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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 14, 1898)
Honntagg Blatt « Beilage deS ,,21nzeiger und Herold«. J-P·Windolv!1-.85cr.s31k1qc1·--rr Mai-d Roland Nein-, ch LI Lct ji«-K No 7. Jahrgang 19— I ( j l -. — — WOOOOM streute wisse-Lettau net Gewerbe Z Nod-öde Omooooomo ) An der Neige unseres Jahrhun derts, daz- wie keines der früheren Ier Vervollkommnung des Menschenge schlecht-H in Wissen und Können huldig te, liegt die Frage nahe, welche Burg schaften dafür gegeben sind. daß der Fortschritt der Zeit noch einige Zeit an halten werde« ehe der üver kurz oder lang unvermeidliche Verfall eintritt. Eine aewisic Biirgschaft in dieser Hinsicht liegt zunächst wohl darin, daß m der Jetztzcit nicht von einem einzi ain Staate oder einein einiiaenVolt-:« itainme der ·«:lusschlonug auf-geht« son dern daß ein grosier Teil der iautai fischen Menschenmffe dadei beteiligt ist. Alle germanischen Völker Euro pas, die nördlichen Studen, die Mehr Us zahl der Romanen und das im vorigen i Jahrhundert entstandcue vorwiegend gerinanisclce Reich Nordameritaiz lie fetten dem zeitgenössifchen Fortschritt nicht nur ziemlich gleichmäßig die ein seinen Tenter, Entdecter und Erfinder, sondern sind auch annaliernd gleichar tig mit Anstalten für Erhaltung und Förderung des Wissen-; und techni schen Könnens ausgestattet Wie die Geschichte lehrt, dauert di Blüthe eines i einzelnen Volkes meist nur wenige Jahrze te, seiten einige Jahrhunderte Es ift a er unwahrscheiniich das- ein ganze Anzahl Bölter gleichzeitig ret siillt. Ferner bleibt auch zu beachten, dasz die früheren Errungenschaften der Kultur bei Weitem feine fo tiefen Ein griffe in die Lebensweise des Einzelnen und so entscheidenden Einfluß auf die Macht des Staates selbst ausiåbteii ais es die Fortschritte unseres Zeinl tirs bewirtten. Sollte in der Jetzt eit einein Voll-: las Verständnisz des Dampses oder der ulectricität abhanden kommen, so würde es aus der Reihe der Kultur iiationen aus-scheiden Neben äußeren Bütgschaften des Fortschrittes darf man aber die inneren keineswegs unterschiitzen Jri den Na turwissenschaften bedingt diesen vor ischmlich die vorgeschrittene Mathema iit und die Anwendung von Instru istenten. welche unseren Vorfahren gänzlich unbekannt waren. Nicht zu un terschiißen ist dann die bessere Schulung zur Beobachtung, die auch ohneBewaff -i-.i:ng der Sinne die Wahrnehmung schärfte. Der Aftronom des Alter tnuuis hätte das Zodialallicht ebenso gut sehen tönnen, als damalige Schiffer das Meerleuchten oder die Milchsee al ler Wahrscheinlichleit gesehen haben; aber man hielt alles dies nicht beacht lich. ' Mit der zunehmenden Vertiefung der Forschung und mit der Erweite rzing des Wissensuinfangez erschienen eine ganie Reihe llnterstiitziiiig5- und sdiirderiinggmitteh welche in vers-iste denen Einrichtungen der Jetztzeii zu suchen sind. An der Spitze begegnen wir den »bö lieren Schulen« alg Erbaltunggftätte der Wissenschaft. Ausschliefilicher als die Schule dienen dem Fortschritte na turwissenschaftliche und technische Ver einigungen aller Art, von der mit staat l:cher Unterstützung arbeitenden »He sellschaft der Wissenschaften« bis zu dem namenlosen »Verein«, welcher Fia nincheuzucht oder Hühnerologie sum Verwande seiner allwöchentlichen Nachtsitzung nimmt. An diese amtlichen gelehrten Körperschafteii schlichen sich ..freie Vereiniaiingen« gegen Busoni i«ng und Rückfall mit »Wanderoer s.iinmlungen« und »Congresseii«. Eine weitere Bürgschaft fiir den Fortschritt sind die fiir ivissenschastkiche