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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (April 22, 1898)
Mem Zureibeotief von Visi tip Inneren-tiefen- Vetter, seyn Straniper. Lin Editop R e w Y o t i, den 8. April 1898. Mit die·«"Soßeieiies, wo in e Saluhn mietbe thue, mag des ahl reibt seie, sie thue f » auch manche Kostii mer bringe, böt da E vor daß is e Ptiihß pthneise thue, ; »F exneckte se auch getrieted zu werde wie . die Lords and es is schubr, daß se viel Trubel mache thue. Everie Teim, daß e Soßeietie bei uns miethe thut, Eimiisse mer e feine Lunch uffsetze and Ydas is jetzt nierlie jede Abend. Am El Mondäb hawwe wir e Soßeietie bei uns miete, wo sich Kassanata nenne ! thut, weil bei jede Mieting en Annerer die Kaß hat, am Tbuesdeh miethe die - «nasse Neunee« , am Wednesdeh die s,. Soßeietie sok de Privenischön of Pro« lhibischöm an Satördeh der Dibäting Clöb and finst wie die Bohling Allies hawwe, hawwe mer noch zwei Verein, die »Ktumme Ludek« änd die »Pudel ftißenT wo am Thötsdeh änd Frei deb miethe thue. Weil mit die annern Soßeieties thut das noch angehe, bis-· lobe ich hennf for die extra Worl, an se Zu wehte, böt den meiite Trubcl henn ich mit den Debäting Clöb. Wenn die an zu debiite sange, dann thut es net lange dauern, daß se alle hallet-i thue toie die Zahnktecher, änd wenn se denn r uff e Point net iigtie lönne denn rufe »Sitampet komm mal her änd I dißeide mal die Mätiek!« Weil ihn » E ich dem Eine Recht gebe, so wird der z f) Anneee falsch änd wenn ich en äußere, ’ daß ich es selbst net wisse thät, so werde se alle beide fuchtig. Well se jhawwe mich schon e lang Zeit gebo thetd ich sollte ihr Soßeietie dscheune : Ekiind der Präsident timarlte, ich würd T e sökst Rähi Member mache, di iahs da ich solche e laute Stitnm bawwe i ibiit önd der Mann mit die lauteite Stimm theit ahlwehs Neibt behaitr. Well ich benn äi fötg obdicheckted, bi kohs ich bät zu met at zu tende änd tei Zeit mit ihne zu dibäte, bjii sie ; auch bibeind de Bat mache, dog tbät j tei Differenz mache. So bat der On- ; set seinellie gesagt: »Ich glaub Du thust se besser dscheune, sie seie gute - Kostiimerg änd viel zu dibäte werste » istet dawide, se thue ännihau alle durch-— I enanner schwatze, daß teiner sei eigene ; Ned verichtehe kann. Weil so henn ich denn tonsented se zu dscheune änd« ,-, am legte Satördäb henn ich das erste i i E qawwe geanßert, icy ronni met Dibat i ·- « »l Mieting als e Member ättended. Wo se des Mieting geopend hawwe, sagt - der Präsident, das Söbdschett für den I szming that die awesischisn seie: Was » is der beste Ei-Qpener änd wo is er s am beste änd billigste zu haben? Aend ji« dann hat er gesagt: «Member John « Stramper hat das Wort.« Weil ich ; heim den gestattet änd gesagt, in mei j E- Opiniiin thät der beste Ei-Opener e Whistei Corttail seie. Da hawwe se ehallert, des wär net so änd womit ch des prubwe wollt? So äußere ich, daß mei lange Expiirienz im Saluhn Bllsniesz mich tonvinßt hätt, daß der beste Ei-Opener e Whistey Coettail seie that. Denn is das Geballer wie der losgegange, e Jeder bot en annern Drint genennt änd feinellie thut der « Präsident mit sei Gävel uss’n Täbel » hammere änd hellem Beus die Kwest- « schön wird schwer zu dißeide seie, weil f es e Mätter as Tähst seie thut. Die I P s I Is- - ,--—-——.-s. M -.-c w Kwestschön tann onite durch »Ob d chekt Lesson« ent chiede werde and da ember John tramper die Kahs L den diese Disypubt seie thut, so muhve . Ich, daß er diese Obdschett Lesson för- ; Iische thut änd jede Member e Wins ley Cocktail bringt.'