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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (July 14, 1899)
MSSJD sue» "··-Wie Uhren. pas-Jene sen Hist-es sichs-L km MM BUT OTTOf MEMO Es waren die ersten Zeichen der in mir erwachenben menschlichen Intelli genz, deren Wahrnehmung meinen Er zeugern eine riesiae Freude machte und ihnen die feste Ueberzeugung heil-rechte daß ich das gescheidtestc Kind von der Welt sei. Nicht weil ich ihr Kind sei-— aewisz nicht. Aber es sei doch zu ausfal lrnd gewesen, wie rasch sich meine Mie nen, die sich schon bedroblich zu einem Thtiinenerausse verzogen hätten, erbei terten, als man mir eine ticlende Uhr an’s Ohr gehalten. Ich griff natürlich nach Dem Ding und versuchte, es zu verschlingen Man wehrte mir nicht, da man of fenbar sah, daß die Uhr für mein Mäulchen zu groß war, was ich selbst in meiner erwachenden Intelligenz gänzlich übersehen hatte. Es war dieTaschenuhr meinerGroß mutter. Dieselbe war von Tombal -—-s die Uhr natürlich —, und ich weiß nicht« ob Sie, wenn Sie nicht ebenso alt oder älter sind als ich, wissen, was Tom-mit ist. Jch selbst bin nicht viel lliiger und weiß nur, daß ich Tonibal in der glück lichsien Zeit meines Lebens iiir Gold gehalten habe. Melir uanessereg lann ich Ihnen auch nicht wünschen. Es war satal, das-, ich etwas über rascht davon war, zurechtaewiesen zu werden« als ich mater, nachdem man sich an meine erstaunliche Gescheidttteit schon gewöhnt hatte, mein altes Spiel zeug, jenes zwiebelförmige Möbel aus dem Nachlasse meines Urgroßvater-I einer eingehenden Besichtigung unter werfen wollte. Die Folae davon war, dafz ich wie versesseu auf dieUhr wurde und es dahin brachte, wohin die besten l Uhrmacher es auch bringen: die Uhr wollte nicht mehr gehen· Während aber die Uhrmacher sich für ihr Wert noch bezahlen lassen, war ich schomhafter · und versteckte die lranke Uhr meiner Großmutter unter das Kopftissen mei nes Bettes-, wo sie am anderen Morgen gefunden wurde. Ich hatte auf dem Korstiffen mit gutem Gewissen vorzügss lich geschlafen, war vergnügt und ohne meiner Missethat zu gedenken, aufne ftanden und in die Schule gegangen Das Weitere fand sich. Ich empfand nun einige Abneigung gegen Uhren und wurde oon da an ein ziemlich ordentlicher Junge. Als ich im Guten verharrte und elf oder Zwölf Jahre alt aeworden war, fand ich unter dem Weihnachisbaume an meinem Platze die Uhr meinerGroiZ-s mutter. Dieselbe, meine Großmutter nämlich hatte mittler-weile das Zeit liche gesegnet, »ils.re Uhr war abgelau fen«. Diese Tambatuhr vom alten Schlage hatte dasselbe der Reihe nackt für meinen Urgroßvater, für meine Urgroßmutter, fär meinen Großvater und zuletzt also auch für meine Groß« mutter besorgt. Sie sehen, es war eine gute und unermüdliche Uhr, wie man eine solche heutzutage nicht mehr findet, und sie wäre wahrscheinlich auch noch für meinen Vater und für meine Mut ter, fiir mich und für meine ganke Nachkommenschaft abgelaufen, wenn man sie nicht hätte repariren lassen, und wenn man sie nicht zur Belohnung für Fleiß und gutes Betragen mir uns ter den Weihnachtsbaum gelegt hätte. Jch freute mich nun des rechtmäßi gen Besitzes der Familienuhr, bis ich sie meinen Kameraden zeigte. Diese machten mir in freundschsftlicherWeife den Unterschied zwischen Tomhat und Gold klar und lachten mich mit mei ner Zwiebel aus, so daß ich mich der selben schämte. Da ich nun aber schon oernijnftiaer acworden war, dachte