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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 14, 1899)
Ivnntagg - aBlatt Beilage cles ,,aneiger und berolcl«. J. P. Wiudolph- Herausgehen and Island, Nclst., den H. Juli 1899. Jahrgang 19. No. 45. Gewerbe. WW vfim Tatticndstelikscuude. Von T« :!c-«-lfijc1bur11. Lin-sc wissensch-It mal Hundert Jahre: eine kurze Frist im Vergleich zum Aiiek ver Erde! Zuber Unvergängliches ist dem menschlichen Geist in dieser kurzen Spanne aelun gen. Auf den Strahlen des Blitzes seilt sein Gedanke ilber den Erdball, den flüchtigen Schall bat ir gefesselt, seine Stimme dringt in tie weitefte Ferne und sein Auge findet in Luft und Wasser Milliarden von Lebewesen, deren Dasein er,friii·)er nlcht einmal Akahlli hatte. Kleinsies und Grißtes Jst uns ver traut eworden wie Gegenstände der »»alltäglschen natürlichen Anschauung. "tEinen interessanten Einblick in dieses Gebiet der Erforschung des Kleinsten giebt der Experimenialvortrag »Eure Tausendstelseciinde«', den Dr. PCUI Spieß jüngst in der Berliner ,,Gesell . ichast Urania« hielt. Eine Tausendstelsekunde« Wer ianiitl sich davon auch nur annähernd eine ; Vorstellung machen? Etscheini lle ? doch schon die Sekunde als ein ganz s winziger Zeitraum. Zreitich bete-it 4 nen können wir solche iten recht ant. Wir wissen z. B» dass das Licht in ei ner Setunde 300,00il Kilometer, als-. einen Kilometer tl Kilometer-: ils-. Meile) in 1s300,0t")0 Selunde ziiriisi legt, und solche genauen Irrechniingen lassen sich beinahe unbegrkzsit vorneh men. Aber die Sinne können diese turzen Fristen nicht mehr wahrnehmen Photographirt nie-n mit dem Max ncsiumblitz, so zeigt das gewonnene Momentbild die Pupille .oeit geöffnet, wie im Dunkel. Unser Auge fand also l während der Dauer des Blitzes nicht - Zeit genug, auf den starten Lichtreiz ’ zu reagiren. Und doch ist der Magne- . siuinbliß im Vergleich zum electrisrden Funken schneckenhast träg. Das lehr. ein einfaches Experiment- Man befe stiae auf einer schwarzen Scheibe, die durch einen Motor in schnellste Nota tion zu versegen ist, eins:. schmalen Streifen wei en Bienen-V Läßt man die Scheibe nun rotircn, so entsteht fiir das Auge bei gewöhnlicher natürlicher oder künstlicher Beleuchtura der Far beneindruct eines verwaschenen Gran. Dasselbe Grau nimmt dar- Aiiae aucii noch bei der Belichtiing durch den Magnesiunioblitz wahr. Wird vier-met ! be dagegen durch desi elektrischen Fun- I ten belichtet, so erscheinen, je nach der I langsameren oder schnellerm Aiisein andersolge der Funken. drei und mehr I weiße Streifen, die sich deutlich von ’ dein schwarzen Grund abheben, und T die Scheibe scheiin Hi Momente stin- ( « zustehen. Rein Wunder. denn der elec- ; trische Funke hat eine Zeitdauer von ? nur 1s100,000 Secnnde « So consiruirt man denn auch die Apparate, mit denen kleinste jkteitriin me gemessen werden sollen, sämiiitlist; auf electrischer Basis. Das aeistreichste dieser Instrumente ist vielleicht daJ Chronoskop des Ingenieure Dido iii .Iteuenburg: die sogenannte Millisccnn den-Uhr Sie wird niit Hilfe einer Stimntgabel regulirt, die in einer Se runde genau 1000 Schwingunan macht. Das Chronoskod bat ,:«oei stif serblätter, die mit je 100 Theisiiricheu versehen sind; der Zeiger des- größeren Zifferblattei vollendet seinen Umlauf in 10 Seeunden, jeder