Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, March 17, 1899, Sonntags-Blatt., Image 11

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H--«.
per-u seh-stets steinerne-. l
Humareste von Paul GaxiloL i
Deutsch von E H e r r ni n n n.
l.
Herr nnd Frau Bibonet· Besiner oer
in ganz XI« rührt-liebst bekannten
Schnitiioaarenhandlung »Ihr großen
Scheerc,'« hatten ihr Geschäft aerlaufi
nnd sich mit einein bescheidenen Vermö
gen in’·g Privatleden ·-.uriickaezagen.
Dieser pldtzliche Existenzidechset hat
te bei den beiden tsheaatten eine sehr
verschiedene Wirtnna hervorgebracht
Frau Bibrnet isatte keinen anderen
Wunsch, als ruhig und friedlich en id
"renr tpäizklichen Herde zu sitzen; Herr
Vibonet aber träumte nur nott- donRei
sen nnd itlbenteuerik
»thrbaftia, ich nat-se Lust· mir dir
Welt ein wenig nnznfchenl Wenn tnir
nach Paris aincienZ Was simsl In
daru?«
Ficziz Bibonet traute ihren Ohren
nicht:
»Id: niich Bari-Y« rief sie ais-; »Na
tenlst Tn bin?«
Und sie falteie irontm die Hände,
wie mn den Himmel zu bitten, ihr-in
Gatten den Verstand wiederzugeben
Aber Eusebius lmttr seine Idee nnd
er war nicht der Mann, sie ialeicbk nsie
der feilren zu lassen.
Er wartete gediildic, bis der erste
Schreck sich aeleat hatte: dann ginn ei
vorsichtig und geschickt wieder nun An
ariss iiber. Nin ersente er das-:
»Wenn wir nach Paris ninaen?«
Dirch1
»Wenn ist«- net-b Bari-·- ninge ?«
Frau Bibonet, die doo setinsiichtige
Verlornen ihrer Axliirnnes sah, gab
schließlich nach. nnd es ivnrde beschlas
sen, daß Herr Bilsonet in den nächsten
schönen Tagen nach Paris aeljen sollte-.
Var seiner Abreis: innsrte er zaltl
reiche ante Leiiren und tsrniabnnngen
über sich ergeben lassen. Tag Einnain
hatte nnr wenia gelesen; indessen einige
lieine Bücher. in denen von den titc -
fahren der Haiirtitart. von den ver
schiedenerlei Fallstriden. welche die
Schritte nneriabrener Provinrler dort
bedrohten dick Rede writ, hatten den an
ten Leisten eine große Furcht eingeilösit.
Euseking versprach fein-r Frau. recht
vorsichtig in sein nnd Jiieinandeni zu
trauen.
U
Seinen Koffer in der einen, Schirm
esnb Etvrt in der anderen .i·)ernd, schritt
Herr Bibonet bei feiner Antunft ani
dein Pariser Lftkijbnbcfe die innere-r
Reihen der Drkschten ob nnd fudxte mit:
den Augen einen Kutfrber der imeer i
trsnen einflöftte Fotch Sein Ern 1
nren befriedicte ibn annz und qar nicht.
Die Vntknbefeirsnfabrten lassen in die
ferBesiihunq manchmal ettmg en toii«.-.:.
sben übria, nnd on diesernALende schi- ’
nen ihm sowohl die Fnbriverte, wie ihrei
Lenker sehr verdächtia.
Er entschloft firtr indessen, in einen
der Werken u: steinen.
Er batte nrn einem vertäi«.iiet)est, be
scheidet-en Ortes sprechen hören, in der
Rue Tcsranne: rr rief dem Kutscher
diese Abreise en. s
»Wns, RneToranne?" ach oieser ru-(
iäetz ,«eristirt nicht niel«rk« i
Diese Ztrcfie irr-or rllerdinag nieder
aerisfen nnd durch den Boulevnrd St
Gernmin ersetzt morden: aber Herr W
seinet, deng Diese tfinielheiten nijit be
tsnnt waret-, firbite ein entschiedene-:
Miketrauen Do burte nrcn sie n ,
diese Pariser. immer ateirb bereit, die
Leute zu täufcben nnd irrerniijtsrein Er
tereute seine Uebereiltbeit. nnd indem
er feinen Koffer wieder erariff. schickte
er sich an. den Woaen zu versatsen
Diese Beiveaunq rrsar aber durchacm
llfchk nach seen Geschmeide des Kui
fchers.
Er stiea rasch vrn seinem Vort. schob
herrn Bibonet ohne jede Umstände ins
Jnrere zurück. schloß besti- den Wa
uenschlaes und saate in derbern Tone:
»Ich werde Sie trotzdem hinführen
. . . rter wenigstens beinahe. Sie wer
den sich wohl allein zurecht finden!"
