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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 28, 1899)
Ein Rind. Das muß ich preisen überaus, Das neck- zn jeder Frist Das site Glück im kleinsten Haus Auf rden möglich ist. Und nichts kommt diesem Wunder gleich: Von aller Schätze Pracht Wirst du im Herzennicht so reich, Als wie ein Kind dich macht, Ein kleines Kinx mit Lächelmund, Mit Aeuplcin hell und klar-, Mit Aermchen und mit Beinchen run·.), len Häuptchen Seidenbaar. Tie Lust, tret-ink- iroh sich dehnt und reckt! Und weiin’s zum ersten Lauf Die Häntschen dir eutqegcnstreckt, Wie ruht das Herz lsir auf! Tsr Vater kommt! Wie mit des-n Kind Ei- ihrn entgegen tanzt! Grüß Gott, Papa! Nun zeig’ ges schwind Lied Herzcksem tros« lsn kannst. Der Vaier spricht: Herzkindchen mein. So komm doch her zu mir! Der schöne Aper der ist drin! Ei tomrn und hol’ ihn dir! Tie Mutter sinnt: O gingen heut« Doch alle Engel mit? l Du meines Lebens-Stolz und Freud’,« Es ist dein erster Schritt! l Ein Sckirittcksen n-: —- von Arm zu’ eBirm. I Das Wagniß wcst nicht groß; Vom Mutterljerzen liebewarm Zim- ireuen Vaterschoß! J Und doch welch’Gliicl! Der Jube! tiinat Emer aus vrller Brust. Und hell durch Thür Isnd Fenster dringt Ins Freie ihre Lust! Ja. dreier Inuß ich’s überaus, ; Taf-. noch zu jeder Frist - Dak- größte Glück isn kleinsten HJUH j Auf Erden möglich ist! ! Die Stich-nickt Von Jean Raucourt. l Fräulein Anni Sorel war ein ent-« zückendes Geschöpfchen und der Sau-I nenstrahl ihrer Eltern. Als einziges und recht verzogeneg Töchterchen betrachtete sie eH als ihr gutes Recht, den lieben Eltern stets ihre Ansichten als maßgebend hinzustellen, nnd es bedurfte dazu auch gar nicht erst großer diplomatischer Künste. Wollte der Herr Papa wirklich einmal ein strenges Gesicht zeigen, so war er durch das- schnieichelnde Plaudern feines Töchterchens gar bald zu deren Ansich ten bekehrt, unsd wenn Anni in. amti santer Weise ihre Ballerlebnisse uno die etwaigen Ungeschicklichteiten ihrer Tänzer durch Wort und Mimil schil derte, so hallte das Haus von dem herz lichen Lachen der Zuhörer wieder. Das Trio befand sich in der Besitzung in Dieppe, unsd an einem hellen, sonni gen Nachmittage wanderte Anni mit Vater und Mutter am Strande auf und ab. Jhr Gesichtchen zeigte einen entschlossenen Ausdruck, der weißeSon nenschirm, welchen sie wie einen Stock in der hand trug. bewegte sich fieber haft, und plötzlich beschrieb sie einen großen Kreis damit aus dem weißen Sande, seyte noch einen Schlußpnnkt daraus, als wenn sie eienen Ausspruch unterzeichnete und ries energisch: »Ich? —- Einen Arzt heirathen? Rein? Niemals, ganz gewiß nicht! —— Erttens riechen die immer ganz schreck lich nach Karhol — und dann sind sie ja stets unterwegs! — Niemals Mutt lich u den Mahlzeiten, und wenn man Ein adungen zu Diners hat« sotann die Frau sicherlich von zehnmal neunmal allein hingehen; kaum daß der Mann zum Braten erscheint... Und, was noch mehr ist« Jlsr bildet Euch vielleicht ein, daß er zu seiner Frau freundlich ist? Weit gesehltl — Meine Freundin Bettha hat einen Arzt geheitathet, der alle seine Patientinnen in ausopsernder Weise vslegt und der seine niedliche, kleine Frau allein läßt, unter dem Vor tvande, daß es ihm an Zeit fehle, sich um see zu tummernt« Dann richtete sie sich stramm aus, g die roth-en Lippen schmollend zu gunsten und schien sich alle erdentliche like zu geben, um böse zu fein. Das Trio war am Ende Steges an Das Meer war bewegt. Die schme ken Wellen sahen durch die Beleuchtung smatsgsvgriin aus und schlugen mit fol dpt Gewalt egen die Mauer, daß sie in einem wei n Schaum zuweist-um den Anni «Seifenschaum« nannte. · O die schöne Welle!