Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, May 05, 1899, Sonntags-Blatt., Image 14

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    Gesirandkte
. Jahrg-Zuge
Wie beim Heben und Bergen ge
sttandeter Schier verfahren wird.
Interessantesrveitem
Hindernisse beim Auspumpen. Der
Grund hält das Wract wie mit
Klammern fest. Hults mit Com
partiments bewährte Hebefahr«
zeugt-.
Gilt es ein gekentertes Schiff wieder
flott zu machen, so erstreckt sich die erste
Frage auf die Tiefe des Wassers-, in
dem das Wrack liegt, die zweite auf die
Natur des Wassers· ob es ruhig oder
stark strömend und von Wellen bewegt
os1«« es durchsichtig oder dickflüssig, ob
Flutb und Ebbe vorhanden.
Liegt das Schiff in verhältnißmäßig
seichtem Wasser, so. das der Schaden
etwa bei Ebbe zu Tage tritt, so baut
man über die deschiidigte Stelle ein gut
an die Schiffsmand passendes, mit
Segeltuch und Wem abgedichtetes spa.
Kissen. Diese provisorische, meist hisl
zei ne Schutzwand wird durchTaue und
Betstrebungen gehalten und gewinn
bei der fuccesfiren Enileeruna des
Schiffes, durch den sich dabei steigern
den äußeren Wasserdruck, bedeutend an
Fefiigteit, so daß man das Schiff nach
Flotttrerden unbedenklich von der-Stelle
schafer kann.
Liegt der Schiffsrumpf aanz unter
Wasser, so daß auch das Verdeck davon
iiberfpiilt wird, sc muß man zuerft die
Maften abtaleln· darauf so viel wie
möglich durch Taucher von der Ladung
zu bergen und den Schaden zu dichten
sr-chen. dann das Verdeck vom Raum
aus abstiitzm über die Lukenöffnungen
schachtartige Kasten bauen, welche bis
zur Oberfläche des Wasser-S reichen,
und durch diese die Pumpenfchläuche in
das Schiff binableiten Die Pump
mafchinen stehen gewöhnlich auf den zu
beiden Seiten des Wracks veranterten,
sehr leistungsfähigen Hebefahrzeugenx
an diese werden auch von den Maften
des Wracks herab» mehrere sog. Top
taiel befestigt, d. h. Flaschenziige, wel
che während des Aufvumvens und Jn
diehöhesteiaens desÆffes immer ver
längert und dabei auf beiden Seiten in
gleicher Spannung erhalten werden
müssen, da das mit Wasser anaefüllte
Schiff, sobald es sich vom Grunde hebt,
scientes-fes SAI.
sehr wild ist, d. l). große Neiqung zum
Umfallen hat; die geringste Unacht-—
samteit beim Auffeiern der Talel oder
aar ein Brechen derselben kann in ei
nem Moment nicht allein alle bis da
lIin aufgewendete Mühe zu Schanden
machen. sondern auch das Wrack in eine
noch viel schlimmere als die anfängliche
Lage bringen« so daß eg sich vielleicht
gar rundum und tieloben kehrt, wälz
und es vorher noch aufrecht auf den-.
Erunde stand.
sEs ist daher die erste Periode des
Auspumpens, so lange bis das Schiff
genug entleert ist, um allein stehen zu
können, ungemein ausregend nnd
ängstlich spannend.
