Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 21, 1898, Sonntags-Blatt., Image 10

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    Erinnerunqen an die deutsche
oßnupnnan in Frankreich
Nachdem am 18. Januar 1896 der
25. Jahrestaa der Wiederaufrichtung
des Deutschen Reiches überall wol
Deutsche wohnen. festlich begangen
lrerden war, hatte die Reihe der Judi
läen aus Deutschlands aröszter Zeit
für die Allgemeinheit ibt Ende erreicht.
Selbst die 25. Wiederkehr des Taaeg,
en dem der Friede geschlossen worden,
stand naturgemäß qeaen dieses welk
erschütternde Ereigniß weit zurück.
Fast ganz vergessen aber ist es bereite-,
daß es für einen Theil der deutschen
Streitlräfte auch nach dem Friedenss
schlp ß auf französischem Boden noch
Zu thun anb. Es waren dies diejeni
gen Truppen, welche alg Unterpfand
für die Erfülluna der dem Sieger aus
erlegten Friedensbedinaunaen eint-u
französische Departements befetst bal
ten und deslalb noch in Frawnkreich
bleiben mußten « .
Sksl clm ih. Oclllcmpck ldtkfs Uock
schritten die Letzten dieser Truppen bei
ihrer Rückkehr in die Heimatb die
ireugeschaffene Grenze westlich von
Metz. Die Ucberlebenden dieser weni
gen —- ettva 6000 — DeutschenOkonw
ten daher am 16. September d. J. die
25. Wiederkehr dieses Taan feiern,
sicherlich nun die letite Erinneruna anI
jene große Zeit. Ursache dieses Taaess
zu gedenken. haben sie wohl Allen
denn Heiteres und Ernstes hat gewiszi
Jeder von ihnen während der unter so
eigenartigen Verhältnissen in Frank
reich verbrachten Zeit erlebt.
Als die Okkuoation benann, befan
den wir uns in Nbeims und waren
keineswegs erfreut iiber unter Schick- !
sal, das uns nicht mit den Andern der
Heimatb zueilen ließ. Indessen unsere
Stimmung änderte sich. als wir merk
ten, daß uns unser Loos wenigstens
dadurch versiifit wurde, das-, wir neben
dein recht kärglichen Lieutenants - Ge
balt so hohe Zulrgen erhielten, das-, un- ’
set monatliches Einkommen dem etwa
gleichkam das damals in gewöbrili
iben Friedenszeiten ein Hauptmann ?
Klasse 2-:n l. des Monats-«- einstreicheii
durfte. Dazu standen wir ji in- i.
leeirns, dein »oetit Paris-« der Nord- ·
srcnzosen, wo es- nichi ausbleiben
konnte, daki wir von der Leichtlebiist
keit des schönen Frankreich andeseBr.i
griiie erhielten, als das-: während des
Feldzuaes und azii unserem Rück-nar«
sche von Le I"Jians her der Tau gern-di
sen war. k.
So sorglos und veraniict, wie irir«
infolge dieser Verhältnisse iii die
nächste Zukunft blickten. ioird unser;l
Oberbesehlsbaber. der General von «
Manieussel, sie wohl nicht immer be- s
trachtet haben. Nicht- nur die Sorge I
für das Wohlergehen der ibni unter-F
stellten Truvpen im fremden Landes«
ruhte auf seinen Schultern. sondern !
auch die Verantwortuna dafür, dani
jetzt Sieger und Besieaie in Rube unoi
Frieden nebeneinander lebten. Das-, (
dies nicht immer leicht zu erreichen ge- 51
wesen war, lag auf der Hand. Wir :
selbst waren durch den Feldzuq daranii
gewöhnt, die Landeseinwobner andersgi
zu behandeln, als das jetzt nach erfolg- «
tern Friedensschliisse noch Mosis-aqu
war, und diese waren sich ietzt bewußt,2
Laß sie sich nichts aesallen laiscns
brauchten. was auch nur den Scheins
einer Unterdrückung oder Willkiir an !
sich tr:ia. s
Als eines Mittwechås. wie allwö
chentlich, die Ofsiiiere und U:iteroifi--l
ziere zur arosien Parade auf dein Plan
vcr dein Rathhaus mit dein Rücken
ziemlich dicht vor der zum Raihlsauses
Hinauffülkrinden Freitrevve versank-I
melt standen und die Musik vaicrlän
dische Weisen spielte, brach sich eiii
Herrschaft-Zweigen den Weg durch die
ten abgesperrten Theil des Platzesi
ukisieherde Menae und die das Publi-l
kstrri zurückhaltende Postenkeitr. Jn
ziemlicher Nähe von Excellenz erst bieus
das Gefährt, dem elaitischen Schrittes-«
ein Herr in hohem but und weißers
Weste entstieg, der sich anschickte, die.
ver der Rathhaustrevve in zwei Otto-s
dern stehenden Unterofiiziere zul
durchbrechen Zwar trat ihm der Ge-l
neralstabsossizier der Division mit ei
nein »Monsieur on ne passe pas par
ici!« entgegenj indessen der herr in Zi
vil ging unter leichtem Lüften des Hu
tes mit der selir bestimmten Antwort:
«Monsieur, je suik leMaire de Rheirnsst
an ihrn vorüber auf die ihm ehrfurchts
voll Platz machenden Untetofsiziere zu,
die natürlich glaubten, dasi er soebens
vie Erlaubniß erhalten dabe, so zu
handeln,
Her Verr Marre hatte iemen Willen
nurchaesetzt und seiner Stadt ae«,eiqt,i
daß er selbst preußifche UnterosfizierJ
liisien zu durchbrechen im Stande sei.’!