« rief sie plötz l: . Eine set ale Wassermasse war über des Yesje chlagen ·und hatte die Spaitetgaugek besorgt schweig- dqs ist entzucköndL —- Wenn nur einen p ot ra · en A tat hätte!« W pWch ückt ließ sie ihre Augen umher fchuei en, und plöslich entdeckte sie einen kleinen photographischen Appa rat, dessen Ei ent ümer — ein großes-, Egger fchxan et nn, mit elegantes suiuen —- xani unbeweglich neben sebeu Appeti- stand und den Moment W; « ! f. . ssen schien. um eine recht dor theik e Absnahtne von den sich übe-· stürzenden Wellen machen u tiinncn Man hörte ein kleines rausch, ein »Klick«, — die Aufnahme war fertig. Der junge schlankeMann wendete sich etwas- und Annie tonnte nun sehen, daß er hellblaue, tlare Augen hatte zu denen der seine blande Schnurrbart gut Paßte; sie bemerkte auch, daß unter dem grauen Filzhut tastanienbraunes Haar hervorschimmerte Die Augenbrauen des jungen Mäd chens zogen sich zusammen, als wenn sie einem bestimmten Gedanken nachbiinge, — das Gesicht lam ihr bekannt vor — wo hatte sie es nur schon gesehen? A , sagte sie sich nach einein Augen blick, as tsk der herr, der mir in Paris dicht bei unserem Haus begegnet Im mer im schwarzen, zugetnkpften lieber rock und stets so ernst. Heute sah er entschieden nicht ernst aus. Auch er schien dass niedliche Ge sichtchen wiederzuertennen, denn er sad Anni forschend an, und sie wäre tein Mädchen gewesen, wenn sie nicht in dem Blicke gelesen hätte, daß er sie enizuctend sand und die größte Lust verspürte, mit seinem Apparat einen Diebstahl an ihr auszuführen Aber. wenn dies seineAb sicbt gewesen, so mußte er daraus ver zichten, denn ohne recht zu wissen wa rum, drehte ihm das junge Mädchen plötzlich den Rücken zu. Zu gleicher Zeit meinte sie, zu ihren Eltern gewandt, daß der Wind doch gar zu heftig sei und dat- sie lieber den schützenden Waldrand aufsuchen wollten. »Aber Kindf bemerkte derVater, »ich glaube, Du wärest am liebsten am Strande?« NAkb Väterchen, das ist doch nur be dinaungsweisr. Es wäre doch wunder hüb; ch, wenn wir uns dort oben lager ten. Wir könnten dann den Sonnenun tergang viel besser beobachten. Der wird gewiß herrlich werden. Glaubst Du nicht auch, Mama?-« Und Anni warf Vater und Mutter einen der schmeichelnden Blicke zu, dem man nicht widerstehen konnte. Oben angelangt, hatte der- Vater eH sich auf einem Baumstumpse bequem ac macht und sich in seine Zeituna oertieit, mäbtend Mutter und Tochter dicht bei sammen saßen und denIJimmel betrach-: Ieten, der von der nnteraebenden Son ne in helle Glut aetaucht wurde; da Plötzlich hörten sie das Raicheln der Blätter und dass Knarren trockenen Hohes. Wieder der junae Mann! —— Der Zufall hatte es aewollt. date auch er den Anblick der Ahenddeleuchtuna von Hier aus aenietien wollte. Als er das iunae Mädchen fah, hielt er unwillkürlich einen Augenblick ci-, -«— dann setzte er feine Wande rnnq in der einaeschlaaenen Richtung fort und verschwand bald bei einerBw unne- des Weaes ihren Blicken, ohne sic- noch um die unteraeliende 'Zon;.: zu tiimmern Vor feinen Nutzen schwebt« ein aanz anderes sonstige-H Bild. und das war die von Licht utn ftp-jene Gestalt des junan Mädchen-H Lrnni war roth aeworden. und nkn eine unwilliürlicheBeianaenheit iu Jer tiergen, iina sie an zu vlaudern nnd schwatzte und schwatzte. ohne einemlirh rean zu wissen was sie sprach. Ader ein: Brmertuna ihrer Mutter it: its-nie ihre Gefühle entschieden ieindnn ac aen den iunaen Mann. »Er sieht aber wirklich recht aui artz«, sagte die Mutter. ..er iii mir schon am Strande auiaeiallen. In feiner ganzen Ericheinuna lieat etwas Mitin atiiries.