Forschung bestimmten »Stiftungen«. Freilich erscheint ihre Lebensdauer be ssrenztx wohl feine jetzt vorhandene Stiftung ist älter als etwa l ls2 Jahr tausende und leine gemeinnützige Stif tung hat sich aus dem Alterthum durch di- Biilterivanderung hindurch erhalten tonnen. Immerhin besitzen einige Läc ter, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika, ferner Däneiriart, Schweden, Sachsen u. A. wissenschaft liche Stiftungen deren Vermögen sich auf Millionen heftig-st Hechburgen des Fortschritts sind fer ner die »Versiichsstationen« aller Län der, wie Universitätslaboratorien,Ver siichsstellen siir Landwirthschaft,Gärt nerei, Industrie etc. Auch dein Sport ierdantt »die zeitgenössische Antiuk manche Forderung, 3.B. die Is3ugaiigig. machisng der Gebirge durch aipixw Vereine. Wie wirlsam sich der Jagd MP Ysichtsport für die entdeckende Lisisieiischaft verwertlzen lässt, lehrt die Tieiseeforfchung des Satelsiirsteii von Menaca der dabei fast die schmutzige Hertuiist seiner Millionen vergessen nacht· Ein bleibender Schatz von technischen Gedanken uno Erfahrunan wird durch das »Vatennuei:n« erzielt. Der Nutzen » eine-«- Patentev fjir Den unbcsmittelten Erfinder steht allerdings vereinzelt da; z Erfindungen, tvelitic namhaften we tvinn abwtrfem geriethen nie-ist in die i Hände von Corporatioiien, denen zur eraiebiaen Auebeutuna von isornltetrin viele Mittel zur Verfüauiiq standen. » In einer großen Mehrzahl Der Fälle verdient das ein elne Patent vielleicht mit Recht ein a gälliges Lächeln oder qefchäftliches Mi trauen. Fortschritt lich ttelten in dem Patentrveten die Vereinigten Staaten voran. Es wird, wie in Deutschland, mit Prüfung ge handhabt. auch begnügt man sich hier nicht mit der Erhaltung der erstenm ten Erfindungen durch gedruckte Be schreibung und Abbilder. sondern es trerden auch, soweit angängig, die zu gehörigen Modelle in geordneter . Sammlung der Zukunft aufbewahrt Die dem 19. Jahrhundert eigen ihiimlichen Ansstellunaem von denen es vorher laum Andeutunaen qui-, er wiesen sich ebenfalls fortschrittlich. Während der letzten Jahrzehnte über sättiate allerdings die Höllflmg Der kleineren Ansstellunaen die Besucher nnd machte dieBeschicker »ausftellungs tniide«. Auch scheint es, als ließen sich die Masse und die Zurüstuna ter leis-: ten Weltausstellunaen kaum überhieten, so daß demnächst ein Wendepunkt, d. h. der Beginn des Riickschritts. zu erwar ten sei. Zum Schluß sei noch erwähnt als Culturmittel des Fortschritts-, die ,,Presse« und die »Museen«. Die Presse verbreitet durch Wort und Bild den Fortschritt unter den Zeitaenosfen und bewahrt ihn der Nachwelt. In diesem Dienste scheut sie·sich nicht, in den ver: steckteften Literaturwinkel zu dringen, um Bemerkenswerthes der Vergessen heit zu entreißen. Systematische Sammlungen von naturwissenschaftlichen Geaenständen, aewerblickxn Erzeugnissen u. s. w. sind erst eine Errungenschaft der Neuzeit Bis Ende des Mittelalters enthielten die Sammlungen fast ausschließlich Bücher, vereinzelt hier und Da auch Ur kunden, Münzen und Kunstwerke Später wurden hauptsächlich Natur merkwürriakeiten Sarnnilrnrasgeqen: ; stande. lsieaenwärtia entartet leider J der Arnaieur Sanrnteleiier, der bis- zur ’ Liicherlick.tcit übertriebeneSport ac ! staltet sich zur Sarnmelwuri); klese s sucht alles Mögliche zusammen-zutra nen, Von Briefmarte, Ansichtkoosttarte, ; Bahnbillet an bis zu den Spitzen der ; höchsten Beme. s Daß die Erfindungen unserer Zeit j nicht so plötzlich verschwinden werden, ic. ist eineDaseinsbedingung geworden· deren Verlust den