Eusebiuc war nicht tapfer: auch hat
te er Furcht seine Furcht. in zeigen, er
ließ sich willia fahren und befand sic?
nach Berlan einer Helden Stunde in
einer engen Straße, vor der Tbiir eines
Hotels von wenia empfehlendem Aeu
In n
Wir sind in ier Nile Sc1i11i-·Uere5,«
soqie der Hin ich-r »Das ist in Jbrem
Viertel. Sie meiden fim Vier nicht
schlecht keijnkenk
»Dir nein, cekrsiiz niei,l. mein .c)err!«
sprach eine biete sicut, die Beistzerin,
welche hinzulml
Auf einen Wink non il.r bemächticie
sich ein Hausdiener tin lieiietnibe des
Herrn Bibonel.
Dieser Unierwnrf ii.u dem Lilillen best
Geichicks, Sag enllilnden issirler ner
als er, Und ließ sich in ein Kunst-er fiikT
ren, Ioo er eine sehr schlechte Worts oer
brachte·
Arn anderen Moraen war er no
Möalsch noch iossunqslolen daz- Isle
räulch ber Straße. die keiliindiae iln
rrhe ichüchietten ihn ein. lfrii nnd
dern zweitensriiisiiiick iiihlle er lich wie
der ein wenia aelliirlt nnd er ivasqle es
oi.ky,1s.geden. aber allein. Er baue ei-«
nen zu großen Respekt vor den Ten«
felsierlen von Patilem
Er begab lich auf ten Bouleorro und
bemerkte bald eine Kirche - Seini
Gernrain des -· Pres; vor oeni Eins
onge hielt ein Leichenwaaen nebst einer
sagen Reihe von Traueekarossen.
»Ein großes Leichenbeqängrriß,««
mai-neue ee für sich.
Bei diesem Anblick fuhr Herrn Bibo
net plöslich ein Gebot-le durch den
Kopi
«Patis soll herrliche Friedhofe besi
Ien. Ich werde been Leichenwagen fol
gen. Die Lebenden sind hier su belriis
gerisch, aber es wäre entschieden this
rick-(, zu fürchten, daß mir dieser Todte
einen bösen Streich srsielen könnte. Er
nirr mich zweifellos dorthin führe-L
irr-hin ich neben wil
ti- sugte sich, tap. mnn es ilnn innm
tieriideln würde, wenn er diesem Lei
chenbegängniß solgte, nnd er schloß sich
den Personen an, die ani- ier Kirche
tasten
Der Zug setzte sitt-, in Bewegung.
Sein Erstaunen war ums-« als er
sc »i) dnsk einem sc- ist Ihnen Leiche-non
qun so koeniqLejdtrngxende colqtem denn
.(s-tnesehen Von einem älteren Herrn, der,
Irrie er, schwan Gekleidet war, bemerkte
lcr nur noch drei Männer in mein oder
weniger dunklen Uli ziiqenx Die präritti
uen Tronertnrossm waret leer, voll
! .·cL1:in leer
» »Ein Homer, oem man qar wenig
Jlshre erweist: iraent ein reicher Jung
’a»esel1e wahrscheinlich, aber ohne Fa
;niilie!« dachte er.
; Ein peinlicheg Gefühl beschlich ihn«
liich da inmitten eines kleinen Trupp-:
»zn befinden. Er hatte gehosst, sich in
leiner größeren Menge zu verlieren.
Nil-see schließlich war ja seine Hand
lnnarstveise in leiner Weise tadelnss
thettlt, und er schritt tapser immer wei
ter hinter dem Sarae her.
J Bald vermehrte sich indessen sein Uns
lnhagen Jeder Einzelne seiner Gefähr
ten nnssterte ihn mit einein hastigen
Blicke, schien überrascht, ihn im schwar
zen Gehtock nndtveiszer Kravatte zu
sehen. hemmte dann plötzlich denSchrttl
nnd verschwand hinter ihm. dergestalt«
»daß er sieh bald an der Spitze des Zu
ges befand. Es sah aerade aus, als oh
er der nächste Verwandte aelvesen wäre.
Zartsiihlend, wie er war, erröthete er
bei dem Gedanken, einen Platz einzu
nehmen der ihm nicht gebührte, und er
bemühte sich nun, seinerseits zurückzu
bleiden; aber die übriaen Personen wa
ien damit durchaus- nicht einverstanden
nnd tvetteiserten mit ihm an Beschei
»renheit und Demut-, sodaß ihn schließ
lich eine ziemlich große Distanz vcir
Leichenwaaen trennte.
»Nimm Sie, bitte. vor, inein Herr!'
sagte der Ceremonienmeister zu Gusc
hins.
Herr Bibonet tvaate eg nicht, etwas
einzuwenden oder zu widerstehen; es
iwar nicht der Auaenbliet und der Ort
mu.
»thald ich auf tem Friedhofe bin,
mache ich mich aus dem Staube!« dach
te er.
Er hatte seine kitechnnna ohne den
scltwauaelieideten älteren Herrn ne
maelzt, der ihm nicht von den Fersen
tri.l«; er mußte noch der ajnzen Be
gräbnis-, Serernesnie beiwohnen.
»
U
Endlieh war auch das vorüber. Er
lann nun aehen. Schon dreht er sich
aus den Absätzen Um . . .