« . . . I »ich finde aar nichts behende-its en Iihm, nicht wahr. Bittender-P --—- und ofhne dessen Antwort abzuwarten. I «Seine Nase iit Lsiel zu aroß. ;und dann. —- er hat etwas . . . . ich treifs nicht« —-— etivas so · . ." sie kennte mit diefem Etwas nicht recht in et Klare kommen. denn im Innersten war Tre eigentlich aanz der Ansicht der Mutter. Der Abend verliei wie aewölml ich, und ein wenia vor neun Uhr schlug Eherr Sorel den aetvohnten Spazier Taana ans Strande vor. I E- war iterntlar und die Luft . nn derbe-r milde und weich. Der Mond Ischein ließ das ietzt ruhiae Meer wie erinen Silbertevvich eraliinzen nn) wvb sein«-i bläulichen Schein über die aanze .Geaend. E Frau Sorel hatte ihren Mann un Iteraefaßt, und Anni aina in melancho Iliicher Anwandluna vor den Eltern ohne recht zu ieheu. was in ihrer näch Isten Umaebuna aeschoh Sie hatte Idie Ahnuna. daß sie dem gewissen iInnaen Deren wiederum begegnen wurde I Plötzlich aber wurde ihre Träume rei unterbrochen und zwar durch den glühenden Funken einer Cigarre, welcher direkt auf sie milder und Iich als graue Asche auf ihre Jacke eate. Als sie dieselbe mit den Fingern fortwkichtr. hörte sie die höflichen Worte »O, ieb bitte tausendmal um Verzei hung, gnädiaes Fräulein!« Wfieder er,—itnmer und immer wieder er. —- — Am anderen Taae. —- es war eixi JSonntan, —- ettnunterte iich Anni » nur schwer. Der vai war ihr benom i men und noch voll von den Träumen, in denen der iunae Mann eine nicht unbedeutende Rolle aeivieit hatte. Es war wirklich unalaublich. daß sie den Gedanken an ihn nicht los wurde, und the erstes Gefühl war. ihm ein Gesicht zu schneidet-. gerade als wenn er sie sehen könnte Nach dem Gottejwnite aina ei nun an den Strand: Nichts wie irdis liclie Menschen weit und breit ——»und inni- fchrniedeteVMne ftit drastis MA. Ltnnie war mit einiaen Freundin nen zusammen denen es sofort auf fiel, das-. sie nicht io fröhlich aewesen nsar und fo viel m schwatzen hatte. wie sonst! Ader auf alle Fragen ver ficsexte sie ganz enerailch. dail sie niemals so fröhlich neivelen fei, wie deute —-- s-— Und in demselben Auaenblick mußte auch gerade der hübsche. iunae Herr an ihnen vorbei aeden und sich,soaar die Freiheit nehmen« sie zu beariißen, als wenn feine Ciaarrenasche qeniigt hätte-. um sie miteinander beim-im Hn machen. Anni wurde feldfioeritändlirli ::— d, uns dir kleinen Runan der Oft-widm nen sinnen auch Craleich en netten an. Alle wollten iualeich auf siecrnspkt den lind umdränaten Anni. ind-. · sie sie Pssllftöndia in ihre Mitte passieren« Tczbri trat eines der inneren TUVidnirn aus ihr Kleid, und als sie eine Bene alma nach Vorwärts machte. riß mit erstern Rst ein nun-its Ende Volant a . Das war aber ein witlliches Mißge fehl-L » Weiser Anni. noch die Eltern, noch eines der iunaen Mädchen tmtten eine Stecknadel an sin. und schon fissp sich Anni aanz verdrießlich M ncitlnaL mit dein lancien Voland-sum gen dem Arm nach Hause zu man-: Irr . . . Tsxber da. . . . O! welche Dssmiiihis aniza ..... streckte sich ihre eine HMD Mieter-en nnd bot ihr ein: Sie-l ncdel. —— eine niedliche Strcknadei ans-— Stahl rnit weißem Knopf, —--- und diese Hand aebörte dem atra-zanken jungen Herrn, der ihr schon so viel Verdruß bereitet hatte. l Jin ersten Auaenblicke wollte Anni die tlnncerne vermeiaerm aber es war id- dpch qani recht angenehm, zden Volant deieitiaen zu können und mit den anderen am Strande zu blei len. l Doch das kleine Köpfchen .