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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 31, 1899)
Episode aus dem spanisch- amerikani schen Kriege VonD B Warten Man glaubt es nicht, wag ein Mensch in aufgeregten Zeiten aushält! Wenn man unter normalen Verhältnissen und als Landraite einmal zwei Tage und zwei Nächte nicht geschlafen bat, glaubt man schon berechtigt zu sein, sich ols »halbe Leiche« zu fühlen Aber wa sind zwei Tage ebne Schlaf gegen ei nen längeren Aufenthalt aus einemTors pedobootl Wer das Entmöbnen von Schlaf ler nen wollte-« der hatte auf den ameri lanischen Torpedobooten während deg letzten Krieges wahrlich genügend Ge legenheit dazu. Die Torpedoboote de: nrnerilanischen Flotte haben zwar keins-. Gelegenheil gehabt, sich in ihrer Sp zialiechtart besonders berdorzuthun aber in anderer Weise ganz Auf-erdr denjlicheg geleistet. Der Beginn des Krieges im April 1898 hatte mich alsMaschineningenie ur an Bord des Torpedobootes »Stat« ge bracht. Als ich an Bord lam, sah ich bald, daß hier ganz andere Verhält nisse berrschten als aus den übrigen Kriegsschifer Die amerikanischen Torpedoboote sind ja größer als die deutschen, auch als die alten englischen nbee sie sind nicht bequemer. Den groß ten Raum nimmt die Maschine mit den Koblenbuntern ein. Dazu kommen die Vorrathsräume siir die Torpedos, und die Munition für die Revolvetkanonen, nie verschiedenen Maschinen fiir Steue rung, Krone, Lusttornpressron, dazu der Proviant, das Betriebsmaterial u. s. w. Es bleiben im Schiss nur vorn und hinten lleine, unglaublich enge Raume übrig, vorn wohnen die Mann schaften, hinten die beiden Ofsiziere, -et Jngenieur und der Obertorpeder. Die ganze Besatzung betrug zwanzig Mann. Das Glück war uns Leuten vom ,Star·· zu Anfang hold. Wir ginge-n sofort nach Ausbruch des Krieges mit der Flotte von Keh West nach Harrna und von dort nach einigen Tagen mit Depeschen nach Kett West zurück. Auf dem Wege dahin gelang es uns, ein spanisches Handelsschiff aufzubringen, und nicht nur der Erfolg machte uns stolz, sondern auch die Ansicht auf Pri: sengcldern. Mit« diesem angenehmen Ereigniß schlossen aber die vergnüaten Tage ab. Wir kamen zurück nach Ha dana und nahmen daselbst an der Blo-: ckade theil. Von allen nichtswürdigen Teufeln ist und die nichts-würdigste Leistung dieses und die nichtswrdigste Leistung dieses Spezialteusels ist die Erfindung der Blockaden Wir hatten den ganzen Tag unter Dampf zu liegen und daraus zu lauern, ob nicht die spanischen Kriegs schisfe in Havana einen Ausfall machen wurden. Das fiel ihnen aber nicht ein. Nun hätte man ja bei Tage, wo es gar nichts zu thun gab, schlafen können, wenigstens stundenweise, das war aber deshalb nicht möglich, weil es im Jn nern des Schiffes so heiß war, dasz man beinahe wahnsinnig wurde. Wir befanden uns- unter dem Wendetreio des Krebses, in der heißen Jahreszeit, in einem engen Schiff, dessen KesseiTag und Nacht Höllengluthen aus-strahlten hätten wir nicht Neger als Heizer vor den Kesseln gehabt, wir hätten den Dienst mit Weißen nicht aufrecht erhal ten können. Aber selbst den Negern iourde es zu oiel Wenn man also am Tage schlafen wollte, dann mußte man es auf Deck versuchen, wo aber die Enge und noch mehr das beständige, schwere Rollen des Schifer jede Ruhe unmög lich machte. Damit das Torvedoboot seinem Zweck entspricht, ist es sehr schmal fgeetbliant und des-halb ein Spiel der We , wenn die See nur einiger maßen unruhig ist. Lie t man aber dabei noch still, so bewegt ich das Boot wie eine Schaulel Man schlief ja in folge von Uebermüdun doch, das heißt man »döste« im Halbs las so hin, aber man wurde nicht dadurch gestärkt, sen dern auf die Dauer nahezu wahnsinnig vor Nervosität. Nachts waren unsere Torpedoboote in beständiger Bewegung Wieviel sal schen Alarm gab eH in der ersten Zeit, bevor die