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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (May 5, 1899)
SMM Wirkung des Mausergeschossee. Aug »Mutter Erde-. Die Berwundungen. welche rnsere f modernen GewehrJeschosse erzeugen, find mitNlick echt au einen zuweist-sen Krieg Gegen tand zahlreicher Unter chungen berühmterMedieiner. an deren Spi e derTiidinger Chirurae Professor Bruäns steht, gewesen. Die Wirkung der modernen Bollgeschossr. welche die Gelehrten an Leichentbeilen unt- leben « den Thieren erprobten. so namentlich diejenige des indischen unmenschlichen EDumsDumsGeschosseå erwies sich-als isine furchtbare, zumal aus nähere ident k Kuli- MIUOIIW III i i i dieser Verwunderuan brinat ein Auf-: satz des- deutschen Arites Dr. Wolle mann, welcher auf Seiten der Ameri , caner den cubanischen Feldes-a mit machte. Er schildert vor kllleni die I Wirlung des Mauseraeioelire5, dessen sich die Spanier bedienten. welches er geradezu die humanste aller Zieler wassen nennt. Ohne aroske Verstiim meluna zu verursachen, drinat die stu ernnnaem bei welchen die Durch » - schlagglrast eine enorm arosie ist. Eis- : nen interessanten Beitraa iur Lehre » gel glatt durch ihr Treiiobjeijt din- - durch, durch Fleisch wie Knochen, ebne » eine schwere Splitteruna dieser an den « Vereinigunqkstellen in verursachen. : Die Kugelwunde, welche im allgemei nen rasch verlseilt, ist lautn aroßer als die Stelle, wo dieKUael eins-ihr. Lange Knochen wurden aetvölinlich durch bohrt, olme dass der Knochen zersplit- » tert wurde. Jm Durchschnitt ron 8:41 Fällen setzte sich die Fiuael fest, statt zu durchbohren Die Zinaeln des Mauser: aeioelsreg verursachten bei Weitem nicht so schlimme Verwundunaen tvie dieje- » niaen des qroßcalidriaen iZdrinqsiexd Gemeine-D Ein rudanischec Jnsuraent erhielt einen Schuf-. mitten durch den » Kopi, nach längerer Zeit wurde er wie der hergestellt. Ein Sold-at wurde durch rie Brust geschossen und nach genauer Untersuchung stellte es sich neuns, daß der Echuszcanal lsR Zoll oberhalb oeH Herzean oordeisiihrtex trotidem konnte der Verwimdete nach thitiiui einer Woche das La«nirett) verlassen tkinem anderen Soldaten wurde der Oder schentel durchbohrt: die Werke-unduin hinderte ilsn jedoch nicht, ni.1ch""zlnt:aung eines Verbandes wieder Ing- Vserd zu besteigen und eine Anna-»O mitzurei ten. Jnteresfont sind die Berichte zweier Verwundeten J. tsrechmann, Krieg-Z correspondent einer aineritanischen Zeitung, schildert seine Verwundung in folgenden Worten: Als mich das Tthausergeschoß traf, das- mir den Arm zerfchmetterte und ein Loch in den Rü clen bohrte. hatte ich ein Gefiij als liätte mir jemand mit geballter Faust einen Schlag versetzt. Das Gesiibl wa: urgefäbr dasselbe, als hätte mir ein iibermiithiaer Freund von hinten einen etwas zu starken, aufmunternden Puff aegeben· Der Ston machte mich schwanten, war aber nicht start genun, mich umzuwersen Jch spiirte das Ge schoß weder am Einganggpuntte, wo es ein ganz lleines Loch hinterließ, noch am Ausgangspuntte, wo es ein Loch von Zz Zoll Durchmesser riß· Merk würdig war, wie wenig Schmerz in ersten Augenblick die Kugel verursach te. Jm nächsten Moment indessen schon spürte ich einen stechenden Schmerz in der Hand und sah meinen Arm lose herunterliönaem wie einen leeren Aermei. Der Knochen war ge brochen. Jch warf einen todten Spa nier