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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (June 9, 1899)
schwerem Verdacht 7F « Instituts vi .7. Jlmteldr. (2. Fortsetzung-, W harms verbrachte zum ersten Male. so lange sie denken konnte, eine Stunde neben ibrem Vater, dem sie im Leben nie begegnen durfte; nie bar ten die sent geschlossenen Augen auf ihr geruht me dieser kalte. bleiche Mund ges Wort oder ein Lächeln für sie ge bl. Wie der Justizratb vorauszusehen so war es gekommen Ein Telegranun des Assessots hatte ihn benachrichtigr daß er in Begleitung der Frau Pro fessor Wen-eher und seiner Kousine ; Jrrna mit dem Nachmittagszuge ein treffen werde, und er hatte, da Frau sennewitz noch immer unsichtbar blieb, dem Stubenmädchen den Befehl gege: ben, im oberen Stockwerk Zimmer für die Ankommenden in Bereitschaft zu sehen. Zur angegebenen Zeit war er dann nach dem Babnbof gefahren, um sie zu empfangen und in das Trauer baus zn geleiten Vogelsdokf hatte die Tochter seines Freundes noch nie gesehen und war bei ihrem Anblick betroffen zurückgefahren. Er glaubte ibre Mutter vor sich zu haben. Das war dieselbe tchlanle Und doch volle biegsame Gestalt, das war dasselbe goldblonde Haar, wechse unter dem kleinen schwarzen Crevebut hervorquell, das waren dieselben gro sen blauen Augen mit den goldenen Wimpern an den etwas schweren von feinen blauen Aederchen durchzogen-In Lidern. die ietzt erschrocken und ter nenvoll zu ibrn aufblickten. das war derselbe kleine blaßrotbe Mund, der so süß lächeln und so trotzig schmollen konnte. Als er indes; die Damen zum Wagen geleitet hatte und ibnen darin gegenüber saß, entdeckte er in Jema Gesichi doch manches-Züge seines Freuo des. er glaubte im Ton ihrer Stimme Anllänge an die seine nun auf immer verhallte zu vernehmen, glaubte in mancher ibrer Bewegungen Aebnlich seit mit der seinigen zu erkennen und ieir Herz erwärmte sich sur sie, zumal ibrn die stille, gehaltene Art. mit der fie sich gab, set-r wohl gefiel. Ihre Trauer schien vollkommen aufrichtig wenn auch weniger dem Tode des Va ters als dem Umstande Zu gelierr daß erst dieser ihr die Pforte des Hauses offnete, in dem sie geboren war und Kindesrechte beanspruchen durfte Wenigee wallte dem Jusiiiratb dag Wefen des Affessorg gefallen, der weit mehrStaunen, ja, man könnte beinahe « sagen, Entriistuna und Zorn iiber des Onkelz Tod als Schmer; an den Tag legte, und am allerwenigsten vermochie er sich mit dem Benelimen der kleinen, baaeren und sehr behenden Professorin Wetvetzer zu befreunden Si war gleich era in die tiefste Trauer ce- i kleidet nnd hatte einen bis aus den VI den reichenden Erepeschleier am Hai, wofür Vogels-darf da sie nur in einem sebr entfernten Grade mit Harms ber wandt war, ebensowenig eine Veran lassuna sehen konnte, wie fiir die An wesenbeit ibres Neffen. Sie stellte ihm den auffallend gekleidete-; innigenHerrn als den Doktor der Chemie Arnald Färbek vor, der sie begleitet habe, uni ihr, falls dies nöthia sein sollte, Bei stand zu leisten. Bogelsdors hatte darauf geantwortet, er glaube taum, daß sich dazu ein Anlaß bieten würde, und der junge Doktor so viel Takt ge zeigt, sich vorläufig zu verabschieden, um sich im hotel einzulogiren Die trockene Art, mit welcher der Jusiizrath den Eindringling in seine Schranken gewiesen, hätte die Frau Professor wohl darüber belebten tön nen, daß er nicht mit sich umspringen lasse, sie schien aber die Niederlage Ieicht als eine solche zu empfinden oder » sich nicht dadurch beitren lassen zu wollen« sondern