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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 21, 1899)
« W - Dei-net Hausrenooks gehetnnnsi : Wichichiliche Erzählung von Fetixs « L i l l a. l Bergleute des sächsischen Erzgedirch entdeckten vor etlichen Jai,.i·.utiderten. als sie nach Silbererzadern schürsten, zufällig eine ihnen die dahin unbe tanntes Erz. Zuerst glaubten sie, daß es vielleicht werthvoll sein könnte. ver mochten dann aber trotz vielrr Versuche doch nichts Ersprießliches damit »in-m fanget-. Da es ihnen also sur nicht niißlich, vielmehr eher txmoertkch war, ihre Erwartungen und Daisnnngen Je täuscht, sie sozusagen geneckt hatte nannten sie es nnmuthig und sebekthit zugleich »Kobold«, und dieser Name is nes Neckgeistes wurde mi. der Zeit in iiobolt umgebildet. Gegen Ende deo sechzeanten oder Au sang des fiel-zehnten Jahrhunderts » tannte man jedoch endlich. daß das neu-: Mineral Kobatt doch zu etwas niitztich sei, nämlich zum Blau-argen Tsez GL: stö- Jn den benachbar«n uosxmssmcn Mag-hätten konnte tnan ;3 fsshx gut ge brauchen. Bei Schnee-vera, suo Kodilt am hättsigsten vorkam wurden alio ei nige Gruben eröffnet, uno das gewon nene ler gekostet, woran man es nixii Böhmen vertauste. jedoch tiisgk -;eii mit io geringem Gewinn, Dis-. derietbc gar nicht in Betracht kommen konnte im Vergleich mit der dann-II so a rvirtnrei eben-Ausbeute der Silbe-. , »Nun nnd Bleigruben. In dem getverlseileiizigen Städtchen Schneeberg und- der umliegenden Ge gend blühten von alters her auch noch antere Gewerke nnd Industrien aus-er dem Bergbau, so auch die Sviyenfabri tatst-ji« und zwar waren es Spitzen von der allerbilligsten Sorte, welche ti: slci fzigen Hände der Frauen und Märchen des Erzaebirges tlöppettea Um solche billige Spitzen zu tausen. erschien von 1650 an alljährlich gegen Pfingsten der holländische Häncler Daniel Haziiepocst aus Amsterdam. Er trat ganz beut-ei den auf, in ehrbaren aber sehr eitfo eher Kleidung, so daß er wie ein Han delsmann von gerinaer Art und nicht wie ein großer Knuiherr aussah. Jn dessen lanste er doch jedesmal nach langem hartnäckigem Feilschen siir ei nige tausend Thaler Spitzen ein. Zufällig lam ils-en einmal bei feiner Anwesenheit in Schneebetg das ihm bisher unbekannt newesene Kobalterz in geröstetem Zustande zu Gesicht nnd es erregte in hohem Grade sein Jnte reise. Und zwar aus folgendem Gran de, über den er jedoch in seiner vorsich tiaen nnd zurückiialtenden Weise nichts ver-lauten ließ. Er hitte in Amsterdam einen Bruder, ver sich- anf Chemie nnd Metaltnraie und sonst noch auf allerlei geheime Künste nndWifsenichJflen roth verstand denn er war ein nlzantnstilelzee und eifriaer Alchirnift, wie es re:en da malt-— so oiele In lfnrrpa aw, die Ost-w zn machen versuchte-s- odcr Lebensver liingernnaselixiee zusammenbrzntsn Dieser hatte ihn get·eten, er möge ihm ecch gelegentlich Illineralproben auc den Gruben ves» söchfiicheu Erzaebiracszi verschaffen Also lanste Daniel Haue pool für wenige Groschen ein derlken voll gerästeten Roh-clteeze9. erfulxe auch noch, daß dasselbe in Böhmen zum Blaufäeben billigertsjlaorkaaren benutzt werde, nnd machte sich dann damit nnd mit seinem einaesaniten Spitzenvrrrmlx auf die heimreise Als er im nächsten Jahre zu slliing sten abermals its in Schneeberg e schien, um in gewrhnter Weise hier wie auch in Annaberg Spitzen ein-zukamen offenbarte er sein mittlerweile beden tend erhöhtes Interesse für geröftetes Kavalier dadurch, daß ee für sein billigen lfireis sechzig Kateenladunzun vcll erhandelte, die er nach der Ell-) fchsasfen ließ, wo ein gross-er Kahn mit dem Erz befrachlet wurde, um die Ladung flußalwärle nach Hjmburg zu bringen. Von den aus lonnIe die Weiterverschlssung tuelellx-nb teauem und billig erfolgen. Man befragte mit