Untergang Tausen der und die bleibende Schwäche der Staatsgewalt gegenüber einem Nach barstaat, welcher sich die frühere Kul turböhe bewahrte, zur Folge haben würde. Jn diesem Umstande liegt die hauptsächliche Bürgschast für den Be ttand der Ieitgenösfischen Kultur und tie Berechtigung auch von dem kom mender Jahrhundert einen Fortschritt der Zeit zu hoffen. If II- Ist Dir elcltrische Schwebebalsu in Elbccseld-Vaknien. Von Arttsur Riemen Die beiden empor-blühenden Städte trlberfeld und Barmen sind durch eine electrische Straßenbahn miteinander verbunden, die jedoch fiir den immer lebhafter sich gestaltenden Verkehr nicht mebr ausreicht. Schon längst hatte sich lag Verlangen nach einer besseren Bahnverbindung bemerkbar gemacht, nnd es war auch schon vor Jahren eine Qnchbahn geptant morden, wie sie ge genwärtig in Berlin von der Firma Siemens und svalste errichtet wird. LJiese Hochbahn sollte iiber dem Flut-, rcttder Wiipper angelegt werden; da sde jedoch die Aufstellung der Stürzen mitten ini Flubeett nicht umgeben lief-, nnd di e .c)och1oasierverkiiiltnisfe der Ettubper keinen gefatirlosen Betrieb ne miibrleisteten, so ließ man daJ Project wieder fallen. Da tauchte das Schild-»be isahnsnstem Fugen Lungen-I aus, das sijc den in Rede stehenden Zweck Vor täglich geeignet erschien, und so wurde denn die Anlage eine Hochbahn nach tiefem System beschlossen, deren Bau nunmehr bereits flott sortschreitet. Die Baukosten der zweigeleisigen Lochkahn sind aus 8 bis 10 Mill. M teranschlagt und sür die Vollendung zwei Jahre Bauzeit in Aussicht genom men. Die Bau-Ausführung wurde der Niirnberger Maschinenbau - Aktienge sellschaft übertragen. sit di- It Vicle merkwürdige Einrichtungen in der Pslanzenwelt zur Verbreitung der Samen oder Früchte sind in den letzten Jahrzehnten bekannt geworden. Die Untersuchungen des russischen Gelehr ten Nawaschin haben unsere Kenntniß auf diesem Gebiete noch urn einen sei ner Natur nack- einzig dastehen-den Fall «bereichert. Die Torsmoose, die in je dem Mcor in ungebeurer Menge aus treten und für uns- ron großer Bedeu tung sind, da sie das Haupttnaterial zur Torsbildung geliefert haben nnd noch liefern, entwickeln. wie alleMoose, Kapseln, die mit Sporen gefüllt sind. Jede Kapsel ist durch einen Deckel ver schlossen, welcher bei der Reise mit hör baretn Geräusch absprinat, iooraus sich aus der Kapsel ein gelblichez Sporen wölkchen erhebt. Die Ursachen des Ausspringeng der Kapseln bat Kaina schin ermittelt. Innerhalb der Kapsel ist nämlich start cotnbrimirte Luft ent halten, welche unter einem Druck von etwa drei Atmosphären stellt. Wean nun die Kapsel eintrocknet überwindet dieser stctrke Druck den Zusammenhang zwischen Dem Deckel und der Zluastdung der Kapsel, der Deckel wird abge: sprengt, und die entiveichende Lust reißt die Sporen beraus. Der Deckel s wird dabei mit großer Gewalt sm.tge- l schleudert, so das-« er dein eifriten Ve- » obacl)ter, der sich zur Betrachtung des ganzen Vorgangg bückt. ins Gesicht l fliegt. I l tfleetkiimk Schwebet-ums zwischen Cum-ists und Bannen wie die des Alterthxnng irriihrend der Völkerwanderung, dafür bietet die practische Bedeutung der ersteren eite dewähr. Erfindungen des Alterthuin5, wie etwa die Wassermühle, das Ver größerungeglag, die Lorgnette für sturzsichtige u. A., fanden keine allge meine Anwendung und wurden teinBe tiirsnisz der Menschen. Deshalb iit eg ertlärlich, daß diese Sachen noch vor dein gänzlichen Verfalle der alten Völ ter bereits in Vergessenheit geriethen. Eiter selbst eine antite Erfindung, de ren Bedeutung den Zeitgenossen so eini lenchtete. daf! sie ausnahmsweise den Namen des Erfinder-«- aushewahrten, nämlich die ison Sergius Orata im Jahre 80 v. Chr. ersanneneLuftheiznng ging wieder v·rloren. Für die Römer zwar war diese Heizung in den talte rcn Gegenden Bediirinifz geworden, die erobernden Germanen aber benutz t:n die in Panoniein am Rhein, in England n. s. w. vorhandenen Lust Oeizanlaaem soviel wir wissen nir gends.