Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 21, 1899, Sonntags-Blatt., Image 10

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    inrnln’g ,
Ermordung.
Ins den letzten Lebenslagen des
Märtyrer-Präsidenten
Epilode JIimmond
Der Gruß für den Schwarzen. Vor
der Katastrophe. Scenen in
Fordllz Theater. Ein Denlblait
zum 14. April.
Vierunddreißig Jahre find an die
sem 14. April seit dem Tage verflos
sen, nn welchem eines Mörders Kugel
Abraham Lincoln niederstreclir.
Mit Windeseile flog die Trauer
nachricht über das ganze Land. Starr
vor Entsetzen fragte Jeder: »Wie isi
das möglich!« Wer konnte einen Abra
ham Lincoln ermorden?'«
Es war die That eines einzelnen
Fanatileks, doch — nicht et allein
im Lande hegte tödilichen Ha gegen
den Präsidenten! Viele ausende
haßien wie er!
Wie tief dieser Haß in den feindli
chen Gemüihern wurzelte, illufiriri fol
aende kleine Episodet
Arn B. April kam Lincoln unange
» liindigt nach dem eroberien Richmond.
fSechs Mairosen mit Carabinern be
waffnet« stiequ nn’s Ufer, ihnen folgte
der Präsident mit seinem ileinen Kna
ben an der and und mit Admiral
Partei-. Of iziere folgten und secle
Matrosen bildeten den Schluß.
. Der Ruf: Lincoln ist da! durchslog
die Stadtk Jubelnd kamen die
Schwarzen die befreiien Sklaven, ihm
entaeaen. Sie stürmten aus allen Cas
ien, fangen. schrieen Und tanzten vor
Enthusiasmus.
Der Präsident machte halt, um ei
nen Augenblick auszuruhen
Ein greiser Neaer trat mit Thränen
der Freude in den Augen arislkm heran
gatkmelte seinen Dank un zog den
-v .
Æraham Lincoln nahm zum Ge
gengruß ebenfalls den Hut ab und ver
beuate sich schweigend.
Hut ab vor einem Nigger! Uner
liörtM Das war ein Todesstosz fiir
die Ansicht über die Verächtlichteit der
schwarzen Rasse! Eine Presche in die
Formen. Sitten und Gesetze des gan
zen Jahrhunderts.
Das fühltens die Feindes Eine
Frau sah det Bearüßung vom Fenster
aäs zu; sie rief: Pfui! und wandte sich
a .
Dieses Pfui ist bezeichnend sitt den
ganzen damaligen Süden! Wären, ali
Lincoln den alten Reger grüßte, die
Blicke der umstehenden Weißen Dolch-e
gewesen —- leinen Schritt hätte Lin
ccln noch weiter gethan!
Lincoln lehrte am 9. April nach
Washington zureijckx et ahnte «n3chi,
daß ein Riesen-Complott ihn und den
StiaatkSelretäk zu ermorden trank
te e.
Am Freitag, den 1-4. April, wohnte
er einer Cabinetsfitzung bei, an disk
auch General Grant Theil nahm. Alle
Vorschläge, welche der Präsident mach
te, fanden allgemeine Zustimmung;
volle Eintrackn herrschte
Arn Abend fuhr er nach Fordz
Theater in der zehnten Straße und be
trat um acht Uhr die Präsidenten-Lage
rnit feiner Gattin, dein Major Rotb
bone Und Miß Harris. Das Sternen
kanner war über der Loge, die bart an
der Bühne lag, idm zu Ehren, aus-gr
breitet.
Die Logenthiir lag keine fünf-Schritt
entfernt gerade hinter dem Siye dec
Präsidenten
Bald nach 10 Uhr schlich sich der
Schauspieler John Wilkes Bootd die
Treppen-Gallerie entlang, trat leise in
das Vesiibül der Präsidenten-Lage
und schtoß die Thür hinter sich za.
In der Rechten hielt er eine mit Sil
ber beschlagene DerringeriPistole; in
der Brufttasche bewahrte er einen zwa
schneidigen Dolch.