in Fort Caney tvor Santiaao), dessen Flaage ich gerade genommen liatte, aus einer Hängematte und legte mich herein. Meine Wunde, ähnlich wie alle durch das Mauseraefchoß ent standenen Verwundunqen, begann so fort zu heilen. E. Marsham einer von den Rouqti Widers, welcher bei La Quarina ver wundet wurde, beschreibt seinen llnfatl fo: Plötzlich fühlte ich einen Stoß im Rücken: derselbe war nicht besonders start oder schmerzvoll Es war, als liatte mir Jemand einen leichten Hieb versehn Jch siel zu Boden und zu meinem Erstaunen konnte ich mich nicht wieder erbeben. Ich hatte eine Mau sertugel erhalten. Dieselbe verursacht ein sonderbar zischendeg Geräusch, ganz verschieden Von dem der alten Quaeln Soweit ich ten Klang beschreiben tann, sind es drei »Z« und dann »ti W«. IlnaeskihrtzZsIPME W«. Man alaubt, man lönue den Kuaeln ausweichen Die Leute vom Notben Kreuz kamen zuerst zu mir und verbanden mirs-. Dann untersuchte mich ein Arzt uni saate mir, taß ich nur noch einiae Mo irerte zu leben hätte, denn meineWunde sei tödtlich. Ich glaubte ibtii.- - Jch siel in Ohnmacht und als ich erwachte, lau ich mit anderen Vertvuudeten unter ei ner Baumeruppr. Oan Schmerzem psinduna laa ich in dem lanan Gras und sand später viele Verwundete,ioel cheeine ähnliche Erfahrung machten. Die Constatiruna des Arztes, daß mei ne Wunde tödtlich sei, beeinflußte mich meralisch ebensowenia, tvie es dieWuni VI Phhsisch that. Dieser moralische UND thsische ndissercntigmug tann nur eine Folese er aewaltiaen Erschw tcruna durch die Mauserluael gewesen sein. Spaten als sich meine Eint-sin duna wieder regte. glaubte ich, roth ulübende Nadeln seien in mein Rück grat von oben bis unten geschossen wor den« Die Ursache dieses Gefühls rühr te von den in die Wunde qedrunaenen Knochensplittern her. Sonntags - CvBlatt beilage aes »aneiger mm herolcl«. J. P. Windolplk Herausgehen Grund sslanæ Nebr» den s-. Mai 189S). Jahrgang 19. No. 335. Die zahlreichen Beobachtungen an« über 250 Verioundeten gaben Wolle mann die Ueberzeugung, daß die Mau serlugel ein barmherziges Kriegsge fcboß ist, wenn man eine Kugel über haupt als barmherzig ansprechen darf. Es scheint eine Eigenthümlichleit der illtauserlugel zu sein, dafz jeder von ihr getroffene, ohne Rücksicht auf die Ari, Zu Boden fällt. Wenigstens ein Drit tel der nach New York zririictgebrachten Verwundeten wären gestorben oder liätten Amputationen erleiden müssen, » wenn sie von Kugeln der Gen-ehre ge- J iroffen wären, wie sie im amerikani schen Bürgerlriege im Gebrauch waren. Selbstverschlisß fiir Brücken. Potent vcn L o n i I if. V r a n d t, Mil waulee, No. 1188 is. Straf-»e. Einer unserer Mitbürger hat ein Patent siir eine Vorrichtung erworben ivelche dein Selbstverschluß für Brücken dient· Die Erfindung dürfte sich in der Praxis bewähren, und fernere Un aliicksfälle, welche bei geöffneteii Briielen leicht entstehen, unmöglich mai eben. Die Erfindung ist äußerst sinn teich und einfach, sie besteht aus einem Mitter, welches selbsithätig die Straße farbige Gläser glauben heilen zu tön :-«c·n; es mag darum genügen, einige der GelIrechen zu nennen, welche beispiels-tv weise durch Trintwasser iceneilt wer den können, das oorgängig längereZeit ir: blauen Flaschen aufbewahrt svorden war. Zu diesen Krankheiten gehören: die Pest, die Tollwutl),!Ucaaenbesch:ver: den, Jrksinn, Poeten, Roililauf, Jn