Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 11, 1898, Sonntags-Blatt., Image 13

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    Osseisek Schreibebrief von Phi
lip Sanctnntpfet’s Vetter,
Jolm Sttampct.
Mi»-««si m- i-» ». » muss-un
SanJuandePortorico,
29. October 1898
Mk. Uhltotz
E paar Tag zu
rück hen se hier ge
I treib, Bier zu
braue. Se hen bei
Trupp C- e Fell-oh
wo e Bruer is änd)
da all die Bett-:
nach Bier gebollert
hawwe änd gesagt
lzcwtve, sie wäre tei1d, immer Wliigtie
zu trinke, so lien ich en gepromißt, ich
wollt e paar Bärrelo von New York
irende lasse wenn es angehe tt)ät. We ll
am Jbenina, wo ich nach dem Onkel in
New York fchreiwe wollt, daß er mir e
balb Doßend Bärrels ßende sollt, ttnit
der Felloh, wo e Pollat is, in msi
Hchäntie komme änd saat: »John,
trenn Du Bier for die Beiss bawwe
irsillicht, braurtssschtc net nach New Yort
zu schreiwe, ich lien das Brauerei Büß
r«-eß gelernt änd wir tiinne das Vier
hier braue. Jch mach Dir e Subt
Bier, wo einiges biete thut, was Du
von New York kriege thu1cht« Will
ör förtt hen ich tei Konfidenz in sei
Prrmißcg arbeit, bist er hat mir ar
sont, er hätt schon friihcr in die West
iritres Bier gebraut änd tbcit exattlie
wisse wie man e feines Bier in diese
Kontrie fixe tönnL Well, ich tien en
denn geästt, wo er formerlie Bier ae
braut hätt, da meint er, das wär e
longeEeschicht, böt er thiitcz net meinko
se mir zu erzähle: »Siebfchte Intui,
wo ich noch m New Hort war, tien se e
ci- ditat geschtarteb, wo e große Brue
rit in can Domingo eftäblische wollt
Er lien gesaqt, mit die neie Fnßilitieg
wie Eigmaschine etc. tönnte se beit »,u
Tage on einige Platz e Vruerie schtarrc
Eint wenns mitten in der Halt seie
tlsöt. Well se den mich denn enaiidfcht,
lierunnerzngene iind die Erettfchön von
die Bruerie zu ßicpcrintende iind mit
ben e feines 4 Storie Briet thildina
nffgefchtellt Wo wir noch am Bau-:
trare, seie die Nätivs entome tien si:t;
das Buildinq angetriett iind itrre Stödp
geichäclt sind rimartt, se thote danke,
daß die Geschicht e Skckßeß werde that
Bist ich hen gedenkt, wag time di:
Fublo von Buildings änd Civiliiii
schen önderschtände änd bcn ihre Etti
inarlg net gemeinded änd wo das
Building aefinischd trat-, seie auch Die
Tnkafchinerie gekomme, wo zu e fikrit
Kloß Brucrie belange ttinn. Welt tin-in
eLnut 4 Woche lzen wir denn alle-z in
Vläß änd in Wortinq Order ges-Fett
itnd am nexte Morge wollte wer
5chtarte, den erste tht Bier in brane
End die Mitng zu iistoniiche, wag fzioi
leißd Citizens von e große siöntris
tlnte lönntr. Urn die Koiziplifchön non
unsere Bruerie zu fielebräte l;en wer
am Jvening in dem HoteL wo wir alle
schtoppe thate, e groß Dinner gebett,
ijnd wirbattee gresze Zeit fänd der
emampan ig in Bustseig aesosse Ins-r
dr. Se den denn irr e Euietsch gelurj
lcrt. so thue ich nfsschtelie ans-. sank-:
..T:sck-eiitelciien, es mag schon ahl reibt
sein, daß wir uns lner endscheue time-,
and wir lsarvwe auch nlentie Wein, »in
une— nsszutschiere. Bist daz Bein-re
tlut uns doch fehle and wag das i—.-,
wisse Sie alle, e gutes srischeg Glas
Bier, wag einigen Schanipön and an
nere Drinls biete thut. Böt in e sjun
Wielg werd auch Diesem Mangel abae
bclse seie, denn das große Estäblisch
ment, welches wir autszeid die GLitesz
von diese Cittie erelted liawwe, weko
auch das Bier änd mit ihm die Cidili
sascbon zu diese öntöltiväted Nätivsz
l-ringe.« Well, Jol)n, so weit war ich
in inei Spietscb getonnne, als wir usf
e Mal r Rönible höre thate, das wie
Tistant Donner szaunde that, dann
singe die Botteltz uss den Tadel an um
zisalle, die Vitschurs fiele von die
Wohls änd die Tschärs tömbelte in alle
Diretschöns önd die alte Schäntie, wo
sehotel nenne thate, sing an zu schäme
als ob der Deibel drnnner sitzte that.
