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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 14, 1899)
l W s, nun wisse-com m ;- Gewerbe Resolution in der Technis. Diefliissiae Luft. Die amerikanischen Erfinder sind Z je l wieder ordentlich im Zuge. Eben et hat Teöln mil seinen Entdeckungen ter« Anwendung starker eleltrischek Slkilme zur Vertilgt-tm von Ballette-n ; und ver elektrischen Wellen zur Len lung von Tmpebobooten in der aunzen Welt Staunen, Vetblüffunq und frei - lich auch hie und da Kopfschiilleln ver-. anlaßt, und fehl kommen wiederum aus New York die metltvükdigslen Nachrichten voll PWMIR c- kles C. Teipler. Es ist seit einigen vnaten auch hiiden belannt, daß Tripler ern Verfahren zur Ver liissiguug der Luft in großem Maßsta e erkunden hat und von der flüssigen Luft selbst Anwen dungen macht, die das Publikum sei ner Vorträge in das höchste Erstaunen setzten. Alles was man bisher darüber gehört hat, ist immerhin eine Kleinig teit gegen die Berichte. die jetzt der Lande-net »Englisd Mechanic« aus Amerika empfängt Danach ist es- eine Thatsache, daß Tripler ein Verfahren erfunden hat. Maschinen Durch die Ausdehnunckztrafi flüssiger Luft zu betreiben. ie trett man nun noch von der Zukunft entfernt ist, in der alle unsere Locamativen und Schiffe mit flüssiger Luft, statt mit Dampf oder Elektricität werden betrieben werden« das läßt sich nicht sagen: nachTeiplet-’s eigenen Ansichten scheint das Jahr hundert der flüssigen Luft sey schnell hereinbrechen zu sollen. - a tein Zweifel darüber bestehen tann, daß ein leichtes und schnelles Verfahren zur Verflüssigung der Luft dem Menschen eine ganz außerordentliche Energie quelle in die hand gibt. und daß noch viele praktische Erfalae daraus zu er warten stehen, sc dürfte es angemessen sein, sich mit dem, was ietzt bereits mit flüssiger Luft geleistet wird, ein wenig bekannt zu machen. Professor Trivler nimmt einen Viertel Liter flüssige Luft und giebt sie in einen gewöhnlichen zinnernen Thre lessel, worauf die Flüssiakeit in dem mit freier Hand gehaltenen Gefäß als bald heftig zu sieben beainnt. Es er fordert eine« Anstrengung. den Deckel auf dem Kessel festzuhalten. aus dem Dampf in dichten Wollen entweicht. Der Deime steigt aber nicht in die Höhe, sondern fällt ioie Blei zur Erde. Wird der Kessel nun gar aus eine Gruppe von Gaeflammen gesetzt, so spritzt ter Inhalt mit Gewalt heraus, bis hoch gegen die Decke und füllt den Raum mit Massen von zischendern Dann-s. Endlich, wäbrend der Kessel fast ru schnlelzen scheint. langt Tripler n it seiner Hand in das damosende Ge fäs; hinein und zieht daraus einige » Eissiücte hervor, zum großen Erstau « » en der Zuschauer. Dann nimmt er Kessel von der Gasflamme weg und dreht Ihn um: man sieht, dass er innen vollkommen trocken ist, obgleich die Zarnisfentroicleluna noch inskner nicht aufgehört hat« dafür ist der ganze Boden des Zinnlessels mit einer Lage von Eis bedeckt. Je stärler das Feuer unter dem Kes« sel angefacht wird, desto dicker bildet s:ch die Eisschicht Sie ist weiß wie Porzellan und hart wie Stahl, und Tripler ließ sie in dein Kessel eine halbe Stunde lang neben dem toll-glühenden eisernen Ofen stehen, ohne daß das lite merllich geschmolzen ware. Alle Be griffe, alle Vorstellungen sind hier bers lehri: Die flüssige Lust, die ganztoie Wasser aussieht, ist etwas ganz Ande res; das Eis-, rein und so schon wie Krnstall gelildet, at ganz andere Ei genschaften, und asselbe ist, wie loir schon gesehen haben, mit dem Dampf der