Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, July 28, 1899, Sonntags-Blatt., Image 15

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    Ein eltiirttltrtier.
«««I.Sli·-Jze von Balvutn Grollen
Zinnen Zie den Manns
THE-cyl, seit nahezu dreißig Jahren,
ern-treue Professor W» der berühmte
Bildhauer.
Tie Sache interessirte mich. Der
Mann war mit schon lange aufgefu
len, ohne daß ich gewußt hatte» tvo ich
ihn hinthun soll, und nun, da tvir nach
dem Theater ein Ringitraßenscfafe be
suchten, und er im Absehen denProfef
fcr arußte, freute ta- mich ordentlich
darauf etwas Näheres über iljn zu
erfahren. Eine merkwürdige Erschei
nung, beinahe lächerlich. Alles io
furchtbar gradlinig, und dabei die Li
nien doch nicht in angenehmem und be
friedigendent Verhältniß zu einander.
Um es lurz zu sagen, Wilhelm v.Kaulk
bach hat Den Mann voraus geahnt, als-«
er dem jungen Eisele den würdng1
Professor Beisele als Reifebegleiter mit
auf den Weg gab. Das Gesicht Mk
gelblich und glatt rasten Seine Zahne
traten nicht tadellos; Lücken und auch
sonst schadhaiteStellen wurd(nstcbtb;kr,
nsenn er sprach. Sein Haupt redie
eine braune, wohlgebiirftete, und auf
ten Glanz deraerichtete, aber doch seltr
chlecht gemachte Perriide. Tenn der
etru war aus tausendSchritte kennt
lich r schwarze Anzug ioar von
peinlicher Correttlieit, und ließ doch
den letzten großstädtischen Echtiss ver
missen. Ossenbar befand sich der Mann
in guten und gereglten Verhältnissen,
aber sein ganzer-Auftreten und nament
iich vie anfiigteit seiner now-kon
dung wies aus eine in tiefster Armuth
verbrachte Jugend hin, aus peinliche,
geschlechterverheerende Armuth. Die
Spur davon war auch in seinen Ge
sichtsziigen zu lesen, es war etwas Ver
arämtes und Miit-es in ihnen, aber nur
wenn er die Augen niedergeichlagen
hatte. Wenn er den Blick erhob, und
einein in's Gesicht sah, da änderte sich
das Bild völlig Er batte so gute Au
gen, seelengiite, braune Augen, und er
blickte wie ein Kind und wie ein Wei
set weltsrenrd und doch klug, und vor
allem mit dein Ausdruck von Wohlwol
len und unbeschreiblicher Güte. Wenn
et das Auge aufschlug, sah er auch
gleich viel junger aus und da wurde
man erst nicht recht klug aug ihiii »u:
einen Dreißiger sah er doch zu alt und
siLr einen Sechziger zu jung aus-, und
tsoch konnte er nach dein wechselnden
Eindruck gelegentlich siir das eine ivie
siir das andere gehalten werden«
Ter Prosessor beeiltc sich nidkt all
gusihe mir den erdetenen Ausliinstein
Er liess sich erst eiiiiii lleinen Schnar
zeir lommeii unt Herriilirte bedacht-g
den Zucker. Darin sragte er so neben
hin: Wosiir halten Sie den Mann ei
geiitlicht
thi gestand, das; ich in Verlegeiibeit
sei. ihn unterzubringen.
Rachen Sie nicht« sagte ter Proses
sor. Sie nsiirdeit sich ja doch blamireii.
Dr Mann ist Gemmiiischneider
Man lann nicht verlangen, dass. ei
nk: lag erratbeii srll.
Ja, meines Wissens- ist er Oer ein
zige in Wien, der einzige jedenfalls-,
der einen Rus bat. nnd dessen Namen
man in Paris- und in Petersburg viel
leicht besser noch als ir. Wien kennt.
Sondervor!
Jrs anderer Hinsicht ist er iioti vie:
sonderbarer, und einc viel, viel aroixere
Ausnahme. Tas- ist nämlich ein
Gliietlichir! Sie brauchen nicht niit
der Achsel zu zuilein lkin istliiettictien
da ist eine wirtliche Seltenbeut
Es tonimt doch sehr daraus an, ioisz
man unter Glück .
Daraus tosnrnt gar nichts an, riet-«
dass mindeste. Was »man" darunter
versteht, ist rsollstiiiieig nebensächlich
Er ist glücklich, los heißt, er suhlt sich
—gliick!ich« das ist die bauptsache, -un7:
ot- riiiii die Welt ituii das glaubt oder
nich-. das ist ganz und aar obiie Ve
lang.
Jch lialte im allgemeinen nicht be
sonrere cicae aus Leute die gar s)
schrecklich zusrieden sind mit sich un
ihreri Loosr.
Sihr richtig. Mit Friedrich August
Leb-recht Boigtlänter aber ist es etiisaxi
ganzem-eng Cr ist kein Geit und
tein hodltoph er mis- reas, er tann
wac. und er ist »ioer«!