Schlimm sind solche Schiffe auszu
rurrpen, die Korn oder Hülienfriichte
geladen haben, weil diese leicht felk·ft
die mit Körben oder auch mit Draht
gitter umgebenen Pumpen verfiopsem
arßerdem aber können namentlichBoh
ren und Erbsen durch Aufquellen im
wassergcfiillten Raume das stärkste
Schiff auseinandetsprengm
Ein ander-: wichtiger und hindern
der Faktor ist der sog. «Bodcnfog«. Der
Grund hält das Wrack wie mit Klam
mern fest, so daß das Leerpumpen ohne
Erfolg scheint. Plötzlich, unvorberge
sehen, springt es auf, so daß man kaum
Zeit findet, die Toptatel gleichmäßig
nachzuseierm um das Schiff vor dem
Bei-erschlagen zu schäsßen
Um diese Boden-m augunq u ver
nichten bedient man sich des ittels,
durch Schlämhe von der Luftpumpe
emt einen Luftstrom unter das Schiff
in leitet-« Will man debeketten unter
M tief im Schlick sitzenden Schiffe
durchziehen, so heutige-man dazu die
Da petie und den erstrom auo
. M « , unt- die öcher gewis
Mseou "
""WHMSC Mit-r um alte
« i I und share-Lein
c
fen und mit allen zweckdtenlichen Ein
richtungen versehen mischen 100 und
150 Fuß Länge, 10 b s 15 Fuss-Kaum
, tiefe und 30 bis 50 Fuß Breite, errei
chen einige bis 1000 Tons Tragfähig
teit. Sie sind flachbodig und faft prie
matifchnur mit abgerundeten Enden
gebaut, besitzen ftarle Dampfwinden
tsnd ungemein leistungsfähige Pumperx
Jlxr ganzer Jnnenraum defteht Uns ei
ne: großen Anzahl wasserdichter recht
krintliger Compartiments (Kamnrern),
von denen einige zur Aufnahme von
Materialien, Beherbergung der Mann
fcksaft, Unterbringuna der Maschinen,
die meisten aber zur Füllung mit Was
fer und Wieder Auspumvuna dienen·
wenn der Panton etwas- gefenlt oder
geht-den werden frll. Nahe der Mittel
linie des Bodens befinden sich in diese-:
mehrere große, Viereckige Oeffnunan
mit wasserdicht aufgebauten, bis zum
Oberdecl des Fahrzeuges reichenden
Schächten (Kolern), durch die man die
zum Heben des aeftmtenen Schiffes er
forderlichen Stahldrahttane hinabläßr,
wenn man etftereH nicht durch einfaches
tltngelte Nichts rührte sich und die
Schneeslocten peitschen ihm in s Ge
Kurz entschlossen kletterte er durch
ein Parterresenster in s Zimmer und
fand die Lataien behaglich schnar
chend. Da ließ er sich vom Kutscher
eine Pferdedecle reichen nnd deckte die
Kerle U. Auch davon erwachten sie
nicht; jie mußten wohl ein Tränlchen
genommen haben, oder zwei, oder
mehr, das man gewöhnlich mit dem
Namen Whistey bezeichnet.
Nicht wenia erschraken sie, als sie
endlich am Morgen erwachten. Atmen
stiea ein Licht aus, daß ihre Präsiden
tenlataienzeit ganz plötzlich abgetan
sen sein dürfte.
Sie irrten sich. Als sie reuevoll in
das Zimmer des Präsidenten traten.
sagte cr: »Es ist wahrhaftig etwas
starker Tabak, wenn der Präsident der
Bereiniaten Staaten bei Nacht nnd
Nebel durchs Fenster in seine Wob
nung klettern muß. Ra -— laßt Euch
das nicht noch einmal einfallen!«
»Ich-um Sinn-« im Kaiser Livius-Kund
Tsiebtmaelxen und Aurnumpen zu heben
vermag.
Zu dem Zweck legt man zwei solcher
Fahrzeuge isher dem versuntenen Schiff
nebeneinander und zieht die Stahl-—
drahttrossen unter dem Kiet desselben
ten einem Pontkn zum anderen durch
und nimmt die Enden durch die Kote:
ar- Deck·
Hat man Fluth und Edde zu Hilfe,
se tann man die Taue bei niedrigem
Wasser befestigen und der Finth die
Hebung der Fahrzeuqe mit dem an
ihnen hängenden Wrack überlassen, be
findet man sich jedoch auf einemGewöis
ser ohne Gezeiten, so füllt man ksie
Zellen der Pontons mit Wasser-, so das-,
diese um einige Fuß sinken, und nach
dem man die Hebetrossen festgesetz:,
pumpt man die Compartiments wieder
leer, so daß sich das ganze Getriebe mit
dem daran hängenden Wract hebt und
dieses dem Ufer näher gebracht werden
tcnn.