Fall. Die Erklärung dafür ist« daß alle diese Vorgänge bei einer Tem peratur stattfinden, gegen die das Fili ma des Nordpolo eine Art von Hunde tagbitz bedeuten würde. Mit keinem der gebräuchlichen Ther rnometer kann man diese Temperaturen messen. denn Quecksilber und Allohoi gefrieren darin sofort. Wer nur auf hn Selunden einen Finger in die liissigleit halten würde, der würde dies Glied ebenso vollkommen verlie ren. als wenn er es für dieselbe «it in Feuer gehalten hätte, denn die F üssig lett hat eine Tetn ratur von 400 Gr. Jahrenheit unter ull. Wie wird diese flüssige Lust nun hergestellt? Tripler nimmt gmbhnli atmosphärische Lust, wie eder nloohnek von New Yort sie au den Straßen einathmen und preßt e mittelst einer Darm-sinkt vumpe von 50 Pferdekraft zusammen. Der Druck wird so lange ortgeseszt, bis er aus Tausende von fund pro Quadratzoll angewachsen ist. Man tann sich einen Begriff von einer derar tigen Compression machen, wenn man eh vorstellen würde, ie gesammte Lust n einer gro en Kir würde so lange zusammenge rückt, bis sie in einen klei nen Stahlrhlinder von 1 Liter hinein gtn . Nimmt aber ist gasige Lust und nths dreei vorhanden. Nun abe wird der Ciahlenltnder erhitzt, wodurch sich Mit In lt ausdehnt und unin noch immer « rkeren Druck eräth, bri er inden » tgen Zustan übergehe und in ein darunter e elltes Gefäs; hineintropste Dies s I Jesehteht durch eine MÆIM die mi einer ndbetoe ungsz » «thiitigkett zu sehen » Dth GEM.M en nIC "· — aut,so diesl tgeLigtln Rhone-re Lust . sonder ein titet - »Unser-er band N ähnlich anfäan Inntags - DIE Heiiage cles ,,linzejger mm herola« J. P Windolph, Herausgeber Grund rMund Nebr» den 14 Aprc11899. Jahrgang 19 No. 32. würde wie eine weißgliihende Eisen fianqr. Wie himmelweit verschieden dieses scheint-are Eis von dem gewöhn lichen Eise ist, wird durch eini e Atmo ben deutlich genug hervorgeho . Das gewöhnliche Eis ist 344 Grad F. wär mer als fliissige und gegen 400 Grad wärmet als gefrorene Lust. Wenn man in den Kessel mit lii iger Lust ein Stück gewöhnliches a ereiö hin einwirst, so fängt der Jnha t wie ra send zu sieden an. Setzt man eine Glasröhre voll flüs siger Luft in ein Gefäß mit Croton nsasser, so kocht die flüssige Luft sofort über. während sich um die Röhre herum ebenso fchnell eine feste Eismasse bildet. Auch dieses Eis isi aber tein gewöhn liches, sondern um viele Grade kälter; als dieses und hart wie Stahl, unds doch ist es noch um Vieles wärmet als j flüssige Lust selbst, denn wenn man in s die Vertiefung im Eise, wo vorher die ; Glasröhre gesessen hatte, flüssige Luft hineinges-» so fing. sie in direkter Be rühruna mit dem Eise zu lochen an wie iiber einer Stichftamme. Trivler nahm nun einen Kohlenstift, wie er zu den elektrischen Bogenlampen benutzt wird, bis zur Temperatur von 2000 Grad iiber Null erhitzt und in Rotfglutky be findlich. Jn der Nähe der auer toff lgaltiaen Etsmasse leuchtete am Ende des Kohlen-stolzes eine weiße Flamme auf; diese Erscheinung war eine Folqe des in dem Eise ausgespeicherien Sauerstoffes. Bei diesem Versuche treffen die äußersten Gegensätze aufein ander: das Eis und die flüssige Luft« haben eine Temperatur von 312 Grab T F. unter Null, der rothglühende Kob 1 lenstab etwa 3000 Grad über Null. so das: Temperaturunterschiede von BAZ Grad zusammenlommen. Trotzdem war die Ciismasse nach dem Versuche genau so fest wie vorher und nicht zum tleinsten Theile geschmolzem Noch 1s2 Stunde nachher, als einer aus der Zu börerschaft das Eigstiick ansafzte, hatte