Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 02, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

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    sss
"«:WVSMchschte von Paul
Pliss. z
W war einige Taae vor Pfingsten;
Ihr leitenden-part Junitag ging zurRei
ts. aEntablich färbte sich der Horizont
M hellsten Rosa bis zum dunkeln
. .-Wlett. und langsam sank die wohl
Mde Dämmerung hernieder.
I s Da gingen sie beide Hand in Hand
M n den grünen stornfeldern hin
nnd agten sich, was sie sich schon so oft
gesagt hatten. das-, sie einander lichten
nnd daß keine Macht der Welt sie tren
1Mc könne.
Nichts mn sie her regte sich. die ganze
heilige Stille eines Sommcradendz,
den man auf freiem Felde erlebt, tam
Eber sie und gab ihren Seelen die wei
bevolle Stimmuna reiner Naturen:
- gänz von fern her ertönten die allmäh
- verhallenden Klänge eins Gibt-ts
keinä das- den Feierabend einläutete,
nnd auf ieisen Schwinan wette der
junge Lenzhanch ihnen Däfte entgegen
vorn blühenden Flieder and Jasmin
Und leise legte er seinen Arm um
ihre Tailke und zog ihren schlanlenLeib
Ernst an sich Und titßte ihr langes
sondhaar nnd sliisicrte ihr süße Lie—
bez- tmd Koseworte ins Ohr.
Aber je näher sie dem Städtchen ka
sten, desto trauriger wurden ihreBlicke,
destoversteckter und scheuer ihre Lieb
kosnngen, weil sie fürchten mußten, ge
sehen zu werden.
» Endlich bat sie ganz leise: »Laß uns
fett still neben einander geben, Fritz,
Du weißt ja, wie viel ärgerliche Scenen
ich wieder bekomme, wenn uns hier Je
mand begegnete und es- meinem Vater
wieder erzählte-«
Seufzend gab er sie srei. »Ach. Lot
te, ich wünschte nur. wir brauchten un
sue-Liebe nicht mehr zu verheimli
Als sie ans dem Feldweg heraus ans
die Chaussee lamen, gingen sie tme
harmlos plandernd nebeneinander ber,
"nnd Ungefähr hundert Schritt vor den
ersten Höusern sagten sie sich scheinbar
ganz förmlich Adieu und Jeder von
ihnen nahm einen anderen Wea in die
Stadt.
Kaum war Loite zu Hause. da kam
ihr auch schon angstvoll die Mutter ent
gegen: «Wo warst Du denn, Kind ?«
»Aber Mutterchen, Du weißt doch,
ich war nach der Meierei geaangen.«
»Aber Du warst nicht allein· Man
hat Euch gesehen«
Lotte wurde roth. Dann aber sag
te sie muthig: »Fritz Beraernann hat
mich begleitet, ja wobl!'·
»Die alte Schmidt hat Euch aesehen
nnd es sofort dem Vater erzählt,« klag
te die Mutter.
Lotte entaeanete tapfer-: »Nun ka,
was thut das! Einmal mai-, eå der Vik
ter ja doch erfahren, daß wir ans lie
ben t-nb uns heirathen wollen«
»Aber Kind, Du weißt doch, daß der
Vater andere Plane mit Dir hat«
»Halt keine Anast, Muttina, ich will
mit Vater schon fertia werden!« ent
gegnete heiter die Tochter-.
Gleich daaus trat PapaWittstoct ein.
Er war ruhig und ernst, aber aus sei-«
nen großen Augen blickte Unheil, und
nach einigen Minuten schon brach das
Ungewitter los-.
»Lotte, ich saa’ es Dir heute vJuni
lenten Male, die Geschichte mit dem
Bergetnann hat nun ein Ende. Meine
Trschter kann eine andere Partie mas
then als solch ein-en verbunaertenSchul
lehrer.«
Lotte erwiderte ruhia und bestimmt:
»Vater, ich weiß, Du willst mich an den
reichen Bodeck verheirathen, -—— aber ich
nehme ihn nie, niemals, hörst Du!«
Muthig, hochaufgerichtet stand sie vor
dem Alten, es waren seine blitzenden
Augen, die ihm jetzt mit dem aleichen
Stol entgegenleuchteten, mit denen er
ihr e sen erst hatte einen Schreck einfa
gen wollen; sie war sein Kind; das sah
man an ihren Blicken
Der Alte wollte aussahren, aber die
Mutter trat begütiaend dazwischen·
Und im nächsten Augenblick war die
Tochter draußen. Ein paar Minuten
lau wüthete der veräraerte Vater noch
tm , schalt aus die Unduldsarnkeit
der heutigen Jugend, schimpse aus die
Wlehrer im Allgemeinen aus Fritz
Berge-natur im Besondere-i und suchte
nach allen möglichen Gelegenheiten, sei
.Ies Groll auszutoherr. Als aber die
stan, die ihn genau kannte, ihm nicht
seit einer Silbe widerspruch, wurde er
- bald still und griff nach Hut und Stock,
leise Stamtnlneipe aufs-suchen
Inzwischen hatte Lotte ihren Fritz
» m Æm durch ein paar Zeilen in
» s« Kenntniß» setzt, ihm Muth zugespro
« · Gen und t n vor jeder Unrmsichtigteit
ertparnt
« M Iris diese Zeilen bekam, war er
M eis- tvenig nieder ehlagen« aber
Meers-wie aus die rast seiner ju
.- -L-.«s ten Liebe nnd auf irgend einen
, hu ihn zum Siege führen
— — .