Jn sclchen und ähnlichen Fallens
stets beiden Theilen gerecht zu werden,«
war selbst für einen General, wie Ex
cellecz von ManteuifeL der schon gar?
manche schwierige Aufqabe alücklicb ge-;
löst hatte, nicht leicht. Und wenn dem
General schon damals von vielen sei-,
ner Unteraebenen eine allzu große
Franz-senkreundlichleit nachgesagt ist,
so war dies sicherlich nicht in allen Fäl
len gerechtfertigt Auch feine aller
schlimmsten Gegner neunten ia aner
lennen, daß er bemüht war, Offiziere
und Soldaten dadurch bei Stimmung
zu erhalten« daß er ihnen den Aufent
halt in Frankreich durchaus sorgen-—
frei gestaltete. Auch alaubten wir zu
dem-exten. daß mancher Uebermuth,
den wir uns im Bewußtsein unserer
ge "llten Taschen aeltatteten um uns
be anders die lanan Abende zu ver-l
treiben, von unseren Boeaeleszten sehr
Wie-send übersehen wurde. Wir
fwaren ja in der That schlimm daraan
Mit Damen aus der soaenannten Ge
sellschaft kamen wir nicht in Verkehr,
denn die vornehmen französischen Hau
ser blieben uns selbstverständlich ver
schlossen. Und so blieben vorerst un
sere durch den Keim etwas rauh zie-7
wordenen Sitten obne den veredelnden
Einfluß holder Weiblichleit. Es tanis
dann nicht selten vor. das; wir an dem.
Abend des Monats-ersten auf der
grünen Fläche des Viaskvz in Gestain
eines Tempels soaenannte Gehaltausix
gleichungen vornahmen.
Zum Glück hörte dieser fiir Einzelne
leider schon gefährlich werdende Sport
in Rheims bald aus, als sum qroßcns
und allgemeinen Jubel sich eine tritt-l
sliche banerische Biertneive aufthat.;
’Welch ein Unterschied araen die fran-l«
zösischen Restaurationslotalek Erbici--«i
ten wir in diesen auf unser ,,Garcon!«
Bock!« als Bier, ,,aelbanaestrichenez,
Wasser«, wie wir eH spottweise ges
rannt, so gab es- jctzt auf: ,,Resi, aT
Maß!« und »Cresckcens5. noch a TI.·i«ns-,';
das herrlichstc Münchener Bier. Tie
irren und die Crescens. zwei echte dane- ·s
rische Biermadeln batte der Wirth
aus München mitaebracbt. Beide wa! -
teten in den beiden Hinterstiibchem
aus denen unsere Kneive bestand, ih s
res Hebeamtes, wobei sie auch in ihren
zuweilen etwas derben Sdäßen zwi
schen Sr. Errellenz. dem Divisionss
totnmandeur nnd dem neben ihm sin
enden blutjungen Fähnrich zum gro
ßen Vergnügen des Ersteren oft nicht
den geringesten Unterschied machten.
Ebenso bunt durcheinander, wie die
Osfiziere in den beiden Kirnnierm sa
ßen draußen in der Thordurchiahrt
des Hauses, dicht gedrängt. aus langen
Bänken, die aus leeren Fässern nnd
Brettern bergestellt waren. Unterosfi
ziere und Soldaten aller Waffen, de
nen der gewichtige here Wirst selbst
auinmrtetr.
Nean diesen soralosen Abendslun:
den gab es arn Taae des Dienstes
Plage genun.