riß, sobald man im sp Zagen Platz genommen, das Gespräch " »Ist sich, legte dem Justizrath eine Menge Fragen vor und ließ sich auch Nicht abschreetem als er nur sehr kurz M trocken antwortete. ; Er ließ sich jent aus nichts weiter ein II ans den Bericht, daß sein Freund, zjgpie er schon in seinem Telegramm mit ,Meilt, ganz pls lich verschieden sei. ls · 4 wenn er mit Bwald allein sei, VIII er diesem seine Zweifel mitthei- " hegte-ihn ausserdem, seinen Einfluß J " » anzuwenden um von ihr die ; »· is per Leicheneröfsnung zu er- I »Lassen Sie mich zuerst zu meinem Vater oeyen ich möchte nan; allein un seiner Leiche knieen!« hatte Jtnm ne beten, als der Wagen vor dem sta: tli eben Hause des Fabrihnten gehalten « Oswald hatte Eis wendunxen erhoben, Frau Wetvetzer unter Tbtänen und Hiebkoiungen betheuert, sie werde das see zugeben; nur von ihr geleitet, dürfte ihr geliebtes Kind- diesen Lei Wweg gehen. kaa hatte aber bei hu gegenüber eine Festigkeit gezeigt, is welcher der Instit cth wieder ein END-il seines Jtrun s sehen wollte. - M entschlossen befahl er den Dienst - W ver Herrschde Hexe-» HEFT-segnet eriuchte Ostsee-to seiner inr Saion zu warten« und reichte era den Arm. um sie zu dem Todten zu führen. Im Salon tanr ihm Ostvald auf geregt entgegen. »Sie haben uns nicht die volle Wahrheit gesagt, here Justizrath!« rief er. »Es ist beim Tode meines Onkels nicht Alles mit rechten Dingen zugeganaen.« »Ist mir lieb, daß Sie auch dieser Ansicht sind werden uns um so leichter occfiändigen,« sagte Vogelsdorfx »ich glaube ebenfalls nicht an einen so aus heiter heut geiommenenSchlaganfall « »Ganz Irsie ich. Aber ich bin is br zufrieden daß der Arzt so geurtheitt bat Und auch fo denTodtenfcheinicks rei ben wird fo biein die Sache unter uns," erwiderte der Aessessor. »Um-er tin-Zik« wiederholte auffuh rend der Hufiizratix »Was wollen Sie denn damit sagen? Was denken Sie?" »Nun, was tann ich denn anderel denken, als daß mein armer Onkel sei-— iem Leben seeiwillia ein Ende gemacht hat." sagte Oswald im Tone der Ver wunderuna. »Mensch, sind Sie bei Troste!« schrie Vogelsdars und packte den Asses- j for bei beiden Schultern. ..Harms soll i sich selbst urnaebrccht haben? Wie können Sie, der ilm aestern noch ge sehen hat« das faaen?« Jst-en deshalb saae ieb es. Mein Oniel war zerfallen mit sich und der Welt, er siililte sich tiei ringliicklich,« behauptete THE-wallt »Aus sehr freundlichen Augen sah er dir Wünschen allerdings- nicht nn, hatte i cuchtrenigllrseche dazu, war ihmf ijbel genug mitaespielt worden,« Vrnmnrte Vogelsdori, «war aber dochi eine viel zu gesunde Natur« um sich s neuerlich aus dein Leben sartznsteblen l Nie bis-be ich vor« ihm eine Aeuszerung i i wendet. die mich auf in etwas schließen I läch« H »Er war während meines Besuche-S » est in einer Stimmuna ---——,« begann « Oswald aber der Instiitath Unter bracb ihn: »Weil Sie ilim den Raps warm ges « macht haben, er bat mir gestern Abend noch Alles haarklein erzählt. War ; eine Uebereilnna von Ihnen, hätten sich sagen thnen, daß Sie aus diese Weise nichts aus«-richten Er war auch recht böse aus Sie und wäre er leben geblieben, so zweisle ich. daß ich ihn von dem hätte abbtingen können, was er gegen Sie im Schilde sülyrte.« »Er bat es mir gesagt, er wollte nach Jbrer Rückkehr ein Testament machen, das era aus dazPslichttheil setzte,« siel der Assessor überlegen ein, und ver drießlich darüber erwiderte Vogels dors: »Dort nicht. Es handelte sich nur um ein Kodizill dasTestarnent ist schon lange gemacht und binteriegt —- aber was ist anen?