Theilstrich be deutet also 1s10 Secuiide, der Zeiger , des tleineren in 1s10 Sekundr. jeder s Theilstrich bedeutet also 1s1000 en runde. Nun kann man stets -——— urd darin liegt die Genialitgit ver Con struetion —- den einen oder den ande ren Zeiger durch Electromagneteii mo rnentan ausschalten, während dar-Uhr weri beständig weiterliiufi. Aug der Differenz der zu Anfang und Ende der Messung abgelesenen Zahlen läßt sich dann die Zeitdauer des beobachteten Vorganges auf Tauseiidstel-Secunden bestimmen. So können mit bemunronostop sonn siologische und psychologische Vorgänge — beispielsweise die Dauer, vie ein Entschluß beansprucht ——-- ziffermäfrig festgestellt werden. Man verfährt dabei ,- fo, baß der eine Experimeniawr durch «— das Geräusch, das beim Schlieszen des Stromes entsteht, ein Signal giebt und dass ein anderer Experiknentatgtir einen zweiten Strom schließt, sobald er das Geräusch toalirniinmt Dir erste Strom schaltet dieZeiger in das bereits laufende Uhriverl ein, her zweite sma tet sie wieder aus. Bei dem vorn Di. Spiesk angestellten Versuch ergab int eine Differenz von 133 Tausendste! Secitnben: diese Zeit war also röihiki, um den Schall mit dein Gehör ivihr ! zunehmen, ihn im Genien zu tegistri ! ren und auf den Nervenbabnen den ? thierischen Telegraphendriihten —- -» dess- i Bewußtsein der Wahrnehmung in die s die Ausschaltung besorgenden Finqer ! zu leiten. i Basirt bit-US Awnrnt auf dem i Schließen von Strömen, so giebt es ei- l Äneis anderen Meßavparat, der mit dein llnterbrechen von elektrischen Strömen arbeitet. Er hat sich fiir die Berechnung . ballistischet Zeit als besonders brauch « .e erwiesen und wird, da er eine ac e Berechnung ber Geschwindiqleit s des fliegenden Geschosses ermöglicht, für militiirifä Zwecke benuyt Dieser boulengefche pparat zeigt aus einem Stativ zwei Eleeteonmgnetem durch »die ie ein schwacher Strom geschickt « Viel-, so baß fie gerade noch tm Stande - sind, einen längeren und einen kürze ren Eifenstab zu tragen. Der iiirzere Stab seht beim Herabfalleu ein Messer in Thätigteit, das in den :-orbeigleiten den längeren, mit einem Zininmntel versehenen Stab eine Marie ein fchlägt. Aus der Entfernung dieser Marte vom Endpunct desStabes wird die Fallhöhe und damit tobellarifch die Zeitdauer des Vorganges bestimmt. Das Experiment wird so angeordnet, daß quer ijber die Geschützmündung ern Draht gespannt wird. durch den der « zum Tragen des längeren Stabes nö thige Strom fließt. Die Scheibe, aus die dasGeschiih gerichtet ist, belegt man mit Staniolstreisen, durch dies der zum Festhalten des kürzeren Stabes erfor derliche Strom geht. Wird dann das Geschiitz abgeseuert, so zerreißt die Ku gel zuerst den Draht, unterbricht da durch den ersten Strom und der län gere Stab beginnt zu fallen-, dan schlägt sie in die Scheibe, unttrbrirljt dadurch den zweiten Strom, der tiiri zere Stab sällt herab, schleudert das Messer heraus, —- tnd dieses markirt den Fall an dem längeren Stabe. Solche geringen Zeitbruchiheile des-r Auge deutlich sichtbar zu machen ist der pouilletsche Apparat besonders ge eignet. Pouillet bedient sich kurzer, aber starker Strome, die die Nabel ei nes Galvanometers ablente2!. Aus der Nabel ist ein Spiegel angebracht, der von einem Gliihlätnpchen beleuchtet wird, und der Reflex dieses Lichtes fällt in Streifen