Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 31, 1899, Sonntags-Blatt., Image 12

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    M
Drei Wes-deren
Von Anastasius Grün.
TG ziehen drei Gesellen in·3 Weite hinaus-.
li- litt sie nimmer nn engen Hang-:
liin Jedes doch nahm was Liedes mit sich,
Das hegt er nnd pflegt er gar inniqlikt).
Der Erste ein wackerer Goldschntied wen-,
Der trug ein Ringlein ans Liebchens Daue,
Des hat er siesaszt in Gold und Stein
lind ihren Namen gegraben darein.
Der Zweite ein herrlicher Maler war,
Der trnq ein Bildnis gar wunderbar:
cis war des Liebchens läctielndes Bild,
Tag trng er aus seinent Herzen als Schild.
liin Tichtersiinglinq der Dritte war,
Mit hinkt-Indem Antlitz nnd giildenem Haar,
Trug Bild nnd Namen im Herzen sein«
Mann-· schönes Lied noch obendrein.
lind tvic sie einst sehen in den Strom yi:iab,
eint-Iz- Ninglein des Ersten in«5 Wellcns
gut-:
lind wie sie einst stehen ani hrhem Thurm,
Tn tnndt dass Bildnis desv theiten dcr
Sturm.
Die Beiden rinnen die Hände sich wund.
Doch jubelnd tdnet des Dichters Mund.
Trägt Nennen und Bild sn itn Herz-a sein«
Manle schönes Lied noch obendrein.
WashingtonE Brut-isoler
Wie der »Vater- des Vaterlandesss Martba
Custis kennen lernte.
Der 27. März des Jahres 1758 war
ein wunderbarer Frühlingstag. herr
Custis, ein Farrner, war am Mor en
aus-geritten, urn seine Felder zu be ich
tigen und freute sich, wie Alles grünte
und sproßte auf seinen gut bebauten
Aeckern
Da erblickte er einen jungen Mann,
der. von Norden kommend, militärisch
untadelbaft auf feurigem Pferde auf
ihn zukam. Ein alter Diener, der re
spektvoll sich hinter dem jungen Herrn
hielt. folgte ihm
Die Männer begrüßten sich, als sie
auf dern Landwege zusammentrafen
Der Antonirnende war OberstGeorge
Washington, welcher auf dem Wege
von Winchester nach Williamsburg de
arifsen war, mit seinem treuen Bisbop.
früher Braddorks Leibdiener. der jetzt
in Washington’s Diensten stand.
Der junge Oberst war damals 26
Jahre alt. Er mußte Jedem auffallen,
denn fein Aeuszeres erinnerte an die
Gestalt des Apoll von Belvedere und
ein W.Kaulbach bat später dem jugend
lichen Goethe aus der Eiåbabn jenes
Antlitz gegeben, wie es noch heuteJederu
als das von George Washington gelten
i·iirste.
Der junge Oberst hatte den Ober
besehl an der Grenze und sab Wenige
des schönen Geschlechts, auch lümnrerte
er sich nicht viel um Damen. Aber an
diesem Moraen im Frühjahr 1758 war
auch seine Stunde gekommen.
Herr Custiä begrüßte den jungen
und doch schon so rühmlich bekannten
Osfizier herzlich und forderte ihn auf.
in seinem »Weißen Hause« einzuleljreiu
Des Obersten Geschäfte waren dringen
der Natur. er mußte den Gouverneixr
in Williarnsburg sprechen, doch wollte
er die freundliche Einladung nicht ab
lebnen Und ritt mit seinem Wirth nach
dem «Weis;en Hause«.
Hier stieg Washington ab, überng
sein Pferd dem Diener und befahl die
sem, vor dem Hause zu warten: in
einer halben Stunde werde er weiter
reiten. Bisbop grüßte ernst, die Hand
an den Hut legend. Sein Herr ging
in das Haus« und unter geduldigem
Warten des alten Diener-; veraing die
lialbe Stunde —- sein Herr erschien je
Lock-nicht.
Das war etwas llnerbörtesk Oberst
Washington war die ünttlichlcit
selbst und er reiste in dringenden Ge
schäften. Was konnte die-H sonderbare
ungewöhnliche Zögern zu bedeuten
baden?
Eine Stunde verging und noch eine,
kee Oberst kam nicht, dagegen kam ein
Diener und brachte dem reaunqsloscn
alten Seraeanten den Befehl seine-H
Herrn, er möchte absatteln und die
Pferde in den Stall bringen, derOberst
speise hier zu Mittag und werde viel
leicht auch die Nacht bei Herrn Custiz
bleiben.
