Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, September 16, 1898, Sonntags-Blatt., Image 15

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    Der stiecetkniecht
Von MarthaRenateFischer.
Der Amtskichter that den letzten
Bürftenftrich an feinem Kopfe und
sagte dabei gemiitlslich: »Das war ein
refelrechter Uebersalll Jch denke, Du
bit mindestens fünfzig Meilen von
mir entfernt, da thut sich die Thüre
auf nnd Du sinlst in meine brüder
lichen Arme·«
»Ja, ja! fpnte Dich! Die Herrschaf
ten warten.
«hetrschaften? desinire gefälligstl"
»Mutter, Vater, Tochter.«
,,Ranq und Stank-Z«
»Der Alte ist Kaufmann«
»Alter?«
»Richtig und Fiinfzig.«
»Und die Tochter so wohl Zwan-;
ziq?« t
»Ja Ungefähr Aber mache, itsan
Dn fertig toirft.«
»Ernst-be —- thcurer Bruder. Dui
ülserfällst mich, um mich sogleich in Die·
Ausftellunq zu verschiednen we- ich
meine zukünftige Schwägerin tennen
lernen soll -««— Denn so stcizt vie Sache
jcnwth
»Ungefiihr!« tagte Der Brut-er ein
wenig verlegen.
»Da muß ich mich roch schön
machen«, sprach der Vlmtgricliter mit
Würde.
»Mache Dich! Du solltest übrigens
auch heirathen.
,,.f m.«
» as Alter hast Du. Achtund
dreißig nicht wahr?«
»Neununddreißig.«
Nach einer Weile sagte der Amte
richter: »Weißt Du, alter Junge. zum
Hegrathen fühle ich noch kein Bedürf
ni .«
»Y, es fieht merlwiitdig ordentlicht
bei ir ans. Du toolmst Etwa-störe
qarnie?«
,,Jn1 Gegentheil, rek lsontmtt gebt
auf meinen Namen.«
»Wie denn?«
»Sieh· mal! die Wohnung hat fuan
Stuben. Davon habe ich drei siir mei
nen Gebrauch. Zwei und das Neben
celaß habe ich abgegeben sijr Aufwar
tnng."
»Ordentliche Leute«
»Witttve eines Reiten-J
»Kindet?·
»Eins.«
»Sohn oder Trchier?«
»Sohn.«
»Wie alt ist tirnn die Frau?«
»Ja, lieber Mensch, das kann ich
Dir so genau nicht s.iaen.«
»Ist sie jiinq ·-iidsch!« sraate der
Bruder mit Neichdruck
Da fudr der Anitxsrichter turi txer
ttm und sprach mit tlinqeiiderstiminu
»Sie ist respettnk-el.« ·
lsr zog deit Ueberiiksher an, naiiiir
den Hut und schritt seinem brüderli «
chen Gast voraus in den Korridor. »
Hier sagte er: ,,Zt! Du, qeh’ ein
bischen sacht.« i
»Die Wohnunq ist doch teine Kirche;
rsder ist einer tr2«iit.«« f
Der Amtsrichtei iliisterte ·iuriiit:;
»Nein. Ader mein Stiefeltnecht"
schläft-« l
Die Antwort tam erst auf der oder j
sten Treppenftufe und tlana ein wenig;
rämlich: »Du dist dcch immer nochl
er Alte, mit Deinen Alsaniereieu iiiit
ten sainen Zenit-M
sie herren tedrten spät heim, es
war schon elf Uhr vorüber.
Der Bruder schtrelate in Zukunfts
bilderii. Er hatte seinen Liebesbun
del mit der Tochter abgeschlossen. und
die war ein hübsches. qescheidtes Mäd- l
chen mit 70,l«t Mart Mitgift.
f Auch der Anitsrictster hatte sich tiniii
irt.
Er war neben den beiden Alten her
gepilgert und hatte seine Freude gehabt
ai: diesen, die auf Tochter und zutiins
tigen Schwiegersiihn mit atlienistocken
der Beforgiiifi achteten, als toören sie
zwei Angier, und rer Fisch stände dicht
rsor dein Köder· Aber das traf inso
fern nicht zu, als des Amtorichterg
Bruder sich ohne ihre Einmischung;
aigesiindeii hatte.
Kaum waren die beiden Herren nun
wieder in des Amterichters Wohnsit
inoch, so machte sich dieser auch an das
Liüsset und pflanzte eine Reihe Fla
sche-i auf den Tisch. i
Als er dann vriifend das erste Gläs- (
elfen hol-, tiappte die Klinke, zog sichs
herab, wie wenn ein tüchtige-z Gewicht
daran hinge, und schnappte uriickÅ
Darauf wurde der Ritz zur waltet
ausgestoszen, und ein Hemdenmeih er
schien aus der Schwelle. ;
Es war ein Jungchen von zwei big
drei Jahren, und sein Deindchen hatte
den Schnitt eines Schätzchen-z miti
kleinen Aerinelnx denn es stand hintens
in ganzer Länge auf. s
Der kleine trat-te deren-, schnitt sein
Fratzcheii von schlasftrunienen Augen,
und rieb mit den e-"’fiiuftetien.