Mannschaften noch ruhig ge worden waren und sich in die Kriegs verbältnisse einigermaßen eingelebt Hatten! Solch eine Alarmirung kvar im höchsten Grade gefährlich siir ung Torpedobootr. Eine furchtbare Erre gung entstand jedesmal in der Ell-cla deflotte. Es- wurde dann sofort ge feuert und zwar von den großen Schif fen auf ung, weil sie uns für feindliche Tcrpedoboote hielten, und selbst die Boote untereinander beschossen sich. Wir konnten nämlich Nachts keimt-ich tet führen, sonst zogen wir das Feuer der seindlichen Batterien auf ung. So kamen in sinsteren Nächten auch unver meidliche Zusammenstöße vor, lurzum, man tam aus der Aufregung nicht heraus. Unser Kommandant, Lieuiei nant Gissard, sah von dem mangelnden Schlaf tm Gesicht schon ganz grün aus, und wir wagten alle nicht mehr, uns ·m Spiegel zu besehen, weil wir uns tot unseren eigenen Gesichtern fürch teten. Dann wurden wir von Havana weg geschickt, und es kam für uns die Zeit des Depeschensahrens. Wochenlang waren tm Tag und Nacht unterwegs-. Rakärlich kostete jetzt der Haupttheil M Dienstes an Bord auf m r, und ich W fast dabei gesamm- war W als wir dann zur Blo ade von tin o heøtbert wurden. wo der Admiral Cerveta mit seinem Messe-W yTorpedobooten aber noch härtere Nüsse zu knacken, als die von Hat-auch und nach kurzer Zeit brach an Bord bei Vorgcfesten und Untergebenen völliger Stumpfsinn aug. Wenn die Leute erst vom Schlaf befallen wurden, dann waren sie gar nicht mehr zu erwecken. Sie brachen dann zusammen und blie ben liegen, als seien fie todt. Es gab auf keinen mebr Verlaß. Als ich eines Nachmittags von einer Revision aust« der Maschine lam, fand ich vor der Schievetbiit, die zum Offi zierslcgig fiihrte, den Heizer Josh iiAbtiir·-,ung für Jofuku schla end lieaen. Jofh war ein Neger, der fo eben von der überaus anitrengenden Arbeit vor den Kesselu abgetöst wori den lrar und offenbar bier vor der Thüre zur Offizierslabine eingeschla fen trat. Vergeblich waren isieineVers suche, ibn zu weiten Ich miifite ein paar Matroien boten, die Jofh in sein Logis schleppten Ver Perser hatte sich durch sein Einschlafen .«:ne5 Vergehean Regen die Schiffsordnung schuldig gemacht, und ich mußte ihn bestrafen. Das war grausam, ja eigentlich deriiunftwidrig, denn der Mann war eben vor Nr schöpfung nieder-gebrochen, aber die Schiffsdiziplin fragt nichts nach sol chen Dingen. Sie verlangt, daß im Schiff jedes Ding und 1eder Mensch fich jederzeit auf dein richtigen, vorge schriebenen Platze befinden. Was sollte daraus werden, wenn jeder nach B-— lieben sich dort hinlegen wollte, wo esJ ihm paßte? Die Diseiplin mußte ge rade fest in diesen kritischen Zeiten am allerftrengsten aufrecht erhalten werden, ich mußte also über Josb eine Strafe verhangen. Diese konnte unter den obwaltenden Verhältnissen in nichts anderem, als in Strafdienst vor den Kessetn bestehen. Ein noch größerer Unsinn! Der Mann fiel selfon uni, wenn er gewöhnlichen Dienst halte, nun bekam er noch mehr Dienst, und wenn er dann umfiel, natürlich wieder Strafe-! Eine Stunde später lag ich in mei ner Kabine und schlief einigermaßen, weil wir in voller Fahrt nach Osten waren, um die von Europa her erwar tete Flotte zu suchen, als ich von einen-. lauten Geschrei geweckt wurde. Ich fuhr aus meiner Kabine und sah beim unsicheren Licht der Lampe, welche den Gang erleuchtete, zwei Gestalten. Die eine leg am Boden, und die andere schlug erbarmungglog auf sie los. Außer mir war auch der Kommendrnt Giffard ank- seiner Kabine gestürzt, und wir brachten die beiden ausein ander. Die eine von ihnen, die passive. war Josh, die andere unser Torpedor Gramsbh Letzterer war nach seiner Kabine gegangen, nrn sich niederzule gen, war aber über den wieder im Zwischengang schlafenden vah gestel pert. Den überaus nerdöfen Gramss by hatte die Wutb erfaßt, er hatte das kurze, scharfe Entermeffer gezogen und mit dem Stiel erbarmungelos aus den Neger losgeschlagen Wir rissen Gram-by von seinem Opfer sort und sperrten ihn in feine Kabine. Josh war derartig zugerich tei, daß ein Weißer bewußtlos dage legen hätte. Er hatte eine Anzahl von hieben auf dem Kopf. schwere Hiede auf der rechten Schulter und Brust. Wir verbanden den wimmernden Josh, gaben ihm einen gehörigen Schluck randn und schickten ihn dann nach seiner Koje. Mit Gramsth der un terdeß eingeschlafen war, wollte der Kommandant am Morgen ein energi sches Wort sprechen. Die ".