ich nicht mehr daran, die Uhr zu verschlingen oder sie nach Art der Ubrmacher in Behand lung zu nehmen. Jch folgte vielmehr dein auten Rathe eines Kameraden und trug sie zum Nasenmayer in der » Judenqasse. Dieser sagte mir gering-« j schöyia daß meine Uhr oon Tombat H Isei und nicht vonGold, was ich ja selbst bereits wußte. Die Folge war, daß ich s dem Nasenmaner die Uhr, die oon inei nem Urgroßvater bis zu meiner Groß nsutter abaelaufen war, um dreißia Kreuzer überließ, wag meinem guten Kameraden großes Veranijaen berei teie. Das Weitere fand sich wieder -— e: war ziemlich fürchterlich fiir mich. Daraufhin, wie ich die Ulrr loH war. wurde ich brcv und ordentlich wie Zu r, und ale ich so verb-Jrrie, big ich »ommuni!ani wurde, bekam ich wie herum eine Taschenuhr, diesmal eine von Silber. Man wollte Vertrauen zu mir zeiaen und mein Ebraefiikil störte-. und nannte das vädaaoaisch Diese neue silberne Uhr machte mir weniqer Sorae und bafiete an mir, bis ich ein floiter Studio wurde. In dieser Eigenschaft versetzte ich sie um den vierten Theil ihres Wettbes, lief eine Zeit lana stolz rnit einem Schlüssel in der Westeniasche herum und fühlte mich ganz wohl dabei. Das waren nun meine eiaenen Ub ren, die mir so viel zu schaffen mach ten. Ei blieb aber nicht dabei ——— ich mußte auch noch um anderer LeuteUh ren willen leiden. MI junger Kerl miethete ich mich einmal des einem ehrsamen, link-erlo seu Ehepaare ein. Ich bebe absichtlich wischm -eh! aus« »Und kinderlok e n Komma ge s l'a- W dank hatt-. daß vi « · der Wien und Hinder j M Ich finde nn Ge MIIL Ist Apistik-, Mlcht seine » Kinder haben, oft aus andere Dumm heiten verfallen. die freilich nicht ge rade ehrlos zu sein brauchen und doch einen Nebenmenschen in tiefe Eint-ö tung versetzen tönnen. - Was halten Sie z. B. von Leuten, die bon der Uhrenwuth besessen sind — ich meine nicht die Uhrmacher und auch nicht die Taschendiebe —- und zwar von der schlagendenkk Solche Leute wa ren jene meine tinderlosen, sonst ehrsa men Vermiether. Nicht weniger als 17 — siebzehn — Uhren hielten sie und alle mußten schlagen. Dabei lebten beide in vollkommenemFriedem so weit ich es wenigstens bemerken konnte. In den beiden Zimmern, welche ich qemiethet hatte, befand sich am ersten Tage nur eine kleine Stutzuhr, wor iiber ich nicht unzufrieden sein konnte s Aber am zweiten Tage, als ich bei s den Zimmern meiner Hausleute vor iiiberlanh wurde ich von diesen abge » faßt und hineingezogen. Ich war leichtsinnig genug, meine sreudrge Ueberraschung über die an allen Ecken und Enden angebrachten Uhren auszu drücken, obschon ich ja noch keinen Miethzins schuldig war, und ließ mir den Mechanismus, die Charaktereigen thürnlichteit und den Gesundheitszw stand aller vorhandenen Uhren der Reihe nach erklären. Jch glaube, ich sagte in einem fort »reizend!" dazu. Dann am dritten Tage, als ich Abends in meine Wohnung tan1, sano ich eine zweite schlagende Uhr vor. Während aber beimSchlage derlleinen Stutzuhr mit dem feinen zirpigen Stimmchen ich wohlwollend lächeln konnte und geradezu heiter gestimmt wurde. machte ich mich die seli: compli cirte Lautäußerung der zweiten Allflzr zuerst unruhig uno oann unirsrucg. Denn der Ton, den fie anfchlug. war hart und frech und die Art ihres- Vor trages unleidlich anspruchsooll. lEste hatte die Gewohnheit ihren Schlag ein vaarSecunden vorher durch ein schnar rendes Geräusch anzutiindigen, wo durch die Erwartung