Weshalb? Er hatte die verwittwete
Schwäaerin des Herrn Custig gesehen
und-W die Liebe war in sein Herz ge
zogen! Wie einfach der Raum mit den
Monselingardinen, in welchem er die
Sechsundzwanziqjäbrige benriisztekWie
einfach und wahr ihre Worte, wie klar
ihr Aue-»e, wie cinspruchchj und Inateli
Las Alles um sie ber! Und die Seel-n
der Beiden verstanden sich. Beide woll
ten zagt-oft ihre Gefühle verstecken,
Beide glaubten nnd beabsichtisfztcii,.
uichtssagend zu sprechen Und achteten
nicht darauf, daß die Auan ihre Zunqe
Lügen straften! Stunde um Stunde
verging, der Abend dämmerte und BEI
sbcp machte große Auges-, als ihm »Je
sagt wurde: George Washinaton bleibt
Eber Nacht als Gast im Hause des
Herrn Custis.
Am nächsten Morgen hatte der alte
Leiddiener, erbaltenem Befehl gemäß
die Pferde gesatlelt und wartete vor
dein use anfden Obersten, der wie
et se agt hatte. sogleich auszubrechen
M ine. Es verging eine Stunde
—- der Wes ließ sich nicht sehen Nach
-- W stockte-n Stunde war er immer
M nicht da. Endlich erschien wieder
der Mem und eilen-brachte den Auf
M die Pferde in den Stall zurückzu
Mägden Her-erst deerst nach dem
Ic- , »
nicht verkennen ließ, war er ein stattli
cher Eavalier, den jede Frau bewnn
dern mußte.
Und ine stand, ihm nachbliclend, am
Fenster —--— eine junge Dame, ungefähr
von feinem Alter. mit rosigen Wangen,
strahlenden Augen nnd einem schnee
weiß aus dem aus«-geschnittenen Kleid
hervorschimmernden Nacken. Der jnnae
Oberst zog die Ziinel seines feurigen
Rosses an, daß es hoch enfitiea ariihte
höflich mit der Hand nnd aalopksirlc
hinweg, die Gedanken von leuchtenden
Anaen und blühenden Lippen erfüllt
Kanrn ein Jahr später führte Georae
Washington die reizende jnaendlkcnix
Pittwe Martha Custixs als Gattin
enn.
Die Trauunqsscereinnnie fand Ein
Jahre 1759 in der alten St. Peierg
lirche in Kent Criuntv statt. Dr. Mos
sau, Pfarrer jener Parochie, verrichche
die heilige Handlung-. Dir-:- schöne
Paar stand vor’m Altar« umringt Don
einer anfehnlichen Schnur reizend-er
Damen und stattlicher junger Männer
Wafhinaton trug eine blaue, mit
Silber aefiickte und mit rather Seide
ausaefchlagene Uniforn1. eine aefticlte
Weste und goldene Knie- und Schuh
schnellen, gepudertes haar und eine-s
kostbaren Staats-denen Die Braut
truq ein weißes, reich mit echten Spi
tzen befetztes Atlasileid, Perlen im
Haar, Perlenschnüre am Halse nnd an
den Atmen, weiße Atlcgfchuhe mit
hohen Absäsen und Diamantschnallen.
Die jungen Damen und Herren im
Gefolge des Braritvanres waren aus«
Prachtvollfie nach damaliger Mode ge
kleidet und bildeten, jede Dame auf
den Arm eines Cavaliets gelehnt.
Iecu statth- CIMO
sur Zcit ihrer ersten Begegnnng nei:
Georg- Wafxzingtom
— -—... --.-— .,..- —...—-·
eine ebenso anziehende als itnposante
Gruppe.
Der vieelönlgliche Gouverneur von
Virginien in einem mit Gold gestickten
Scharlachrrcke, mit großer Hex-arbeit
tel- Perriicle und Staaisdegen umae
ben von Ossizieren der englisch en Ar
mer und Flotte, und ei ne große Menge
Leute aus der damtls »gentrn« ge
nannten seinen Gesellschaft, Free noe
und Verwandte der Braut und des
Bräutigams, füllten als Hochzeitsgäste
die Kirche« Auch Bishop, der alte
Leiddiener. .toar gegenwärtig Mit
qelreuzten Armen hielt er in unver
tennbarer Bewegung seine Augen un
verwandt aus das Brautpaar gerichtet.
Als die Cerernonie vorüber war,
striimte die glänzende Gesellschaft aus
der alten Kirche hervor-. Die Braut
stier rnit so viel ihrer schönen Braut
jungsern, als das große Gefährt faßte«
in einen Wagen, welcher, von sechs
muthigen Rossen gezogen, davonrollte.
Der Bräutigam, der lieber zu Pferde
faß, bestieg das Prachtvolle englische
Vollbsutvserd, das ihm Braddock ver
macht hatte, und sprengte neben dem
Wagen her, gefolgt von einer Schaut
staatlicher junger Herren.