Und ist dabei gliiitlichs Lieb-estim
sesior, seien Sie nicht rose, aber dimte
schichte sängt an, unwahrscheinlich zu
werdet-.
Der ganze Mann ist rinioahrschein
litt» Als ich ihn ganz ertaiii.t hatte
das ist gar nicht rasch gegangen en
sont-— ich mir-: Hut til-, da ist ein Gluti
lichirk Nest einer solchen Rarität must
man Respect lia!ien. Wenn ich iiiii
ihn zusammentresse und mich einniit
mit ilini iriieder ausplaudere da
kommt immer etirars irie Sonnenschein
auch in iniin eigenes Leben. So ties
und so iiderzeuqents ist last Gut-sae
sitbl das von ibin ausstreblt
Ich alaulie nicht an rie Schwein
nicht einmal an die Mäglichteit eines
Zif- Glückes Man hat seine
"nde.
Schon lvleker die Entheil! bmnlfe
der Professor auf. Tarni-er steht ei
- nem Dritten kein llklheil zu, sobald
es nur ihn echt vilnlt Und die Mög
lichkeit? Mehr lann snan doch nicht
thun, als Ihnen einen lebendigen Ve
weie usle ten!
Tu bleibl nwhl nichts anderes Eb
rig, cle« an den Mann zu glauben.
J Es tleitsl nichts anderes übtis1, Se
;:;L!Ziliqle der Ver-leises Ich have die
Festsgnnacht Ccs aieht eine ganz
Probe; ich mache sie gleich nn
Jl·nen: Wenn rLs non Ihrem freien
Willen erklinge, mischen spie Jtir M—
ben, Iris ce· trei, nich eiizmniinieder·
holen!
Professor, keine Gexcisienzfmgcnk
Mkrchten dem-. Gie?
Ter Professor that, cls ichiiitle itzt
der Elek. Nein nnl1 teiufentmal nein!
Und kais wird Jhnen jeder ehrliche
Mensch antworten, irirnn er fiih nie-)t
mit Wenn und Aber nnd mit allerlei
Vorbehalten ans oer Schlinge zu »tie
hen fuchenfrsllir. Und dabei habe ist«
noc: rom"Rnlnne penossen was niast
allzu vielen Stett-sicher- befehieden ifi,
Und dabei hat tser gute Friedrich Illi
gufi Leberecht acnz nennt-. mehr bin-JE
gemacht und mehr eielitteih als wir alle
miteinander s—
Oft nnd oft hat mir der Professor
tviedei von dein Sieinschneider erzählt-,
m hatte ihn dann ning persönlich ten
nen k-e!ernt, und id; wir endliclr auch
in der llcinen Scham- 1ener, die ihm
ans den; Lsenttalsricdlnsfe die letzte Eh
re nahen. Lir trat rulig Hund-erge
fmlknnnieiL ohne -L".nal, ctznc vorberiac
Jourkjanxsz Er ils-n wie qeinöhirlich
zur Jiulre gegangen, und et war nur
dann nicht wie gewöhnlich am nächsten
Morgen aufgewacht —- dir einzige lin
rexielniejßigteit l·-ielli-El:t, deren er sich
kennst-, fmnloig gemacht hat. Uns
wer-.- mit ikm; eirs friedliches Ende.
Wie er glüellicljs gelebt, war er cui-h
glildliitj gebt-thun ·.71’sirtli-:l, ein
Giucliick.er, ter sogar vie letzte und
fchtoerfte Bedingung erfiillt hat: gilt-!
li:h bis zum Tode. Der Professor
hatte mich nämlich schon längst tin-cr
cugt, und nicht nur der Professor,
sondern quel- kie eigene Wahrnelisnnni.
Der fekifanie Mann ift wirklich mic
ndahrliaftig aliictlich gewesen. Frei
lich, trenn ist« fein Gliict list-den soll,
gerathe ich in Berienenheit Man
wirt- esx nicht gliinben wollen, aber auch
sich fasse mit tun Professor, man snisß
Herz qlanbcin T-«nn nicht nnH, tin-Z sin-:
ideen, fleht tsmi Urtheil darüber zu,
Ifondern ihn ftcink es zu. Er aber
’lo.1r durchdrungen tief durchdrunien
Iron seinem Glück, nnd dageaen aielste
teine Einipresehr. link Lein (t-tlii.·?