er in den Fingern das Gefühl wie von schärfster Salpetersäure, so außeror dentlich talt war die Masse noch im mer. Die flüssige Luft hat, wenn sie durch eine Damffwolte hindurch aus der Maschine niedertropst, das Aussehen und die Farbe von Milch. Tripler sammelt die Tropfen in eine Form, wie sie beider Herstellung von Speiseeig be nutzt wird· Dann nimmt er ein Stint wirtlicheg Speiseeis und taucht es bin-— ein. Der Effekt ist derselbe, als wenn man ein Stiick alühendes Eisen in Wasser steckt,in beiden Fällen fängt die Flüssigkeit heftig an zu sieden. Das in die flüssige Luft gebrachte Speis-kei verliert seine »Wärme« so plötzlich, dass, re brüchig wird, als bestände es aus Sägespiibnen Im Uebrigen ist die wunderbare Flüssigkeit, die in ihr-n Wirkungen alle unsere Vorstellungen Von Temperaturverhiiltnissen zu Nichte machi, äußerlich von Wasser nicht zn unterscheiden. Man kann auch die Hand auf einen Augenblick ohne Be sorgniss in diese Temperatur von sitt-. Grad tauchen, gerade wie dies auch mit geschmolzenem Eisen möglich ist, denn die Verdampsung der in der Haut be findlichen Feuchiigleit schliyt mit einer Dunstbiille vor der Verletzung Würde man die Hand aber nicht sofort wieder herausziehen, sondern sie nur einige Ertunden lang indie flüssige Luft hal: ten. so würde sie ebenso unfehlbar bis aus das Gelent »abbrennen«, wie in einer Masse von geschmolzenein Eisen. Wenn man die Hand aber sofort wie der herauszieht, so bleibt von der flüs sigen Luft nicht das Geringste haften, als- ob si- Quecksilber wäre. Man lann ein Fünsliiermasz sliissiger Luft über das feinste Seidenkleid ausgieszen, olme : daß die geringsieSpur davon verbleibt. Viele von den ZuLchauern erhielten ei nen Schar-er der ampsenden Flüssig leit iiber ihre Kleider, ohne daß sie et was davon merkteii Nur wenn Je niand auf eine kleine Wunde, etwaan der hand, einen Tropfen fliissiger Luft erhielt, so wiirde es ihn brennen wie flüssiges Feuer oder wie Schwefelsäure. Auch die entwickelten Dampfe haben, wie schon kurz erwähnt, ganz fremdar tige Eigenschaften, sie sind nicht heiss, sondern eielalt, sie steigen nicht in r e Hohe, sondern fallen zu Boden. Eine ganze verblüffende Wirkung hat die flüssige Lust ferner alsSprengs stoff. Zersiiiubt man etwas flüssige Lust auf Baumwolle, so erplodirt diese, angezündet, in heftigster Art. Jn ge wöhnlicher Form dagegen zst die fins sige Luft nicht im Geringsten gefahr iich, man lann ihr sogar mit einer brennenden Cigarre oder einemStreich bolze nahekommen, ohne daß etwas anderes geschieht, als daß der bren nende ensiand in einem starken und schönen L ausslarnmt. Miseht man ie Lust aber in Allohol oder Terpem tin oder versu sie einst-sparen so Ysenhart H e Spreu kraft. Pros. ripler kleine en e in eine lan K nebser deren lindung er in er einen Holz O I zpfropfen einschlägt. Nach weni er als einer halben Minute wird die er mit dem Knall eines Kanonenschu es her ausgefchleudert Kürzlich wurde ein kleines Stückchen Baumwolle, wie es ein Kind gerade zwischen Daumen und Zeigefinger halten könnte, mit flüssiger Luft gesättigt in eine zwei Zoll weite Kupferröhre gesteckt und in dem of hinter dem Laboratorium des Pro ef forz niedergelegt, dann berührte man es rnit einem angezündeten Streich holze, das an einer langen Stan e be festiat war. Es erfol te eine Explo —sion, die nicht nur die upferröhre zer sprengte, sondern das ganze Haus er sasiitterte, aus dessen Rückwanb sich ein Stück Mauerwert loslöste und die ganze Nachbarschaft wie ein Erbbeben eizittern