««.l-ei t te nnd entdeckte bald einen ein«-: aw tien Urbeiiiand bei dieser Aufmerksam leit. Use insn der iunae Mann zu e·-.:er sclnen Eieclnadeli Einer Sic-!.:.·;rel, Der ful« doch nur Dame-i lI Ikxnrn net-n irr ihre Sinken an5«ecken Hil: let-J« .,- — Tarn unag am etrance «-:.i-er, nnd Vlnni Hoc: idte Freundinnen II ri.s"e mit s.cl, fort. das-. sie is- tiikxn take n knrnten Wisse cl« sie nun. am tknds d. Jamsnek rnaelanat umwendet. IIvll’e. m«.;s·,te iie plötzlich stehen bleiben Und an ter Mauer einen Stütwuntt fresse-H iäi hatte einen heftian Schmerz wie ei nen Links aefiidlt. »Ja iksjsr nicht . . . ich weis-. nar nicht, irae- mir ist«, state fie. »Es-; Drin seinen Skbritt ohne die beslizvlisn Schmerzen mark-ein« Alle schenkten sied m s:e, der Vater erarisf ihren Arm nnd rersuchte si. nach der VJLa Lurtictznfiskren: aber sie ka.n i.«..·r tisji zum Il. sino. Die Schmean its-. ten zu arosz Im selben Auaenbliek aan auch der Voslant wieder been-der und die Aus-: fühlte, daß die Titecknadei. »s— die im alückseliae Stecknadel —- d;« In chn Knochel in das Fleisch einaekrstcgen war. Während die klssüier ihr v-':i;ilich war, den Inn nni Kissen aussistrespe i, :s««:-«.te here Snrel »sch einkn Itzt be leirufen urd It »was-te er stät aes g·:«. den iunaen Mr» u:· d:: Heini ’die Stecknadel aereicht hatte. Diese sab die Erreauna des Herrn Sorel und fraate unwillkürlich: »Den Damen ist doch hoffentlich kein Unfall zuneftoszen?« Und aleich nach den ersten Worten unterbrach er Deren Sorel schon: Dich bin Arzt«. saate er. «wollen Sie mir aestatten. den Unfall, dessen unschuldtae Vetanlassuna ich aewesen, kroieder zu redressieren? — Ich will nur rasch meine Verband - Tasche holen nnd bin aleicd wieder bei Ih nen.« Ganz eiaentbümlich war Anni zu Muthe, als sie den iunaen Mann auf lich zukommen sali. der sie aestern so dreiit am Strande anaeseben! Er hatte etwas so Ernftes nnd Sicheres und sad dabei doch bekümmert aus! Er stellte sich selbst vor. »Mein Name ist Paul Bremont.« Und dann sprach er sein Bedauern über den Unfall aus. i Schon öffnete er feine Bewandtn sche und bemächtiate sich dann mit et ner zarten, fask schmeichelnden Bewe auna Annis kleinen Fußes. welchen fee then wohl oder übel überlassen mußte, —-—desiidkte ibn und entdeckte die ganz kleine Wunde. welche die Steeknadel ge macht hatte. Das junae Miit-An beuate den Kon E vor. um hinzusehen « .Schltefeen Sie doch die August Isaate er. »Ist Sie werden mir aewiß we thun. Herr Dokkot«. rief ste. alt .R»dase er nach einem Instrumente o OR l «- Abek sie aebotchiet er hatte-Me niaftenö war das Annis Ansicht! — eineSttmme. der man nichi widerstehen konnte. i Sie fühlte einen leichten Schmerz uni- dann war die große Operation auch schon vorüber zmknd Most fühlte sich Anni erleich i . Frau Sotel hatte die Augen voll W IThränen und dankte Herrn BremonH mit vieler Wärme » Herr Snrel drückte ihm kräftig die Fhand und idai. als wenn er ganz ru hia sei aber er that nur so . Was Anni anbelanaie. so dankte sie nur mit den Auaen aber die Augen führten eine sehr beredte Sprache, und sie vergaß vollständia, woher die Steck .nadel stammen Tanne. Arn Abend eraab sich aus einer Un terhaltuna« welche herr Sarel mit dem Herrn Bremont hatte dase sie einen gemeinsamen Freund besassen Er schrieb diesem