« unterbrach er sich, deren der Assessor hatte einen Schrei augnestoßen, war bleich geworden und umllammerte wie im plötzlichenSchteck die Lebne eines in seiner Nähe stehen den Stubles. »O nichts!« antwortete er« sich ge waltsam fassend, .ez thut mir nur so leid um Juni-, daß sie den Groll ihres Vaters nach über seinen Tod hinaus verspüren soll, ich dachte ——-.« Er brach plötzl« ab. .Was Siek seagte der evu stizmlr beile- TM schärfer gen-et var und dessen Blick sich in das Ge sicht des junge- Mannes see bot-en Mel-. « Liswald wurde es dabei sehr unve bog-Ficke »Ach, ich weiß nicht mehr, was ich sagen wollte, man tvird ganz wirr.« sagt-» er, die Band an die Stirn legend. »Wenn der Onkel fein Haus beftellt hatte, fo ift mir das ein neuer Beweis dafür, daß er Hand an sich gelegt hat« »Und bedürfte es für mich noch eines Beweier dagegen, fn wäre es der, Laß er mich geftern noch mit Abfassung ei nes Kodizills beauftragt hat« »Er wird es vergessen haben.« »Sollte-r Sie Jhren Onlel wirtlich so schlecht gekannt haben? Der ver gaß nie, was er sich vorgenommen hatte,« entgegnete der Justizrath mit Irr-nie. Oswald näher tretend, sagte er mit gedämpfter, aber sehr fester Stimme: »Ich habe die Ueberzeugung, ; das-, mein Freund an Gift gestorben : ist« »Ich auch, nnd deshalb müssen wir schweigen.« »Nein, deshalb müssen wir handeln. Der Leichnam muß eöffnet werden« »Nimmermehr!« chtte Ostvald, .das foll ihm, das foll era nicht noch angethan werden. Als Träger des Namens preteftirte i dagegen; der Onkel soll nicht als lbftmörder ge drandrnarit werden« »Seit- Mötder foll nicht stran ausgehen,« erwiderte der ustizrath. »Sie wissen recht gut, daß mer den nnr die W M If is MEDIUM« Heer Justizeaih, das werden Sie nicht thiin!« teuchtecswad ganz unser sich. »Bei-eilten Sie den S nndall Wer sollte —« Er kam nicht weiter. Die Thiie wurde ausgerissen; mit bleichenh ver zerrtem Gesichte verschwollenen rothen Augen« das Haar wire um den Kopf hängend, die Kieidungsstiicke, die sie sich hastig iideegewotfen baden mochte, unseren-lich um den Leib fchloitetnd, stürzte die Bennewitz herein, flog, ohne auf die Anwesenheit des Justizkatds zu achten, auf Oswald zu, nintlanimekte feinen Arm mit beiden Händen und schrie: »Ach, Herr Messe-n Herr IsiessorE Wer hiitte denn das denken sollen! Der Trank ist gewiß zu start siir ihn anoeseni Er hat ihn umgebracht!" »Frau sind Sie wahnsinnig!« schrie der Assessor während er sie til-zuschw teln suchte. Es gelang ihm nicht, der Jusiizrath tam ihm aber zu hilse. in dess-i er die Haushalterin bei beiden Schultern packte und ihr ins Ohr don nerte: »Bei-her Trank, Wein Wo von reden Siei" Furchthar erschroaen wandte sie sich um. »Ach, Sie sind auch hier« here Justizrath,« winselte sie, »ich hah’ Sie ia nicht gesehen, dachte, der here Assessor wäre allein, aber es ist ja alles eins. Verschweiaen kann ich’g ja doch nicht, mit der Last aus dein herzen lann ich nicht weiter tehen!« Sie rang die Binde » as heißt dass Reden Sie,« donnerte Vogesödors, ohne sie loya lassen. Oswald Harms machte ihr vergeb lich Zeichen zu schweigen sie sah sie nicht oder achtete nicht daraus. »Das — das —- Fläschchen, was mir — der herr Assessor —- gegeben hat« hab’ ich dem herrn heut' Mor en irn die Chotolade gegossen!« schln zte Ie. »Als-erstes wahnwitziges Weid!« rief Oswaid, aber Bogelsdors herrschte ihm zu: »Lasien Sie die Frau reden, nicht der Wahns-itz, sondern die Gewissenki angit scheint aus ihr zu sprechen." »So isr es, so ist es, Herr Justiz rath!