machte. Einmal fiel ein Streichholz zufällig auf eine aefrore::e Masse von flüssige-: Lust und Altohoi und verurfachte eine Explosion, die ein halbes Dutzend in der Nähe befindlicher Männer zu Boden warf nnd ihre Haut mit Glas-splittern spictte, ferner den Tisch zersplitterte nnd eine große Volksmenae auf die Straße lockte, die die Ursache der furchtbaren ist-schütte tuna zu erfahren wünschte. Zunächst dachte man, die Opfer hätten je ein bis zwei Pfund Glasfplitter in ihr tstefnht » erhalten« später stellte sich aber herang, I daß es nur Splitter von dem gefrore nen Altohol gewesen waren, die beim Auithauen nach einiqen Stunden als flüssiaer Altohol aus den Wunden her-— I tsordmnaetL Aus derartigen Vorgängen schließt ·Ttipler, daß die flüssie Luft zul den csewaliiasten Sprengsio n gehört-, die . der Wissenschaft bekannt sind und daßi sie demgemäß auch eine regelmäßiqu mechanische Kraft ausüben kann, dic.l ter des Dampses und sogar der Elek tricität wesentlich überlegen ist Auf Grund dessen erwartet Ttipler von sei nen Forschungen zunächst, gerade wie sein Landsmann Tesla von den seinen, eine Umwälzung im Seekrieae Die sliissiae Lust würde nicht nur mit un erreichter Gewalt Geschosse aus den Kanonen schleudern, sondern würde die alle gesundheitsschiidlichen Keime in tiir ester Zeit abtödtet. Ein Tropfen sliipiiger Lust auf gefährliche Wunden ge s,prengt wird eine Blutvergiftung sicher hintanhalten. Ein amerikani scher Arzt soll bereits eine Krebswuche rung mit sliissiger Luft geheilt, d h we geätzt haben. Ebenso werden die er aunlichsten Erfolge von zerstäubter flilssiger Lust lFur Heilung von Diph theritis und a en möglichen Hals- und Lungentrankheiten erwartet Kurz: es isiUicht zu erschöpfen, dieses Thema, wenigstens nicht mit dem Federstiel ei fes Ameritcners Tesla erscheint mit seinen hochstie genten Plänen Im Vergleich zu Tripler wie ein schiichterner Waisentnabe, nnd sicherlich ist die Welt noch niemals vor die Mdglichkeit einer derartigen Um wäljung gestellt worden, wie sie durch die flüssige Lust geschehen soll. Jst es aber eine Möglichkeit? Das eben ist das große Fragezeichen Es bleibe aber Lin-vergessen daß mindestens ein gro ßer Theil der hier beschriebene-n Expe rimente von Triplerthatsächlich öffent lich vorgesiihrt worden ist« und das-, zweitens der Betrieb einer Maschine n it sliissiger Lust als ein sait accompli icrichtet wird dtt sit st Schrrilmmschieic als Telegkoph. Von F. O a el m a n n, Milwnulec. Eine Erfindung von weiter Trag weite ist Herrn F. Hackmann in Mil triaukee gelungen; es handelt sich um eine Schreibmaschine, mittelst welcher man Depeschen übersenden kann. Die set neue Apparat hat weniger Theile als die gewöhnliche Schreiknmschine, steseihr aber sehr ähnlich, und der Er si L r behauptet, daß ein geschickter Operateur 150 Worte die Minute iibermitteln kann. Man kann die Ma schine an jedem Orte einschalten, der telearaphisch mit einem anderen ver-— butiden ist und ebenfalls eine solche Michine aufweist. Diese neue Akt zu depeschirem schließt jede Verstümrne Der neue oaCmanttsAppatac. Geschützt-ihre dabei stets talt erhalten, also einer Abnutzung derselben entge genarbeiten. Ferner lönnte bei ge schickter Anwendung etn modernerTechv niker mit ein paar Wagenladungen slüssiaer Lust alle Flotten Europas in die Lust sprengen. Welche Forts, sag-. Tri ler, könnten der Sprenglrast wi der teben, die eine Ladung von Wolle oder Baumwolle, mit sliissiger Lust ge sättigt, auszuüben vermag! Wenn schon jeder kleine Feszen