Hat man nun das Wrack dem Lande
to viel genähert, daß es den Grund de
riidrt, fo muß man die Pontons wieder
von frischem senten, die Taue kürzer
fassen, wieder heben und weiter site-nd
anfwörts fahren, bis das Wrack bei
nahe den Boden der Pontons berührt;
damit sie sich dann nicht darauf seit
ießem werden sie nun vom Wrack gelöst.
und seitlich so weit auseinander ge
bäumt. daß das Wrack bei der nächsten
Anhedung zwischen sie zu hängen
wmmi.
Man fährt dann mit der hebuna in
Reprisen fort bis man das Wraet hoch
genug am Strande hat, um es dichten
zu können.
—
Deg den-of- xenttkr.
; Ein Getehieytchen aus der Zeit des Präsiden
ten Irrtum
Präsident Arthur war ein feiner,
jcvialer Herr, ein qroßer Freund von
guter Gesellschaft und quter Mahlzeit
Oft gab er größere Gesellschaften, noch
öfter natürlich wurde er eingeladen
Wenn ihm dieses selbst viel Vergnü
cers bereitete, so waren seine vier Die
ner, wie der Polizist du jour doch
durchaus- entgegenaeseyter Anith
Diener bei vornehmen Herren ve
ichränten ihre Tdätigteit im Lillgemei
net-. aus das Dei-mun, aus die würde
iolle Miene, mit der sie die Besucher
ihres herren möglichst abweisend ein
rscngem im Uebrigen sind sie gewöhn
lich arundsaul und ganz besonders uns
angenehm, wenn sie in ihrer Bequem
lichkeit gestört werden. Dasselbe war
euch mit den Ushers des Präsidenten
Arthur der Fall, der rücksichtslos ge
r ug war, ans denGeseflschssten manch-.
mal recht spät nach Hause zu kommen
ohne auf die Nerven der Herren La
laien Rücksicht zu nehmen.
Dagegen wandten sie das einfache
Mittel an, sich schlafen zu legen und
erst seufzt-springen wenn die Eoui
page des Präsidenten über das Pfla
ster rollte und der Kutscher mit der
Peitsche tnallte.
Das ging drei Jahre ganz gut; im
letzten vierten Jahre aber lam der
Präsident einst um halb drei Uhr
Nachts von einem Diner zurück, wel
ches der Gaul-erneut des Soldaten
heimt ihm zu Ehren gegeben, gerade
als ein gewaltigee Schneesall einge
sekt hatte.
So fuhr die Ergreif-arge gerön edles
M das UT cis
TM Der stdentstiesantnne
Zettheitsnämpser Beinen
Der Fug bei Kandern.
Ein bedeutungsdoller Tag in der
Revolutiontzgeichichte des Jahres
1848 ist det 20. Aril an welche-i
Friedrich Hecker nnd General Fried
rich von Gagern, der erste als Sprecher
der Freischaaren, letzteres ale kann-tan
dirender General der hetfisctpen nnd
badischen Truppen auf der Brücke bei
Kandern zusammentratcm
Hecken der in St. Lonig am 24.
März 1881 sein thatenreiches Leben
beschloß, war eine der Honptuersonen
vor und im Draina der deutschen Re
volution Trotz seiner Stellung als
OberaerichtzsAdvolat in Mainz war
er «blutiger« Demokrat Ali badi
sche- Abgeordneter täxnxste er ersvtgs
reich gegen die beabsichtigte Verschwu
zuna von Schlestvia-Holstein mit Tä
nernart, die bei der Regierung dee
charatterscknvachen, von dcr Camarilla
eingesponnenen Preußenlöniefs Fried
rich Wilhelm des Vieeten garnicht zu
ten Unmöglichteiten gehört hätte.
stimmte siir Steuerverweitzeeung und
machte 1846 so pbantaftiscbe Bor
schläge, wie die Reichen mit den Ar
even ihren Besitz theilen sollten, daß er
längere Zeit die Zielscheibe des poli
äischten Witzes sür ganz Deutschland
lie .