Das Pfingstfest war va.
Ein Sommertag, so herrlich, wie er
nie zuvor gesehen war. Wolkenlos
blaue Himmel, lachender Sonnenschein
imv eine überströmende Fülle von Blü
theuduft und Farbenpracht.
. In llen Schenken zogen die Men
su naus in's Freie und lauterFest
T J lebet ertönte, wohin man sich auch wen
· m te.
, Wie m fast allen kleinen Städten,
I feierte man auch in Waldenbutq zu
sie- das König-schießen Die
·- t des Städtchens in kleidsamen
« -Usgtmen. durch-Wen unter Sang
« « Maus die Simses und pilgeeten
sum nach dem Sei-Himban
s - ,
kwe an zwei States-ständen um die Its
-ni würde getilmvft wurde.
apa Wittstoct war tm ganzen Ort
bekannt als der beste Schäde, seit einer
Reihe von Jahren schon war er immer
derGelrönte ewesen und deshalb haft
te Jeder, das es auch in diesem Jahre
ebenso kommen werde.
Desto erstaunter aber war ein Jeder-,
als in diesem Jahre der ehemalige Kö
nig einen argen Konkurrenten bekam
—- den Schulmeister Fritz Bergemann.
Der junge Mann war ein ausge
zeichneter Schütze, und am zweiten Tag
des Sbießens sah es fast Jeder schon
daß die Chancen des alten Herrn nicht
besenders gut standen.
Der alte Wittstock war ein zu gera
der, ehrlicher Mann, um einen Aeraer
darüber nicht aanz offen auseusvres
chen: schon bei der ersten Gelegenheit
stellte er den jungen Mann und
sagte mit offenkundiarm Spott: »Jet)
glaubte bisher, daß dieSchullehrer nur
mit Lineal und Rahrstock umgeben tön
nen. zu meiner Freude sehe ich, daß
auch Ausnahmen giebt.«
Dem jungen Lehrer kam der Aeraer
hoch. aber er nahm sich zusammen und
sagte mit festem Ton: »Es ist ein Feb
ler der meisten alten Leute, daß sie mit
dem zunehmenden Alter immer eigen
sinniger werden und so sich mit Gewalt
gegen die heranwachsende Jugend, ge
gen deren Können und Wollen ver
schließen!«
Ter Hieb saß.
Papa Wittstock stand sprachlos vor
dem kühnen Sprechen Das hatte er
ibm denn doch nicht zuaetraut. Ader
er war in seiner Eitelkeit zu verletzt,
deshalb zuckte er bohrtlächelnd die
Schultern und aina von dannen, um
sich leine Blöße zu geben. ·
Und nun erst tam dem iunaen Lelp z
rer voll zum Bewußtlein, wag er aess
than hatte; jetzt glaubte er, Alles ein
siir alle Mal verscheth zu haben.
Schrn eine Stunde später tras er
Lotte aus ein paar beimliche Minuten·
»Es ist Alles auf-, Fritz« klaate sie:
Vater ist wütbend aus Dich!«
Er nickte nur betrübt, er ahnte ja
Alles schon.
»Es giebt nur eins, Fritz, was uns
noch retten kann."
Fragend sah er sie an.
»Du darfst dem Vater nicht die Kö
nimgmiirde werden«
(
i
Fritz starrte sie an. Das war aller
dingk ein Ausweg, der Hosianna ver
hieß. 1
»Au-: Liebe zu nrir,« bat sie weiter,
.,tl.u ei- doclt, Fris! Was lieat Tit
denn an fclcder eitlen Spielerei!« .
»Aus- Liede zu Dir-S« taaie er. nicktet
nnd versprach, Alles zu thun. Dann-.
ging er zuriicl nach den Schizitftiinden.’