des Iwane-»bleib lichen und damit mein ganzes Nerven system aufs Schändlichfte angespannt wurde. Da sie zudem die Viertel und die Ganzen mit allen Pitanen durch fchlug, so fand ich ihr Benehmen be-« » fonders in den ersten Nachtftunden, wo J man bekanntlich am gefundeften schla- ’ fen foll, höchst aufdringlich und trö- ; tend. Jch fuhr natürlich immer aus ; dem gepriesenen erften Schlafe auf und : war dann, bis ich alle Schläge von elf j Uhr durchgeziihlt hatte, glockenhell wach und konnte mich auf dasselbeBer gniigen eine Stunde lang bis Mitter nacht vorbereiten. Ich versäumte Protest nnd wurde am nächsten Abend-, als ich in meine Bude trat, niit einem frechen »Ktickua!'« begrüßt. Aus dem Dachfenfter einer Schwarzwälderuhr an der Wand ge rade meinem Bette gegenüber, sprang · mit jedem Schlage ein Kuckuck hervor, rief und machte mir einen höhnischen Diener. Die ewigen Terzen des Kuckuckzrufes langweilen mich schon im griinen . Walde » in meiner Schlafstube brach ten sie mich in helle Verzweiflung Es zeigte sich ein neues Uebel. Jch begann, das Ticken der drei Uh ren miteinander zu dergleichen, und mühte mich ab, herauszubringen in welchem Verhältnisse ihre Pendelschlä ge zu einander ständen. Natürlich brachte ich das so wenig bereit-T wie Kaiser Karl der Fünfte in St. Just, und obschon ich es nicht so nöthi harte, wie er, da ich nicht in einer Klo erzelle auf harter Pritf e, sondern in meinem wohl bezahlten, onst ganz behaglichen Miethzimmerchen aus weicher Matra e tag, quälte ich mich doch die ganzeRa t damit ab und ließ von meiner schon fix gewordenen Jdee erst ab, als es s Morgen und Zeit war aufzustehen. i Nach beiläufig acht Ta en tanren ! noch einige Uhren von ösartigtter ’ Sorte dazu und tickte und schlug es in meinen beiden Zimmern wie in einer Ubrmacherbude. Glauben Sie nun, bitte, ja nicht.dasz ich ein Mensch bin, der nicht aus der Haut fahren kann. Aber überlegen Sie, wenn Sie noch jung genug dazu sind, oh Sie sich so leicht aus einer Wohnung vertreiben ließen, die ein reizendeg Bis-Ovi- hat, das zu be stimmten Stunden mit der Regelmij izialeit der Uhren meiner Hausleute an eineinFenster drüben erscheint und hin ter Geranien und Rosmarin zu Jhnen herüber blinzeltl Da ich fürchtete, meine sonst ehrsa men Haugleute durch Zuriiarveisung ihrer wohlgemeinten Udrenderleihung todtlich zu releid:gen, so tauste ich mir einen halben Centner Baumwolle und hielt unter all dem Lärnien der Uhren meinem reizenden Visaoig gegenüber tapfer stand. Ader nach einiger Zeit zeigte sie drü ben eine aussallende Sorgfalt in Be handlung ihrer Geranien und ihres Rosmarins, welche sie sortan so miß günstig stellte, daß auch nicht der läge ste Blick mehr hinüber und herii er durchdringen konnte. Und bald darauf begosz sie ihre Blumen in den Stunden, während welcher ich nicht zu Hause war. Das Ticken und Schlagen meiner Miethsuhren wurde mir dann trog der Baumwolle unerträglich; ich tiindigie, zog aus und erfuhr zu spöt, daß die Baumwollpfrap en mit denen ich mei ne Ohren verstopft, mich in den Ber dacht eines ungesunden Menschen ge brat hatten, mit welchem mein hol des ig-a- vie nichts zu thun haben zu wollen erklärte. So was thut weh. —- . III entschlei- mich bohrt menschen »Meqiem mich aus NR FAMan und Rattgjrmaschjne mit Mriliratjn Eine praktische Neueruna süe das Vetladen von Eisenbahnatiteen ist in Deutschland ausaetocnenen. Die Ma schinensabtit in Kassel consteuitt jetzt