Das Jahr 1848 zeigte ibn jedoch
als tiefernsten Patrioten Ee darf als
einer der bedeutendsten Füh« der Re
volution betrachtet werden und der
Tag bei Kandern besonders drängte
ibn in den Vordergrund
Am 12. April hatte Decier in Con
stanz das Volk zum Kampfe sü: eine
Feeistaatsveesassung aufgerusem nur
solche, meinte er, tönne Deutschland
zum Gedeihen bringen. Sosort gings
« an die Bewassnung Drei Züge unter
der Führung von Steuve. Sigel und
Weißbaae bildete-i das tleine Frei
lorvsi das am 20. April, einem Grün
donnerstaa vor Kandern den badischen
Truppen unter don Gagern gegenüber
stand
Da Gaaerns Truppen fowotzi an
Zahl, wie an Tüchtigteit und Bewaff
ntmg bei Weitem überlegen waren, be
schloß der General, der aanxen redu
blitanischen Erhebung - — ihm standen
l200 Mann mit Hecker gegenüber, Si
ael befand sich etwas entfernt bei St.
Btclien, Weißbaar und Stein-e bei
Schliengen -—--— sofort ein Ende zu ma
chen, und zwar, tvie er hoffte, Dur-b
aiitliche Beweisführung und den Leu
ten beweisen, wie unsinnig due- ganze
Unternehmen lei.
Gagern erschien vor der feindlich-n
Nachbnt bei der Brücke von Kandern
in eigener Person. Dort traf er Heiter,
beide bete-ten allein die Brücke; die
Begleitung blieb zehn Schritte zurück·
Gagern entwickelte tun. aber nach
driicklich bte Noth-vendiateit der Waf
fenltreckung der Frei-schauten .m«d als
eter in etwas- überlchmiingiichen
orten dagegen antiinwfte, lang Ga
ern wohlwollend und treffend: »Sie
an ein actcheuter, braver Mann, aber
ein Fanatiter.'«
hecker brauste auf: »Es giebt auch
einen Ianatismus auf der anderen
Seite, dem Sie dienen. Uevrigens
bin ichnicht biet-, um darüber mit
Ihnen darüber zu streiten, sondern
frage Sie, ob Sie mir sonst etwas
mitWtheilen baben2«
« aß ich sogleich mit aller Strenge
einschretten werde«, entneanete Gagern
lebhaft. ·
»Und tote werden einem Angrift zu
Wir spielen'- rict heiter Mk
, ,.»f
Damit trennten lich die Beiden und
lehrten zu ihren Truper zurück. Do .
ein schmacht-aller Frevel wurde losor
veriibt, von welchem selbstverständlich
eter leine Ahnung hatte. Mehrere
süsse trachten aus dem Walde und
der General wie sein Adiutanl wurde-n
set-wer verwundet.
Das erbittekte die Truopenl So
sort gingen sie zum Anariss liber;
Salve aus Salve trachte von beiden
Seiten, doch ——— nur turze Zeit! Die
Ausständischen flohen und ließen sogar
ihren Führer im Stich. Nihre beiden
Kanonen hatten sie nicht ein einziges
Mal abaeseuert·
Die Strafe siir den seiaen Frevel
traf Hecken Heller mußte, verlassen
von Allen fliehen. Er aing En« die
Schweiz und, als der badische Landtag
und das Parlament ibn als Hochver
räiber erklärten, flob er nach Tlrnerita
Dies die bedeutsamste lkpisode aus
seinem Leben. Trotz seiner sanatischen
Ideen, trotz der Niederlaaen, die er er
litten, ehrt das deutsche Voll heute noch
sein Andenken als das eines siir's Va
terland opfersreudiaen Mannes-.
xtlount Mekinlkn
iHbchster Vers Itsneritasy
Bisher galt der St. Elias mit einer
hohe von 18 024 Fuß als höchster
Berg des ameritanischen Continents
roch die träte Expedition der U. St
Geologieal Ourvey ergab, daß derselbe
von einem anderen Gipfel in Alaska
um mehr als 2000 saß überraat wird.
