Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 16, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

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- - ins-sen
aus Culm.
«Wchteu eines Kavaltetisteu
des achten Regimenm
Strengste Wahrheit
Schilf-Sperlinge mit der Mütze zu
sangen. Habichte delikater als
Turtey. Ein undankbarer Regi
mentshund Eilenlrabben und
verschmähtes Büchsenfleisch.
,,Boyå«, sagte Bob Tinn am runden
Tisch in Sultaer Spinster’g Alelouse zu
seinen eifrig zudörenden Freunden
und stopfte sich eine neue Ladung
»Vird5 eve« in seine Stnmmelpseife,
»Boy5, so ein sabelbafter Jagdreichs
thum wie aus Cuba ist noch nicht dage
wesen.«
Daß die Remncentratos je gehun
grt haben, glaube ich nach meinen Er
ahrungen nicht. Jch war fast drei
onate driiben —- so viel »geme« wie
da, habe ich in meinem Leben
nicht gegessen. Die Schilf-Sperlinge
flogen strichweise so dicht. daß man sie
mit der Mjitze sanan konnte. Ein
Schuß unter die Sumpsoöael genügte,
um sechs Mann satt zu machen, aber
das Großartigste,. das waren die Ha
bichte! Boys, Jbr habt keinen Begriff,
wie fett so ein Habicht ist! Er ist deli
kater, als der beste Tritten und so
dumm, daß man auf siins Schritte
ihm nahen kann und dann schaut er
Euch so blöde an, als wollte er sagen:
«Well Sir, don’t you see, that you are
annoying ine?«
Na, das haben wir uns aründlich zu
Nutze gemacht. Wir haben die Kerls
dutzendweise ’runtergeschossen und wir
wurden fett wie die Amselthas paßte
unserem Capitän nicht: er meinte, wir
wären saul geworden und diktirte Je
dem 85 Strafe zu, der einen Habt-in
herunter-holte.
Das paßte uns wieoer man. Yas
einbalsamirte Fleisch konnte zu der
selben Zeit Niemand auch nur riechen
und so ersannen wir eine List, um un
seren Capitän gründlich umzustimmen
Eines Abends erfuhren wir, daß
der Capitän mit uns am anderen »
Morgen auf Recoanoscirung aus«-« z
rücken wolle. Well, wir ovferten unser j
Abendefsen, d. h. wir schnitten das (
rohe Fleisch, das wir aufgetrieden «
hatten, in Stücke und an jedes Stück
banden wir an langem Faden eine !
Kanne mit einbalfamirtern Fleisch, I
die wir vorher geöffnet hatten. ;
Ganz früh am Morgen, eine Vier
telstunde vor Aufbruch, leaten wir das
Fleisch etwas abseits vom Lager an
eine recht in die Augen fallende Stelle.
Wie ein Schwarm Kriihen stürzten die
Habichte darauf und nahmen die
Beute mit ihren Fängen doch in die
Lüfte hin zu ihren Nestern im Walde.
r Inn xvurde ausgekrochen Der Ta
pitan ritt weit voraus: hinter ihm er
AdjntanL Als sie in den Wald ta
enen, in dessen hoben Bäume die Ha
bichte nisten, fiel eine volle Kanne mit
dem einbalsamirten Fleisch dem Ca
pitän auf den Schädel. Er wandte s
sein Pferd um und fuhr den nichts»
ahnenden Adjutanten an: »Herr, wie
können Sie sich unterstehen. mir eine
Kanne mit einbalsamirtem Fleisch an
den Kopf zu schmeißen?"
«Jch?" fragte erstaunt der Adjutant
und machte sein diimrnftes Gesicht.
»Ja, Sie! Die Leute sind eine halbe
Elfter e zurück. Sie allein sind es gewe
en.«
»Aber ——« rief der Adiutant, kam
Ldoch nicht weiter, denn jetzt traf seine
afe eine Kanne und zu aleicher Zeit
eine andere das Maul des Pferdes vom
Mit-im so daß es aufbaumte und ihn
Mars.
Ra, wer von beiden am Schönsten
qeslucht hat« tann ich leider nicht ver
rathen. .
Inzwischen waren wir herangekom
M und erklärten, daß uns die Bie
, stee von hat-schien die aerade aufge
Iachten Kannen sozusaaen unter
den Ocnch Weg cklsscn UllllclU es WA
ren so viele gewesen, daß wir uns ihrer
nicht hätten erwehren können.
Das sah der Capitän auch ein; er
nahm Vernunft an und wir durften
wieder die fetten Habichte schießen, so
viel wir wollten.
