Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, June 03, 1898, Sonntags-Blatt., Image 16

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    Her Her des ,,Monitor8.«
. ils die Persönlichkeit des im Oktober
sergangenen Jahres verstorbenen Ad
Iniraid Werden lniinst sich die Erinne
rung an eine amerikanische Siegesthat,
hie. zumal in der tin-carnivo»f wo das
Interesse fiir unsere Flotte nicnr als je
im Lande rege ist,woi11 verdient, im
Oedächtniß wieder ausgesrischt zu wer
den; hat doch Iene denliviirdige That
sticht nur der SklavenliixiltepRedellion
-Ur Zeit ilirer großten Macht einen
chtigen Schlag versetzt, sondern auch
eine völlige Umwälzung im Kriege
.flotten)vesen der ganzen Welt herbei
esiihrt. Wir meinen den Kampf zwi
schen der »Virginia,« oder, wie sie bes
iec bekannt ist, der »Merriinact« nnd
dem .Monitor,« jenem kleinen sieg
reichen Fahrzeug, das man mit vollem
Recht als den Vater der heutigen Pan
zerflotten der Welt bezeichnen darf.
Als die Rebellen im April 1861,
im ersten Anfang des Krieges, durch
Bekratli in den Besitz des Bundes
Kapitiln L. J· War-den.
schiffsbanhofes zu Norfolk in Virginien
lamen, fiel ihnen auch die Dampf
stegatte »Merrintack« in die Hände.
Am 8. März 1862 fiel diefes von den
Rebellen mit starken Ketten nnd Schie
eten behangene, von Norfolk herkom
mende Kriegsschiff unter dem Namen
.Virginio« mit zwei kleineren Schif
lfn Uber ein hölzernes Gefchtvoder
ncle Satnss auf der mit der Mün
dung des Jatnes einen Arm der Ehefas
peakbni bildenden Rhede von Hampton
bei-, rannte mit seinem gevonzerten
Bitg die Fregatte »Cnmberlond« in
den Grund nnd schoß die Fregatte
»Cangref;« in Brand, so daß sie in die
Luft flog. Dreihundert brave szeelettte
der Union kamen dabei um. Inzwischen
hatte der fchwedische Jngenient Eines
son in New York ftir den Bund das
erste eigentliche Panzetfrhiff der Welt,
den freilich sehr kleinen .Monttor«
ebattt. Und in der Nacht vom s. auf
en 9. März 1862 kam der .Monitor,«
unter Befehl des damals 44siihrigen
Werden, der den Bau des Fahrzenges
til-erwacht hatte, ans der Rhede von
Hampton an.
Beim Tagesgranen am 9. März
suchte die «Vitginia« die holzernc Bun
desftegatte ·Minnesota,« die wankend
der Flucht auf den Grund gerathen war,
während die Fregatten »St. Latvrence«
nnd .Noanoke« die Bai hinab ent
kanten, vollends zu·verttichten. Da sah
sieh die »Birginia« plötzlich dem unt’s
Fünfsarhe kleineren .Monitor« gegen
über, wie Goliath dem David. Die Re
hellen attfder »Bitginia« spotteten des
kleinen Gegners, bis er aus feinem
Panzerthnrme gewaltige Schiisse auf
sie abfenerte. Den Riesen nnttanzend,
fenerte der Kleine wieder nnd wieder
auf ihn, doch ohne sichtliche Wirkung;
aber ebenso wenig konnten dem Klei
nen die seindlirhen Schüsse etwas
anhaben. Nun stellte sich die »Bit
inin,« als wollte sie die Bai hinab
liehenz der »Monitor« folgte ihr,
vorn-f iie plötzlich mit ihrem Bng
seyen ihn heransauste, tun ihm womög
lich das Schicksal des «Cnntberland« zu
bereiten. Aber geschickt wich der .Mo
nim« den Stößen aus« und als ein
Stoß getan , prallte er an der Lanze
rnng des . onitors« alt. Und nun ge
lang es dein lesteretn durch eines sei
ner Geschosse einen Theil der weit
Mkllckliehmnäisendecknns der .Bir·
NMonttor und WMerriinuck-«
ginitst zu deichädigen, worauf diese,
unter heftigen Ildschiedsschüisem ge
schleppt von zwei kleinen Schiffen,
einen möglichst lchleunigen Rückzug
noch thfolk antrat.