Dieser neue Vergrie e lie i 125 Meilen
neitdlich von Coot In et und wurde
Mount McKinley getauft. Die stillt-:
ten russischen Ansiedler nannten ibn
Bulsbaia (,,1ek Große«). Vetonnt war
er bisher nur den Jndianern und den
wenigen Weißen, welche in zerstreut
liegenden Ansiedelungen in der Rach
barschast von Coot Jnlet und längst «
dem Uter des Susbitua wohnen. Bei1
tlarem Wetter ist der Mount Mcsiist »
ley in einem Umkreis von 125 Meile-. »
sichtbar. Erst der im vori en Jahre s
von der Regierung aus eriiteten Ex- s
peditidn war ec- vorbeha ten, seineHöye
festzustellen. Dieselbe beträgt 20,464
Fuß. Wie unser Bild seigt, bietet die
Beratette, aus welcher sich der Mount
Mcftinley erhebt, einen großartigen,
’ malerischen Anblick.
Ueberretie einer
puenmatischen »Kann
Beim Wegriiumen des Schritte- deg
im Dezember vorigen Jahres abg:
brannten Gebäudes der Roaerg Pest
Comvany in New Yort, stieß man
jetzt im Keller aus die Ueberreste des
ehemaligen Beach Broadwan Tit-welk
1868, also vor 30 abren, wurde der
selbe erbaut und it noch ziemlich gut
erhalten« Er sollte dem Schnellvertehr
unter dem Broadway dienen.
Der Tunnel wurde nach einem Sy
stem von Alsred E. Brach ronstruirt
und war der erste bei dessen Bobrung
hydraulische Krast in Anwenduan
taen. Die darin laufenden Wagen
wurden mittelst Pneuinatit in Be
wegung gebracht. llnfek Bild zeigt
den Tunnel mit den Uedeteeften eines
Wa ens. Jm Frühjahr 1870 wurde
die enfationelle Neuheit der Befiel-ti
gun des Publikums eröffnet. Ju
Ma en fttömte dasselbe herbei, um den
Zur-net zu durchscheeiten Man konnte
das Rollen der Veoadwan - Dmnibnsse
deutlich über feinem Kopfe darin
hören. Etwa ein Jahr fpiåiter wurde
alsdann mit dem Betriebe auf dieser
tertiggefteltten Versuche-strecke erfolg
teich begonnen. Die Confteuction die
ses Tunnels unter dem Broadivan
hatte MDOO gekostet, und man veran
schlagte die Kosten einer fünf Meilen
langen Strecke auf etwa 810,l)00,000.
Da ftellte sich die Hochbahn als sieg
reiche Coneuerenz ein, nnd das Capitul
zum Bau konnte nicht aufgeteieben
werden« Der Votläufee des heutigen
Schmllveetehri wurde dem Verfall
til-erlagen
f
I
ZOOIIIIIIIIOOIIOIIOIIIIII
z nie-Im m vernichte-.
s
OssssssssssssssssssssIIIO
Bei einem vor ganz kurzer Zeit
stattgehabten amtrilanischen Duell
nat-irren die beiden Geaner eine Mit-He
zur band beschlossen, Kopf oderZchrist
entscheiden zu lassen, welcher ron Vei
den sich eine Kugel durch den Sslycidel
sagen sollte. JnGeaenwart der Zeugen
fand in feierlicher Weise das Rast-es
spiel statt. Der Unglücklichr. gegen tret
chen der bline Zufall entschieden Hatte,
nalrm rührenden Abschied von seinen
Freunden und gina in das Nebenzirni
mer« too er sein irdisches Dasein de
schlieszen sollte. Einen geladenen Re
rrlver nadtn er natürlich mit. Ja
angitvoller Spannnna lauschten die
Anderen, und die Miszuten gingen
langsam hin tvie EnsiiieitenDa e:tönt
der erwartete Schtisir. Die Freunde
I trsollen in das Nebrtaeitnrner eilen, um
den Leichnam deraustulkolen aber
sieli da! aus der Schwelle erscheint der
vermeinte Todte, den ranchenden Re
volver in der hand, und sagt tseiter
und guter Dinge: »Meine herren« ich
glaube. daß ich mich nicht getnfsen
nahen !