Plötzlich rieß er die Thür auf, zielte
— ein scharfer Knall und die Kugel
des Mörder-Z war dem Präsidenten in
ten hinterlon ae«-)rungen!
Maior Rathbone packte den Mö
der, dicker aber stieß den Dolch in den
Arm de elben, so daß derMajor schwer
verwundet zurücktaumeltc
- Das Haupt Abraham Lincolnks
- neigte sich langsam nach vorn, kein
- Laut karn von seinen Lippen. Das :
Oswußtsein war ihm für immer ent- -
» schwanden! Seine Augen schlossen sich, «
wie von Müdigkeit übermannt. —-—
- Der Mörder sprang über die Brü- «
Kur-g auf die Bühne, schrie: »So mag
es allen Tyrannen ergehen! Der Sit
dsen rft geröchM stürmte auf den ihm
Mars-tm Corridoren durch eine Hin
MAX Eil W»Straße. Dort wartete
" Mal-e mit einem Pferde. Booth
» sieh auf und entiåtgu
- » r wer der ß gehört
«Ms,d alm- dm Mord,
W var dze Schreckeninachricht
.. XCVI-inm; erbleixten vo;
! W Ms n un
»Jetzt-r Gluten in die Loae.
M M Miit —- -- keine
READ-densan
-. » . III-sc C
. iste- M. ängan ;
stät-Kopf an
, IM EI- j
l
Die Verschwörer wurden entdeckt.
Beeth, den Mörder, hatten Soldaten
in einer Seher-ne nahe bei Port Royal
umzingelt, und. als er sich ncchkergeben
weilte war er von Seegeant Eorbett
niedergeschossen worden. Der Ver
chrvorene Parme. der zur Zeit des
pedes Lincolns den kranken Staats
selretär im Bette übersiel und schwer
verwundete, wurde sofort gefaßt; die
übrigen Verschworenen später.
Von diesen endeten am 7. Juli Ha
ro d. Aherott, Payne und Surret ihr
i matt-volles Leben am Galgen, wad
rend O’Laughlin, Arnald und Mudd
zu lebenslänglichekn Zuchtbaus und
Spanaler zu sechs-l Jahren Zuchthauå
verurtheilt wurden.
Das waren die altiven Theilnebmer
der Verschwörung7 in Beziehung a·.:i
Haß und Rachegefühl aber stand ihnen
der aanze Süden nicht nach.
Heute ist die alte. tiefe Wunde, wel
che die Zwietracht geschlagen, ver-tatst
Selbst die einstiaen Feinde Linn-MS
wissen seine Verdienste zu würdigen:
lind neue-Z Leben blüht auf den NuirierL
Des Alte stürzt, es ändert jin-. die Jen.
—--..- .-..-.
Euer SeminalenPruneltirr.
Nebenstehendes Bild repräsentirt
ein heute noch in dem südlichen Flori
da en den Steppen um den Dante-bee
See wohnendc Seminolen-Prinzessin
Sie ist eine Enkelin des aroßen Semi
nolen - Häuptlinas Osceola der erst
nach siebenjährigem Kampfe mit den
Truvpen der Ver. Staaten im Jahre
1842 durch General Jackton unterlie
aen mußte. Den arößten Theil des
Seminolen wurde das Indiana-Ter- u
ritorium als Heimatb angewiesen.
Etwa 600 flüchteten in die Gegend dec
Ocheelovee Steh wo sie heute noch
wohnen und uiibeliistiat ein atmlicheö
Dasein führen· Viele sind Cow y
fiir die Rauche-IT welche ihr Våe auf
den großen Sternen weiden und mei
fkens für den Markt End-is ziehet-»
Die Frauen der Jndianer sind sehr
geschickt in Atfcrtiauna von Thon
Waaren.