So viel hat die Tradition über jene
romantische Episode aus dem Leben
des ..Vaters des Vater-landes« ausbe
wahrt
l
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Die englischen Hochzeitsgäste aber
haben später lebhaft bedauert, nn dem
Feste theilzienommen zu haben, alz
Washington die Herren Engl-Finder in
Yortlown zum Frieden und bald da
rauf zu ihrer Heimfahrt auf immer
nach Enqland zwang.
Lnl l Sause- Plosie
An Den rinnen-unten Hunderten Des Takt
terolenx er llninnnnen
Jn Geldeswerth berechnet, nimmt es "
ebenso viel Geschicklichleit, die Ver.;
Staaten mit Couverten mit entnepräg- l
ten Briefmarlen zu versehen, als Bun-- l
tiespräsident zu sein. Der zeitige Ge. .
winn der Contractoren für genannte
Briefumschläge beträgt 855900 per?
Jahr-, und das Geh-alt des Präsidenten
beläuft sich auf 850,000.
Die Geschichte der Contracte der Re
gierung für die Anfertigung der ein
qeprägten Briesumschläge beweist, daß
fast in jedem Jahre die Unkosten dee
Herstellung verringert, , und dadurch
pleichzetti die Einnahmen der Post
vergreifen wurden. Vom Jahre 1890
an erzielten die Eoutmetoten sitt diese
eingeprägten Couverte im Verlaufs von
vier Jahren jährlich einen Nutzen von
8385,000, aber nach Ablauf dieser 5seit
führte die Coneurten eine Watte
Preiserwäjigungke t, indem On« el
Sev- tstt W M nd Brief-usw
sue 75 Tent- - It, wo er seither U
Verleg-une
ie Briefurnschliige tosten die Cons
traetoren ungesöhr 65 Cents das Tan
send, so Daß sie 8 Eents per Tausend
» verdienen. Die Bundespost aber er
zielt einen bedeutend höheren Gewinn.
I Es handelt sich hier selbstrevend ner
: allgemeine Schätzungen nnd das Cou
oert No. 5 dient herbei als Grund
lage. Die Jason ist gewählt. weil
hiervon die bei Weitem arößere Anzahl
verkauft viel-. Ebenfallsv sollte man
die Tlsatsache in Betracht Ziehen, daß
im Laufe des Jahres 1899 650 MEl
lionen Couoerte angefertigt wurden.
Weniaer werden aus leinen Fall fabri
cirt werden. eher noch mehr.
Der Mann, welcher siir Den großen
E Niedergang der Contractpreise nnd fiir
» die Zunahme der dlteaierunqsprosite
F rerantwortlich zu halten ist« heißt Ho
rate J. Wirthen-I von Hartiord Conn.
Er ist der Erfinder der Ijiasctiinein die
in der Reaiernnnszooentnr in Hartioid
. im Gebrauche sind, nnd iltr Iluftanchen
ist fast ebenso epochernachend, wie s. Z
I dasjenige derBanmwollipindeL die Hin
Wlxitney erst-mir Eine von Wienme
’ Maschinen verrichtet die Arbeit. Die
I früher eine solche von zlvanzia Perso
« cen erforderte.
Alle eingepräqten Brietumsanaar.
die vor 1874 siir die Regierung bestellt
. wurden, sind in New York anaesertiat
worden, und die dabei an wandte Me
thode glich der, die von a ten Couvect
Fabrikant-n befolgt ;xurdk. Jm Jahre
1874 wurde die s abrilation aenannter
Conserte nach artsord verlegt, nnd
Herr Wickltam nahm nicht nur die Ani
sicht iiber den mechanischen Theil des
Etablissements an sich, sondern er lei
tete auch die Ansertianng der Briesuin
schläge selbst. Er sah bald ein« das-,
die im Gebrauch befindlichen Maschi
nen ungenügend waren, und in kurzer
Zeit hatte er sie mit Verbesserungen
I versehen. Ueber 100 dieser Maschinen
) befinden sich ietzt in den Fabrilen der
Contractoren in Thätialeit. llnd diese
! Maschine bedarf nur einer Person zur
I Beaufsichtigung und täglich sertiat sie
45,000 Couoerte an. Tier Fabrita
tionspreis beläust sich per Tausend ans
51s2 Cent5, während er bei der atten
Metkode 50 Cents betrug.