,,l2inen Magens-litt bitte, meinHerr,'
surrte der schwarzgelleidete Herr. »Mir
nrch eine kleine Fonnalitat Waxlen
Eie mir gesalligst Jltren Namen sa
nen-’«
Bei diesen Watten aldnbt Bibonet
ftch verloren.
Seinen Namens Warnnn um Him
melötoillenf Nun hat er nrch einen dö
sen Handel aus dein Hals! Yluaen
scheinlich hat man entdeckt, daß er den
Todten qae nicht lannte, man hält ihn
siir einen Jntriaanten. fiir einen
Schwindler, und man will ihn siir seine
Verniessenheit. einem Todten aus diese
Weise dis- zum Grabe zu folgen, dar
Gericht eitiren! . ..
Der Schweiß verlt an seinen Zchlij
sen
4
« isten Namen und Ihre Adresse,
ioenn ich bitten dnrft« wiederholte der
alte Herr mit höflicher Beftinimtdeit
»Es- ift absolut iiotliirsendici. Jeti bin
der Notar deg Verftorbenen.«
tlnd er iiderreicht ihm eine Marte, auf
welcher Eiifebius in feiner Beftiirziing
niir mit Mühe dief: Worte in lefen ver
man: Maitre Calin Nester.
Ich werde feinem Leichendegöiiqniß
inclir folgen, faate sich der arme Mann.
Dieser Entschluß konnte allenfalls
fiir die Zukunft von Belanq fein: für
den Augenblick aber hielt er es für dass
Bette, der Aufforderung des Maitre
Calin Folge zu leisten, nnd er iiiitioor
tete stotternd:
»Bibonet, tfiifebii:r—, Tltentier, Ettiie
Sainte - Pereg 175.«
tsr faqte nichts non feiner Gebiirtg
findt; er hoffte fo billiger davon zii
tun-nen.
Der Notar lriijelte ein paar steilen
iii fein Notiibiich Punkte. verneigte si-.i«,
iind ciinci wen.
tfufebiiik tlitit di.sselt«e. oline viel Zeit
.iii verlieren.
Was würde ilini ni-:i iisutil gefcliclienk
Da er Rieiiiandein feine Befürchtungen
ceniertrauen konnte. ivui fein Kopf
bald voll der fchlimiiiiten Befürchtun
gen. Vollftiindia entiniitbicit. dachte er
iiur noch daran fo rnfcjs als möglich
einer Stadt den Rücken ein tel;ren, wo
its-n auf Schritt iind Tritt den iirnften
Gefahren ausaefett war.
Getan hatte ei- feine Vorbereiuinqeis
zur Akteife -1etroffen, iilrs er. aegeti sitt
tllsr Abends ini Biiieau des Liotelg,
tco er feine Rechitiiiia bealich, neuen ei
nen Biiifträaer ic-nnte. der niii lnistei
Stimme fraote:
»denn Biboiiet. äiufebius. Nentier
. . . Ein einqefchtiebener Brief . . . .
haben Sie fo einen hier?« »
»Da ift Herr Bidonet felbf,« erwi
derte die Besitzer-in
»Ab, fchöi . . . ltnterfchteibeii Sie
. . . hier« bitte . . . Guten Abend«
Eufebius drehte und wendete den
Brief zwtfchen feinen Fingern. Er
wagte ei nicht. ihn zu öffnen, fi) sehr
fürchtete er eln llnaliiet. Schließlich
Heda-nie er sich seiner Schwäche, zersißs
den llmschlaa und las.
i Geehrterherrl
; » ie tretan hiermit ersucht, sich mor
aen Lkor iittaq, geaen 10 Uhr in einer
As aeltaenheit inelbeSie selbst be. rifst
ruf niiinein Vureau cinzusindenx Ihre
persönliche Anwesenheit ist iinerläßliß.
Genelxiniaen Sie, mein Herr, u.s.to.
; Der Bries tri:a die Adresse: Calin,
Wotan tsine de Rceneg 208.
l Herr Bibonei war änastlicsier als zu
,v-)r. Die Sache nahm eine böse Wen
dana. Er konnte nun selbst nicht ein
inal mehr daran denken, sich zu fliich
i en; man war ihm auf der Spur mai ·
Imiirde ilm jederzeit wiederfinden!
; Was wollte man von ihm? Er liat
te doch schließlich nichts Schlechte-J ac
itbanl Er entschloß sich denn, mehr
Lsneraie gii keinen· Er wollte seinele ’
reise ncsch verschieben und am nächstenl
.Moraen Herrn (5alin aufsuchm ier
miirde ihm alles riicilialtzlog einaestrk
Il)en, sitt-, ihn-, wern nöthia, zu ffiisxenj
zinersriu »in zu erreichen, das-, der Za-;
äche nicht Folge neaeben würde.
i 4.
l Zum zweitenmal schlief er nicht. -——
Lange vor zehn Uhr schon befand er sich.
in der Rue de Reniieg. Er trat in die!