einiger 5Bette-un dernng den Holländer, wag er eigent lich damit machen wolle, worauf er gelassen antwortete, man könne in sei. T e net Veimash ries- Mineral in der Töpfeeei brauchen Zu bellagen sei nur, daß vie Frass-n li« the-net til-ne besoncerjs wegen der verschiedenen lästigen Elbzölir. Dass er dies letz tere sagte, war jeden-. nur schlaue Han delspolilit Jn Wahrheit lntle er mit Hilfe feines Bruders Des-; hsllchimislem den eine-etlichen Nutzen dxik Floh-alls eegkiindel nnd-month vgdnrck ewiger-« Reichelxunl. Das dauerte ir- eine canze tiiei (- Den Jahren Daniel Hannepool lmize ast jöbrlich in Sckneeberg Kobalteiz än immu ntbßecen Mengen und ließ ei nach Hamburg velfmchlem Dur-o Edi len vermeinten Absatz stie vae Min ml freilkch etwas lm Prei e, doch ais-: sc lehr, daß dariitet die bös-mischen GlcplnilteIrBesiken vie ohnehin nicht riet br..udnen, sich zu bellagen Ursache gehabt Lämxk Z. Um das Jaer 1665 war die lleine Wielefchafl »Zum Rappen« inSchnee been lehr beliebt bei allen durstigen Seelen Die freundliche erlbin halte elnnoch freundlichere-D Töchterlein, die fchbne Regina. unt- diese hauptsäch lich zog Inn mngnetllchet Gewalt die Gäste an. « Der Bergan Andreas Fichller spat bis über W Ohren in sie verliebt Und sie MM ihn Mel-eh denn er weit ein hübscher und munterer junger sMensch und dabei auch ein ausgezeich neter Sitherspieler, wie so manci lBergleute des Eizgebirges. Er yat e steh im wahren Sinne des Wortes in !t--as.å herz seiner Atigebiteten l·ine·:nae— spielt. Da war aber eintr, dem dies nicht sonderlich gefiel, nämlich Arnald Brug sger, riet Sohn eines reimen Rittle herrli. Dieser junge Mann bewarb sich ebenfalls um Regina, wag deren Mutter zwar scer wohl gefiel, seinem gestrengen Vater aber durchaus nicht, denn der wollte höher hinaus mit dein Sohne und plante fiir ihn eine Landes getnäße, reiche Heirath. tkineg Abenog lam eg ans osiener Simsx zu heftigem Zank ztvschen Pttitreas und tlrnolb Letzterer zitate ziemen Tegcn - Patriziersöhnc pftegs iten damals- betvassnet einherzustoltis ren -— und drang auf den junaen Bergtnapren ein, Der sich unter solchen Umständen zur- Nrithtoehr getrieben sah. Mit ieinein eisenbeschlagenen Stecke wehte er sich ges.'e,iett uno jsehlng dermaßen triistig zu, daß der Heiliger-Tier blutiiberströmt zusammen brach Andreag glaubte, daß sein Gegner todt sei. nnd erschrak hestia. Aus die gerechte Beurtheilnng des Barsalls sei ten-« der Richter in seiner Vaterstadt setzte er tein Vertrauen« »Ich muß stie lien!« das war sein rascher Gedanke. Nicht einmal von Regina wagte er Abschied zu nehmen und sonst brauchte er sich von niemand zu verabschieden; sein Vater, der auch ein Bergtnann gewesen, war vor Jahren bei einem Grubenungliicl reinr- Leben gekommen, seine Mutter vor Gram gestorben und Geschwister hatte er nicht· Er rannte in seine nat-e Wohnung, rasste sein bißchen Gelb und einige-klei tungbstiicke zusammen, und vergaß vor allen Dingen auch seine Zither nicht« die ihm vielleicht vonNutzen sein konnte. Seine Maßregeln tras er hurtig unt ztveckinäßig, daß er ungesahrbet ans-« tser Stadt enttam. Der Diener der Justiz, die ihn packen wollten, sanken ibn nicht mehr Andreas hatte sich nach Westen ge manxt und durehstrich Deutschlitid, in dem er sich tiir einen arbeitslosen Ver-i mann ausgav und vurni Zitheripiei in den Wirthshäusern sieli sreie Zeche, Nachtwqu nnd zi weilen auch einiges Hehraeld eklverli Dies war allerdings nur ein liiniinerli,cher unsicherer Er iverb nnd manchmal mußte er bitterm Mangel leiden. Wohl sali er sich bei Gelegenheit nach regelmäßiger Arbeit uni; Doch überall vergebens; niemand konnte ihn brauchen. Endlich lani er in’g Westsälisctir. Tort traf er in der Näh: von Män !ster ans der Laut-strecke einen Trupp sekieiiannler Hollandegöngey