Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 30, 1899, Sonntags-Blatt., Image 12

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    » . .
7 Dank-m
CW Isvsmsce Geschichte von U. Schutz und f. Dis-seh
copyquhk, 1897. by me darbot-.
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lFstMUUg.)
Ei tout Saridin gelungen, Satina
feine starke Ordnungsliebe einzuflöi
ken. Kein Tadel wurde je über das
von dem Paare bewohnte Quartier
laut. Wenn Satidin ermüdet vorn
Exercierenvder Wachtdienft zurück
kehrte-. nie er gemüthlich ein kühle-s
Bad in nr vordetfließenden Strome
nehmen und sich dann auf seinem La
ger der Ruhe hingeben, mit der Zuver
sicht, daß, wenn er nach einer Stunde
erwachte, seine Austiiftung, schon ge
putzt, in bester Ordnung neken Un
liegen würden. Saran verdiente An
fangs mindestens ein Soldatentracta
ment durch Waschen für die eurvviii
schen Unterossiciere der Evnipagme
und durch das Backen von Ame-leite
eine Art süßen Gebäcts, das von den
Eingeborenen sehr geliebt wird.
Saridin’s Erhöhun um Unterpf
sieier gab ihr denTitengtgabi Serriani
tFrau Sergeant) und ihr Gotte bei
stand darauf, daß sie das Weichen und
Rachen fiir ihren Warong von anderen
Weibern besorgen ließ und sich mir der
Qdetaufsicht degiigte.
Mit Saridin’s Einfluß bei den«-Mit
gliedern feiner Comvaqnie stieg auch
zugleich derjenige Sarincks bei dein
weiblichen Contingent. Alle kleinen
Zwiftigleiten. welche tagtäglich unter
den dunkelhäutigen Damen der Gar
nison verkennen, wurden von ihr zu
deren Zufriedenheit gebt-lichtet Jn
ernster-en Angelegenheiten wobei Ei
fersucht oder Untreue die vorherrichew
I- «
den Leidenschaften waren, spielte Sa
ridin gewöhnlich den Vermittler nnd
nur selten wurde seine Entscheidunq
nicht als endgültig angesehen und an
den Ossicier du iour appellirt
Befand sich die Compagnie aus ej
ner Expedition, dann wurde Sarina
mit der Jnstandbaltung der Frauen
thd Kinder - Quartiere beauftragt,
zum großen Aerger der Frau des
Sergeant - ajors, die Vergebens da:
gegen beim ommandanten Einspruch
erhob, treil ihr Betragen sogar in je- i
neni leichtfertigen Genieinwesen ni i ?
als mustergiiltig betrachtet wurde. Je s
den Vormittag inspicierte Sarina die H
Quartiere mit der ernsten Miene eines ;
Generals. Wenn der Adjutant eine
Ankunft melden ließ, war eH ein er
gniigen, die reinlich gehaltenen Raun
lichteiten zu betreten. Sarina, hübsch
gekleidet, empfing dann mit einem Be
sen. als Abzeichen ihrer Würde, in l
der Hand, den Officier an der Tbir i
und begrüßte ihn mit einem respectoals i
Im »Als pesen« («Alle5" in ernungt I
lund rief dann mit lauter Stimme I
«Odeh« zur Ordnung. Bei solchen ?
Gelegenheiten bot Sarincks Reich ei- «
nen zwar festlichen, doch sonderbaren
Anblick; denn wenn auch die liebe
Tropensonne noch so hell durch die
Zimmeröffnunaen schimmerte, so stand
doch auf jedem Tisch eine brennende
Lampe (Pelita). Die eingeborenen
Weiber standen dann jede vor der ihr
gehörigen Schlafstelle und beiijrchte
ten, daß die Neugierde ihre Kinder be
wegen würde, ihre braunen, glattae
fchorenen Köpfe durch die deren Lager
nmgebenden Decken zu strecken und da
durch die Feierlichteit der Ceremonie
zu beeinträchtigen
Z. C a v it e t.
-Die Braunen und die Schwarzen
Saridin war nicht länger ein Kuli,
ein bloßes menschliches Lastthier. Er
hatte gelernt zu denken, zu beobachten
nnd zu vergleichen, und die Kenntnisse,
die er sich ini Dienste erworben hatte,
trieben ihn an, über Mancherlei nat-—
Idee-kein Der Unterschied in der
handlung enropiiischer und asiati
Her Soldaten hatte sich ihm frühzei
« aufgedr" t und Anfangs hatte er
mit dem chluß zufrieden gegeben,
das der Unterschied in der Hautsarbe
Mk die ere Löhnung und die gro
Iereii Rat einer weißen Kamera
den verantwortlich zu machen sei.