Wic- sah es enge Wachen wir ek
» tim
) . s- s
Er erblickte zu Freilsira in Sachsen
dJJ Licht der Welt. Zeine lFltern ar
beiteten in der drrtiaen Llrsenithiitten
Man rrrrd ixidzt alt bei dem t.ttet·ct)(;st,
und se verlssr auch er Vater und Mut-—
ter rasch l-intcreine.-r-er, da er kiiunt
vierzehn Jahre zählte Ein Bruder
seiner Mutter, Eiern-tituli» in (H«·.irlitz,
inahm iin zu sich. sorgte siir tuchtiqen
sUuterticht im Zeichnen und ihr Libriien
jülierhaupt tasijr, daß der Junge ev in
lseiner Kunst weiter bringe als er
selbst Es dauerte auch nicht lange
und der Junge kennte mehr als das
bucklige Männchen« sein wohlwollender
s und rerstiiisdiger Onkel. So arm die
zsee war, so hatte er eåx doch mit vieler
Findigkeit und unter mancherlei lknts
dehrunaen zu einem Schatz gebracle
einer kleinen Sammlung geschnittener
Stern-. An diesen Mustern durfte sich
Friedrich August bilden, und er bildete
, Jn Gikrlitz aab ex sreilrk für diese
til-sinnt Kunstwerke keinen rechten Ab
.sar«;, aber es. besteht zwiselxen ten
Eint-innern in aller Welt eine Llrt ac
:l«,eimer Freiimiurerri. oeru.i5qe welcher
sie sie-) zusauiinerxzdsinden wissen. On
kel Hainickxen hatte schriftliche Besie
hnngen zu einem Sonderlinit in Wirt-,
der dieselbe Liedealierei pflegte. nnd
der ihn sogar mit einem Peter-bunter
Sunnuler in Verbindung gebracht
hatte. So konnte Island-es- Ztiiik ausJ
der knnstsertigen Hand Fried-ich Blu-»
gusts zu gutem Preise verkauft wer-s
den. Alc- er einundzmanzig Innre alt
geworden war, aad ikftn cictel Oainis
chen seinen Segen und hundert »Dan
»ler« ans die Hand und hieß ihn. tin-h
Wien cehen. Disrt werde er sich schon
bunt-bringen« und im übriqen verlang
te er nicht-L- rson ihm, als daß er gele
genilird seiner Sammlung gedenken
möge. Friedrich August versprach das
und si.hr mit einer Empfehlung an den
bereit- erwähnten Sammler in der Ta
sche nach Wirt-« s
Seine erste Sorge war, sich ein
Zimmer zu miethet-, des ihm trailer-h
als Atelier dienen sollte. Auf dieser
Sud-e entschied sieh sein Schicksal Er
sand susrrt ein Zimmer, das ihr-r ge
fiel, bei Leuten, die ihm gesielen. undl
er llieb da hängen siir sein ganses Le
ben. Er lxatte dass Zimmer nun-r als
dreißig Jalsre benetan und in diesem
Zimmer war er auch ruhiq ges-Jedem
Lit- waren tleine Verhalknisse, in welche
er da lsineinqezonen incr, aber ihm
dünlten sie köstlich. Seine Hart-steure
waren zwei Frauen, die Beamtcnmitts
II: Frau Strebt und ihre erwachsene
Tochter leeresr. Jltre Wohnung be
stand aus- tret sie-terram urd dadurch,
daß sie bar-s beste scolliinqerirliict ber
rnieibeiem brachten sie sich b--inul)e den
ganzen Miclhzine iiir bie Mem-mir
herein, und zur isbrmen Lebensfsilimng
langte dann die lörgliche Witwenpen-;
sian grade aus« freilich eben nur knapp.
Friedrich August war Dom ersten
Augenblick an förmlich bezauber: von
den lseiben Wienerinnen. Tiefe Leb-,
bafiiglril, heilerleit und Natlsrlichleil,
viele linnliche Anmuth und dabei Doch
felbltsichere Ehrbarkeit nahmen ihn im
Fluge gefangen und hielten ihn. mit
der neuen Generalirn sich erneuernd,
in ihrem Bann bis em das Ende seiner
Tage. · Er schwärmie für Manier
Sirt-cl, nnd er ickwxirmle noch mehr
nnd neck- iktniper für die sdjcne There
se. aber in bei Stille und in aller-Zweim
licskeiL III-Hei Bein-Je heilen hnt er
in seinem Unzen Leben nie-txt wegge
lsmelvh ten unglaublich icitiiszendcn
breilen sächsischen Dinlelc und dann
die ebenfalls eeln sächsische, unnlnnhs
liche Sckiiichiernbeii. Tiefe les-ter- year
ec-, die nie arsch nur den Gednnlzn m
ilxni leimen ließ, als Desgl-ever auszu
treten. Er — nkit seiner diiefiiqem
verliiniineeten Erscheinung und dieses
Praehlmiiiiell Es war ivirili·i: nicht
daran Zu denken. Meelwürviiertveile
haben aber nuli tie zwei Frauen in
ihm niemals einen etwa in Beleachi
zu ziehenden Beweise erbliki. nicht
cinsuo":, als sich sehr bald herausstellt-,
tsisz er niil seiner Kunst viel veroiene
nnd et das Erwerlseue wohl Zusam
nienznhallen wissen Denn Liebhaber
und Kenner wirren bald akii ilxn auf
tnerlsnni geworden, und aneir non
ieifeiiichencn Höfen warm iei ihm Ve
siellungen rinnt-laufen sie galt den
beiden Frauen von Vornheecssi als der
geisorcne nnd miidesiiniric Junqqcsellh
olrselson er wahrneftiq inunek regen-Ta
tniliensinn helnndele. lir lijinmerte
sule um die lleine Wirtsisiikust nnd
hmckle allerlei kleine Annehmlichkeiten
in fie, sei es. inf) er fiir li-! Bei-schlim
runn der Wohnung einuZ that, fei eH,
lsoß ee liEr inIservifirie licine Fesiniuly
le allerlei Leckerbissen herbeischaffen
Dann durfte er weh dabei sein, und
Mein ilsm dann Tl)eecs-.s irex.i«:-lii«.i und
dnnlbae zulsicheltc da siie-1 ein lsjliikfes »
gefiihl in il,m aus, sn tief und so i-:in,
das-, er förmlich munlchiosz wurde. Das
Lesen halte seine Schuld on ihn vkll
bezahlt
Einmal siibrte Frau Etrrsbl ihre
Tochter cuf einen Ball, nnd Friedrich
Atrssusi wurde ir.itaen-.1mnnn, gleich
sam alr- pweite Gartedamr. Als er
dort Tlserese in Edrinlkeit Prangen sah
was er stolz Irie eine Ballmuttcr und
glintlictt -—- aliirtlich, ivie es nur tin
Liebender seiis kann.