nämlich -rseb, arme aber riistige arbeitsgp jivolznte Leule di e cemeinsain naeli Hol land zogen, um den verlieren-reichen "Bauern beim G ask mäh: n into den s n stigien lsrntearbeiten aeoen guie Besin liinn eu helfen, tx- ie las seit lanqer Zeit sel; un Brauch da zu Lende w»ir Der iunne Hil ,·erspieler schloß sich chne lan gi« Besinnen ihnen ein unr- gelange iiiiilielielligt mit ihrs-en über die holliin ;disd,e lyreiixe wo e: sie dann verließ. Denn in laki ivirtl;selieistlichen Arleiten Hirn-z iineriu»ieii ilnnle er natiirlick intelxt D.nrai denten, eine kernrtiqe Be xschiisiiqisng ciiiuriehiiieir i Wieder verließ er sich auf seineZ’iher. iDa die Delliinter so dirl Wehlaesallen ihaden »in dei: zahlreichen Glcckeiisvie T en ilirer Kirchthürme, meinte er sie E miisiten sich iuch iiir sein Zitierspiel ibegeistern können Darin täuschte er sich aber, denn die Leute sr Hirten irr-. ils-runde nicht viel dener so das-, er isich niit seiner musikalischen Kunst auch siin reichen Holland das er nach allen iiiiichtunqen durchzog, inur liimmerlini idurchzuschlagen vermochte. Nach Ver ilans einiger Monate konnte er iieli schon in der Landessprmäe ziemlich gut mit ten Leuten verständigen I So lom er in tic Niilie von Amster dam und sali di viel vrcichliie Land ilxiiuser und iiech iiielir große Wind liniililetc In einem Wirtliishause, we —er einleiiite nnd während einicier Tage i Zitliervortriige zum besten gab, lernte sei einen innqen Hrsllönder lennen, dein oiese Musik aukerordenllich gefiel. Eltlntti iiir die Persönlichkeit des Mnsi »in-lieu interessirte er s·:-.«i) und strebte sinkt ihm betunnt und besrenndet zi: Inmer istndreas erfuhr, daß sein neuer sFreund Hendrit Woriteks heiße nnd ’in einer nornniiihle an esteklt sei. l »Im einer Kornniiihke.« sraate er. » »Nein, in einer Farbe-nniit1le«, ver zsekte Wouters. »Wir beschäftigen uns irrilitti nur mit einer Farbe-, alser sie is: die beste und einträgtiniste von tillen.« »Welche ist’g denn?« ,,3malle wirr- sie genannt." Es ist isag schönste und herrlichste Blau·« vHerinrit deutete ,an die Wände des 7 E.nent-simciiers, in welchem sie bei eins sauber saßen. Nach holländischer Sitte Tioaren die Wände mit schönen Fliesen oder stacheln belegt. Aus den weißen stacheln aber sah man Landschaften, Schiffe, Mühlen, Blumen nnd Figuren aller Art in blauer Farbe. »So ist die Scnalte, welche wir machen«, sagte er. »Dies sind Deli ter Kachelnz erst seitdem die dortigen Fabrikanten Smaltc von uns bekom men, könne e solche Sachen zu Stande bringen. enn Smalte ist teuer-be ständig, hält beim Brennen Jede Gluth aus und verändert sich nicht. Aber der Itzt-sah noch Bellt kommt noch wenig in Bett t gegen den anderweitigem Die met e Smalie geht nämlich nach China nnd wird dort zu sehr hohem Preise verkauft. Man braucht sie zur Ansertigung des berühmten neuen blauen Porzellang, welches dort, wie auch bei uns in Cur-wa, so überaus tlieuer ist and doch so eifrig von den reichen nnd vornehmen Leuten gekauft wird. Jn den Läden der Amsterda iner Haut-let lann man solche tosi bare blaue chinesischc Porzellansachen beidiinoerii.« » »U. id diese schöne blaue Farbe leimt iiian erst seit kurzem-I« »Seit etwa sechzehn Ja hren. Frü her konnte inan sieh dasi dazu Nothiae inicht verschaffen, kannte exe- hier in Lande überhaupt gar nicht.« l »Was ist es denn, das dazu gebraucht "wird?«« »Nun, ein Mineral isi’es, welche-z erst «mit einigen Zuthaten —«- Quarzmehl Fund Pottasche geschmolzen werden mirs-« so daß eine Art Fritte»entsteht, die dann zerstannst feingeinahlen nnd geschlainint wird. Zu unserer Mühle gehört auch ein cchiiielzhaus.« « »Wer isi der Besitzer?