H
-—---.-—«—-.- ·
Lagerlehen in Gil- Meiner
Der Aufschwung der deutschen Co
lonien in Ostasrila ist in den letzten
Jahren ein in höchstem Grade erkun
licher gewesen. Ueber 1000 Europäer,
meist Deutsche, haben sich dort nieder
gelassen. Großen Fortschritt zeigt br
fonders der Plantagenbau. Meist wird
Kasse-e. welcher in Deutschland gute
Preise erzielt gezogen, außerdem Va
nille, Anderes-by Tal-at auch Strau
ßenzucht wird betrieben. Während
man früher für Arbeitskräfte auf Chi
neien nnd Japaner angewiesen war,
lann man jetzt Eingeborene in genü
gender Zahl für die Arbeit gewinnen
Gold wurde in Ufambra gefunden.
Doch hat man noch nicht fest eftelll, ob
der Abbau lohnen würde. « icher ist
dies jedoch you der Steinlohle, die am
Nnassa vorhanden ill· Auch ist eine Ei
senbahn eröffnet, die bei Dae es Sa
lam beginnt und später bis zum Ki
lima Abschan und Viktoria Nyanza
fiel-ten soll. Selbsteedend befindet sich
auch dort deutsches Militär, nämlich
eine Schstzttuppe, deren Mannfchaften
meist aus Sudanescn, Susheli und
Waniamepeli bestehen. Die Offizieee
nnd That-zielen derselben sind
F Deutsche. ils-Je Bild ibt nach emet
H Riesens-bliesen Rief-Ia eine Scene
i aus dem dort w Lageeleben.
Irr neue parifrk ErntralsBaljnlJoL
Stamm Quni d« Qrsny.
Nächstes Jahr wird Frankreich die
gesammte civilisirte Welt einluden, um [
die Fortschritte der Cultur zu bewun
dern. Entdeckungen der Wissenschaf
ten. Meisterwerle der-Dunst und Eisin
dungen sür Industrie und Handel
turzum alles wac- zur «- ijrderung des
materiellen Wohle-; des keuschen Und
zu seiner intellektuellen Befriedigung
beiträgt, wird ausgestellt sein. Um
dieses Triumpknvert des Friedens wür
dig feiern zu können. entwickelt Paris
gegenwärtig eine siebrrliaste Tdätigteii,
zur Vollendung seiner Vertehrsmcttei.
iParis gleicht jetzt einer Riesenwert
att
Bor Allem fehlte bisher ein Central-s
Latium-L welcher es möglich machte bis
in das Herz der Stadt zu gelangen,
bezüglich Reisen von Calois nachMa:
ieilles ohne Unterbrechung zu vollen
t-en. Man mußte nämlich bisher m
Paris von einem Bahnbof zum anve
ren per Wagen fahren. Für die
Ausftellnngs eit würde eine solche Ver
lebrgarl ein Ding der Unmöglichletl
sein. Die Orleansbalm verlängert
deßhalb egenwärtig ihre Geleise zum
Quai d’« rinn, und die Westbahn sie
ihrigen zu der Esplonade des Invali
des. Zwischen dieser lurzen Entfer
nung wird dann eine Ver indun her
gestellt werden. Am Quai d’ rfsw
wird aber ein der Weltsladt würdiger
Prachtbau als Bonnhof aufgeführt
werten welchen wie unseren Lesern
noch ifnixrsixrien der Arckritekten lseitle
bildlich bringen
L
ser Arbeits-seit in Deutschl-IV
Die vor einiger Zeit lautgewordenen
Propbezeiungem daß Deutschland bald
eine industrielle Krisis erleben werde,
scheinen nach den jüngsten Mittbeilun
gen iiber den Arbeitgmarlt noch weit
von ihrer Erfüllung.