Gegen den Schluß des Kann-fee hin
wurde fein geschickter und deldenmiithis
set Lenker Werden durch Cementftiicss
spen, welche ilnn in dem Thurme, als
dieser veu den feindlichen Schlitten ek
Plissess wurde, in die Augen flogen,
Esset und höchst schmerzlich verletzt, le
daß längere « it fein Augenlicht ge
Ist-des me. it verbundenen Augen
des deld im Momente des Siegee
Umkeder. Ali ihm die Flucht der
- · - s ldes wurde, fragte er:
Ein Wagnifk
Während der Blockade des Hasend
von Chorlefton, S. C» durch die
Unionsflotte diente der Dampfer
»Planter« als spezieller Aoiso fiir den
Kontrnandonten dieser Seesestnng der
Konsöderirtem Anfangs Mai 1862.
wurde das Schiff zum Transport von «
Geschiitzen noch einem anderen Küsten
platze benutzt, von wo es am 12. Mai-’
nach Charlefton zurückkehrte. Am
Abend dieses Tages begaben sich sämmt
liche Ofsistere nach der Stadt, um sich
von den Strapazen zu erboten, und es
wurden nur acht farbige Seeleute,
unter ihnen ein gewisser Robert
Smalld, an Bord Zurtickgelassen Die
ser fungirte thatsachlich als Steuer
mann des Schiffen; da aber in jener
Zeit kein Fardiger zu dieser verant
wortlichen Stellung desordert werden
konnte, ließ der Kapitiin ihn die
Dienste eines Stenernionnd versehen,
ohne ihm jedoch Titel nnd Gehalt eines
solchen zukommen zu lassen. Smalld
hatte sich schon längst mit dem kühnen
Plane, das Schiff der Union in die
Hände zu spielen, getragen, nnd die
Abwesenheit särnnrtlicher Ossiziere de
schloß er zur Ausführung des verweges «
nen Streiches zu benagen Jn beredten
Worten schilderte er seinen Kameraden
sein Vorhaben, und es bedurfte nur ge
ringer lieberredungsiunst, sie fiir dav
felbe zu gewinnen, denn außer der heiß
ersehnten Freiheit hofften sie auf rei
chen Lohn. In letzter Stunde wurden
zwei der Verschworenen wanlelmiithig I
und blieben zurück. so daß Smallo nur
fünf Mann zur Verfügung hatte. Da
das Schiff beim Verlassen des Hafens .
dem Feuer siimmtlicher Forts ausgesettt
war, so lag es auf der Hand, daß diese
ed ohne Weiteree in den Grund bohren
würden, falle seine Bewegungen Ber
dacht erregen sollten. Allein Smallo.