Alle vier Jahre werden die Contracte
fiir cingeprägte Briesumschläge ver
geben. Während einer langen Zeit
dauer herrschte leine Conrurrenz, aber
diese Erntezeit siir die Contraetoren iit
nun auch vorüber. Im Jahre 1874
belies sich die jährliche Production
durchschnittlich auf 150 Millionen
Eouvertr. Die Regierung zählte SLKZO
sür tausend Stück. während sie dem
Fabrikanten einschließlich des Mete
’ rials nur 8250 losteten, ihm damit
einen Profit In 30 Centg per Tau
send lassend. Somit belies sich de:
iäbrliche Gewinn des- Contractorg aus
MäOOQ «
Jrn Jahre 1878 wurde der Contract
» (rneuert, aber zum Preise von 82.45
. das- Tausend. Durch Wirtham’s Ver
J besseruna der Maschinen stellte sich der
; Fobrilaticnspreis nur aus 81.(35, da
z durch einen Nutzen von 80 Cents ve:
k tausend Couoerte gewährend Die jähe
jliche Durchschnitts-Production belies
I sich aus 2 l) Millionen Enudertr. da
I durch dem Fabritanten einen Proiit
, von 8160,000 sichernd.
i
I
Der dritte Contract wurde 1882
reraeten und zwar zu 8235 das Tau
sci.d; der Fabrikationåpreis war aber
l auch aleichzeitig aus 81.40 herabgesun
s ten, so daß dem Contractor ein Nutzen
: von 95 Cents per Tausend verblieb.
Die Durchschnitts-Productir-n im
! Jahre belies sich aus 300 Millionen
Couverte. damit dem Fabrikanten den
schönen Profit von 8285,(»-O«) abwei
send. 1884 lieferte der Contrartor
das Tausend Couvrrte zu 81.89: der
Fabritationspreis biqu nur sue-,
, dadurch 75 Cents das Tausend Nutzen
aewäbrend. Da die iährliche Durch
T schnittsWrcduction sich aus 400 Mil- »
i lionen Briesumschläge belies, so ver-— H
I dienten die Fabrikanten 8800.000 im .
» Jahre. ;
Durch Den tientract bei-Jahres- thi«
zahlte die Reaieruna nur noch Ziff
iiir das Tauiend. Der Fabrikation-»i
tsreig war auf BLW i)erabaesunten, so
daß bei einer jährlichen Probuction vcn
550 Millionen Couverten die Jahri
tanten ZEISSwa verdienten.
Jm Jahre 1894 bracht-: Pnrcell den
Contractureig auf ists-O iiir tausenJ
Cruverte herab. Haitierd iibernafxm
wiederum die Fabrikatirn uno zatxlte
Purcell einen jährlichen Bonn-Jf Te:
Fahritationgpreig nor aus 555 Cent
nag Tausend gesunken und bei einer
Produttion von 600 Millionen Brief
umfchläqen im Jahre profiticten Die
Febritanten noch immer GEWAN
P1.reell erhielt davon jährlich THE-ist
Der letzte Contraet tarn 1898 ,ue
Vergebung und im letzten Januar trat
er in Kraft. Der Preis iiir tausend
Couverte ist hierin aus 73 Cents sestqes
setzt. Die Herstellunastosten belaufen
sich auf ungefähr fis Ceni5, und da die
jährliche Durchschnitts-Productian sie-i
auf 650 Millionen eingeprägter Cou
verte belaufen dürfte, so bleibt den
Fabrikanten noch immer ein Nutzen von
mehr als 950,.000 Die Hochiluth der
Profite war somit im Jahre 1890.
. DieErstndurigen Wien-um's auf dem
« Gebiete der Erinnert-Maschinen hat das
großartiae sinancielle Resultat gezei
tigt. Während der letzten 24 Jahre ist
er mit diesem Geschäftszweig eng liirt,
unt- seinem Geiste dankt die Tour-ert
Fabritation die wichtigsten Erfindun
gen
erg iß mer der Werdende, auch in
a- " i- rae-m IesV-sen W -
, «
. Grabe fahrläs» .
»Y.
-—-!———
»Hei-o nnd Leander«·. ;
Arn Strande din Sau Zaun wiederholte sich T
die ziriectrtscye rege-ide. ·«
i den auffälligsten Gebäuden deri
alte Stadt San Inan, Hauptstadt
von Porto Rim aebiirt der hohe, rothe s
Leuchtdurm, der sich iiber die Dächer :
des Ortes erhebt. Ein Kranz von etels l
trischen Lichtern unraiebt ietzt dieSpitre
desselben nnd daran tnijvft sich eine
Sage, welche an die Leaende von Herd l
und Leander erinnert.
Vor Jahrhunderten wird erzählt,
stand ans der Stelle. wo der Leucht
thurni sich ietzt erhebt, der Palast eines- l
fürstlichen Spaniers der reiche Be
sitzunaen in den vlntilten hatte, weit i
entfernt von Ean Inan. Diese zu lse
iitsiiacrn sulxr er eines Iaaeg zu Schiff
ab und sei re schöne Tochter begleitete
irn.