so konnte nicht geleugnet werden«
qtd et zu, das die Jaoanen im Ver
M nett den Europäern ein thörichtee
M wwisendei Volk sind; doch seine
Land-legte wurden nicht ewig auf vie
skt Stufe bleiben und manche alten,
Mel-armen Soldaten verrichteten ih
ren Dienst sogar besser als ihre weißen
Dritt-u- Die Eis-gebotenen erhielten
sit-» riet-m neuem ais vie Weiße-e
« Mslc War ei, weil der japanische
. M lsaaeliilinert zu schlecht bezahlt
wurde, um täglich Fleisch essen zu lbns
user-? War es, weil alle europäischen
Soldaten auch vor ihrem Eintritt in
das heer an gute Kost gewöhnt wa
ret-? Auch dte Javanen aßen gern
Fleisch, welches ihren Körper kräftig-:
und wide standsfähiger gegen Stralni
sen mach e. Doch warum wurden die
Eier-freier besser als die EinneboTsencn
besoldet? Dienten sie nicht Demfesren
Könige und demselben Lande? Jus-gen
sie nicht dieselbe Kolarde und dieselbe
Unifotm? alten Delinquenten nsoksr
die eiche trafe zu erwarten? Soll
M dann auch nicht die Beloxknuw
qen Ilieiss sein? Waren etwa die Inva
wfea dem Feuer des Feindes weniger
a Ists Drangen Lanzen uan
e M mit derselben Leichtiqleit
des heiße als durch braune Hauts
M erhielt Sergeant Bier-mann,
· " . ’ vor ethan t
FXMUMLXIIOZUF lkatr
II M etf Maul er. Sarrdin, sich
vielleicht weimal wöchentlich, mißhan
delte er eine Frau oder wurde er je
mals vom Prpvoft bestraft? Und doch,
wenn Bierniann vorbeiging, mußte sich
jeder Soldat erheben und grüßen und
die Wachen das Gewehr wie vor eine-n
; Officier zu präsentirm Doch Niemand
s brauchte Saridin Ehre zu erweisen
obgleich er die silberne Medaille sijr
Tapferkeit und Treue auf der Brufi
und den Ehrendegen an der Seite trug.
Warum diefe Discriminatidnck De«
gleichen Gedanken fäeten den Samen
der Unzufriedenheit in feinem syrzen
1«nd erhöhten das Gefühl unterdrücken
Ehrgeizes und underdienter Vernach
lässigung.
Hatte Saridin die weit ausencnder
gehenden Gefühle und Meinungen fei
ner holländischen Herren bezüglich der
ihren sdraunhiiutigen Unterthanen in
Oft-Indien gebührenden Behandtung
gekannt, würde er fein Loos mit Ent
fagung, wenn nicht mit Zufriedenheit,
ertragen haben.
Jn den fernen Niederlanden ertdsite
die Stimme des Mitleids und der
Menschlichteit in nicht mißzuverftelzeni
der Weise aus einzelnen Propheten,
welche mit den Verhältnissen in den
Colonien vertraut waren und dir Be
fähigung der Javanen, eine höhere
Stufe der Cultur zu erklimmen, falls
ihnen eine Gelegenheit zu freier Ent
wicklung geboten wurde, vertündigien.
Nach einem glücklichen abgelaufenen
Feldzug ins Innere von Sumatra
ward das Bataillon, deidern Saridin
diente, m Redvng-)(evo statt-Inm, wo
eine Batterie, Artillerie und ein weite
res Bataillon Jnfanterie, aus von
Afrila importirten Negern bestehend,
in Garnison standen. Das Lager
wies ein buntfarbiges Gemisch von
Rassen und Stömmen, von denen jede
eine andere Sprache redete, aus. Die
Barraclen der Europäer standen neben
k- w der Eingeborenen von der Insel l
adura. Hinter diesen standen »die
Quartiere der Javanen, Reser uns
imboinesen Während der beiszen
-« agesstunden,von 10 Uhr Vormittaas
bis 4 Uhr Nachmittag-z in denen die «
Truvpen in Folge der großen Hitze die
Kasernen nicht verlassen dürsen, er
scholl das Lager von einem Gesange
Potpourri in einer Unzahl Sprachen.
An einer Stelle hörte man die kurzen,
drüllenden Kehllaute der Schwarzen;
an anderen, die vievsenden Stimmen
der Maduresen und die melancholischen
und einschläsernden Weilen der Jirva
nen und hier und da bekannte eure-pai
sche Melodien. Alle diese Truvven
unterschieden sich nicht nur durch ihre
Sprache und Hautfarbe, sondern auch
durch vie ihnen angediehene Behand
luna. Saridin wunderte sich, welche
Unterscheidungglinie ezogen worden
war, und die Krieger r verschiedenen
Abtheilungen inKategorien der Bevor
zugung einzutheilen.