Und von dern Auaenhlicke an wurde
der junge Lehrer unsicher und schoß
schlechter von Mal zu Mal, so daß eS
Jerern auffallen mußte und die Chan
cen dek- Herrn Wittftecl wieder ranid
stiegen·
Aber die junaen Liebegleut hatten
sich arg getäuscht
Nach einigen Stunden trat der Alte
dem Jungen wieder in den Wen. Dies
rnal aber waren Beide allein. Und mit
zornfunlelndern Blick begann der erreai
te Herr: »Was fällt Ihnen denn ei
gentlich ein! Wie können Sie junaer
Kerl sich denn erlauben, mit mir ein
derartig frivoleg Spiel zu treiben!«
Sprachloå fah Fritz den Alten an.
»Meinen Sie denn, ich durchschaue
Sie und Jhr Spiel nicht? Oder wal
len Sie mir etwa einreden, daß Sie
plötzlich das Schießen verlernt bät
ten .«
Noch immer fchwiea Fritz, aber feine
Blicke ließen ihn nicht mehr los.
»Und wenn Sie alauben, meineToch
ter dadurch zu erringen, daß Sie nur
die Königswürde als ein Geschenk Ih
rer Gnade lassen, dann kennen Sie den
alten Wittftoel doch ganz verdammt
schlecht!«
Nun fand auch Fritz die Sprache
wieder: »Sie haben Recht, here Witt
ttoell ch hatte es der Lotte verspra
chen! us Lieb zu ihr wollte ich hin
ter Ihnen zurückstehen. Nun thue ich
es nicht mehr! nein! nun erft recht will
ich die Königzwiirde mir erringen, um
J en u beweisen. da ich jeden unne
ra en eg hasse, und aß ich frei nnd
offen mein Ziel erreichen werde, und
wenn ein ganzes Dutzend fo hört-ethi
ger Väter zu besiegen mären!«
Irrt war er.
Und starr fah ihmder Alte nach- Er
hatte " t Respekt bekommen vor dem
Burf ! Dannerrvetter, das war ja
ein gan Kerl! — wie man sich nur
fo tan n konnte! Mit einem heim
lichen Lächeln erina der alte here zurüd
nach den Schießftänden
Und von Stund’ an wechselte wie
derum das Bild. Der junge Lehrer
schoß besser denn je und die Chancen
Pes alten Herrn fanlen tiefer nnd tie
er.
Arn dritten Pfinasttaa war FkiH
Betgernann Schühenlönia von Wuls
denburg. s
s Als er seinen Einzug in das Städt-« «
chen hielt, jubelte ihm Alles zu. Undl
an seiner Rechten ging der ehemaligei
nöui . Er ging stumm neben ihm het,!
sein Zorn war vertauchl und in feinen s.
Blicken schimmerte eine heimliche Freu- s
de. Manchmal sah er von der Seiiel
auf den strannnen jungen Mann, der
fo fest und militärisch qeschnlt da neben
ihm schritt, und dann dachte et immer
wieder: er ist doch ein aanz valenteej
Kerl!
Abends war Ball , H
Die ganze Stadt war versammelt;
und es war ein fommerlich lustiges Gesij
wo e in Sälen und Gärten. i
nd da es Sitte war. dass file dies
Fest der König sieh eine Königin weh-»
len mußte, die des Abends Ehren geil
kthtn zu theilen hatte, so ging Iris tritt
Ientscytoiieu hin und tud seine Lotte da
s zu ein.
I Während des ganzen Jbends blie
fken sie nun fast unausgesetzt bei ein-M
er. —
, Dagegen konnte selbst der strenge
»Herr Vater nichts einwenden, denn es
j war so Brauch bei diefm Fest.
i Als es dann aber «Moraen wurde
fund man an’s Abschiednedmen denken
mußte, da sagte der ehemalige König
zu dem neuen Herrn, indem er kräftig
seine Hand schüttelte: »Und nun ma
chen Sie uns recht bald das Ver-unif
gen, uns zu besuchen!«'
Das ließ Fritz sich denn auch nicht
zwei Mal sagen, sondern er gan von
nun an fast täqtich zu Herrn Wittstock.
tsis man einander so nnt bekannt ar
tvorden war, daß Fritz um die Lotte
anhalten tonnte und keinen Korb be
kam.
Seit der Zeit friert das Ehepaar
Bergemann das Psinostfeft mit ganz
besonders frohen Erinnerunan.
Der heilt
Humocegte von Wilh. HerberL
Eine vorzügliche Köchin zur Frau
zu baden, ist viel werth ——- vielleicht
alles-.
Fritz Wallner hatte eine solche Fran.
Darum ging er heute wieder einmal
dergniigt zum Mittagbrode heim, zog
seinen Hausrock an und setzte sich rnit
Jesttagsiniene an den Tisch.
Merkwürdigerweise war die Suppe
versalzen.
Na ja, wenn man so einen hübschen,
klugen Mann hatte! Verliedt selbstver
siiindlichS
Er wars ihr einen göttlichen Bliet zu
und lösselte die Suppe hinunter.