«Kanzlei, wie ein Ver.1rtheilter in sein!
eGefängnifk Nah einian Minuten ge
’leitete man ihn in das Kabinett des
lNotais.
»Mein Herr, ick versichere Sie . . .
glauben Sie mir . . . ich bin ein an
ständiger N««ensch!« rief er gertnirschh
indem er eintrat.
»Ich zweifle nicht daran.« sagte der
Notar. »Und ich bin glücklich iiher das,
zwas Ihnen wider-fährt Bitte, nehmen
lSie Platz. Herr . . · Und nun haben
iSie die Güte, mir die Embfanggbeftii
ltigung zu unterschreiben.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, öff
»nete der Notar seine Kasse, entnahm
derselben zehn große Banlscheine und»
breitete sie geschäftömasiia aus feinem:
Schreiltifche aus
’ »Hier sind zehntausend-Franks « sag
te er; bitte. wollen Sie nachzahlem
Einein Herr«
j »Die zehntausend Trank-IV riefEui
sebius aus; »was soll das heifzen?«·
»Sie sind nicht unterrichtet? . . . Das
gereicht Ihnen noch mehr zur Ehre! ..
Der Baron Raben, mein leider ver
Estorhener silient, wußte, daß ihn die
Seinigen l)aßten. Er sah demnach vor
aus, daß sein Leichenbegängniß unter
sehr geringer Theilnahme verlaufen
swiirdr. Um nun die treuen Freunde zu
belohnen, die seiner fterblichen Exiilie
bis ans Ende fol en würden, oder auch,
um denen, die ieh dieser Pflicht ent
ziehen würden, Reue einzuflöfien —
genug, er hat jenen Personen, die sei
nem Begräbnisse beiwohnen würden.
testanientarisch eine Summe von vier
zigtausend Francsg vermacht . . .. Ich
»als Notar-, kann an diesem Vermächti
nisie nicht partizipiererL Sie sind also
Ihr-r nur vier, welche die von dein Ver
storbenen auferlegten Bedingungen er J
füllen. tlnd auf diesen Rechtsanspruch
ihin übermittle ich Ihnen die zehntau
send Fanto.
s Herr Bibonet war von dieser Rede
vso iiherrascht und so verblüfft, daf; ers
momentan die Sprache verlor. Man
hätte ihm allen Ernstes fiir einen Auto
inaten halten können. Gleichwohl un
terzeichnete er auf das Ersuchen des
Notars endlich die dargelegte Quittnng,
schob das Geld ein und befand sich
einen Augenblick später wieder auf der
Straße.
tfr war wie betrunken.
Die zehn Tausendfrancischeine
sbrannten ihm auf der Brust. Er hatte
«eine schreckliche Angst, daß man sie ihm
stehlen könnte. Er suchte schleunigst
sein Hotel wieder auf und wagte sich
nicht mehr vor die Thüre, bis tu dem
zAuaenblicle, wo er sich entschloß, nach
«X’«’« zurückzukehren, um vor allem
das tleine Vermögen in Sicherheit zu
bringen, das ihm da so unverhofft in
den Schoon gefallen war.
i 5.
Sofort bei feiner Ankunft »;cg er
Frau Bibonet in fein Zimmer, wo er
sich einschloß, um ihr das Abenteuer zu
erzählen.
i Aber sein geheimnisvolles Wesen
war ihrer Magd, einer dicken, alhemen
lund neugierigen Person, aufgefallen
, Sie stürzte den beiden Ehegatten
Hiach und legte dag Ohr ans Schlüssel
lloch
s ,,Hn:nnlis-.he Giittei« rief sie aug,
Hals iie den Bericht des Herrn Bibonet
hörte, »welch eine Stadt dieses Pa
,ri:«!«
Und sie eilte davon und erzählte die
Geschichte den Klatschbasen desZ Vier
itelg, die auf diese Weise, nicht ohne
sllteid und Bedauern, erfuhren, das-,
,man in der Hauptstadt allen denen, die
mit einer Leiche gingen, zehntausend
France aab. Einige der Aliigsten von
ihnen sollen sich sofort nach Paris be
geben haben, leider ohne eine gleich
wunderthiitige Leiche gefunden zu ha
ben.
I cm Neunter-gewiesen
Einst kam zum Papa WeanqeL delm .
bekannten General Feldmcefchall,
Berlin ein Nachtwächter nnd bat varn
gelassen in wetten. cis war gerade
-’·ike11iulsk·
i Der «Ji1c1nioächter amtnlirt En
sEkcellenz zum Neuen Jakite!« beginnt
ter Hütet »der nöchtlicken Ruhe «
»Dante, dank-, mein Schn«, spricht
Papa WkanneL ,,1viinfche eg- dir gleich ;
falls! Was haft du denn im vorigen k
Jahre bekomme-P i
,,,Nichi«5 ExeellenzB
»Na, dasselbe sollst du auch dies-mal »
wieder haben mein Sohns« Sspeacky
nnd ging von dannen. H
this
Haidamm
hohen Kreisen.
W e w - r.