« I »Q, ein sehr reicher Maria« der id»hl Iein Verinogen von etlichen Millionen Gilden besitzen inag. Das schönste Landbaues hier nahebei gehört ihm sebenso ein prähtiges Hauc- in Amster zdarn. Das alles hat er niit der Snialte verdient, denn vor Jahren war er nur ein lleiner Spitzentiindler.« i »Wie heißt er?« fragte ahnungs voll Andreas. »Dani3l Haanepoat«, antwortete-Hen drit : »Da habe ich sa ein wichtiges-Blei eiin nis-, entdeckt, daJ siir meine Vaterstadt Jvon großer Be: eutuna werden lann", sdachte der junge Zitherspieier s lFr beschloß, wenn möglich, mit Hilse :sein.e.-3 Freundckz iine Anstellung als Arbeiter in der Jtisihle zu erlangen um ans solche Art rein Fabrikations He ten-miß aus den Grund zu loin men. Als er solchen Wunsch äußerte, nnier dein Vorn-ande, daß er des unsteten Musikantenlebenz überdrüssig sei, sagte chndrit, daß dies wohl zu ermöglichen sein würde, da der in der Miible ange stellte Meister eben jetzt einen Arbeiter znehr brauchen könne. Jn der That fand Andreas- ans solche Art die gewünschte Anstellung. Auch im Schmelzhause wurde er zuweilen zbeschästigi. So lernte er die Bereitung der Smalte gründlich kennen. , Daniel Haanepeot tam ost in die ,Miihle, um nach dem Rechten zu sehen. Der junge Sachse sab ihn, wurde aber selbst nicht von ihm beachtet. Als-Jet Lcher Mynbeer, in prächtiger lostb·.rer kKleidung, erschien er hier, nichts erin nerte im Aeuszern an den bescheidenen LSpitzennuslZins-r in Schneebesa s Andreas schrieb an einen Belann lten in der Heiniath, um von iim Nach richten zu erlangen; wußte er roch nicht genau, ob er, selbst im Besitze eines so wichtigen Gebeiinnisse5, es wagen diirse, sich wieder in seines Vaterstadt blicken zu lassen. Der da rnnlige langsam-: cliosåengnna veran laßte, sdasz er erst nzcb gerannt-r Zeit Llntrvrt erhielt. Dieselbe lautete dann aber sehr tröstlich. Arn-Oh Bruggerg Vermundnng sei allerdings schwer ge wesen, die Kunst eines-H geschickten Arz tes- aber bade ihn qerettet Er sei jetzt gänzlich hergestellt nnd bade bekannt, Jdaß er der Anpreiser gewesen sei Andreas könne also annz sorg oz zu rücktehren Die schöne Regina, met cher sein Brief gezeigt morden sei, lasse ihn herzlich grüßen. Noch sei Regini zu haben; denn Arnold Brugger habe sich nicht mit ihr, sondern aus den Wunsch seines Vaters mit der Tochter des Bürgermeisters verlobt So stand denn der Heimkelir des iunpen Mannes nichts iin Wege, nnd jetzt deriraute er sich dein Freunde ganz an. Nachdeni«er its-n die wichtige Tliut sache tniigetlieilt hatte, daß er wisse, oon todt-er Haanepeot das geröstcic Kobaltetz beziehe, sagte er: »Willst du mit rnir nach meiner Heiniath reisen, so werden wir beide mit unserem Wis sen und Können dort sicherlin unsri Gliiet machen und reiche Leute wer: den." denkst-it erttartc sicts nach tnr,3e1n Besinne-n dazu bereit. tsr besaß ein tleinesJ Vermögen vcn zivölslntndert Gulden das in tlcnsteida n versinszlists sangctegt war. Dies- niußte er erst aus kündigen, um nach Verlauf von einein Monat das Geld ciuszgezrhli Zu crijal ten. Vieriebn Tage nach dieser Verein barung der beiden Freunde erschien Daniel Haanevorit wieder einmal in seiner Mühle F Da eLp ganz windstill war, innan snicrst gearbeitet werden. Auch sonst kurr ’zur Zeit gerade nichts zu thun. Andreas unoHendrit saßen aus einer Bant vor der Mülle traulich beisani irren. Erste-irr spielte die Zither. Alc- Haanepoot das ihrn von seinen häusigen Besuchen Schneebera’s und des lkrzgebirges her wohlbekannte Instrument erblickte und die Töne hörte, schrie er aufgeregt: »Wer ist dieser Mensch?« ’ »Einer Unserer Arbeiter ist ö«, setzte der Meister-. s i »Ein Holländer?« s « :Nein, ein Deutscher ich glaube ein Sachse« : »Blixem, ich hatte doch besohlein kein Auslönder solle beschäftigt werden. « s »Je nun, hendrit Wouter hat ihn mir gut empfohlenR » »Der da bei ihm sitzt?« s: a, Mv nett-e eide sollen augenbscklich entlassen lretden! Man zahle ihnen sofort beut Lohn aug.