« «- se ’
Zur ständigen komischen Figur in !
der Gesellschaft tietv Yorler Milliar
diire hat sich eint Dame. Schwieger
mutter eines hohen englischen Staat-Si i
mannes, entwickeltZusolae ihreEMan ;
Rls an Bildung hat sie in Paris den ;
amen »Madame Malavropoz« be-»
tomrnen und unzähliae Geschichten
werden von ihr erzählt. Vor einigen
Jahren malte Meissonier das Bild ih- ;
rer Tochter. Als das Porträt sertin
war, sragte die Taine den Künstler, ob ’
er idr keinen Bildhauer ernpselilen
könne: »Meine Tochter bat einen wun
derschönen Arm nnd ich möchte eine
B ii st e dieses A r rn e s besisen.« »s«
Madame schwörmt ron klirrten-: nnd
sagt Jedem, das sei der ein..k,re. Maler,
von dem sie fer werde malen lassen-« .
Als Madame von einer Reise in den «
Orient zurückkam, wurde sie Von ein-r«
Freundin gefragt, od sie die Dardaneli
len gesehen habe. - - »Die Daten-mel
len? —-s—- Natürlich! « Das sind die
nettesten nnd liebenewiidigtten Leute-» T
wir haben zweimal mit ihnen diriir:.«
C- « st
Jn London, Bari-, an d:r Rsoje:a,
in Meran und auch in Berlin itt aus :
,endlietlich das Traaen eines etegnnten
etoetes alldeliedt. Schon ir- den fa- -
stiionadten Nordieebäder:i. wie in Mir
(
i
l
i
i
les-Bains sah man dieie mertiriiroige i
Neuheit Großer Lurusz wird mit die- ;
sen Stöcken getrieben. Brionders feickze
Damen wählen ihn iedezmal in oer «
sFarbe ihrer Toilette. Mit dem Wech
feln des Kleides wechselt auch derSpa
.«,ierftoet. Auf eine schöne Lende wird
besonders Gewicht .1eleat. Silkerne
Irauentöpfe von Vernier e:two:fer.,
kmaittnödie und goldene. olatteSchEls
der in Form von Herzen oder Aleedliits
ter mit eingravirtem viaineitszua hal
ten die Trägerinnen eines Stockes in
ihren zarten banden. .,'3toct und
Frauenemaneipation!« dentt so man
cher Nisratet deim Anblick einer Dame,
welche der neuen Modetaune folgt. Mit
der Nachahmung desMiinnlichen hängt
aber das Tragen des Stocke-«- qar nicht
zusammen. Wie es mißt. toll diese
Mode aus England aetomsnen sein«
Königin Victoria ist gez-dumm« an
einem Stocke einherzuichreiteik Sie bat
eine gan e Sainmluna toerthvolter
Stöcke. Hei jeder vassenden Gele en
heit machen ihr Fürsten oder ihre in
der solche zum Getchent Weiser-traten
I nen, die sieh der ganz besonderen Gunst
der Herrscherin erfreuen, werden mit
einem solchen Stock betet-tritt DiePr-n
zsssin von Wales aan eines Tages mit
ihrem Stock spazieren und aad damit
ein Beispiel« welches tchnell Nachah
mung sand. Mit radioer Gelchwindi - .
teit drang die neu geichaiiene Mode Jn
die bürgerlichen Meile. Königin Vic
toria, welche in ihrer Wittwentracht
nicht starte Fühlun« ::·.it der Mode hat,
ahnte es sicherlich nicht. daß sie indireet
einer Neuheit zum Dasein verdatf.
ist
.-·-4
Die Wittwe des beriilxinten franzö
sischen Geschichtsiorictecis MicheleL di
ten treue Verehruna iiir das Anden
ten ihres Gatten, den tie. ein )liil)cndes
junaeg Mädchen, als-« Greis aeheirattset,
ein leuctxtendeg Veiipiei in der Ge
schichte der Frauen aiioet. iit nunmehr
ins Alter von 753 Jahren in ihrer Rue
tUAssas beleaenrn Wahnsinn gestorben.