Eines Samstags bald daraus hat
ten wir Vorrath geschossen, um am
Sabbath Uns nicht damit quälen zu
brauchen, und sie in stiller Beschau
lichkeit verzehren konnten. Jeder nahm
seinen Sonntags - habicht mit in's
Zelt. doch — am anderen Morgen
waren die meisten derselben ver
schwunden! Wir glaubten natürlich,
die Cubaner hätten sie gestohlen und
Legt-n uns am Abend aus die Lauer.
Ver lommt —- ei war gerade
Mondschein -—- so um Mitternacht an
Mtideus Unser Regiments-hund.
tin re der Terrrer, der Liebling
MS , hinter ihm? Ein gan s
Medic wilder hunde, die hier unbez
tiberall hernmßreisent
e dieser kleine nichtsnusige und
1’s -Mre«Tetrter die Führung der
M übernommen und ih
set Ue W aeIeiat, wo wir unsere
- steten versteckt battentL Was
; , M kais-. sonst Natürlich habe
Eis drunter-« arseuertt Einund
vttde Aster aus drei Seht-sit
», riet kam, Gnade deutend, aus
" . ne — ich habe ihm
-..»»-..«s. -«-«M--.--. «·..- ..«-.. ..--«-. --. «»-.-.....»-k,..-·...-.. —-,....«--..·,.-.
Wann-Ue kann-n sitt Werten
etndalsaintrten M betrifft. so find
wir sie ohne arose Arbeit » ewors
den. Wir brachten sie an den trand
und des Nachts kamen die sittskar
scheuen Eisentrabden ans der
Fluch heraus. Mit ihren Scheeren
hatten sie-im Handnindrehen die Kan
nen ausgekrochen aber aLI sie das
Fleisch rochen, lrabbelten sie enttäuscht
wieder in ihr nasses Element. Am
Tage vorher jedoch war eine Ladung
lebender Hammer aus New York ans
gekomniem Das Boot, das sie gebracht
hatte, war dicht am Strande gesunken
und sie machten, daß sie aus ihren
Giskisten ins Wasser kamen. Als sie
das Fleisch sahen, kamen sie alle ans
Ufer, wohl tausend Stück, nnd sraßen
es auf. Warum? Haben sie sich nicht
geelelt? Nein, Bons, das thaten sie
nicht! Das konnten sie nicht! Sie hat
ten sich nämlich in den Eis-stiften einen
furchtbaren Schnuvsen geholt und hat
ten also keine Ahnung von dem Ge
stanke. Ja, wirklich, in Cuba kann
man Vieles erleben! See?'«
Damit schloß der brave Reiter seine
wahrhaftsqetreue Erzählung.
Der arretirte Mittel-Apparat
Von Schau Echorsch ;3intsave, Grorerie- nnd
Zaluhnlirpser.
Was die Slotmaschins seie, so hen
ich gar tei Juhs vor se. ich thue gar net
Staube, daß in die oerriiclte Dinger e
Profit sor die Saluhnkieoers seie thut.
Ich hen noch net ausaesnnne, daß ich
was dabei prositire thue. wenn diessei
lohs Pennies in die Slotmischin
schmeiße thue, denn alle Jnstant thut
einer rufe: »Zintsade. Three of a
Keind!« oder »Flösch!« oder »Full
Hausk« änd die Tschipos thue nur so
über den Kaunter rassele· Well, wenn
ich dann ani ·Jvenina die Pennies
iaunke thue, wie viel Bier ich verkauft
hawwe, so kann ich aar tei Profit net
sehe, on de Kontriirie ich glaub. ich
tbät besser, wenn die Frllobs ihre Such ;
stredtaus bezahle würde änd die Stat
maschins e Rest gewe thate. Bot das is
Büsineß Sind da is nir daaeae zu ina
che. Ganz wea thue kann ich mit die
? Sloimaschinå auch net. bikohs viele
von die Koftüniees gleiche zu gämbie
änd wenn fe gen-inne thue. muß ich se
ihre Tschipos gewe. Bist wie es der ver
bummelte Sjudent den annekn Tag
gemacht hat, das thue ich denn doch net
gleiche änd ich hen em acfadi, daß ich
da die Lein ziehe thiii.