fluenza, Keuchhusten u. f. to. Dagegen bringt Wasser, welches in Dranges-»be ren Flaschen aufbewahrt wurde, Gicht und Rheumatismus zum Beklibivim den, und sollte dies augnalnnsiocise nicht sosort der Fall sein, so geniigt es, eine Fensterschcibe von der ge nannten «’5-jrbung in Anwendung zu bringen, und den Patienten damit zu beliebten Die letztere Methode soll nach Ansicht jener indischen Quacksals ber ihre Wirkung niemals versagen. so- -- y Jnimer mehr studiert und versteht nsan oag Leben und den Instinkt der Thiere. So hat tiirzlich Mr. ti. Per rilH an Schalenthieren tolgende inte ressante Beobachtungen gemacht. Der » Replsrops, eine Art großer Seetrebg, t t bat teine Wasse gegen seine Feinde, aber er tann sich vor ihnen verstecken. lsr scheidet eine klebrige Flüssigkeit ai g, die mit dein Sand. in dem er Brücke chchlosicm cbsperrt, sobald die Brücke geöffnet ist« Im der Mitte des Gitters, vom Cen trum nach den ceiten hin «ich abnei gend, ist eine gezähnte Eisenitange an gebracht An der Drehbriicke befindet sich siun ein correspondirendes Zahn rad, welches das Gitter niederdrückt so lange die Drehbrücke geschlossen ist. Seitlich vom Gitter laufen mittelst Flaschenziige Gegenaetvichte, welche -a«5 Gitter heben, so bald beim Oesi ten der Briicke der durch dirs Hahnruu übertragene Druck der Brücke schwin det, nnd dac. Gitter steigt allmählich die Straße .ibsperrend emoor. Beim Schließen der Briicke wird dann das Gitter aus ähnliche Weise wieder in feine alte Lage zurückgefiihrt Diese ciuszerst praktische Erfindung läßt sich mit wenigen Kosten an jeder Dreh t«-riicke einbringen und der Erfinder if« gern bereit nähere Auskunft zu er it)eilen. II si- ti· Im Orient, speciell im füdlichen Jn lebt, eine Art Mörtel bildet· Damit bedeckt er, wenn Gefahr nolit, fast den ganzen Körper. Ein anderer Rretiz t.5allianasse, dagegen baut lich Gänge in den Sand, in die er sich vertriecht, und zwar find diese Gänae ebenfalls durch ein Seh-et, das sich mir dein Sand verbindet, direct wie aemanerte Gänge. Seine Füße haben je nach-ih rem Zweck verschiedene Form. Das erste Paar dient zum Graben und zum Flneten des Mörtelg, dag iweite zum Pflastern des MörtelS aeaen die Wän de des Ganges, das dritte dient also Kelle, mit welcher das Thier die Wän de poliert. . - . Wedqu von Vinte. ein feiner Zeit sehr betannter westfälifcher Parla isscr.tarier, reichte einst in seiner Eis qenschaft als Vormund von minder jährigen Verwandten dem Vor i.«i«ndschaftizgericht alljährlich das Jn dentar eines von ihm für diese ver nalteten Gutes ein nnd wurde vom Brücke g- offne-. dien, existiren begabte Personen, vie das jahrelange, ernste Studiren der Heiltunde nlg ein Vorurtbeil beim-) ten, welches für die Behandlung von Patienten nicht nur überflüssig, fon dern geradezu schädlich ist. Dort giebt es nämlich eine Classe von Renten, welche ihre Kunst nnd Wissenictmt auf höheretfingebung zuriickjnvren und iiit die Wiederherstellung von Ztmiten sich noch einfachen-r Mittel bedienen, als ils-re Lkollegen im Adendland3. Die Ru ren, trsclche sie in Anwendung bringen, sind nämlich nichts anderes als Fak lscndehgndlungen der Epidermis ihrer Kunden, gleichviel von welcher Beschaf fenheit die in beseitigende l.Hktrattttitig siin mag. An Stelle von (1llvvatl)iichc:i oder homöopathiichen ?Utedicainenten, von Bädekn und Vegießunaen, Massagen