-s-- Hin nnd wieder hört man die Behauptung die antile Flnltur würde sich erhalten holdem wenn im Krieg-H txsesen eine einschneidende Erfindung, wie etwa die einer Feuerwafse, gemacht iiscsrden wäre. Eine solche Annahme er- « scheint unbegriindet. Bei verbesserten Waffen hätten sich die einzelnen Geb:ete des Römerreichs gegenseitig um so ariindlicher zersceischt nnd die nordi srtnn Eindrinalinge hätten die entarte «e«i lleberbleibsel ebenfalls vernichtet, vielleicht allerdings etwas später, nach dem die verbesserte Wassentechnil aus tsie Barbaren überganaen war. Die Er findungen unserer Zeit greifen im Ge gensatze zu den antilen wesentlicher in das Leben ein. Die Erhaltung des Ver ständnisses der Eisenbahnen, der Damme-risse der Fernscheeiber. der Druckmaschinen, der Zündhislzer u. s. Die schräg gestellten(ijitterstiitzen, die je nach den Krümmungsverhältniisen der Wunder in Entfernunan von 13 lsii 25 Mir. tetwa JU- ——8() Fuß) aus besonders sundirien Auslagern an den lifern ihren Fußpunck haben und in ! ihrem obern Theil durch Horizontal isäger in dieser Lage gehalten werden, sind wiederum untereinander durch ein Längöträaersystern Verbunden und stel len so den Bahntörber dar. Die ganze Bahnstrecke ist etwa 13 Kilometer letiva Is! Meilen) lang; aus einer kleineren Jtrasienstrerke treten an Stelle der schrägen portalartige senkrechte Stiis t,.en. Die Haltestellen werden so ange ordnet, das; sie vou den Wunderbriicten uns durch Treppenanlage erreichbar sind. Sie verweilen sieh in der Weise, dasr aus jede Strecke von JW bisZ tw) Meter tetina Mle 2000 Fuss) eine Valtestelle kommt. Die Wagen fassen J« bis 60 Personen und hängen Deu k,elartig aus den unter dein Längthriii aersnstein montirten Kopfschienen Die Luufachsen der Räder ruhen in bexoegi Leben Drehgestellen, damit auch bei kleinen Krürncnunaen das schnelle Da hingleiten der verhältnißmäßig langen Wagen nicht beeinträchtigt wird. Die Sicherheit des Betriebs ist un gkeich höher als bei jeder andern Bahn cnlage. Ein Herabstiirzen der Wagen ist ausgeschlossen; bei einem etwaigen Achsenbruch treten Greisvorrichtungen in Thätigkeit, und Gegenrollen hindern ein zu starkes Schwanken der Wagen kasten. Bei der Höhenlage des Bahn törpers wurde daraus Bedacht genom men, daß die Wagenunteriante unge fähr 5 Meter setwa 16 1s2 Fuß) über der Fahrbahn der zu kreuzenden Brü cken liegt. Die Fahrgeschwindi keit bei eleetrischem Betrieb wird ungesähr 40 Kilometer (etwa 25 Meilen) in der Stunde betragen. tsiscnlialfupoesir. ep« Fried-im Dkriivurg. Dieser Tage wird die Jungfrau« lsahn eröffnet. Noch nicht die ganze Baan nur erst das pffen gehende Eliiit bis zuni Eigergletschen Aber die Satt-e wird sicher vollendet werten. In der Formel, dein Verhältnis-, von Geld, straft, Zeit und Widerstand ist der Fall bereits erledigt. Die Elettri titat die als Mädchen fiir alles dient, r-( wärnrt und kältei, die Luft der tiiunt nnd verdickt, die tohrt nnd i-.it,-rt, ist am Wert. Jn einigen Jal) ten wird der Zug, wie Der Schornstein ttsger dein Kantin, dein Gibfel der Jungfrau entsteigen. Und die Riesen tesleltoren, die auf der Spitze gewinnt sind. get-en das Spielzeug ali, mit dinn di: Elettrizitiit sich ihre ntiifzige Zeit rertreiben wird, wenn sie Nachti- ihr-: Scheine iider die Gleiseiierwelt, nder isie ganie Schweiz bis nactxi Deutsch l:—nd nnd Italien spielen läßt. Tief-: tilettrizitcit wird bekanntlich von der Vergtvelt selbst gestellt, der so an die Nieren gegriffen wird. Es find die Wasserfälle deg Lauterbrunner Tl)al.