Ein Astetnuhn thut er in mein Sa
iuhn komme änd sank »Zinifade, heit
Jvening hei: wir Mieiuna vom Hon
ting-Clöb and ich ihöt qleiche, mich
schahve zu lasse, daß ich e fein Anspi
renz mach, kannscht mir net e Deiin
lohne?« »Ah! teihi,« änßete ich, «Fted,
hier has-hie e Deim.« Well. er nimmt
den Dei-n änd denn iaai et: .E feif
Ceni Schähtse thuts auch. aieb mit for
e Nickel Pennies, vielleicht sann ich was
in Dei Slotmaschin aetoinne.'« «Well,«
sag ich, «sors Gämble hen ich Dir das
Geld net gegewe,« böi denn den ich ge
dacht, wenn ich em die Pennies net
geb, thut et’s nur in en annetn Sa
luhn peitscht-ende, so neb ich ern feif
Pennies änd er aebi an die Sie-inm
fchin. Wo et den etschie Pennie hinein
geschmisse hat, bolleti et: «huteah,
Antfadg e firedt Fläsch, aies mir e
al fünfzehn Tfchipvs!« Well, ich den
get-rnit, mich soll der Aff trage, böi
was sonnt ich nache? So den i em sei
fünfzehn Tschipps aeaewe iind hen ti
marki, daß bei solche Koichiiimets, wie
manch nix zu oetdiene wäe...Well.« ti
mattt et, »das isNebensackn hier hasch
te Dei Deim eiicur!« Damit thut et
mit zweinchipps dinschietoe.«Oho. än
s ßere ich, »daß is net der Wen, Büsineß
zu ihne. Jch hen Die Käfch ae ewe änd
will lei Achide net daooe.« « O wiik
) fein«, äußert et, «Zinisade, das Geld,
wag- du die Leii gewe ihnscht, muschie
auch in Paynient nehme, dai is de
Lah, änd die Tschipps sein sot dich
Monnir. Das muß ioen Onkel Sam
thue find das is doch e ganz annetee
Kerl wie du bischi mit dei Won horß
Salt-du« Well, ich den nei Bewußt,
ob der Feed net teihi war, di th ee
is sinnen so hen ich nix gesagt, and
den ganze spenan hat ee nff niei Ex
penz Bier änd Eigatö gehäit Jchhen
’s net gegliche, bot wenn ich was ge
faai dotie, so hätte die anneee Bei-s
mich noch gen-Hin so yen tm metWas I
bel gehalten ·;
Böt ich hen mei Monnie mit Jnte- «
erst ritour oetrieqt änv noch dazu von -
die Poliß, wo immer so fmott sein
wolle. Ich hen noch e Slotmafchin,
wo se e Nickel dkoppe könne änd e Dol
lar gewinne, wenn se lang genug näm
bl. Well, das thut besser gehe, bitohs
in die Mzschin is e Moßer Profit. So
hen ich am annern otgen met Ma
schin, wo se e Aul nenne thue, weil e
bleind denn auch e Mal e Erbse cfinne
kann, gefixt änd 35 in Rickelz in e ge
than. Bevor noch e Koichtümek in met
Saluhn an die Maschtn gehe konnt,
komme die Pohliß, sage das war Gäru
ble änd nehme mei Aal mit die 85 dein
mit. Ich hen proteftet, bitt se hen mich
gleich mitgenomme änd am annetnTag
bee- ich for die Koet gemäst. Ost der
Djchstfch hat« gesagt, et könnt lei
Gähnt of Tichonz in so e Maschin
sche, bitth e Felloh t t bettelte e
Ttchänz howeve, was zu gewinne. Er
Mit mich Mitte Kind sie sollte mit It
wen-s met Aal wiederbringe. Wes, am
Aftetnnhn hen ße se denn auch entt e
, Patrohlwzgen gektacht änd u gestellt
TM F« ? PLUFMZJZH sk«
n an geeig, e
ihr-e Retht eßstved änd bei-net al
sollte se lte r Robbekz Wische sind net
e Cttjßen änd Axpäherznneuh
Hkimäåtte MrKintkIfH Vorfahren.
l s TIT- k«.s-fmes-1-ssps
Unsere heutige Illustration dürfte
von mehr als vorübergehendem Jn
teresse fein, sie gibt eine Idee, ker
Heimstätte, wo die Vorfahren unseres
Präsidenten McKinley lebten. Dieselbe
befindet sich Zu Ballymoney, Ratt-im
Grasschch bei Belfast in Jrland.
«Das Bauernhaus, Von welche-is wir
gleichzeitig eine Junenanficht gebess,
kontde im Jahre 1765 erbaut, wie man
jetzt noch aus einem Stein ersehen
kann, derantveit der Thüre lagert.