Wie unruhig sie war —- das arme
Kind —- rnachte sich Sorgen um die
versalzene Sappe. Lacherlichl Seine
gute Laune hatte es nicht stören tön
nen, wenn auch der Braten verbrannt
gewesen wäre.
Da war er verbrannt.
Da war auch der Braten oerbrannti
Mewesen —- unglaublich!
Er streifte mit einein flüchtigen Blick
ihr Gesicht. Sie saß schamroth — rnit
gesenkten Augen — wie aus den Koh
len, die dem Braten ztt nahe getommen
waren
Sei getrost, liebe Eila, du sollst ein
mal den Herstsinug der Gattenlkebe
tennen lernen! »
Er schnitt sich ein breites c- üet ab
verzehrte es mit Heldenmuth und ohne i
Appetit und dein-and jede tränkende!
Vemertuna. l
ceine Ftveiaente Hinopseruna that »
ihr freili un sc wehrt Aber ein
großer Gedante erfüllte sie —- ein;
Gedanke. der ihr ijher solche —--- ver
liiiltnistmiißig tleine Sorgen wieder
hintreghalf.
« hin gab sie beim Kassee, schüchtern
ein etzend, Auedruch
»Frtt3« heute war nteine Freundin
Mir-ei dal«
»Die Malerin?«
»Jawol:l! Die immer so großes-Mal
Talent in mir entdeckte!«
»Hm! Denk
Sie meinte auch heute wieder, ich
sollte es doch nicht vertiinnnern las
sen —— es wäre ein Frevel und eine
Schande! Denk dir auch, wie reizend
es wäre, wenn ich wirklich gute Bilder
malen könnte -—— wenn ich etwas Be
tsenteneses leistete — wenn ich eine be
rühmte Malerin würde —- wenn ich
Tausende zu unserem Haushalte bei
:steuerte.
l hinl«
»Ich habe mir gleich mit ihrer hilse
das Hinterstiibchen als Atelier einge
richtet!«
—- !« —- Dieöntal sah er sie bloß
an Daher also das heutige verun
glüette Mittagessen! Eine Reihe glei
cher, ja noch viel schlimmern Mahl
zeiten ahnte ihne. Da hieß es um ase
die delieiösen Sächelchen, die er bis
her gespeist einen heissen Kampf fech
ten en·!»Aher nur Ruhe, Vorsicht und
ist
»Ich hafhe auch schon ein Bild ange
sangent saht sie mit glühenden Wan
en fort. »O usiehst ein: Wenn man
fteh in dieser Nase-ten entneroten Zeit
durchschwan will muß man oaeten —
sl schon der Stoss neusz srappiren, fes
L e n ---«
»Wa, wag main ou denn-«
»Einn! Geist!«
,.Einen Geists-"
Hui --— warte, Kleine!
»Ja. dente di: nur die Sirene. Ein
bleicher, dürrer Wucher-r kauert im
Pelzmantel bei findet-idem Lümpchen
vor seinem Schreibtiich und zählt feine
Schätze -—— da erscheint ihm zwischen
den Flügeln des Thürvothangs fein
Opfer, dein er fie geraubt Mit der
einen Hans bebe-it er cie Gelt-häuf
chen, die andere streckt er entsetzt, ab
wehrend dem Sputbild entgegen —
was haft du denn, warum siehst du
Dich denn ums-«
»Es war mir nur eben, als hätte es
getivpft!«
»Geilopft —— wer sollte tlopfen5«
Er sah nach.
»Es war nicht-! Jch meinte nut, es
könnte sich vielleicht dein Modell zu dem
Geist noch dran n herumtreiben und
keinen Augtoegi inden —- du hast doch
jedenfalls ein Moden dazu-W
»Aber, Iris —, solche Schekze macht
man doch nichtt« -
JhteAn n bitnten momentan ängst
lichJ ——- eifssteite sie und sie rückte in
den warmen Steckt ver Herbst-Mit
taqsonne nnd näher zu ihrem Manne
·«« Sense-ist« meinte dieser »Gut mit
gar nicht eint Der Maler M GI
wiirie —- ek muß sich W
et muß erst sehen — wenigbns taki
geistige-n Auge —- um dann nachbil
den zu können! Wenn du sicht, auf
Schritt und Tritt, wo du st mw
stehst, die fahle, bange gri ende Ek
scheinung des Gespenstek vor dir siehst
mit der Schußwunrie in der Stirne,
oder maift du ihn mit durchschossenem
hetzen3'·
Ihre Augen wurden immer größer
ran habe ich wirilich noch nicht
gedech«!« fxäsiette sie
Sie bitte com darüber nachgefors
nen Daß die He bindende so lang, die
Heimwan i! kreH Amme-Z vom But an
so spät ims ib« Ziensts nsdcken gen: u
so so fxikurdss m trn wie sie. 4
»T 1s dqe ädw dir', fuhr er mit«
ar-: ser Seelen: me fort und steckte sich
nor dem Liisci ekireksmcn eine Cigarkej
an,-,1renn Der Geist nicht jede Nacht
sobald du die Augen iiffnejL lebens
ernht vrk deinem Bette Rede und dir«
seine Antriennunig Libe- sein minnt-»Ih- i
tee Konkerfei Inst-spricht wird aus dem
Bilde nichts-P I
»F:it3. böt« ausl« rief sie und klam
rncrte sich an die Stubllchnr. Sie hätte
ibn zu gerne gebeten, nach etwas dazu.