Dann war er beiinAntorichter, faßte
zärtlich mit beiden Armen um dessens
i
l
-
i
i
Bein und sagte mit dem tletnm beseh-:
lenden Ton veo guten Rechte-J: »Ist
beln ausziehen!«
Der Amtsrichtee lockerte sofort Den
Stiefel, stellte sitz fest gegen den Tisch, !
nnd der kleine Venaels spannte tschi
vor.
Er faßte den ctiesel bei Harten nnd
Spitze und zog mit aller Gewalt! Da l
bei hing das hemtliche Schätzchen vorn
bis auf den Fuhboten und das ganze
tteine Kerlchen tam hinten splitternackt
heraus
Ein tlatschendes Geräusch: patscht
und der Junge saß auf dee Erde und
btelt den Stiefel im Scheu-in
Ebenso machte ee ei mit des Amts
kichteeö weitem Bein, dann puftete
,-——
er, tote nach schwerer Arbeit, rappelte
wie eine lleine Dampfmaschine nnd
machte sich auch an den Bruder berau.
Der sah aus den drallen her-iden
tnas halb belustigt, halb unbehaglich
herab und fragte halblaut, ohne dem
Kinde nachzugebem »Wer ist das?«
»MeinStieseltnecht«, sagte derAmts
richter.
Er saßte das Jungchen bei den Hän
den, ließ es an sich empdrklettern, wo
bei er sich bog, um bequemere Linie zu
bilden, trndelte den iauchzenden Strick,
ztvickte ihn die Waden und gab ihm
einen schallenden Kuß. «
Das schönste Einrernehmen herrschte
Auf diese Weise, als es an die Luni
dirthiir tlopste.
. Aus das »Hei-ein« erschien eine noch
zitnge Frau an der Thür.
Zofort ging der Amterichier bin
au5, nnd entschuldigte sich bei der
Mutter, daß ihr Söbnchen bei ilnn
nscr Wahrscheinlich sei er mit sei
nun Gaste so Piiiuschddll eingetreten,
dass. das Biiblein davon erwachte. Er
l,ielt dass Kind in beiden Armen vorn
im Rock, sd wohl verwahrt, daß nnr
dei- Jungen Nisenspitze zu sehen war,
nnd madfte Der Mutter drei Vermi
gnngen in einem «.Dltbent.
Die Frau sund ilkm höflich, freund
lich nnd reserdirt gegeniiber. Dann
langte sie, nnd de: Amte-richtet legte
ihr den zappelnden Ettesellnecht in die
mütterlichen Arme.
Als er mit dem verbindlich strah
lenden Gesicht in’5 Zimmer trat, sagte
der Bruder, der bis dahin aus der
Schwelle gestanden hatte, trocken: »Sie
scheint ja ehrliche Absichten zu haben.«
Aber der Amtgrichter beachtete weder
Wort noch Ton nnd machte sich wieder
mit seinen Flaschen zu schaffen.
Der andere Nachmittag fand die
beiden Herren tdieker in der Vlusstelsl
lung.
Dieemal hatten die Eltern, die lie-l
ber unbeobachtet waren, vielleicht anchz
noch aus anderem Grunde, als Port-s
i.erin siir den Amicrichter, ein Nichtij
chen mitgebracht Das Mädchen war,
hübsch nnd aufgeweckt. planderte iiber
Kunst nnd dertdandte Dinae nnd wußte
auch in allen Hanghaltnngs vFragen
Bescheid Da sie sich auf teinen großen
Ton stimmte, srndern natürlich nnd
gemiitblich blieb, gefiel sie dem Vlmtsz
richtet gan; ant.
Die Familie brach zeitig auf. Auch
die Brüder begaben sich heim. T
Lille der Tilmtjrichter in seinem Hirn-(l
mer war, ging er unruhig umher.1
brummte: »Wie ist denn Dass bloß«
heute?« Dann schien er erleuchtet zu«
tret-den und bettelte auf die Mängel-!
Das eintretende Mädchen fragte er
»Sage-n Sie mal, ksiosaura isie hieß
Berthat, ist etwa der Junge traut .'«
»Nein, Herr Aniterichter.« s
»Ich hat« ihn doch den ganzen Tag
nicht gesehen.«
», rau Rettor hält ihn in der Stube.
lcr soll nicht immer beschwerlich ial
len.«
Ja, mais ließ sich da thun! Der
Amterichter zog verdrießxiisk seine Stie
sei aug, holteLsigarren und lief-, sich von
seinem Bruder iiber dessen Zutunstg
bildet unterhalten. .
Dieser war in hchesn Zchtoungex
kenn er wollte Jm nächsten Vormittag
seine Werbung machen. »
Am anderen Mr rgen fing er zeitigst
mit der Toilette an. Auch der Amts
richter legte seinen Fraetanzug zurecht,
denn ein Diner niar durchsichtig ange
tiindigt worden.