-5, die Zn ihrem Dienst gepreßt sind. Ein Itiict alter Welt ist so int Sin » ten, ein Stiiel neuer Welt erhebt sitt-. Das Herz ist utn Vieles tonservatioer als der Verstand. Das Unberiitirte, Heilige, das den Gipfel der Jungfrin t:mschtrebte, ist eine der poetischsten Vorstellungen der Vergangenheit ge wesen. ’Die Promenade auf der Jung srau wird in einigen Jahren so banal fein wie der Speisesaal eines großen Schweizer Hotels. Man wird sich iele graphifch ein paar Meter Raum Juni Sonnenaufgang sichern. Aber unsere heutige Zeit marschirt mit dem Inge nieur. Der Ozean wird ja auch von Luxusdainpfern durchzogen und hat doch an seiner Poesie nichts eingebüßt. Die Luxusdampfer, die nach New York gehen, beschäftigen ihre Passagiere so viel mit Essen und Toilettemachen und Flirtem daß das Meer sehr in den Ffintergrund tritt. So Mancher nimmt überhaupt nur Notiz von ihm, wenn et- sich gebieterisch mit der Seekraan lpeit meldet. Jedenfalls werden Die, die nur in der Sammlung und Stille die Poesie der Gebirgswelt genießen, die sich den » höchsten Genuß erkämpfen, nicht erlau- H sen wollen, sich in Zukunft andere Ziele J setzen müssen als die Jungfraugruppe. « ,,Exceisior«, dieser Drang nach oben wurzelt unerschijtterlich in der Brust von Vielen. Sie werden andere Stät ten snchen, um dem Genüge leisten zu können. Die Romantil selbst wird langsam nachtotnnien, auch ihre For knen sind nicht unabänderlich, sie passen sich neuen Kulturerscheinungen an, wenn auch ihr tiefster Sinn sie nach den alten, überlebten zieht. Wie komisch erschien den Zeitgenossen derPostlutsche dieses TransportmitteL wie banal! Und welch-: r poetische Zauber liegt jetzt siir uns in den Klängen des Posthoriis, dak an den Bergmändcn widerhallt«? Auch der Eisenbahnzug hat schon seine Poesie, seine Romantih Jch habe sie gestern bis in das Tiefste erschüt ternd gefühlt, alH der Eisenbahnzufall ten Zug an mir vorbeifuhrte, der oie Leiche der ermordeten Kaisean in nie Gruft nach Wien brachte. Aber auch welche JnszenirungI Der Wauennaoter See hat in seinen starren, steil sich austhijrmenden Wän den selbst bei hellem Sonnenschein et triaIFinsteres, Grimmiges, man könnte sagen, etwas Menschenfeindliehes. Auf dem Hintergrund der von jenseits her überstarrenden Felswand sah ich bei einer kleinen Station der Bahn, wo wir warteten, einen im hellsten Lichter alanz langsam heranfahrenden Luxus s,ng. Die rothen Lichter der Pracht lolornotive funkelten. Aus- den Fen stern der Waggons, die alle unverhangt irsear n, fielen die Reslexe in die dunkle Umgebung »Es isi derO ua der Kai serin!« saate Jemand, und ein Schauer » gina wohl durch alle Gemiithcr. Tm ersten Waggon sasz das Trauer aesolge, in tiefes Schwarz gehüllt, die Frauen in langen Trauerschleiern. Die arme Kaiserin, die Heine so liebte, hätte- vielleicht die Verse ihres Poeten citirt: »Die vermummten und verstumm ten Leichenhiiter sitzen drin.