Die Lage des deutschen Arbeits-—
niarttes bat sich seit Beginn des Jahres
und besonders seit Anfang Februar
neck, weiter gebessert. Die seltene Gunst
der GeichöstssConjunttun die schon iin
Januar zu verzeichnen war. bat nach
ier Berliner Zeitschrift »Arbeitsmartt«
irn Februar einen taurn glaublichen
Grad erreicht. Die Ziffern der Ar
beitsnachweis - Verwaltungen weiten
gegen der Vormonat sowohl wie gan
besonders auch gegen den, entsprechen
den Monat des Vorjalzres einen erheb
lichen Rückgang der Arbeitssuchenden
nach. Jm Monat Februar 1898 ta
men aus 100 ossene Stellen 134,2 Ar
beitsuchende, im Januar dieses Jahres
131,6, dagegen im Februar d. . nur
111.1. Ein solcher Tiefstand des An
geboteg Arbeitsucbenoer iir bigber ein- l
Fig dastehenb. Von 58 Arbeitgnarhs I
weisen weisen im Vergleich zum Fie- ·
brnar vorigen Jahres nicht weniger als i
41 eine Abnahmfund nur 14 tgleich 2 ·
ausländische) eine Zunahme des An
dranges auf.
Die Mitgliederbejjiinde der Kran
kenkassen, die fiir den Arbeitsmarkt be
zeichnend sind, zeigen vom 1. Februar
aus 1. März ein ungemein starkes An
wachsen. Die absolute Zunahme be
trägt in dein eine-i Monat bei einer Be
richterstckttung, die fiel-« ans rund fi75,—
Wi) Arbeiter erstreckt, annähernd Wile
gegen nur 5000 isn Vorjahr. Prozen
tual beträgt die Zunahme l,4 Prozent
int laufenden Jahre gegen nur let-( Pro
zent irn Vorjahre· Fiir die einzelnen
Städte und Gewerbe liegen die Ver
hältnisse verschieden. Am stärksten zu
genommen im Vergleich zurn Vorjuhr
bat der Mitgliederbestand in Chenireis,
in Mainz und in Wiesbadem während
Berlin und Charlottenburg unter dem -
Durchschnitt stehen. Dir Branchen des I
Baugewerbes zeigen überall eine erheb
lich stärkere Zunahme der Beschäftigten
wie im Verfahre; die der Metallin
dustrie in München eine Zunahme, die
bas Vorfahr übersteigt, in Berlin da
gegen bei den Masczinenbauarbeitern
wie den Klempnern einen Rückgang
Stark zurückgegangen ist prozentual
die Zahl der im Handelsgewerbe Be
schäftiaten Doch können die letzter
roähnten ungünstigen Verschiebung-n
in einzelnen Gewerben das aiinstiae
Jesarnmtresultat in keiner Weise trü
ca·
--«--—- «-»«-.-..
spat-gerecht nudsuadessueseleäh
Nach Verlauf eines ganzen Jahres
schreitet bie Justizverwaltuna des Bun
des endlich dazu« siir das Lhnchgericht
von Lake City, S. C» Rechenschaft zu
sozdern Der Vorgang mag in der
Lange der Zeit iin Drange der wech
selnden Ereignisse fast in Vergessenheit
gerathen sein, weßhalb er hier noch ein
nzal kurz erzählt sei. Die Bunde-re
grerung halte in dem genannten Orte
euren Sieger zum Posten-Me- ernannt.
Die Gegend ist übern-te nd von Weis
n besiedelt nnd sehe litisch war ed
sei-halb seitens der Admmlstration
Ist-LU- den Posten mit einem Faebigen
zu besesenz indessen der Mann war
einmal installirt und »in ihm mußte die
MW die Autorität de Bier-des
. M Messer n I
neben. den Platz zu verlassen. Der
Mann glaubter sich aber im Schutze der
Ver. Staaten sicher und blieb. Wie
derholte Warnungen ließ ertrnbeachter
Da rückte in einer Na t eine ver
mummte Bande an und steckte das-,
Poftamt, tas zugleich Wohnung tez
Mannes war, in Brand. Mti einein
kleinen Kinde auf dem Arme floh Ba
ler, dies ist der Name aus dein bren
net-den Hause und fiel, von den Kugeln
der Meuchelmörder durchbohrt, tcdt
nieder-. Das Kind, das er trug, theilte
das gleiche Schicksal
Der Vorfall erreate feiner Zeit aw
ßes Aussehen, die gesittete Bürgerschaft
res Staates-, wie auch die Zeitunqcn
sprachen ihre Entrüstung darüber auä
Es war eines der scheußlichften Lyncty
gerichte, welche der an Beispielen der
Gewaltjustiz reiche Süden lennt. Das
Opfer batta sich keines Ver
brechens waldig gemacht, welche
man dort unten jederzeit mit
dem Strick und Sckneßgetvedr
zu strafen bereit ist, e: hatte nnr
den Frevel benanaen mit schwarzer
Hautsarbe aus die Welt aelonunen tu
sein und s:ch unter seinen Stannnegaes
uossen und anderen derart als Bürger
bewährt zu baden· daß ibu der Con
arefwertreter seine-I Bezirtez iiir dast
let hatte empfehlen tönnrn Seine
Ermordung war durch nichts gerecht
sertiat, sie war der Augbruch brutalen
Nassenhafse5. Der Gouverneur setzt-.