Untien
Vsn L
»Die Kaiserin war begleitet von der
Hosdame Gräfin X,« so kann man
häufig in der Berliner Zeitungen le;in.
Verhaltnißmäßig gering aber ist die
Kenntniß über denLientt und dieThä
iigleit der Hofdamem und somit wer-—
den die folgenden Zeilen unseren Lese
rinnen willkommen sein, weil sie ihnen
nicht nur Aufklärung und Belehrung,
sondern auch verschiedene interessante
Einzelheiten bringen dürften. ·
Das Amt der Hosdainen ist ein
Ehrenamt, für welches keine Bezahlung
geleistet wird. Eis giebt eigentlich zwei
Arten von Hofdamen, nämlich diejeni
gen vrin persönlichen Dienst,
nnd die vom g r o sz e n Dienst. Hof
domen können nur jüngere Damen aus
den ersten Familien des Landeö wer
den, und ees kommt dabei weniger Lag
Alter der Familie, als ihr Ruf in Be
tracht· Ein nothtvendigeg Erfordernifz
für eine Hof-danke ist auch noch Reich
thnrn, denn allein der Aufwand für
Toiletten, der jährlich gemacht werden
musi, belänfi sich auf viele Tausende
von Mark
Die Hofdamen vom persönlichen
Tienst haben freie Wohnung, Verpftesi
gung und Bedienung, alles Ueberige
aber müssen sie sich selbst stellen· Zu
Weihnachten und zu ihren Geburts
tagen erhalten sie vrn den Majesläten
allerdings kostbire Geschenke, nnd es
kommt auch vor, daß die Kaiserin ih
nen einmal ein Stück zu ihrer Toilette
schenkt, ein-a ein kostbare-:- Stück Gold
brokat, goldgestickte Seidenstoffe, Pelz
wert, Spitzen, Fächer nnd dergleichen,
das Alles aber wiegt nicht im Entfern
testen den Aufwand auf, den eine Hof
dame bei gewissen Gelegenheiten ma
chen muß. Kostet doch eine größere
zeitlich-leih wie zum Beispiel eine-Hoch
zeit im deutschen Kaiserhanse, jeder
Hofdame 55000 bis 5000 Mark nur an
Toiletten.
Der Dienst der Hi sdainen, die be
ständig um die Kaiserin sind, ist dabei
keineswegs leicht, sehr oft sogar im
höchsten Grade anstrengend nnd er
schöpfend Der Dienst vollzieht sich
täglich mit militärischer Ordnung, wisc
wir noch sehen werden, nnd bei besan
deren Gelegenheiten nimmt er die Thä-»
tigkeit der Hofdamen Tag nnd Nacht
in Anspruch.
Die Vorlheile, welche die Hofdamet
dafür hat, sind nur indirekte und kei
neswegs- materielle. Sie hat die Ehre
des nächsten llmgangeo mit der Rai
skrin und den Mitgliedern des Kaiser
hauseg, ist bei allen wichtigen Vorgän
gen, bei allen Festlichkeiten dabei und
bat die günstige Gelegenheit, sich mits
einem der ersten Kavaliere des Jn-s
oder Ausland-es zu verheirathen.
Zu ihrem Dienst gelangen sie meist
nicht so ohne weiteres. Das Kaiser
paar sucht sich ans der ihm vorgeleg
ien Liste ven Kandidatinnen die jun
gen Damen besonders aus, welche zu»
Hosdamen ernannt werden sollen. Dies
Maiestäten setzen wohl auch, wenn
eine Familie besonders ausgezeichnet
und geehrt werden soll, selbst Namen
auf die Liste, welche senst nur von dem
Ober : Geremonienmeisteramt angefer
tigt wird. Natürlich kommen nur
Damen auf die Liste, welche sich um
dieses Ehrenamt bereits bewarben
haben nnd über deren persönliche Ver
hältnisse und deren Familien man ganz
genau unterrichtet ist.
Die Hofdamen unterstehen in Bezug
ans Anordnung des Dien tes und ihre
Einberufung zu demselben der Ober
hosmeifterein, dagegen in ihrer Eigen
schaft als sogenannte Hoschargen nnd
insofern es sich um ihre Unterbrin
gung, Verpflegung, Beförderung aus
Reisen und so weiter handelt, dem
Hofmarschallamt oder dem königlichen
Hausministerium
Die Hosdamen vom großen Dienst
sind nicht immer in der Umgebung der
Kaiserin und wohnen nicht imSchlosfe.
Sie sind nicht einmal in Berlin, wenn
ihre Eltern oder Angehörigen nicht zu
fällig dort wohnen. Sie treten nur bei
großen Festlichkeitem bei denen sie ge
wissermaßen als Dekoration wirken,
ein, nnd bilden das Gefolge der Rai
serin. Dagegen sind die Hofdamen
vorn persönlichen Dienst beständig nin
die Kaiserin, wohnen und schlafen im
Schlosse, reisen niit ihr, fahren mit ihr
aug, kurzum gehören gewissermaßen
lZur Familie.
lLiuaenblictlieti hat Nr deutsche Mai
serin drei Hofbarnen vom persönlichen
Tienst: die Gräfin Keller, Fräulein
v. Otersoorfs nnd Fräulein o. Basses
witz. Diese lösen einander ab, aeinolm
lich haben vzwei Von ihnen zusammen
Dienst, während die dritte dienstfrei
ist. Ertrantt eine der Hofdaiiien, so
ioiro aug der Zahl der Hcsfdamen vom
grofzen Dienst eine anghilssweise kuui
persönlichen Dienst einberufen.