« jammerte Frau Brauen-itz »aber beim allmächtigen Gott, ich bin schuldlos. Mein Leben hätte ich ja sin Herrn hartn- hingegebenI Hätte ich gewußt, daß ihm der Trank etwas schaden tönnje -«« j »Was siir ein Tront?« unterbrach ’ sie der ;ustizrath, mit dem Fuße stampfend. »Der — der Liebestrant, den mir der Herr Assessor gegeben hatm sagte 1 die Bennewiy zimperlich und mit nie-— derarschlaqenen Augen. Gleichzeitig ries Oswald Harnis: »Es war harmlose-, unschädliches Innern-offen es hätte Jemand einen ganzen Eimer augtrinlen Meiner-, ohne davon trant zu werden« Vopelsdors blickte strean und zornig von einem zur andern. »Warte « ich denn endlich erfahren, was dieser Aus tritt dedeutet?" Die Bennewitz ergriss seinen Arm und flüiterte vertrauiich: »Herr Justiz ratb Sie müssen es ja doch einmal j erfahren. Herr Harnis, na. Sie wis- l sen. er wollte gar nicht Ernst kna- j eben —« j Hist ihm ja nie im Traume einge s,allen Sie heirathdn zu wollen das I hohen Sie sich nur eingebildet « schrie der Justizrath sie an, »aber gleichviel, weiter.« »den Justizrath,« wollte Oswald Mwischen reden, aberVogelsdors suhr an »Die Reihe wird sogleich an Sie kommen, jetzt spreche ich mit Frau Bei-nennt machen Sie i irrer Da — da klagte ich einmal dem herrn Assessoe mein Leid. nnd er s agie, er habe einen Liebestranh den wolle er mir gehen: wenn ich de«n dein Deren in den Morgentrani mischte —« »Den Jnstizrath, Sie werden Doch begreisen, daß ich mir mit der albernen Frau einen Scherz gemacht dabei« schrie Ostvald dazwischen, jetzt wandte sich aber die Brunein gegen ihn und lreischte: »Was, einen Spaß hätten Sie sich mit mir gemacht? Und darum alle die Fiscnratentenk Darum mußte ich mir das Fläschchen um Mitternacht von der alten Eiche im Pakt holen! Darum mußte ich das Fläschchen verborgen arn Körper tragen und es, nachdem ich den Inhalt in die Tasse gegossen, sogleich in den Fluß tragen. Darum mußte ich die Tasse, sobald der lHerr sie aus getrunken hatte, waschen und spülenl Darum -—« »Genug,« unterbrach sie der Justiz ratb, »was sie sonst noch zu gestehen haben, werden Sie vor dem Richter aussagen. Beharren Sie jetzt noch dabei, daß Jbr Onlel durch Selbst mord geendet dat, widerseyen Sie sich auch jetzt noch der Obdultion der Lei che?« wandte er sich an den Assessor, der iodtenbleich geworden war und rnit dem Taschentuche große Tropfen kalten Schweißes von seiner Stirn trocknete. »Herr Justizraid, Sie lönnen mich nicht siir einen so elenden Feigling und obendrein für einen solchen Dummiops halten,« siammelte er. V lsdors guckte die Achseln. »Ich bin n Ihr Richter. Uebrigen-, Ehr Plan war gar nicht so dumm, ie hatten sich nur um einige Aleinigleiten verrechneif —- D M ·W«a"-TUM - - - » r Itzt-in Ich wollte Init einen-Man ritt du Wetqu e Frou machen. und nun quid It neun mich meinen Onkel vers stet zu boan Was hätte mich denn nur In einem solchen abscheulichen Verbrechen veranlassen sollen?« »Was ich Ihnen die Gründe wirtsich nenneni« raunte ihm der Justizroth zu; «lte en sre nicht tlar enug zu Tages vie chaden nl ts weiter mir einander zu reden.« «Rein,« erwiderte der Assrssor sich aufrichtend, »wir haben nichts meist mit einander zu reden ich selbst werde mich dem Gerichte stellen und ein strenge Untersuchung verlangen.« Er wollte sich der Thiir nähern. Vo gelsdors vertrat ihm den Weg und sagte mit ironischer Höflichkeit: .Sie sind sremd hier in der Stadt, Herr Assessor Harms, ich möchte dasiir sorgen, daß Sie den Weg nicht ver fehlen.