und seine Genossen beschlossen, ihr;
Leben einzusetzen. um den Preis zu ge- ;
winnen. Nachdem eine bedeutende I
Quantität trockenen Holieg an Bord;
gebracht war, ließ Email-Z mit diesem »
die Kessel beizen, um möglichst wenig
Rauch zu verursachen, und am 113.Mai, »
utn zwei Uhr Morgens, verließ der;
»Planter« heimlich fein Dort und ;
dampfte nach einer anderen Wcrft, wo
Smalio' Frau mit zwei Kindern, vier s
andere Frauen und drei Männer ans
Bord genommen wurden. Es dauerte s
dies noch nicht eine halbe Etunde.«’
Nunmehr fteuerte der .Planter« demz
Hafenauegange zu. Lille das Schiff
Fort Johnscn uassirte, ließ Smallsi
mit der Dampiufeife die ihm bekann- i
ten Signale geben, und nachdem diese s
erwidert waren, fuhr er langsam weis I
ter. So weit war Alles gut gegangen,
und die Aussichten auf das Gelingen
des Wagesiiicked stiegen mit jeder Be
wegung der Maschine Noch war aber s
Fort Sumter zu passiren, dae mit sei
nen Geschiiuen die Hafenauefahrt be
herrschte. Als das Schiff sich diesem
Fort näherte, lehnte Ztnalle. einen
großen, dem Kauitiin gehörigen Stroh
hut auf dem Konse, zum Fenster des
Steuerhausee hinaus und ließ mit
einer Gemiitheruhe, als befande sich
der Stadtiommandant behufs Hafen
inspeltion an Bord, die Signale geben.
Fort Stunter antwortete ordnungs
mäßig, und nun ging es unter Voll
darnpf weiter. Das Schiff hielt seinen
Kurs auf Mart-is Island, das von
leichter Artillerie der Konfliderirten be
setzt war, gerichtet und war längst aus
der Schußweite der Kanonen des Forta
Sumter, ehe der Kommandant des letz
teren die Wahrnehmung machte, daß
der .Planter« direkt dem jenseits der
Barre anternden Unionslriegoschiffe
zusteuertr. Sosort wurde Morris
Island das Signal gegeben, den Flücht
ling zum Halten zu bringen, allein es
war zu spat. Sile Smatle der Unions
flotte näher lam, ließ er eine weiße
Flagge aufhissen, doch wurde diese
anfänglich nicht bemerlt, und die
Unions-teure machten sich zum Angrisf
auf den »Planter« fertig, da sie das
Schiff fiir eise- tonfliderirten Bis-tade
brecher hielten. rechter Zeit nime
aber die weiße logge nach entdeckt
und dadurch Unheil verhüten Sen-ils
lieferte das Schiff der Union aus nnd
trat selbst in deren Dienste, in denen
er sich mehrmals auszeichnen, so daß er
schließlich zum Kanitiin befördert wurde
nnd den astarrte-« befehligte, bis er
Ende 1866 den-Abschied nahm«
Wie Grant zu Im Jniiinlkn »U.
S.« lum. Bis zu seiner Reife nach!
West Point war Gram immer Hitatn
tllnijcs oder H. Uluiies Gram. Er
mußte für die Reife einen Koffer haben
und Thomas Walten der Seht-einen
machte ihn. Auf den Deckel schmal-te
ei in großen Messinglettekn die
Initialen Gram- .H. U. G." »Das
geht nicht an,« meinte Gram, alter
das Meister-wert besah. .dao liest sich
,hng' nnd ich will nicht gehänielt wer
den« Von iest an nannte er lich
Ulysses H. Gram. So trug ee lich
in's Itenidenhuch von Ron Hotel in
West Point ein nnd nnietzeichnete stets
ans diese Weile. Offiziell kannte man
ihn indeß nur als »kl. S. Gram« nnd
zwar in Folge eines thun-nich den
Richter Thomas Homer beginY als er
dem Uriegsminiltec ein Gelnch zur
Aufnahme Gen-its in die Mit-täusc
ikt im MMeinnnp
- » -— W
» e ZWEITE
- Mk IIMÄJDHI U
Jmn Gräbtrschmümungstag.
von Joseph F Ists-.
Heute laßt uns Tänze winden
Für dir Taviem, die biet kuh n;
Mbqe ja kein Grad sich finden
Dem nicht seine sterbe mur.
Laßt uni- Alle full Indme
Was ihr Opfer-auch uns schuf;
Möge- nie km Wort ke kränken
Ihren reinen Heldmrui.
Und wei- sse uns heiß erstritten,
Fest diele es m uni·rkk Hand;
Dis-, was sie daiur muten.