Als der Bruder zu dein Ausgangi
fertig war, trat er vor den Amt-zeich
ter hin und sagte. gleich beiläufig wie
die indringlich: »Eigentlieh solltest Du
die Nichte heirathen. Sie hat zwan
zigtausend Mart nicht viel! aber sie
ist doch eine sehr inaeuehnie Persönil
lichteit.«
»Ja, sie ist ein nettes Ijtiidchen·«
»Die Wohnung hast Du ja schon·«
tsr rechnete die Eintheilung der Zim
n.er vor. »Du brauchst bloß zu tun-»
digen.«
»Wieso?«
»Wenn Du heirathest, brauchst Du«
drch die sämmtlichen itiiiumlichteiteiHl
für Deinen Haus-stand Und dann T
i
lieber Amtsrichter, sei nicht naiv! —
tannst Du Deine Frau nicht mit derf
interessanten Wittib in Berührung»
bringen. Dagegen protestire auch ich I
aus Verwandtschastg - Rücksichten nachT
jener Seite.«
»Protestiren?" dachte der Asntsricky
ter, da der Bruder nun gegangen war.
Jnteressante Wittib. Was fiel denn
dem Menschen nur ein? Die Frau Ret
tor war gar nicht interessant! aber sie
war eine prachtvolle, brave, respettabie
Fran! nur durch ihr Stückchen gemei
ner Armuth wurde sie preisgegeben!
Das wäre ja noch schöner! Durch
ihn tommt die arme Frau in schlech
ten Nus - und das ist dann gleich
ein unsauberee Gewand für den klei
nen Stiefeltnecht - -Sein Bruder
hätte gar nicht herzutommen brauchen.
Denn ee hatte ihm nur die Laune ver
dorben und hier die Situation verscho
Ven. s
No ja - jetzt war der Musterntensch
vielleicht schon am Ort nnd tviirde
wohl bald mit dm Schwiegereltern
einig sein. Da mußte man Toilette
machen Denn der Eilbote lonnte ja
kommen, um den Heim Schimmer bit-.
zuschleisen
Der Amt-seichter zog gerade die
Stiefel an, als vie Klinke tlappte, das
Gewicht daran hing und der Sei-trapp
ton erfolgte. Er drehte sich sogleich mit
dem Gesicht dahin.
»Jun e«, sagte er zu oem herantrat
tenden engelchem »wes bist Du denn
gestern den ganzen Tag gewesenW
Der Kleine zog in trauriger Erin
mutig ein Schippehent und brummte-I
aMutter hat nich gelassen —'« umfaßte
des Amtsrtchters Beine und befahl:
,,Tiedel ausziehen!«
»Nee, mein Sohn, die habe ich tauin
esngxefgogenA
» a « Ontel ——-— Tiebel auszie
kar
»Wird nichts daraus -——- der Onkel
geht ang.« Und er feste das Jung
rhen auf den Tisch und stellte sich davor,
Nun suchte der Kleine in des Amtåriclp
ters Westentaschen und drehte die Che
misettlnöpfe.
Als der Amte-richtet den Frack an
zr-g, fragte der Stiefellnechh »Was
is’n rie5?« .
»Das ist ein Hochzeitsma, mein
Das Wort verstand das Kerlchen
that nicht, aber eg antwortete trotz
dem. tiH sagte: »Und nu Tiebeln aus
ziehen!«
Der Amtgrichter hob den Kleinen
herab, lockerte den einen Stiefel nnd
der Junge frank te sich vor und fiel
damit unt. Er war lxent im Kleidchen
mit Wadenstriimpfen.
Als der Stiefel wieder angezr-ten
war, drohte der Mann: »Du, mein
Sehn, der Onkel geht jetzt aus und
lninmt überhaupt nicht wieder.«
»Nee?« WH
,,Aber gewiss,!«'
»Ich tontm· init.«
»Du bleibst da nnd rer Onkel geht
allein.«
»Aber Du kommst wieder und ictt
denn Deine Tiebeln ausziehen«
»Nein, mein Sehn, die Scheidung
geschieht für-US Leben nnd ich lomme
niemals wieder.«
Der Junge reckte sich im Kleid-then
zog ein fürchterliche-J Mäulchen und!
brach in Thriinen aug. Ein Bach ent
sprang an jedem Auge und lief iiber
die pralle Wange.
Der Anitsrichter nahm das Kind
empor, das sogleich beide Arme unt
seinen Hale set-lara Und da weinte
unt schluchzte das Kerl-ten ganz stillY
in seinem großen Schmerz. !
Herrgott! er lont.te sich doch ocn dem!
Stiefeltnecht nicht trennen! Tag- wars
ji1 garnicht möglich! g
Wenn er heute heirathete-, wo würde·
dann wohl der Stiefeltneiht mit sei
ne! tanferen Mutter ein neue-. Unter-·
trmmeu finden? lFr hatte Ertundi- l
gisngen eingezogen und erfahren, dafz
Lie pyrau indor gehungert hatte (
llnd wag denn nun? So fchutzlotz
die Beide-is Diese prachtvolle noin
Frau, und daz- tleine, warme, vrijchsi
tige Bengelchens i
Wie eine Wärtirin ging er mit demf
Stind in der Ztude umher, fumnitei
rahei und beruhigte e-:—. Und de5’
Kindes Wärme ftrEInte an seinen Hör-.
per, und feine Wärme an des Kindes
Körper.