bleiben; aber sie bezwang sich und nickte
sogar mit dem Konse, als er ibr beiml
Geisen freundlich zuriesz »Mot· nur1
recht fleißig Nachmittags!« !
Wie er eine Weile Iorg war, faßte sie !
denn auch den Entschluß, unbeirrt ans
ihrem Werte sortzusabren Jhr Beneh- j
enen war doch zu tindisch. Sie mark
ja auch nicht furchtsam —- nur schwachel
Nerven hatte sie — aber selbst dieses
durfte ntan nicht so iiber sich Herr wer- z
l
den lassen.
Sie ging in? »’tltelier«-——dasDientt- z
mitdchen mußte rni: —-« man brauchte
sie doch zu nothwendig — und begann
zu entwerfe-t: das- Fensten den«-Schreib
tisch, den Alten. Ter Geist tiime dann
morgen oder übermorgen oder später
einmal.
Alle Augenblicke trachte es in den
Möbeln — allerlei Geräusche, die man
sonst nie vernommen, gingen in den
Wänden um ——- einmal strich ganzl
deutlich ein kalter Hauch über sie bin
und Marie, die Unausstebliche, satz, so
est man sie betrachtete, so unbebaglich,
gedruckt und scheu aus, daß einem selbst
ganz eigentbiinrlich dabei wurde.
»Für heute ists genugt« sagte sie,
noch ehe es richtig daminerte Das: sie
dabei im Innersten autatbrnete, wollte
sie sich selbst nicht etngesteben Mit
einer gewissen Beschleunigung buschten
sie beide aus dem Zimmer, und Ella
erinnerte sich eigentlich erst nachträg
lich im wobligen, warmen, vom Lam
penlicht durchflulbeten Wobnzimmee,
das; sie den Schlüssel an der Thüre des
»Atelrer7s« auf deni Korridor zweimalX
t.mgedrebl batte. Na, wie leicht battes
auch dert was gestohlen werden tön I
nen! «
Es war ibr ein gewisser Genuß, daoi
Abend-essen zu bereiten.
«Solcbe rein körperliche Ibötigteit
spannt einen woblthiitig ab«·. sagte ste.
»wenn rnan tiinstlerisch gearbeitet hatt«
»Ehe Kartossel ist auch nicht so
graulich wie ein Gespenst«, fügte
Marie bei und traf damit den Kern
viel näher.
Fritz schien heute endlos- lange aus
zubleiben Als er schließlich doch ta1n,
wurde et rnit einem wahren Jubel!
empfangen. ;
»Ich bibe dir auch etwa- mitge-·
brachtl« sagte er und stellte ein große-H
Partei aus den Tisch. !
»O. du Gute: --— du Besterl« iauchziez
sieund hätte bald beigefügt: »Für;
ein solches Mittagessenl« Mit bastiger
Neugier löste sie die Umhiillungen sJ
dann plöslirb stieß sie einen lauten
Schrei aus« .
Marie stürzte rnit einem Schreitens
gebeut davon und erttiirte später in
der Küche, in einern Text-ist« wo solche
Dinge dortämen, lslie sie nicht län
MO
Lin Todtentaps!« stammelte Ella
»Ein Schödell« sagte Fris. Er ist
Hnlcht echt —- eber samos aus Gipz
nachgebildetl So was ebbet in utunst
fzu deinem nothwendig en han wert
ca s» zum DIE-C deines Schaffens;
n einen Kopf soll ja dein Geist doch
jedenfalls bekommettl — Run, du bist
ja ganz starr vor Freude! Gelt, ich
etrathe deine gebeirnsten Gedanken -—
diesmal habe takt- wieder getrossen —
dasiir betont-ne ich aber auch einen
Meiji«
Armes Kind! Was sie siir talte Lip
pen hattet
aNun laß uns aber essen!« sagte
e: dann« adu lannst dich ja morgen
satt daran studirenl Troge das Ding
sei-ji« immerhin einstweilen in dein Ate
l .«
. Sie macme eme mikye wwevkenoe
Bewegung; dann hielt sie an sich.