··.tfregung hatte mich munter gemacht; jetzt tlappte ich wieder u amrnen und fiel in einen dump n Schlaf. Da ich bei der Ablösung der Heizer um zwei Uhr Nachts zugegen sein wollte, hatte ich befohlen, mich um diese Zeit zu wetten. Dies geschah, und ich ermunterte mich mit einigen Güssen Wafserål über den Kopf. kleidete mich vorschriftsmäßig an und verließ meine Kabine. Als ich in den Gang heraus trat, sah ich eine Gestalt durch die vordere Schiebethiir eilfertig dahin huschen. Jch hätte glauben lönnen, es ist Josbx aber der lag unzweifelhaft im Wundfieber in seiner Rojr. Um fo mehr rrsar ich erstaunt, Jafh richtig un ter den Ablösungsmannfchaften zu fin den. Er erklärte. der Schlaf habe ihm so wohl gethan, das-, er wenigstens ei nen Theil feiner Arbeit verrichten tön ne. Jch fragte ihn, ob ich ihn oben nicht fceben gesehen hätte, aber er entgegnete, er fei dirett aus feiner Koje in den Ref felraum gekommen. Ich war mit meiner Revision zu En de, hatte alles in Ordnung gefunden und ging aus der erfticlend heißen Luft cm Deck, un-. etwas Matgenliihle zu ge niefzen. Ich fand den Kommandansn oben, da dieser die Wache hatte. »Gut, daß Sie lonimen!« fagte er. »Sei-en Sie doch einmal dorthin in der Filchiung in welcher ich meinen Arm a te.« Ich blickte in der angedeuteten Rich tung auf dass Meer hinaus, und fah zeitweile Funken in einiger Entfernung aufsteigen »Wofiir halten Sie dass« »Es ift unzweifelhaft ein großer Dainpfer und zwar mit wei bis drei Schornsteinem dessen Ae el start ge fenert werden« »Das meine ich auch! Der Dampfer ifi ein paar Sees-teilen von uns ent fernt, legelt aber in uns entgegengeer ter Richtung. Ich will mich doch über zeugen, wer dort spazieren fährt. Ein nukerikanifches Krigifehiff sann es nicht fein, denn vom tien her is seines tin erwarten. Daß ein Handelns-n pitk auch ein Male-, is sahe an der Siidtiiste don Cuva entlang sahren sollte, glaube ich nicht. Er wate gar zu sehr der Gefahr ausgeseht, l- esehossen zu werden Dann aber nat dieses Schiff dort teine Lichter Warum fährt es olme Lichter-, treun es ein harmloses Schiff ift'5·' Jcki knusrte Giiiard zugeben, daß er rea« Mir-. »Tai nat auch mit ihm ein verstanden« daß unsere Leute aus dir Posten gerufen werden müßten, und ging selbst hinunter, unt den Leuten zu sagen, das-, wir vielleicht bald die äußer ste Kraft der Maschine brauchen tönn ten. Die Andeutung, daß ein ieindli wes- Schisi in unserer Nähe sei, mach te die Leute aufgeregt und damit mun ter. Als ich in meine Kabine ging, unt meinen Revolver zu holen, begegnete ich Gran-Ihn Er schnallte sich die Leder tasctie unt den Leib, in welcher die Tor pedoziinder sich befinden, die der Tarpe der, kurz zuvor der Torpedo alæehh auf die Vorderspitze des Gefcho ec- auf schraubt Als ich wieder aus Dect lam, fand ich dcct gewaltige Spannung und Er wartung Man war ith fast über zeugt, in der Nähe eines spanischen Kriegsschifieg zu sein welches den Vor trad der spanischen Entsatzslotte bild-: te. Wir hatten unseren Kurs geändert und dampften schräg seitwärts von dem Danipser, dessen Funkenaarben wir im mer noch zeitweise sahen. Jn sehr tur zer Zeit mußte die Morgendiimmerung hereindrechen und bevor diese da war, mußten wir in der unmittelbaren Nähe des Feindes sein ,,Volldampf!