Dazu nun sein festlich« Gewand
Eine seliae Heirathgftinimung kam
iilser ihn.
Er gina stritt-J an der Frau iliektor
Wchtigeiiiach, klopfte an und trat ein.
Die Frau tani ihn entgegen mit der
fttlleu Wiirdc in Blick nnd Haltung,
und er machte ihr drei Verneigungeu
in einer Minute stammelte kam
ganz aucs dein Text - bis er in l)er—;
artebrechendem Gefühl schnell ihrel
Hand faßte und ihr sagte, daf; er sies
schon immer geschätzt habe - er ver
besserte sich eifrig: geliebt habe. Das-l
nach trug er sich ihr zum Gatten an,l
rein Stiefeltnecht zum Vater. Denn,
e-; tvar ein dont-euer Antrag. Derf
kleine Stiefeltnecht wurde nicht bloß!
als Zuaabe betrachtet. I
Die Frau lächelte Und das war
nun trieder ein doppetc Lächeln !
denn daö Strahlen der Ijiutterliebe
und der Weibesliebe trat heztvingend
auf inr Angesicht Und schließltchi
lachte sie ivie ein iibermiithigeg Mäd i
chen. i
Ob sie ihn wollte-. Aber gewiß! Siel
hatte ihn nicht umsonst kennen gelernt. I
Jeder tver ihn kennte, mußte ihn ja
ierebren.
————O.-O———--—·
Kunst und Mille-sichern
Die Virlseitiateit des tfis315, oie
ncn rer heutigen Industrie verdantt,
wird in atrae«eickneter Weise veran
schaulicht durch eine Kufatiimenstellung;
der Lerthe die dieselbe Menae dev Mc .
tallg in den verschiedenen Formen ter«
Bearbeitunaerlanaen lann. EineBar j
re Eisen, die im Rohzustande etsva LU·
Mart Werth bat, kostet zu Hufeisen
verarbeitet 48 Mark. als Tischtucffer
klincen 704 Mark. als Nähnai '
Hzlt Mark, als Taschtnniesser 12,742
Mart, als Ktxedskssen 17.94() Mark,
als Uhrsedcrn 100000 Mart. Zu wel- s
ch» Fkikssxu das Eisen heutzutage vers
arbeitet werten kann maa daraus er
set-en werden rast man aus 21 Pfund
des Uiitallc einen Draht tiehen trinkt«
der tks Weastunden also etwa 160 Ai .
loineter useit reicht und so sein ist, daß
man ihn an Stelle vn Haar dazu he :
nutzen konnte um Bei-rücken daraus zu«
machen.
Versuche mit Isiuckessifkniihriuin
hat bei den letzten aroßen Herbst tin-di
Kciieitimndvem in der Weite-mit der
Meyer Obeistabeont Leitenitorfer an
mit-»Ah iiber lsie er in der ·.Deutichen
schiiiirkiiizntckxu Zeitscnifk« herichiet.«
Jri it- ciiser Criitroairie der drei Ba
taillsne winken Athn Mann zur Zucker
Stiiäbnxna und zehn Mann als Con
trolleuie bessimmi: bei der Auswahl der
Zuderlrute wurden bauvtsächlich mit
iellose ixnb schwächliche Leute der Com
pcwiie vtiiiclsxcksiiat Es wurde mit
fiel-en Stückchen Wütfelsucker am Tage
beaoisiim imd bis auf durchscheittlich
zehn bis zwölf Wütiel aeitieaen. Die
Erpcbnisie tiefes Versuchs waren nun
feiger-du Zunächst stiea das Körper
geroicht der Zuckerleute während der
Manöver made als daö der Sonn-ol
cnänner. Sodann eraab sich. daß durch
Kiicteraenuß das Hunueraefühl längste
Zeit niederaetalten unid azs dem Mar
sche auch ans länaere Reit rasch gestillt
wurde. Ebenso hatten die Zackerleuie
Ireniaer unter Durst zu leiden als die
andern, nnd es aenirate auf dein Mar
sche der Genuß von einiaen Zuckerstiich
chen, um den Durst auf aeraurne Zeit
zu s:illen. Nach dem Genuß von Zucker
zeiaten sich die betreffenden Soidaten
auch frischer ale vorber· und von größe
rer Qluedauen Eine Abneianna gegen
den Zucker wurde während de- »ein-ten
Versuche nicht beobachtet Vrr allem
beachtengwertlt ist noch, dasi durch den
chleraennsz der drohenden Erschöp
funa auf kein Marsche und dem Hitz:
schlaae mit raschem Ersolae entgegen
aetreten Wider lcr.nte. Als die prak
tischen Folan aug diesen Versuchen
eitrfiekxslt nun Dr. Leitenstorfer die An
nsenduna des Zuckerg bei den Soldaten
zu solaendenr dreifachen Zweck: erstens
algs Veiaabe zur Taaestost zur Erhö
huna ihres fiel-crian Nähr-rsertl)s5,
zweitens- alc eisernen Bestand für den
Mann nnd Proviant fijr Festung-Hex
Lagaiette nnd Schiffe und endlich als
Zeitweise träftiaendee und belebende;
Mittel ans dem Marsch-L
Das bekannte Bullrich’sche Salz,
ein in den meisten Haushaltungen ein
aebiireerteg Mittel, welches besonders
bei Verdaunnagstörunaen aller Art
ziemlich planlog aenonnnen wird, soll
nede einer Enipfebluna vom Oberstabss
arzt Habertorn ein vorziialiches ctreus
rsnlvex bei Brandwunden abaeben Wie
im »Medico« neuerdinaz initgetbeiit
wird-, erlischt der beftiaeVerbrennnng5
schmcrz sofort, Evenn nianBullrich’sche-I
Sau oder wie es richtiaer beißt
TotwelttoblensauresNatron dick aus
die verbrannte Hautstelle streut. Auf
tas- Vuloer kommt eine diinne Schicht
Verbandwatte Häufia aenügt ein
einmaliaeg Aufstreuen des Salzng oljne
dass eg- iur Blasenbilduna toiiinn. Dr.