In diese-n Hause war ten ren: Tode
Jiichelets nicht ein Isiiöikl verriiclt
tue-iden. Die Pietäi de: ieinsinnigen
iau erlaubte nicht, cum auch nu: eine
pur von dein Autentlmxte ihres- be
riitzniten Lebens-gesamten in diesem
hause vermischt weib:. Zie ist übri
gens ein Opfer dieser Mit-tin geworden.
Vor Kurzem hatte sie sich nämlich ent
schließen müssen, Nevarcitureis an den
Wodnräunien vornehmen tu lassen, die
sie seit sast einem hats-en Jahrhundert
inne hatte. Nichts avee tust-· die alte
Dame bewegen tiinne«i. diebiiinme auch
nur zeitweise zu verlassen. icdass sie sich
innerhalb der lasten, neuaetiinchten
Mauern eine Erliiltunq zuzug, tsie bald
in eine tödtliche Lunaeuentziinvung
überging.
e- ss- e
Es ist betan t-, daß Nubinsteins
ganzes Streben nd brennender Ehr
geiz dahin ging, als Compvnist einen
dauernden Plan unter den Unsterb
lichen einzunehmen Es tam so weit,
daß er sein eigenes, unvergle chltches
Klavierspiel unter chiitta um mehr
Gewicht aus seine pmpositionisiihi -
teit —- die leider nicht vie unge setze
sAnerkennung sand — zu le en. W
ieine Ironie klingt demna folgend
kleine Anecdote, die sich in Wien zuge
tragen und den Satz »du sublime an «
eidirule« drastisch illustrirt. Rubin- «
stein spielt im großen Musilvereinssd
iaale, der bis aus das letzte Plätzchen
von einem glänzenden Publikum beses «
ist, die Schlußnummer. Das Animo
1inm tobt und rast vor Entziiclen und
Verlangt immer noch neue Zugabeikeg
Es ist im Genuß dieser vollkommenen ,
Meisterlunst unersättlich. Rubinstein.,
schon sehr erschöpft, niit schiveißtrie-)
sendet Stirn, tiese Lilbspannung in de «
Zügen, verbeugt sich, und mit unend- ·
licher Liederistviirdigleit setzt et sich "
doch wieder an sein Instrument Neue-ej
JudeL neues Tosen. Nun aber ist If
tout de korres, sein Oemdlrngen ist
weich wie Fliegpapier, seine Halsbr
ist halb gelöst und sitzt bereirs hinter
seinem rechten Lhrewer muss vor denkst
Publikum förmlich durchgehen, wenn
er endlich Ruhe haben soll. Noch wird
ivütbend applnudirt und laut nach dernsp
herrlichen Künstler gerufen, da schleicht-,
dieser schon dicht in seinen Pelz ge-«
hüllt, am Arm seines Sonnen-tran
geurs zur Thür hinauf-, um so schn F
wie möglich in seinen Wagen zu stei
gen. Da brüllt die Stimme des Wer-.
oenerusrniers laut durch die stille
Nur-lit: »Den Wagen siir den Klavier- .
spieler!·«
Die Berliner moderne Sinzspielballe
besteht nunmehr gerade seit Mastixw
znsanzig ahren. Jbr Beariinder war
ein gewr er Moore. Im Anfang der
siebziger Jahre tam er aus Amerika
ziirrict ----- als »Moore« tam er zurück.