« Oswald setzte sich wieder und sagte resignirt: »Auch gut, machen Sie An zeige und lassen Sie den Gistmörder verhaften« Jn diesem Augenblicke trat Frau Professor Wewetzer ins Zimmer, hörte die letzten Worte des Assessorg und srngte laut und mit gellendem Aus ichrei. was sie bedeuteten. Die Haushälterin, die schon viel tu lcnne sich schweiosam verhalten hatte, stürzte aus sie tu und erräblte dass-Bor acsallene in einem unausbnltsamen Redestrom, den Ostvald veraeblich zu unterbrechen suchte. während der Ju stizratb sich entfernt hatte. Nach Ver lnus von mehreren Minuten lehrte er zuriick und irratc »Der Waaen halt vor der Thur. wenn es dem Deren Assessor ietzt qefiil lia wäre. für Bealeiiuria iii aesorai." »Ich aehe.« sagte der Tlssessrm »ich Ein lauter Schrei unterbrach ihri. era iloa ins Zimmer und bina, ehe iemarrd fre daran hindern konnte, an seinem Halle. s »Oswald! Oswald!« ichlucheie fre, » »welc- unsirrniaes, mbnrviniqeå Ge rede acht durch das Haus. Du -— - Du sollst -«-« sie brach ab. die Zunge gröubte sich das Entletzliche auszuspre en. »Mein liebes Kind." beqann der Juliizratb, »liebe. beste era,« bai Frau Wen-eher mit weickrer Stimme, »ei- ist ja aewiß ein Mißverständnish das sich aufllärerr wird: ist jetzt aber,« sie wnllie daß juriae Mädchen von Os« wald entfernen aber diese klammerte fide nur fester an ihn und rief. weih » rend die blauen Auan aanz dunkel Vor lsrremrm wurden und eine iiefe Nöide « ihr likesicki und den rarien Hals und Nacken ijberzoar »Es isi kein Mißverständniss, sorr dern eine Schändlichkeit wer waai e:-, Dieb so zu verleurrrderr!« »era, Du kenva die Thaisaserr « nicht« mal-nie die Tanie. »Das ili auch nicht nämin ani wcriele sie mit edlem Eifer-, »was man auch aeaen ihn vorbeirian mac, ich renne ilm besser!« .,·.’erma!« rief der Asseiior und brei ieie die Arme aus. »Du glaubst an mich!« »Wie ari alles Gute und Edle!" riei sie. sich an seine Brust werfend »Lan belenrre ich mich zu Dir. Ich bin Deine Braut, wie aeliörerr zusammenk« »Tdörichies Mädchen, Du weikii nicht« wasDu sprichii.« laaie dieTarrtr. i Zier hoch sich aufrichtend, entgeqrreie e: »Ich weiß es lehr wohl und werde nxeirr Wort halten. Gehe jetzi, Osrvald, wir leben uns froh wieder.« Nach eine Umarmirrra, und birrier Osrvald Harms fiel die Thür ins Schloß. Der Juliieraid Vvaelzdorf hatte der Szene ichweiaerid zugeschaut, und la erarimmi er auch auf Osrvald war, reaie sich doch irr feinem Herzen etwas zu Gunsten des Baars ..Tapleret Miidcherr.« murmelie er. «sie bat entschieden weit mehr von Bei-no all von ihrer Mutter: wie aliietlich hätte er feirr können- bstte er dieses Kind um lich gehabt Urrd sollte sie wirklich ihre Liebe an einen Cleriden rvearveriersk Ein Mk an Osmkds Schuld wollte ihm auffieiaen. aber er wiei ilm Insel. Es lau ia nur zu· star» am aae. daß dieser die Beschränktheit der Hausbiilietirr bereute hatte, nur den Onkelbei Seite zu schaffen ehe er das. wie er erlaubte. noch IW exisiireride Testament Fu Umrcsten Junos ers tichierr kannte. L 5·Kapjlel. Die netichtliche Obdultion der Leiche des unter so tätbseldassen Umständen aus dem Leben aelchiedenen Fabel-»be sitzers hatte den Benxis ekbtachl, daß fein Tod in Folge von Vetqiftunq der-« beinefiihtt worden war. Oswald Haken-Z verdunkle in den Vetbören vor dem Untersuchungstichs tet bei seiner Meinung. fein Onlel bade sich lelbfl vetaiflet, und es lei nur ein verhänanißvoller Zufall, da die aleich ihm in haft genommene , rau Bennewid ihm an demselben Morgen das ganz unlchuldiae Buckel-wallen das er ibr als Liebestranl iiberaeben, in die Chololade genossen habe; aber nie mand glaubte ihn-. Hat-Ins hatte Sonderlinaslaunen qebabkmkund war nngefellig gewesen« aber mand hatte ihm je Lebens übetdtuß anaentetlt oder von ihm eine Amßetnna Iedötl.