Saridins Campagnie hatte einen
neuen Cavitän erhalten« Bei der er
sten Jnspection fragte er Saridin, note
er dazu käme, Schuhe zu tragen. Be- l
vor Letzterer antworten konnte, wurde
I ihm besvhlen, sich zur Kaserne zu bege
sben und seine Fußbelleidun abzule
gen. Der Cavitän hielt si eben an
den Buchstaben des Sense-, welche-z
den Eingebvrenen verbot, Schuhe zu
tragen. Saridin hatte bereits dreimal
die Erlaubniß erhalten, Schuhe zu
tragen, welche jedoch von jedem neuen
Compagnie- Commandeur regelmäßiz
wieder annulirt wurde und erst nach
wiederholten Bittgesuchen seitens Sa
ridin’s wieder erneuert wurde.
Eines Abends stand er mit einem
loblschwarzen Neger aus Süd-Afrita,
Kidjelru mit Namen, aus Wache. Ein
Paar S uhe verhüllten die großen,
plumpen ; irße des Schwarzen, wäh
rend Sartdin baarsuß ing. Dunkel
heit hatte sich iiber die härter gela en
und beschattete schon die naheliegen en
Gebirgsspisen Die solang (sli:
aende Fiich e) flatterten mit i ren gro
ßen Flügeln durch die Lust. vriaden
von Mvsauitoeö und Leuchtkäfer er
tiillten die unbeire te Atmosphäre mit
schwirrenden und ummenden Geräu
schen und Lichtpuneten. Der von einer
in einem naheliegenden Roms-eng ge
seterten hochzert herrührende ärm
verstummte ge en Mitternacht, nach
welcher ein si verlassen diintender
Liebender. vor seiner Bambusbütte
aus den Rücken lle end, mit den Augen
aus die silbernen terne errchtet, .um
seltsamen Cvneert der D chungeb elt
L die menschliche Begleitung in der Form
eines melanchomchen Gepangg zum
Lobe der Tugenden seiner —Geliebten
lieferte.
»Giebt es Latonas in deinem Lan
de?« tedeke Saridin Kidjetru an.
»Ich weiß es nicht« antwortete der
Schwarze.
»Erinnersi du dich nicht deiner Ge
kurissiätie?«
»Jawohl.«
»Wie hieß dieselbe?«
»Das weiß ich nichi.'«
Nach einer kurzen Pause ftug Sati
din den Afrikanen
»Traan die Menschen in deinerheis
math Satongs?«
»Nein, sie geben trinkt«
»das dein Land Aehnlichkeit mit
Inva?«
·Rein.«
»Ist es flach oder hiigelig?«
XI iebt so hohe Berg W, baß
mn IF nach deren Spiten schauen
wollte. mir die Kappe vom Kopfe sal
len wiirde« betehrte ihn sidietru
Saridin dachtebei Ich. daß die
Bergaipfel Afrilws get-iß ehe hoch
sein müßten da er selger nie feine
Kappe verloren hatte, wenn er nach den
cpitzen feiner heimathlichen Buttane
schaute
»Ist es wahr, daß Menschen in dei
nem Lande cdtchlachtet werden?« trug
Saridin wer
Der Afrikaner verzog sein Gesicht
zu einem Grinien, welches feine blen
dend weißen Zahne in den Vorder
grund schob-, und sagte:
Gen-itz, tei Festen trrnten wir de
ren Blut.
Saridin bemertte das Funkeln wil
der Begierde in des Negers Augen«
doch rührte ibn die Erzählung der auf
dem schwarzen Kontinent verübtext
Greueltdaten n-eniq, da er öfter
Aehnliches aus dem Munde feiner
schwarzen Raneraden vernommen
hatte. Auf sein Lieblingatbenu zu
rücklommend, fqu er Kidjelrm
»Was veranlaßte dich, in holländi
sche Dienste zu treten?'·
»Ich weiß nich-U
»Das w: ißt du nicht?«« rief Saridin
in einem Tone gelindert Erstaunt-: ·
mts. »
»Nein«
»War dein Vater Soldat?"
»Ich erinnere mich meines Vaters
nicht Jch war vierzehn Jahre alt
und hütete das Vieh al-: Männer mit
drei Einichnitten auf der Stirn, Mär- ;
net mit anderen Namen als unsere, ;
nach unserem Dcri kamen. Die Leute
unsere- Stammes haben alle zwei Ei ’
schnitte auf der Stirn Hier, ein:,
zweif·
Tabei zeiate der Nener auf die tiefen
Schmarren in feinem Gesicht, welche
einst den Stamm, zu dem er gehörte-, I
andeuteten.
»Und dann?« forschte Saridin
weiter.
l . Die Männer des anderenStarnmes ’
l ariffen unerwartet unser Dorf an.