»Mir auch recht!'« meinte er· »Dann
lassen wir ihn biet!«
»Nein, nein, nein!·« tief sie hastig.
»Er gehört in das ,,«!1teliet!« -— Bitte«,
fügte sie stockend bei, »trag' du ihn
mit vor ich muß noch rasch den Tisch
decken!"
Er betrachtete raö vollendete Arun
getnent auf dem Tisch, nickte ihr dann
freundlich zu und ging mit seinem
Geschenk csui der Stube.
. Sie preßte vie Hände ineinander und
sah rathlvg vor sich hin.
»Nun«, meinte Iris am anderen
Morgen, »du scheinst Ia heute Nacht
etwas unruhig eichlajen zu haben,
Kind —— wohl geåern ein wenig über
maM —- lautet espenitek gesehen!«
Wie et Recht hattet
Und wie sie ihm eigentlich leid that
mit-ihrem Wissen-h lieben Gesichtchent
Idee wenn sie einmal muten wollte si
—- mein Ase-!
Das giebt M schon —- das i nur
an angs» das Unge: est-nie «- ma ’ nne
tapfer weiters« ruf et im Gehen.
Als et Mitte kam, ging er gleich
Leach dem »Atelet«. »Ella!" tief et
Ter
I Da kam ihre Stimme aus der ents
l egengefetzfen Richtung: »Ich bin
ter.'«
»Ich bin i:ier!« wiederholte sie noch
einmal und net unter die Küchen
thüer.
»Du malst nich:?« sing ek.
»Dort-, ich sncilklek« antwortete sie
etrötbend und wies auf die Kakike
rnühie in der Hand-.
»Und der andere Liegt da drinnen
nnd verbrenntk« tief Minkttiumphk
rent- und zeigt-: in las Herbst-ten
»Ist-s «- der ssisöne Schädel —- mein
Geschwis« that Fritz gekränkt
»Komm nur!« nieste Elle- nnd zog
ihn in die Stube «!«:.- Grausamer »s
tm Schlauet dn Guer — - die West
bat eine Rünstlerin verloren ——— die
Feiäcbe hat mich wieder!"
creatcheakörrtgtnnem
Daß gar manche Rinaldinis auch
ilxre Tilmrras ider Rosnz halten«
tonimt zwar schon seit Jahrhunderten
ror und iit oder war bekanntlich vier-«
zulande etwa-Z Hautigesz soweii das
bloße Mitmachen in Betracht kommt,
tbnnte man daher durchaus nicht vorn
«neuen Weit-« in der Banditentvelt re
den, denn NäuberPreciosaa find un
zcrtrenniich oon der Geschichte des Wil
den Westen-I Etwas Anderes ist es in
deß mit selbstständiaen Characteren
dieser Sorte, die nicht blos die Fuhre
rinnen, sondern auch die Financieris
solcher Banden sind und sogar den ci
genen Vater unter ihren »Untergebe
r:en' haben! Solche sind, zumal in
unseren jüngsten Tagen, schon werth,
dasi i en sie einen Augenblick ansieht
Seit Kurzem beherbergen weltliche
Gefängnisse zwei solcher Strolchentös
niginnen: die eine ist die lssjriarrae
linirna Henttirlson von Missouri, die
andere die, ebenfalls noch ziemlich ja
gendliche Kansaserin Mollie Mulden
Mit einer Kugelwunde in der Brust
ist die Erstere zur Zeit ini Missouri-er
Countb Stoddard eingespundet. Ih
re Heldenthaten lieben nur sehr wenig
l,inter denjenigen ibreå Landsmanan
Jesse Jaines zurück. Aus einer Viel-,
weide geboren, entwickelte sie sich bald
zu einer Reiterin und Scharischljtzln
ersten Range-Z- Vor etwa einein Jahre
erst organisirte sie im Connty Frantlia
eine Band: von etwa 20 ksjtitgliedem
and ihre-n Vater gab sie den l eile-i
ihres ersten Lieutenants. Die Psinds
verbreitete bald durch Pferde nnd
Hund«-eh : Diebstahl, Auspliindern
kindlicher Handelsgeschäste und Post
ainter« Ante-lieu aon Reisenden u· i.io.
großen Schrecken. Jn einem ihrer vie
len Gesechte blies- sie drei Männern dass
Lebenslicht aus. Später verlegte sie
ihre Operationen nach dern Countn
Stoddard und trieb es dort erst recht
toll, wurde aber zugleich unvorsichtig-L
Rürziich umzingelie die Streitrnacitt
des Countq - Sherisis 9 Mitglieder
der Bande in einen- insamen Vaus in
der Nähe von Dei-ter, -« « zwanzig ge
gen neun! Zwei Stunden lang wur
de bestig gesetzter Die Sixeritsss
Wissenschaft tutte sich bestätszg
hinter Bäumen und Einfrie-digungen.