Rangirlocomotiven in der Akt unserer Abbildung deren besondere Eigenart daetn besteht, daß ausdetn starken Rahmen der Luoniotive noch ein von einer kleinen Hilfsniaschine bettiätigtee Dtebteahn ausgebaut ist, der direct vom Führetstande aus bedient werden kann. Hierdurch aetvinnt der Krahn, dieses süt einen großen Minimum schlage unentbehrliche Hebewettzeug et ne unaemeine Bewealichteit; wankend beider Anwenduna der gewöhnlichen seststehenden Drehttäbne die Wagen zerst in die unmittelbare Nähe des T Krahnes gebracht werden müssen, kann umgetehrt der Locomotivdrehkrahn an den zu entladenden Waaen heranfakp ren, erkgreifå die betreffende Last und schwen t sie sofort in den zu belassen ten Wagen hinein. Es bedarf keiner lanqen Auseinandersevunch daß» auf diefe Weise erheblich an Zeit gespart . werden kann. Die Conftruction unter- . scheidet sich in keiner Hinsicht von einem gewöhnlichen Drei-krumm Vermittetst eines Zodntadgetriebeg kann der durch ein schweres Contreaewicbt ousbalars » cirte Auslezqer des Krohnes frei nach allen Richtungen her-umgeschwenkt werden. F « ch hatte natürlich ganz bestimmte Ab echten damit, und wie ich zu densel ben gekommen war, das will Ich Ihnen noch turz erzählen. Als ich mich, wie ich vorhin gesazt habe, zurückzo , tam ich über Straß burg im Elsas. Ich hatte schon viel von der wunderbaren Uhr im Münster dort gehört. Sie mir einmal anzuse- » hen,sagte ich mir. tann dir gewiß nichts schaden. Jch sab mir sie also an, wie sie die Mittagsstunde schlug. Jch war aber nicht der Einzige, der j dies that. Fest eingeteilt, stand ich in s einer Menge von Menschen« die gleich mir nichts Besseres zu tbun hatten, als ibre kostbare Zeit mit Angassen ei- ; ner Uhr zu vergeuden. Ich muß nun sagen, die Art und Weise. wie diese Straßburger Mün sterubr sich Schlag zwölf Uhr Mittags arberdete, machte mir großen Spaß. ganz besonders aber der GodeL wie er piinttlich und nach allen Regeln der Kunst dreimal träbte. woraus mich ein dicht bei mir stehender sreundlicherHerr besonders aufmerksam machte. Solche Uhren lasse ich mir geiallen, dachte ich, wie die Sache vorbei war, und ließ mich von der abzieltenden Menge zum Portal binausschreben Wie rch draußen stand, gedachte it: meine Taschenubr zum Andenten an diese Münsterubr nach dieser zu richten, und griss — in meine leere Westen tasche. Sie haben es natürlich schon vorher gewußt, daß der freundliche Herr nsie meine Taschenubr gestohlen bangt-kön rend ich nach dem trähenden Gockel guckte und ganz überhörte, was der Kirchenschweizer in vier Sprachen laut und deutlich sagte: Mini Herre, nehme Se sich vor Ta schendieben in Acht! So verlor ich Uhr um Ubr —- Gott, wie ist die Welt so schlecht! Aber der trähetide Gockel bei der StraßburgerMiinsterubr. der doch ei gentlich an meinem neue Mißgeschick schuld war, hatte mir da ür einen Pa tentgedanlen eingesehen Statt demSvihbuben nachzulausen, drehte ich mich aus dem Absase herum, zog mich vollends zurück und verlegte mich —- wie gesagt —- aut die Hühner- H auch-i Daß die hähne in der Morgenfriihe zu ganz bestimmter Zeit halten« wird Ihnen bekannt sein« wenn Sie schon » einmal das Vergnügen hatten, in der : Nähe eines Hühnerstalles zu schlafen; sonst wird es Ihnen das schöne Lied: ,,75riih morgens, tvenn die Söhne trei ben« angedeutet haben. Es ist übri gens Thatsache, daß sie es thun· Und darauf gründete sich mein Plan. Ich nahm mir vor, Häbne u züch ten, die, pünttlicher