« Der Meister zuckte die Achseln — ,,.t"tommt herl« rief er. E Alle begiben sich in s kleine Coinv toir Der Mühle· Hendr is unlittlndte .J eilsieltem wag sie an Lohn noch zu for-« dem kalten. Dann schrie Hianepaot aistia »Nun könnt ihr euch meinet ve gen zum Teufel scherent Laßt euch hieks nie wieder blicken!« l »Wind uns auch aar nicht cinsallen, I Jksr Grobian«, rief spöttisch Hut-eitl «Ol)n·hin hätten wir die Mühle bald; verlassen. Wir können selbst Smaltes fabriziren, sei es in Holland, sei ek- itn sächsischen Erzgebirae, dort, wo das werthrolle Kobalterz so billig zu haben ist. Das laßt Euch gesagt sein« Jhrt Grobsacl!« Danach verließ er mit Andreas die Mühle Daniel Haanepoot aber wur wie vom, Donner gerührt Er sah, das-, sein kost-l bareg Geheimniß in höchster Gefahr seit Z Andreas und Hendrit hatten sich nach Amsterdam begeben. Gemein schsfnich bewohnten sie ein Stühchen’ in einem kleinen Gasthause. Noch muß-s ten sie vierzehn Tage warten auf diel Aug-Zahlung von Hendriks Geld. Um während dieser Zeit nicht müßig zu sein und auch etwas Reisegeld zu ver dienen, beschloß Andreas, in den Gast hiiusern der großen Stadt Abends Zither zu spielen. Das that er auch mit einigem Erfolge, so daß der klin gende Lohn nicht aushlieh Sein orts kundigerFreund begleitete ihn immer. Ohne daß sie es ahnten, wurde je doch ihr Thun und Treiben von einem Spinne ihres früheren Prinzipals auf merksam beobachtet. Daniel Haanecpot erhielt stets genauen Bericht. I Eines Abends hüllte er sich in sei nen Mantel und ging nach der Poeten straal, wo er in ein spelunkenartig aus-— set:endes, altes, diisterefz Haus trat. Der Wirth dieser Spelunte hieß Jan Troost und war ein beriichtigter ,,c-ee lenvertäuser«, einer jener Leute, welche junge Leute stir den Militiirdienst in den ostindischen Kolonien anwaroen, meist mittels Anwendung von List und Ränken, oft aber auch mit Gewle Die Regierung drückte die Augen zu, dem ,,nr-tbwentigen« Unwesen gegenüber-, besonders wenn es sich nur um arsne Augiiinder handelte, um »Moss1e":««, wie der Amsterdcmer Pöbel die Deut schen zu schimvsen pflegte. Es waren nämlich nie Leute genna zu bekommen für den Soldatendienst aus Java und Snmntra, wo Hunderte nnd Tausenke den isiiirdcrisclieti Sumpsfiehern erla gen oder in den Kamper mit den Ein gebotenen inntamen. Diese holliindi sehe ,,«?-eelenverkänserei« war nis-1 ähn licl;, wie in England das getviltsnme TiJicitsspsenPresseiy nur ncrh viel ruch lrspserll ( Oaaneoorj hatte mit Jan Trnost eine lau-e linkerrediing. Nach einer Stund: verließ er ihn, erleichtert um zweiten send Gulden. die er vorsorglich mit-ge bracht l;-itte. Zum Gliict hatte ein hiivsrlteizs und« gutlxcriiqeip Lljtiidkaem Namens Antje, eine vermiiste Nichte reg— Seeienvertiin seis, die in einem Nebenzimnser am Stiele-ihran saß, den indentnngsvzsi lenEinn IeiJ geheitnniskvollenlisespriiehJ erlitt-seht i i Endlich wurde Hendrils Geld aiszs « erzcrhlt Jn der Frith des folgenden Tat-fees wollten die Freunde Amsterdam ter lassen und ihre Reise nach Deutsch land antreten. Den Abend verler begaben sie sich noch einmal zu ein m Wirthe-, der drin » gend Andreas unt einige Zitherdorträge ersucht hatte. «. Nach Beendigung dieser musskaii « schen Leistungen verließen sie spät in --er Nacht dar- Lolal, um nach Haan zu gehen. Da wurden sie plötzlich in einer einsamen Straße überfallen, nie dergetvorfen, init Stricken gefesselt nnd Durch in den Mund geitectte ,,«.I.lt.«nll—ir nen« am Schreien verhindert. In den benachbarten Hansern wus; den bei dein Lärm hie nnd da Fenster geöffnet und Neugierige schauten auf tic dunkle Straße. Doch meinan eilte zur Hilfe herbei. l Andreas und Hendrit wurden in einen Keller geschleppt wo man sie einschloß, nachdem man sie il)rerB.int-:« und auch der ,,’JJtaulbirnen« entledigt isolie. »Wir sind in der Gewalt ron See lendertäufern«, sagte Hendril «».I.ll «n will uns nach Bataoia bringen« . »Was sollen wir da?