Unfer Stamm war gewöhnlich der
ftärlere aewefen, doch dieses Mal wur
den wir überrascht und Unsere Männer
wrstden qetödtet nnd ihr Blut vorn
Feinde act-unten. Jcb und viele An
de e wurden zu Gefangenen aemacht
Un mußten alle Tage nach Welten
laufen, alle Taae, drei Jahre lang.«
Während der Neger feine Schicksale
erzählte, hatte er nach und na feine
Stimme Zu einem faft lchreiendenTone
erheben, bis Saridin ihn erinnerte.
daß sie auf Wache Händen Der Neger
lärnrsfie feine Stimme und fuhr fort:
»Wir erreichten endlich dar- Meer
bei Elmina, wo die Leute des andere-.
Stammes Kleider und Rain, viel »
Rum, erhielten, und wir uns in das
Fort begeben mußten, während die An
deren zurücklehrten Ich bekam-klei
der nnd Schuhe, konnte aber nicht lan
Zen, nur aehen nnd zwar sehr langsam,
o —-—"
Hiebei ahnrte der Schwarze den
schleppenden Gana eines Wälder-, wel
cher zum ersten Male Schuhwerl trägt,
nach
»Und dann?« frua Saridin.
»Dann larn ein Schiff nnd nahen
uns rnit.'«
»Weil fori?«
»Ja, febr weit fort. eirchundert, zwei
hundert. dreihundert Tage.«
»Ja den Waffen!" rief der Macht
poften· Das Erscheinen des Kapitains
der Wache unterbrach die Unterhal
tung und nachdem die Jnfpeltion var
iiber war. zog sich Kidietru nach fei
nem Lager zurück, ntn zu schnarchen.
.Solche Menfchen,« fagte Saridin ;
zu sich, .werden auf die gleiche Streit
rnit Europäern auf Jana gefeR welche -
Schuhe tragen und bessere ationen
als die japanischen Solthen erhalten.
Die Javarken trinken dvels tein Men
schenblut und laufen nicht nackt wie die
Reaer in ihrer Hei-Rath heranr. Die
Japanen haben weniafiens einen Be
ariff von Moral nnd Menschenwiirde.
Warum erhalten die »Mir-argen hol
länder« den Verzug vor den Japaner-?
Weil sie nicht hier zu haufe sind? Un
beareiflick0««
Streit-ins Stimmung war gedrückt
Die christlichen Amboinefen, fuhr er in
fernem Selbstgespräch fort, ein Voll
von derselben Farbe und demfelben
Stamme wie er, werden höher als die
Jrvanen gestellt. Doch ein Grund,
f obgleich nicht niit der den den Hollän
dein prortanurten Ineuaionsireinen im
Einklang stehend, lonnte dafür gesun
den werden. Die Amboir.esen, dachte
er, waren unter allen malanischen
Stämmen die ersien aewesen, die zum
Christenthum belehrt wurden, und
wurden deshalb ans aleichtn Fuß rnit
den Europäern aestellt. Tochdie Afri
laner waren jedcch auch keine Christen
bei ihrem Eintritt in das- Heer. Sie
wurden als Ellaven in ihrem eigenen
Lande verkauft und doch bisher aeachtet
als die Bewohner der javanilchen
Kamponas, welche aus eiqenern An
trieb sich zum Militiirdienst meldeten.
Und die Haut eines Astilaners war
ja viel dunkler als die eines Invanen
Nein, die Hautlarde tonnte nicht das
von den Weißen bei der Schayuna des
Wertheö der Menschen angewandt
Maß sein. «
Doch Saridin hatte sich vorgenom
men, das ihn quälende Dilemma zu
beseitigen. '
THE-Wenn ich auch Christ wörde,«
dachte er, »wenn ich den Glauben an
Allah abschwiim was würde es mir
nlißens Die Weißen beaiinsiigen die
Amdoinesen nicht«wei sie Christen sind,
" sondern weil sie ans Amdoine geboren
ind, während dleIavanen den niedrig
Ien Rang unter den Soldaten einneh
men. Verflucht sei das Schicksal, wel
ches mis JMM werden sittl«
W
Saridin wußte nicht das der u
eqa artan nach-jucken wiss in
hatte. In srtiheren Jahren, als Ini
boina noch die Hauptstation »der Dol
liinvisclpOstindis n Kompagnie war,
erhielten die Mis oniire alle mögliche
Unterstiksnng seitens ver Nr ierung,
mn vie inuhannnedanische Bev llerung
Amboinakt zu veranlassen den Koran
mit der Bibel zu vertauschen. Alle
Konvertiten wurden tnit Lebensmitteln
versorat und erhielten die Erlaubniß,
europäische Kleidung tragen zu dist
sen, was aleichbedeutend mit völliger
persönlicher Freiheit wor. Der Ueber
lieseruna iusolae sollen die Amboinesen
von einem so plötzlichen und möchtiaen
Trakta, den christlichen Glauben
einzunehmen, erfaßt worden sein, Dai;
fse in citoszen Bedo-Treu nacti den Mis
ihnen eilten, usn sich tauan in lassen.