alr- eine lihn alle Stunden des Zifferblatteg durchtröhen sollten. Mit solchen Uhrenbähnen oder Hab iienuhren würde nun freilich der Lärm nicht vermindert werden: aber bedin tl;eile gegenüber den meet-mischen Unten wären es doch aar manch-. und schweecoiegendr. Jn die Tasche lönnte man sie freilich nicht stecken und Minu-v ten und Selunden könnten sie auch nicht anzeigen. Aber für Haus und Hof und auch fiir öffentliche Gebäude Kirchthürme und derlei wären sie doch entschieden brauchbar und. was nicht zu übersehen ist« bei einiaertnafzen gu ter Züchtung außerordentlich zuverläs sig. Und——wenn sie einmal nicht me r oder nicht mehr recht triiben wollten, tönnte man sie einfach abschla en und verzehren, was bei den ander , wie ich selbst als Bahn schon erfahren, nicht angängig ist. Sie werden mich wahrscheinlich fiir verrückt, oder, wenn Sie Anla en zur Höflichkeit haben, meine Idee iir we nigder patent halten. als iie mir erschien un ute nochersebeinh nn ich nun auch von vornherein Hagel-en mus, daß der Erfolg, der be-· anntlich bei allen Dingen. auch bei den Ditnrmftery alles ailt. nicht auf meiner Seite steht, so kann ich mich doch mit dem Gedanken trösten, daß es « allen großen Erfindern nicht besser er gangen ist, als mir, und dqu die Aug nutzung ihrer acnialen Gedanken nijzi ihnen, sondern anderen nach ihnen vor behalten blieb. Jch gebe hiermit meine Idee im Jn teresse der an den mechanischen Uhren leidenden Menschheit dreis, verlange aber, daß ich noch erzählen dars, wie alle meine Erfolge, die icb schon mit Anziichtun von Uhrenhäbnen erreicht, gerade wie er durch mechanische Uhren zu nichte gemacht wurden. Ich brauchte nicht erst Darwin zu studiren, um zur Erkenntnis zu korn men, daß gute und zuverlässige Uhren hiihne nur aus dein Weae einer der niinftigen Zuchttvahl iu erzielen sind. Jch gina dabei solaenderinaszen vor. Zuerst hielt ich mir einen Stamm unterer gemeinen deuttchen Feld, Wash, Wiesen« Land- und Hans hiihner. Ich satt dabei nicht auf den Prata d. h. weniaer darauf, möglichst viele Eier, als daraus, Hahne zu be tvmmen, die vriiris um Mitternacht lröhten. Wirklich bekam ich auch ei nen solchen mitterniichtiaen Kraher. Ich hielt denselben in der aanzen Zeit vor und nach Mitternacht mit zuge bundeneni Schnabel in einem abgele penen Raume gesondert ab. so daß er sich das Krahen außer Schlag zwölf Uhr in der Nacht vollständig abge ivöhnte. Weiter brachte ich es mit diesezn Stamme nicht. Ich züchtete des-halb auiGeradewvhl einige andere Narrn und hatte denn auch die Freude, einen Schreihalg zu belonimen, der jeden Mitta um Les-l 12 Uhr sich aus den Mistbau en stellte, abwechselnd nach der Sonne blinzelte und nach seinem Schatten sah und im Augenblicke, da die Sonne im Zenirh stand, mit den Flügeln schlug und triihte, wie es schöner der Gvckel bei der Straßburger Miintteruhr nicht thun kann. Zuerst rieb ich mir vor Freude die hande. Dann saßte ich den Zeniths träher beim Kragen und verfuhr mit ihm, wie mit seinem mitterniichtigen Eollegern Dann solgte ich allen Regeln der » Kunst, die ich mir angeeianet hatte, s und treu-te die beiden häbne und ihre » Den-nen. Was ich daraus erzielte. I irbertras meine kühnkten Erwartungen, und ich bitte Sie ernstlich. sich das La chen zu verkneiien —- rnan hat schon ganz andere Dinae erlebt: ich bekam nämlich wei Zähne. einen weißen und einen schau-argen. Beide lrähten nur einmal am Tage, aeeade wie ihre Stamrnväten der