aus eine große Skala. So vermag man bequem selbst Tausend stelsSecunden abzulesen Dr. Spiesz zeigte mit diesem Apparat die Ge schwindigkeit eines Geschosses im Jn neren des Geschiißlauses. Der elektrische Funke mit seiner so turzsristigen Belichtung spielt auch in der Momentphotographic die Haupt rolle. Der prager litt-miser Mach pho tographirte mit Hilfe des elektrischen Funkens durch die Lust fliegende Ge schosse in ausgezeichneter Vollendung; er benutzte dabei das verschiedene Bre chungvermöaen gewöhnlicher und totn primirter Lust. Das Geschoß gleicht in den photographischen Ausnahmen einem die Wellen rasch durchschneiden den Schiss Vor dem Geschoß geht eine starte Lustwelle her, hinter ihm zieht sich, dem stieltvasser vergleichbar, die totirprimirte Luft in duntler, Lom patter Masse nach. Fast noch besser gelangen die Ausnahmen Bons, des englischen Physikers, der Unterbre chungsunlen zur Belichtung eines durch Glas schlagenden Geschosses antrandte. Das Geschoß erzerrgt selbst den Fun ten, indem es den Strom iihrenden Draht zerreißt. Ausdiesr". hotogra phien sieht man ganz deutlich auch die ron den Geschoßroänven reslettirten Wellen. Ein aenialer Gedanke Neesens gab endlich dem Projektil selbst seinen pho tographischen Apparat mit aus den Weg. Das Jnnere der Granate bildet die Hamera und zu beiden Seiten sällt während des Fluges das Sonnenlicht durch je einen geringen Spalt aus das im Inneren angebrachte photographi sche Papier. Durch Neesens Bilder er suhr man zuerst, das-, das Geschoß in der Lust nicht nur um seine Axe rotirt, sondern auch pendelnde Bewegungen macht. In der Photographie hat man isberhaupt ein ausgezeichnetes Mittel, Vorgänge, die sich in Bruchtheilen von Secunden abspielen, in ihren sonst siir das Auge nicht wahrnehmbaren Einzel heiten festzuhalten Daher sind die Ki nematographen, Mutostope und ähnli. che Instrumente in gewissemSinne auch Meßapparate. Man ist heute imStan de, photographische Platten von solcher Empfindlichteit herzustellen, daß zu ih« rer Belichtung etwa ein Tausendstel ei ner Serunde genügt. Freilich: in der Praxis kann man diesen Vortheil bis seht noch nicht völlig ausniitzenx immer hin ist es doch schon gelungen, bis zu zweihundert Ausnahmen in einer Se runde zu machen. Die ersten lljkomentauynanmen dreier Art verdanken wir Anfchiits. Er benulz te für den Momentverschlrsfr einWachZ ruchronleau mit einem Spalt, der, an der Platte vorbeialJitend eine der Zeir nach minimale Bepnchtung gestattet, und vhotooruuliirte mit mehreren Ap paraten Seine Bilder gelangen vor ziiglichx allein zu eiaentlicher Vervoll kommnung entwickelte sich das photo qravhische Verfahren doch erst durch die Erfindung des sogennnrttssn Filmcy el rter ..endlosen« photoqrrrdl,ischenPlatt.-. Edison wandte diese-:- Verfahren als Erster on. In seinem stinernatograi vhen werden die auf dem Fier firirten Bilder rontinuielich aboewiclelt, mit ei— nem Glühliimpchen beleuchtet, ——- und es gelinqt so täuschend, den Schein des Beledlen zu erwecken. Durch eine sinn reiche mechanische Verrichtung, die den Film ruckweise vorwärts bewegl— wo durch die Dauer der Belichtung jedes Bildes verlängert wird —, haben die Gebellder Lumiere den Apparat noch E Dritt-i ijjyinfktifktjefkijäiscnekf"iu Traijueusxk l Der Bändezahl nach dürften die usi nesischen Druckckzeunnisse