·die darauf schließen ließ· daß et sich nnt Selbst-not dan ken trage. Außerdem hatte cch sei nem Mlle nlcht eine due bei Mk vorgefunden, nnd es ließ sich lau-n annehmen. dass er var seinem Tode jeden Ueberrest desselben beseitigt haben tonnte. Andererseits war von dem sitze, dat- ihm durch die Hand der Haushal terin aereiedt sein sollte. ebenfalls teme nachweisbare Spur vorhanden. Die in Scherben lteaende Tasse war aeretniat, das Walten womit dieses geschehen lanqst weaaeaassen, dasFlöschchem wel ches den vermeintlichen Liebestranl enthalten hatte. verschwunden Aber Frau Bennewin and sehr bereitwillig Auskunft itder alles, was sie zu ihrenr Verlobten veranlaßt hatte. Sie war von einer rasenden Wirth aeaen den Disseslor ersullt und scharrte sich selbst nicht. um Ihn nur möglichst schwer zu belasten. Mit einer bewundernswertben Ge töckztnißtreue erzählte sie das Ge sproch. welches sie am Tage vor seiner Abreise mit ihm im Garten aehabt hatte. und fast jeder Sah darin ward ; zur Masche eines Netzes, in das er nn rettbar verstrickt werden mußte· Sie hatte ihm erzählt. dass hartns' Testament, durch welches die Tod«-ter« aufs Pflichttheil aesetzt werden sollte, nach der nahe bevorstehenden Rückkehr s dek- Justiqraths Voaelsdcrs rechtskräf tia aemacht werten würde, und nach den Aeufzerunaem die Hat-met ihm ac aeniiher aethan und später dem Instit j rath wiederholt hatte. durfte Oswald nicht daran rweiselrn das-, dies wirllich creschehen würde. l ) dem Liebestrant den er befisen wall ; te. varaefluntert« Böses im Schilde ae l fiihrt oder nur seinen Spott mit ihr l aetrieben hatte, wollte Frau Bennetoitz s tabin aestellt sein lassen-—es hatte i aanz den Anschein. als betrachte sie das l letztere Verbrechen als das schwererr. Jedenfalls sei aber der Satan in itsn l aefabren, wie sie sich ausdrückte. als sie ihn um den Trank aetseten. In walte baft teufliicber Weise habe er ibr Ver-« trauen aemifebeaucht um sie zumWerb zeitae des Mordes an dem Menschen zu machen. der ibr der liebste auf Erden ( aetveien sei. l Sie aeberdete sich, alåsei der Vers ; itarbene in der Tbat iltr verlobier s Bräutiaam und die Anwendung eines Liebestranles völlia iiberslüssia arme- « l sen. fubr aber dann in demselben Atbem fort zu beschreiben, wie der As seiiar achten-habe das Fläschchen uns E Mitternacht aus dem Bari zu hole-« I wo er es iln unter die alte Eiche learn i wr-lle. es bis zum Gebrauche an ihrem l Körper zu verberan nnd seinen Inhalt I am Moraen nach seiner Abreise in den z Trüb-trank zu schritten Dann. erziililte l sie weiter. hätte sie nach feiner Bestim- · muna die ileine Flasche unaesiiumt in J l ( l l l · l l Ob er schon trüber, als er ibr von l i ! ein fliesiendeix Wasser werfen und die Tasse reinian sollen, sobald Herr Harms sie ausaetrunlen haben würde. Und sie lkatte alles viinltlich ausar fiibrt. Stillschweiaend war sie umMits ternacbt in den Garten aeaanaen, hatte i das Fläschchen aebalt und bis siur be stimmten Zeit verbot-ten aebalter.. Aus « dem Weae von der Küche nach dem s Speise-Zimmer hatte sie den Trant in die Cbotalade aeaofsen und war män rend Herr Harnis beim Frühstück ne wesen, nach dern nur wenige Minuten « vorn hause entfernten Fluß aelauien. » um dasFliiichchen bineinzuwerfen Ell-? sir zuriickaetebrh habe herr Harms ais-»- ; rade die Tasse leeraetrunlen aebabt. j z Sie date sie. um leine