiges Ende be
reitet habe und fand ein besonders er
geeifendes Schicksalölvalten und tra
gischei Zufammentkefsen darin, als
erst nach mehreren Tagen auch der
TM US Hekzvsis von Silvestro m
Guaftalla beannt wurde. Niemand
ahnte, daß Beatrice seinen Tod an
demjenigen, den fie — übrigens mit
Unrecht — für seinen Mörder den«
hatte rachen wollen und dann, als
dies Vorhaben vereitelt sah, um X
nicht zu verrathen, freiwillig dem ·
Listen Gemahl ins Jenseits ger t