Damals- beberrsctzte der Seeräuber i
»Blactdeard« die dortian Gewässer,j
er iitierfiel des Spaniers Schiff und «
machte den lkiaentliiinrer und seine «
Begleiter in Gefnnaenen lir erkannte
sofort den Werth seiner Ventr: für die
schöne Priimssin forderte er ein Löse
aeld von 50,000 GoldsDublonen nnd
der bctiirnmerte Vater zoa nach San «
Inan, um das- schwere Geld auszu- »
bringen; die Tochter blieb als Getan-« ?
gene in Vlacldeard’S Feste arn Meer
zurijch
Tltun hatte der Prrat einen jungen
und schönen Sohn. der allerdings
manchmal auch ein wenia seeriiuverte,
aber sonst ein sehr braver Mensch ae:
wesen sein soll. Er hatte die Prinzessin
zu überwachen, schwärmte mit ihr im
Garten nnd Mondenschein und als die
Sendboten des Vaters mit dem Gold
sact eintrasen, hatte die Prinzetsin sich
länast mit dem Piratensohn verlobt,
der ihr ten Schwur leistete. er werde
das Scsriinberrvefen an den Nagel
dannen seinen Vater verlassen nnd zu
Ttxr eilen. Selbst den Abend bestimmte
er, an dern er vor ihres Vaters Palast
« eintreffen werde nnd die Prinzessin
versprach ihm, daß sie iede Nacht an
den höchsten Fenstern Lichter anziinden
werde, um seinem Statt als Zeichen zu
dienen und ihn sicher an die Küste zu
leiten.
Aber den ischonen Roman durch-—
treu-sie oer alte Spanier· der in hellen
storn gerieth als ihm die Wne
Altes aeiianden. Er sperrte die Prin
zeisin in ein veraitterteg Zimmer ein
nnd als der Sahn des Piraten in !
duntler Nacht sich nahte. brannten
aleich Her-« Fackel die Lichter nicht,
sein Schiff scheiterte und er ertrant.
Arn nächsten Moraen wurde die Prin
zessin sreiaeaeben. doch war es zu spät;
die Leiche ihres Leander trieb an den
Strand.
Sie ist, ungleich ihrer Boraiinaerin
vom hellrer-and nickt in den Tod q
sprunaen, leistete aber den Eid, dasz
onn nun an jede Nacht die Lichter am
Palast brennen sr-llten. um Schiffe
vor den aesährlichen Kliboen zu war-«
nen. Dann ist die trosttase Junasrau
vielleicht in ein Kloster aeaangen, den-i
nach ihrem Tode zündeten Nonnen die
Lichter an und atr- dag Schloß zersieL
ließen Mönche dasselbe abtraaen und
den bolxen Thurm erbauen, dessen
elettrischer Lichtlrant beute durch dasj
Turtel der Nächte strahlt.
... »
Todtc Jndianen
Wir ihre Anakhbriatn sur sie sorgen -
tiorve volter Speiien nnd dollars-»Ihr s
Tabslspseiskn s
Wenn ein Jndianer den Weg alles l
Fleisches gegangen ist und den ewigen I
Schlarbegonnenhat, so legen seines
Anverwandten den Leichnam in einen I
Sarg vonBirtenrinbe und stellen den-—- s
selben so lange aus ein hohes Gans-» I
bis der Körper vollständig verwest ist. i
Damit ter Geist« der steh nach ders
Meinung der Jndianer doch einen;
Mknat lang bei seiner ehemaligen ’
Hülle aushält, keine Noth leide. wer
den rundum Körbe voller Speisen und
voller-stopfte Tabalöpseisen ausgehau
gen. Jst es Winter, so wird während
dieser Zeit ein Xchtiges Feuer unter
halten, damit - « Geist nicht stirre
und. der Körper gegen hungrige Willse
aeschiiht sei.
Den Ursprung dieses Todtenseuers
erzählt sich der Chippervastamm aus
. folgende Att
Ler genannte Ejtnnnn hatte einst
einen lmrtnbjcticen Feind desient, oder
seinen geliebte-n Väuptlinn er
lernt Alle weinten innerlich drin-·
ten ihn recht lxerzich die Hand und
legten ihn mit dem Gesichte nach der
Gegend, wol-in der Feind qcflcvisen
war, unter einen Baum. Aber der
Höuptlinq kear nur scheintodt unz
:nus)—te« ohne seine Leute beruliigen zu
können, ihr Jammer-n nnd Klagen
rettungslos mit anhören. Endlich er
holte er sich wieder so weit, daß er sub
ausrief-ten und sprechen konnte. Aber
Niemand sah, noch hörte ihn. Er schrie
so laut, wie er nur vermochte, doch
kein Mensch richtete daraus. Er tani
mit seinen Kriegern in das Dorf und
qing in seinen Wigrvarn zu seiner
Frau, die sich aus lauter Kümmernis
ibr Haar ausgerissen hatte.