Well wir ware alle arstärted, daß wir
aanz pähl warte, bist nach e paar Se
lunde war es over änd der Ländlord
is hereinaetomme änd sagt: ,,Dschen
telinen, es is nix. Nur e kleines Erd
bebe änd Sie brauche tei Angst net zu
lscwwe.« Jn unsere Ruhm lag alles
in e Hiep dorchenanner änd die Weh
ters seie aeschprunge gelornrne änd hen
die Achan-, Bottels önd Disches ass
aedickt änd Ordnung geschaffe. Wo
wir den Ländlord geästt hawwe, ob sei
Haus net geruind sei« änszert er: »Du
no, e paar von die Wath seie außer
Dscheunt gelomme, bot wir seie an
diese Dinge attöstunit iind morge werd
das wieder gesixt. Diese Häuser seien
qui Bambus änd Palinette gebaut änd
könne einiges schtände. Bot von dem
arosre Elephante, wo Sie aus Brict ge
baut hawwe, werd wohl net viel schielte
geklietve sein.«
Well, wir hen e Stär aelrieat önd
seie Heller-Slelter nach unsere Bruerke
aclcise, böt, schur enoss, von den ganze
Buildina war nix mehr übrig, wie e
Peil Bricls, der ganze Kladderadatsch
war umgesalle änd die Nätivs den wie
der dabei geschtanne, ihre Köpp ge
schdckt und gesagt: »J told juh ßo!«
,,Siehschte Joha, das war mei erste
Expierieni mit Bierbraue in die West- !
indieö, böt dies Teiin wolle wir es »
Marter anfange. Mei ganze Bruerie
hier thut aus e Waschdeuler änd e
Pferdetrog konßißte änd die kann kei
Erdbebe net ßmöfcky.« »Well, äußere
ich, wenn Du denkfcht, Du kannfchi e
Bier mache, wag die Leit trinke trinkt«-,
so wolle wir es treie, ich geb Dir 87.()()
for e Börrtel, böt es muß A No. 1
sein.« »Schul)r, äußert er, Du wersi
Dich wunnere, was e feine Schioss ich
mache ibite." Der Felloh that sei Büß
neß auch diiderfchtiindr. Sei Malz hat
er en e alte Backofe qedörri iind sei
Marsch in e Wafchtöb gefixt. Hops bat .
er lerne net gebett, so sagt er: ,,Jv!)11, !
da thue wir Tobacco Lief-» nehme, vie I
thue ebaut denselbe Fläka aeivc.« i
Weil ich hen mei Dant expteßd, ob die
« Tobacco Liefes das Bier net schvenlc
werde, böt er hat gelacht i.ind geäußert:
»Wenn Du nur wisse thiitest, was se in
die große Brueries in New York alle-J
in’Li Bier pantfche thue. Was da e
föka Kloß Braumeistek seie will, der
muß e feines Bier ohne einige-I Mal-.
iind Hopsen machen tönnen.« Well, ich
lken en seinen Weg gelassen iind nach c
paar Täg ionnnt er änd sagt: »Jolm,
das-—- Bier is fertig änd is evant so e
feiner Schtosf, wie Du nnr erpekte
lannscht. Wir tniissens nn uffBiirrelJ
ziehe änd da tlnte wir e paar von die
alte Whistie-Bärrelg angwasche, die
tbun’s. So ösl ich inn, ob er net
denke thiit, daß das Bier nach dein
Whistie theste werd, böt er äußert:
Das werdg irolyl time, böt never ineind.
das thut ein e itrong Fliivor gen-e tnåe
vei imported Bier Sind die Bensy werde
das net Ineinde.
Welt wir den dann das Bier nfi die
alte kliiliigtie-Biirrle aezoge Eis izen
; mer net gebett, so lken wir mit e Rolip
; die Barte-le in e tisrie Brunn- itsernn
s nirgelasse, wo eistaltesJ «.8ccsser drin
iein that änd lob te da drei Tän, drin
gelkae nat-Live, lien wer e Bärin-l her«
nnsisekevnllt änd lnsn e-. aetiippt Eind es
nat gar net so biid get-sinnt änd e ienie
blanke Kollet aelnktL Lleg iznlnx Eic
kie Beng aehört Umonst-n daß icn Vier
getäth hätt, sein se in Haufe aelzuisc
J aelonime, isnd icls tonnth gar nei fast
aenug tappe, so lien se’—J neidisc. Ze
ten zwar qenotis:d, das: es e iwier
Telth l;-Litt änd nwnq fein that, bist ntxx
ick en gesagt liab. e—«- wär its-edited
Bin-, lien fe’"g geglaubt iind wein-r ae
Toffe.
Mit e Mal tlnit ist einer nxit dssr
Hand iidek’n Leib fahre cind dann tlnii
er nach sei Tent laufe, aleicls drnfs
thut en Jlnnerer ioeqfchnrinacx denn
» lsollern iviedrr e char Zeiten-J Händ
T Gräschi15.-! änd faan an zu riinns Einz
«.ach e paar Minnitg ware ie alle wec.