Derselbe war ursprünglich der Verd
sieti des Hauses, doch als ein früherer
Bewohner entdeckte, daß der Boden sich
—I
. ,- J
immer mehr unter das Niveau dessel
ben senkte, entfernte und benii te et
ihn als Sih im Freien. Der Lein
zeigt die Inschrift W. M’K 1.765, was
beteutei, daß im Jahre 1785 ein« Wil
liam McKinley 1766 das-Haus vol
lendete. Das unansehnliche Gebäude
I ist längst in a ete dände übergegan
fgangem doch oll det jehige Besitzer
mit einer weiblichen Seitenlinie der
McKinley's in entferntet Verwandt
schaft stehen. Unweii des Bauernhofs
befindet sich ein Kirchhof. welcher viele
Grabsiiiiien der Familie McKinlcy
I aufweist.
J
Well, sie den lei Wort qeiinszert änd
sei aleich wieder los, and ich ben mer
Maschin usiqmacht, utn zu sehe, oh
niei 85 noch drin wäre. Bist, wo ich
nxei Monnie kannt, hen ich gedenkt,· »t,
soll verdiatzr. Da ware in mei Mc
schin 817.60. Art först tonnt ich gar
net onderschtiinde, wo all dass Monti
hertomme that, bot denn bat rnir der
Frer das rxplistmt Tit- Polisz hen
nxei Maschin in der Staschön gehei
änd die Kodpers hen selbst so lang aes
aiirnbelt, bis se tei Nictel net mehr usi
treibe konnte, and ben gedacht, sie
tönnte die Aal schtreile. Den Kie den
se net gelind so daß se die Maschin
ussinache tonnte, so lien se mir ilgt
eiaen Monnie noch ins- Haus schlevve
wisse. Jch thu nur dasse, unser Tschiei
Polisz läßt meiAul noch ösrer arreschte.
Uss des Stäschön tbät se sich gut be
zahle. Jbr
SchanSchorsch Zintsade.
Der Tnlpeuschwiadel in Holland.
Es ist bekannt, das-i aniAusgang des
sechszebnten Jabrlcunderto nirgeallein
in holland, sondern auch in titsch
land« Frankreich und Italien oon rei
chen Liebhabern zuweilen sür eineTul
denzrviebel große Summen bezahlt
wurden, aber diese können doch nicht«
wie Gras zu Sohns-Landsch, Preises
sor der Botanit an der Universität
Straßburg, in seinem jünast verössentg
lichten Buche: »Am-ten nnd Tulpe und
deren Geschichte« bemerkt. an sich als
Kennzeichen der Schwindelderiode gel
ten. Diese Periode salle erst in die drei
ßiger Jahre des siebzebnten Jahrhun
derts,«rnaßlos hohe Preise waren aber
schon sriiber siir neue und schöne Arten
bezahlt worden. Aus einer zeitgenössis
schen Chronik von Wassenaer siihrt
Gras Solrns an, daß im Jahre 1623
siir zehn Trennt-ein 12.000 Gulden ge
boten wur irr-d daß noch tein Kaus
zu Stande lam. Welcher Art Leute es
waren, die sich der Pslrae dieser zum
Theil so kostbaren Blume widmeten·
zeigt eine andere Stelle desselben Bu
ches, wo es heißt: »Im dein herrensiye
ern de bei hartem. der einer der
chön en Pläse in holland ist und sich
ins Dritte des Dr. Udrian Bann-,
Pensionarii der Stadt Amsterdam, be
EzdeL habe ich einen hol voll von ver
chiedenen Tnlpen gesehen, in dessen
tte ein ringt-in rnit Spiegeln ver
kebenes Kabinet war. in wel m alle
iese Blumen o zierlich ihr ild re
ttetstirtem da et ein tönialicher Sis
es M schien
ssenaer berichtet aus denr hre
OB, das etueculor. »Herr-per u
ni', damit die vorneme L en
I ei. Keine habe sich größerer rtbs
s schlian erfreut. Jlne Farbe war
! weiß rntt lockre-th, von dein blauen
Grund ans gegen oben aus gdlieeiche
Weise geilen-unt- cine Pflanze ser
let werde litt 1000 Gulden verkauft
und dabei war der Verlöuiee, wie n
sagte, noch zu kurz gekommen, da et
nämlich beim Aufnebmen metlte, daß
sie wei Seitenzwiebeln «batte, die im
n" ten abte zwei Blumenlnospen
hervor-ge tacht hätten. So sa? et sieh
um Mc Fl. verkürzt. »Die e Seh
zwiebeln sind die Rente. die sie geben,«
fügt der Chronist hinzu, »ane das
Kapital zu f «diaen. das md die
Reichthümer, d man so hoch preist«
An Spott über solche Leiden chait
fehlte es natürlich nicht. aber da ut
lie n ich die be ütektenLiebbaber ihr
L den chait n ablchwäebm sue
Belebung des Gelchäites mit die en
Blumen und zur Erhöhuna der Preise
trug augåvobl der Umstand bei, daß
bei den men in Paris die Mode
aufsam, Tulpen Du Toilettem
wesen zu verwenden und mit ausge
fchnittenen Kleidern an der Brust zu
tragen. Die vornehmen berren psle ten
ihre Geliebten mit Tulven zu bess n
len und die tbeuerften waren als Ne
nornmirstiicke natürlich die aesuchtesten.