mit in bie! erste Reihe, wo nicht obenan zu stellen i sein. An Vielfeitigteit kommt der Li teratur des Mittelreichs keine andere I cleich. Jn erster Linie macht die chine- ! fische Geschicht-schreibunq Anspruch auf Klassicität Was Vollständigkeit und Zuverlässigkeit des Eeziihlten betrifft, se ist sie mustergiiltia, weniger hin sichtlich ihrer Darftellungszsveife. Seit der Dynastie Hie- (2207«———1767 vor! Chr.) besteht das Amt eines Reichsge schichtsschreibers· Ferner umfaßt dir-« arößte Wörterbuch der Chinesen 237 Bände. Die Chinesen bedienen sich zum Druck ihrer Bücher des Hans-hatt tes. Sie bedecken nur eine Seite ihrer dünnen Papieer Die größte Druckerei China-s befindet sich in Taijuensu. der etwa eine Viertelmillion Einwohner zählenden Hauptstadt der Provinz Schansi. Unser Bild zeigt nach einer Originalausnainne Graveure daselbst bei der Arbeit. wesentlich verbessert; und unablässig ift man an weiteren Verbesserungen tt-ätia. Dienen die Vorführunaen des Flines matographen bis jetzt mehr interessan tem Zeitvertreib, fo kann esJ doch nicht mehr zweifelhaft fein, daf; folche Appa rate fich auch bald fiir wissenschaftliche Versuche einbüraen werden. Wie präch: tiq tann man z. B· mit ihrer Hilfe die Fallgesetze ad oculcss desnonftrirenk Und gar für das Studium und die Veranfchaulichung pbtsfiolsaifcher Be wegungen, des Geheng, Laufeng u. f. w. haben wir gar let-i trefflichen-:- Mit tel lzur Verfügung. Alle Phasen der Bewegung, die in Tausendftelfecunden aufeinanderfolgen, werden durch lang fameg Abrollen des Films auf die Dauer von Secunden auseinandergezw aen und die Bewegung wird gemöchlich in alle ihre Componenten zerlegt. Man verfolge mit Meßters Apparat, der bis jetzt wohl am Brauchbarften ift, et iva den Gang eines Menschen und man Tieht genau, wie der Gehende jedesmal erst mit der Ferse den Boden berührt und dann die getrümmte Fußsohle, die Jehenfpitzen voran, folgen läßt. Eleetrifchee Automobile. Hauptfächlich in Franlreich, Eng land und Amerika widmen viele Er finder und Conftructeure der Verbesse rung des Automobiles ihre Kräfte. So werden in Paris jetzt hundert elektri fche Droschlen dem öffentlichen Ver tehr übergeben und bis zur Eröffnuna der Ausstellung hofft man tausend elettrifche Wagen in Betrieb zu haben. Erst jetzt hat man auch in Deutsch land diesem Zweiae der tilektrotechnii größere Aufmerksamkeit geschenkt, wie dies die Thatsache beweist, daß bei der Beraihung des Miliiäeetais 1()0, 000 M. zu Versuchen mit Amt-mobi len einaesiellt worden sind. da sich in Frankreich solche Wagen sehr gut be währt haben. Daß die Automobilenskcndusirie be strebt isi,in geschmackvoller und elegan ter Aussiatiung ihre Erzeuanisse selbst den verwöhniesten Ansvriichen des Pu . - »H. - « ...- , ,— bliiums gerecht zu werden. zeigt ein tiirzlich in Paris oorgesiihrter elektri scher Wagen der vFirma Milde. Wie ans unserer Abbildung Zu ersehen ist, sind Die thtuknnlaioren nnd die elektri scbe Maschine an einem um das Vor derrad silbrenden Rahmen angeordnet. Die Kraftiibertraguna von der Ma schine aus die Are des Borderrades er solgt durch « ahnradiideisetzung und es wird dem « ggen eine Geschwindigkeit von 9 Meilen in der Stunde ertheilt. Wie Versuche ergeben baden, kann der Wagen mit einer Ladung der Bat tcrie 40—45 Meilen zurücklegen Das Gesammtgewicht Des Wagen-Z