Nack. den aetrofsenen Vereinbarun-;
gen hatten die französischen Behörden,«
das Recht sich itn Verkehr mit den «
deut schen Tini-der theilen ihrer Svra Z
che zu bedienen ebenso wie wir dies ;«
ihnen gegenüber in deutscher Sprache-;
thaten. Wir waren also aenöthiat,diesk
eingehenden staniösischen Schriftstückesi
mit ibren ost endlosen Vbrasen zu»1
übersetzsen Doch crlanaten ivir hierin,
bald die nöthige FertiateiL nachdemgt
wir die landläuiiaen Aus drücke eini J:
aer taszen kennen aelernt hatten. Wei » (
sbler waren in dieser Beiiehung die (
Franzosen daran, deren Behörden Last
meist keinen Beamten hatten, der l
Deutsch verstand. so dasi sie zur An «
stellung drn Dolzrtetschern gezwungen
waren. ,
Nicht immer so alatt. irsie in dani
meisten Fällen mit den bürgerlichensi
Behörden aina der Vetteln mit der·l
Geistlichteit von statten. Ei
Da nch in den weniasten Städt-n ;
evangelische Gottesbänser befanden, diet
dem evangelischen Theil der Oltudajt
tionåtruppen zur Versiiaung gestellt l
werden tonnten, so war in vielent
Garnisonen. die Verabredung aetrois 1
sen worden. daß eine tatholische Kirch-: l
zu diesem Strecke alle vier Wochen ein l
mal hergearben werden sollte. 1
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Als insolae dessen das in der klei-I
nen Stadt Virtnle-srancai«g stehende;
Bataillon cn dem betreffenden Sonn- i
te- g zum Eintritt in die Kirche bereit
stand ergab k— dan diese verschlos
sen cvar. Der Küster war nicht auf
zufinden und so beaab sich der Batail I
lonsadjutant zum Pfarrer. Als ers
diesen in Gegenwart des zufällig t? )
anwesenden aneunisdireltorö zu ders ·
Herau-gabe des Kirchenschliissels aus
sorde rte, lies: sich der Letztere dann zu
Schmahungen geaen den deutschenKai- .
ser binreißen der Alles tu oergewalti- ;
aen trachte und deraleicken noch mehr. l
Während der Pfarrer nach Androhung ·
von Gewalt, die er ausdritcklich we-: «
gen eines oon Rom auå ergangenen
entgegenstehenden Befehl-«- verlangte,i
zögernd den Schlüssel oerabiolgte, sov
wurde der an eucn5- Direktor iiir ver l
haftet erklärt und in Bealeitung von
zwei Unterofiizieren Jus dem nächstens
Zuge nach dein Divisionsstnbågugrtier;
in Rheims gebracht. Es war keine
angenehme Aufgabe iür Denjenigen,
von uns, der diesen Mann während
der gegen ihn schwebend-en Untersuch J
ung täglich auf dem ibrn von 10——12«
Uhr gestattet-In Spaziergang zu be- ·
gleite n hatte. Fiai ser Wilhelm begna l
digte den Fanatiker bald. nachdem er;
die ihm zugemesfene länaere Frei. ,-eitS ;
strafe in Koblenz angetreten hatte, zu
der zulässig geringsten Strafe von z
Monaten Festungshast. !
Nicht weniger schwierig gestaltete sich
anfangs der Verkehr mit den Einwoh
nern selbst, weil die allgemeine Volls
stimme in Frankreich die strengste Ab-«
geschlossenheit gegen die verbaßten
»Prrrussiens« bei jedem bateiotischen
Franzosen voraussetztr. Trotz der
wohlmeinenden Absicht des Oberbe
fehlslzabers, die Einwohnerschaft mit
Einguartirung nach Möglichkeit zu
verschonen, indem er den Offizieren
ireichlichen Serviö zur Beschaffung der
Mietbswohmmgen gewahrte mußte
daher doch zur zwangsweisen Unter
bringung der Offiiiere gefchri tten
werden, weil es Niemand wagte ei
nem deutschen Offiiiier ein Quartier
zu vermietben. Erst als man einge
sehen hatte, daß die Widerspenstigkett
nur mehr Unannebmlichkeiten im Ge
folge hatte, nabm man allmählich Ver
nunft an.
s Wie es übrigens in den Köpfen
mancher Fanatitet aussah davon leg
ten in einein Dorfe bei Rbeuns zwei
Franzosen Zeugniß ab. die während
der Nacht die drei Pferde des Botenl
lonS-Kommandeurs stablen, wobei
sie nach heftiger Geaenwehr den im
Stalle schlafenden Vierdeburschen er
mordeten
Jm Verbot nahen die Mörder zu ih
rer Vertheidiguncx an, dass sie nur
Gleiches Ins Weis-den Veraolten hätten.
Auch dreweundxen dorten während des
Krieges zahllose Pferde aestoblen und
noch viel weniger hätten sie Menschen
leben geschont. Auf die Aufforderung
des Audite11r5, sich einen Vertheidkcct
zu wählen, machten sie nicht einen ve
riilnnten französischen Vldvoiaten nam
haft, sondern erboten sich In diesem
Zweck einen preußischen Offizier. Wie
derbolte Hinweise daraus. das; sie da
mit ihrcr Sache vielleicht nicht nützen
würden, halfen ni.ti- und es Irurdc
ein Hauptmann tu dem sehr undeut
lsnren Amt tc«nmcridiri. Nach the
Bernandlunæ in welcher dieser nickt-:
Ols des cliivrnden Betriotissmniz sei
nrr Klienten zu ilrrer Vertskeidiqnng
anführen konnte, dankten sie ihm
durch Händedruck Um ntwistcn Mor
den wurden sie bei Rkseims krick-gerecht
Fich ers-Hoffen.