Bedeutende Kavitalien waren ur
» Tulpenzucht ebensowenia erforderlich.
wie Fachienntniß; es aebörte dazu
s nichts als sorgfältiae Kultur und die
? Chance, wie Gras Sol-ne schreibt, daß
» man aus den den aus Samen gezoge
- nen Muttertulpen aeleaentlich neue
L-—
schöne Sorten erzielte. die dann still
schweigend vermehrt und in kleinen
Posten aus den Markt aebracht werden
mußten. Genenseitiaee Vertrauen feste
das Geschäft freilich voraus. da man
weder der getauften Fiwiebel anfeben
konnte, welche Blume sie hervorbringen
werde, noch auch in allen Fällen odne
Weiteres aus Betrug schließen durfte,
wenn die Tulpe schlecht aus-fiel, weil es
ellgernein bekannt war. das-. die Zwie
beln uweilen obne ersichtlichen Grund
zur insarbigieit zuriieltebrerr
Die Sucht, durch den handel mit
Tulpenzwiebeln aus schnelle Weise reich
zu werden, sitt-etc bald eine Entartung
desselben herbei. Die Zwiebeln wurden
nicht mehr ausschließlich zu der Zeit
gehandelt, wo sie tiefer-bar waren, von
Ende Juni ab, wo sie aus dem Boden
genommen werden können. bis zum
Oepternben wo sie wieder eingepflaazt
weiden müssen. sondern man dehnte
allmählich das Geschäft auf das ganze
Jahr aus und schloß es nun natürlich
auf Lieserungösrist irn Sommertermin
ab. Die Preise richteten sich n der
Nachfrage. die bei solcher Lieb ber
waare unberechenbar war. aber unt so
verlockender erschien das Differenzen
schnit, das denn auch im Tulpenbandel
bald zur fast unbeschränkten herrschasi
karn. Es gab Speculanten. die von die
len Tulpen, mit denen sie handelten,
nur die Namen konnten. ohne eine Ah
nung, wie die Tulpen ausladen. Die
von der darlernr Stadtdertvaltu at
en den Tulpenfchwindel neter enen
asznadenen waren deshalb in der
Voraussetzung daß ed bei solchen Ge
schäften nicht immer mit rechten Din
aen zugeben könne« aui ein Verbot des
Tulpenhandels aus Lieferungsterrnin
gerichtetZiir den Beriiiuier konnten
die Gefchafte aus Lieserunaszeit unter
Umständen freilich sebr unaiinstig aus
allen, da man nicht wusttn ob die in
r Erde befindlich Zwiebel nur eine
rtee mehrere Seitentnosuen hervor
brin en werde. Man aina deshalb tun
Ver aus nach Senkt-L til-er und . rte
das Gewicht jeder einzelnen redet, ;
bevor nun eindslanttr. Da konn- E
ten staete iedeln, welche diecdance ;
reichlicher Moments-aft» rn hohe- H
Eli-TM Wi- eiw stät TI;
u a e wer .
der Mer anute seine» chaneen J
einigermaßen til-ersehen: seen · Risiko
bestand nur tn der Ungewißheit, wie
viele solcher Redennpiebeln sich tne
Laufe der Wardstlsumsdertode ent
" wickeln würden, vor denen bei den fel
neeen Tulpenlenten jede einzelne schon
ein kleines Ko ilal tenkälenlikte. So
attele das Ge chiift in Tulvenzlviebeln
in lue et Zelt zu einer aeenzenlosen
Spelu allon aus. Man beqnugte sich
niqt mehr mit tee Berechnung nach
Sluckgewicht, sondern verkaufte nach
halben und gansen Wunden ohne Du
wissen, ob man tiefe Gewiwiilöde n
ganzenswiebeln werde zulatntnenbtins
en können. Auch dle minderweelhi en
zarten nah-ne an dem Peeisaufs ag
lheil und wut n ebenfalls nach fun
den verkauft Du sie telne große Anfor
derungen an den Beutel llelllen, so
konnten lich auch wenlaet bemittelle
Leute an dem Spelulationsgelchöfl ln
Iolchen «Ponlgoedl« bethelliqen und ei
stlniehe zu verwuntzem daß es weite
Schichten der Bevolletung in leinen
Mel- pg.