Vorschrift zu H versäumen schnell weaaenommen nnd z ? aespiilt, und da sei auch schon das Uns s aliick bereinaebrrchen. l Oswald Garn-s, dem der Unter suchunasrichter diese Aussaan der : hausbölterin vorlag, bestätigte ihre Richtigkeit in allen Dinaen, nur nicht en dem einen Vunlte, daß er Gift in die Flasche gegossen habe, es sei aanr ; unichadumes Zultertvasset armesm » Auf die Borbaltuna, webbalb er ; denn aber alle die ibn fo start lJelas « stenden Verbaltunaämaszreaeln siege-« . ben. antwortete er, dies Brimborium . bade er aetnachts um der Närrin die » Sache feierlich zu aeftalten. er habe ibr i voraeredet, was ian eben in denMund j ueloenmen fei. l Der Untersuchunastichter machte ibm bemertlich, daß irn Geaentheil alles recht durchdacht erscheine: Das Eis-»den des Trantes erst nach seiner Entsetnuna« sowie die Bestimmung, das: sie die Flasche sofort ins Wasser werfen und die Tasse aleich nach dem Gebrauch reiniaen sollte. Er aab zu« er habe außer Schuf-, nsseite sein wollen bei der Entdeckunch daß die Frau von ihm aesopdt worden se? und dasr er Ihr durch die Verruch trna des Fläschchens jeden Beweis ge aen sich habe nehmen wollen. z Der Untersuchunasrichter aad ihm zu bedeuten, daß es doch wenia glaub nsürdia sei, daß er, ein ernster Mann, der noch dazu in einer ernsten Aas-rele aenbeit seinen Ontel ausgesucht habe, zu einer solchen Fopperei ausaeleqt ge-« wesen sei. und nun antwortete Oswatd seufzend, aber doch mit einer TreudekRZ ziatett die etwas Drolliaes hatt «Ach, das ist Ia eben rnein Unglück. Ich kann der Versuchencn mir einen Scherz zu machen, zu schwer wider stehen, und Frau Bennewitz mit ihre-n Glauben an den Liebe-traut des Prie sters Abdallad den Efsrusirn war von einer iiberivältiaenden Konnt Es that mit nur leid, daß ich den Spaß mit Niemand theilen konnte, und ich hatte mir matumnmem die Geschichte bei unserem nächsten-« Zusammentreffen «’t«0"’«i.«" ERNST Zitt an nen n- e ramra e einente »so-schen Streich zu würdtsen : Its . l name-unten ei derbielte lich, vie Sie da taan, so mußten Sie di( wissen. das Sie sich die DauIlIZiltertn durch den ihr sie-spielten Streich zur er bitterten Feindin machen wurdens wandte der Richter ein »Ach, die wiirde ich schon wieder versöhnt und das Mißlinaen aus die Nichtbeachtung einer meiner Vorschrif ten arschoden haben,« antwortete Os wald, «wer dentt denn so weit, wenn ; er eine Tollheit ausführen will?" »Daß ich nicht weiter gedacht habe, das wird mir ia zum Verhänantlz!« fiiate er nach turzem Stillschweigen bin-tu. Er war während der Schilde rnna der an Frau Bennewitz uerubten Beldentdat unwillkürlich in einen lu stiaen Ton rersallen, und sein Gesicht hatte einen mutbwilliaen Ausdruck an aenommen, fett schien er sich des Ernstei seiner Laae wieder vollständig bewußt Zu werden« und seine Mienen derdiisterten sich Der Richter tithlte sich in Verlegen beit. Oswald aab sich so offen, so na türlich, es war nicht leicht an seine Schuld zu alauben, aber sie lag doch ask zu sonnentlar am Taae. »Wie ioll denn aber das Gift in deer Trank aetomrnen sein?« Assessor harms guckte die Achseln. »Als aebildeter Mann. als Jurist irerden Sie nicht mit dem großen Uni betannten operiren wollen« »Das thue ich auch nicht!« rief O irald lebhaft. »Ich stelle überhaupt in Abrede, daß das Fläschchen Gift ent: halten hat. Der Beweis dafür isi nicht erbracht worden« «Daß er nicht-zu erbringen war, da siir haben Sie Sorge aetraaen,' er widerte der Untersuchnnasrichten »Es müßte doch ein sehr wunderlicher Zu sall sein, daß Ihr Onkel aerade an dem Morgen, tvo ihm die alberne Haushal terin den von Ihnen aebrauten Trank reichte. Gist aenommen hätte, abne sehen davon, daß ihm Niemand eine solche That zutrouen tonnte.