Sie tanzen nicht, Herr August?
frang ihr-. Therese nseilyrcnd einer Pan
se.
Ich tann nicht tanzen, Fräulein
Tieresr.
Haben Eic’k- nie aelernts
Jn, wollte ers lerrnn -—- in Görlihn
Nach der zweiten Lehrstnnde nahm
mich aber der Iaxntieister Esstviisienri
Dujardin (spri.«t): Tiiichardengaj bei
Seite und sagte mir: Lieber Vaterhän
der, ticr baan Eis Ihren Dukaten
nnedcrg in« tann ttn ron Jlmen nicht
anncl men, denn Sie werden uak Tan
zen nie irlcrnen seh habe in meinem
Leben nictjt so große Hände und Füß:
gesehen
Eic lsalsen aber nth einmal so
arise Hiinde nn: Friste.
Eis f.nd aud: ni.t«,t so iibermasiig
aron Ter Mann lkatte tcin rechtes
Augenmaß, unt ihn bat nur der unge
srliictte Gebrauch beirrt, den ich von
ihnen machte.
Frnrze Zeit nach jenem Balle theilte
leerese tun Zisnmerberrm ter in all-n
Stiiaen der Vertrauensmann der bes
den Frauen war, gliickstrablend mit,
das; iie Braut sei, nnd wenige Worts-en
darauf fulxrte sie ein kleiner Beamter
atg Frau heim. An ibrem Hochzeit-I
tage äußerte There-se lächelnd zu ilmsm
Manne, sn tsegreife eigentlich nicht,
waruns Herr Auqusi nicht ihre THIama
heirc-tbe, fijr die er roch so sehr schmar
mc. Es läge so nahe —
Friedricli August trag sein Leid still.
Sein Gebulien trar irn ganzen wie ele
deni, nur nrch etwas- stiller war er ac
rrrrden nnd etwas- lsleichen Sein Ese
snht war nun nocty gelber als feiiber
nnd darum noch weniger schön, als es
eledem schon aensesen
Fünf, sich- Jahrchcn gingen ist«-?
Lar.b, da kam Ihr-risse mit einem Tödt
tetlein zurück ins mütterliche Heim;
ihr Mann trat gestorben, und nun
gings wieder wie ftiiher in der kleinen
WirtbschasL Es hatte sich ja and
nth viel geändert, nur die kleine Ka
tl;i. Thersseniz Töchterlein, war dazu
gekommen. Cis iindette sich auch nith
viel, als- ksald daraus Mama Strebt
stark-. Nun nsard Frau Therese das
Haupt der Wirtlischast, und Friedrich
August beschäftigte sich mit der Erne-v
bung der tleinen Kothi. Er führte sie
in die Schule, holte sie ab, machte die
Scksulaufgaben mit ihr und untern-ice
sie in- Zeichnem wofür sie ein hübsches
Talent tekundetr. «
Katlsi blähe anf. nnd wieder er
stand dar- Wur.der der Liebe im Her
zen des legliietten Manne-, aber noch
viel ängstlicher, wie das- erfte Mal, hsi
tete er nnn sein fiiszetk Geheimnis-. Er
war nun drit) an die vierzig Jahre alt
geworden, seine Schiichternbeitund sei
ne tiefe lieberzeuaung von dem eigenen
Untoertlfe hatten sich nnr noch mehr ges
feftigt in·ihin Cr hätte sigh in die
Seele binein gesckamt, wenn man ibn
auf seinem Gefühle ertappt hätte, und
doch hatte ilin die spate Leidenschaft
furchtbar hart gefaßt. r
Eines Tages gab ek im Haufe ver-«
weinte Augen bei den Frauen. Fried
ricb August, ron tiidtticher Angst er
faßt, forschte und drängte nnd gab
nichtRuhe, bis ihm gebeichtet ward. Fra
thi liebie und ward geliebt, aber die
Sache war aussichtslos, trostlos. Ihr
Crioiihltei rrar ein junger Oberlieute.-»
naht ohne Vermögen: ohne vorherigen
Citag der Cauticn konnten sie nicht
heirathen, unt diese zu beschafer —
daran war gar nicht zu denken.