« ; »Soldaten werden« - ,,5ind solche Greuel inöm irh hier »s: l Lande. 7-« l »Leider ist das etwas Alltijgliche:.« »Ist keine Rettung möglichs« »Ich glaube nicht Diese Schurken sind so schlau, und ihr ruchlosee Trei den findet sogar die ftillschweigende ge ; heinie Unterstützung der Behörde-n.« Sie verzweifelten an ihrer Rettung Doch lam ihnen solche in der sttalt Antiies Gegen zwei Uhr in der Nacht schloß die Barinherzige sachte die fiel lerthüre aus und lem herein mit einer Laterne. »Ich heiße A.1tje und bin die Nichte dessen, der euch hier einaeschl ossen hat«, I sagte sie. »Ich will euch retten Flie het! Aber vertathet mich niht denn dag würde mein Verderben fein.« i l Jst-les Mädchen!« rief HendriLs »Wollt ihr wissen, wer meinem Onkel zweitausend Gulden gezahlt hat« damit er euch auf ein Schiff bringe. das übermorgen nach Vaterfo in See geht« l »Dnniel .L)aaiiepooi?« »Ja, der ift’H.« »Er wollke uns verderben, weil wir sein Falixitationg Geheimniß kennen i Habt Dank tausend Dank, holde lntje, für linke Hilfe« i Die beiden verliehen hurtig den Fiel ler nnd stiegen die Treppe hinauf.« «Llnije fiihrte sie Onf die Straße. . Don-seh begaben sieh tieFteunde nach! ihrem Logik-, steckten ihr Geld ein und packten rasch ihre wenigen Habseligkei-4 ten zusammen Bevor der Teig graute, verließen sie Amsterdam —— · Als- Daniel Haanepoot erfuhr, daß die beiden sieh glücklich geflüchtet, fein schändlicher Anschlag mißlungc n un: sein Fab: ilcii ons- Geieimniß nunmehr zweifellos gefährdet sei, ärgerie er sidi darüber- dermaßen, daß ein Schlag anfall iltn 1iiederwarf. Einige Jahre siechie dei reiche Mann noeh hin, fast gänzlich gelähmt. Dann starb er plötz lich. i Andreas und Hendrit gelangten nun ivohlbehalten nach Schneeberg in Such sen. Dort enthüllt-n sie der Berg-oc hörde das Geheimniß. Sogleich wurde derBau einer nach holliiiidifcherniljiusier eingerichteten Kobaltblau- o-: chmil e s miihle beschlossen. Hendrik Wouters und Andreas Fichtler wurden technische Leiter des Werke-« Es gelang ihneri,i eine die holländische noch übertreffende, so vorzügliche Smalte zu fabrizirenJ »daß man damals dir-se herrliche Farbe »Das Schneeberger blaue Wunder« nannte-. Andreas fand, daf; Regina ihm noch ekcnso n Liede zugeneigt sei, wie srii lser. Sie wurde stir s Leben die Seine. Bald n. ch des Freundes Hrchzeit reist l Hendril nach Amsteidarn, in pyiimilietp und auch in Geschäftsangelegenheien Er suchte Antse aus, die jetzt bei einer armen Näherin wohnte. Ihr Onkel Jan Troost, der Seelenvertäuser, war nämlich einige Tage zuvor von einem seiner Opfer erschlagen worden. Hen diii, der an Antje stets liebevoll ge dacht, verlosbie sich mit ihr, heirathete sie bald nachher und nah-m sie mit nach Schneeberg, wo er und sein Freund Andreas mit ihren trefflichen Frauen lange Jahre glücklich lebten und wirt ten. Die fächsiiche Regierung verbot die Aug-fuhr des rohen wie auch des getö ftetcn Kobalterzes, um diie Fabrikation der Smalte der eigenen Landesindus strie zu erhalten. Kobaltcr-« vordem so wenig gesichtet, iourde nun eines der ivertlwollsten Produkte des erzgebirgi schen Bergbaues-. Die holliindiichen Kaufleute sahen sich fortan genöthigt, auc- Saclzsen fijr tlfeureEGeld Die schöne llaue Robaltfarbe zu neuer-ein sowohl fiir den Bedarf in den Telfter und anderen niederliindischen Fabriteu, wie auch hauptsächlich fiir den noch Viel bedeutenderen Eint-it nat-b China. —.— —-..—-.0..