Sake-Horn zieht das doppeltloi)lensaure
Nation, welches seln schnell zur Hand
ist, anderen vielemvfolflenen Haue-mit
teln irr.
Eiaenaeruch der Menschen Vor
rtbeilglose lesioloaen haben immer
mai-betr, daß die Beobachtunan reg
Wollapostelg Jäaer nicht aus der Luft
qearisfen sind, nenn sie aucb niit dessen
iiberiziebenen Folaerunaen nicht ein
verstand-en waren. A. Betbe theilt im
Archiv der aesaniinten Physioloqie«
Bccslachtunaen mit, welche Jägers An
sichten bestätiaen nnd theilweise sogar
erireitetn Nach Betlxe hat jede-« Indi
vidninni seinen eiaenen Geruch, an dem
es- i.ic!il nur von Hunden, sondern auch
von Menschen mit empfindlichen Ge
riicbkoraan erkannt werden kann. So
kennt Vethe einen Herrn. der in einer
Gesellschaft von zivaniia und inelerer
sonen jede einielne mit verbundenen
Amen sicher erkennt. der riecht, ioenn
Jemand in seiner Abwesenheit im Zim
me- cder les Bekannten war. Der lfi
geikaeriuir ist nicht anaeboren, sondern
entwickelt sich allmählich-. scheint in der
Zeit ker Prieität seine volle Angst-il
duna zu eiiiichen nnd von da an gleich
zu bleilen Alle Mitalieder einer Fa
iicilie baten ini liferuche etwas-s aemein
saui isliaraktiristisckes. wag ihnen er
leiten bleibt, nein sie auch an rerfchie
knien Orten leben. wag alsc nicht vori
der übereinstimmenden Eenälirnna iiiso
Letengweise vedinat sein kann Ver
mi.tl",lich kerislit kie Verschiedenartig
keii der lsiaenaeriiche aus einer ocriin
derlichen, aber siir jedes Individuum
Lestiludiaen Zusammensetzung der
Stossniiclsselrroducte besondere der
Fettsiiuren und diese Unterschiede im
Stossloerkisel können nur durch stein:
rariatien entstehen arade so wie die
verschiedenen Gesicht-zittre
- Ueber die Geschwindiakeit de-;
Schalles-Z in den obern Schichten der At
n osvliiire sind vcr einiaen Tagen bei
London aroszartiae Versuche mittels ei
nes Ztiiesenlustvallonev aiiaestellt nor
deii. Es handelte sich dari:ni, sestzis
stellen, ob der Schall sich in den liohern
Gekieteii des Lustnieereei mit der glei
chen Geschwindigkeit sortvslanzt wie an
der t"srdol«ersläck7e: oder vielinelr da
dae Von vornlserein nicht ivalirschein
lich ist, iti irelcher Weise die Fort-·
vslanznna des Schalles dort veriindert
ist. Besondere Aufmerksamkeit sollte
dem etwaian Einsliisse von Wollen
auf die Fortvslanzuna des Schalles aei
toidinel werden. Den Versuchen tvolin
ten isiehrere der arösiten ennlischenPhn
siker bei. Lord Kelvin Lord Rayleiali,
Maskelnnej Lachlan u. s. w» außerdem
eine tansrndtövfiae Menae von ;-’,-.i
schauern ans: allen Kreisen. Der Lust
lsallon, dei rnaesäskir 1100 isubiknieter
Gase enthielt. irnide von Percival
Even-set und seit-ein Bruder aesiihrt
Bei einein Versischoausstieae hatte niaii
lcteitg einiae vorziialiche Photogra
pbieen init deni Kirseniatoaraphen von
der Gondel aus ausaenonnnen Tag
Wesier wer alinstia- der Alt fstieq qina
alalt von ssctteik und der Ballm cns
fernse sich laws-am in nordlvesilicher
Rächst-un Alsbald wurde mit denVek
s1«chen begonnen Zunämsl wurde der
Schall der nenschlislien Mtim ne dein
Baklon nndmesnnkL dann die Töne Von
siinf verschiedenen Musitinsirumenten
Darauf sinnen einzelne Flintenschiisse
und die Eimmle einer Dampfpfeisse an
die Reif-e. Weint-bin solaten Flinten
salven mit nnschlicßensdemPelotonseuer.