als »Mohr« war er einst hingegangen
— und griiridete nach ameritanischeen
Muster in dem hause. too seht der
Sedlmayersche Bierpalast steht, das
erste Chantant. Später wurde Mel-re
ein tranten Mann. Jeden Abend aber
saf; er in seinem Rollstuhl am Podiuin,
auf dem seine Sängerinnen erschienen,
und hielt von aus strenges Rezimenn
Wer im Publitum Radau machte, flog
’rans·:s, ein riesenhafter haustneeht re
präsentirte die eretutirende Gewalt,
und dieser Mann war es auch, der spä
terhin für den Indus des »Natu
schmeißers«, der in gewissen Berliner
Lolalen heute besteht, zum schöpferis
schen Vorbilde geworden ist. Um den
aus dem Sie-dreschen Runstinstitute so
Hinausbeförderten einiaermafzen zuj
trösten, wurde ihm lulanterroeise an
der Kasse das Entree, das sehn Sil
bergroschen betrug, zurückaegebcrn Lei
der wurde diese menschenfreundliche
Einrichtung von manenen Befuchern,
unter denen namentlich die Studenten
eine große Rolle spielten. aröblich ge
miszbrauebt und zwar in folgender
Weise: Das Programm zählte nämlich
immer vierzig Nummern. und der
fing gewöhnlich nach Nummer 39 an.
So hatte der Hinausbesörderte die vor
angegangenen Nummern aratis aug
getostet, und es gab Gaste. die sich aus
diese Art Abend siir Abend den Gra
tisgenusx derichafften. Die Dummen
waren mithin Diejeniaen. die sieb artig
und ruhig verhielten: zur Strafe bela
men sie itzt Entree eben nicht Zurück.
An einem Abend nun war dies der ge
sammten Zuhörerschaft in dem Lotal
zum Bewußtsein aetommen. Die Folge
war, dafz nun Alles binausgeworfen
werden wollte ind, als sich Moore sich
einen so allseitigen Wunsch sträubte,
einen furchtbaren Standal begann.
Jetzt mußte er nachgeben. der Haus
tnecht mußte in Attion treten —- aber
auch der Kassirer. An diesem Abend
behielt dieserBeamte nichts übrig.Seit
dem wurde von dem alten Moore die
Bestimmung der Entreeiurüetzahlung
aufgehoben. Niemand von seinen Gä
sten hatten zum« Hinauttsliegen mehr
Lust und es wurde bei Moore gesittet
; und vornehm.
i O II
-..
- Von Victor huao wird erzählt,»daß
! er, noch völlig unbekannt.« zu einein
» Buchhandler gekommen iet· sind ver
I sucht habe, ibm seine ersten Oel-echte zu
vertausen. Der Verleaer mochte gerade
nicht bei Laune sein« ein riskanteo Ce
schiist einzugehen« und Virtoc Hugo
sagte, als er das Contorf des Verlegers
veriiesz, zu viesenix »Sie haben heute
ein Vermögen ausgeschlaqu mein
Herr! Ich wollte mit Ihnen verabre- «
ten, daß Sie alles. was ich in Fulunits
schreibe, verlegen sollten. Sie haben «
ietzt vie günstige Gelegenheit vorüber
geben lassen; es war eine solche, iie sich
Ihnen nicht wieder bieten wird-« Für
einen Jünqling von noch nicht 20 Jah
ren war dar- ani Ende aroßsvrecherisch
genug, seine spätere Berühmtheit ha
aber jene Worte beliiitiat.
I f if
Der vor J P. Moraan in New
York controllirte Rohlentrust bat eine
Preissteigerung von 10 bis 50 Cents
tser Tonne Anltyracit-Kolile beschlossen.
Bei einer ver Jahr stattfindenden ör
isetung von 40 Millionen Tonne oh
lrn bedeutet dies sitr den Trost einen
Ran am Butte, der unter Brüdern ic
Millionen Volleer Ioertb ist. Die
Pretssteigerune besinnt am l. Mai
nnd soll ein Jahr zu Itrail bestehen. F
III-O
Aus den Philippinen hat sich die Si
tuation innerhalb eines Tages derart
arbeiten, daß nicht mehr 100,000
Mann, sondern nur noch 30,000Mann
etsorderlich sind. Und diese Besserung
ist vie Folge einer einzigen —- Bereiche
des Kriegsseeretärs an General Qui-.
I II O
DieVerhastnng eines deutschenselvs
webels wegen Vertausi von Midian-»
gebeirnntlse an Russland ersolgte un
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