Ja ein seviiinler Tirkusall sin irren
kunteltigiuticen vorauesichtljmen Liliri
sicn ,i,u umständlich netrsesen sein wär
Je· wurde-r Die Virnboirtrseix Murren-«
weise aetauil. «
Die Ambrinesen erfreuen sich
cui den heutiqu Ton Ver durch ihren
frühen Urbirlritl Juni csbristenllinni
eilanaten Berti-eile kiver die Einnetsos
renen der übiiaen Inseln. Ein For-Mc
der nach Ablauf seiner sechsjährinen
Dienstzeit einen weiteren Termin un
treten wollte, glaubte iu seiner naiven
Unlenntnisz der bestehenden Linnunq.
l
III-:
i
daß seine ehrenvolle Lausbcihn ihn de
rechtiate, als Amboinese in das Heer
trieber einaereiht zu werden. Man
sagte ihm, naß einmal ein Ziman er
etrio einer bleiben mußte. Diese stief
rriitterliche Bebandluna «ver»srcß iliku
er tebrte nich seinem stampona zurück
ind die Reaieruna verlor die Dienste
eires treuen iuverliiisiaen. qeschictten l
und halbcivilisiiten Mannes.
l
1
l
4. Kapitel
DieMeuterei.
Der Schrei eines Nachtwan unter
brach Saridinc E- Betrachtunqen Er
wurde aufmertsam und als der Schrei
wiederholt wurde, ging er nach der an
dern Seite des Wachtlpärisrtiens. Seine
scharfen Auaen erspähten die Gestalt
einer Frau, die arn Fuße eines Tie
mara- Baumes faß- Varsichtia sich
nähernd, trua er:
Giebt zg etwas Neues drüben, Sa
rin ?«
« awath
»Ich hatte also Recht. Was ist-it
,.Niemand schläft im Lager der
Schwarzen Hollander·«
»Allah!«
»Man hört viele Stimmen arti ein
mal. Die schwarzen Halländer tönneu
nicht leite reden."
»Hast du Alles verstehen können,
Sarina?«
»Nicht Alles, denn sie reden in ihrer
Heimathåfprache. Als die Gewehre
von ihren Stützen genommen wurden.
t
.Die Gewehrei Verstehe ich recht?'« ’
»So ist es, Saridin. Als die Ge !
wehte heruntcraenocnmen wurden, j
t
t
t
t
t
t
t
!
t
iaate Njahi Bcbatsi zu ihrem Manne:
.L«ade nicht, Bohalsi!« doch dieser dan
nerte ihr ur: »Weige, Weit-, der
Kavitain muß iterben!'« .
»Und Kidjetru?« fragte Saridin »
etwas besinnt «
»Kidielru will nicht mitthun.«
»Ich dachte es mir.'«
»Njahinidjetru wurde besohler.,'
fuhr Sarina'tort, .ihren Mann von
der Wache zu holen, doch sie weigerte
sich. Als Bodossl vertuchtr. sie zu
schlauen, zaa sie ihr Kapmesser und
taate ihm: »Versuch’ es nur. mich zu
tchlaaent«, worauf Viele riefen: »Nicht
tchlaaen, Seraeantt was tonnnt da
» kaut an?« Andere riefen: «Njahi Fid
l
jetru ist turchtlost«
»Höre wohl auf meine Warte,«
setzte Saridim «Eile zur Wohnung
des KapitiinT laß ihn wecken und sage
ihm, daß die schwarzen halliinder
arnut laufen (meutern). Werte dann
alle Japanen auf und taae ihnen, tie
möchten sich bewatfrten.«
Saran that wie ihr neheitzen und
Saridin eilte nach dem Wachtzimrner,
wo er sich des Patranentatteni ver
tncherte Er weckte dann behutsam
seine japanischen Kameraden qui und
winkte ihnen zu. «to getäuscht-II wie
möalich ihre Massen zu sich zu nehmen
rnd ihm zu folgen.
Vor den Baraeten der Reaer bewen
ten sich einige dunkte Gestalten. Der
Finaana zu ihrem Laaer war durch
eine Anzahl Tiltänner versperrt.
»Wer da?« rief Saridin mit lauter
Stimme der nächsten Gestalt zu.
Ein wilder Schrei war die einziae
Antwort.
»Wer dat« wiederholteSaridin, den
Meuterern im Laufschritt sich nähernd.