« tommandirte ich durch den Telearaphen in die Maschine hinunter. Der Kurs des Bootes wur de so gesedL daß wir hinter den Feind kamen. Wir wollten sehen, soh er am Heck, am hintersten Theil des Schiffes, die Signallaternen des amerikanischen Schiffes hatte. Um nämlich ungluclliche Betwechs lungei zu vermeiden, war es bei der ameritanischen Flotte Befehl, daß bei Nacht alle Kriegssahrzeuge soweit sie das ohne Gefahr thun konnten, am heck vier Laternen übereinander in den Far den roth, weiß, roth weiß führen soll tell. Der Daiiipfer, den wir umlauerten, fiihrte diese Lichter nicht. Es war aber tein Grund vorhanden, diese Lichter nicht zu fuhren, wenn das Schiff ein nineritanifches trak, denn der Feind Ivar nicht in der Nähe. Vielmehr hatte das Schiff allen Grund, die Laternen gerade jetzt auszuhängen, denn wenn es ein amerikanische-J war. mußte es wissen, daß ec— sich in der Nähe unferei Flotte befand und daß fehr unangeneh nie Verwechslungen möglich wurden. Das Schiff fiihrte aber tein Licht, folg lich war es ein spanische-. Es tain auch aus der Gegend, aus dein wir den Feind erwarteten Wir näherten uns ter Statut-ord feite des feindlichen Schiffes. Wie ein Fuchs-, der feine ahnungålofe Beute be fchleicht, pirfchten wir uns an denFeknd heran. Die Umrisse des Schiffes wur den ini unsicher-en Lichte des Morgen grauens sichtbar. CL- war tein Zwei fel, wir hatten ein Kriengchiff vor uns-, das fah man deutlich ani Bau und an der Tatelung. Sorgfaltig wurde noch nach then gespäht, ob nicht noch mehr Schiffe folgten, aber das Schiff war das einzige. Wohefcheinlich ein Apisti, welcher der feindlichen Flotte weit vor aus war und unfere Flotte befchleichen wollte, urn sich über ihre Stellung zu unterrichten Der Torpedo ift aus demJnnenrauni des Bootes an Dect gehißt, und derTor peder überzeugt sich, daß er mit terri primierter Luft gefüllt ist« die feine Schraube treibt, wenn er in das Wasser gelangt ist« Wie er gleißt, der geil-ki che Bronzetörper diefes furchibaren Fifchtorpedos! Der Torpeder fchraubt vorsichtig die BleitapfeL welche den Zunder enthält. auf die Borderfpihe des Torpedos. und dieser wird vorsich tig in das Laneierrohr gefchoben. Alles ift fertig, uni den Torpedo loszulaffew Mit feiertichen Gesichtern stehen die Leute vor dein Laneierrohr. Eine fie berhafte Spannung herrscht an Bord Lieuteiiant Giffard steht felbft arti Pu der, um unfer Boot in vie gunsrigne Position zum Feinde zu bringen. Aus vierhundert Meter haben wir schon die Möglichkeit des Schusieg, ivir sind auf dreihundertMetcr Exeran und gehen noch näher. Der Rauch aus den dreiSchlo ten des seindlichen Dampfers zieht nämlich zu Wasser nach unserer Seite hinüber und bildet für uns einen ver nüllenden Mantel. Mit dem zuneh menden Dämmerlicht sieht man die massige Figur des Feindes ganz deut lich Vortreffliches Licht zum Zielen sin nie Taro-ne Auf zweihundert Meter fini- wir an den Feind heran! Jedes Heri schlägt wild auf unserem tleinen Schiffes Eine Feuergnrbe fiiifrt aus dem ei nen unserer beiden Schornsteinr. Drü ben beim Feind ist man ausmertsanil Ein Gewehrschnß fällt dort als Alam sei-heu Der Torpeder liegt auf dein Lan cierrohr, um sein Ziel sicher zu neh men. An Bord des Feindes blitzt es aus, zwei-. drei-. viermal! Sie feuern mit den Revolvertanonen aus uns! »Torpedo aust« ruft LieutenantGif ford. Der Torpedo fchieszt in’s Wasser. «Volldamps nrück!