Nach e Weil tlmt der siörnel komm-:
; änd bolelrtt », or Godi itilsl sont-»
; wag hofchte denn dir Beni- zieac:vivc,
« die liege in alle Rainer-:- liernin lind
den die KolliC daß se nnlinosz trenise
tltue änd die Doktri- ictiprinne zUiftftx
te lnrnni änd thue sc wag dienstan
damit se net verplatzc tlnie. N vol-, e
Weil thut denn akicli der Staii lBin
sistlion toinme änd lsnllertt »Kerl, dn
liast die Lei: gepeusend, wag- l)«.-si)!-.sn
neneive7« Jch den e Fieilpt gekriegt änd
ein eeiinszert, das; icli In Bitt anonn
hätt. »Wel! er wollte tel)ste, dann sagt
er: »Hei Wirtin-eh das reine Gift. Der
Kett wird tortnmricnaltt.« Well iii den
schuf gedenkt, es isiit mir am tiraae
nebe, böt da is der Dscliörnian Dottor
Helomxne der nat nenieint, das Vier
ivar net schlecht, böt die Bens wäre net
nicht julsgd Bier zu trinlr änd das
« Aleiinat tliiit net niit dein Bier iinriee·
So hen se mich denn in Pieik nelasse,
lsöt des Vier benn ich ir-:an:schictt«and
mei Braumeister is zu die Konvitischon
» aelomme, daß das Bierbrane in die
Westindies lei Söckiesz ig.
Ihr JolniSttaniver.
Mann nnter in Bett.
« Eine Seit-er nes biehte von zosef Wil
leinitzer
»Alle auten Geiiter . bist Du dc::.
,7eroinand, oder ist es der seist Deine-:
seligen Urasoßvnter9?«
In det-sröhliclkethvanatnsiateit ruft
ein strarnmer iunaer Mann diese Worte
einein ziemlich aiaerlmäßiaen Gesellen
zu, der ihm auf der Siraiidvrontenade
entaeaenschleiit.
»Aeh«, stöhnt dieser, »welche Ueber
raschunq! Wie acht Dir’5, Ludwia -.'«
Während sie einander die Hinde
schütteln, zucit der schlotteriae Feidis
rand schmerzlich zusammen. »Was
mich betrifft« « -seuszt er dann - —
,erbärmlich! Vollständiae txsjötterdiinrs
merunat Sieh nial blos« — bei die
sen Worten lüsiet er den Hut und zeigt
dem wiedergesnndenen Freunde die ta
dellose Glatze: ',,.Oier diese Verwü
stuna ist dagWert einer einziaen9i.ichi!«
»Eine: einzigen? Ra, erzähle!«
Sie hielten bei einer Ruliebant, und
der junge Greis, dein das Wiedersehn
offenbar zu start in die Glieder gefah
ren war, ließ sich ächzend nieder. Dante
sina er wieder an: »tllso höre! ch be
sand mich Physiich, moralisch und si
nanziell ungefähr aus demStandpuntt, ;
wo einem nichts mehr übrig bleibt, als !
sich
»Als sich Du verheirathen-« i
»Ganz richtig, als sich zu )erheira
then. Und da ich hier zu bekannt bin,
sah ich mich aenöthiqt, nieixie Umschuu
aus entseentere Gegenden auszudehnem
wo man mich als einen Fremden objek
tiver beurtheilen tann. In einer schlaf
losen Nacht war mir iener dicke reiche
unaarische Gutsbesitzer einaeiailen, den
wir vor zwei Jahren in Karlsbad len
nen aelernt haben. Wie ließ er doch
mir's«
»Warte nur, wie hieß er denn . . . ·
Darenyi, wenn ich nicht irre. Kote-man
von Datenin
Dich, er erzählte uns fortwährend von
seiner Tochter J— J— J—«
,,Jtta!«
»Ganz richtig, Jlka. Schnell ent
schlossen fuhr ich also nach Ungarn und
suchte Herrn von Darenni in seiner
ländlichen leaeschiedentteit anf. Ich
wurde herrlich begrüßt, uno als iet
Fräulein Jlta sah ——-«
»Nuns« I
,,Schauerlich! Ein scharierlict; schone-«
Weibl Furchtbar herrlich gewachsen —
gräßlich entzückende Auaen!« !