Sei es unser Unterpfand
Die reiten Tirikgogefnngknrn
KeinGefchislttefchreiber uniereoBüri
gerlriegeo werf; tzn erzählen, wer die
ersten zerielzeaefattnenen waren, und in
welche Zeit ilfre liieiangettnalftne stillt.
Und doch haben felclte Fragen noch in
jedem Kriege nicht Wenige intereifirt.
Nachfteltendee Geichichtrben tann
zwar feinen Anspruch auf aitenmtißige
Bestimmtheit machen, beruht indeß
auf verlnßlichetn und unmittelbatem
Zerqniß, und nach der Zeit des Vot
gangets ift laum zu bezweifeln, daß die
betreffenden Gefangenen die ersten
waren, welche von den llniontftett ein
gebracht wurden, wenn auch nicht un
mittelbar qui detn Schlachtfelde.
Der Gemeine Vuckletf nnd ein stor
poral, welche derzeit zur berittenen
Gar-de des Präsidenten gehorten, waren
eines Morgens an der 'r. Straße, drei
oder vier Genierte von der Pennfnli
dania Avenne, in der Bundeebanptftabt
poftirt, als etn landlicher Wagen daliet
kam, welchen iwei Maultltiere Zogen,
und auf deifen Vorderiitz zwei Manner
faßen. Wie eb feine Pflicht war, ließ
der Korootal den Wagen halten und
hatte einige Fragen zn stellen. Die
Männer erilarten, daß fie auf der
Fahrt nachMartfland biniiber begriffen
feien, wo fie eine Ladung aufnehmen
follten, und daß fie fchon atn Nach
mittage wieder Zuriick fein würden.
Der Korporal gelangte zu der Ansichl,
daß er es mit einer ganz bartnlofen
Partie zu thun habe, und ließ den
Wagen weiter ziehen. Buckley aber
hatten die Gefichter der beiden Männer
gar nicht gefallen, und als diefe noch
nicht weit gekommen waren, fprach er
dem Korpotal ttnverboblen feinen Ver
dacht ans. auch auf einen alten Teppich
bloweifend, mit welchem etwas in dem
Gefährt bedeckt geweer war.
.Dtnnrnes Zeiten« erwiderte biefer,
«er die ftelte ich jederzeit. Laß fie ttnr
in Jst-hel«
Uscc Vclll ilcllvllllgcll Wcmcillcll
saß dieTiezivlin noch nicht sa seht ties
in den Knochen; auch impanirte ihm
der Rang des Korsar-als nicht gar ge
waltig. Den Mund that er zwar nicht
mehr aus, aber er sprengte las und
hatte im Nu die Kleiner-das waren
jene Beiden-ein zweites Mal zum
Halten gebracht Diese waren so thö
riclit, Ietzt iivle Laune zu zeigen, und
warfen ihm sehr bald einige gesalzene
llnoerschännlieitcn an den Kaps. Augen
blicklich erllarte Bucklen sie sur ver
haften und ale sie noch keine Lust zeig
ten, ihr Gefährt urneulenkern richtete
er seinen Karabiner auf iie. Mittlers
weile waren noch mehrere andere Mit
glieder det Gatde hinzu gekommen,
nnd die Texaner erkannten, daß ferne
rer Widerstand ganz aussichtslos war.
Der Wagen wurde durchsarscht, nnd
richtig! der ganze Wagen war buch
stiibliai vepackt mit Waffen mannig
sachek Akt, Revalvern, Mut-seien,
? Karabinenn Gabeln u.s. w» sowie
, auch mit Schießbedars. Die Texanee
I selber hatten ana- ein ssnnlichee klei
nes-Reuoloerlager an ihrer sperson
hübsch verbargen Natürlich wurden sie
hinter die schwedischen Gnrbinen Ie
. bracht; nian hat nicht erinnre-, Ins
später aus ihnen end-then ist« Der
Jana wurde sur e nen sehe vichtl n
erklärt, und natiitlich user der Gerne ne
MARTHE-« .