« telegraphiere ich nach der Mai ine, denn wir sind u dicht am Feind, de en Revolveegeschil - gransten rechts un links von uns in s Waesser tiaschtk Seh ine nip en rettensru ö t de O ard plsillch cui un strnßtt Ehr-ers stem Dru« ergreift er meinen 7 Am Heck des Schiffes, das im näch sten Augenblick det Totpedo ver nichten muß, sind die amerikani sckten Lichter roth, weiß, roth, weiss ausgemacht Wir haben ein gsnetilanisches Kriegsschiff ange schotten — unsere Kameraden ni: Freunde haben wie dem Untergange ges lweiliil Schweige-Idee Entsetzen herrscht anf dem Teä tses »Star«. Wir lisslten den All-ern an in Bestürznng, Anweis lung nnd Ermattung des Schrecklichen das kommen muß. Im nächsten Augenblicke wde es lea cken, eine Feuemarbe wird anssteiqen, nnd dIC Cckiss auf dem unsere Biii der nnd Kaki-toben sich befinden. aeht unser. Es ist ja nicht anders triöqlichk Wir waren ganz dicht heran, der Schuf-. usnsk unfehlbar sitze-is Welch’ entsetzliche, hekzzetrsiszeudt Angst man doch in weniaen Minuten durchleben konn! Welche entsetzliche Gedanken kann man in wenigen Ze liinden tsurckidenlenE Aber e·.« erfolgt keine Explsispn Sollte der Ivrpedo ein sogenannte-r Kozssgänger gewesen sein? Es tornnt nor, daß Insoweit-ro Lungen sich beim Abschicszen des Toren tos- verschieben Wenn der Tornebo dann ins Wasser stillt, so gebt er nickt qerateaucs weiter, sondern sentreetn hinunter cui den Telteereebodeik Sollte dieser Fall hier eingetreten sein? Wir sangen wieder an zu hoffen. Das Setiss drüben bat setzt die Stece passiert, an der es sich mit dein Torvedo hätte trenzen miässen Wir setzen ietzt am Heck selbst die mirerilanischen Lic ter, dann dann-sen wir dem Schiffe in eiliger Fahrt nach und rufen es an. Das Schiff ist der amerikanische Kreu ze: ,Bussala«, der vkn Vortnriszo tot-:mt. Er xkeilt uns rnit, daß die spanische Ersatzslvtte nicht mehr Eintei wegs ist. Der ,,Bufs:.slo« gebt ine Bt«netareslotte. Wir bleiben zurück. Gifiard will nach unserem Zorn-da fueken Tuzn müssen Irir das Iaqesliebt ab warten. Jch get-e nach meiner Kabine. Wenige Minuten sröter ist Grause-n bei mir. Er sieht bestürzt ans nnd bitter ur-: Verschnpiegenbeih da er mir etwa-:- tvicktiges answer-trauen habe. »Sehen Sie einmal die Zünder fiir tiie Iesrpedas ein, die ich in meiner Ja sazc bier iabek" Jch betrachte die siinf Juni-er die nrch in rer Tasche eint-Ul den sechsten hat Gram-ebe- cns den lege-· gelassenen Torpedo geschranbt. Jch ent deete da allerdings das Geheimnik warum ter Torvedo nicht losgegangen ist. Ein solcher Torvedaziinder bestelzt aus einer tiinnen Vierter-seh die zum Sei-use siir eine Glastapsel dient, die in die Bleitapsel hineingesetzt ist. sen der Glastapsel befindet sich ein Gemisch von chlursaurem Kalt nnd Zucker, ou szerkem einaebettet eine iieinx dünn-. geschlasseneGlasröhre« die miiSchwesel saure gefüllt ist. Stöskt die Bleitavsel der Züntsung an der Spitze des Tarpe dos an einen festen Gegenstand so wird sie eingedrückt, die tleine Glas-tönte mit Satweselsiiure zersptittert, die Schme selsäure fließt aus-, nrischr sich mit dem Zucker und kein chlarsauren Kali, unl enetzgt dadurch eine Flamme. die in das Innere des- Tsrpidos schlLiZt nnd die Sckiesxbansntrsrslle, mit der er gela den ist, zur Explosion bringt. Die siinder nun, die mir Gramtzbn vorzeigte. bestanden nur aus Weiten sei-. die Glesisröbren nebst Füllunq ma ren berausgeschtaubt Der Torpedrx war also ohne Ziinder abgegangen — zu unserem Glück. »Die Tasche mit den Zijndern deinen immer qetsrnuchesntio in meiner Chin ne,« fuhr Greikngbn fort. «(4"5 muß se n.and die Bänder aus den Bleilapseln berausqeschrciuw beben. Wir haben einen Verräther an Bord! Soll ich den-. Konten-Indern- Uselduna machen?'· Mir larn sofort der Gedanke dess; Josb die :,ünt-er berausgeschraub. nat te, uns sich siir die rohe Mindeiridlunq en röcken Unt den Torveder in Utraele genlzeIten zu bringen. Jch hütete mich aber sehr wohl, meinen Verdacht aus ;1!fr«rechen, denn erstens- konnte ich Jose. nächt nachweisen daß er. während wir set-liessen, in te: lKeil-im des Totxse dere gewesen sei. unt zweitens bnite die rachsüchtig-. bondlunes des quxiertz ein grosietz Unglück verliitet, nnd wir waren ihrn eiesentlich noch Dank schul dia. Jcls rieth Gxarnst sreundsssrsssklich, über die neu-re Soche den