eine Belohnuna aus die Erareisuna der
Tbäter aus, aber daß das Mittel nutz
chs bleiben würde, wo eine Bande von
Kutluren die Gearnd terrorisirt, laa
aus der Hand· Jetzt ist die Reaierum
so weit, ibre beleidiate Autorität uiit
dem Beainn deg Prozesse-J zu wahren.
Es tvird ihr das aber schwerer wean
als es nach frischer That gewesen wäre
Manche der seligen mögen nicht inebr
its sinden sein, andere weil vermuth
lsch viele sonst resveltable Bewohner
der Gegend implieirt sind« an Gedächt
nißsclztväche leiden und Vlelinlickiej
mehr. Miialicherrveise aber bat sie
bit-her absichtlich geschiviecen nnd den
Fall durch Gebeimpolizisten ausarbei
ten lassen, um nun tnit allen Beweis
niitteln areiistet vorzuaeiten Es wäre
dringend zu wünschen, das; die Bun
desreqierunq ein Exempel statuiren
tönnte, wo die Staatsbehörden dein
Lnnchuntoesen obnmächtig gegenüber
stehen.
Buhlerinnen in Russland
An einigen Orten des Gouverne
ments Witebsl, insbesondere in der
Stadt Räschiza nnd in der Umgegend
derselben« herrscht bei der Schließnua
ier Ehe noch manche rohe Sitte. Es
ist dort Usns, die Braut zu steblen. Der
Bräutigam hält zwar um die Hand der
Auserwählten an, aber die Eltern müs
sen dem Brauch gemäß stets die Wer
buna zurückweisem indem sie bald die
Jugend des Miit-Heus, bald ihre Un
entbehrlichkeit im Hausbalte vor
schützen Daraus hat aber der junge
Mann wenig zu achten, sondern muß
danach trachten, dem Mädchen zu ge
sallen, welches er dann «stiehlt«. Zur
verabredeten Tages- ode«e Abendstunde
erwartet sie, artig-ernster mit Wink-ein«
die ihre habe enthalten, den Mann
eVerI Wahl, damit er sie «stehle« . Nach
iaen Tage verla t es die Sitte,
daß er mit der Guts shrten zu ihren
Eltern fahrt oder geht, um sie uin Ver
bnna und ihren Segen To bitten
siele Wen einfach I Mad:
eben den Eltern wieder u, mit license
m
aen entsprochen habe. Nur selten ge
schieht es, daß sich diese Burs n m
solchem Falle eines, Bessern be nnen
und das Mädchen wirklich zur Frau
nehmen. Aus diese Weise werden viele
Mädchen unglücklich
—- —«... ----- «
ceusieististrleeh
Ter Censusi Director Mcrriam hat,
wie aus Washington geschrieben wird,
eine tnifsliche Frage, die ihm wahr
; fcheintich ganz bedeutendes Kot-verbre
chen verursacht hätte, wäre ter Congresz
noch in Sitzung, prompt entschieden,
nämlich die Re elnng der Census:Di
stricte. Das äußres-Gesetz bestimmt.