Endlich hatten die Banditen nur noch
wean Munition. Da machte die »Ka
irigin'« timina mit ihren acht Rumpe
nen plötzlich einen verwegenen Ausfall.
Sie ieuerten rechts und lints und
rannten dabei wie aus Sturme-titu
geln. Da ——- als sie schon 300 Fuß
weit über ossenes Gelände gekommen
waren, stür te Enirnas Vater. in den
Kopf getros en, todt zu Boden. Die
Uebrigen itoben auseinander, — aber
»Er-innr, neben ihres Vaters Leiche
"lnioend, seuerte immer wieder und er
schoß den HiliiisSberiss Posth, nach
dem sit ichvn vorher einen seiner Leu
te zu Boden gestreckt. Da traf auch
sie eine Kugel. und schwer verwundet,
wurde sie ausgegrissentl
Triibsal blasen musi, wird als ein aus
cestsrischenee Mannweib beschrieben; sie
ist dabei eine all einem bewundeiie
Schönheit, die au ihre Macht über
zMiinnerderzen nicht wenig stolz ist,
kund zieren timnees schwarzes Haar utko
snieoliche Händ-lieu nnd Fitszchen es
sschcn Manchem angetlicsn haben. Gieicn
Oder Obige-i ist sie eine Meisterschaitgi
1Stetspenrsiterin und dito Schüyim dic,
wie man inni, mit einer Pistole besser
Umgehen konn. als der beste europäische
Duellbold. Sie hat übrigens tnre ei
genen Jdeen über Schieszeisen und zieht
z. B. eine Pistole von blauem Stahl
entschieden einem nickelplattirten vor,
weil mai-. letzteres auch in der Dunkel
heil noch etwai- blitzen sehen kann. Jhre
Liebhaberei sür Passachen ist eine un
gemein große.
Die von ihr organisirte Bande soll
in den lehten zwei ehren nebenoei
sechs Morde verilbt tin en; außer Vieh
diebstnhl worin Mollie die meisten
Mitglieder erst unterwiesen zu haben
scheint -·««- und Bank- nnd sonstigen
Räubereien, trieb sie auch Ialschrn n
zerei schwang-tast« und Mgoklie leitete
auch dieses schifft persönlich unt
brachte das atschgeld stets in Circu
lation. Da i operirte sie so schlau·
daß sie acht Jahre la der Entdeckun
entging! Nur durch chniiden Verratg
seitens eines ihrer eigenen Banditen
hinter ein romanti ches Geschicht
. " n stecken soll) ereilte e schlies- ich iln
Verhängnißl
s Mollie »Minder« vie setzt m Wie-ne
« s»s0ssccssc«e » «
-- —
Vet — annte gute Ton verbietet:
es, in ellschasten vom Weiter zu re
den, und es klingt ja auch nicht sehr
eistvoll, wenn Jemand bei Sonnen-.
chein die Bemerlun macht: »Es ist
»denn sehe schöneös etter'·; oder bei
schwerem Regen: «Es ist sehr naß
Ideauszen«. Ader bei dein Einfluß, den
die Witterung nicht nur aus das Wohl
besinden des Einer-nen, sondern auch
aus das Gedeehen der gesammten
Menschheit aueuot, oalten rote es dcch
siir erlaubt, einmal an dieser Stelle von
den Sprüngen zu reden, welche der
Wetter - Anzeigerin den letzten Wochen
gemacht hal.
Kälte und Hitze, Sturm, Sonnen-—
schein, Regen nnd Gewitter folgten
leinander mit einer seltenen Plötzlich
.teit. An einem Tone der letzten Woche
snnsrde es in zwei Hunden um sitt Grad
ttilter; — ein Wechsel der ganz gewiß
nicht zum Wohldesinden von Menschen,
Thieren und tslanzen bete-ragt.
Besondere chädigeu solche schnellen
Witterungs - Misel unsere Landwir
the. Von vielen Sxeiten sind uns Ma
«en darüber zugegangen, daß die Be
gelluug weit zurück geblieben ist, weil
der Acker immer wieder durch schwere
Regengüsse ansgewcsichi und undestelli
dar gemacht wurde.
Nun behaupten zwar viele Stadt
leute, daß die Bauern immer klagen
Wenn die Ernte gut war, dann seien
die Preise aller Ackerbau - Erzeugnisse
ihnen viel zu niedrig, und wenn sie ein
mal nicht leugnen könnten, daß die
Preise hoch genug wären, dann tiagten
sie wieder über Mißwachs und verfi
cherten, daß die drhen Preise dadurch
erlltirt wurden. daß Niemand viel ge
erntet hätte und der unglückliche Land
mann in Folge der furchtbaren Miß- "
ernte nicht verlaufen tönnr.