bieser neuesten Schieszbaumtvolle eine so getoaltigc Wirkung auszuüben vermochte, wie er oben beschrieben wurde, so kann man sech von der Wirluna einer 100 bi JOOO Mal größeren Menge qar leine Vorstelluan mehr machen. Nun aber zu den friedlichen Anwendungen der flüssigen Lust. Wenn ibre Beniitzunq Zum Betriebe von Maschinen weiter scitschreitei, so werden die Schiffe und die Eisenbahnziige der Zukunft selbst verständlich diese Triebkrast und keine » andere sich zu eigen machen. Die höcb iten Geschwindigkeiten würden unt.r völliger Abwesenheit der Hitze erzeugt werden« die besonders in den Maschi nenräumen der Dampsschisfe den Ae heitern geradezu menschenunwiirdige T Strapazen auserlegt. Ein Schiss und eine Lokomotive würden nur weniq stehlen mitzusiihren brauchen, vielleicht qar leine, wenn eine genügende Menge sliissiger Luft bei der Aussahrt mitge nommen wird. Aber nicht nur für die Technik, son dern auch siir die Gesundheitspsleae und sür die Heilkunde erwartet Tripler das Auskerordentlichite von der flüssi gen Lust. häufen in denen leicht ver derbliche Waaren aufaespcichert wer: den, können durch slüssiae Lust unter ksrößere Kälte versetzt werden, als die Goldaräber in Monder sie zu erdul den haben. Krankenhiiuser und Pri vatbciuser in den Tropen werben durch sie dauernd kühl erhalten. Die unne lieueee Kälte könnte zur Desinsection eon Krankenzimmern dienen, indem sie lung einer Depesche aus, und befindet sich an der anderen Endstation zufällig rein Operateut, so schreibt die neue Maschine automatisch. Herr Hackmann beschreibt selbst sei nen Apparat wie folgt: »An parallel und horizontal hängenden Messing: stiibchen besinden sich im Vordertheil der Maschine die Buchstaben und unter jedem Buchstaben ist ein Platinplätt chen angebracht. Nun bewegt sich unter dem Tastenbrett eine runde Messing tvalze mit Stistchen versehen, so daß, wenn ein Buchstabe niedergedrückt wird, das Platinplättchen mit einem Stiste der Walze tut-Berührung kommt. Da die Schreibtnaschine mit einer elek trischen Batterie versehen ist, wird ahn lich wie beim Telegraphiren die Vers dindnng hergestellt Berührt das Pla tinplättchen den Stift, so steigt ein Hammer auf nnd schlägt auf einen Buchstaben, der dem apgeschlagenen entspricht. Diese Buchstaben befinden sich aus einem Rad, rechts von der rati renden Walze, welches mit einem eben falls rotitenden Papierstreifen in Ber bindung steht. Jst ein Buchstabe aus demTastenbrctt angeschlagen, so schlägt der Hammer auf einen farbegetränkten Buchstaben Zwischen Beiden läuft der Papierstreifen, der die Botschaft anf nimmt." Wie beim Telegraph kann nun der Schreib: nnd Druckapvarat durch meilenweite Entfernung getrennt sein. Die Maschine arbeitet, sobald zwischen beiden Orten elektrifche Ber bindung hergestellt ist. - -—-—-s — Der Prinz von Wales soll anfangen seine Toilette zu dernachlässigen. Ob das von Modegigerln auch nachgeäfst werden wird? Dis-III Richard Croter in New York ist ge gen sssentltcheBibliothelem Er wünscht nicht, daß man nachliest, wie falsch er Shalespeare einri DieMansale Mai-toteA Bald werden Mäuse ein gesuchter Artikel sein und das Mausefangen eine lulrative Beschäftigung, denn die Fin digkeit eines schlauen Koper und das Rellamebediirfniß einiger Händler ha ben in England die Mäuse in intimste Verbindung mit dem wichtigsten Ve hikel der Neuzeit, dem Fahrrad, ge bracht. Jn den Schaufensiern Londong sieht man Räder, die entweder in einem Ständer stehend oder mit Stricken von l l l der Decke herabhängend, derart