Wurf das Verhalten der Mörder
selbst ein einentbiimliclicås Licht aus
ihre Ideen, fo mus! ntan den bei Er
greisung derselben bethcitiaten franzö
sischen Behörden und Beamten die
höchste Achtung rollen: den nach Be-j
lanntroerden des Versprechens den
Mörder-n ungesäumt nachserseursen bes
rittenen Ofsiiieren war es nämlich
nicht aelrmaen, dieselben noch diesseits
ter »Demartationslinie deg- Lttuva
iionsterrains« —— wie es damali- hieit
—- einzuholen. sodaß sie in das nictkt
rttupirte Frankreich enttamen, wohin-»
ein eine Verfolguan nicht anaängici aess
nsksen war. So mar. obwohl der Te-·
legraph das Geschehene nach allen Sei
ten, auch nach Paris hin, acmeldet trat j
die Aussicht aus Sühne sehr aerinal
Um so qrösier war die liebende-bringt
als schon nach einiaen Taaen die Mör- i
Der nebst den acstohlenenBierden durch
Französische Gendarmen in Rhein-J
einaeliesert wurden. Die innerlich
icherlich sich reaende Parteinahme fiirs
Iie Landsleute hatte dem GerechtiaJ
Ieit;·-smn weichen müssen. mit dem die
Behörden die Mörder dem sichere-TO
oenn auch wohlverdienten Tode aus
ieferten.
Im Frühiihr 1872 erhielten wir
Thalons til-— Standort anaeioiesen.i
Hier aeftaltete sich der Sommerdienstx
ianz wie in der Heimatb Besickiti-F
sangen, Paraden und Felddienstiibunis
zen wechselten sinnreictr ab. Mit ganij
sesonderer Genuathuuna wurde imk
Znii eine Artillerieschiesziibuna auf,
sem aefehichtlich io berühmten can-w
e Chalontz, den tatalaunischen Ge
ilden, voraenornrnen ero einst die ger
nanische Welt den Anstrum der Bar
saren zuriickwies und noch ietzt eine
Erduninxalluna alzs »Gut-no d’Attila«
iereiat wurde
Mit ovrziialictetn Geschick vergnsicli ,
ete einer unserer Hauptleute während
iiescr Schiesziibuna einiae Fesilichtei
en, irie sie die Schieskvlane in der-Hei
natls irobl selten sehen. Auf der Fah
entopvel von Joncherd. einein ieners
aiserlictten Pachthöfr. die arn Rande
Jes- großen Platzes zerstreut lagen und
Ils Unterlnnst dienten. war ein gro
;e«g Zelt aufgeschlaaen worden, wel
hes als Festraurn diente. Die ersten
sie-e geladenen Gäste waren die bank
ischen Kameraden aus dem Hauptort
)es Laaers Mcurrnelon. Wenn sies
such meist zu Pferde erschienen, sos
oar es doch erforderlich daß sie sichT
Jach Beendigung des Festes tu Wa
ren nach Hause beaaben. wobei Einige
von uns »aus Versehen« niitaesabren
rurdm Ganz anders- verlief das
zweite in demselben Raum veranstal
:ete Fest. Es wurde durch Damen ver
vIerrlicht. Hierzu war seit Kurzem die
Möglichkeit gegeben. denn die meisten
Uerheiratheten hatten von der Erlaub
niß des Oberbesehlsbabers. ihre Fa
milien aus der Heimatb heranziehen en
dürfen, Gebrauch gemacht. Waren es-·
vor »ahrhunderten männerrnordende s
Wurf hieße. welche aus diesen Gefil-«
den ihre Opfer forderten. so iriiren
es heute Amor-s Pfeile. die gefährlich
wurden. Zwei Verlobunan warens
die unausbleibliehe Folae dieses zwei
ten Festes.
-.-.·.-, - «
Ycllcll occqllclcl SCHLEIDlele LUXI cL
in die Champasme eum Manöver. - «
Diese ganz wie in Deutschland abste-«
haltene Uebstna bildete ein unsaqlietteök
Vergnügen siir die Frinzosem denen
solche lrieasmäßiaen Gesechte im Trie
den und die Unterbrinauna von »sie
zieren und Mannschasten bei den Ein-«
wohnern damals etwas aanz Neuer-f
tvaren. Keinesweak lamen mehr Rei
tereien vor, als es in der Heimath der
Fall ist, und in den allerrneisten Fal
len übten die Franzosen eine Gast-s
stenndschast aus, wie wir sie nicht er
wartet hatten. Die beste Flasche tout
de mit den deutschen Gästen ausgetrun
len. Dafür durften sich auch Unsere
Wirthe fast unaenirt während der
Manövergesechte zwischen den Truppen
bewegen. Sa lam es denn, daß die
Besitzer, aus deren Feldern gesochten«
wurde, oft Kavallerieattacken mitritten.
wobei sie durch ihre Haltuna zu Pferde
meist große Heiterkeit bervorriesen.