Alle Neaer außer einem zaan sich zu
rück, als sie den furcknloien Saridin
ankommen sahen. Beliassi. einer der
Mädels-führen hielt Stand. nahm Sa
rädin mit teiner Flinte aufs Korn und
schoß. Saridin hörte ie Kuqel an fei
nem Ohr vorbeipieiten und befahl sei
nen Leuten zu teuern. Sieben Schüsse
trachten gleichzeitig durch die stille
Nachtluft und die Japanen luden ihre
Gen-ehre und dranan weiter vor.
Behassi schwamm in feinem Blute
Und feine Kameraden hatten sich in ihr
La er gefliichtet und andere in die
Bii che· Saridin tam mit feinen Leu
ten fast zur selben Zeit beim Eingang
um La er der Meuterer an und
chlo die Thiere hinter ihnen zu. eDie
n « ugenblick eilten and e japanische
Soldaten. due Sarid alatmirt
herbei. Noch or die Offiziere auf
der Bildfläche erschienen. waren vie
Sie er vollständig von Trupven umzim
el . Ein General-Alam- tvurde to
gann abgegeben und die ganze Samt
f«
W
san trat nntee dte Waffen. Die a ettas
niselse Com agnte am te lich ü tat
ben. Beim ppell sent en siebente-ed
deetßig Mann, welche sich tn die benach
barten Busche getiitchtet hatten und
l sich erst, nachdem zehn von ihnen gesal
len waren, übernahm
Satiptn, de en enetaisches Ein
schreiten den·Au stand im Keime un
I tezdeuat hatte wurde zum Seconves
Ltentenant befördert und nach eine-n
I anderen Batatllon versehn
·Dee Ossizieesepauletten net-en nun
seine Schulter-h die Otonje-Schärpe.
krank-sich um«seinen schlanten stiitpee
» und zierltche Ochube nüllten seine klei
nen wadtakesotmten Füße ein. Die
übrian Osfiziete gaben tlnn Ist-Tun
«nd wünschten ihm aliicklnlse « eite.
Ein Diener nahte sich mit eine-n at
tetptetn nnd Satidin machte sich auf
den Weg, Sarstto, welche ian voraus
.«.k:e"sst war. einzuholen, um dann die
Riss- nacb Weltenraum seinem neuen
Werte-nai-lreis, gemei:.sds.:ftlkch mit »
th: zu machen. :
' 5 Kapitel
Enttäuschnn1.
Alc- Lsftziet ekaina es- Inrjdin nicht
besser, im Czsegentneät er Letnm im
vollsten Man dse Nachtheile. als Ja
vane geboten zu sein« en hinten sen
tueninen Jahren iarward mit dem
Glanz seiner Enauletten auch der Reiz
in setnem Anstaunte-It Er tibeeeeuate
sich. daß die Realetnna den Otstziet
noch stiesmijtteelichet als den aemunen
Soldaten behandelte. Genus.1nq"en. sei
nein Range gemäß zu leben· erhielt et
jedoch nur den halben Sold seiner en
kopäischen Rolle-gen In Folge dessen
begnügte sich Saeidin, als new-inult
chekJavane zu leben nnd nur denn
nnd wann den Offizikthlub zu OEIU
»Li
Er verbrachte seine müsiiaen Stun
den in Sarina«s Gesellfcliait aus der
hinteren Veranda seines Damhirs
hiiuoctseiiå. Er hatte sich weit liber sei
rsen Geburtsstand erhalten« fand sich je
doch von allem Verteer mit seine-I
Gleichen ausgeschlossen Zwar ioobnte
ein anderer einaeborener Lieutenant
in Wettern-dem der jedoch in Folge sei
ner Altersschtoache ein halber Jdiot
geworden war. An Verteltr mit den
eingeborenen Wiirdentraaern nictxt
nicht zu denten, da sie ittn, Den Partie
nue, nicht als ihres Gleichen betrachtet
haben toiirden und selbst, soettn sie sich
dazu begiremt hatten, ibn m empfan
gen. er doch nicht die Mittel gehabt
haben würdi. sie ihrem Range gemäß
zu bewirtben
Als Unteroisiiier hatte sieh Saridin
weit glücklicher gesiilxlt. da er dann we
nigstens bis zu einein gewissen Grade
geachtet wurde. Als Lfsitter war er
eine Null. Es mangelte ihm an der siir
specielle Kommissionen erforderlichen
techniscken Bildnna, und in Folge fei
ner Nationalität erachtete man ihn
nicht toiirdig· aus der Hatipttvache oon
Batcoia zu dienen.
Ein n«-lanrbolischet Gemuthszus
stand bemächtigte sich Sariditss in
Folge dieser brtteren Erfahrungen und
er verlor nach und nactrdie Cslattitgitiitf
des Geistes, die ihn in sriiberen Jahren
tennzeichnetr. Er sah« wie die eurer-ai
lchen Lientenants aoanrirten, während
scinDasein einer hoffnungsvollen Ein-·
tonigteit verfallen war. Er schloß sich
immer mehr oon allem Vertehr aus-.