Uebernll entstanden sue-rannte Lob
legten, die in Wirthshäusern i re Si
ungen hielten. Aus einem gean -
leben Werte silbtt Grat olnls e ne !
Stelle an, die das Treiben derselben l
ll beleuchtet Es heißt biet-: «Di e
s Zindler nahmen tiialich in dem Ma
j zu. dass eine Herberge nicht genügte,
nnd lamen aus allen Stadivierteln
; Etat ems) zusammen. weshalb viele
" ollegien sich austbaten und viele Be
sprechungen « ehalten wurden und zwar
zum Axt-tilgt allen der Gastwirtbe und »
zur Blutbe des Handels.Dort satten sie «
nusfhoben Studien rote Rathsherren, ’
di: uber das Kaufen und Verlausen H
ven Blumenzvaaren zu wachen hatten, H
die auch nach ihrer Weise Gesetze gaben ;
und wieder austrat-ein« « »anivi- »
schen,« beißt es weiter, »traten heimli
che Betruger aus· die als Spinne unter
dem Volke verkehrten in alle Kollegien
gingen, um zu hören. was dort vor
ging, und danach die Preise im Blu
meniiandel bestimmten. Da sind auch E
solche gewesen, die thaten. ats ob sie
gar nichts davon verstanden die aber
genau aus Alle-, was gesprochen
wurde und was vorgina. mertten. Es
gab auch Solche, die sich in die Gunst
der Blumisten scklau und arglistig
einzuschmeicheln wußten. da diese en
keinen Betrug dachten. die bei denBlu
misten Kredit genossen. den handel zu
steigern und vergrößerte verstanden
und die Preise der Blumen unglaublich
in die Höhe trieben.«
Die unausbleibliche Katastrophe
trat sast unvermittelt im Februar
1637 ein. Schuld daran war nach der
Meinung einesseitgenoisen nicht allein
die ungeheure Höhe der Preise, die aus
die Dauer unmöglich aufrecht erhalten
werd-en lonnten, sondern ebenso sehr
die Zweifelhastigleit der Lieferanten.
Gras Solms nimmt an. daß mancher
reiche Liebt-aber, die doch die einzige
reelle Grundlage des Tulvenbandels
bildeten, vor dem ganzen Vetter-us des
leiden notayxu empfunden uno ncy veg
halb plötzlich zur-ungezogen habe, viel
leicht auch großer-e Pollen feiner Tul
penrtoiebeln zu verlaufen suchte. Je
denfalls ltatte der Vreisfturz eine all
« emeine Pnnil zur Folae, die alle Ver
tuche der Höndler nicht zu beschwichti
gen vermochten. Die Bealeichung der
aus dem Differenzaefchöft mit Zuwen
twiebeln lteroorgeganaenen Schuldfors
derungen erregte in den betheiligten
Kreisen vollkommene Ratblosigleit und
erzeugte eine Menge von Prozessem die
wegen der Zahlungsunfähigleit der
Schuldner in den meisten Fällen
zwecklos waren, fo dafi sich schließlich
die Behörden in·s Wert leaten. Am
l. Mai 1637 verbot der Bürgermeister
non Harlem allen Rechtsanrvältem
weitere amtliche handlunaen in Titl
oenfachen vorzunehmen Von den Be
lsörden der Stadt tourde eine Kom
mission eingesetzt, vor der alle Blumen
angelegenheiten zum endgültigen Ab
schluß gebracht werden sollten, und
diefe Kommission machte den Vor
schlag, daß die Läufer aeaen Zahlung
einer Prämie von Izz Prozent an die
Verlaufer, denen die Zwiebeln verblie
ben, ihrer Verpflichtunaen zu entbin
den wären und daß man die Gerichte
von diefem Ublornmen verständigen
möchte.