Konnten sie den Sturm der Inst-atr
rie aus ein Drrs mitrnachen, so ent
sprach ihr Benehmen so recht dem stan
aösischen Nationalcharakter. Bei einer
solchen Gelegenheit war unser Quar
tierwirth im Umseben vom Pferde her
nntee und machte sich eben daran« die
Hochxosorte des aestiirtnten Geböstes ge
waltsam zu öffnen, um die Stürmen-;
den hinein zu lassen, als »das Ganze
Hall« qeblafen wurde. Es war ihm!
nicht begreiflich zu machen. daß dass
Betreten des Hofes den Soldaten niclptl
gestattet sei, nnd so die eigentliche
Frucht des Sieaesz wie et sich aus
drückte, dem Siequ verloren qing. Und
noch mehr war er darüber erstaunt,
daß kein Einziger Der Zieaer trotz der
slsestelkendcn Vorschriften nicht doch die
lfe Palme des Sieg-es zu brechen sich an
Hrhicktr. «
i Letnreirti tru- esi. In desn sehr bunt
;uf.«unmenoesetzten Tinisisngftabe Vet
gleicbe Wische-n unseren und den Trun
prn anderer Land-er m l:o·ren. Mod
ten doch jin Diviiicniimbe außer eini.
gen französischen, mich Liiixiere fast
aller eiitcpäifcfen Hure tas- Illkanöver
il:lt.
Als ich einei« Moraeiris aus der-Dorf
siraße niit einem der franiösischen Of
siziere zusainiiientraL ersiehren ivir,
tas-, der Divisian Itaininandeur be-«
ieits fortaeritten ivcr und ritteii deJ s
lalh schleunigst in der Richtunq nach«
dem desohlenen Saninielvlatr hinter
her. Am Dorsausanna staates ich den
dort stehenden Posten. ob Erzellen;;
hier vorbei aeloinnten sei Nein, Herrå
Lieuteirant!« war die äunerit schlan- i
sertiae Antwort Meine hieran ge
tniipiten »Erinahni!naen« hörte nie-ins
Begleiter schinun elnd mit an, bis er;
endlich, nachdem iriir ireit aeniia von
demPcsten entfernt waren aanz iurcht I
bar zu lachen anfina und einmal über;
das andere ausries: »Zum eoiniiie
che; nouss tout comme eher noug!« Z
Viel Veraniiaen machten uns die
Aussätze der tleinen LrtHblätter, diej
unsere Thatiateit nein Geaenstand hat-i «
ten. So schilderte eines der in Cher (
lons erscheinenden Blätter die Terenz ,
lieschästiqunq unserer Infanterie etiisa
folgendermaßen: «Die Preußen schla- J
sen nicht gerne lanae. Sehen sriih ma-«
eben sie einen Spazier-Jana der etioa
bis 10 Uhr dauert. Dann verabreden«
sie Mittags an einem schatiiaen Platze-J
was sie Abend machen wollen iVefehlLZH
cusgabe). EH ioird indessen meist nie-:
viel aus dein Abenddienst. Höchsten-.
wird geturnt rder es erzählt den jun «
gen Mannschasten ein därtiaer Seine-«
ant etiras aus seinen Sirieaserlebnis
sen.« lJnitrultioneiixiiideJ Noch
drolliger wurde ein Alarin geschildert:
Umfangs erlaubten wir. es sei Feuer
Erst als ivir den Jnsanteristen athe!n
los auc- allen Straßen aiss dem Mart
te eintreffen sahen, too Ereellenz ver
dein Nathbause ivnrteteoiavallerie und
Artillerie iin scharfen Trade aus deni
glatten Pilasier an ian vorbeiritt, be -
niissen irir wag los ioar. Man hätt-«
nun qlauben sollen, das-. der Anblic·
ter athenilosen, schwer vevactten Leuiej
ein Mitleiden auf dein Gesickkt des » k
visions - Kommandeurz liiite hervor-s
bringen müssen Hiervon iiar indes-;
sen nichts zu inerlen. Jin Geaentheil »
ieber sein ioildez Gesicht alitt ein ve
Fniigtez Lächeln. Unterdesien deaucl
te sich sein neben ihm stehender Adjis
1ant »quela::e ehe-se de vieomte tu d:«
daran« die blanten Fiesisvitzen seine-i
schönen hohen Lackiticiel.« So ginq
is noch eine Weile fort. lie- dann der·
Artikel in Loleoerhebunaen iiher die
schnelle Bereitsebast der Vreusien und
in Ermahnunaen siir die Franzosen
Zur Nachahmung austlana.
Bis November 1872 hatte Frantsiz
reich wieder einen arosien Theil seiner
nkiegsiosim heilt-te so Mk die Lit-«
tupationätruvven verrinaert und einig!