List-s « «.M««v-sza1i Gewiss-MI
C yprtlltn
dtm Ning Mu.
Die düstern Cnpresiem die Wächter der Todten,
Sie stehn wie verinntenint tiefsten cchtnerz
Arn sriediamen Wien der ewigen Hei .iatb,
Und ichtrnien due still-, dat- schlasende Herz.
Das Schweigen, es lioelt aus dein nackten Ge
öfte,
Nun ratiichen die Blätter-, da ist eel entfloan
Nur in den ist-preisen ein tranmimites Seins-stri,
Ein lau-n vernehmbarer sliisternder Ton.
Es lachen von Gräbern die leuchtenden Roien
Voll glühenden Lebens am ichlaienden L-rt—
Tit- diiftern Ein-reisen, die Wächter der Todten,
Sie starren und schweigen fort nnd fort.
Das verhänyitisivoile permi
Unter denjenigen Zeitgenossen, die
bestimmt waren, in dem Streit zwi
schen Süden und Norden, wenn auch
keine wichtige veririnliche, io doch eine
i instrumentale Rolle zu spielen. die mit
Iden wichtigsten Eteigniiien verknüpft
; wur, nimmt General Stewort «·. Wand
, .,ford dem delanntlich deimslmteantritt
sder gegenwärtigen Administration
; unsere Vertretung in Spanien zugefal
len ist, einen ganzliesonderen Plan ein.
ist-m wurde damals die Aufgabe, das
l siir incoln til-gegebene Eleltoralvotnm
k New Vorte, respektive due Partei, wel
iches die betreffenden wichtigen Datu
mente enthielt, nach Washington zit
: überbringen.
i »Als ich," so schildert Lsoadiord
» seine damalige Mission, «nach der
« Wahl vun Wit- die Bundeehnrmtstadt
l niit dem Clektaralnotnm erreichte,
suchte ich zuerst den damaligen Zeiiator
don iliew ;lserk, Herrn Zewaid, ani.
T Er empfing rnichsekir freundlich und ich
entiinnc mich noch, das; er ans dein
Heimweg von der Fiirciie meine Aus
merksainleit aus einen Mann lenlte,
der uan entgegenkam. Seirard nnd der
betreffend-e Mann verbeugten sich sehr
cereinonicli, als sie einander pasiirten.
»Das war Senator Danie- von Mis
sissipni,' bedeutete mir mein Fiilirer.
,Wenn ed in Folge der Wahl zu Wir
ren kommen sollte, so wird der Mann
iin Süden eine Hauptrolle sisielen.«
Die Zukunft lehrte, daß Seinard
? Recht hatte, ald er dae sagte.
! Später wurde ich dem Vizepriisidens
ten Brecienridge dargestellt, in dessen
» Hand ich das Elektoralvotum abzulie
l sern hatte. Er wag ed in der Hand nnd
F sagte dann, halb zu sich seldktx ,Ed ist
nur ein kleinen Ding, aber ich slirchte,
ed stillt schwer in die politische Wag
s schale. »Es mag einen Burgeririeg be
i deuten. f
-O, Vizepräsident,' meinte Senatar
Ring, ,so schlimm wird ed walil nicht
s sein. Es lornnit nicht zum Krieg.«
l ,Senatar Rings entgegnete Breiten
I
l
l
I
ridge ernst. ,Jhk Nardlander wißt
nichts davon. Wenn ed zum Krieg
käme, Ihr in New York wiirdei ilin
kaum spiiren, aber meine Heimatli ist
ein Grenzsiaat, ich kann iiber den Lnia
direkt in Feindedland sehen, und wir
wurden die Verluste zu tragen haben.
Ich fürchte, dieses Variet, dad Lin
ealn zum Präsidenten macht, wird nach
viele Menschenleben kosten.'
Die Anwesenden schwiegen betrassen.