Er tröstete sie, aber sie weinte im
mer hestiger. Er schrie mit aller
Krust, daß er noch arn Leben sei,
augenblicklich vor ibr stehe und grossen
hungert habe. Die Frau hörte » dies
jedoch eben so wenig, was den Häupt
linq so schrecklich ärgerte, dass er ihr
eine derbe Ohrseige verabreichte, wo
nach sie über plöhliche Kopfweh
mate. Dassiel ihm site: dass ereigenti
Its nur ein Geist und sein Körper aus
heg- MCM liegen geblieben sei
Eilig kehrte er also nriiei. Ein A
waltiget Feuer versperrte ihm n r
den Weg; wenn er sich dreivie· drehte
sich die Flamme ebenfalls. worüber er
zuletzt so innig wurde. das er einen
tüchtigen Anlnus nahm nnd liilm das
riiber ivegstht Dieser Sprung lmlte
idn jedoch dermaßen angestrengt dnit
er von seinem schweren Fiebertraume
erwachte. Er dlickie sich nrn nnd sah
den Krieggadler ans einein Baume
sitzen. Derselbe dritte die Rand
ibiere während seines Seitlaseg fern
gehalten·
Einige Heilträuter linderten bald
die Schmerzen, die ihm seine Wunden
verursachten, nnd ein magisches Feuer
briet ihm das Wild. Als er sich auf
diese Weise wieder glücklich erholt
hatte, trat er die Heimreise an. Ein
allgemeines Freudenfest wurde zu sei
nem Empfange vernnftatet, wobei er
den Mitgliedern des Stank »i- den
Rath ertheilte. bei jeder Briche crns
kurze Zeit ein Feuer ;n unte:·."»rlien,
damit der Krieqsadirr mit der Be
wochung derselben nicht zi: sehr ges
Plagt werde nnd der-Geist mich wisse,
wo er sich seine Exisen zu bereiten
dabe. Dies-— wurde mich alsba.d ein
geführt.
. . «
Wie ichs» rleqne erst-eile l
Tragilotntiilze micgzeriiiireriiiia. Von
L tm Beurener
»Ja, meine Herren,« faate der herr
Maior a.D. lachend, »bei Otleans
habe ich eine ziemlich somier Figur
abgegeben, adsr ich möchte doch um
s Alleg- in der Welt nicht, dafi es anders
gewesen wäre, denn so war ich der
Einziae von meinem ganzen Bataillo·i,
der bei Orleans in’L·- Feuer gekommen
ist. Das aina nämlich so zu. z
Wir waren am 4. Dezember 1870
schon seit dem friilien Moraen aus den
Beinen, und seit der Mittagsstunde
etwa drang der sich immer mehr ver
störtende Kanonendrnner eines aewal
tigen Karmer zu uns deriiber. Fiir
« uns aer aab es nur endlotes Warten
und Marschiren nnd wieder Marschie
ren und Warten in Kälte und Schnee.
Es wurdeNachmittaa. es wart-Abend
und ich and alliniilia die Hoffnung
anf, noch in’—5 Gefecht zu tominen, was
mich als junaen Stier-terram nicht wenia
ärger-te, denn ich brannte darauf, mich
auszuzeichnen
Wieder einmal dies-. es Aufmarschi E
ren und Halt! Ich zielte meine Udr ---— I
schon fiinf Uhr. Die Mannschaften
stehen in Niihrt euch! oder liegen an
ihrem Platz auf dem Boden. nnd ich
will gerade zu meinem Hauptmann
vorgel;en. th ich ihn plötzlich vorn
Pferde in die Arme einiaer zusprins
aenden Leute aleiten sede. Er war be
linniingiplos. Schon seit iwei Tagen
datte er sich lrant gefühlt. und ietzt
lonnte er nickt mehr.
»So übernehmen Sie denn die Fuh
rnna der Compaanie Lieritenont W««
saate mein Bataillongtommandenr.
nnd während sie unseren armen-Haupt
mann in ein nahe aeleaeneg Getrost
liniitsxrtruaem begann ich mich in
menin neuen Würde einzurichten
Da stand den Hauptmann-i Gam,
ein ersoffen stcrktnedxijaer Bronnen von
den« Beiin zu nehmen meine erste
Pflicht hiesi. .