- Wenn Landwirthe tlagen, haben sie
gewöhnlich eben so viele Ursache dazu,
wie die Stadtdewohner; denn ein Ver
gnügen ist das Winseln doch ganz-ge
Jwiß nicht« Jn diesem Frühjahr hin
idert der schnelle Ætterungswechsel
zganz offenbar die rechtzeitige Bestel
slung, und was an Saatgut in den ost
qu nassen Acker gebracht wird, weil die
LZCit der Frühjahre- Bestellung eigent
jlich schon vorüber ist, wird dorauestchb
Ilich nur einen sehr mäßigen Ernte
tsrtrag liefern. Wenn unter solchen
Umständen in den Briesen unserer
Freunde auf dem Lande an uns der
unparlsunentarische Ausdruck häufig
n·iedertet.rt, der an der Spitze dieser
Zeilen steht, so dürfen wir uns nicht
wundern.
Zum Trost wollen wir den Farrnern
nur die Thatsache iu'5 Gedächtnisz ru
sen, daß schon ost die Ernleerträge
unerwartet groß wurden. Der Mai
war Fa im Wesentlichen talt und naß.
und Aoletpets Wetter soll ja den Bauern
Scheune und Faß füllen; mindestens
dar Reaensaß. Hoffen toir also da
Beste. «
» Ein ieusamer Vorfall.
l
l In Fliel hat man gleich Mi) Dem
lkiiitrejfen tu Nachricht von einem
Dust-De auf tem Stil-let Dreimastfchlmer
«,!Z;selulnnt« tn Liborno begtiinoete
Kreisel gehegt, tief eine Menterei an
Lieer staune-fanden bat. Die Mutw
ien des Lisiklee flammen mekst alt-z
Arel und ek:«ernf«rir!e. und der eine von
ilknen ist sogar mit dem todten Steuer
mann dem-must Nun ist ein Schrei
ben Des Kapitale Bnckson bei der Rhe
.k-eeei einmtreffem das den mysterifcherr
thfnlt wie folgt schildert: »Am 2.
Antl, Nachklilttnag Z Uhr, ging ich mit
dem Steuermann Hausen und
Max Schneider zur Verlläkunq an
Laut-, Steuermann Schütze halte bis
f) lllsr Abends vie Wache. Dann begab
er sich in seine Laie mit der Bemer
lung zum Koch: »Lassen Sie die Lam
pe nur brenne-IS' Arn Treppenniedees
gana ers-r der Wall-bund festgelegt
Da der Koch Brat- zu backen hatte, ging
Ier in feine Arbeitsesumr. Die Wache
Ulltrte ein Vetter des zweiten Steuer
fnunna Bande-. Alb tser Koch sich um
7115 Ubr in seine Koje begeben wollte,
stand et die Thin zur Kammer fest
’verlck.lossen, worauf er schnell die Be
sryung weate. Den vereinten Anstren
gungen Aller gelang es. die verriegelte
Thier aufzubrechen und zu dem Steu
ermann zu celangen. Völltg entwi
tset, die Füße unv Hände mittelst
Schnitt-Ländern auf dem Rücken zu
sannnengebunben, lag der Steuermann
als Leiche auf dem Boden. Der Kör
per halte an dem Kleiderhalen an ber
jThür gehangen, was aber in· Folge fei
ner Schwere abgerissen J er ganze
iftöiper zeigte eine blaue Farbe TI
"geriastliche« Untersuchung ergab außer
HSlrangulirnng lnne weiteren Merk
,zeickieu DIE Mannlchaft wurde m
klzört und abgeführh Stenmkkämk
i Hausen und ich Weben von Krimknah
benmten bete-echt Wähkkud ists Mk
ieng ein Vexkeechcn alauble. lanr nach
reiflicher Uebetlegnng zu dem « Jul
m daß Schnee lich We m ges-u
genommen, denn es i seht wo l endg
zliän sich auf Mit We le zu fetIe n. Der
FSteuerinenn bat ndenfalll befürchtet
,bsaß. wenn er vie hsnde fretlleßez er sich
kennt-· noch »nur Ende ans der Schlinge
zbefreren märde.«
Moos-«
—— Druckfehler Auf ver Jus-I
kkkschkm äWIschM «den Eingtbotenen
usw Ftettzkden Streitigkeiten Als dg
Kriegsschtss autom. war die letzteren
schon geschlachtet (geschlichtet).
—- Auch ein-Erklärung »Was Sky
iben Sie, warum hoben die Ritter frü
»l,et Ihre Burgen auftut Berge hinauf
gebaut?'« si- »Seht cmfach, mit dum
Ittn kein Maß war!"