Mit Zimebmendee Entsetnnnn des Bal
lons lamen siätkete künstliche Geräu
sche zur Anwendung: Explosionen be»
stimmset Menqen vor Schießbamnwol
le, kann solche der doppelten Mean
schließlich einer Misckslctuna von Ge
ühpulvee nnd Schirm-antworte
« intend unten aenau die Zeit jedes
Signals ausaezeinchet wurde, merkte-is
die Luftfchiffersss Meinit einem bescn-J
dern Etwfänaäapparate die Schall-J
wellen autfnah«nien; ebenfalls aenan die;
Zeitetf an, in denen der Schall des be-,
treffendenSiaaalg sie erreichte; da fu«-.
gleich die Höhe-und die Entfernung es
Ballons von der Sianalstelle bestimmt
nurden, so konnte die Gesclnvintkiiqleitl
des Schalles von der Erde bis zumBal
lon für jeden eFall berechnet werden.
Die Ergebnisse der Versuche, die sowohl
fijr tie Physik wie für die Meteoroloaie
von Bedeutung sind, werden demnächst·
veröffentlicht werden.
Deutsche Goldfchmiedearbeitenz
im Kumt Der Amanuensis F. ists
Maitin aus Stocklolrn der eine Reises
in Rußland auvfiilsrL um nach Urkun-?
den nnd scnstiaen Geaenständen von
siarl dem Zwölfter-i zu forschen, hat im·
Krcml eine Entdeckuna aemacht, dies
nicht rersfelklen wird, Aussehen zu erreisz
aen. Ter askfcre Theil der dort ver-i
t:-al«,rten Silberklcsinodim darunter die
sclxiknften und tostlbaistens besteht nänss
lich aus Geschenken, die schwedifche Re
aenicn während der Grofrniachtstellnna
Schwer-eng den Heirschern tfttileanoszs
aeniacht haben· Der ardfzte Theil die-l,
sel- Schatzeg stellt Krieosbeute aus deri
Zeit des dreißigjähriaen Krieaeg dan
Er umfaßt 1230 rerschiedene Stücke, diei
meisten von lolossaler Größe und wun-!
derbar feiner Art-eit, herstammend aus«
den während der Rencisfance so bc-s
iütnnten Goldfchmieisewerlstätten in
Niirnlserc und Aaasbura Von allen«
diesen Stücken hat der aensmntc Hat-I
sclxnnasteifende infolae des Entaeaen-l
tonnneisg der Vetwaltuna des Kreml
Pkoioeriwlfsien nehmen können. In
Moskau soll dieEntdccluna aroßeåsAufs
sehen erregt haben. Fnr Schncden hat
sie, trie das Storlholmer SwensotaZaaH
bl· schreibt, arofeg kulturlsiftorifcheszi
Interesse Man habe sich oft darüber
gewundert, wo die unerhörten Schätze,
die während- keLs dreißiajäbriaen Kriesp
aeg in ker löiijcslichen Schatztainmeri
cngcsaninielx murren. aebliehen seienl
Oft se? kepauntet winden die stöniainY
Christi-te hätte sie aus dem Lande ges
führt, aler eg- läae csfsm zumal-, Laßt
diese Erkläruna nicht aeniiaend fei.
Tie Nachricht aus Moskau aebe indes
sen einen neuen Anhalt Die Na hchl ;
acr Gustav tlldolfs schienen die in der;
tönialichen Schatztaunner atiaeiniiisTteiii
Krittarleiten alH aeeianete Objekte bes
ikccvch «le UAUUL chllll TO clcilL GU87"
,ländifthen Fürsten Geschenke zu ma
eben. Dasi der arößere Theil nach Nuß-s
land gekommen sei, wäre, meint das- er «
trälznte Blatt, bei den häufigen diplo
«i;!atischen Verwiellunaen mit dem Za
renreich nicht Zu verwnnlern Jn.