Daß 300 solcher Districle, deren jedem
ein Superoisor verstehen wird, get-ji
det, nnd daß dieselben, soweit ais thun
1ich, mit CongreßDsslricten identisch
aemacht werden sollen. Nun giebt es
aber 837 Congreß - Districte, also
müssen IT derselben mit anderen ver
schwatzen werden« Da jedes Cenareßs
mitalied bei der Ernennuna eian Sit
tservisori fiir seinen District be.:reif
licher Weise ein Wort mitzureden
wrinfcht, war es eine harte Nuß siir
Director Merriam. 57 Repräsentanten
zu ignoriren. Er hat nun entschieden
daß die CongreßiDistricte in großen
Stadien, wie New York. Chirago Phi
ladelohia n. s. w. consolidirt werden
sollen, Groß-New York wird z. P.
vorauessichtltch in zwei Districte einge
theilt werden. Diese Consolidirunz
mehrererCongresz-Districte Unter einem
Supervisor hat übrigens fiir den Letz
teren einen nicht zn unterschatzendm
Vortheil Es ist nämlich in dem Cen
sus - Gesetz vorgesehen. daß jeder Sitz
pervisor nach Beendigungseiner Arbeit
3125 und außerdem te 81 fiir jede tau
send aezähklten Einwohner erhalten soll.
Je mehr inwohner in einem Censuss
District desto mehr Dollarss für den
Suveroisor, und wenn in New York
ein solcher anderthalb bis kZwei Millio
nen Seelen unter seiner Obhut hat. «s:)
bekommt er 81500 bis 232000 dafür,
und Director Merriam ist der Ansicht
dasz er iiir eine solche Summe tüchtigttc
Leute bekommen kann, da sich Person-n
nrn den »Joh« den-erben werden. die
man siir ein Paar huntert Dollaro
nicht haben könnte.
-—..— .
cteiqmder Werth von stund
befah.
Das Grundeigenthunes - Geschäft
steht vor einem Aufschwung, wie ihn
das Land noch nie gesehen hat« sagen,
einer New Yorter Correspondenz der
St. Louiser Post Dispatch zufolge
lzcrvorrngende dortige Capitalistew
nnd zwar wird eg, wie einer derselben,
Nod-well V. Floh-en erklärt, teinVuhnr
sein« wie man sie schon häufig erleot
heit, sondern eine auf solidester Basis
stehende Arifroiirtgbeiveoung. Die
Nachricht tlingt erfreulich Vor einein
Bnhm diirfte man allerdiner eine ge
wisse Scheu haben, denn dahinter steckt
in der Regel nicht mehr als toindige
Srrtulation welche die Wende auf
bläht, bis die Seifenblase platzt. Das
Land hat darin traurige Erfah
rungen, mit dem Buhmen von
aan«ienLrtfchaften sowohl, die von den
iocinannten Tiromotero »eiitderlt« als
die andarube ungeahnter qefchastlis
f its-r Entwicklung gepriesen wurden,
» inte uiit dein von «.)luss,enbezirlcn grö
E fierer Städte-, welche die Phantasie
s der Speis-lauten mit Tausenden zu
) liiitstigerVillenbeinolzner bedöllert und
, die Vorzüge der Lage, der bequemen
Verbindung mit der inneren Stadt
E unt- so weiter fo lange und nachdriiels
s lich zu riihrnen toeifi- bis die Preise der
Grzindstiiele fast so theuer find wie die
l in älteren Stadtvierteln itnd derMann
mit lleinem Kapital aus den Leim ge
aangen ist« inn, wenn dersirach loinmt,
fieii int Besitz eines Stiiclmen Landes
« zu finden, auf dem er, falls- er wirklich
ein Hang baut, nur unter großen
Opfern an Zeit und Bequemlichkeit
wohnen kann und dessen Werth in
Wirllichleit nur nach dein Acrepreis zu
demefsen ist
Solche Buhth floriren in der Ne
gel, wenn die Zeiten so gut sind, daß
die Leute übermiithig werden und
meinen, die Hochflnth der slotten Ge
schäfte tönne nie ein Ende nehmen« bis
plötzlich der Riickschlag mit Vehernenz
eintritt. Die Erfahrung von 1892
und 18.«’ « ist ia noch in stifcher Erin
nerung Aber diesmal soll der Aus
schwung solide Grundlage haben und
die Gründe, welche dusiir angeführt
werden, klingen ganz plausibel.