Lan liedften hätte ich das Thier hin- J
ter die Front fiilkren lassen. da ich ein z
schlechter Reiter war und mit dieser z
stolzen Kaoallerielunst auf der Kriege- (
ichs-le schxn schlimme Erfahrungen ge
macht hatte: indes: ein Blick über meine
wacker-re Mrizletiere niint es aina
nicht« io dariie ich mich rsr il-.nen nicht
biossifiellm
Ich näherte mich also dem Rosse, fiir
das ich bisher nicht das aerinaste Jn
teresfe bezeigt hatte, um zunächst die
Betanntselxift anzutniivfen Da tommt
auch schon meits Bursche. ein oaar rie
senhafte französische Kürasfiersparen
in der Hand, und machte sich sofort do
ran. sie an meinen Stiefeln zu befe
ftiaen.
»Es was Dcch qui, Herr Lieuteimnh
daß id- dieDinaer mitaenommm habe,«
sagte et qanz vetimiiqt Mir winke
mm aber qur nicht agmk veranüat sen
Icer etwas- unbetnolicid dabei kuljiuth
dem-. diese-I scharfe Reise-nistet mußte
mein-.- zuhjnitiae ritterlich-.- Situation
ins-ne Feine noch mifxlichet aeitoltm
als- fie mir schen okmebem vis:fcinoeL!e.
Bd klettern nur »Ist-te ich Die Ejnweti
dana, ou Die Excsrm an meinen Sties
feh: auch fejtfjrkm winden. Immuf Eva
die tröstljche Versichsksxgm erifielt, das;
sie mit Marco-tka Das-tm
Jchfaise micli aifo imb deute, Das-, es
Am bekam krä. msts Roß zi- Uemrm
solange wir noch hielten. IV mache
deshalb Den ersten Schritt nach dem
Bauch-: des Thieres- unD beginne ohn
Ioeitekeg Zaudern due-» AufsitzecL Der
Hocnist heilt vorschriftsmäfxiq den tech
ten BiixseL ich packe die Klio-l und noch
einigem Anacln mit dem linken Fuße
gliickt es mit auch. Den limit- Bitqel zu
erwifchem und Ich will mich kühn i
den Sattel schwingen. Aber kein Ge
danke daran. daß ickk mit dem rechten
Fuß auch nur den Sattellösset erreiche, «
nach zwei vetaeblichen Versuchen sehe «
ich wieder, nachdem der ITIWUII höchst ’
unsauft aus dem Büael qui-tschi was-.
wie vordem als freier Mtfået Weim
auf französischer Steh-L
«T-ie Büael sind fiik sm- Lin-Ie
nant viel zu latqf WM««IMI mein
Bursche, und set-Mut stchein
belehrt mich lett M, III der hiesi
gente Mensch M Ist-M Die Bügel
Gleise-at IIIIDWMMU Mrzek ge
kssim Braut-km
ver«"thMtsM geworden
durch die »W· M Manipulattos
net- an seiner m Ums- Neaiom schon »
verdächtig den Kot-s nach riichvärti
drehte, durch Kronen der Stirn wie
der deliinstiat heite. unterstehe-re «ich
den zweiten Versuch. und dieser gelingt
denn auch glücklicherweise mit einen
enernischen Nack.
Zum Gliirt nimmt der Braune dies
nidt übel, so aß ich nnn Muße habe,
mich in reitermäsziaehaltnna zu rücken,
rechts vom Hornistem linls vom Bur
iden einen Bügel aus den Fuß gescho
den zu erhalten, den ich aleich bis zun
Msntz diirchriitschen lasse. Dann sasse
ich mit Hilfe meiner Krieasschnlerini
nernna tinsitqerecht die Zügel·
Fortuna scheint mir et;t zu lächeln,
indem das Pferd aernde die Front nach
der Compannie lmt nnd ich so der
Rottnventiialeit entoben bin· schwierige
Drebversu.t.e mit idm vorzunehmen
Und wirttich, die Sache aelit auch fer
ner span als wir uns bald daraus
wieder in Marsch setzen. Olme das ge
rinaste Zntlinn meinerseits dreht das
Eiöselein inn. sobald dieComvagnie vor
uns cbriickt, und berveat lich in richti
kvem Temve vorwärts-. Wir ziehen
also dahin Uber’«,3 Feld. immer niilzer
dem unnesawächt uns entaeqenbalieii
den tianorrndonner« und ich gewinnt
iinner merir Selbstvettrauern Sollte
ich meine Neitliinste doch nicht vielfact
untetichätzt bat-en? Ach, ich hatte leiste
Ali-innen daß dnå Verhängnis in Ge
statt der Compaanietolonnensormi
kenn selten über mir schwebte!