Wie gewaltng der Preisfturz war.
den der Tulnenttach verursachte, geht
daraus hervor, daß für eine Zwiebel,
die vor dem Krach mehr als 5000Gul
den gegolten hatte, weniae Wochen spä
ter nur noch 50 Gulden aezahlt sour
den. Jrn Verlan des siebzehnten br
lsunderts hielten sich dann die reife
auch fiit die theueriten Sorten auf mä
ßiger höhe. Am Anfana der achtzehn
ten Jahrhunderte ftieaen sie wieder,
trohl aus Anlaß der wachsenden Vor
liebe fiir gefüllte Honzinthenztoirbelm
die damals bis iiber Mo Gulden das
Stück bezahlt wurden. toenn es sich um
die schönsten und feltenften Exemplare
handelte. Für eine Weinthenzwiebel
verlangte der Eigenthümer logar 4000
Gulden. Da wird man lich denn nicht
wundern dürfen, meint Graf Soltns,
wenn auch die Tulven wieder kostbarer
wurden. Wie toir dem titezlieh veröf
fentlichtenWeete Masse-tut . ofephine,
mpeeatriee et Reine« entne , lie- .
erte ein darlemr Knnft rtner der j
erften Gemahlin Rad-lon- des Ersten «
im Etat-re M site den Pakt von
Ma malfon stunden-Dieben tin Wer
the von enoa 3000 Franken.
heute find die Drrlritseen an Stelle
der Tuloen und Hoaztntben getreten.
Ernst nah Humor.
Lutsige Elizze aus Mitwelt-nd
Jm Jahre 1771 bereisie LordManö
sielh, einer her berühmtesten englischen
; Nechtsgelehrten des vorigen ahrhun
« vertil, in seiner Eigenschaft a H Ober
richter mehrere Kreise des nördlichen
England-. um hie dort vorhandenen
Lolalgerichtshiise zu inspiziren unh e
lenentlich selbst Recht u sprechen. n
einem Flecken von orlshire führte
man ihm, als er öf entliche Gerichts
sihunq hielt. eine Frau zu und klagte
dieselbe als Hex-i an; denn- zwei
«slnubwiirhige änner hätten qes
seäzm nnd wären bereit, es eidli zu
er ·rten, dass selbige in mittemä tli
eher Stunde aus dem Kopfe, hie Beine
in der Lust, über ein Stoppelfeld ge
lansen sei. Der Lord ewahete, daß
vie Wen e, in dem Wer n, das Weib
sei wirll eine e. äußerst ausge
brocht Essen hie rrne war. Dem hau
sen rvi rsprechen, ihm has Widersin
nige her Anklage vorhalten, hätte »Sei
in's Feuer gießen-· feheitzem und lei
einen M »der VI lsiu i ge en ie
Angesehultngte hervorru en nnezrz
sausen-« renne einh
-hno vttzW re- ch su
«Angellagte, bt die Ew
eine Engländeein zu f ref«
Zitternd be abte die Mie.
. »Das ist ek« main- mk ver K
Ober-richtet rau fort. «Wäre Dem
nicht also, so sollte Euch Euer S Ei «
ziergang theuer zu stehen komme-! -
aber stellt sich die Sache ander-. J- »
Alt-Co land ist Alles erlaubt, was« i
das Ge eh nicht verbietet; noch aber ist « ;
leing vorhanden weist-ers das Geben
Auf dem Kopfe untersa-,·st. Welt Endx
also nach Hause!« · , ·
Die Alte ließ sich das n.1tnric:b nicht-» .
zweimal sagen, sondern machte das-, sie,ts-’: «
daran lam. Mr Direktive-irr akerd
wandte sich fePr freundlich zu den ver- -
Hiifft darein chauenden Antlägesm
»So ift·J, liebe Leute: in Wirkens-is
acsrgireten AltsEiiixlattd ist Alles »tre- ,
sinnen das Gesetz nicnt ausdräkcks (
lief- msirrsaicL Wer-n ex- ans txente i
beliebt, istlifs eine Promcnadh wiedir V
Ar.r;ctlnqtr, atrer durch Lrnal.1::d, von , » .
Hull nich-Liverpool zu ums-en, so iannp ?
uns die-«- leisx TI)i:-narck:, und wäre er tli«
nkch so man-Ja Ver-bieten; denn wir XII-i
sind freie Engl-Hinder!" g-;
»Ja!« schrie, but-b diese Aus-einan- H
Vstietzung überzeugt nnd begeistert, der
Hättst-L »Nein König der Erde soll
ran verwehren, ans dem Kopfe zu
gkheni Es lebe die Freiheit von Ali
Enaland!« —
Eben so originell, wie in dem obigen
Falle, erwies sich Lord Mansfieid eine
Reihe von Jahren verher, bei einem
anderen RechtshandeL Der berühmte
Rechtsgelehrie war damals noch nicht
Oberrichter von England und noch
nicht zum Lord Mansfield erhoben,
scndern Kief- einfach John Barret nnd
war Pol zeirichter eines Bezirks von
London. Jn dieser Eigenschaftjiibrte
er eine Zeit lang einen unnachsichtigen «
Kampf aeaen alle Diejenigen, welche, I
entaeqen dein, wegen ans brochener
Tollwuth gegebenen Ver ot, ihre
Hunde frei auf der Ga e umherlaufen
ließen. Schon waren man hatte be
reits damals in En land öffentliches
und mündliches richtsverfahren).