Freunde. um nähere Erinndiaunaen« einzuziehen. Mdie be rühmten »näberen ErinndigungenT die jeder Heirath unumaönalich noth wendia voran-Sachen müssen Die Auskunft welche er erhielt, war derart und die Freundschaft zwi schen Anni Zorel und Paul Bremoni nahm so rasch zu dasi sie noch vors der Heimiebsr nach Paris — - periodis waren Bei der Verlobuna überreichte Paul « gleichzeiiia mit dem tratitionellen Rina—-Anni eine aoldene Stecknadel s deren Kopf ans einer brachtvaslenPeriei bestand. ? i s Während das junae Mädchen das Geschenk bewunderte und ihrem Ver-. todten schelmiscd zulächelir. ariss Herr Sorel nach dem Etui. roch daran und saate: »Es ist eiaenibiiiiilich. riech doch? mal. Kleine!" .Wao denn. Väterchen·r«' Findest Du nicht. daß es. einer-· ich nach. .nach Karl-pl riecht?« »Dir Vater sei still sei doch stillt« Und sie schlana die Arme um seinen Hals. Frische Lust im Zimmer. s ) i l s I s I i Alte Mut-irren und Onlel glauben Irr-durch am besten für ein warmes t« Zimmer zu sorgen, daß sie Fenster und Thüren stets sorgfaltig verschlossen halten. » ! »Nur1a keine talte frische Luft! Die ist Gift für den Körper. Ha wie zieht’5 bei Euch! Hier tann man sich ja den schönsten Rhea-natismus holen!«' ., So sprechen oie Thürichtenl Daß sie durch ein solches Srstern ihrem Kör per schaden übersehen sie gänzlich. Nur in teine Wärme hinau: lassen! Und dabei erreichen sie trotzrern nicht einmal ihren Zweit; denn es ist wissenschaftlich festgestellt, dafz re ne Luft sich sechs-nat so schnell erwärmt, wie verdorbene. « Schon aus ästhetischen Rücksichten I nsenn nicht aus gesi:ndneitlichen, müßte nian allezeit für Lufterneuernnaen for - ezen Mr. Beecher der berühmte note-s ritanische Kanzel Redner, welchert einmal in einem schlecht ventilirten Raume predigen mußte spr ch: l »Wie würdet Jhr Euch Alle scheuen« IEtwa-s in den Mund zu nehmen wri zhr bereits ausgespieent Aber wir thun Schlimmeres ison Schmittzigeres, . wenn wir in unser-: Lungen den Athem wieder aufnehmen« den nicht nur unsere keigenen, sondern auch die Lungen Al-« Iler, die um un- sind, ausgeschieden haben.« 3 Ja reine, gesunde Luft das muß das Losnngswort unserer Hausfrauen sein! Wir leben und weben in der sLust und sind in der That Lustige schöpfe. Und wie jede Pflanze, "öede Thier ohne Licht und ohme sannst-ass sreiche Lust vertüininern muß, so auchi der Mensch Dass reine Lust das beste Lebenselixir ist, ein Trank, welcher von teinem anderen aus der chemischen Küche übertroffen wird, dafür liefert uns die Geschichte ein grausiges Bei .spiel. Es war im vorigen Jidr.underi idei einem Aufstande der Jndier gegen ihre Unterdriieter, die Cnglander. Linn indischer Anführer hatte etwa 150 seiner Feinde gefcngen genommen1 Grausam ließ er sie in der Nacht in« leine ütte sperren, die nur wenige sLuftlbcher enthielt. Bald war der geringe Sauerstoss der Luft von den Gefangenen aufgezehrt, nnd es begann» ein fürchterlicher Verzweiflung-stumpf unter den Unglücklichen Alle dräng "ten sich u den Luftlöchern, um Athen-. u schöpfen Vergebens erhoben sie eins zammergefchrei und baten ihre Wöch-» Zier, die Hütte zu öffnen· Niemands stiimmerte sich um die Klagen der( dGemaeterten. Allmählich wurden die selben immer stiller nnd verstummten iendlich ganz. Als dann am Morgen; ldie Thiir aufgethan ward, bot sich den Blicken der oerthierten Feinde ein trau ikigks Schauspiel. ungescin 20 types-« sblasse, dem Sterben nahe Englander wantten aus der Hütte, während die übrigen schon ausaelämpft hatten. Der» Todesengel