« Aber sie wird ja Niemanden und Tnichts mehr citiren. Dort in dem Waaqon stand, mit Blumen überdeckt der statafalt mit der Hülle der so schändlich und aräßlich Hinaemordeten Ein inderer Waaaon war randvoll mit Blumen und Kränzen aesijllt. Und der ungeheure Schicksals schlag ·itterte nochmals durch alle Gemütlien Und doch, auc-) das Leben fordert seine Rechte. Dem seierlichen Trauer ,:;- ae war noch ein Ftijchenwagen einge sii at, wo die weißen Gesellen an ihren Kasserollen hantirten. zvce cui Hurueunulllel scnllen slcy die grauen Abenddiinste um die wilden Felsenmanerm die das Bild umralnni ten. So fuhr der Zug langsam und gespenstiseh, fast lautlos weiter, bis er hinter der Felsenecke Verschwunden war-. Es ist symbolisch sur das ganze Leben der Kaiserin, dass auch ihr Weg nach der Gruft eine Reisefalirt war. Stint-ei nnd rastlos durchwanderte sie leit langem die Welt. Was suchte ihre Seele in diesem ewigen Wechsel, oder nelchen Gedanken wollte sie entflieheki"? Wer irgend gereist ist, der ist der Flaiserin sicher des Oesteren begegnet. Zuletzt hatte ich sie in Mentone ges selgen, wo sie aus Frap Martin nahe ksei der Billa der Kaiserin Enge-nie wohnte. Man tonnte die beiden taiserlichen Frauen ost zusammen promeniren sehen. Kaiserin Eugenie gebückt, hin iiillia und wie nur mit unauggesetzter Anstrengung sich hinschleppend, die Kaiserin Elisabeth, die Schnelltraft ils-les Schrittes miihsam zuriielhaltend, noli lsnd aufgerichtet Wer die beiden Frauen zusammen sah, sie, die beinahe gleichzeitig die inärhtigsten Throne Eli rlpag bestiegen hatten, nicht nnr di: größten, sondern auch die schönsten Frauen ihrer tlieirhe, tonnte sich Dein til«.giscl)en Eindruck nicht entziehen, das-, diese schwarzen Gestalten setzt zu den rxngliicklichsien ihres Geschlechte gehör ten. Beide durch den Verlust der sin zian Söhne in den Lebenshossnungen gelrochen Man konnte zweifelhaft sein, wein man dao größere Mas-, von Unglück zuerkennen sollte. Seitdem hat dat- Schicksal die Wege dec- Unglücks siir die Kaiserin Elisabeth gesenkt. Was kann mir nach solchem Verlust. rrsie der Tod des Kronprinzen Rudolf, noch geschehen? mag sie gedacht haben. Da verbrannte in Paris ihre Schrec ster, die Herzogin von Alencon. Die Kur in Nauheim soll der Kaiserin gut gethan haben. Dagegen lauteten Nach richten über die Gesundheit Eugeniens so schlimm, daß die Nekrologschreiber sich schon an die Arbeit machten. Doch Kaiserin Eugenie lebt noch immer, und Kaiserin Elisabeth lag in dem blumen iiberschütteten Katafall des Ei enbahn zuges, in dem sie zur ewigen uhe ein fuhr. Doch ich möchte von der reizvoilen, für alle Männer so bezaubernden Er scheinung der Kaiserin nicht unter diesen dunkeln Schatten Abschied neh men. Lieber rufe ich mir sie zurück, wie ich sie beim Hofkonzert in der Burg sah, als Kaiser Wilhelm der Zweite zum ersten Besuch in Wien eingetroffen war Sie hatte ihre stolze Einsamkeit Verlassen, um den laiserlichen Gast zu ehren Nach Schluß des Konzertes fiilnte sie eine Unterhaltung mit Kaiser Wilhelm, deren Dauer selbst die an langes geduldiges Stehen gewohnte Hosgesellschast auf die Probe stellte-. So schlank und aufgerichtet, so hellen leuchtenden Auges stand sie da, so leb l)c«fi bewegt war ihr MienenspieL daß die Jahre spurlos an ihr vorüberge gangen schienen. Immer noch die glänzendsteund die qewinnendste Er Icysetnung Ihreg Hofes. Troer nocy ice ber rufe ich mir zurück, wie wir in Korfu auf ihren Spuren wandelten. Der österreichische Generalkonsul dor ten ein geistvoller homerischer Forscher, hatte Kaiserin Elisabeth ganz in cen Dunstkreis gezogen, mit dem er Odys seus und sein Jthaka zum Mittelpunkt seines Denkens und Dichten-s gemacht l:at. Dort erschloß sich ihr der griechi srhe Sänger und seine Welt. Jn seiner unsterbliehen Schönheit erfrischten sich ihr Geist und ihr Gemüth. Homer und Heine waren die Geister, die am