Friedrich August hatte obnedies
schon fast ganz allein die Wirtbschaft
erhalten. Jm Anfange hatte es einige
nethaedrnngtne tleine tsntlelsnnngen
gegeben; später fragte er nicht Viel nnd
lxali aufs eigenem Antriebe ansi, nnd
denn kau: dir Gewohnheit nnd dass Ge
n« linkseitdrecht, und endlich wußte man
es niei,.- anders-, al das-, Herr August da
sei, un: aus«-hellem wenn es- Mit
that. Auch jetzt erkundigte er sich nach
der Höhe der erforderlichen Cautivn,
und eLs gab ilnn ni.k,:t einmal einen
Stoß, als er es erfuhr. Und doch han
delte es sich da um alles, alles-, was er
beit erspart hatte. Sechs Wochen spä
ter konnte Kathi mit ihrem Obern-u
tenant vor den Altar treten, und auch
sie wunderte stell bei diesem Anlaß, daß
Herr August Mania nicht heirathe. Es
wär-: doekx eine so passende Partie
Fricdrich August war nun noch stiller
und now um eine Nuemee bleicher und
gelber geworden nnd bald i«araus nsar
es nnd-« das: er sich seine Perürke an
schaffen mußte. In seinem stillen Leid
.ire:: ilim die Lin-irr augaesallem unk
nicht di- Eitelkeit, sondern iie Some
sich dar Zukunft zu schützen, ttnite den
grossen Entschluß in ihm reifen lkssen.
liatlxikk Lilie war eine kurze Trag-Jo
die. Jldr Mann, ter schon vorher Ver
schuldet new-sein hatte nach einem
oehrs- okzni ihr Wissen den Dienst cis-it
tm, die Cantien bei-oben nnd nuir
dann durchgebrannt Sie kehrte snit
einen: kleinen Kinde zu ihrer Mutter
zurüc. Tak- Kind wer ein Miit-ean
unssz dies-, The-rese.
Schon hatte Friedrich August be
gonnen, die kleine Ilkerese in die Schri
le zu siitiren unt- niit ibr die Austreiben
zu made-u, alL er rsliitilich aus der klei
nen Wirthschast herangstarkn
Dass ist die Geier-Hur eines Gliicki
lief-en.
Und er war wirklich glücklich und
durchdrungen rson seinem Glück. Lbne
seit-e cute Stube nnd ohne den ils-n
vorn Schicksal gez-konnten stetizien An
schlnsz an Menschen, de er Lichte, hätte
er ec— nicht so ,,n-eit« lsrinner können. ’
Und wer tiiiste sanen, daß er i!n,
Uniee!.t war mit feinen! Glücks-ne
siszk Wes rsaiz eini- ski, sag- Hat
ner kein Dichter nur-erdichtet used kein
Weiser aisesaescsnnen Und wenn eö
in der lfrsiilluna isisnt liegt, lieai e-:
nietji lielleicht in der Entsaaxng J
- OOO
Clam Tut-not ;
Schon lange bevor König OLcar der
Zweite durch die auckerordentltch selten;
Verleihung her großen goldenen Me
daille fiir Kunst und Wissenschaft an
eine sssrau die Ausniertsarnteit der
standinavischen Gelehrtenwxlt aus die
norivegische Schriftstelleriu Ciara
"-Z,sd)udi lenkte, hatte sich die Oeffent
lichteit auch in Deutschland und in
Desterreich s Ungarn aus daLs Lebhaf
teste niit dieser nordischen Forscherin
zu beschäftigen begonnen. Man halte
sie hier ali- die geistreiche, durch eine
scharf auggepragle Individualität aug
gezeichnete Beriasserin der Bücher
»Orugenie, Kaiserin der Franzosen«
und »Marie Antoinetteg Jugend« ten
neii gelernt und war sich sofort über
ihre merkwürdige intellektuelle Ver
wandtschaft uiit Johannes Scherr klar
aewoxden Sie war ztrar nicht, wie d:r
peisimistische Autor der »Geschichte der
deutschen Frauenwelt« und anderer
iulturhistorischer Bücher, welcher »mit
telg Zerstörung allerDummheitIschran
ten und aller Gritzentenipel für die Ent
soutlung freien Raum und offcne
Bahn« schaffen wollte, mit einem Proz
exranmi der Verneinung gegen Lizge und;
Unsinn in die Schranken getreten, es
sehlt ihr vielleicht auch die wuchtige
Sprache, der barocke Stil nnd die ge
Psefferte Ausdrudhweise, womit etwa
Scherrs ,,Tragitorn"o«die« den Leser
packt, aber ihre Art, sich überraschender
Wendungen zu bedienen, auch die Ankl
dote siir ihre Zwede wissenschaftlich
auszudeuten und eine dramatiiche St i
gerung in jeden oon ihr erzählten Vor
gang zu bringen« lassen sie als eine
Nachfolgerin ächerrg erscheinen, die sich
aber leine eigentliche »Manicr« zurecht
gelegt hat, und daher niemals Gefahr