oder otthopiidischenllltitteln bedienen sie sich bei ihren Unten aus-schändlich ge fördter Fenstetfcheibem triv. farbiget Flaschen und Gläser Es tviirde zu weit führen, an dieser Stelle alle die Krankheiten anzuführen, wilche jene indischen Speeialisten durch Gericht zu seinem nicht geringen Aer get stets mit allen möglichen »Rück sragen« gepeinigt. Als nun eines Ta ges besagle Behörde ihn darauf bin spieg, daß in seiner sriilnren Arisstel lisng eine trächtige Sau signrirt yabr, während ir seiner letzten jeder Hinweis s darüber fehle, wo die zweiselsohne in- ! zwischen geworfenen Fertel verblieben . scien, antwortete er kurz: ,,Betressendc Sau bat allerdings, wie Giv. Hoch « woblgeboren richtig vermuthen, in- i . dieselben aber unmittelbar nachher aus - gefressen. Ueber die Grunde zu dieser zwischen geworfen, nnd zwar 5 Ferkel, unnatiirlichen Handlungsweise hat sie nichts verlauten lassen meiner uns maszgeblichen Ansicht nach dürfte die Befürchtung sie zu diesem verzweifel ten Schritt getrieben haben, es könne ilire minorenne Nachkommenschaft iäber kurz oder lang sie mal in Be ziehungen zur Vormundschastgbehörde l-ringen.« si- e- s Dag Nichtige setzt mehr Leute in Be wegung als das Wichtige. Ifitr die Jugend Fruhtinastiotcn Wol kein zweites Vöalein wird von den Menschen so geliebt, so aehegt und beschutzt, wie die Schwalbe. Während das Nest MåSpatzen nicht selten unt-er den Dachziegeln oder aus den Mauer löchern hervorgezerrt wird. darf die Schwalbe ihr Nest offen in die Fenster ecke oder unter den Dachsimg kleben-« oder gar am Herde selbst erbauen: keine menschliche Hand zerstört die zu künftige Wiege der Junqen — man würde ein solches Thun als einen Fre vel betrachten. »Glücllich der Mann, unter dessen Dach die Schwalbe ihr Nest aeklebt; denn kein Blitzstrahl ver-— mag ihm zu schaden: der Bube aber, » der ein Schwalbennest zerstört, ist ver flucht; seine Eltern werden Kummer und Schande an ihm erleben!« so spricht Der Volksmund. Woher diese Gunst? LUtancherlei wirkt da zusammen. Zunächst ist die Schwalbe einer unserer schönsten Vöael: lang, schmal und spitz die Fliiael: der Schwanz groß bei den meisten Arten gabelför: :nia schlankdie Gestalt breit und kräftia die Brust All diese Einenschaf ten kennzeichnen die Schwalbe als vor zügliche Flugkünstleria Und in der That lebt und webt sie vorzugsweise in der Lust —-- bald in kreisendein Fluge die Gebäude umschwebend· bald mit teißender Schnelligkeit und scharfem Geschrei durch die Straßen schießend; jetzt über das trogende Kornseld strei send, jetzt über die blumiae Wiese stür inend; nun in gewandten und kühnen Schwenkungen Mücken und Fliegen schnappend, nun in bebaalichem Ge slatter iiber den Wasserspiegel segelnd, dabei die krnstallene Fläche mit der Fliigelspitze ritzend, oder mit der Brust die kühle Flut berührend. Zu der eleganten Gestalt und der ausgezeichneten Flugkunst kommt bei der Schwalbe sodann das reizend ge färbte Federkleidchem »".Ill!ei«tielsiter lleiner Etutzeiz Ectnorilbeheu du niii weißer Weste, Eclxwarser Israel und roter Binde — Wohin? Sprich, zu welchem Feste Fliegit du denn so gar geschwindetss Nun, ein Fest ist’5 gerade nicht, zu welchem die so stutzerbast gekleidete Schwalbe eilt; Arbeit und immer Ar beit ist’5, die sich die Einsiae, Unerniüd liche sucht « — und auch wegen dieser nützlichen Seite sind dein Vöglein die Menschen hold. »Welche Wolthat ist die Thätigteit siir Menschen und Tier! In den Dörsern würde man geradezu schrecklich geplagt werden von den Stubenflieaen, Stechflieaen. Bremsen, Stechschnaken und all diesen Plage aeistern, wenn nicht dieses herrliche Haiin1eistchen, die Schwalbe. einen so isstlosen Krieg gegen sie führte, selbst in die Brutstätten dieser Unholde, dEe Stallungen und Wohnränine hinein ihnen nachdringend.