Die hofdanien vorn persönlichen
Dienst sind fast ausnahmslos unver
f)eiratt)et, um sich ganz und gar iliren
Pflichten ivirnnen zu können. Verhei
rathen sie sich, so können sie nur im
Dienst bleiben, wenn ihr Wohnort Ber-l
lin ist, und der Gatte selbst im Hof-s
Dienst steht. Den aus dem Dienst schei
Ienden Hosdamen bleibt das lebhaste
Interesse nicht nur der Kaiserin. fon
Iern auch der ganzen kaiserlichenFamis
’ie erhalten, und von allen Voraänaen,
velche die ehemalige Hosdame betreffen,
iinnnt man in der Kaiserfamilie eifrig
end mit Wärme Kenntniß.
Betrachten wir nun, um den Diean
der Hofdainen am Berliner Hofe ten
ren zu lernen, das Tagewerk einerHos
same roni persönlichen Dienst.
—
Die Kaiserin steht inc Winter um«
sieben Uhr, im Sommer um sechs UTer
aus Eine der dienstbabenden Hos
Damen muß schon vor diesem Zeit-«
puntie in den idjisnLide der Kiiise.!
rin sein,i-1n sich, in i:berzencien, dass«
Konnnerstan, Gardnnbicre into Kam-«
nicrbiencr nnf Lcni Posten sind, Ins-z«
im Winter die Zisinnjr dEk richtizep
Temperatur lial)e;i, lurz, day-; alle-J is-«
Ordnung ist.
Die Hofdame erlkiilt schon in frii-;
hesier Morgenstunde vom Cabinet Der
Kaiserin, an dessen Spitze der Kain
merhcrr nnd Obexlsofmeistcr eribeisr
v. Mirbnch sicht, ein Vetzeichniß vers
für den Tag geplanten Vlnbicnzens
Empfäan Ausfahrten n s. w. Ylnsk
diesem ,,Stnndenzetiel« ist ocnau Dei l
i
i
i
zeichnet mng geschehen soll Nach Die
sem Verzeichnisz ich Die Hofban Be
sprechunqen mit der Kammerer nnd
der ersten Gardeicliiere,nc1ci) diesen-»
Verzeicsinisz qiebr sie die Befehle siirl
fis Divnonrfmfi
Die Kaiserin erscheint fertig in Tor-s
lette, und die Hosdame sriibstiickt mits
ihr oder begiebt sich mit ihr zum
gemeinsamen Friilituck zum Kaiser
Dann macht die Hosdarne mit der Kai .
scrin einen Gang durch die Kinder
siube und notirt hierbei alle Befehl-:
und Anordnungen der Kaiserin, soi
weit dieselben nicht direkt an anwe
sende Personen ertheilt werden. Sie
notirt etwaige Bestellungen von Gar
derobe oder Beschästigunggmitteln stir
die Prinzen, denn solche Bestellungen
werden bei den Lieferanten von der»
Hofdame gemacht, die auch die gelie-,
ferten Waaren in Empfang nimmt.
Dann folgert Konserenzen der Hof
darne mit der Kaiserin über die Tok
letten, welche die Kaiserin noch an dem
letreffendeu Tage anlegen will, unn·
die Beratbungen über die Beschassnuzi
der Totletten siir etwaige bevorstehende
Festlichleiten Die Hosdame macht die
Bestellung, eu. Lieserant sendet Waa:
ren zur Auswahl, die Hefdame wähltl
einige ihr besonders passend erschei
nende Stücke aus« und legt sie der Kai
serin vor. Nach der Entscheidung der
Kaiserin bestellt die Hosdame die-Stoffe
und fuhrt die ganzen Verhandlungen
Auch bei der Anprobe, welche durch dies
der Schneiderei lundige Kammerfrans
erfolgt, ist die Hefdanie anwesend-,
im etwaige Aenderungen den Bedienvv
steten dec- Licseranten in Auftrag zu
geben. .
Die Hosdame ist anwesend, wenn
der Olsertsofmeistey die Oberhofmei I
sterin, der l!abini-tsetretär, der Hof
marschall, Der erste Rück-mindsten die
Lehrer der Kinder mit der Kaiserin
beratlsen oder ihr Vortrag halten; sie
hat nach ihren Notizen die Kaiserin an
verschiedene Dinge zu erinnern, diec
besprochen werden sollen, oder wiih
rend der Vorträge Notizen zu mach-In
iiber Gegenstände oder VerhältnisseI
welche die Kaiserin besonders im Auge
behalten will.