»Also sie aefiel Dir?«
»Sie versetzte mich in einen Wonne
tatnnel.«
»Und Tu ste auch, natiirlichl«
»Meine kleinen aesellsdxafelirnen Ta
lente schienen einiaen Eindruck zu ina
ctten. Beim Llliendessen löste mir dcr
feurige llnaartoein die Zunae Ob dag
Herz des Frii ili«ng noch srei sei fraate
i-den!)llten Allerdiiiac, war lie »list
wort, aber, aber
»Was lann da noch zu ,.aokr«.i« s.in,
wenn solch ein Freier nalst Z«
,Aver unter den Einneborenen l sitze
;;ltii einei Schwarm heißbliit her Ber
e !;rcr. Diese Dorsjiinalinae hätten sich
oers-ftr«oren, jeden ciadtlserrn nieder
Inst-II -cn, der eit- !vaqen sollte, oas
Zchloßfriiulein sortzutiolen Gleich
wohl erklärte ich artiateitglrallus·, es
liabe etioaLs Ver-lockendeg fiir itri«l), Zu
den Füßen des Fräuleins zu our-TIT
cheln.«
»Ganz richtig. Nun. Du crinnerst l
l
»Min, und weiterf«
»Ein aesoensterhaft unheinilimes
Schlafnetnach mit großen dunklen Bil
dern an der Wand wurde mir tiizgervies
sen. Dich brannte mir eine lsigarre an,
trank noch eine Flasche Wein nnd ver
riegelte vorsieliishalber die Thiir. Als
i:l:- zur Ruhe net-en wollte, bemerkte ich
auf dem-Kissen meine-«- Beteg einer-Brief
Jlme Adresse .... Ich riß inn auf nnd
send einen Zettel, aus welchem folsiende
Worte standen:
»Hast Du iu Nacht gebetei «
Der Crziihler verstummte und stierie
vor sieh hin im Nachgesiilil des- grossii
gen tfrlebnisseg. Dann fuhr er iori:
»Ich erinnere mich: das hat sutwszder
Franz Moor gesnat oder Rot-i !"i’-«r-e.«
»O nein, Lstltello hat es ges-ist«
»Ich Ivußt e-: ja, iroend sin Vio:
hat e: gesagt. Jedenfalls- lvnr Die Eaelfi
hörst-it ttiilieiiiilieh. Zugleich hörte Fel
verdiietttigeg stiiiitern iet- hatte d
deitinnntt ijitesiihi. das; sich Feind-to mit
mir im Zimmer liesiinde Ich leuchtete
mutet-, dabei entsiel mir die Figur-ie,
ich hiiette mich nnd da sah ich unt-: Hm
Bette einen Mann mit rollendin steige-:
und einem langen Messen«
»War dass nicht vielleicht ein-: Lie
neistiinschuna I«
»O icein, ich sah es genau, wie der
Mann stets ,-iiiriietdriiette. um nitn ue
sehen tu weiden. Bei diesem Izu-· littc
viel-Inn mir soc tintsehen daLs erlitt in
den Adern tJJleietscdohl hatte i·.t- die
liteisteegegenivarsz deis Ijlordgeseiten
uiifetgs von meiner Entdeckung Este-ten
»u lasien. Jeh sing voll erlieuehelpr
Fröhlickteit zu singen nn, gehe lara
st m »iurTl«-iir, schiebe- den Riegel ·;iirii-s.t"
allein - die Thiir aina nieht auik
lis- wur eine entsetzliche Situation!
«.’ll«-ernials durchsritt its-, singend dass
Zimmer- össne das-: Fenster und iihee
lege. lli«-tet’m Bett lauert der sichere
Tod« Bei dem Sprung ans dem Fen
ster lächelt mir wenigsten- die Hefs
iDi-ng, mit get-mitteilen Gliedern dass
L ten zu retten. Welilan denn -— -iei
sprang aus« dem Feitstei·!«
»Donneiivetter!«
»Zum Glück gab’g unten einiue
Heiisen Stroh. Ich blieb unversehrt,
eIlte in's Dorstvirttjshaus und reiste
un nächsten Morgen ab. Dai- ist die
« Geschichte der Nacht, in welcher i.h
« i.-eine has-re verloren habe!«
Tei- lsrziililer schwieg. Sein Freund
eiker sagte mitleidig: ,,Ariner, armer
Junge! Weißt Du, daß ich unlängst
ein ganz ähntieiked Abenteuer erlebt
he.be?«
,».Wahrhastig?« eutgtgnete der Vli
dere. »Las-, hören, armer Juiigek«
»Nun denn, ich schicke voraus, das-,
mir Herr von Deirenyi in Karls-send
eine Photographie seiner Tochter zeigte
und das; mir dies Bild ein lebhafte
Interesse einslößtr. Ich tonnte seither
der Versuchuna, das Original tennen
zu lernen, nicht widerstehen und he
suchte Herrn von Darenvi ans seinem
Schlosse. Meine Erlebnisse waren un
gefähr dieselben, ioie Deine. Herzlicher
Einvsana seuriget Ungartvein -——«
»Unl1eimlicheo Schlasgeinael ——«
,,Jawohl: unheimlichesSchlasgemach
— die Botschaft Othellvs —-«
»Mnnn unter’in Bett -— Blut vor
Entsetzen aeronnen —-«
»Halt! Der Mann n!1ter’nt Bett
stimmt riech, aber das Blut ist mir
leinestreas gero:n:en, als ich bei dir
Dt«rchsnchuna des Zimmer-Z den
Othello unter’m Bitt bemekth Ich
leerte vielmehr ruhig meine Flasche-,
sang dazu ohne alle Heuchelei: »Vor«
trärts mit frischem Muth!« — dann
holte ich ruhia meinen Revalver
hervor —- biirrte mich — und brannte
dem Otlnllo eins auf den «ltel,;.«
»Unsinn! Du willst mile verhöh
nen!«
»Mein Wort, ist die volle Wahr-«
kteit. Dann leate ist-, mich rnltia ink
Bett. Da bös isliauf dem Gang eilige
Schritte —- s- die Tbiir wird geöffnet —
Herr von Darcnyi tritt an mein Bett
und fraat mich, trag loc- sei. Ich reibe
mir dte Augen, und sage dann: Ali,
Pardon, Herr von Darenni. entschuldi
-aen Sie: unter meinem Bette befand
sich irgend ein Kerl —- ein Räuber —
iclt tvar so frei, ihn zu erschiefzent —
Nachdem ich das gesagt hatte -—— wollte
ich mich aus das andere Ohr legen —
plötilich aber —«
»Nun2«
,,Plötzlich packt mich Herr von Da
renni, reißt mich in die Höhe, riittelt
mich, umhalft mich und versetzt mir
einen Kuß. Meiner Seel’, ein Kuß von
der Tochter wiire mir lieber gewesen.