Deutschland wird man die Entdeckung:
reLZ Schweden Martin im Kreinl zu
Meistau jedenfalls mit nicht geringem
«Jnieresse als in Sebweren vernehmen,
ixnd isermutblixb wird man sich in deut
schen interesfirten Kreisen .1ngelegen
lsein lassen, gleichfalls einige Photogra
«i«hieen von jenenlfrzeugnissen Nürnber
"ger end Aue-Hin rger Goldschniiedetunst
zu bekommen. Die schlechteste-n Stücke»
,lraren es jedenfalls nich-t. die die get-1
tessiirchtige schriskdische Soldateszta dont
sdazunsal gestohlen hat. i
.-0-———.—
Deutsche und franzvsische Weste-ei
zitätowcrte.
i Das Brüsseler Echo de la Bourset
enthält eine längere Darlegung uoerl
selettrische Anlagen, worin .1.a.solgen-»
de Stelle aus einem den vereinigten;
;Pariser Lileltrizitätswerlen unt-.·rl1rei:
»teten Bericht Liber den Stand der»
Elektrotechnit in Frankreich und
s«eutsehland mitgetheilt wird: Abge-i
)s(«hen von Pario besitzen heute an 4201
.sranzösiscl)e Städte tsentralstationen
Neben den Beleuchtungganlagen ver-l
imehren sich die elektrischen Fahrbe -
itriebe, sowie die elektrochemisehen Fa-1
Ilirikeih und die Verwendung deg riet-i
Itrisehen Stromeg wird in steigendemi
Maße von Tag Zu Tag allgemeineni
Es bleibt uns indeß noch vieles zu-»
thun übrig, und wenn wir auch bei-»
der Entwietung, welche die elektrischen;
Unternehmungen im letzten Jahre in!
Frankreich genommen haben, einen get
wissen Stolz empfinden, werden wiri
doch vielleicht klüger thun, uns die
Verhältnisse einmal genauer anzuses
hen. Vergessen wir zunächst nicht, daß;
wir nach der Zolljtatistit zur Deckung;
des Landesbedarfs noch imJahre 1897:
1,850,()00 stilogramm DynacnoinagJ
schinen, 888,000 Fig. Maschinentheile
und 1(’),2()0 Kg. Bogenlampen, das
Ganze im Werthe von rund 5 Millio
nen, haben einführen müssen. während
wir kaum 490,0()0 Kg.Dynamoniaschi-s
nen und 550,()00 Ka. Maschinentheile
im Gesannntwerthe von rund 33 Mit
lionen aucgefiihrt haben. Unser eige
ner Markt ist also leider dem Ausland
weit geöffnet und, was noch ernster ist,
der ausländische Markt kennt die fran
zösifche Industrie nicht mehr. Es liegt
idag daran, daß die große Kunst der»
jD en t s ch e n darin bestanden l)at,!
nicht neue Verfahren zu erfinden, fort-I
Ideen die Macht, das Ansehen und das
jPreftiae ihres Landes zu benutzen, uni
sich in der ganzen Welt Materialliefes:
frungen nnd Betriebsgenebniigungen zu(
Innern und zum größten Wohlergehen(
»ihrer Fabriken die Aufträge aus den
fünf Ekbtbeilen nach der Spree, deml
Rhein und der Oder u locken. Jni
letzten Jahre bat die Gesellschaft Schn,
ckert in Nürnberg iiber 60 Millionen
umgeschlagen; die Union in Berlin,
welche die Patente ThomfoniHouston
ausbeutet, hat nach ihren Angaben
mehr Arbeiten in Ausführung, als
sämmtliche französische Firmen zu
sammen; die Allgemeine Elektrizitäts
Gesellschaft, die 7- bis 800 Arbeiter
beschäftigt, hat, abgesehen von ihrer ·
Thätigkeit in Deutschland, die Kraft
centralen in Sevilla, Barcelona, Brie
nos Aires, die·Straßenbahnen in Bil
bav, Genua, Fiiew u.s.w. ausgeführt.
Unter einem mächtigendon oben lam
menden Antrieb, von dem Ivir uns
kaum eine Jdee machen können, wan
dern Handelsbeflissene ersten Ranges
in die Ferne, prüfen die Verhältnisse,
veranlassen Unternehmungen, suchen
Betriebsgenchmrgungeu nach und ver
legen sich darauf, den Städte-zi, Stan
ten und öffentlichen Verwaltungen das
Verlangen beizubringen, die Bevolte
rung in breitestcni Maße mit den Fert
schritten der deutschen Industrie zu ve
rsliieken Sobald in Spanien oder
Brasiliein im Transvaal »der in Nuß
land von einer elektrischen Anlage die
Rede ist, kann man sicher sein, daß ir
gend eine der mächtigen deutschen Ge
sellschaften, die, von ihren Bei-treten
im Auslande glänzend untsx-est1:i,;t, bei
allen neuen Unternehmungen Gedatter
stehen, die Sache veranlaßt und vorbe
reitet hat« Aber dag Geschäft m rer
Hand haben geniigt nicht, ex txnrrf zu
seiner Erledigung auch urächtigerssjcld
quellen, und dabei sind die deutschen
Bauten nicht hintangehliehen Ihre
Thätigkeit geht aug folgendem iierum
Die Gruppe Allgemeine Elektrizzitatk
Gesellschaft vertritt gegenwästxg 47
Millionen Mark Aktien und t-» Milli
onen Mark Obligationen, die sthuppe
Siemens und Halåle 65 YJiillionean.
Aktien und 50 Mill. Mark Obligatio
nen, die Gruppe Union 41 Mill. Mk.