ge Departements aeräuint wurden. -—I
Unser Standort wurde hierbei VerduiH
Erinnette in Rheinis und Chalenszl
nichts mehr aii den iiter Frantreich dei
bängebrausten Stier-in. so trua Verdiiri
nech deutlich die Spuren der Veschiesi:
una, irelcke es vesin 1-"-. bis 15. Otto
ber 1870 hatte aushalten müssen. Noch
lagen die meisten Gebäude der Ritadels ·
le in Trümmern, unter ihnen die alt
ehiwiirdiae Abtei. in der vor mehr als -
1000 Jahren Cis-ist iener Vertrag un
terzeichnet worden wer. der zu so vie
len Grenzstreitiateiten siihren sollte. —
War doch unsere auaenblielliebe An
wesenheit in Verdun ebenfalls mittei
bar die Folge der damals beivirlten ·
Theilung des großen Frankenreiches. z
Jn dienstlicher Beziehung unter
ihied sich unser Aufenthalt in Verdis
durch nikbg von dem in (Tls,nlons. trink
aufzeroideistlicl arosze Isieiibnbn qeitat
tete eg, daß tiie deutschen Feste, wie
«LL-eil1ncc,sten und Flaifergarhurtgtczx
bier in niirdiaster Weise begannen
loerden konnten. Nack- berlömmlicheen
Brauch dierste bei eriterekn die Wascti «
frau natürlich nicht leer aussaeben wo
es war sast rührend, zu sehen, spie die
Frau vor Freude aar nicht wußte, wag«
sie ansanaen sollte. als- sie auf einers
der langen Tafeln auch iiir sich und
iljre leiden Kleinen vassende G.tia.ei:l:’
an Kleidunasstiiclen und einen Berg
von Honigtuchem Aevieln und Niissen
sand. Jbr Mann, der ,.M’sieur«, be ,
sah sich die Sache vom Tbor der Rest-«i
babn aus mit augenscheinlich sehr gest
mischten Gefühlen. F
Der Sommerdienst im vntabre RTIZI
erlitt eine anaenebme Ueberraschunai
durch eine Besichtiauna, welche Z. »t«
H. der Prinz Friedrich Karl im Juli!
iiber die Garnison von Verdun cito-Z
hielt, aus der seit einiaen Wochen dies
Ottupationsarmee nur noch bestand.
Denn wiederum hatten die Franzosen
einen größeren Posten bezahlt und on
ganze Ottupationsaebiet war deshalb
aus die Festuna Verdun mit einen-Um
lreis von zebn Kilometer halbmejser
zusammengeschrumvit.
Aber auch diese weniaen Deutschen
sollten Frankreich bald verlassen.
Arn 13. September. einem lseiteren
rbstiaae, marlchirten die in Verdun
ebenden Truopen am srüben Morgen
aus ihren verschiedenen Kasernen mit
klingendemSpiel der hoc-gelegenen EB
planade zu, welche die Zitadellk von
der Stadt trennte» Während hkekPm
tadeaufstellunq aenommen wurde,
matschittc eine aus Ujiobilaardisten be
stehende französifche Truvvenabtljesp
lunq von etwa ZU Mann mit schlagen
dem Tantbout an der Spitze an uns
vorbei und über die uns von der Hita
delle trennende Zuabrijde hinüber
Hier war die preußische Wache inwe
wehk qetreten und unter den üblichen
gegenseitige-n Eurenlsexeuaunqen wurde
hie Wache an die Fitcnuofen überge
veu, die sich somit nunmehr auch im
Besitz des letzten von Deutschland be
setzt qewescnen Bollwerts befunden
hatten.
Punkt seen-J utxr erschien der Ober
kesehlsliober Es wurde vräsentirt,
die Musik spielte die Nationnlhnmne
Nach Abreiten der Front dielt Erret
lenz von Manteussel eine turze An
sprache. die in ein letzte-O unter präsen
tirtem Gewehr aus französischen! Bo
den ausaebrachtes tonnerndes Hoch
auf den deutschen Kaiser austlanq,
welches mächtia aus« Mot- kräftigen
Kelilen über die unter unk- lieaende
Stadt daninbraustr. Dann erfolgte
der Vorbeimarsch vor dem Oberbe
sehlshaber nnd der letzte Durchmariai
dureki die Oauvtstraßen der Stadt nach
der Perle Allemande.
Während desselben lmtten trir die
verschiedensten Eindrücke: Aus den
mächtigen stumvsen Thürmen der Ka
thedrale, dem böchstenVuntt derStadt,
weit die Tritolrre bereits etwas in die
Höhe gezogen. wibl ioeniaer, um sie
schnell dissen zu tönnen. als damit
wir sie sehen sollten. An verschiede
nen Fenstern war sie zu qleichern
Zweit unseren Auaen absichtlich sehr
schlecht verhüllt, bereit aestellt. « In
einzelnen dazu ansaeriiumten Schau
fenstern liefen Kindern in elsässischer
oder lotbrinaischer Banerntraebt und
mit Scharer nnd Bänder-n in den
frcneösssken Farben aeschmückt um
l:er. Nelenan jedoch sah der allein
Eingetoeinte Hinter der berabgelaisenen
Holzialousir. aut geschiin aeqen unbe
rniene Beobachter, ein Gesicht, das mit
einer Tbriine in den schönen Augen
den sür immer akiielienden Deutschen
nachblielte. lEin unmerklicheg Kopf
niesen und Adieu aus Nimmertviederg
selienS
Die Straßen und der Festnnnsiroll
waren dicht mit Neuaieriaen besetzt.