war barmherziger gewesen ,und hatte ihr Leiden geendet. Gegen !l:30 Gefanaene waren also dem Man gel an frischer Luft erlegen. Gewiß reden diese nackten Zahlen eine ernste, eindringliche Sprache und jeder Mensch müßte sich bestreben, diesen kostbaren Lebens-oben der überdies —- Gott sei Dant! —- umsonft zu hab-n·ifi, sieh köglich fo oft wie möglich zu verschaf-· M. ( Wie aber sollen wir lüften? Das erlauben die Meinen, am besten für frische Luft ku forgem wenn sie das Fenster mög ichft lange offen halten-« as ist aber ein großer Jrrtbum, und man kann es unseren hauste-sauern durchaus nicht verargen, wenn sie da gegen an energisch Einspruch erbe-! ben. i trömt durch das Fenster frische-« kalte Luft ein, und ebenso fließt oben ans Fenster warme Luft erb, aber die Wände sowie die se nstande im Zimmer kühlen infolge es start »ab und die schlechte Luit wird doch nicht W —-W wiss-s- «- q«-—W völlig aus dem Zimmer entfernt. Da ist es viel besser, etwa 3 di- 5 Minu ten in ieoer Stunde Zenker und Schli ren zugleich zu öffnen. surch ein ol chez Verfahren wird ein lriistiger «ug erzeugt, und die schlechte Lust sowie der Staub mit Macht binauzgetriebem Schließt man daraus wieder Fenster und Thüren, so wird sich die reine Lust gar bald erwärmen. Wer besitrchtetH infolge des lalten Lustzuges sich zu erkalten, möge inzwischen ein anderes Zimmer aussuchen. — Eln erfolgreiches grimme-gesuch stlue dein Zinlieniichen von Bl. »s« . Jm Jnseraten - Theil einer aroszen Zeituna las man eines Taaez unter der Spitzmarte: .Reiche HeiratbLiolaende verlockende Anreiau »Als Vormund wünsche ich iiir cnein MiindeL iunae Waise von 20 Jahren, anmuttia. fein aedildet. ins- Befiy von Is) Millionen, lsJeiratls mit einein di stinauirten Herrn von 25 45 Jah ren. Vermöaen nicht beansprucht An traan unter W. 30 in der Sirt-edition Unterbändler verbeten.« Es ist wohl unnöthia zu sagen, daß es anderniaas in der Reitunas - Expe dition einen Reaen von Brieien gab mit der Ckiifire W. SO. Im Nu war ein halbes Tausend beisammen. Weniae Taae sväter empfing der Graf Castello, einer iener fünfhundert Asviranten um die band der iunaen Waise nachstehende-?- Antwortschreibent HerrGrafl Die Mittbeilunaen. welche Sie mir über Jbre aesellschaitliche Stellung, über Ihre Geschniadsrichtunaen u. s. w. zu machen die Güte aebavt haben, beiriediaen mich durchaus. Was mein Mundel anbelanat. mufi ich Ihnen sa aen. daß sie reich aenua. sich diesen Lu rus tu aestntten. nur eine Meinungs Heirath zu schlieiien wünscht. Somit bleibt abzuwarten ob Sie ihr aeiallen,» doch verbekle ich Ihnen nicht. dass Ihre, Photoaravisie keinen unvcriheilbastenj Eindruck auf sie aesnacht im Geaenisp theil! Dies bestimmt mich. Ihnen eines Zusammentunit mit ihr voriuschl:g:n.j Möchten Sie sich Mittwoch den 15. d. M» im Theater einfinden: wir, mein Mündel nnd ich. sitzen in der Loae Rai 112 und werden uns freuen. Sie in der Pause zwischen dem ersten und zweiten Alt dort in emdsanaen GenehmiaenJ Sie u. s. w. W. 30. 1 Das lesen und in’«5 Theater eilen,l war tut den Grasen ein-z. AthemlosT am Kassenschatter antanaend fordert, er ein Billet: »’ltartett. erite Reihe!« »Ja heute Abend?« »Nein, zum Fünfzehnten!« »Da aieht’g keins mehrt« ..Mie?!« t »Für den Abend isj völliu nusver:" Musik« Welch ein Mißaeschicll Der Gras beharrt auf seiner Forderuna ——— verac bens. Ausverlauit das aanze Haus bis zum letzten Blatt! Klirrend fällt das Fenster zu. Gras Gaster aeht bestiirtt von dannen; — da, an der Pforte nähert sich ihm ein Individuum ——- der but sint ihm schief aus dem Haus« er sieht nicht sonderlich verirauenerweckend aus: »Wijnschen Sie ein Theater-Billet, Herr?