Gegen zehn Ubr Vormittags tritt
auch die tzweite Hofdarne in den
Dienst. Sie übernimmt gewissermaßen
die äußeren Angelegenheiten: sie fährtj
zum Beispiel irn Auftrnge der itaise
rin nach iraend en ern der größeren
Geschäfte, um dort Bestellungen oder
Eintäuse zu machen. Ein Diener ist
ertrankt: die Hosdaine fahrt irn Auf
trage der Kaiserin nach der Wohnung,
um sich nach seinem Besinden zu erlun
digeu. Irgend eine bekannte Person
lichteit der Hofgesellschaft ist gestor
beu, die Hofdame fährt im Austrage
der Kaiserin zu Leu Angehörigen, um
einenBeileidsbesuch zu machen. Jrgend
jemand hat eine eiliae Bittschrift an
die Kaiserin gerichtet, die Hofdame
fährt zu der Persönlichkeit, um sich
nach den Verhältnissen zu ertundigen,
um zu untersuchen, ob die in der Bitt
schrift gemachten Angaben auf Wahr
heit beruhen; vielleicht auch um se
sortige Unterstützung und Hilfe ze
bringen.
chi- nnkwrp anhnmø kmm Inn-et
dienst bereitet inzwischen die Radien
zen bei der Kaiserin vor und ist bei
Ertheilnng derselben zugegen. Sie
sagt den Persönlichteiten, welche em
Pfanaen werden sollen, wie sie sich zu
verhalten haben, sie läßt sich von ihnen
schon vorher ihre Bitten nnd Wünsche
mittheilten, um darauf aufmerksam zu
machen« woraus bei der siiirze derZeit,
welche siir eine Lludienz gewährt wer
den tann, dac- Hauptaewicht zn lcaen
ist. Sie unterrichtet auch vor jeder
Vludiens die Kaiserin iiber die slier
siinlichteii des zu Embsaisaenden, iitrser
seine Verhältnisse und iiber das-, was
er niill. Während der Llrtdienren macht
die Hosdanie endlich Notizen iiber dar-.
wag die Kaiserin etwa bestimmt.
Fahrt die Kaiserin auss, nm ein
Institut zu besichtissem um einer Feier
lictiteit beizuwobnen oder einen tiin
tauf zu machen, so fiihrt die Oofdame
mit. An allen Mahlzeiten der Kaise
rin nimmt sie theil. Auch bei Festlich
teiten sitrt sie mit an der Tafel, nnd
nur wenn Fiirstentosel stattsindet, JJJ
heißt wenn an einer Tafel nur regie
rende Fürstlichteiten nnd ihre aller
nächsten Angehörigen mit den Mije
stäten speisen, nimmt die Hofdame
an der sogenannten TltarichallsTasel
Platz, an welcher die ersten Hirscher
essen.
Die Hofdame beaufsichtigt die Ver
tvchrung, das Blut-variety das »ein
packen der einen Werth von mehreren
Millionen habenden Schinndfachem
kelche die Kaiserin bei hohen heit
lichteiten anlegt. Die Hosdame ver
tritt auch die Kaiserin, wenn diese
durch Repräsentationssstlichten abge«
halten ist, in der Kinderstube, über-«
wacht hier das Essen, den Unterricht,
das Schlafengehen der Prinzen u. s.
w. Die Hofdame begleitet die Kaise
rin. wenn dieselbe Abends in hast«-Thea
ter fährt, oder wenn sie irgend einer
Einladung zu einem Feste bei einem
Gesandten oder einer vornehmen Per
son der Hofgesellschast Folge leitet
Finden Abendgefellschaften bei .,ose
statt, so haben die Hofdamen vorn
Dienst nicht nur in großer Toilette itn
Gefolge der Kaiserin zu erscheinen
sondern auch mitzuwirken, dass Das
Fest glatt verläuft. Sie haben, wer-n
sie irgend welche Ungenauigleiten oder
gar Versehen merken, sofort entspre
chende Befehle an tsie Hcssfonriere oder
Tiener zu geben, sie ·lnl««en die Pers-ts
nen lzerbesholen zu lassen, mit denen
die Kaiserin spretl;en will, sie haben
ihr Tilngenniert Darauf zn richten, daß
nicht nur die Bernflegnna der Gäste
in liefter nnd reicljlichster Weise erfolgt,
sondern daß die Gäste auch unterhal
ten werden. Ev.nt!tell must die Hok
Dcinte einen Gast, oder eine Gruppe Von
Gästen die irgendwo oereinsanit steht,
in ein Gespräch ziehen. Gerade die
Erfüllung dieser Arfgabe ist durch-ans
nicht leicht, sont-ern erfordert sehr Viel
Feingefiihh HJietisiijenlenntniß und
tijetoundtheit
Man erzählt sich in Hoftreisen eine
sehr drollige Aneldo e, die erst Vor ganz
ltxtzer Zeit einer Hofdame begegnete,
Die einen Gast unterhalten sollte.