« »Ich habe teine andere Erlliiruna dasiir,« antwortete Oswald, »der Ku soll spielt in der Welt eben eine viel arösiere Rolle. als wir aeneiat sind, itim einzuräumen« Blieb er, so lanae das Verbot sich um diese Virntte drehte, maßvoll und aelassen, so tonnte er aanz außer sich Gerathen, sobald der Richter sich den Motiven des ihm zur Last qeleaten Verbrechen-« zuwandte. Er seinen On tel um schnöden Eigennutzes willen ans der Welt sehassenl Es war schon em pörend nenua, dasz man seinen Be iniihunaen. die Tochter in des Vaters Arme zu siihren, nur den Beweggrund interaeleat hatte, ihr dessen Vermögen Amt-wenden aber als wahrhaft ruchlos bezeichnete er es, dass man ihn beschnls dian konnte-, ihm durch ein so seines. niedertriichtiaes Verbrechen zuvoraes toinmen zu sein, zum Nachtheil der Trehter zu testiren. Jn diesem Kreise bewegten sich meh rere Verbote, die mit dem Assessor an nettellt wurden, und was davon in die Oeffentlichteit drana, war nicht anta net, sie zu seinen Gunsten zu beein flussen. Die Harmeksehen Hausgenos sen erzählten auch. daß es siwischen ihrem verstorbenen herrn und seinem Nessen wiederholt zu hestiaen Austrit ten aetommen sei. und waren aeneiat, daraus ihre Schlüsse zu ziehen, und die Frau Professor Wen-eher wurde nicht müde. sich in der leutseliasten Weile darüber mit ihnen zu unterhal ten. Sie rana dann die hande, sckylua die scharsen. dunklen Auaen zum Bim rnel aus und ertlärte mit von Thränen lialb rrstidter Stimme, das sei die schwerste Täuschung, die ste je im Le ben erlitten habe. Sie hätte den As sessor Darm-Z siir einen arundbraven, ehrenhaften Charakter aehaltern und nun diese niederchmetternde Erfah runa! Auch aeaen Firma sprach sie sich ähnlich aus, nur vorsichtiaer, tröstend nnd als theilnehmende mütterliche Freundin. wobei sie nicht unterließ, die Vorzüae ihres Nessen Arnald Förber unauffällig hervorzuheben Es fes-i fa wahr, der arme Arnolb fei ncch ohne eiaentliche Berufsftellunq und rnan saae ihm nach, daf; er nir iienb recht aut hätte thun wollen. Sie sei weit entfernt, etwas heichöniaen in trollen und Jerna wisse, daß fie ihn immer tut-i aebalten und ihm oft den Asfessor Harms als Muster aufaesiellt habe. Aber zehnmal besser boch ein innaer Sausewind als dieser heim tückische Musiermenich! Und wie nor trefflich benahm Amold sich ietzt! Was sollte aus ihnen beiden werden, die sie hilflos von ihnen feindlich eiesinnten Personen umaeben wären, wenn Ae nolb ihnen nicht schützend unb rathend zur Seite stände? era vermochte die Nothwendialeii "fiir einen solchen Schutz teinesweag einzusehen Es war ihr schon sehr iiberfliissiavoraetommew baß ihr der ; unsnrnpathithe Mensch, der sich mit seinen fußlichen Artialeiten an fie brannte, die Fahrt nach dem Empfang der Tranerboifchaft mitaemachi hatt-. - ba«aber die Tante es sehr zu wünschen schien- unb Oswald ia auch sieis siegen wartia war, um ihn, wenn nöthig. in feine Schranken yuriickzuweisem so hatte sie es aeschrhtn lassen. Nun aber war Oswalb im Geiänqs nisz und Förber hatte das Feld frei· Er wohnte zwar im hoteL war aber den aansen Taa im· Hakmksthen ause. that sich seht wichtig unb ab ich ben Ansehen-, als müsse er biet in sehr nahesiehenbe era gequ eine Weit von Feinden vertheibiaen, oW in Wahrheit das iunae MW ase setzen wie im Sturme erobett hatte und nirgends Uebelwdilen hearaneir. Weist-a let-U