plazirt i sind, daß das Vorderrad sich frei dre- s hen kann. Direkt iiber dem Vorder tad, an der Leitstange, ist ein Maine läsig festgcmacht, dessen Verlängerung bis auf den Gutnmireifen hinabreicht. Der Boden des verlängerten Stückes wird direkt durch denGummireifen ge bildet und zwar so, daß der Reisen, ohne sich an den Wandungen des Kä sigs zu reiben, doch fest genug schließt, um das Entweichen der Mäuse zu ver hindern. Nun bringt man zwei Mäuse in den Käfig; sogleich suchen beide mit « der ihrer Rasse eigenthijmlichen Leb haftigkeit durch die Oeffnung, die zu der Verlängerung führt, hindurchzu schlüpsen, sie gelangen aus den Guin mireisen, der durch ihr Gewicht und den aus ihm ausgeführten tollen Tanz natürlich bewegt wird. Die erschreck ten Thiere suchen nun durch die Oeff nung wieder in den Hauptläfig zu ge langen, was ihnen nicht gelingt und so i dreht sich das Rad immer rascher. Die ’ einzige Schattenseite dieser ebenso ge nialen wie thierfreundlichen Erfindung ist die, daß der Schwanz der Maus sich zwischen die Käsigwand und den Rei sen tlemmen kann und als Bremse dient. Da muß dann freilich die menschliche Hand zu Hilfe kommen. Harizraves’ Fltnzncaschine. I Wiederum wird Anspruch erhoben, daß das Geheimniß des Vogelfluges entdeckt worden sei, und zwar kommt diesmal die Neuigkeit aus dem Lande der Butnerangs, wo Hargrave, der schon verschiedene Experimente mik Drachenballons machte, verkündet, daß die Art der Höhlung unter den Flügeln der Vögel den Luftwirbel beim Flugef verursache, und gleichzeitig den Vogei beim Schweben in der Luft halte. Er meint damit, der verdickte Flügelthcil wirke aus die Lust ähnlich wie ein Hinderniß, welches im Strome einen Strudel verursacht. Aus dieses Prin zip erbaute er seinen neuen Flugappa rat, dessen Obertheil einer Wagenplanc gleicht, während der kühne Luftschiffer selbst als Ballast darunter in eine Art Stuhl Platz nimmt, und durch eine Balancirstange, wie der Seiltänzer, sieh im Gleichgewicht erhält. Der Apparat ist vor der Hand nur in Form eines 9.Itodell5, mit einer Plane von zwei Quadratsusz und im Gewichte von zwei Pfund erfolgreic in die Lüfte gesticaen Doch Hargrave hofft, daß ein Dach von 50 Fuß Durchmesser auch im Stande sein wird, einen Menschen zu tragen. Der Erfinder arbeitet momeutan an eines «automatischen Maschine, welche den Aussteig erleichtern soll. Gelin t ihm dies, so ware em Fluexappart er under-» welcher jeden Oss ier ermö lichte Beobachtunan in der Höhe anzu ellen, ohne die Kosten einer Ballonfiilluug und Fesselung zu verursachen. Chinesische Uhr. Eine eigenthümliche Methode der Zeitmessung, die hauptsächlich inChtna und Japan, den Ländern der Feuer wertskörper und Rducberstdbchen. schon vor tausend Jahren geübt wurde, wird durch obenstebende Abbildung veranschaulichL Das Original dieler Abbildung befindet sich aegenwiir ig im Louvre zu Paris. Es besteht aus einem bronzenenDrachen, dessen Rücken inuldenförinikzl ausgehöhlt und mit Trägern zur ufnahme eines langsam glimmenden Räucherstaves versehen ist. Zwischen den Trägern ist in die Ber tiesung eine Eintheilung eingtaviett, so daß das glimmende Ende des Sta des stets die Zeit angiebt. Eine solche Uhr konnte außerdem zu einem primitiven, aber wirksamen We cker verwendet werden.f Zu· diesem Zwecke legte man quer iiber ein Stäb chen an der Stelle,. wo sich die Werk ftunde auf besagter Eintheilung be fand, einen leicht brennbaren Faden, an dessen Enden zwei Gewichte hin en. Unter diese wurde eine .klingende e