Also: .Compaanletolonnen sonni
ren!« ertönt das Komniando. JurLauss
schritt siibren dieLeute den Befehl aus.
pslichtgetreu sällt auch mein Röszlein
in Trab, welche irn Großen und Gan
Zen sonst qais nicht als aesabrvoll bes
trachtete Ganaart aber ebne Säumen
meine Kürasfsersporen in innige Be
rühruna m- ein Bauchemeines Gar-.
les brinat. Her antwortet umgebend
mit einem trciftiqen Ausschlagem Lag
sosort meine Nase vorniiber in seine
Mätme bineinexpedirt. Und nun be
ainnt der tollste Ritt. den wohl se ein
Mensch in seinem ganzen Leben ais-.
iesiitirt bat.
Wie es aar nicht anders möglich war
bei meineniVorniiberschiesiem gerathen
meine Nisus-ersparen sofort wieder an
die heitlen Partien meines Braun-n
nnd-, einmal teilt er aus. das; die Leute
hinter mir erschreckt auseinander falsv
ren, als habe eine Granate eingesmla
aen, und ich erst recht vorniiber satte
und ihm die Sporen in die Seite date
und nun aelit die Geschichte los.
Den Hals meines- Rosses umschlin
gend, die Kürossiersvoren sest in die
titzlichsten Stellen meines Bronnen ge
lichsten Stellen meines Brunnen ge
driiett. stiirme ich dabin über Stock und
Stein-. Im Nu bin ich der Erste de
ganzen Briaade. aber weiter gebt e«.-,
u.:met reisender wird mein Rost — an
Huscren brause ich vorbei. wie der
wilde Jäaei.
»Herr Kamerad, variren wie does
tust mir ein Dssirier in wirtiLch lie
benstriirdiaer Weise zit· ein Ander-r
inir mitleirimeresn Herzen ichiclt einen
Trompeter aus« meinen Gaul auf-u
halten« doch ais-J setzt diesen noch n--t,r
in Wirkli. ,,lstclnn vSie mea, Husar!«
ritie ich in meiner Verzweiflung. lkr
Verset«·;vint-et, ich fause weiter und
lmnrne ietzt in nen Bereich des feindl-.
essen Jener-. Flut-ein nmnieisen mit-,
Gunsten seh-lernen ein. aber nicht-.
krinm meinen rasenden slleprier Zur
Besinne-nie Weiter braust er nnd nie-«
ter, unr ich bin aus dem besten West-.
Orleans ran; allein zu nehmen. Dr
plötzlich italpert mein Roß, ich iliekic
n.it einein Sirlionxortale vornijder lnn
unter und sitze im nächsten Augenblicke
tadellos ikclier und seit mit breite
Fläche Orts einem Fell-renn
»S.;tra — din is ia a wenns-her
Leitnant!« ltiire ich neben mir rate-i,
unk- id- sel«e mich mitten in einer dank
rischen Ztsiitzenlinir.
Jet) sprincie aus. mein linteg Bein
schmerzt empfindlich: doch was tin-le
jetzt bin ich wieder asnz Mann ans
eiqenen Füßen.
Wo meine Compaanie ist« weiß der
Himmel. aber auch biet lind Ivaelere
Soldaten im Flempse bearilsen. Grade
machten sie einen neuen Sturmlalgi
vorwärts-. s - Ich nelnne einem Geial
lenen Gewehr und Vatrontaschc nd
und lanse mil. Mit betäubenoem
Hurenhaeschrei gebt es aus den ..·ei
chenden Feind.
Ich machte den letzten Theil dieses-s
denlwijrdiaen Schlachttanes niit wie
ein gemeiner Soldat. nnd ohne mit-Hi
zu ritt;nien, lann ich seinen. daf; ich til-«
guter Jnsnntisriit die Schatte ans
welkte, die im als Neitersrnann erlitten
hatte. Gieareich riirlte ich in der Nacht
noch in Oele-Inc- ein.
Am anderen Tcra lam anri- ntrin
Vataillon in die Stadt.
Erst lachten mich meine Kanten-Im
zwar weidlich e-;5. dann aber beneide
ten sie mich. weil ich als Einziqer vstn
Vataillon Oel-ans halte erobern liel
sen. Von dem Gaule meines Hauen
Muts hohe ich nie wieder ethg ers
les u. Bleneichihabmikn viequ
« «Wl und zu Noßbees verar
’ II Nie mir leid thun, denn
II W M keinen Groll nach.«
« — .. , »Wi—-—
; ; II ein mer·lwllrdieies Rältisel des
· als, verir» m den Strom des Le
sk- gerade die leichten Naturen sus
immer untergehen.
III "
Das englische Arie l «T ·
Uhr-« hatte eine Anteils-imqu sog
Ranu? —- Wsi war denn damit ge
nie-lallt
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l »Und-No send plttorel· feige- M
l . liegen da malte e l M
iziif tile chlwsäq Sankter n - «