— —-——- — Tie Bewegung acht weiter. ! Die in Fort Wahne, Jud» erichci · nende Freie Presse« meldet: »Der Ball ist irrt-Rollen Auch die Deutschen Fort Mannes heben den Beweis er bracht, daf; sie nicht gesonnen find-, den von gewissen Zeiten gern chtrn Versuch einen Firieg mit Deutschland im Inte resse deg- perfiden known herbeizuzep 1«en,gutzul)iißen und stillschweigend zu zuselsen, wie eine Von bestimmter Seite inspirierte Presse alle Hebel in Betre gung setzte und noch setzt, um ans einen Bruch zwischen dem«alten nnd unserem neuen Vatertande hinzucrbeiten Die Sängerbund »- Halte toxir am Don nerstag Abend bi-v auf den letzten Platz besetzt Von Vertretern Der zihlreichen deutschen Vereine Und Gesellschaften der Stadt, welche dem Vlnsruse Des Eo niiteg willig Folge geleistet hatten, sich an einer oorberrthenden Versammlung zum »zweite« der Abtaltnng einer gro szen Liliassen Demonstration zu bethe i ligen ’ Heu ts. Weiß, der Groß Secretär des »Ordeng der HermannZ Söl)ne«, erklärte in kurzen Worten, das-, der durch ihn vertretene Orden, alg ein grunddentscher, die Anregung zu der nsersnmmlung gegeben, und infolge des sen von dem betrefsenden lsomite Tie verschiedenen Bürger zur Theilnihnie aufgefordert wollen seien. Herr John Stilzer verlag hierauf, um die uöthige Stimmung l):roorzuru feu, die vom Pfarrer Heldmann bei der grossen Demonstration in Chieaao ge haltene Ansprache, welche mit jubeln desn ttlpplaug oegriißt wurde. Zum Vorsitzer wurde hierauf Thems Lange-, lzum Seeretiir Herr Anseluifkiils oer erwählt. Der Vorsitzenre wie-J kurz« auf den Zweck der Versammlung l)in,’ brandinartte Das ltiebalkren rer Jingo Presse, die unablässig zum Kriege ge schiirt l:-abe und heute noch Oel in das glimmende Feuer gieße, um es zu einein dauernden Brucht, eventuell zu einem« Kriege mit Deutschland zu bringent Jnr Jnteresse einer gewissen Contratto s ren : Cligue, welche sich an den Kriegs- ; lieferungen, einbolsainiertem Fleisch u.l s. w. Vereichert habe, sei der spanische Krieg durch systematische Verhetzung vom Zaune gebrechen worden. Der Friedensfchluß sei den Herren etto s zu friils uetnnnnen u verlangten sie dalier nach mehr Krieg, und den damit ver bundenen weiteren LieferungI - Con tratten. Die englischen DepescheniFas lsrisen hätten systeinatisch Thatsachen g e s ci l s cht, und tretztem diese Desse schen-· Lügen später widerlegt worden seien, hätte sich dennoch eine Mißstim mung gegen das deutsche Reich fühlbar gemacht, die eventuell zu den ernstesten Schwierigteiten dhötte führen tönnen. Gewisse der Admtnistration nahe s W stehende Organe in Washington hätten fckton seit Mon(«ten offen erklärt, daß die Regierung auf elnen».5t"rieg mit Deutschland sich vcsrsdereitn Die Mas sen - Demonstrntth in Chicago, auf idiie man von allen Seiten den Kaltwnsi serstrahl angedreht habe, habe zwar den Ton jener Zeitungen bedeutend herab gestimmt, seit jedoli die Samen-Frage aufgetaucht fei, habe man wieder aus der alten Tonart gepftffern Aus- dem Grunde müsse das Echo der Crit-m ’er Protest -Versc.mm«ur.g ruZ allen G au en der Ver. Staaten swtderhallen,snnd als amerikanische Bürger verlangten die Deutschen, daß unnötins aer Krieg vermieden nnd das Land vor Bündnissen mit Enalnnd oder irgend einer anderen Macht Hinz-tut bleibe. Nach längerer Berntlnmg wurde l,)c-, schlossen, einen aus«- rlf Bürgern bestes lenken Ausschqu zu ernst-nen, der die n’r·tlnaen Vorkehrunan zur baldian Abhaltung einer größeren Dem-»unm tion treffen nnd ein dnhinzielendes Programm entwerfen soll· Der sszsatsoemmmnsche Schrift steller Wunsch-, , der in England lebt, wendet sich in sei-. ner neuesten Schrift »Voraussetzungm des Sozialisrnus und Aufgaben der Sozialdemokratie« u. a. scharf gegen die Auffassung alk- ob die Sozial demokratie eine revolutionäre Partei wäre, er räth ihr vielmehr, sich alH das zu geben; was sic wirllich seit »eine demokratisch- sozialistischer Reformpar tei.