tallfchale gestellt. War nun der Rän cherstnb bis zu jener Stelle verzehrt, fo brannte der Faden durch. die Gewi t tuaeln fielen dröhnend auf das e tallbecken und weckten den Schläfer. Entführung aus dem Sen-tu · Ein Engländer hat, wie man sich isn Konstantinopel erzählt, eine der schötp sten Damen aus dem Yildiz - Kiosk entführt und sich mit ihr nachs Indien geflüchtet. Der Engländer soll die Be kanntschaft mit dieser Haremsdame während des verflossenen mohaniedani schen Festes »LeilatEl-Kadret« (,,Nacht des Verhängnisses«) gemacht haben, in welcher nach choyamelrs Lehre der Koran vom Himmel kam und in der die Moscheen die ganze Nacht hindurch non andächtigen Männern und Frauen tiberfiillt sind. Zwar dürfen die Frauen aus dem Yildiz-Kiost nur un ter der Bewachung von Eunuchen die Moscheen besuchen, aber nichts desto weniger soll es dem Engländer damals gelungen sein, sich dieser Haremsdame zu nähern und ihr die Gefühle seines Herzens auszudrücken Ein durch Bakschich gewonnener Eunuch soll dann einen brieflichen Verkehr zwischen dem Enaläuder und der Dame besorgt und Letzterer auch heimlich in der Nacht die Pforten des Harems geöffnet haben. Als man am anderen Morgen die Flucht der Treulos en gewahrte, war es schon zu spät, denn sie befand sich auf einem englischen Dampfer. Thatsachb ist« daß seit damals die Pforten des Yildiz-Kiosk unter strengerer Bewa ung stehen, und daß mehrere Eunu in den Kerker geworfen worden sind. - —.-—-—-.- ..... — Ein qünstiacr Auswcis. Das erste Quartal dieses Jahres hat für die Bundesfinanzen mit einer sehr günstigen Monatsrechnung abgeschlos sen. Der Märzausweis des Schatz cxmtes zeigt ein Plus der Einnahmen gegen die Ausgaben von 813,731,224 den ersten Ueberschuß seit der im April virigen Jahres erfolgten Kriegserklä rung. Wenn auch der größte Theil des Märzijberschusses auf die Begleichung der Central Pacijicbahn Schuld zu rückzuführen ist, bleiben immer noch mehr als 82,000,0()0, die auf die Rech nung der Zolleinkiinfte zu setzen sind und es zeigt sich, daß der verstorbene Autor des jetzigen Zolltarifs, Dingley im Rechte war, als ex erklärt hatte, d s der neue Tarif allen regulären Bedür — nissen der Bundesverwaltuna aenüaen werde. Man sieht außerdem, daß das Land finanziell terngefund ist. Die enormen Ausgaben fiir Kriegszwese sind mit Leichtigkeit gedeckt worden Um übrigens ein Urtheil über die Fi nanzwirthschaft seit Ende März vori gen Jahres zu gewinnen, genügt ein Ueberblick dass Ausgaben für Heer und Flotte, vom April1898 bis April1 . Vor einem Jahre betragen die mona - lichen Ausgaben hierfür 810,000,0()0 Der Krieg brachte sie im Juli 1898 auf S48,000,000 und im letzten Monate betrugen sie s19,920,000, nicht ganz 8510,000,000 über der Friedensbasis Zur selben Zeit sind jedoch die Einnah inen gestiegen. Die Zollerträge für den soeben beendeten Monat waren EBOO .()3.«5,486, oder um 85,000,0()0 höher alg die im März vorigen Jahres. Die Inlandfteuern lieferten im vorigen Monate 822,671,107 oder um 10 Mil lionen mehr als im März 1898; die Hriegsfteuerri bezahlten demnaih fammtliche Ausgaben für Heer und Flotte-, während die reguliiren Zollein kUUfte urn ebenso viel in die Höhe ge CIAngn sind. Solckierart haben die Fi nanzen des- Landes einen Krieg über standen. « (W») Jn China ist es ein Brauch, mit den Leichen auch ein Häuflein Münzen zu begraben; schlaue Chinefen benutzen Brauch und Gelegenheit, um Falfchgelb loszuwerdem von der Ansicht ausge- - hkUd, daß die Lei de k ntcht erkennen lassen n Be mg ja doch.