Mund zu halten. Kam es heran-, dufi der Zün der nicht in Ordnuna gewesen um«-, so wurde er wesen arober Nachlässiqteit iin Tienst schwer bestraft. Er war aus alle Fälle tcsür verantwertlich, daß seine Sünder sich in gutem Zustande be senten. Er stimmte mir zu, rson einer arosien Last befreit, unt- ltolte sich neue Sünder aus kein Miinitionsrauni· Daan schlosi er die Tasche in seiner Kerl-irre in einen Koffer ein, was er eigentlich schon still-er hätte thun sollen. Wir gelobten uns gegenseitig Stillschwei gen über die UngeleoenlxeiL — Lieutenont Gissard war sest über zeugt, daß der Torpedo lein Knvfgörk ger ewesen sei. Er beschloss, ihn ans-« zufifchm Als es völlig Tag war, suchten wir die Gesund ab, in welcher, pbne die Rachsucht des Sieger-, die amerikanische Mariae wahrscheinlich einen Kreuzer nebst mehreren Hundert braven Seeleuten verloren hätte. Aus Decl besuad sich alled, was dienster war, um Ausscheu nach un serem Tosvedd zu holte-ex Auch Josls Mr anwesend, und alt ich ihn heim slltb beobachtete« laue es Ielr vor, als habe fein Gesicht einen lehr qespannlen Ausdruck. Pliiklichspmna Joihsübet Boer · ! » si der Mgpet vertückl?« schn Gif atd und ließ die Maschine anhal ten-. Josh schwam aber mitleäfligm Stößen csuf einean Gegen stands im Wasser los, at unseren Tor Pein-, den seine scharer Unzen cntdut yama- Jeys halte er ism erreicht. H lzielt sich ou der lchlanlgedauten Röhre fest un« schmiedet-. sich mit dem linlen Amte .-n!lommernd. mit der Rechten »den Ziindn c«b. »Welche Vorsicht von Dem Lilig«1c:!« tief erfreu- Lieulcnonl GUme Wid licl. der Kerl verdient eine Belohnung wegen seit-ec- Mnlhes und feiner Unt fich:. Jus Ting hätte selbst uns noch gefährlich werden können, wenn wir Da gegen usmunlen!« lfg wurde Jole da die See leise m lyig war, ein Tor ,-ugen.)otfe:«v »sc-: e: Im- tm Tom-do schuan und Alexer und Impedc kamen glsictliey at Bord-. Je- Torpldv war ganz unbefmädizm leidet-, leider Nile Josh den abges sclemuvteu Ziindet beim Absfirmben in das Wasser fallen lassen. .«. lsxifiarr nor ärgerlich darüber-, denn nun trsnnte mai nicht feftftellen, like-: halv der Tores-des eigentlich ver-sagt nat te; aber sein Fluchen half nicht-z Jofh n-· rre des-n Amer belobt und erhielt von ten illianufchaften den ehrenvolle-n Beinen-ten »Trrpcdo-Jr-fh". Mai-, be wunderte den T·..suth. mit dein er sich dein pelcstcnem Jnii einem Bänder ver feienen Iesrreko in Wasser qenäbcrt hatte. ch trufxte genau. wie windig est-« mir des-«- Necires Ruhme biftellt war. und tagt-« ihm auch bald darauf unter oier Augen, ruf, er ein Schrift fei, der ver diene, gehängt zu werden. tefr qrinite blos-. Wac- follte ich thun-? Der schwarze Kerl tatte tae Unglück, daß wir den »Buffalo« in Grund bohrtem verbinderi. tlnt feinen unverdienten Ruhm n;uf,te ich ibm alfo lassen. - — So sonderbar spielt das Schicksal. nnd mi: solchen Kleiniateiten soirtt cis! Jollk wurde bald derauf »wegen fei nes- beniiefinen !·Isuthes" zum liest-tref fizier tiefkrdert nnd auf ein Schlacht fcbifi mer Wir waren froh, als wir ihr los traten — Der sieben-einem aan Dichter Haares. — Große- rluffetren erregt gegenwärtig in England die Veröffentlichung des Briefwechfels, den Robert Beowning nnd Elizabeth Barrett in der Zeit ihrer erfien Betanntfehaft bis zu ihrer heim lieben Verheirathung im September 1816 geführt haben. Browning hatte. nachdem ihm feine Frau im Jahre 1861 gestorben war, diefe Briefe sorgfältig gesammelt nnd aufbewahrt, nnd fie. mal-read er feine ganze andere Korre frondenz vernichtete, feinem einzian Sohne kurz vor feinem Tode mit- den Worten übergeben, er «tönne nrit ihnen erinn, was er wolle«. Der Sohn R. V. Brorvning hat sie denn jetzt in zwei frarten Banden veröffentlicht ljin au« feeroermtlieber Reiz eeht von diefen i:ti-nen Briefen aus; jede Zeile ift io rein ·nenfcklich, ift reich en txt-Unten, an