« Zu dieser so hervorraaend nützlichen Seite kommt endlich eine voetische: die Schwalbe ist die Botin des Lenzes! Was der graue Spätherbst, der weiße öde Winter uns genommen. das bringt uns die Schwalbe zurück: Sonne und Freude, Grün und Blumen! Darum priesen schon griechische und röuiische Dichter den Vogel alg ,.Len,;vertün: der«, darum begrüßt das Land voll in Schweden schon seit Jahrhunderten die wiederehrende Schwalbe mit in lselndeui anus Weint nun auch die Botschaft der Schwalbe nicht gerade untriiglich ist - wenn auch ,,eine Schwalbe noch keinen Sommer Inmaedt« so ist ch Böalein doch ein :.mtriialicher Bote desTaaeH. ein frühe ster und fröhlichster Vertiinder des IJtvraenlichte5, ein freundlicher Weder des kIJtenschen Zu all den cis-nannten Vorzügen de: Ectuoalbe tonnnt alg letztes, aber nicht ali- aerinastecs, ein äußerst ,eutrariliche9 Wesen. Nicht im heimlichen Versteckt-, teie der Sperling, nein, offen, jedem Blicke sichtb.1r, baut die Schwalbe ihr Rest, vertrauend aus die Schonung der Menschen: nein Tanne-. hin Fries-, lein Ztredepseiler ragt, lind keine licte lsietet Vorteil dar, Ien dieser Vogel nicht benutzt, zu bilden Sein lsanaend Lager, seiner Jungen Wiege. Wo Sctuoatuen slattcru, lutiten nnd ver weisen, Jst tino nnd lieblich stets die Lust -- - sc sagt kein andrer, als der große St)atespeare. -- - Es aibt verschiedne Arten von Schwalben. Am bekanntesten ist die Haus schwache, auch Mehl- und Fenster schtoalbe geheißen. Sie ist ein schmucker Vogel mit schwarzem. stahlblau schimmerndem Rückenaefieder, jedoch mattschwarzen Flügeln und gleichwe bigem Schwanz, von welcher-Farbe das reine Mehltveiß der Unterseite lebhaft absticht. Diese Schwalbe fliegt oftmals so hoch in die Lust, daß sie den Blicken entschwindet. Ein hoher Flug, zu dem sich namentlich des Abends Scharen von Schwalben unter fchrillemGeschrei vereinigen, pflegt nicht mit Unrecht als Anzeichen sortdauernden guten Wet ters angesehen zu werden. Streifen in des die Schwalben niedria über den Boden, weil auch die Insekten sich nur in den untersten Lustschichten bewegen, so steht schlechtes Wetter, namentlich Regen bevor. Die Schwalbe kreist gern über dem Wasserspieael und trinkt und badet fliegend Gleich den Bachstelzen verfolgt sie scharenweise die Raubvögel Die Hausschwalbe hält sich mit Vor liebe inmitten der Städte auf; sie baut ihr Nest weist außen unter vorsprin gende Balken, Gesimse oder in die obe ren Winkel der Fenster damit es von eben geschritzt sei. Das Einflugsloch liegt an der Sei te; der obere Teil des Restes ist zugebaut. Die reinweißen Eier werden in dreizehn Tagen aus brütet. Die Alten zeigen eine rührende Liebe zu den Jungen. Der Gesang der Hausschwalbe beschränkt sich auf ein nicht lautes Geleier. Schon im August versammeln sich Scharen dieser Schwalben aus Dächern und Gesimsen - —— »sie halten Schule«, saat das Vol - um sich dann auszumachen und sortzuziehen, weit. weit. bis nach