Misanthropische Gefühle oerbitteiren
ihm die Betrachtung seiner Lage. Ja
einem Ansall von Trübsinn zerbraia er
seinen Ehrentlewana und mirs seine
s Medaillen, die Zeugnisse seines Mu
tbes und seiner Treue. zum Fenster
- hinaus. Zulest, nach einem ereignißlos
; sen sechsjährigen Aufenthalt in Wal
: tevreden, non-de er nach Scradana
« ver-seist, wo ihn eine Wiederholung
de e ben einförmigen und traurigen
Lebens erwartete.
Ein Darunter glitt geräuschloc durch
die stillen und hoephoreazirenden
Fluthen der Japa- · ee. Das südlich
Kreuz schimmerte in seiner ganzen
Pracht arn sitt-westlichen himmel. Bal
saniisehe Duste wehten von den ewig
,grünen, gewiir reichen nseln. Es war
tief in der No tund A roar ruhig
an Bord. Saran schlief friedlich in
ihrer Kabine. Sartdin sah di t am
Geländer aus dein tnteren deet
und starrte aus das eu tende« eer.
i Sein ganzes vergangenes eben zog an
seinem Geiste vorüber. Eine intenstre
Melancholie ersaßte ihn. Die Eitelteit
und Fruchtlosrgteit aller seiner beiden
müthigen Anstrengungen in triiheren
Jahren erdrüdten sein Gemüth Seine
Willenstrast schwand dahin und seine
aeliedte Sarina ward siir ten Augen
bliel vergessen. Ein Schwindel ersaszie
ihn und sein Körper bog sich immer
weiter über des Geländer. Die phag
pborescirende See erschien scheinen ne
triibten Augen wie der Wiederscheisi
einer besseren Welt. Er verlor das
Gleichgewicht, die Wache aus dem Achs
tetdeet hörte das Ausschlagen eines
Körpers irn Wasser und Saridin ver
sank undeachtet unter der glatten und
stummen Oberfläche der Jana-See
Arn folgenden Morgen standen ei
nine Passagiere seuchten Auges vor der
Kaiiite einer unglücklichen Frau, welche
ihre Kleider zerriß, ihre Glieder ver
renkte und den Verlust ihres Gatten
mit den wildesten Ausbrüchen untröst
lichen Schmerzes betlagte.
(Ende.)
Die Denk-L
whtlosophische Betrachtungen.)
Mister Editor!
Ich hen met Lebtag immer das Tisi
ätee ae liehe eind auch Mit-sit hen eh
geschiöd d, wo ich e.Tschiinz haivtve
f
-
that, bist ich kann gar net Zelt-erschpr
de, was dieLelt heil-Mag zufammen
schrniere thue. Wenn man in riet-m
Jahr in’s Thisler oderin e onzeri
qegange is, fo hen se immer feine
Pießeö nevlähl Find geöklety wo e Fel
loh sei Pleschön dran how-de konnt,
an wenn auch einer tei großer Sßeii
entifl war änd nur e Smaltering vo.
Numer änd lommon Senß gehet
but« sp hat er Poch allemal Zuver
schlände könne« nmä die Mätler war.
Sinß ich for vie Bär-ers teile tin-, den
ich wieder middle-steh ils. die Buckc
äl- schtödir. bös was man bellst-nat
sehe änd lefe lllul, ie- nel e Schuf-.
Pulver werth. Der verdammt-«- Still
denl meint iels lhäHS net isnrserschldsp
de, bilods me lbölen die Moderne sem.
nn- lssll dem allen Nonnenß ussrönme
tlnjrez Ins wäre auch die Neiiliichm
wo sskek priillli rkpreßenle Weile« wie
eg- uetmtsrcxtd mir.