EO war an einem unserer mittel
deutschen Höfe, nnd die zwei Dutzend
Landtags-Abgeordneten waren bei Hof
zu einer Abendgcfellschaft eingeladen
Einer der ländlictzen Abgeordneten
langloeilte fiel) anscheinend sehr, nnd
eine diensteifrige Heft-Dame nahm sieh
seiner an, um ihn zu Unterl)alten. Da
bei entwickelte sich schließlich folgendes
kurze, aber interessante Gespräch:
,,Sind Sie schen lange im Dienste
nnserer LandeslzerrinEM fragte Det
Abgeordnete.
,,Jatool1l, schon seit zwölf Jah
ren!«
»Das freut mich«, bemerkte darauf
ler biedere Parlamentarier, »meine
Frau hat ihre Dienstmädchen auch int
iner recht lange!«
Die Hofdame soll darauf ein seist
oerblitfstes Gesicht gemacht nnd die
Unterhaltung ausgegeben haben.
Die Hosdame bleibt in der Nähe der
Kaiserin, bis diese zur Ruhe aehen will
und ihre Umaebuna entläßt. Erst dann
lann die Hosdarne, est sehr spät in der
Nacht, ihre Zimmer aufsnchen.
Wie am deutschen Kaiserhofe, voll
zieht sich iin wesentlichen an allen
anderen europäisinen Hosen der Dienst
der Hofdamen Die Unkersehiede, die
vorhanden sind, bestehen in Kleinig
teiten und fallen nicht incst Gewicht.
Eine besondere Vorbereitung für den
Dienst Itnd ein besonderes Kostiim bei
Festiichteiten erhalten die Hofdainen
nnr in Eltuleano L as das Herkom
men der jungen Damen anbetrifft, so
wählt die russische Kaiserin dieselben
ganz nach ihrem eigenen Geschmack aus
den Kreisen der höheren Ossiziere und
Beamten. Eine Grundbedingung für
die Ehrenstelle einer russischen Hof
dame aber ist außerordentliche Schön
heit. Die Bewerlerinnen werden in
einem besonderen Institut auf kaiser
liche Kosten zu Hofdamen herangew
det und erhalten Unterricht in der
strengen Hofetitette, welche sie später
·iii wahren haben
Tie aue dein Institut kommenden
Damen werden zuerst zu ,,Hofdarnen
mit Jlbzeichen« ernannt. Dieses Abrei
etien besteht and einein hellt-lauen Sei
denbande welche-is das Altonogramni
der staiserin in Gold gestickt zeigt nnd
ans ier linlen Schulter der Trägerin
befestigt wird. Bei größeren Festlich:
teiten und feierlichen Gelegenheiten
tragen diese jüngeren Hosdamen ein
stostiinn welches ihnen ebenfalls auf
kaiserliche Kosten geliefert wird. Es
besteht aus einer weißen Atlas-kobe,
welche von oben bis unten mit kost
baren Steinen besetzt ist. Ueber der
Atlas-rohe wird eineTunita aus rottzem
Sammet mit langer Schleppe und wei
ten Aermeln getragen. Auf dem Kopfe
trägt die Hofdame einen altrussischen,
diademartigen Kopfputz, den »Kaer
schuck«, welcher ebenfalls: aus rothem
Sammet gefertigt und mit Edelsteinen
besetzt ist. Von dem »Katoschuck« aus
fällt ein weißer, saltenreicher Tiill
schleier bio auf die Schleppe Nach
einigen Jahren erfolgt die Ernennung
zur ,,.f)ofdame knit dem Pisrträt«. An
Stelle des lezeicheng trägt jetzt die
Hosdarne auf der Schulter das reich
mit Vrillanten liesetzte Porträt der
Kaiserin sind die Farbe der Tunika
ist nicht mehr roth. sondern sniaragd
grun.
Man ersielrt auo dieser turzenSihils
deruna,, welche Stelluna eine Hosdaine
einnimmt und welche Dienste sie täg-«
lieh zu leisten h:it. Was die Adiutan
ten beimsiaisetz das sind die Hosdamen
lxei der Kaiserin
—- s—--—s--OOO-s- -———-—
Tritte ’Täitfmunq.
,,F1iil)ting, Friiktlina. tienrer Freund,
»Hm in meine Seele ein:
Liebe in mein altes Heu!
Frühling, Friihtinassssonnenfcheinl"
,,,,Friil)lin«a. jubeltt dn mein Freundst
Der lacht nicht tut Winterzeit s—
Doch zuweilen sieht man wohl,
Wie das weite lalte Kleid
Einer warmen Briie tviicht«
Die im Winter fliicktiq weht:
Von den leiten Winden lockert
Sich das Weiß-: und zeraeht —
Doch das ist der FrühlingsI nicht«
Gibt nur Path. Dn armer Thor,
Weichlich, slnu und unaestmd
- Und Ver Schnee lieat tvie zuverl«
A.Wohlmuth.
——-—-—-—0.0-—-———.
-- «- Druckfehler ,,C.arl,« rief sie, ihn
umarmt-nd »Du bist mein Hammel
(Hitninel)!«