Sobald tvir das Freie erreicht hatten,
sahen toir uns unt nach der Stadt. die
ins fast ein Jahr olg unaebetene istiiiie
beherbergt harte. Sie hatte Fest-Oe
wand anaeleat. Konnte man es its-«
Ierdenten7
Von allen Thürmen allen öffentli
jien und den sneisten Vrivataebänden
reizten die blautveifriotden Fahnen im
Frischen herbsttoinde. Die Lust erzit
terte unter den Klanan der gewalti
ren Glocken ter lscdzraaenden Raide
Erale und der übriaen Kirchen der
Stadt, den srcixen Bewohnern laut
:ertiindend, das-, der Sieaer nunmehr
Endgiltig den Fuß vom Nacken des Be
sieaten aenotnmen lraitr.
Nkch ein letzter Zeteidearufz von
den die Maas bealeiienden Höhen,
ind Verdun war unseren Augen ent
Iris-runden
Drei Tage später verliess. der letzte
Deutsche den Boden Frantreichs.
H. Kl. Oberstlieutnant a. D.
——--—--«.
Ter ummauerte Terwisch.
Eine ergiitzliche Geschichte, die mit
Ier Art und Weise zusatnnienhängt,
vie in PersienSchulden uBllinosen ein
iezogen werden« weis-, der in Tislis er
d«einende ,,.5iautasu-:«bote« zu erzäh
.cn. Wenn der persische l)tliiul-:ger
Entschlossen ist, sein Geld tu betornmen,
knahnt er seinen Schuldner in aller
Frühe und entfernt sich nicht eher, alg
dig er befriedigt ist. Er bringt seinen
Teppich in das Hang mit sich, setzt iich
m Schltiskinrmer seines Schuldeer
iieder und ißt, irintt, raucht u. schläft
Dort so lange-, die er bezahlt ist. Vor
Einer Reife ocn Jahren hatte ein Per
ler eine Zchuldsorderuna an dag- eng
iischc Amt km bildete sich wenigst-n
!in, eine solche zu haben. Eines Tages
reiste er von Teheran ab, und nachdem
er viele Abenteuer bestanden hatte,
langte er glücklich in London an, rollte
seinen Teppich zusammen und begab
sich in aller Gemüthgruhe nach dein
Jordan Osiice« das er sür eine
Person hielt ———-, um die Befriedigung
seiner Schuld zu ersitzen Lord Pal
merston nahm die Sache in gutem Hu
mor aus« aber Mr. Hammond, der
Staats - Setretär. schickte nach einem
Polizisten. —--— Auf viel eigenartigen
Weise ist neuerdings ein russischer Dip
lotnat in Teheran, Graf Kolomeisow,
mit der eigenartigen persischen Sitte
sertig geworden . Gelegentlich eines
großen « esttages besuchte ihn ein Bet
teldertvi ch und verlangte eine ziemlich
hohe Stimme als Almosen; das Gelb
wurde ihm aber von dem »Schuldner«
so seht er sich durch die hohe Einschätz
ung geschmeichelt fühlte, verwei ert.
Ganz gemiithlis ließ sich nun der « er
wisch vor dem rbeitszimmer des Dip
lomaten nieder und erhob unzählige
Male am Tage. aber auch den Nachts
ein gräßlichei Geschrei und blies noch
dazu aus einer Trompete, als ob der
jüngste Ja erschienen sei. Der Graf,
der sich anfangc in seiner Ruhe ais-f
stören lie , beschloß schließlich doch,
des Der-o sches ohne Zuhilsenahme der
Poli ei zu entledigen. Angeriihrt dars
der Eilann nicht werden« Der Gras
ließ daher Maurer kommen und den
heulenden Bettler mit einer Mauer um
geben. Anfangs sah er gelassen zu,
wie die Mauer wuchs, als er aber meet
...--- ...-.«..
Ite, daß die Sache ungemüthlich wurd«e, «
esprang et über den niedrigften Theil
der Mauer und rannte wie ein Besesse
ner davon.
l
l -"- "O-.O-s——·s-———
!
Ein Scherz. ·
Ernest Blum erzählt in feinem
l·",,J:)urnal d’un Baudevillifte" u. A.
Folgendes: Ein braver Bursche, der
Vertreter eines großen Champagner
lsauses in Paris war, aab öfter fest
«liehe Gelage Sie zählen zu den besten
gastronomischen Erinnerunaen meines
Lebens: sie wurden von dem Baron
EBrice selbst zubereitet und aufgetra
gen. Alle acht oder vierzehn Tage ver
ieinigte der Chamvaanerganhmed
sSchriftsteller und Journaliften an sei
;ner Tafel, um sie feine köftlichen Wei
lne zu schliirfen und die erftaunlichsteu
Ferngericbte genießen zu lassen. Jch er
Tinnere mich, daß ich mich eines Tages
mit meinem geistreichen alten Kamera- ·
lden Philivpe Gille zu einem dieses
zMähler begab. Vor der Tbiir begeg
2neten wir Leo Deliveg. ..Wohin aehen
»Sie denn ?'« fragte er uns. —- »Natür
ili·ch ipeisen«. --— »Im diesem Hause
,bier?'« —- »Ja«. —— »Das ist schade:
ich bin heute Abend allein und weis:
nicht, iva ich speisen soll: ich hätte gern
,!W Ihnen zusammen dinirt.« -——
I»Aber dein steht roch nichts im Blume«
antivortete Gille, der sich aern Scherze,
Gesinde-Z mit Komponisten machte,
j,,tomm doch mit uns!'« —-— »Ich bin ja
"aber nicht einaeladen«. -—- Eine Ein-.