« Er führt aug: ,,Bebel hat in seinen Reden über die Attentate mit der· äußersten Energie Verwahrung dagegen eingelegt, daß die Sozialdemokratie eine Politik der Gewalt vertrete, und alle Parteiblät ter haben diese Reden mit Beisall regi strirt, nirgends ist ein Protest laut geworden. Kante-tu entwickelt in sei ner ,,Agrar-Frage" Grundsätgx der Amor-Politik der Ssogialdemokratih die durchaus solche. demokratischen Reform sind. Das in Brandenburg beschlossene Kommnnal - Programm ist ein deinokratischcg Reform- s Pro granun Jm Reichk tag tritt die Par tei für Erweiterung ter Vollmachten und obligatoriselu Einsii u.rung ice gewerblichen Schiedsgerichte ein, de ser Organe zur Förderung des gewerb lichen Friedens. Alle Reden ihrer Ver treter daselbst atbmen Reformen. Jn demselben Stuttgart, wo nackt Klarci Zetlin der »Bernsieiniade« der Giraus gemacht ward, gingen turz nach dem Konarefz die Sozialdemokraten mit der bürgerlichen Deine-straiie einWilklbünd niß fiir die Genicindiratbstoahlen ein, und in anderen wilrttembergischen «"Ztiid«sen folgte mis n ilrem Beispiel. In der Gewertsiti sti leide-F ung geht eine sdxewertscdifi nc cl« der anderen ro zu liber, die Arbestzkrssenunterftiitjnng einzufuhUm trag rsaltisch ein Aufge ben dei- reinen Struhtionscltarattikrs bedeutet, und eitlem-: fiel) für parickas tischez Unternehmer nnd «:).lrbe7!ter unt fassend-h itädtifcbe Ellrbeitsujclynieise, wahre-nd in Versrtiiefencki großen Par tei Lesen — - ch mlsnrzr Leiberfeld ·- — oon Soxi lisien unk Gewerkschaft-en an die- Grund-um v- n ( einsum Genoss sensih isten gegangen :- iid Ueberall Aktion fiir Reform lettion jiir sozia len Fortschritt« Außerdem erklär: sich Bernsiein ge gen die sogenannte »Kriscn - Theorie«, siegen die Vornugsetziina,. als ob der Entwickelungggzna der Sociildenm tratie nothwendig durch redolntionä-c Katastrophen hind;:rctissii"»reii müsste, Und spricht bei Gelegenheit erneut den Gedanken aug, der die isn Bewußtsein ihrer politisch-en Reisi- aeseitinjen »Ge nossen« schwer iu tränlen geeignet ist-, daß die Arbeiterllzisie cerentoärtia such gar nicht genug politisch geschul« sei, um wirklich Die Herisdtast im Stat zu übernehmen Er führt aus: »Wir können nieln non einer sit-Un deren große Mehizntl eng dehzust lebt, schlecht unterrichtet ist, unsicher-en und ungeniigenden Erwerb hat« jenen hol-en intellektuellen und moralischen Stand verlangen, den die Hinrichtung nnd der Bestand eines sozialistischen Geinein wesean voraussehen Wir wollen sie ihr daher auch nichi anrichten Fienen wir uns-Z des großen Fonds von Intel ligenz, Entsagungkinnth und That trast, den die nioderne Vlrdciterbeiues nung theils enthisllt unk- thscilg erzeugt hat, aber übertragen wir nscht, was-; non der Elite —-- sagen mir, non Hundert tausenden gilt, trititlocz aus die Mal scn, auf die UJiillicneiU Bekanntlich befindet iich Bernsten in diesem Falle in cer (,«(ictlsch.ist v. Voll niar’g, der den Iliatrs ·:,-.:s.te, es unver hliiint auf dein lex-Ein ·liai«teita(ie miss zesprechem das-. ex- dacs arti-site Uncilnck für die saiialdeinikiintifilie llhrtei iu:i1«e, wenn sie von heute ans morgen ;iii’5 Ruder käme. Die Beiden, schreibt der »Geh-näh Mcrtnr'«, indaen niit hinsin Anschauung noch manche aelxeinu Eiter lsijndete ini eigenen Linn hat-en dje cg nur nicht riskieren, sofche heit)verriithe risehen Gedanken össentliilk auszuspre then. Freundschaft. Es gingManehrr unter, niir inir scheint, Ell-til gefehlt ihm hat ein Freund; Und Mancher geht zu Grunde g’r;1d, Weil er zu viele Freunde hat. Alt-. Roderich. ..-.... -..-,.... —- Jm Gericl)tssanl. Eltichiert »Sie kommen mir sehr betannt vor, Ange llcigter, wir miissen tin- Wen eint-nat gesehen halten« Amsan »Ist schon niö lich, Ew. Ehren, ; tumm’ in ten tin chiedensten Barstlioomo herum.'-« . —« Ein tiefer Seufzer sagt oft mehr wie eine lange Nebel