« »Gebt sum Teufel!« »Ein Billet tut Vorstellung am Fünftehnten?« »Was?« . Das Individuum wendet sich der ge aeniiberlieaenden Weinstube zu, wäh rend ein mephistovhelischezllächeln über seine Züae aleitet. in den Augen des Grasen »aber leuchtet ein Strahl der hassnuna aus, und er solat ihm in das Zimmer hinter der Schenke. »Ein tchiiner Mah. bete stammerte tes Parteit. erste Reihe!« »Was verlanat Ihr dasür?« «hundert Marti« »Das ist unverschämt!« »Nicht mehr. nicht weniaer,« erlläit talt lächelnd derllnbetannte: und wenn auch mit saurer Mienen bezahlt der Grat, bedenkend. dalr er das Zusam mentreffen mit diesem Gauner ja im merhin als ein Glück betrachten müsse. Der Abend ienes Fünsuhnten lebt unveraessen in den Annalen deöScham spielhcules. « Der kleine Raum war aestillt wie ein Ei. Ueberatl schwarze Fracls mit htunrenaeschmitcltemftnavslvch, schwar ze Fracls in iedern Winkel. schwarze Frass, wohin das Auae sah. Nicht einmal tiir die Feuern-ehe war ern Mädchen iibria aeblieben an diesem Abend. Eine Loae nur blieb jeer — die Loae Ro. 1:z. am me mu Benan lichleii sich die Overnaucker sämmtli cher Schwalbenfcbwänie richteten, bis viele sich wöbrenb ber Pause in ben Wondelaänaen verloren. Da fah man ein Gewimmel von-Franz und Awickern in der Nähe der Loae No. 13. aber der zweite Ali benann. unb sie blieb hernie lrisch verschlossen. blieb unverändert, öde und leer. Im Theater - Eule aber ibai sich während dieses Zwilchumlies eine Ge ilelllchaii von Schauspielern qütlich. —--— Berlinaoiio. der dicke .Bouvivani,« ber an dein Abend feine Beneiiz - Vorstel lnna baitr. präsibitie natürlich dem fröhlichen Convivium: »Seit veraniiai. Kinder. laßt's Euch schmecken. füllt sure Tasche dazu — ich bezable Alles!« «Ja.»Du tannli wohl ji«-dienl« —1 riefen die Rainer-oben —- ..lolcb ein Be ne::z!« Du bili ein Glücksvilz, Berlin qo o. — In diesem Auaendlick trat aann M - - stört Fräulein Anaioliria. die eben ihre Rolle iin zweiten Akt beendet hatte, zu den Uebriaen. »Gebt doch schnell und seht," riei sie »sie schlaaen sich im Kuschauereauni!« »Sie schlimm Mii« »Ja, ih-: .-- tm stack —- iind dliiiien einander durch, Niemand weiß, weß»E halbl« »O, ich iiieifvl eg,« saate Beilingotto rubia, »das ist meaen der Lage Num mer dreiielin·« « »Aber die Loae ist ia leer,« mein Anaiolina erstaunt. »Gerade der-halbt« Und der schlaue Boiivivant, vergnügt init den Ariaert ,iivinkend. enthiiltte da (t)«elieininisi: - »Das-, Kling nur ioifit. die Lage Ne. I dreizehn ist eine kleine Falle. kiiiiizrei von i-«ir aiisaestellt. uin ein volles Hau zu bekoiirnieii.« » Der Liriei an den Grafen tsaitelti war nur ein stirkular aeiveien. « —-—-- —-O—.-O———s--——— Wen Pririzessimicn lerne-it — An deutschen Fiirstenböien sindet man seit den letzten Janreelinten — ivas früher algeine Etitetteioiorigkeit ersten Ranaeg aeaolten hätte-»s-, daß manelietltrinzrsiinnen iitser die Geheini nisse der Küche und ers siauömesencsi nachdenken. Kaiserin Auauste Bär-to s« ria hat als Priniessin iii Schlcgioia Holstein Unterricht in der Fiochkunit genommen und auckk iiir die sinnst dec ltleiderniachens stets eine aroße Vor liebe und tltlisitieaierde aeieiat, so daß sie als Köniain und Kaiserin genau die Aleideriinderunaen u. s. iv., die in » einer eiaenen Werkstätte im Schlosse herankommen werden. seldst angeben kann. Großherioain Liiise von Ba den stellte sur itiie