War ed eine Varahnnng dessen, was
nach kommen sallte?«
Ein Ietttmller Diener-. Ein insa
Feld zieyender Plantagendesiner des
Südena beanstragte seinen schwarzen
Diener, gut ans iein Eigenthum sitzt
in geden. Als nun während eines
Kampfes mehrere Schlisse in das Block
ksans seines Herrn einschlagen, gad der
Neger entsent Fersengeld Der Plan
tagendesisee kehrte zurück nnd sah in
seinem größten Verdruß, daß der Sklave
saetgelausen sei. Trotzdem kam der
Mann bald sittlich nat sini seinem
deren zu stellen, welcher ihn stir seinen
Ungeharsam niik strenger Strafe de
mdtr. .Massa,« erwiderte der Sieger
mid, »Sie haben mir gesagt, ich salle
s Eigentggin sehen, nnd
" « »,-«» » init legte er die
J
.. ."«· ,gi,
Musikanten-ins in der Kirche.
Der berühmte Kanzelredner Henrh
Ward Beecher war bekanntlich ein
eisriger Befürworter der Sklaven
emanzipattan nnd machte auch die Kan
zel mit großem Erfolge dieser Sache
dienstbar
Cine besonders charakteristische Epi
sode seines Wirkens war der »Veriauf«
der Sklavin Sarah in seiner Kirche am
l. Juni 1856. Die im vergangenen
Jahr verstorbene Wittwe Beechers hat
den Vorgang folgendermaßen geschil
vert:
Die feierliche, eindrucksvolle Stille
der großen Versammlung in der Plis
inouthsziirche bekam einen sehr schmer
zensvollen Anslug, als eine junge
Francneverson langsam die Stufen der
Kanzel hinaussiieg nnd zu Beechers
Seite niedersank. Sosvrt nahm dieser
die Miene und die Manieren eines
StlavensAultianataro an und rief mit
drahnender Stimme nach Bietern.
.Blieli her,« ries er ane, »aus diese
vertausliche Waare —- Menschensleisch
nnd Menschenblut wie Ihr selbstl In
ihren regelmäßigen Gesichteiiigen und
an ihrer hohen, gedankenvollen Stirne
seht Jhr das weiße Blut ihres Vaters.
Wer bietet, hollah? Für des Weißen
Blut werdet Jhr extra zu bezahlen
haben, weil man annimmt, daß dasselbe
Intelligenz verleiht. Erhebe Dich,
Samt-! Schaut aus ihre hübsche Figur
und ihr welligee Haarl Wie viel bietet
Ihr dafür? Sie ist gesund an Gliedern
und Kräften, ich garantire siir sie.
Wer bietet? Ihre Fiisze und Hände
strecke die Hiinde aus, Sarahi—sind
tlein und schön geformt. Was bietet
shr siir sie?
.Sie ist eine christliche Fran-—ich
meine, eine betende Niggerin——und
das macht sie um so werthvoller, da ed
daiiir bürgt, daß sie gelehrig und allen
Euren Wünschen siigsani ist. Ehr
Diener, seid geharsatn Euren Herrn,’
so lehrt die Schrift, wie Ihr wißt.
Nun, sie glaubt an diese Lehre. Lilie,
wie viel bietet Ohr siir sie? Wollt Ihr
zulassen, daß dieses betende Weib zu
riietgeschiett wird nach Richmond, um
das Schietial zu erdulden, siir welches
ihr Vater sie verlanst hat? Wo nicht,
wer bietet, wer bietet-«
Turch die unbeschreibliche Stimme
und die Geberden, mit denen er dies
Alles sagte, tvurde die Gemeinde in
die höchste Ausregung verfert, viele
Frauen wurden hhsteiisch, nnd die
Männer wurden wie von einem Sturme
erschiittert. Jemand srrang aus nnd
legte eine Baninvte zu Beechch
Füßen. Dies schiert nur das Signal in
einer Fliith von Beiträgen zu sein·
In die herunigereichten litirbehen reg
nete ea Geld und Juwelen. Frauen
nahmen ihre Armspangen und Ringe
ab und watsen sie in die Körbchen,
Männer rissen ihre Taschenuhren las
nnd reichten sie hin. Dabei schallte
denkt- Ward Beecher verkauft die Sklavin
Saralt auf der Kanzel.