laufen wird, sich, wie ihr Vorgänger,
selbst zu lapieten «
Clara Ischuvi hat ihr Buch iiber die
ungliicllichc ExiKniserin Engenie eine
»popt:la"re Darstellung« genannt. Wer
cri deshalb lediglih in der Erwartung
zur Hand nahm, hier snur den anwi
dernden politischen Ho und sonstigen
Klatsch der oie Atmosphäre des zwei
ten Fiaiferreichs vergiftete, aufgewärmt
«ind vreitgetreten zu finden, mag ex- ent
tausrnt beiseite gelegt haben; wer si.h
aber für getvissenhast erforschte Wahr
heit zu begeistern nund an historischer
Detailmalerei zu erquicken versteht,
muß sich fiir den sicheren Zug, womit
die Handlung in dem Buche geführt
wird, nnd für dic zahllosen feinen Eii
zelheiten interessiten, woraus sich das
vorwiegend von der rein menschlichen
Seite her erfaßte Bild zusammensetzt
das Clara Tschudi von Eugenie enti
worfen hat. Clara Tschudi giebt ihren
Folgerungen einen subjektiven Inhalt,
aber sie baut nicht ing Blaue hinein
und fußt mit ihrem Urtheile gern auf
zuverlässiger Basis-. Sie hat zur Cha-;
ratte ristit Navoleong des Dritten und
feiner Zeit alles zusamniengetragcn,
was sie in Memoirenwerlen, in den
Sammlungen zeitgenöfsischer Briese
hervorragender Männer und Frauen,
in vergilbten Zeitunggblättern und in
ihr zugänglichen Originaldokumenten
tn dieser Richtung belangreich fand.
oehr scheint Napoleon der Dritte nicht
so sehr ein Popanz, vor dem die ge
täuschte Welt zitterte, als vielmehr ein
liilsner A«benteurer, dessen waghalsige"
Versuche unglijellich enden mußten. Ge
neu Cugenie ist sie gerecht. Sie rann da
l,er der Enkelin dei- schottischen Kauf
1.-:anns Rirkpatrii und Tochter des
spanischen Gianden JJtontijo eine ge-"
wisse Bewunderung nicht versagen.
Tlxariächlich läßt sich selbst der Mc
tnode, wie Eugenie beispielsweise das
Scepker auch im Reiche der Mode
chwang, wie sie der ganzen civilisirten
zrauenwelt falsches Haar und falsche
Zähne, lange Schleppen, Herrenlragen
nnd Herrennianschetten, türkische
Shawls und Krinoiinsen, Garibaldi
Blasen und bunte Unterröcke, den pral
tischen ,,En-toul-eas« und das unsicht
bare Haarnetzi im Handumdrehen aus
drängte, ein genialer Zug nicht abspre
chen. Ganz ausgezeichnet aber hat es
Claia Tschudi verstanden, die Gewit
ierschwiile vor dem Hereindringen der
Hiatastrophe und den ungeheuren Ge
aensatz zwischen den letzten Triumplseii
deg Fiaiserpaates und dem bodenlose«·.
Abarunde zu veranschaulichen, in wel
chem die Glorie der Napoleoniden und
mit ihr alle-—- unteraeaangen ist, dessen
Lierlust das-' Leoen der lixlaiserith der
einst die ganze Welt zu Füßen lag,
später als bettelt-km erscheinen läßt.
In wenn möglich noch erhöhtem
Grade fand man die Vorzuge, die nian
in der Verfasser-ir- deO Buches üjer
Enge-nie schätzen gelernt hatte, in deren
zweitem Weile »Warte Vlntcinetes Au
acnd«' vereinigt. Hier schildert Clara
ILschudi die Triumphe, die Fehler und
Irrtlsiimer, welche die Tochter Maria
Theresias mit einm fünfjährigen Mar
thrium zu büßen hatte, wobei die Ver
safserin mit dem Jnstinkte des Weibes
als den Urquell alles Unheiles, welches
üoer die unglückliche Königin herein
brach, nicht etwa deren Mangel an
Kenntnissen, deren Unfähigkeit, sich in
neue Verhältnisse zu finden oder irgend
etwas aus Erden ernst zu nehmen, son
dern das unglückliche Eheleben erkannt
hat, das die Königin mit ihrem sie völ
tig oernachlässigendem Gatten zu füh-v
ren gezwungen war. I
Clara Tschudi war bereits eine be
rühmte Frau geworden, als 1897 auch
ihr Buch »Warte Antoinette und die
Revolution« in deutscher Uebersetzung
erschien, worin die politischen Vor
gange auch wieder nur so weit berührt
werden, als dies zum Verständnis des
Trauerspiel-« erford: rtich ist, worin«
Marie Antoinette die ergreifendsteRotlel
zufällt Clara Tschudi ist auct hier
gros; in der Darstellung packcnder Epi
seden, wie der Ermordung der Prin-»
zessin Lamballe und des Abschieds Lud .