einiiae Tochter, die Prinzesskn Victoria Gemahlin des sticiipiinien von Schweden den aaiii bürgerlich-en tstruiinfap seit: »Die Frau solt im Palast unk- in der Hütte eine soraiame Hausfrau und Veiiecie Köchin sein« Prinkcssiii Victoria inusszte sich tliatiactilieti alle lEigexiichai ten einer Oauszirsu aneianen und Der sieht sich deiiiaeuiaii asii Die sieditiinii aiieaekriitinet Fiii einen einenen Be ruf beriiten sich aern die englischen Prinzessinnen vor. nämlich sür den der Firanlenvfleaerinnen freilich nur theoretisch aus auten Büchern mit ein gehenden Abbildunaen. Die Prinzes sin von Waleg ltat soaar reaelrecht ein Handnert erlernt: die bobe Dame is« eine ganz versette Buchbinderin Aug s einer itnliinast in London veranstalte ten Vliscstellrtna. zu der die geschickte sten Buchbinder lsnalands ihre Bei trage geliefert hatten. wurden verschie dene lünstlerisch angaesiibrte Windeln de einer vollsonirnen uribelanntert»ijjlis: Matt-entg« mit Preisen ausaezeicknen Hinter dieser Mist Mathem-Z verbirgt sich die zukünftige Löniain von sing land, Prinzesfm Victn die nicht nut zur Preisbewerbuna ibre Bücherein bande sendet. sondern sich auch eigen böndia die Bücher und beste siir inr Haus eint-er Auch its-« Kind-k, Trick- ( tcr sowohl wie Söhne lies-. sie ein Handwerk lernen. Islicrliche Drechg lerarbeiten im Hause des tltrinren von Wales stammen von vrinilichen Hätt den. Die KöniainsMutter von ol land ließ ihre eineiae Tochter Wi bel mine, die ietziae sioniain Alles lernen, und wir wollen aern das Geheimnisz ?vetratben, daß die ieniae Königin eine ganz samose Wäscherin ist und in der Feinbiiaelei Bedeutendes leistet. Das größte Veraniiaen des iunqen Pein . zeßchens war, sich ibre Svitzentlicher , und Chemisettchen selbst tu waschen und zu platten. Das Veinzeszchen lernte auch das Spittenllövvelm ver lor aber bald die Geduld. .Menn icb ierst Köniain bin· sollen es die armen - » Menschen, die sub so schwer ihr Brod l verdienen, aut baden«. saate das Prin zeszchen, als es tron aller Miibe mit der Arbeit aar nicht vorwärts geben wollte. Nun. vielleicht aelinat ej ihr, seht ibre Worte wabr en machen. — Am Wiener hose wird naturgemäß besonderer Werth aus Svrachlennt nisse gelegt. Als Kaiser Franz Jo- s seph um Prinzessin Elisabetb von « Bayern zu Possenbosen warb, wur ; ,den scsort in Qesterreieb Lehrer der ) italienischen, unaarischen und bölymii « schen Sprache siir die Veinzessin ens gagirt, und mit Genuatbuuna tonnte kz I man mach wenian Monaten dein lais « « serlieben Bräutiaani nach Wien mel- ) I ben, daß die Fortschritte der Braut im , -Jtalienischen, Unaariscben und Böh- -," mischen·atost seien. Die Kaiserin I Mutter jedoch liesi der bericalichenFaii milie melden. dasi der Kaiser von Oesterreich auch König von Polen ist, und das-. die tünstiae Kaiserin von " Oesterkeich auch volnifcb und ltoaiifch » kennen müsse. Als Heut-o Maximii linn daran seiner Tochter mittheilte, daß et iiit sie auch einen Lenker die iet Sprache werben wolle. eiei sie ent setzt aus: »Für den Kaiser reicht mein Hen, aber iüe so viele Kronländer wird mein Kovi zu llein.« -- «-- — - «--·--—-— Otte- uss seen andern. Mutter: »Mutter, ihr habt Doch die f -Aep el hoffentlich vor dem Essen erst ges .fch·« t!" Kinder: » a, Msmo!« Mutter: « as habt ihr denn mit der Schale gemacht?« I Kinder: »Die haben wir nachher ge qessen.« - -—— Mut-lich Kntleltem »Papa, wenn ums wirklich auf dem Mond lebende Wesen wol-nen, wo bleiben denn bei Heil-mont- bic von ver anderen Hälfte des Modes?«