weiße morgens« der schwarze nachrnittaaö Punkt S Uhr. Ich brauchte ihnen nicht einmal mehr vorher und nachher den Schnabel zu uhalten. So glänzend hatte sich rie ererbnngsthevrie bier als richtig ei wiesen. . l Die Sache tlcnat kr- oeve Das ccrne zu —- etwas wunderbar, ist es aber, beim Licht betrachtet, durchaus nicht. Und wie sie sich mathematisch acnz einfach ertlärt, das herauszuhe tommen überlasse ich Ihrem Scharf sinne. Ich irvhlockte —— wurde aber alt bald wieder nachdenklich. Für Mitternacht, für 6 Uhr Mor gens, für Mittag und für 6 Uhr Abends war nett-rat Daziviichen aber lieaen acht Stunden« die noch unge träht waren. Unverdrossen treuzte ich aber weiter und glaubte nach der Be rechnung, die sich zuerst als richtig er wiesen hatte, Kröher für 3 Uhr Mor gens und 9 Uhr Vormittags, für 8 Uhr Nachmittags und 9 Uhr Abends zu bekommen. Die erzielten bät-ne bekamen die ei nen weiße-, die andern schwarzes Ge fieder, je nachdem sie für Vormittag oder Nachmittag ausgeteilten waren, und nur die Sicheifedern waren bei al len schwan unk weiß cescheckt. Das waraöer aitchsthq Wie siezu kriihen W Jung es drunter und «driibrr,’tbie he einer Uhr die sechs Wochen bei einein IUbrmacher in der Kur war. Ei ntar teine Zucht und Ordnm darin. E Jch ließ aber die Fliiael nicht hän gen, sondern erkundigte mich unter der Hand nach abnormen Kriihern wie ich sie siir meinen Zweck brauchte. Es dauerte auch nicht lange, so er hielt ich eine Zuschrist. daß nahe über der Grenze aus einem Hofe sich ein Huhn befinde, das wie ein Hahn lriibe und wie eine ordentliche Henne Eier lege. Das war etwas siir mich. Ich machte mich aus, reiste iiber die ; lEtrfenze und kam aus jenen Lümm ,o . » Daselbst vernahm ich, daß die Henne . kurz vorher vorn Fuchs geholt worden fel, daß sie aber noch drei Eier iu : riictaelassen habe. Ich erstand diese; rm ein «Si·indenaeld und verpaette sie sorgsaltia m einem Kistchen, das ich nicht aus der Hand ließ und vor der 3 geringsten aErsehiitterunei bewahrte. Als ich aber die Grenze zurücksuhr. dachte ich der den Zöllnern glatt vorbei zu kommen. Doch man nöthiate mich, in den Zollsaal einzutreten, wo gerade ein mundsertiaer Berliner mit siins; aroßen Gepäetstiicken ohne Durchsuch- - una durchqelassen wurde. Etwas Verzollbares?« herrschte mich ein Zöllner an und wars einen sorschenden Blick aus mein Kästchen Jm Vorgesiihl, was kommen würde, gab ich mit ängstlicher Stimme. die Versicherung ab, daß das Kästchen nichts enthalte, was für einen Zöllner Interesse baden könne. Umsonst! Die rauhe Hand des Ge setzes schüttelte mein schwer erworbenes J Gut hin und her, und beim Qesfnen ! trat die Bescheeruna llar. vielmehr nn tlar zu Tage. Schalen und Jnhalr bei · fanden sich in Seneraizustandr. Nun wurde ich wild. lud den Roll: « ner dringend ein« sich aus meinen zer-: brechenen Bruteiern einen Eiertuchen zu backen, nnd bekam darob obendrein als Tianl die aroszte Beleidigung. Das- Ende vom Liede war, daß ich. an meinen unschuldigen Hähnen ans ließ. einen nach dem andern den Hals umdrebte und verspeiste· Geschxneclt haben sie mir nicht. Nun habe ich einen ariminigen Haß argen alle Uhren. Sie können mir alle gestohlen werden, besonders jene, die nicht mir gehören. Ich behaupte. daß man durch die Uhren zuletzt ein aanz isnrichtiqez Zeitmrdältniß erlangt, denn bekanntlich aelit ja teine aanz recht, ja selbst die Sonne. unsere Him melsnbr itällt sich nicht aoni genau an die ihr jährlich Fiaemesiene Zeit. Jm iilsriaen mischte ich wissen, wie die lier ausersehen lmt. ouf welche StiållspelmJell tirn Beatnne der -«’-. Ecene des-:- -t. Auszunest aeaen den Voin Gef-; ler so arimmia nnspielL sich wäre ; Liebhaber iiir sie, obschon ich auch mit ; ihr wahrscheinlich cuaesiilsrt würd-; ;. jedenfalls ginge sie um beilnuiig ist« «« Jahre zu spät - aber dass wäre heut -i:taae, wo alles io nnsinnia rennt und i hastet nnd jagt, gerndein tvoitlthueud nnd lieritliiaend. «.