Beecherd Stimme im Anltionatov
Tone itnntcr weiter-: .stn Namen
Christi, Jltr Männer nnd Frauen, wie
viel bietet Ihrs-«
Die Errettung und Nitlrruna wuchs
noch immer mehr. Schließlich erttols
iich Einer und rief, fttr Alles, was
noch feltlen follie an dem Preis fiir
Saralf, wiirden er und mehrere Freunde
aufkommen.
«Wottl, fo bist Tit frei, Sarah,«
rief Beechrr nttt veränderter Stuntne
aus, zu dem Mädchen gewandt.
Die aante Versammlung brach in
einen wilden Beifalleinbel aus, wel
cher mehrere Minuten lang fich nicht
legen wollte. Vielleicht nat nie eine
failtionable Kirche wieder einen alm
lichen Austritt gesehen. Es war nicht
nur Geld genug eingegangen, unt die
flir Satans Freiheit geforderten 81200
zu bezahlen, sondern noch to viel dar
über, daß iltr ein iotnfortaltlee Heim
getauft werden sonnt-.
Deniirhes Kommende. Sowohl das
s. Ohio old auch das 82. Indiana
Regirnenl wurden wiihrend des Krieges
in deutscher Sprache und zwar nach
preußischem Kommendo befehligt Die
- Ofiiziere verstanden freilich Englisch,
bemittelten jedoch die Befehle der
; Briqades nnd anderer höherer Offiziere
’an ihre Soldaten durch die deutsche
T Sprache. Es ist nie bekannt geworden,
Tdaß sieh hieraus in dem Verkehr mit
den englisch-reisenden Truppen oder
mit dem General-Kommun« die ge
ringste Unbequernllrhlelr ergeben hellre,
M Ae Damens dieser beiden Regi
- « . » WHÆ-J««u.·
Tale ninoschon.
Es worin der Schlacht bei Gettnei
barg. Der konföderirte General Jobn 1
B. Gordon ritt ander Spitze feiner Di
vifion über das Schlachtfeld, als er nn
mittelbar vor feinem Pferde den Köri f
per eines fcheinbar todten Offiziers "
liegen falt· Er parirte fein Pferd nnd
bemerkte, als er genauer nachfab, daß «
fich die Augen und die Lippen desjOR
Mannen leise bewegten, daß er alfoki
ists-'s tsdt war. So stieg er ab, legte
»Hm einen Futtrrfack unter den Kopf
mchtc ilnn einen Schluck ans feine
Flafche nnd gab, als diefer fich etwas
eunnnterte, feinem Bedauern über
deffen Lage Auedrnck mit der Frage, ob
er nicht etwas fiir ihn thun könne «
»Ich bin General Gordon,« fagte er.
Sofott ertönte fchwach die Antwort
.Danl, dank. General. Jch bin Bri- «
godr.General Borlow von New Yoti.
Für mich können Sie nichts mehr thun.
Jch bin dem Tode verfallen. Nach
kurzem Schweigen fügte er jedoch hinzu:
»Ja. Sie konnten g doch. Meine Frau
befindet fich im Hauptquartier des
Generale Meade. Wenn Sie felbft die
Schlacht überleben, fo laffen Sie fi
General Herden liest dein verwandt-ten Gene
ral Barlvin einen Brief seiner Gattin vor. (
wissen, daß irh hier in Erfüllung Inei
ner Pflicht gestorben bin.« Gurt-anver
sialerte, dasi er, wenn er am Leben
bleibe, diese Meldung an seine Gattin
iiberniitleln werde. »Tech, rann ich
souit gar nichts fitr Sie thun?« ctiieiter
eilte Pause, und dann ersiiihte der
seither verwundete isieneral——er halte
einen Schuh in die Brust-Den freund- s
lichen Feind, in die linke Brustlasche
feiner blutbesudelten ilnifvrm zu fas- s
sen, moriner ein PackctchenBriefe sin« .