Denn ging cr und ich schlief ein.«
»Du schliefst eins s—— Mindestens
wirst Du mir zuqelieih daß vorher die
Leiche fortgeschafft wurde.«
» Die Lcichek -Wel )e Leiche? fragte
iziit ocni Ausdruck ehrlichen Staunens
der Erzählen
»Nun, die Leiche unter’m Belt.«
»Weder kereiind dass war ja doch
nur ein Popunz s— eine ikusgeitopfte
Fiaur «
»Ein Popan,-. — eine sue-gestopf«
Finan scli bin starr! Lillio hätt-:
ict Die Flucht ergriffen vor einer Ve
ziclfchciscl)e?«
»Dein Otlicllo hatte ja rollend-e Au
qenx der ineini.(c hatte nicht einmal
einen ordentlichen Kon «
»Es iit 1niiglich,dnß mich die Auf
regung täuschte hinsichtlich der rollen
den Uluaen -- -«
»Dann ollerdinass ist e: « anch möulieli
des-. Dein Otliello derselbe Popnnz tre:
wesen ist «
»Und Du mußtest darum, bevor Tit «
Feuer octditZ«.
»Natürlich Die Tochter Des Hauses
hatte mir z verrathen. «
»Wie, Fräulein Jlt.1?«
»Gewin- Jtn Laufe- des Nach-rnit
tagii hatte sie mir gesagt: Mein Papa
liebt kleine Scherzt-: verrathen Sie
Hielt nicht« Sie werden Leute Nacht
z unter Ihrem Bette einen Mörder sin
j den« aber er ist nur auggeftopft.«
s »O, ich Tölvell Hätte ich- nur diese
l Jlta hier « erwüran würde ich sie!«
s »Weder Freund, dar- iöunte ich nicht
s acttatten.«
l[ Verbliisst stierte dass ldtigcrl den Vln
dern an. Dieser aber sagte behaglich:
I »Jatvohl, ich leinnre daizs unmöglich
, tutden, ineil ich mich mit dieser schönen
I
l
l
l
l
l
Jlta gegenwärtig in dein angenehmen
Zustande der sogenannten Flitnrs
traut-sen besinde.«
»Ist dar- Dein Musik«
,,Siifzester lfrtist!«
»Ich bin stari!«
»Liebe:f Himmel. irae- tuillst Dus
» Selbstrerftäudlieh tsielt id) am Morgen
« nach jenem nächtlichen Abenteuer um
Jlta an, und der Vater antwortete
; n;ir: Jamohh Sie sind ein !l.liann, Eli
nett tann ich meine Tochter uiit Be
« ritt-strittig anvertraueu!«
Der Mann ohne Haare hatte fiel-. »
hriben, und mit stumme-r Abwehr alle-:
Bemühungen des Freundes-, ihn zurüc
,·,uhalten, wankte er von dannen
Der verweist-essen bei Oaidars
Postha.
. lieber die lfonceslionem welche lei
Gelegenheit des Besuches des deutfelskn
Kaisers in tFonstantinodel vorn Zul
tun einein deutschen Ehuditat zur An
l«.gung eines Hcsndelszhafenö let Hai
derPascha, gegenüber Conftantinepet,
beloilligt lvorden find, erfährt Jan
jetzt Nähereg aus Deutschland Die
selben erweisen sieh viel werthvollen
als man ursprünglich annahm. Ein
deutsche-» ein sranzösifches und ein
j endlischgriechischeg Synditat hatten
« sich jahrerang vergeblich um jene lFon
eessionen betrorbern bis schließlich der
Besuch des deutschen Kaisers den Aus-·
selilag gab zu Gunsten des-s deutschen
Etrrtditi1t5.
Haidar - Paseha der Platz siir den
neuen H-.1ndelL-l)·.1feil, der vertuuthiich
sehr bald zu einem Handeleiert-. list-Irr
Range-Z sich für den orientatifcheu
Handel entwickeln wird, ift aus der
asiatischen Seite gegenüber Constauti
rievel siidlich von Stntari gelegen. cfiti
Ist der Ausgangspunkt der aztatolifrhen
Bahnen, die bekanntlich ebenfalls eit
lseutsrhes Consortilnn, ein oeffen Spitze
der Stuttgarter Connnereienmth Col
tin-z stand, gebaut; es- ift in Folge des
ien in rasche-in Aufblühen begriffen.