- --.-4- - » - » I l Das verung iittte Echo. III-n Echnn Sdfrsrctk psmttsksc Gnaeries und Satittmlepek Mr. Editor-! Die Leit tbnn immer schwätzt von das deutsche Lied, we einiaes uii die elt biete Toll, bät ie-'·i muß tiellie sage, daß ich net viel Juli-Z nnr nie Sinqerei lmwwe time. In de ikrst Pläliß bin ich als e Sinaer ans tei Söelleß net; tiie Sonaesbrieder ina« ich hätt e qui Schtimrn vor Viertrinle önd Rind lleiichesie, bdt wenn ich zu linae schtars tete. to sollt ich besser die Netzt-erhub vkn ßivileiitzd Piepel ans dem Weg nebe, bitohz daß es ifie e llnaliick gerne lönnt. Sie lien mich gesagt, daß le alsz vallives Mitglied mich gleiche tbäte, köt daß te die Lein drnhe müßt. wenn ich als attives Mitalied mitsinqe wollt, das thöt die Renpntiilchon von ihrem s Verein in Grund änd Boden lchpeule. Weil am Innern Jveninq sein wir los um e jung Lövie eSereniåd zu vmmen Jud da natrwe se e meo dazu singe wolle wr- einek - Echo mache mußt· Well die Sauaesbrüdet ben ekscht in mki Salubn noch e Drini aenomme, bisot wir nach die imm Lödie ihr Haus aeaarae ieie find so saae fe: 65 is ei Vittie, daß wir keine Sinaek tmwa um das Echo zu sinnt-. bös wir hen net aemta Leit hier. So werde wir die Serenöd mitaus das Echo sinqe müße, trag den Effekt fchpeule thut. So ruf ich den Meik Find den rek-« bummelte Stiudeni sind Um ihm öste, ob se dächte, sie sonnfe en Echo singe. ,.Schuht,« äußert der verbummelte SijudenL »du ists nat nit isser in der Welt wie dag. Ich ihn ßimplie die letzschte Wort tevietk, wo Jln singe thut änd das isch ichulyk tei Hexerei.« »Well,« faa ich zu die annete San aesbrüder. »der Fted änd der Meil seie fmatt, da braucht Jhr gar kei Nihöriel mit Jhne abzuhalte. Sie solle sich e Block von Euch wea on e Kokner schiel le änd solle nachsinae, was Ihr ibne vorsmae thut.« . Well, die Annece dachten, des wär e gud Eidia änd fe more fzatisfeid, bät der Fred änd der Meik hen beide ge sagt, sie könnte net singe, wenn se so stockt im hats wäre änd ich müßt ihne e Quartflasch mit Whiskie mitqebe. so vaß se ihre Schttmmen aufsuchte könn te. Well, ich hen gelacht änb hen ge sund e Quartbottel thiit ich net mein de, böt sie sollte ihre Such gut mache, bier die jung Lädie wär der Schatz von eine von die Singey wo sie here näde wollt, änd er wollt trete, e u JMpreschschiön uss ilir Herz zu m « So iinßert der verbuminette Stil-den »Well, Zintsade, ich tann sinae so srvi wie e Nachtigall-« So änsierte r» Muß Man Uss, daß mir net Nachts di Gall übe :ael1t mit Deine Sinaetei. -. ,,No,« äußert er. »Du wiricht seye. e wird e seine Persotmäm werde. »Al- s« reitst,« änßere ich, ,,thu nur net zu nie mit dem Whigtie anseuchte, sonst mos- - teschte nosli ans dem Tatt tommex« -- J seie mir denn seinellie los. Die Si k« ach thue vor die iunq Lädie ihreda z tliiir sich usischtelle and der Meil a der Fred thue ebaut e halbe Block wei ter sich in e duntle storner schtelle. At sörst is des auch sein gegange. Beim