Will Rvcis nun anl reibt sein, döl der
Insel soll knrcii hole. wenn ich gleiche
um« J: erste vnn die Pießes nses ijr
e tunc Was-n- uxrijll geselle hab sind
lro je »die Als-tec« actabll hnwwr. hen
se e Hund usw«-esse sind einer von
He nste Kerls i-; nich ill geworde, bi
lllILZ dec· Dinger nur for en zu titsch
Tsss renne die Lekt lpeilmmg PMJTQ
Ich hen essen-. roh skllelbe netikjl hat«
no sc- e lebe:1H«:e Hund uff dieElkidfch
brinae wollte, ldl ietzt schleift «e noch »
e lrsdle Hund den« änd denn lage Te H
nccb es wär sein« Wenn ich die Poeer
lsson Schiller lese thue, denn thue ich es
endscheue ivek wenn Ich nel alles von
die ers-Milbe Tkkärnes onnerichlimde
ll«n, ddl elmcer Felleis. wo Senß bat,
llmt ficht-, das sg de riell Tbina nnd
wahre Poe-trie. Böt was die Moderne
and Realilchte lese, die thue nur ihre
Schwalbe-:- lchiihle. limeile önd sage
»Uehe«vundener Standpunkt«, önd
mache Odems-. delz lich Gott erbarme
lell. Iris hen die letzte Tag wieder e
Bis-r mit Vaetrie aetrieat, wo der Fred
mir aelaulr hat nnd wo die gelaens
melte Poe-nd rson einem modernen
Dichter drin leie. Ich hen nur e paar
aeleie, denn hen ich das Bint tn die
Korner geschmisse. Da war lar Jn
.ituni e Vorn-, enteitelt: «Heilie Liebe',
wr« der Moderne rulammengeichmiert
hat. Darin hat er geritte
liksin Mann im höheren Alter
lind mehr als mittetlett,
Der liebt am Bahnholsschalter
Und ldlt sich ein Billet.
Verliebt sich in die Dame
Am Erhalten spricht: »Sei mein,
Arawutlchte is mein Name!«
Tie Dame lagtet «Nein!«
Draui et mit grollen Mienen
Geht hin, legt eins, wei, drei
Sich draußen auf die Schienen.
Da pleilt’s, und er isi Brei.
Aend das thue die Leit nu oPetrle
nenne! Aenv denn lage le noch, daß un
lere alte leine Poets in die Rumpel
lisinmer nuilchte. bitohs lie wäre liber
wnndener Schwulst-unu
Mit die Mjusit is es noch wört. eh
rimernber nach, wo die deitlcheMilitar
tapelle von lechdrmanie getomme is
and Konzerta gegen-e hat. Welt Mr.
Gotter, wenn die e lrlriiis Vieh wie
eng de:n Fieilchüc Mlchvielt hawwe,
donn lein den Leute die Tiers hattet
weig übers Gesicht gelolle. hiit hen le
dann eine von ihre leine Dänzes all
actuhnt, dann is es den iunae Göts in
die Beine gefahre, daß le ltär lie fide
» bleibe tannte. Das war doch kluhsst
2 Aend der Kondvttör hats aans isie ge
; nomine and aelemeild änd den Takt
W-—q-—-——f-« — —
geschlage, daß es e Vlelchör war ihm
puzutuae Bist ehe heitzutaa mal in
eine von die oneertsl Da hen le
meilcht asteh nur «maderne« Kompa
lera. Die alte leie net mehr aut genug.
Da haivwe le ehaut e Hunnert Min
ltlchans, e jeder thut bei Main
Strength drull loshlale sind losliddlez
die Fellth an die Ketteldröme thue
lich ahlmohlt die Arm auslchla e änd
der Kandattiir thut for le tum
chprinqe änd herumliechtelr. als oh er
ie Iitti qetriegt hätt iind e Mjulit
mache le. da man net ausiinne tann,
oh le lthonl iele oder noch tiuhne.
Bitt wenn le lertia leie. dann laae le,
es war e Symphonie sind war lein änd
die Leit thue avplahdr. hitoha daß es
Sei-teil is.
Dfchosr so fchtimm is es mir die
Pähntees von heiter-roch Der Fred
meint auch, ich thät net die rechte Gipse
von die nwderne Niederan bannve Deit
wäre vie meiite Vätmters Impuqu
niste oder hell-naht Well. das thue
ich wohl glaunm Dass sehell male thue,
denn Piktfdsörs kann des doch feiner
net nenne, wenn sie die Kollors faust
dick Uss den Kompaß ichmiere thue, so
daß gar tei Mensch net erkenne konn,
was e solches Gefchmiee riprißente
soll. Wo ich den annecn To in die
Art-Galle1ie war, den sie e iftichst
gehen, »wes brauner fchtand ..Mihe uif
der Weide«. Wes, wenn e bald Dissens
Alere Rübe sein ände paar Muse
Sei-trieb e Päitfchim denn war es ahl
reiht, hör wenn« sie brauner gefcheiewe
hätte »Im-me mit Gent bete vschöst
so gut gesittet
Mit die Stalprörs thut es noch nn
qehc, die hen ßo fuhr noch immer in
ihre alte Männer weiteraescryasst, bät
es olltmi gar net wunnere, wem
fe uhn e voll mit krumme Knie phkx
e huntfchböckd Venus ausfcheelle
würde. Alles, war krumm lind f f
seie thut, belongt heitzutqqe n s
Moderne, da werde die S nlptses
auch wohl net auöbäckr. Gebt mir doch
los mit Eure Jmprufenreuts seid mo
vetne Eidiem keck-thue an solch e
Vaterberg net erlaue-m