Empfindungen Wie ein Roman lielt sich die bewegte Gefchichte ibrer zartzn und tiefen Liebe. Sie beginnt mit einem Briefe Brote-nirqu den die er am 1(). Januar 1845 von New Greif-» wo er bei feinen Eltern lebte, ««"fei«.rieb. Er tcnrte Tcliifz BareettsTichs tungen nnd » ·«««- Nin ibr durch id ren Liede-. " --b·sirt. ,.th- iietze Ihre Gebt-Its or. Hagen " beginnt er, nnd er iiizt Lunis-. »und ich liebe Sie weis-X Tnnrs spricht er den Wunsch eint-, sie zn sei;en. Die Tkickxterin schrieb tlar und ireiniiittxig zur-Zick: Andern icka mein Leben der xiiittiicken Dichitunst geweiht inbe, so wei« meine Liebe nnd Ergebunn zu ihr eI vermag, muß irik eine erqetsene Be tounderin nnd Schülerin Ihrer Werte fein-. Da- siihite ich mich entdan Jttnen zu sagen --- und ich sent es.« Von dieser Zeit muri-en wöchentlich B.·irse zwischen ebner-. ansqetnnsch , bald aber iamen sie töniich unt- sogar ztreirnal des-s Tags. Eiiznbeth icktrieb von ihren Gerichten und Ihren Ideen Bronsninq von seiner Arbeit und von ver Weit, die lernen zu iernen ibre dauernde Kräniiichieit sie ver i)inte«.ie. »Sie sind Paraceisus Uno icii vin eine (5infiebierin,« schreibt tie, »unt- eran Sie von der Gesellschaft schreiben, läßt mich su manches in inei neni nnis Jbrern Leben vergieickien Sie sein-isten des Lebens Becher voll ne irunien zu toben, mit dem Glorie der Scsnne daraus Jch habe nur inner lich gelebt Ich wuchs ans dem Lande« hatte teine gesellige Verbindun gen Jn Büchern und Träumen lebte ich, uno des Leben imhcuse schien nnr sonst wie die Biene im Greise Im knick- zu samtnen-« Erst tm Mai ek leuiisie sie Brote-nisten sie zu bestens-en Nacht-ern er sie gesehen, scheint er einen zu glitt-enden Brief geschrieben zu ha sbem der vernichtet worden ist. Ihre Antwort giebt Ausschluß über seinen Oentseelt. »Sie haben einiqe über schwiin iiche Sachen gesagt, die Sie nicht w der sagen tsiirsem sondern für immer vergssen niiissenx sie sollen zwi schen uns iden vergessen sein wie ein Drucksehiee zwischen Ihnen und dem Puck-drucken Und Sie werden das siir mich thun. die ich Ihre Freundin bin (S-ie haben keine treuem —- nnv ich bitte ei. weit es eine unerlitiziiche Be dingung-site dieIreiheit unseres weite ren Verkehrs ist z. .« Bronneinei iain W tm Asche- ic Its-s fee sich ist-seu desto mehr Brit se schrieben Sie einein-« der. iceste intinier wurde deren Ton. Endiiiii toninit euch des Wort Liebe irr die Briefe. »Ich habe es inie nie träu nen lassen,'« schreibt Broivniiiei, »daß ich Jbre Liebe erringen werde Ich kann tieseß Wort tauni nieder-schreiben, »so wenig entsprechend uiid so unmög lich scheint es zu sein« Große Hinde r nisse stellten sich von Anfang an ilirstr sVeibindung entgegen. Außer der 4streinliieit der Eiizabeth gab es auch finanzielle Schwieriateitenx Broioniner ttiatte nie siir Geld geschrieben, istiza jbetti tiatte nur wenige hundert Pfund jiiiiirkich Tie Hauptsache ivar aber der «Wideiitsiiid des Vater-» der sich darin eins nicht entschließen wollte, seine stin der eins seinem Haufe ziehen in las sen. Elizabein ti-.itte zu Ociiise entsetz liche Szenen iiiit einer Schwester sind !geineicht, die iich euch wider den tlijilleii Idee Vaters veitodt nnd aus dessen Ve sfetzl Alles ausgegeben lieittr. Sinn-r ltotiten sie sich heimlich, und um Wen Schwestern den Zorn jin-es Vaters zu Hei-sparen. theilte sie re niin einmal die ssen rnit. Von da ab sind ihre Briese die ian erklärten Brniiiteriteri, die sich trotz soller Hindernisse heirathen wollen. thi ;zalietb litt natiirkiemäsi unter dieser Heinilichteit schwei, und iiireBrieie sind voll von Befürchtunan nnd Eli-Verirrun get-, tosr durch irgend welcer »Tai-il zdesr wahre Grund seiner Besuche ein Deckt werden könnte Da itire Gesund heit sich ietzt bedeutend gebessert hatte — Esik toniite wenigstens aussahrrn nnd kurze Speziesniinge machen ——-, so