tvigs des Zechzehnten von d:n Sei-nein
Und tvie ein rather Faden ziert si.t",
durch dieses Buch der Gedanke hin,
daß tiie Furcht ror einem gewaltsamen
Tode, von der Marie Antoinette seit
dem 5. Oktober 1789 bis zu ihrem ent
tetzlichen Ende mehr als vier Jahre
lang ohne Unterlaß gequält wurde,
nichts zu bedeuten hatte gegenuoer den
niedrigen Beschiinpsungen, womit man
die an Vergötterung gewohnte Fr«u
ununterbrochen verfo gie, geg? nubcr
ihrer Trennung von Ludwig demSech
zehnten, gegenüber der die.,ischenS.t«au
stellung des Kopfes der Prinzessin
Lamballe, gegenüber dem planmäßig
herausbeschworeneu Verderben, dem
man ihren Sohn preisgav, und gegen
über den zahlloer Demiitk)ig:ingeu,
womit sich die Revolutionsthrannen -:.i
ver verhaßten Auslande-tin für jeden
ihrer kleinsten Jrrthumer rächten, and
welche in dem Gange, den Marie An
toinette am Mittag des Ni. Oktober
1793 zum Schaioti that, ihren Ab
schluß fanden . ..
Clara Ttchudi hat außer den drei
hier besprochenen Büchern noch zahl
reiche Schriften veröffentlicht. Jhr
erstes Wert: »Die Frauenbewegtaig,
ihre Entwicklung und ihr heutiger
Standpunkt« ist 1885 erschienen. Ihre
jüngste Studie beschäftigt sich mit Lä
titia Bonaparte. Außerdem hat Clara
Lschudi. welche in ihrer Heimath ebenso
als Meisterin des Vortrages, tvie als
Schriftstellerin geschätzt ist, in letzter
Zeit einen Cyklus von Frauen-BLI
grapbien vollendet, wozu sie im Jahre
t896 namentlich in Jtalien und Franks
reich umsassende Studien machte. -
Clara Tfchudi ist am 9. September
1856 als jiingste Tochter des Schiffs
reeders und Gutsbesitzers Peter Tschu"i
in Tonsberg geboren, von wo ihre Et
tern 1862 mit ihr nach Vallö, ihrem g -
genwärtigen Ausenthaltsorte, übersie
delten. tlrspriinglich wollte sich Eteira
Tschudi für die Oper ausbilden, zu
welchem Zwecke sie bei hervorragenden
Lehrkriisten, wie bei Gustav Engel in
Berlin, Gesangsunterricht nakm. Aus
iedehnte Reisen nach Deutschlan),3
Frankreich und .§talien, durch die
Schweiz, das Stammland des mit ihrs
verwandten Adelsgeschlechts Derer von
Ischudi. durch Polen und Finnlaudl
weckten in ihr das lebhaste Interesse-«
fiir die Seschichtssorschung dessen Be
thätigung wir ihre vortrefflichen Bit
cher, die auch in englischen Ausgaben
ienseits des Canals mit Begeisteruug
ausgenommen wurden, zu verdankenl
t,aben.
R. v. Enderes.
Gefährlmpe Brücken.
Ein uniängst aus Nordindien nnd
China zurückgekehrter englischer Welt-l
reisender schiildett in fesselnder Weise
Die Beobachtungen, die er beim Ueber
schreiten jener über die Schluchten der ·
IDynmlcxnasAusläuser fiihrenben Stege
aus Bambusrohr zu machen Gelegen
heit hatte. Diese primitiven Brücken,
Die in der .,Scbweiz« des fernen Ostens
noch vor wenigen Jahren das einzige
i
Verlebrsmittel iiber die Gebtrgspiisse
bildetem dürften in der That als die
unangenehmste und gefährlichste Pas
sage gelten, die man sich nur denken
kann. Der erwähnte Reisende hatte nun
zwar gerade nicht nöthig, die schwan
kenden Stege zu benutzen, denen sich
selbst die Eingeborenen jener Gegenden
nicht gern anvertrauen, aber das Ge
fabrvolle der Sache reizte ihn. Nachdem
er jedoch einmal mit heiler Haut eine
der längsten und mehr als achtzig Fuß
hoch über dem Wasser angebrachte
Bambusbriicke zurückgelegt hatte, wür
de er um keinen Preis der Welt noch
einmal seinen Fuß auf das Teufels-Z
ding gesetzt haben. Wie der sonst furcht
lose und vollkommen schwindelfreic
Brite erklärte, spotten die unheimli
chen Empfindungen, denen er ausge
setzt war, während er sich auf dem
Stege befand, jeder Beschreibung Bei
einer Schilderung der Gefühle tonne
man sich nicht annähernd das Vorstel
len, wag man in Wirklichkeit zu cr
nscirten habe. In dem Augenblick, da
die Vriicle betreten werde. weiche sie zu
rijel und schaukle und schüttle sich aus
höchst bennrubigende Weise. Sie
schwanke und rolle zur Seite fast wie
ein vom Sturme hin und her geschleu
dertes Boot. Sobald man den Fuß an
s:t3e, gebe es einen iähen Ruck und
nicht nur auf und nieder, sondern auch
nach links und nach rechts winde sich
das grauenhafte Ding. Habe man dann
mit Zittern und Zagen die Mitte er
reicht, und fange an, die andere Hälfte
liinaufzukletterm so krümme und beuge
sichdas leichte Rohrgefüge hinter ei
nem her, als wolle es sich dem Ueber
müthigen, der es zu betreten wagte,
wie eine Schlinge um den Hals werfen.