ein schließlich von zwei Personen beträgt etwa 1000 Pfund, wovon 300 Pfund auf die AkkumulatorensBatterie kom men. Die täglichen Betriebstosien sol len cirea 60 Cents und der Preis eines Wagens mit Ausriistung 8600 betra gen. -,, Zur Psycholoqie der Freude bringt der amerikanische Pf ycholo G van Nes; Dearborn in der ciychological Review« einen werthvollen Beitrag, in dem er versucht die Thatsachen festzu legen, die sich ii er die physiologischen Wirlungen der Freude ermitteln las sen. Er soandte zu diesem Zweck die verschiedensten Methoden an. lfin darunter ist ebenso originell wie echt au;eritanis-.i«-: Er forderte Versuchspers sm.en, die nicht gerade mit Gliictggii tern gesegnet waren, aus, sich möglichst tebhast vorzustellen sie erhielten plötz lich e: n Ge dgeschenh und beobachtete rann genau die Wirkung Mit l ) Tollarsz sing er c. n, und er ging biuaus bis 100000 Dollarg. Die Versuche Personen waren Studenten und Stu dtntinnen im Alter von 20 bis. .0Jal) reu.3et1r rnerlsoiirdig war es run, i f bei den niederen Summen die Mc ic tion bei Allen ziemlich einbeitlich wart schnell ter, mehr ausrechterGang, Lächeln oder Lachen, große Unterneh rnunaglusL Dann aber bei l(«)0, 1000 Tollar u. s. w. macht sich in steigen dem Grade bei Einzelnen eine gewisse Titiederaeschlagenheit bemerkbar, zuerst oei den Frauen, während die Anderes-. tirch lebhafter werden. Bei 100000 Dollar zeigt sich bei den Jyrauen eine tiefe Bewe gung; sie hatten den Wunsch. allein zu sein, gingen schnell, hatten ein litefiibl von Verantwortlichkeit, von Macht und Energie, befleißigten stolz rincr toiirdevolleren, sogar etwas thea tralischen Haltung Heiter waren sie gar nicht. Auch die Männer wurden im Allgemeinen sehr ernst. Nur einer wollte durchaus alle Möbel im Zimmer zerschlagen. — Der Mann wollte sich eben sofort neu einrichten. Die Becken-Insel Deutschlands Erwerb. Der Niedergang der ebedem Viel ; ausgedehnteren Hochseesischerei im nördlichen Eisn-eer, besonders der dor tigen Waljagd, hatte das Interesse der seefahrenden Nationen an der Austhei lung der arktischen Fischerei ebiete er kalten lassen. Die vor drei ahren er folgte Entdeckung qroßartiger Mine ralschätze im westlichen Theil vonSpitz berqen, die Anlage eines russischen Kriegshasens an der Murnianiüste der Halbinsel Koch die Bestrebungen, die ir. früheren Jahrhunderten eifriger be triebene Hochseesischerei im Aritischen Meere zu neuem Leben zu erwecken,ha ben während der letztenJahre dazu bei getragen, territorialen Erwerb in den Nordpolnrliindern ing Auae zu fassen. Auch in Deutschland alaubte man im Interesse der Hochseesischerei Uni schau halten zu müssen nach einem ge eigneten Platz, Von wo aus der Fisch fanq ausgeübt werden könne Eine kleine Jagdexpedition, die sich an Bord der ,,.Helgoland« nach dem Eis-meet be gab hatte die Ausaabe. unter Anlei ting des Capitäng z D Rüdiger, die allgemeinen Voraussetzungen für eine deutsche Landerwerbuna ini nördlichen Polarnieer zu untersuchen. Die »Hel goland«-Expedition entschied sich für die Bären-Insel, ungefähr halbwegs zwischen dem Noidcap und Spitzha gen, und legte an der brauchbarsten Zugangsstelle des Eilandes. dem Süd hcsen, auf eine angemessene Küsten strecle Beschlag. Die Bären-Insel wurde 1598 von den Riedetländetn entdeckt und bis in die neneste Zeit für zehnmal kleiner ge halten, alg sie in Wirklichkeit ist. Durch die Festsetzung am Südhafen hat der seit Jahren in Deutschland gehegte Wunsch nach einem Stützpunkt für sei ne arltische Schiffahrt und Hochsc fischerei eine befriedigende Lösung ge fanden. ——.