zladung ist iibersliissia, das ift hier eine
E»Table d’hote." —- »So? Und wie
,theuer?'« —- ,,Seck15 Franlem den Rai
,fee mit einbegriffen. ——— »Das tann ich
imir leisten. Vorwärts also!" —- Wir
»Wean hinauf und setzten den Herrn
dec- Hauses und die anderen Gäste von
rein tleinen Scherie in Kenntnifi, mitb
rend Delibes ruhia am Tische Platz
:nahm. ,,B:st Du sicher, tat-, man hier
gut ißt?'« fragte er Gille leise. —--»Gan3
gut, Du wirft ja sehen.« -—- Man trug
Ieine Reihe ivunderrarer Gerichte und
iBatierien edelster Weine auf. Delibesz
,machte bei jedem Gerichte ein erstaun
tes Gesicht. »Und daf- Alles toste:
nur sechs Franken?« fraate er uns- — «
s»;’5reilich, den Kaffee mit inbeariffen'·.
Teliheg war außer sich vor Verhliif
»fun·a. »Wie habt Ihr denn diese
wunderbare Tafel entdecktM »Stift,
fagg Niemanden toeiter«. fliisterte
Gille ihrn zu, »die Polizei hat uns die
fe Adresse mitaetlieilt« llm den Scherz
bis zu Ende zu führen. liefi man beim
Nachtifch unter den Gästen einen Tel
ler herumgehen. auf den Jeder von
uns sechs Fraulen leate: Delibes, der
aufzer sich vor Veraniiaen war, fiiate
noch fünfzig Centiines Trintaeld fiir
die Bedienung hinzu. Bevor er sich
entfernte, aina er auf den Hausherrng
zu und sagte ihm: »Man speist wirklicin
sehr gut bei Ihnen: ich bin fiir vier-Mute
Tage frei. wollen Sie mir vierzehn-—
Abonnementharten aeben?«
-.—-—-—-—·
Folgende tragttomifaee Uadlergei
ichichte
wird dem »B. B.-C.« aus einem stan
ziistschen Badecsrt berichtet: ,,Tl.sladame
L» ein reizendez junges Frauchen und
enthuftagtnirte tltadlerin, lud eines
schönen Nachmittags ihre sämmtlich
dein edlen Chclesvort ergebeneuffreuns
de und Freundinnen ein, per Rad zu
ihrer romantisch gelegenen Van hin
auszutommen, das Souper bei ihr ein-«
zunehmen und dann beim Mondschein
nach Hause zu radeln. Mit heller Be
geisterung wurde die freundliche Ein
ladung ausgenommen, und pünktlich Ei
Uhr erschienen einige vierzig pedclire
tende Menschenkinder beiderlei Ge
schlechts. Damit teine Verwechslung
der pneumatischen Maschinen stattfin
den tonnre, hatte die liebenswürdige
Wirthin einen abgelegenen Garteuda
villon zur Ausnahme der Räder herge
richtet und eine zur Hülfe angenomme
ne Frau damit beauftragt, die Räder
mit numerirten Zettelchen zu versehen
und sorgsam zu bewachen. Die Gäste
erhielten ihre Nummern und sitr da
richtigeAbliesern jedes Rades versprach
die autmiithige Wächterin austominen
zu wollen « sie sei nicht umsonst ein:
lange Zeit Garderobiere an einem
Theater gewesen. Man vertraute also
der Alten aanz arglos sein tostbarez
Eigenthum an und gab sich allgemei
ner Lustigkeit hin. Das zur Aussicht
der Räder beorderte Miitterchen war
nun zwar eine sehr ordentliche Frau,
aber das-Geheimnis; des pneuntatischen
Gumminiantelg war ihr ein Brief ni«·
sieben Siegeln. Sie hatte zuerst di
Zettelchen mit den Nummern aus hi:
Sattel gelegt, doch als ein tleiner
Windstoß eins der Wörtchen beinahe
sortgewebt hätte, tam sie auf den exe
nialen Gedanken. die Nummern iztit
einer Stecknadel am Borderrad iu be
festigen. Mit der erforderliche-thust
anstkengung steckte sie die Nadelu so
tief wie möglich in den mühevoll aus
gepumpien Schlauch und blutte zuletzt
befriedigt auf ihr Wert. Die part-ti
sche Steue. die sich abspielte, als- die
Gäste gegen zehn Uhr in anlmitter
Stimmung erschienen. um ihre Stahl
riisilein in Empfang zu nehmen, läßt
sich besser in Gedanken ausmalen als
mit Worten schildern-«
I Der paart-rund.
Suchsi eine Frau du zu bereden:
«Thu’ dies! »Es-Ihm da und dort wir
n «
I .
Die le te Weia’runa einer jeden
heißt etse »Is- hab« nichts anzu
se In'