tief sten in ihr wirkten. Und unter dem Geleite dieser Schatten mag ich sie gern entschwinden sehen . . . Wenn die Tragik zum Wesen der Poesie gehört, ja es vielleicht bildet, so ist offenbar keine Gefahr vorhanden, ras- sie von dieser Erde verschwindet, auch wenn die Schweizer ihre gesamm ten Berge mit Hotels besteeken und mit Cisenbahnen bepflastern. Der mensch lichen Seele bleibt doch das Stichwort: Excelsior. Und die Flügel der Phan tasie lassen auch die banalisirte Jung srau tief unter sich. Zur Eröffnung der Jungfraubabn läßt die Gesellschaft ankndsiitslieb kein-e Frauen zu. Ausgesucht zur Eröffnung der ,,Jungsraubahn«. sc Handelsmarine Die cs;el)ung der anterikanischenHaw delszs suiaiine aug- ihrer geaenwarti gen Unbedeutendheit im iiberseeischen Ver kehr Zu ihrer früheren Bedeutung auf den Ilseer en der Welt iit nationaleö Programm. Es läßt sich in keine Par teiplatform einsperren. denn keine Par tei hat das Recht, einen Wunsch zu monopolisiren, der mit dem Wachsen unseres auswärtigen Handels im gan zen Volke wieder mächtig entstanden ist. An regem Unternehmungsgeist zur Verwirklichng desselben fehlt es nicht, auch nicht an Kapital, sobald demsel ben einige Aussicht auf nrofitaole Ver wendung gegenüber dein ausländischen LUtitbewerb gegeben ist: soie aber diesem zu begegnen, das ist die schwierige Frage. Der Congressl wird versuchen miissen, iitser eine vernünftige Lösung in’-J Reine zu tommen. unter den ver schiedenen inVorsehlag gebricht-en Mit teln zu wählen. Ums derselben nt die Uusheoung deg Verbotes, im Ausland gebaute Schiffe zu taufen und unter amerika nischer Flagge zu führen. Ein an scheinend sehr einfacher und bequemer Weg. Dagegen aber steht das Beden ken, daß darunter der cinheitnische Schiffbau, der sich mit demjenigen ir gend einer Nation messen Linn, durch den Mitbeioerb der billigeren Herstel lungImethoden des Auglrrndes leiden würde. Ein anderer Vorschlag befür wortet die Wiedereinfiihruni der Un terscheidungszölle, rote sie früher be standen haben, wonach Waaren, die in fremdlijndisehen Schiffen eingeführt werden, einen höheren Einqangszoll bezahlen wiirden, alg solche-, die in anierikanisrhen Schiffen kommen. Die Idee ist an und fiir sich richtig. leer dag- Mittel nsijrde entsprechende Unter scheidungen im Auslande zur Folge haben, ers wiirde gegen fast alle Han delsoertriige mit anderen Nationen verstoßen Um diese nicht zu verletzen« konnten wir den amerikanischen Schif fen einen Nachlaß gewähren. Damit wurden aber die Zolleinnahmen ge schmälert und dag Ausland mit Rück bergijtuna fEir den eigenen Handel Folge leisten. Es toiire der nächste Sirfritt zur direkten Subsidirung, die mit der :t.lr’ariue-tlieserve beainnt. Die Maßreael ist aber im Volke ncht po pulär. Es miifite erst dafür gewonnen werden, das-, esJ fiir das Gesammtm terefse besser ist, aus den Eintüniten eine h stimmte Vergiituna an die Rhe dcr in bezahlen, als ctioa dreihundert Millionen Dollarg alsJ Fraxhtaebiihren an die ausländischen Schiffsbesiizen Die Frage des geeignetsten Mittels ist fiir die gesetzgeberische Weisheit keine leichte, irgend eine Form aber wird ge funden werden .niissen. den amerikani schen Schiffsat1irt5iJnteressen gleich giinttiae Bedinaunaen mit denen des Vluxslandeg zu schaffen. -. -. . Die in Argentinien lebenden Spa nier haben über drei und eine halbe Million zu den Kriege-kosten beige steuert. Wo solche Mittel sind, wird die patriotische Anh änglichteit nicht ohne Einfluß auf die Stimmung der aesammten Bevölkerung sein. Viele Freunde werden die Ver. Staaten da nicht zählen. .