- Die aus dein Jl«nerii Kleiiiasieng, auzs
; Filaria und Angrra anlangenden Wem
ten hätten hier mit Vor-thei! auf dir
Sehisfe rserladen werden tömieri, aber
ric. jetzt fehlte es an jeden Hasenaula
« csen und die meisten Güter mußten auf
kleinen Lichterschissen nach 6onstanti
ntfsel hiniibergebracht werden, wag
zurfze Extralosten verursachte. Seit
drei Jahren lagen dem turlischin Fi
nanz- und Bauten-Ministerium Plane
seitens der- deutselsen lsonsortiums der
anotolisehen Bahnen und eine-J fran
zösischen ShndilJteY für die Anlage
von auggedehnten Quaig und Lager
schuppen. sowie Vertiefung der Bucht
von HaidariPafeha tor. Doch aller
,.Batschisch", den die Vertreter dies-Dr
Synditate auf der Hoden Pforte zu
riickließem brachte nicht die gewünschte
Concession, da ein griectsiscl)-britisches
Cnnditat immer wieder bessere Ange
liote machte. Der Besuch des-« Kaiser-:
lvat ietzt endlich bewirkt, daß dem dent
schen Syndilat kie Concession zusieL
Von der Wichtigkeit des neiien Han
delslzaseng tann man sich nach der
Tliatsache einen Begriff machen, das;
der Frachtvertelsr der anatolischen
Bahnen allein im letzten Jalir nin
mehr als eine halbe Million Tonnen
lniaenommen hat. Jn die Concession
eingeschlossen ist das große Danipser«
trajelt zwischen .L)aidar-Pascha und
der Endstation der Orientbalnien
Wien - Belgrad : Constatntionopel, so
daß nach dessen Fertigstellung dirette
Verbindung mit dem enropäischen
Abendland und der Lenante hergestellt
ist. Weitere Balsnlinien, die sich rasch
ilnser Vollendung nähern, stellen die
Verbindung mit der snrischsen Kiiste
nnd dem Mittelländischen Meere her.
Somit ist die Ccncession bei Hai
dar-Vascha ein epochemachend wichti
aer Schritt zur weiteren Erschließnng
lleinasiatischer Gebiete für den Handel
Deutschlands
Wetttchucvem
Ueber die Schnldcnlast der Welt im
verflossenen Jahre veröffentlicht die
deutsche ,,,Zeitsehr«tft fiir das gesammte
Vlltientvesen« eine Zusammenstellung,
die zwar nur bedingten Werth hat,
lreil genauere Angaben iiber die Ent
stehung der einzelnen Schuldenpoften,
liber ihre Verzinsung nnd iiber das
Wachsthum der Bevölkerung fehlen, die
aber doch einen interessanten Vergleich
liefert iiber die zunehmende Verschul
dung der Kulturstaaten. »
Die Gesammtschuld aller civilisirteu ;
Staaten betrug danach im Jahre 1897 »
"122,-120 Eljiillionen Mark. Davon hat .
Frankreich zu tragen in Millionen -
Mark 24,480, England 12,897,0esteri i
reich zu tragen in Millionen Mart
24,18-«3, die deutschen Einzelstaaten SA
992, die englischen Colonien 9,492,
Russland 7,F)s)0, Spanien 5,6h’«,
Nordamerika :’-,972, Portugal 2,525
das Deutsche Reich 2,2()4, Vleghvteu
2,«88, Brasilien 2.072, Holland 1,
MU, Belgien 1,.f;2 usw« usw.
Jnteressant ist, wie die jährliche Zu
nalune der Schuldenlaft der Welt sich
im Laufe Der Zeit nach gewissen, das
:r-irtl«)schaftliche Leben der Staaten ves
eiuflusseuden Ereignissen gesteigert bat.
Sie nahm in allen Kriegszeiten miin
tin zu, ·«,. B. bis 1820 jährlich»uur
740 Millionen, in den verhaltnitzmajzig
friedlichen Zeitläuften von 1820——--—48
jährlich nur um 200 Millionen. Das
mals begannen in verschiedenen Staa
ten wiederum Krieggvorbereitungem
und darum wuchs bie- "1862 die-Staats
sthuld jährlich um 1460 Millionen
TIJtarL Zwischen 186:-——1872 fanden
in Amerika und Europa verschiedene
siriege statt; die Weitschuld stieg da
ians jährlich um 4280 MillionenMark.
Rath 1872 ist die jährliche Zunahme
immer geringer geworden; sie betrug
tsig 1882 nur 1380 Jltillionen Mark
trotz. des russiscl)-tiirtischen Krieges,
tsnd wenn man von 1882 an die Zeit
des beioafsneten Weltsricdenz rechnen
will, so hat er die Weltschuld wohl ge
» steigert, aber doch nur um 960·Millio-s
- nen jährlich, während ex- tn sruhercn
Jahrzehnten, z. B. um die Mitte des
Jahrhundertg alljährlich eine Milliarde
Mark war, um die die Weltsehuld sieh
vergrößerte-. Wie hoch im Verhältnis-,
zu friiher die Zinsenlast gestiegen ist,
ist aus der Zusammenstellung nicht er
sichtlich weil die Zunahme der Bevöl
kerung nicht mit in Vergleich gezogen
ist. Jedenfalls müssen aber heute die
Steuerzahler der Kultur-staaten, wenn
man siir die gegenwärtig vorhandene
Weltsmutd eine Verzinsung zu 4. v.
O. annimmt, eine Zinsenlast von jähr
lixti 4,896 Millionen Mart tragen, d.