Afrika. Jm April kehren sie zu uns zu rück, doch etwas später als die Rauch schwalbe. ! legte sich dort, am ganzen Körper zit Z iernd, aus den Bauch-»Auch ein eifri « fallen auf ganz unzweideutiae Weise; ’ Affen, und Zufriedenheit wie Mißfal E len äußerte sich bei ihnen in aleich ans « fallender Weise. Ein falscher Akkord . jagte stets allen ohne Ausnahme den » »Was Waldersce«. Tainpfschifffahrtg - Gesellschaft hin Jlire Stirn und Kehle sind insta nienbraun —-— sonst gleich die Art der rorigen Diese schmucke Schwalbe fliegt mit Vorliebe iiber Wiesen An Ge wandtheit und Schnelligkeit des Flu ges ubertrifft sie noch dieHausschwalbe. Die Wirkung der Musik ans die Thiere. wurden unlärekst interessante Versuche gemacht, um die Wirkung der Musit auf verschiedene Tiere zu erproben. Ein Violinspieler spielte zuerst vor dem Bärenkäfig einige Stücke. Die Bären - näherten sich neugierig demEisengitter, steckten die Pfoten durch dasselbe, als wollten, als- wollten sie das Instru ment ergreifen, dann setzten sie sich und hörten dein Violinspieler aufmerksam zu, mit allen Zeichen einer aroszen Be friedigung. Dann und wann ließen sie ein behagliches Brunimen vernehmen. Bei einem falschen Akkord. den der Geiger absichtlich griff. sollen dir Bä ren erschreckt in den Hinterqrund des Käfig-Z geflohen sein: dann traten sie wieder an das Eisengitter heran, und als der Geiger einen Marsch intonierte, sollen sie sogar nach dem Takte herum spaziert sein. —— Auch die Löwen er wiefen sich als arofie Musikliethaber; irr schlugen mit dem Schweif wie mit einem Taktstock auf den Boden, und einc Löwin schob ihren hohen Gemahl ganz unsanft zur Seite. um sich dem Violinfpieler nähern zu können.——Die Wölfe dagegen waren weniaer fiir mu sikalische Genüsse einaenominen, sie ho hen den Rücken und fletschten die Zähne Der indische Wolf schien die größte vFurcht zu zu empfinden, er floh in den Hintergrund des stäfigs nnd l Jcn Londoner Zooloaisckpen Garten l kanischer Elefant äußerte sein Miß er riittelte an den Eisenstäden nnd l:riillte ohne Unterlaß. — -- Eslni meisten überrascht von der Musik waren die größten Schrecken ein. fein allgemeinen scheint die Tierwelt empfindlicher fiir falsche Töne und Aktorde tu sein, ile es manche Menschen sind! -. -- Ein neuer Riciendampfcr. Die Hamburg Amerikanische ! ihre transatlantische z lotte abermal-J um einen Prachtdamp er vermehrt, der den Namen »Graf Waldersee« führt· Derfelbe ist nunmehr nach glücklich rollendeter erster Fahrt in New York eingetroffen. Das Schiff hat eine Länge von 560 Fug, eine Breite von 62 Fuß und eine iefe von 41 Fuß. Bei voller Befrachtung hat er einen Tiefgang von leufz und eine Wasser verdrängung von 23,000 Tonnen. Die Maschinen des »Graf Waldn see«, zwei aufrecht stehende Quadrupel Expansions-Maschin·en von zusammen 6000 indicirten Pferdekräften, geben dem Schiff durch zwei vierfliigelige Bronzeschrauben eine Geschwindigkeit s von 14 Seemeilen in der Stunde. Vier doppelendige Kessel mit je sechs Feuern dienen zur Erzeugung des Dampfes. Bei Erbauung des neuen Dampfer Palastes wurde in erster Linie darauf Rücksicht genommen, die Passagiere nicht in größter Geschwindigkeit, son dern mit möglichster Sicherheit und Bequemlichkeit über den Ozean In bringen. —-————--—»-— Prinz von Connaiiglit. Priiiz Arthur, der Sohn des Her zsng von Connaught, ist nunmehr als