eine Menge von Contravenienten auf
tsie amtliche Aussage von Konstadlern
bin zu je 10 Schilling Strafe und 6
Schillina Kosten verurtheilt wotdem
und Barret schickte fich, da teine Sa
chen weiter vorlagen, eines Tages eben
an, die Sitzung zu schließen; da trat
nich ein Konftabler an feinen Tifch
und faqte aris:
»Geftern Vormittag, zehn Minuten
po: zwölf Uhr, als Ew- Elpren hie
nn Polizeihaufe befchäfti t waren, ah
ich Richter Bari-eh- gro en schwarzen
Hund frei auf der Straße herum
laufen-«
»Wie weit wat der bund von Bar
ret's Haufe entfernt?« fragte Bateet.
»Woh! siebzig bis achtzig Schritte.«
«Wißt Jhr auch genan,« forschte
Richter Birret weiter, »daß der h nd,
den Ihr polizeiiwidri umherla en
fahrt, wirklich ichter Yarreks hund.
und kein anderer war?«
»Gewiß Sir!« betheuerie der Kon
ftabler. »Ich lenne das Thier genau,
verfolgte es auch bis zur hausihiitz wo
Ew. Ehren Diener, der es wahrschein
lich aus Unachtfamleit auf die Stra e
gelassen, rnir auf Befragen gukefian ,
daß es Ew. Ehren bund un ein an
derer fei.«
.Seid eIhr bereit, Mann, diese An
zeige auf Euren Amtseid zu nehmenf«
»Das bin ich,« lautte die mit größ
ter Sicherheit abge edene Antwort.
»Da dem also it,« sprach Bat-ret,
indern er lich erhob, »fo lann die Sache
keinem Zweifel unterliegen, und es
bleibt mir foruit nur übrig, irn Namen
des Königs und des Gefeßes das Us
theil auszusprechen, wie ich es, zu
Eurer Nachachtuna, John Partei,
hiermit verkünde. Da Ihr. Jahn Bar
ret, Sr. Maieftiit Polizeirichter feid,
fv hattet hr do peli die flieht, da
rauf zu fe . aß dem fese enge
zuwidergehandelt verde. Ihr hätt ,
als eIhr Euer Dank verließe , fecb die
cinlperrrmg Eures hunde- vorne en
nnd folchs nicht Our-ern Diener iibeti
lassen fallen. Das habt Ihr nicht ge
than, und werdet dafiit zivanzig Schil
lina Strafe und zwölf Schelling
Kosten entrichten. Solltet Jhr diese
Summe nicht zahlen können oder wol
len, John Barret, so werdet Jhr —
- Euch und Ante-en zur Warnung —
« vierzehn Tage in das Beztrksgetang
niß gesperrt und allda zu offentltchen
Arbeiten angehalten werden. Von
Rechts wenen.«
Nachdem Barret diese originelle
Selbstverurtheilung ausqesprochen. er
klärte er dte Sinunq für geschlossen
und verlieh das Gerick»tshaue. Auf die
Zubörer ver-fehlte diese qewiß unnat
teiifche Rechtspflege nicht, den besten,
wenn allerdinas auch etwas komllchen
Eindruck zu machen.
Aus der Jugendgit des jettgen It
nanztntnisters von kj uel nie-Ue st
genwtlrtisl folgende aus Wahr t -
rudende netdote die Runde: .
Es ift im hee IM. Der Tand
jur. Johann tquel ge t nett eine-n
itsngereneben zur Unine tät zugetei
en Fuchz auf dem Mttnlfer Wall
oasterenz da Themä der meet-al
lwo bildet arl Mart und seine
Theorie von der nnehrnenden Prole
tattsirung der Moden u. L. w. Sie nä
hern I einein tkelnden See-mer
der rnttetdtge Fuchs will eben seine
Börse ziehen —- da faßt der Aeltere Ue
Börse und schiebt e dem , acht tn dte
tTasckp zurltck mit kkas scheu Wot
en
Menxckz halten Sie doch die Lille
ntzk an «.