So bedürfe es der ganzen physischen
und seelischen Kraft eines Menschen,
um sich von diesem springenden, schlen
ternden, sich wiegenden und schütteln
den Etwas nicht in den Abgrund stoßen
Zu lassen. Sei man endlich, in kalten
Schweiß gebadet, am jenseitigen Ufer
angelangt und schaue nach eincmStütz
puntt für die Füße aus, dann habe
man das Gefühl, als werde man noch
im letzten Augenblick von der Brücke
zurückgerissen und müsse unrettbgr von
dem tosenden Bergftrom verschlungen
werden. Erst wenn man auf festem
Boden stehe oder vielmehr liege, komme
langsam die Empfindung des Gebor
genseins über den glücklich der Todes
gefahr Entronnenen.
Der Luxus im Blume«-« muck.
Die Blumendekoration bei der un
lingft gefeierten Hochzeit der Lgdy
Teggh Primrose wies eine erhebliche
Jieiierung auf gegenüber dem sonst bei
derartigen Gelegenheiten üblichen Stil
lind wirtte in ihrer gefchmaclbollen
Einfachheit gerade durch den Kontrast
zu dem ertravaganten Luxus, der bis
her entfaltet wurde. Noch vor 25 oder
M Jahren würde man es für ver
s(l-wenderisch gehalten haben, 1000
EIEtark auf die Blumendekoration eines
Vallsaales zu verwenden. Jetzt würde
diese Summe gerade für das Noth
wendigste ausreichen. Die Leidenschas
für luxuriösen Blumenschmuck und ei
aenartige Arrangements begann in
London um das Jahr 1871. Damals
stellte der verstorbene Sir Edward
Crott sein Haus drei Tage vor einem
Ball den Blumenhändlern ganz uns
car zur Verfügung. Andere, die es ihm
hierin nachthun wollten, befolgten
dann sein Beispiel. So lief-, der Mar
gnig von Bristol den Tanzsaal wie die
langenden Gärten von Babylon aus
setxmiielen Sechs Tonnen Epheu wur
den allein zur Betleidung der Wände
gebraucht Gerard Leigh gab für ein
einziges Fest 1(),()0t) Mk. an Blumen
schmucl aus, Ladn Sutton sogar etc-,
UW Mart. Die Mode griff immer
mehr um sich, und solche verschwenderi
fche Delorationen waren bald an des-.
Tagesordnung Auch bei besondere-.
Festlichkeiten wird ein großer LnxuM
entfaltet. So wurde z. B. zu Ehren ci
ner jungen Dame, die zum ersten Mal
in die Gesellschaft eingeführt werden
sollte, das Haus ganz und gar mit
Rosen geschmückt. Nicht weniger ais
Eli-»Uns- diefer Blumen wurden dazu
verwendet, und kleine rosenfarbigr
Lampen schimmerten zwischen den Ro
sen hindurch. Natürlich hält aber Ame
iita den Retord in den Ausgaben für
Bluniensclnnuch Bei der Hochzeit von
Vanderbilt wurde man kürzlich wieder
an die Hochzeitsfeierlichteiten von
MarlboroughsVanderbilt vor etwa
zwei Jahren erinnert, bei denen 5()(,),
Wo Mart für Blumen ausgegeben
wurden! In New York werden die
Blumendelorationen noch durch künst
liche Spottdrosfeln belebt, die fingen.
wenn der Gast mit feinem Fuß auf
einen elektrischen Knon drückt
s
Die Ver-samtnen
Lisigetl hab’ ich neulich belauscht.
Alk- sie »Sie-danken auggetauscht".
Nennen Sie »D o u g la S?« der
Eine sprach.
,,Jottvoll! Macht einfach Keiner
nach!« -«-—
,,Na, na, na, nu!« versetzt ein And’
ter,
»Wollen doch nicht vergleichen mit
Wa nd’rer«?«
»Mir«, meinte gähnend Numm ro
drei,
»Bleibt immer l.5’tron!e: ,,L o ke
e y« «
Staunend vernahm ich, daß ihre Rede
Eich um Tonkunst, um Lieder
drehte —
Uls ein Vierter den Ausspruch that:
»Alles ja Schund siegeg.— »O p e l'
a .«
»Cher B»ött-icher.