den werde. lsiardon that, wie er «
wiinschte. Dann fuhr der Vertvundete
fort: »Nun, bitte, nehtnen Sie einen
davon und lesen inir ihn vor. Sie sind
alle von meiner Gattin. Ich möchte,
daß ihre Worte die letzten waren, die
ich in dieser Welt here-K Auf ein Knie
an der Zeile des Feindes gestutzt, will
sahttete General Gordon seinem
Wunsche, nnd als er mit der Vorlesung l
des liebevollen Schreibens einei- edlen,
patriotiichen Weibes geendet hatte,
dankte ihtn Varlotv noch einmal und i
bat ihn nur noth. die Briese nun zu
zerreißen, nin sie niiht in unwiirdige
Hände lernnten zu lassen. Auch das ge
schah: init einein letzten Händedruck
trennten siih die beiden Mannen und
der ionfödetlrte Offiziet setzte sich -
wieder an die Spitze feiner Trauben,
die inzwischen znin Theil vorbeigezvgen
waren. Nicht gewillt aber, die Bat
schaft an zittre. Barlow der Ungewiß- s
heit, eb in dem sieh weiter entwickeln- «
den ilamufe fein Leben erhalten bliebe
auszuieeem schrieb er auf seinen Sat- i
tel gelehnt schnell einige Worte nieder ·
und itbergab diese einein Ordonnanzs
offiiier niit du« Auftrag, ein weißes «
Taschentuih an seinem Säbel ztt be
festigen und an die Linie der Unionlsten
herantureitetn Er erhielt auch bald
Meldung von der Ausführung dieses
Auftrags und daß der sbderirte Offi
zier, der die Zeilen iibernahrn. ver
sprochen habe, sie sofort an ihre Abreise
zu befördern. Eif Jahre später befand
sieh Gott-on, ietzt alt- Senator der Ver.
Staaten, bei einer Tafel in Washing
ton, wo fein Wirth ihin einen Guß
vorstellte, den er General Bat-lot
nannte. »Eint- Sie ein Verwandt
jenee General-z und ehrenvolleuSoldasi
ten Variant, der bei Geltvebttrg fiel?«
—,.Iih selbst bin jener General Bar
lotv vvn dein Schlachtfelde bei Getthss
burg,« lautete die überrafchende Ant
wort, »und Sie, Sie sind der General
Gordon, der mich gerettet hat.« E
verhielt sieh in der That so. Die va
Schlachtfelde an die theuere Gatti»
gesendete Notiz hatte sein Leben ge
reitet, denn daraus hatte jene erfah
ren, wo ihr Gotte schwer vertauan
lag. Tran eigener Lebensgefoh hat . "
sie nicht geruht, bitt sie ihn sein .
nnd in Sicherheit gebracht hatte, III
der äritliehen Kunst und ihrer liebr
chen Pflege gelang, iiber die ichei »
tbdtltrhe Verwundnng zu triumphiress
Die größte Schlächmei Its III-«
erkrikges fand, nach der Ansicht vors
ajoc Jed Hotcliliß von Virginia, «
während der Schlacht von Indes-ico
burg statt und zwar an jener Stein
mauet, wo die südlichen Schützen das
Bord-ringen der trifchen Brigade heim-·
ten.
GranS Großmut-. Als nach
endigung des Krieges den Umertegen —
die Pferde genommen weiden sollte-»
rief Gram one-: »Nein, die Gänse ist« .
Ixcenfssskkbsbkks WMYIHF « « .