—-—-·· Edtson als Hüttenbesitzern Wenn man von neueren Erfolgen des großen Erfinder-H, etwa mit Anh nahme teiner bisher nicht sehr glückli chen Versuche zur electrisctsen Beleuch tnng durch Kathode: tstrat,len, in den letzten Jahren wenig hörte, so war di ran wohl hauptsächlich Eoisons inten scve Thätigleit aus e nem anderen Ge biete schuld. Der geniale Mann hat sich nämlich neuerdings mit der ganzen Energie, die ihm bei aller-. seinen Ar beiten auszeichnet, v:us die Vervoll tonnnnnng deg Eisenhiittentvesens ge toorsen, die allerdings, wenn sie ihm gelingt oder gelungen ist, weit reiche ren Lohn verspricht, als die meisten specifisch electrotechnischen Neuerungen Es ist mit der Verhiltung der Eisen-· erze ein eigenes Ding: So leicht es ist, durch den Hochosenvroceß Gestein uno Metall von einander zu sondern, so stehen doch der Vertoerthung von be deutenden Erzlagern zuweilen unüber tvindliche Hindernisse entgegen. Da sich selten Erz und Kohle beisammensin den, so ist man meistenthrilg aus den Transport der Eisenerze nach den Jn dustrie- und Steintohlenbczirten ange wiesen, und sind die Entfernungen groß, so müssen Erze von nicht sehr reichlichem Eisengehalt schon um der Transporttosten willen ron der Ver hütung ausgeschlossen bleiben. Auch der Hochosenprocesz selbst verbietet zu weilen je nach den Kohlenpreisen und Arbeitslöhnen die V.rhitttung von Er i T deutenden Eisengehalt ausstyeisew « Solche Erze durch lün tliche Anrec cherung ihres natürlichen Eisengehal tes transport- und schmelsähig zu ma chen und damit eine Menge von·Er3 lagern, die ’etzt aus ökvndmksckxtx Gründen mer«-los sind, der Industrie zu erschließen, ist der Zweck der neuen magnetischen Aufbereitungömethode’ Von Edt on, die er· m seinem hätten werle bei Ogden (New Jersey)« um ersten Mal zur praktischen Ausfüh rung gebracht hat. « Da sich der große Electrotechnclet von dieser neuen Erfindung so bedeu tende Erfolge verspricht, daß er einen großen Theil seines Bermö ens in dieses Unternehmen hineingeäeckt ha s ben soll, so ist es gewiß werth, die Einrichtung dieser Vlufbereitungsstäk te, die vielleicht zum Ausgangspunkte einer neuen Aera der Hüttentechnik werden kann, kurz zu schildern. Den Boden der Edisort’fcher. Unter nehmung bildet ein altes Erzlager, das vor langen Jahren verlassen wur de, weil es nur noch 2()procentiges, für die älteren Aufbereitungsmethoden nicht mehr hinlänglich gewinnreiches Erz, —- dieseg allerdingsv in großen Mengen —- enthielt. Der leitende Ge danke deg- ganzen,,einen Erzbereich von 16,000 Arke beherrschenden Unterneh men-S ist der, möglichst viele Maschinen und möglichst wenig Menschenleäfte m Bewegung zu setzen. » v-) zeu, die an sich einen gar nichts-inbe- sz « Durch große Dampfbagger, die daZ durch Sprengen gelockerte Erz von Schuttgröße bis zur 120 Centner wie-s genden Blöcken aufraffen, wird das-— selbe in Erzwagen geschüttet, die durch Drahtseile sehr schnell zum Hütten werke befördert werden, während sie nach der Entleerung von selbst die ge neigte Förderbahn wieder hinablaufen. In der Erzmithle werden die Wagen durch