I h. von der Milliarde Menschen, die
. lohne China) zu der Verzinsung mit
J beitragen miissen, hat Jeder jährlich
E eine Feopssieuer von 5 M. zu leisten.
i
Die Schulden mancher Staaten sin
» den jedoctj·in verschiedenen Vermögens
j stiieten, namentlich in den Staatsbahi
« nen, ein gewisser-— Gegengewicht Der
.Gesammtschuld von 122 Milliarden
; stehen etwa 2" llJlilliarden Vermögen
J gegenüber, wovon Deutschland allein
; sitz-on 10 Milliarden, Oesterreicl)-Uit
garn gegen 4 Llltilliarden besitzt. Ta
aber neben diesem Vermögen andrer
seitg die Provinzen und Gemeinden der
Staaten in der Regel auch nochSchul
den haben, deren Weltbetrag ans rund
17 Milliarden geschätzt wird, so bleibt
doch aus den Kopf jede-:- Erdenbiirgerg
eine ererbte Zinglast von annähernd 5
Ele stir dag« Jahr bestehen.
-..--.4 - —
Der Pariser Mel-.
Woher lonnnen alle dieGaiacndöaeiZ
So staat man sichin aclvissen Zeiten in
Paris-. ,,Denn,« so schreibt ein Bericht
erstattet in dei französisctsenzzauptscadt
anläsiliclx der letzten Streit - Unruhe-In,
»ic giebt hier Tage, an denen dagAuS
selyen dec- Volleg auf der Straße sieh
plötzlich verwandelt Man sieht H
Fratzen, die man nie zuvor bemerkt hat,
toeniastene nicht in Hausen beisammen
lsisz ist, als schössen sie aus dem Pflastei
hervor Das erste Mal, daß mir das
auffiel, war am Z. Dezember 1887, als
die Kammer ständig taate, .in1 Grethz
Abdantuna zu erzwingen, und als dci
Pövel vor dem Palast Bonrbon tobte.
Auch zu Zeiten des Boulanaigmug
tauchten Schwärme jener Unaliiekgvögel
auf. Der Sommer 1893 brachte einen
neigen Flin mit Meutereien, welche H
Tage lana das-Quartier Latin und das
Faubouxa du Temple verwiisteten In
aerinaeresntlliaße rmslattcrte dathinls
»in-apart den Justizpalast während des
Adler-Verfahrens
Jetzt ist es wieder un vollen Schwar
nicn begriffen Der Ausstand der Bau
arbeiter, vereint initAusreaungen ande
1.erArt, bat die Brut aus ibren Hiiylen
anfqescbeutbt Woher kommt das lite
schnieißs Meisteng aus den sijdlichen
Vorstädtein von der Barriere «’Jtalie,
dein Pariser WliitechapeL Desscn Aue-:
läuser sich biH bis-' an den Bonleuard
Saint Germain, zur Plare Maubert
erstreckt. Dort ist der Markt fiir »Ma
nifestanten«, d. b. fiir die Figuranteu,
die für It bis J Francg bei öffentlich-en
Feundaebunaen das »Volt« spielen.
Abgesehen von solchen Gastrollen -
unternimmt das Gesindel aoer auch
Streiche auf eiaene Faust, wenn die
Zeit sich dazu eianet. So zieht es jetzt
mit den ausstandiaen Banarbeitern
bernni. bettelt siir sie -—— in Wirklichkeit
fiir sich ——-- und iibt in manchen Stadt
tbeilen geradezu eine «Schrcckensl)errs
schaft aus-. An dcr Straße nach Seb
res laaerte eine Bande vor deren dro
lsender Haltung die Voriiberaehenden
riclst wagtem das acfotderte Almosen
zu verweiqern. Die Polizei rührte sich
erst, als das Gesindel einen Unteroffi
zier der Marine. der nichts aeben woll
te. überfiel und mißhandelte. Das
find leine erfreulichen Zeichen der Zeit.
Sie deuten aus Sturm. Der Regie
rung muß man zur Ehre nachsagem
daß sce zur Ordnnna und Sicherheit
der Straßen thut, was in ihren Kräf
ten steht. Seit zwei Taan wird die
Schutzniannschaft nicht nur non der
Stadtqarde, sondern auch von der Mai
rineanfanterie, der zuverlässiasten
Truppe, unterstützt Andererseits hat
Brisson in den letzten Taan einige
siirszia ausländische Anarchisten über
die Grenze abgeschoben.«
Nun ist als-er, und zwar mit ijlse
der- Mob5, Herr Brisson selber abge
schoben worden.
..---—..—.
schlimme Lage tu Chiu
Die Republik Ehile macht seit Jah
ren eine schwere ioirthschaftliche Krisis
durch-, die zu Anfang Juli dieses Jah
resJ zu einem wahren innern Banterokt
geführt hat. Diese Catastropl)e, von
der sich Chile schwer und nur durch
große Opfer und nach Jahren erboten
wird, hat drei Hauptursachem l. Den
seit 1894 drohenden Krieg mit Argen
tinien, Z. die Vergeuduna der Staats
inuahinen durch hohe Gehälter, eine zu
große Anzahl Von Beamten, ungeheure
Rüstungen zu Wasser und zu Lande
und den Luxus, dem die sogenannten
aebildeten Classe-n seitAnfanq der acht
,«,iaer Jahrg wo Chile durch Erobe
Iung oer Oatpererrager reiey wurde,
l«;uldigen, und II. den langjätprigen
Rückgang des Wertbes aller Artikel,
die Cliile aussiihrt: Silber, Kupfer,
Salpeter,Weizen. Am Salpeter ver
dient übrigens nur der Fiskus durch
den Ausfuhrzoll (jäb,rlich etwa Z Mil
lionen Pfd Sterl» der übrige Gewinn
fließi fast völlig in die Tasilye von
Anständerm denen die Lager geboren.