Dir Ursache fei nämlich der geringe
Ertrag, den das Kapital in anderen
Geschäftsanlagen bringt· Wer Geld
zum Ausleihen hat- findet es jetz
fchrver, den früher daraus gezogenen
Nutzen zn erzielen. Zwei, zweieinhalb.
bestensallz drei Prozent ift Alles, wag
dao Kapital ini Geldmarttex einträgL
Grundeigenthurn bezahlt besser. Frei- »
lich ist die Zeit auch vorbei wo date
bebaute Grundstück acht bis zehn Pro- ;
zent brachte, aber es ergibt immerhin i
noch vier bis sechs Prozent und das ift i
das Doppelte von Dem was bei der
Anlage in anderen Sicherheiien her
avoir-tue
Die genannten Kapitalisten iehen
dabei freilich auch die besseren iten
in Betracht; ohne dieselben totirde auch «
die Anla e in Grundeigenthnm wenig .
lohnend ein. Aber sie rechnen aus eine
andauetnde Bessern-i der Geschäfti
laae. wozu die Lang amieit des Stuf- ;
seht-Ange- beste Berechtigung ibt Ei
Hatt-diesmal kein Dosten and ebeetreis s
Witz-fanden kein plifslichek
Sprung m der allgemeinen Ge
NZIUMMU in den Strudel leb
haft-sicut und wilder H
satt-n- nne allmälig Fee das »
von dee jahrelange-i or ten erholt
——«--c-—
und Schritt sür Schritt wieder einge- -
höll, was dur die Panil von ’9I.«t
verloren tout-de. shalb ist die Grund
lage eine solidete und es läßt sieh eri
warten, daß die weitere Entwicklung
sich in demselben Tem o vollziehen
wird, so dass, grössere tahilitiit der
Lage gegeben isl.Die Eisenbahnen spei
sen größere Einnahmen aus, Werth-.
pnpiere haben höheren Curs, die Ans
sulpr nimmt stetig zu- nicht in Boden-«
vrodutten allein, sondern in feil-risik
ten Waaren, die Industrien blühen
wieder aus« Arbeitsgele enhett ist
reichlich und die Löhne erre chen nach
und nach die frühere höhe. Mit dem
sich behenden Geschäft steigt die Nach-:
frage nach Fabrilgebäuden, Liiden und
Wohnungen und somit nach Grund
eigenthum. Der Bedarf bringt höhere
Preise und damit entsprechenden Et
trag, den das zur Anlage vorhandene -
Kapital mit Eifer suchen wird
i
l
i
E
l
—-—..—-.
Ein Protest-rechnen
Surci. der »Meisterfoiier beides
Welten«, hatam12. März Abend-z
um 10 Uhr sein süniundzwanzitiigiges
Fasten zu Mailand beendigt; eine
wahre Kleinigkeit im Veraleich mit an
deren Faitleistungen dieses Gegners
des Einwaan Surci iit in Ceienatico
geboren. Als Knabe machte er mit sei-·
nein Vater, einem alten Seebiiren,
kiroßere Seereisen; der Kamos mit den
Fementen itählte seine WillenstrafL
sang besonders stolziit Succi auf
feine Entdeckunassahrten in Afrika.