electrisckse Krähne tkochgehobetn und ihr Jnhalt fällt direct zwischen zwei Walzen von 6 Fuß Durchmesser, die am Umfange mit eisernen Stacheln besetzt sind und nur Itm einen Fuß von einander abstehen. Soweit werden also die großen Steinblöoe schon im ersten W-alzen gang zertleinert. und wenn man sich darüber wundert, daß es möglich ist, Steinhlöcte von 100——120 Centner beim einmaligen Durchgang durch 2 Eisenwalzen auf Kopsgröße zu zer kleinern, so mag man bedenken, daß dieseWalzen 1400 Centner wiegen und mit einerGeschwindiateit von etwa 200 Umdrehungen in der Minute herumge wirbelt werden. Auf diese Weise geht das Erz ohne eine Ruhepause durch 5 aufeinanderfolgende Walzwerke und tritt aus dem letzten in Form feinen Schuttes aus, der höchstens noch mit fingerdicken Steinchen untermischt ist. Ein Elevaior bringt dieses Erzmehl, von welchem in 10 Stunden 8000 Tonnen gemahlen werden können, in einen Trockenrauni, in dem es sich aber nicht etwa längere Zeit aufhält, son dern in den es oben naß hinein- und unten nach Verlauf einiger Minuten trocken wieder arLtritL Nun kann es durch ein weiteres Walzverfahren zu feinkörnigem Sand zerrieben, dann gesiebt werden und ist nun reif fiir den elettroiiiagnetischen Proeeß, der in die sent Sande das Eisen vom Gestein trennen soll. Das gesiebte Mehl fällt nämlich im langsamen Strom-e vor den Polen ei » ner großen Magnetreihe nieder, die « aber nicht start genug wirkt. um die eisenhaltigen Körner an sich haften zu lassen, sondern nur grade hinreicht, um sie von ihrer senkrechten Fallrichtung etwas abzulenlen Die abgelenkten Ei sentörnchen werde-n durch eine schräg stehende Wand von dem als Bausand verwertheten Mineralstaub getrennt, und gelangen nun, da sie noch immer ziemlich viel werthloses Gestein ent halten, abermals in den Trockenthurm und das Walzwerl, um dann, viel fei ner gesiebt als das erste Mal, wieder um den maanetischen Scheidungsappa rat zu passiren. Genau so, nur mit kleineren Walzwerlen und Elektro ttsagneten, wiederholt sich alsdann der selbe Proceß zum dritten Mal, und Ergebniß ist nun, dasi von 8000 Ton nen Erz etwa der 5 Theil feinen Ei senstaubeg, aber zu 90 Procent oder noch höher angereichert. übrig geblie ben ist und natijrliich im Hochosen so-: wie bei der Versenduna auch nur den stinften Theil tser Kosten verursacht. Allerdings is: ec- 11ninöalich, das an gereicherte Eisencrz in dieser seinen Staubsorm zu verhütteu. Der Sie-blä sestroni würde ei« ohne weiteres zur Nicht wieder hinaugjaaen oder zwij schen den Kohlen orhdiren. Demnach werden ans dein vorher so sorgfältig vertleinerten Mctcrial nunmehr unter Anwendung von Stamdsen und Pres-· E sen wieder ardszere Stücke Eisenbris quetg, hergestellt die in einem besonde ren Ofen getrocknet werden und algi dann fiir die Beschiituna von Hochösen geeignet sind. —«-.-——.— ..... . Die Hoffnunan schwätzen nach, wag ihnen die Wünsche vorplappern. II- ·-!«- ds Der Beste kann nicht so gut sein, wie die Mitmenschen ihn brauchten. -k so- sk Eine aroße Waffe hat die Schöpf 1:nq der Frau gegeben: ihre Schwäche sit Ik Ik Ob’5 der ,,Cenfur« auch gelingt, nn scrn heimkehrenden Fee-Zwilliqu den ,,Mund zu rerbieten«? Ik III Il( Der Scheerentrust ist in die Briiche gegangen. Kein Wunder, solch’ be zeichnenden Namen darf man nicht wählen, wenn Lämmer geschoren wu den sollen.