präsumtiver Nachfolger des HerzogH von Sachsen - Coburg und Gotha er nannt worden. Nach dem kinderloseii Ableben des Herzogs Ernst der Zweite folgte bekanntlich Herzog Alfred von Edinburg aus dem Thron. Am 6. Fe bruar d. J. verschied in der Heilanstalt Martinsbrunn bei Meran der erst 24 jährige und noch unverheirathete Erb vrinz Alfred, der einzige Sohn des Herzogs Alfred. Der nächste berechtigte Thronfolger wäre nunmehr der Herzog Artbur von Connaught gewesen« Mitte März fand jedoch zu Nizza unter dem Vorsitz der Königin Viktoria ein Fainilienrath des britischen Kö nigghauses statt, in dem der Beschluß gefaßt wurde, daß Herzog Arthur von Connaught auf die Thronfolge zu Gunsten seines einzigen Sohnes-, dexs Prinzen Arthur, Verzicht leistet Der Familienrath entschied sich ferner das hin, den am 13. Januar 1883 auf Schloß Windsor geborenen Prinzcn Arthnr in Deutschland erziehen zu las sen. Infolgedessen wird der Prinz im Laufe des Sommers seine Studien auf tsem tfion College abbrechen, um diesel tsen in Deutschland fortzusetzen und zu Vollenden sowie nach Ablauf von etwa Zwei Jahren in die Preußische Armee sinzutretk" —»--.—».. Von dem berühmten englischen Rich ter Justice Hawting erzählt eine engli sche Zeitschrift bei Gelegenheit seines Rücktritts einige hübsche Anecdotent Eines Tages saß er itber einen Mör der, der auf frischer That ertappc worden war, zu Gericht. Um dem eng lischen Gesetz gemaß zu handeln, fragt er ihn: ,,Plaidiren Sie fiir schuldig oder unschuldig?« Der Gesragte ruft in theatralischer Haltung, die Rechte gen Himmel erhoben, aug: »Der All: mächtige möge mich tödten, wenn ich nicht die Wahrheit sage! Jch bin an dem Verbrechen unschuldig!« Eine Minute lang blieb Richter Hawting still. Nachdem er dann auf die Uhr gesehen, antwortete er taltbliitigz »Da der Allmächtige eg nietit fiir richtig hält, sich hier einzumischen, so will ich cb llllckllcmnth tut-tu uuycu zu Wes-« cl)en.« ———- Ein andermal präsidirte er bei einein langen, uninteressanten Pro cefz und hörte mit der größten Auf merksamteit deni endlosen Plaidoyer eines Anwaltg zu. Nach einiger Zeit schrieb er mit dem Bleiftift ein Pacn Zeilen auf ein Stijcl Papier und ließ eg- durcb den Gerichtsdiener dein Advocaten überreichen Dieser entfu7ie te das- Papier und las: »Geduld-Con currenz. Große goldene Medaille Sir Hean Haivtiiig. Ebrenvolle »kr wiihnuna. Inb« si- -i· s In Franlreich beschäftiat nnin sich jetzt mehr und mehr mit der Herstel luna einer neuen uietallischen LcairuukL die in vielen tfiaenschaftszn namentlich in der Farbe täuschend dem Golde aleicht. Sie lann aeschmiedet, ge fehmeijzt augaeivalzt nnd volirt chr deu. Anunonialhaltiae Salze und salpeterstiurehaltiqe Däcnvfe, die beide häufig in der Luft wie im Wasser ent halten sind, greifen die Färbung diese-J Truaqoldeg nich-i an. Die Leqirunq besteht aus« M Procent Kupfer und 4 Procent Antinion. Man läßt beide Metalle zrksamnienschmelzen nnd fügt dann, Inn die Dichte der Leairttna zu verstärken, ;·:«;h ein wenia Magnesiuin nnd kohlsixsouren Kalt hinzu. Der Preis der Legituna steht aeqensoiirtia auf :-; spsl Fr. fiir das Kiloaramrn, ist also jedenfalls über tausendmal billi get als der des Golde-s. Wenn sich die vortheilhaften Eigenschaften der neuen Metallmischuna bewähren.so kann man ihr eine starke Verwendung für Schmucksachen und allerhand Geräthe prophezeien.