Aktien und 12 Mill. Mark Obligatio
nen, die Gruppe Schuckert 57 Mill.
Mart Aktien und 6 Mill. Mark Obli
gationen, die Gruppe Heliog 24 Mill.
Mark Atlien. Rechnet man die weniger
bedeutenden Firmen hinzu, so hat dass
deutsche Bantwcsen den Mutterhäm
fern des elektrischen Gewerbeg in 15
Jahren iiber 400 Mill. Franken zu
widmen verstanden. Und wag haben
wir diesen Zahlen gegenüberzustellen?
ist«-« ist fast sprichwörtlich geworden,
wie widerspenstig sich die französischen
Ersparnisse bisher den geschäftlichen
Unternehmungen gezeigt haben, und
wie sehr unser big zum Geiz sparsa
mee- und bis zum Kleinmuth vorsich
tiges Land der Industrie das Vertrau
en versagt hat, ausgenommen wenn es
wagbalsiacn Spekulatidnen galt. Jn
dessen scheint sich eine kleine Besserung
anzutiindigen und die Finanzwelt ei
nige Getoifseugbisse über ihre frühere
Gleichgültigkeit zu empfinden. Seit
zwei oder drei Jahren haben sich bei
uns thatfächlich einige Gesellschaften
unter der Führung erfahrener Männer
gebildet, die nach den Grundsätzen und
dem Beispiel unserer Nachbarn Ver
suche machen, dem Gewerbe dadurch
einen unendlichen Dienst zu erweisen,
daß sie ihm das Wohlwollen der Geld
leute gewinnen. Wir sind zwar noch
recht weit von den obigen 400 Millio
nen, aber die erwähnte Anregung ist
ja auch erst in der Entwicklung-« Die
deutsche Industrie darf mit einer der
artigen Anerkennung ihrer Erfolge
Von französischer Seite liufrieden sein.
Zwar laufen bei dieser Anerkennung
einiaie auf das französische National
aefiibl zuriickzufiihrende Un:«ichtigkei
ten unter - so namentlich, daß die
Deutschen keine neuen Erfindungen
auf eleltrischem Gebiete gemacht hät
ten , aber sie beweist doch, daß das
französische Gewerbe heute von dem
deutschen aanz andere Anschauungen
bat, als in früherer Zeit.
—.-.
Der -« corpto.r a.cs Vogetfeiud.
Auf der Insel ijicn vjahlt hie Vo
Oci«:-elt ehernes wie i- :·e;: and-in Ge
bie«en unter deckt nördlichen Wende
treig in der Alten Welt, ke-. kleinen
Lrnigvegel zu den Hier-trösten Die
schopier ihrer Geschlechter Dieses- rei
zende Thierchen vertritt dort in seiner
Farbenpracht, seinen: zierlichen Bau
und seinen Gewohnheiten den Kolibri
der Neuen Welt. Als ob auch hier sich
die Extreme berühren müßten, hat die-—
ses Vögelchen einer der allerwiderwär
tigsten Feinde, nämlich einen Stor
pion. Sind die Berichte iiber die Ge
fährlichkeit der Skorpione fiir manche
Arten start übertrieben, so rechtfertigt
der Skorpion oon Cehlon den schlech
ten Ruf seiner Sippe in vollsteni Ma
ske-. Gewöhnlich ist dieses Insekt nur
ZU tkentimeter lang zuweilen findet
man aber Exemplare von über 1 Fuß
Länge, so daß das Thier bei seinem
scheußlichen Aeußern auch einen Men
schen wohl zu erschrecten vermöchte. Es
sint meist auf einem einzelnen Steine
oder auf dem Fels-baden auf Beute
lauernd und den langen gelenkigen
Schwanz mit dem Giftstachel an sei
nem Ende nach vorn umgebogen hal
tend, uns die Waffe jederzeit gebrau
chen zu ionnen, dabei mit weit geöff
neteu Zangen an den vordersten Glied
maßen, um die Beute sofort zu packen.
So liegt das Thier stundenlang unbe
weglich in der glühenden Tropenfons
ne und harrt eines Opfers. Naht sich
in harmloser Tändclei eines· der ent
zuckener Honigvogetmem so oruett sich
der Storxszivn dicht un den Felsen her
an, unt nicht bemerkt zu werden, plötz
lich streckt er seine Zangen aus ,stiiezt
init einein Satz ans seine Beute in nnd
versetzt ihr blitzschnell von hinten her
iiber seinen Körper hinweg einen Stich
mit dem giftschwnngeren Schwanzstas
chel. Das Leben des armen Vogels ist
damit besiegelt, und der Skorpion
schleppt ihn bei Seite, um ihn auszu
sanaen.
—-——-——-s-:
Fachienntnifi. Theateroirettorx
»Schul;i, wir trauchen für den zweiten
Akt eine Sappdo, die im Hinter-Hunde
auszustellen ist beben Sie eines«
Theaterarbeiter: Eine Savvbo, nee
—- aber ein altes Svia ist noch de!«