In der Weizenaustibr nach Europa
tann Chile schon des weitenWeges bal
der nicht mit Argentinien in Wettbe
werb treten. Zudem steckt der Ackerbau
in Chile fast allgemein noch auf einer
sehr tiefen Stufe. An vielen Stellen
dient als Pflug noch der vorspringende
Ast eines Baumstnnime5. an Argen-—
tinien dagegen wird der Weizenban in
der versiändigsten und qriirtdlirbsten
Weise nnd .nit den besten Maschinen
betrieben. Kenner behaupten, daß
Chile bei gleicher Bestellung seiner heut
asgebauten Flächen das Dreifa e der
heute erzeugten Weizenmenge ans den
Jliarlt bringen könnte. Weit-er müssen
die gebildeten, vermögenden Cbilenen
arbeiten, sien nicht auf den Fislug ver
lassen und in Politik machen, ibr Geld
nich-i- in den Vcinten, sondern in der
Industrie anlegen.
Nur durch die hier angedeuteien
Mittel und Wege ist Cbile vor dem
wirtbschaftlichen und finanziellen Ruin
nach der Ansicht Von griesgdliehen
Fiennern de-« Landes — zu retten.
Gleichzeitig muß aber die schmachnolle
Unsicherheit für Person und Eigen:
tbum, die in keinem cidilisirre. und
lialbcivilisirten Lande der Welt größer
al: in Chile ist, endlch mit eiserner
Faust arti-gero:tet werden. In den
Pro Enzen des Südeng und der fin
dianergrenze, lro die Banditen lkaxt en,
eine Landdlage für die arbeitenden, eh
renhaften Cbilenen und fiir die Fern
den, muß das Standrecht dertiindei
werden und .eder Bandit durch ein
siriegggericht in 24 Stunden abgene
tbeilt werden. Geschieht dies nicht, so
wird die europäische Aue-wandequ
sich nie nach Clsile wenden, diese-J Land
immer iingstliclx meiden. und in 15« bis
20 Jahren, wenn auch die S.ilpeterla
get ziemlich erschöpft sein :Ver:)en, wird
O liile im Vergleich zu Araeniinien eine
in jeder Beziehung unbedeutende Macht
in Siidamerila sein.
.- ---— .—-—
Maneherlci Regen.
Vi.n TM Juni 1897 trat bei Weiher
Priorz in Esser ein Wirbelwind aus,
der eine grosse Menge Heu in die Luft
hob und vollig auc- dem Gesichte-kreist
der Anwesenden forttrna. Die Heu
nsasse machte durch die Luft einen Weg
ron 5 Kni. Zu Belchamv St. Paul
im nördlichen Essex erschien plötzlich die
ganze Atmosphäre mit Heu erfiilll, das
lierabfalleno Bäume und Häuser in
leantastischer Art verzierte Unangei
nehmer war der Regen. der an dem
nämlichen Tage in der Vorstadt Moses
flen Von Birmingham eintrat. Dort
fiel nämlich ein Schauer Von eveißen
Fröschen in verschiedener Grösse nieder
Diese Thiere waren unzweifelhaft von
einer Wasserhose emporgezogen und
vom Sturmwind iiber Birmingham
geführt worden. Anderer Art war
ein Regen oder richtiger Schnee-faller
in der Nacht vom 16. zum 17. Februar
d. J. zu Tragösz sieh ereignete. Nach
dem tagg vorher der Fhlm die Schnee:
verle fast zugleich weggefegt, fiel bei
Sijdwinv neuer Schnee, dessen Ober
fläche morgens mit zahlreichen leben
den Jnseriem verniuthlich im Larven
zustande, besTäei war. Dieser Insec
tenfall dauerte sogar noch morgens an.
Der Beobachter beschrieb die Insecten
als Z It Cru. lang, von laffeebraicner
Farbe, 4 Mur. breit, von aegliederlem
Körperbau und eigeuthiimlich sanintg
ähnlicher Oberfläche. Ein ähnlicher
Jnsectenfall zusammen mit Schnee
wurde einige Tage früher in Zwischen
wässern (.lirain) beobachtet.
—.-.,...- «
Dem Eiffelthurni sind, wie der »,-i
gar« mittheilt, die Füße ver
nickelt worden. Die vernickel
len Flächen präsentiren sich au
ßerdem in verschiedenen Farben, so
daß der Thurm, aus der Ferne gesehen.
sich wie ein riesiger Clown ausnimmt
Der verschiedenfarbiae Anstrich soll
nicht bestehen bleiben, man will nur
sehen, welche Farbe den Koloß am be
sten kleidet, mit dieser soll er dann fiit
die neue Weltaussielluna bestrichen
werden. Das neue Festlleid wird recht
kostspielig werden