erschte Vers hen die Beide alle Mal das Echo so fein gest-nac, da man es aar net besser wünsche tonntx bot ich hen aenotis;d, daß toward da (.7nd’ von ktm Lied die Veuszes vo dem Echo schon schiilstie waren ön « len aetvufit, das; die beide alte As »Es set-en zu viel mit dem Whiåtie a»1 feuchtet gehabt hatten änd den Tat-! aebett, das; das e aut’sz I nclnrke wird. Aend schuhr so iei ciucti aetomme. Alil äi wom, ds wo die Sanaecibrijder mit dem letscht , Versch schickte time, lin ich e Racke wo das Echo seie ttmt änd denn lia dass Echo sei eiaer. Wer-, aesunae. Wo das Quartett finqt: »Macht; iteti· iet) hier nn- Lietseliens Haus« brüllt einer von daz- lich-o: »Ti! Lin-m Tn ianiit ja alles ausk« , Dann that das Quartett wieder singst »Und ltote meine-Z Viel-owns situhsp i nnd dann itallert das Echo wieder: s; »Verb. . . . alter Zeiss-l T:r.« · Vlend nso se dschöit mit dern Songz lind tommen, den sich der Meit Zind der trerbummelte Ztindent in diehaar acszatt and ten sich verschlage, bitoh der Meit het m viel von dem Whistie ceioisr. ti-; tret auch aar net lana aenomme so war diePoliß da and den se arres tet and ich den noch ihre Bähl ae;, miisse, um se den Jvrisina wieder der auszutriear. Wie se am annern Ta· ror die Poliß Fiort aeloinme sind, den ich auch noch ihre Fein gepäht bitohsj ich tien se aeiicslt, daß se das Echo sinn sollte and ich that net gleiche sie itI Trudel in sede. Jdr - Schon Schotchsintsadetzi is L quhuiz Je Sallifeh s« dran-rem- Kriesssmsmeo s Gaston Auguste Makauiz de Galli , set der neueKtieasministerzrankteichä dessen Bild wir brinaen aiti als eine der eifkiqsten Monarchiften und ist« durcb und durch Arihottai. Seit meh» « als 30 szren nimmt er einen Man i-- - der Armee ein.1848 erst 18 Jud alt, trat er in dieselbe ein, und bracht est- mitL 22 Jafren zum Unterlieutj Iim1t.kdurchlicf schnell die Grad eines Lientenants, Capitains, Oberst ; lieutenant5, Obersten und Divisions aenerals. Vor allem zeichnete er fu«ff im Krimlrieae aus« nnd nicht minde ; hervorragend waren feine Leistunger während der Alaier-Erpeditionen do 1860, 1869, 1865 und 1868, wo r an der Spitze eines Reaiments Chai fenrs d’Afriane stand. Zur Zeit te Pariser Belaaeruna commandirte ei eine Briaetde in Verfailles. Nach Re - oraanisation der Armee wurde er zi. General ernannt. f. F Der bekannte frantöiiiche Jurist nntä Minister lsrenieenr eiesilille einmal l ,.Eine5 Abends rviir eine größere GeF O-« sellschaft in meinem Garten veriam n:elt: während ich mit der Rachel Ar. in Arm spazieren aina, traten verlchie dene Gäste zu nns nnd ließen sich de tliinltlerin darstellen, nnter Anderes nach ein ’leaeurdneter aus der Pro »in-Z: er eraing sich in dittmrambilchen Lobegerhelsnnaen über Rachels bekan brrndes Spiel am voriaen Abend »Welche Triumphe ieiertenSie gestern! Sie sind ein wahres Genie!'« rief er beaeiftert aus; »aber auch das Drami »Die Horatier« ist vortrefflich nnd aari die Stelle ,,«Qu’il mcurut!«. »Giebt's was Schweres-V Und immer wie er: riet er: ,,Qu’il monrnt!« Als der DE arrrdnete sich endlich entfernt hatte, bes« merlte Rad-el: »Der bringt Einen ja um mit seinem ewigen »au’il mo ut! Was trin er denn damit?« » « ia,« en geanete ich, »der Au alten horatiiis, als man ihfixichmelv daß sein Sohn noch am Leben ist« »Wir kommt denn das vork« Ist-V Künstlerim Und ich: chaän ss denn «nie »Die Sakristei-« Plein »Me, antwortete heiter die »ich habe nur meine Rolle ges-leic