be ischlcissen sie sich heimlich zu heirathen .und tiariii später iortzureisen Dies est-schob am 12. September Die juan Frau lehrte in desg väterliche Haus zu ,riiet. Niemand batte eine Ahnunki ir.i Hause; den cfiiering trug die iunae Frau in der Insbr. Jn den Briesen ist sent viel von ten Reisevorbereituneien die Rede. Am Ad. September reist darin teuii junge Paar heimlich ab. Sie iieszeii sich in Florenz nieder, ivn sie siinszebn Jahre die zu Eiizabeths Tode lebten, Dann ging Broivning nach Lontson zurück Tser Vater vereinb sei ner Tocksier nie, besonders der sie einen Mann oltne Vermögen geheirathet liet te. Er liai sie nie wieder gesehen, nnd er nat keinen ihrer Briefe, ir: denen sie kurn Verzeihung bat, eieössnet. i Eier streitet Borste-I Rep Tuhdenr an der Thatsache nrmt zu zweifeln ist« dass Morschall Ren am 7. De einher 1815 im Luxemburggarten zu aris erschossen wurde» tauchte nach; her doch wiederholt das- Geriicht auf. es set nur eine Scheineretntion vor-genann men worden. nnd der Marschall sei hieraus mit Wissen und intEinoerstiind nisi nrit der französischen Regierung nach Amerika entstehen. wo er wäh und vieler Innre eine Schule gehalten habe und hochbetagt im Jahre 1846 gestorben sein soll. Ein ameritanischer Schriftsteller hat es sich zur Ausgabe gemacht, zu ersah ren, woher dieser Glaube komme, wel cher hauptsächlich in ganz Nord-Cato lina verbreitet ist. Er hat dortige alle Einwohner ausgesucht« frühere Schllier des angeblichen Mars-Volls. und aus diesen und anderen Quellen eine Anzahl interessanter Anctdoten gesamnrel:, welche die letzten Lebensjahre des alten stanzosischen Herrn betreffen, der jeder— mann von der tschttzeit seiner Ansprüche aus Namen und Titel des Marschallg Ren zu überzeugen wußte. Man kannte ihn in ganz Nord - Carolina als Peter Stuart Neh, einen »vorziiglichen Schul rneister und Matnernatiter«. Für ge wöhnlich war erseht schweigsanr und «««-ilfanr. was sein detgangeneo -.,... sber hin und wieder, wenn ihm -... «—,..«xte durch ein paar Er lragliiser Wezn gelöst war, dann »tätttpite er seine Schlachten noch ein-· mal durch«. Bei solcher Gelegenheit theilte er einem isolvttel Hinton alle Einzelheiten seiner Scheinhinrichtung mit. Er erzählte ihm. daß site dieselbe nur Soldaten gewählt worden seien, die sriiher unter seinern speziellen osknts mando gestanden hätten. Sie hätten den Befehl erhalten« über ihn hinweg in die Lust zu seuern. Man habe ihm diese Anordnungen durch einen Ossizier tnit getheilt. der ihn von seinem Gefängnis nach dem Luretnbnr aarten brachte Als die Salve siel, ha er sich zu Bo den geworfen» das Gesicht zur t·7,rd?, wie es ihm dieser Osfizier eingeschärst habe. Die anwesenden Regimentgitrzte hätten ihn dann siir todt erklärt und daraus sei er zur Beerdigung seinen Freunden übergeben worden« die ihn vertleidet nach Verdeetu brachten Hier habe er sind aus einent iiaussahrteischiss nach Charlestcn eingesckiist, tvo er atn letzten Februar 1816 gelandet sei. Die Nachricht von dem Tode des « er zogs von Reichstadt wurde dent a ten Hirt-n während der Schulstunde durch den Brief eines alten Freundes tttitges theilt, der in Jersey wohnte. Beim Lesen dieses Schreibens verrieth er eine außergetvöhnliche t!rregung. Er wars den Brief aus die Diele des Schulzitn merk-, trat tviithend daraus und rief: »Der taiserliche Prinz ist todt. Jetzt sind alle meine Hassnungen verttichtet!« Er entlieb sogleich seine Schiller und aab ihnen eine san-te Woche Ferietn Er starb am M. ltoder 1846 im ause einer-« Freundes zu Ratt-an. Die ehten merkwürdigen Worte des angeblichen Marschalls lauteten: ,.Bessiere·s ist ge fallen, die alte Garde ist besiegt — seht will ich sterben!" · Einige Jahre nach seinem Juden riebteten ihm mehrere seiner Schiller auf seinem Grabe eine Mannen-seh welche noch vor nicht lange-e seit zu »se hu III-. ,