Auf dem WoaniisFlusse tras er mit
Stanleti zusammen. Auf die Frage.
wann, wo und weshalb er sich zum ers
lten Male der «Faiterei« in die Arme
geworfen habe, erwiderte er: »Im
Jahre 1879 befand icb mich in Dar-v
Salrin in Sansibar. Eine Forschungs
reise, die ich durch AeauatorialsAfrila
gemacht hatte, war mißlunaen und ich
war niederaescklaaen an Leib und
Seele. Bei Sonnenunteraan schlugen
meine Begleiter die Zelte au . Um 10
Uhr Abends Jina ich mein Zelt, unt
eine Anzahl Briefe. die aus Europa
iiir mich eingetroffen waren. zu beant
warten. Plötzlich vernahm ich einen
KnalL wie wenn etwas zu Boden ge
fallen wäre. Von meinem Tische trat
nnertlärlicherWeiie ein Buch herunters
csefallem Jch hob es aus. aber einige
Minuten später siel es wieder herun
ter, mit noch größerem Geräusch, als
vorher. Jch wars mich aufs Bett,
machte aber insolae einer beitigen Er
ichiitieruna aui und setzte mich wieder
an den Tisch: und mechanisch, wie
wenn eine unsichtbare band meinen
Arm fii rie, und eine innere Stimme
mir die oite diltirtc, schrieb ich: «Du
wirst derikniae sein, welcher ohne Nah
runa leben tann; Du lannii Roß und
Reiter herausziorderm wenn mein
leuchtender Strahl Dich bescheini; in
allen Sprachen der Erde wird Dein
Name genannt sein und Sieger wirst
Du fein in iedemReiche.« »Ich glaube,«
so erzählte Succi weiter. »daß dass
Phänomen von einer unsichtbaren
Macht verursacht wurde, von der
»maanetiich:aitralen Poten.iialität'·.
Tag Wunderbare ist, basi mich dok
ftasten nicht im aerinasten beeinflußt
Vor inir haben schon andere qesastet;
aber zu Bett, wie Kranke. Dagegen
leiden meine qeistioen und physischen
Kräfte durch das Fasten in keiner
« Jseifex nach einem siinszigtiigigen
strengen Fasten bin ich noch imstande-,
zu fechten zu schwimmen· zu reiten.
Das Mailänber Fasten war mein
iechsurtdsiebzigstes. Am lönasten fastete
ich in der nubiichen Wüste, nämlich
nämlich 60 Tage Sehr berühmt wurde
n ein 40tiiaigez Fasten zu London; da
mals besuchten mich 400.000 Personen.
In New Port iastete ich 45 Tage unter
der Aufsicht von zwölf Redakteuren des
Ner Yort Herale Jetzt aebe ich nach
Buenos Aireo, wo ich unter sehr gün
stiocn Berinaunaen 50 Tage sasten
werde.
l —---—--. sw-—
Folgende sogenannte »«Matterln' -
Jnschriiten sind neuerdin s von Ton
- rit in österreichischen lpenliindern
s Lea arntnelt worden:
« Ja Axarns aus einein Grabe:
Achse-früh den Seinigen mähte der
! Hätt den Lebensstengel dieses Mannes
a «
Marterl an einer Mühle im Tause
rcrthal:
»Cl)ristliches Andenken an . .
der ohne menschliche Hilfe um s Lebe-I
gekommen ist.«
Herren-: Insel aus einem Grabstein:
»Hier ruht F K» 26 Jahre lebte er
; als Mensch und 87 Jahre als Ehe
mannk
Marterl im Stubai-Thal: iMit dem
Biltze eines vernagliictten Fuhrman
nes
Der Weg m die Ewigkeit
Jst doch gar nicht weit.
Um 7 Uhr fuhr er sort
Und um 8 Uhr war er dort. «
» Jn Zirl tm Oberinn-Thal:
»Viel- fiel Facob Hosenlnopf
f Vom hanc-Bach m die Ewigkeit «
Aus dem Grabe einer Frau amBrens
net
«Tbriinen können Dich nicht mehr
käm Leben zuriietrufen.v aeam weine
·- - -
Zu der iinait attaeliabten hundert
jährigen des eier des Eiche-bischen
Dichters Labislaui Eelatooötn tialte
»Um tche Nationaltbeaier in
i Pra« ne Z tte bei Dichters bestellt.
Fataler Weile konnte der Bildhauer
, M die Mitte n rechtzeitig MitteItem
» Mmewosensmämk
AMICI-we Lieder« its M
cis-i- ski
M