· Abt reiht, änßere » ich. dann werdet ihr sehe, daß ichReiht bawwe. Jch bring en denn Jedem e Eocktail änd wo sen getrunte bawwe, sagt der Präsident wieder: »Weil s Bots. was ist jetzt Euer Opinyobni » So sangt denn en Annerer an, daß e Tscheild wisse thut. daß e Brändie » Cocktatt e besserer Ei-Opener wie e Whistey Coettail seie tbät änd wer des net wisse tbät, der sollt net biheind e ’ Bat stehe. Weil ich henn en denn ge änßert, daß ich met Bitsineß besser än f derstände tyät, wie er. Denn hawwe all die Annere dazwische getrische, bis der Präsident wieder ansangt: »Um in diese Mätter tlier zu sehe, miisse mer en Brändie Cocttail probire änd . ich mubve, daß Member John Strom """»« per auch den sätnische thut, färstiie, »F um zu beut-by daß er sei Biisineß als Saluntieper berste thut und setond lie, um zu bewei e, . da e Brändie . « «raic net äs and äs e hiöteyCoas . il seie thut. « " Well, Mr. Editor, diesen Nonßens haipwe se den ganzen ventng ton ttniudd änd alle 10 M mitte, wenn wieder e Disserenz os Opinyohn s- ut e Drint gebett hatvwe, mußt ich e Auge mehr ossenhalte konnt. Wo seinellie bome sein« bawwe se abl si e Gallon Wbistey änd Brändie osse änd da alles »Obdschett Les - s« ware, so ben ich tei Nickel in met « sch Drube gekriegt, änd ei war most 4 o’eloet tn de Morning, wo : honr gewackelt seie. Hist das ts das erst und das leßt Sonntags-Blatt Beilage deS ,,Anzeiger und Herold«. I- B Wiadolnh Orkan-gener "·"«··""Gk"iiqi Wuon — Eitde LZZT Jüljigqii;s"18«." Mal gewese, daß ich e Mieiing von denClöb als Member aiiended hawwe. Wo ich am annern Morge usswache thue, hör ich e laute Nock an meine Dohr änd der Onkel hollert: Joha, was is denn heit die Mötier, willschte gar net n schief-; es is schon Lunch zeit! We , wo ich herunter komm. steht der Onkel biheind die Bat änd hat e Kopp so red wie e Bomhschell . Sind ästi: »Wo hasie denn des Käsch gelasse, wo de gestern Jvening einge nomme hast.« Wo ich ern sag, daß ich sei Nickel eingenomme, hollert er: »änd , all cnei feiner Whisley Sind Btiindie s weg! Da soll mer doch vers-lohe! wo ( is denn der Whiskey hingekomme?« J Wo ich ihm denn explähnt hatowe, daß s die Members den Whisley als »Ob- T dschekt Lesson« ausgesoffe änb nix da- ’ für gespäht hätte, sangt er an: »Well, denn will ich Dir auch e Obdschekt ; Lesson gewe änd ich zieh Dir vier ; Thaler von Dei Wädsches ab für den Whisiey.« Well, wo der Onkel noch » brumme thut, kommt die Missis Reih- I eise, der ihr Mann auch zu dem Elöb - belange ihut, herein, und kreifchi: Mr. « Stromver, wenn mei Hösbänd sich noch e Mal bei ihne so besause thut, » daß er net schaffe gehe kann, denn » mach ich e Kompliini bei die PolißE qegen ihre Saluhn, wo se bis 4 Uhr z Morgens usfhabe thue. So änßert der Onkel, daß er net der Bahs von die Kostiimers seie thät änd wenn se « net wollt, daß ihr Hösbänd sich be sause sollt, denn sollte se es ihm sel ber sage änd ihm sei Ruh lasse. »Well«, äußerte sie, »Me. Stromver, - ich bin tonoinßi, daß Sie e ordentli- » cher Mann sein önd die Männer net . von ihre Fämilies weghalte thue, böt ihr Nesjuh der Lohser is für die Kon dischön von mei Hösbänd responsibel. Der hat mei Hösbänd die ganze Nacht mit e neie Drini, wo se »Obdsehett Lesson« nenne thue, getrieben mei Oögbänd hats mir selbst gesagt, änd des Teufelszeug hat en so sick gemacht, daß er net schaffe gehe tonnt.« Well, stvo ich«vennsnffbegehre rotktsitnd ihr mei Opinhohn über ihre Hösbänd sag, kreischt se: »Wenn Se mir mei Häs biind noch eMal so voll mache thue, thue ich mit e Bruhm tomme änv geb Jhne en EisOpener.« Damit is se herausgefahre, toie e Hex uss ’n Bruhmstick. Weil am nexte Morgen bin ich sriih um 5 o’clock aus dem Bett, bitohs der Onkel that noch immer graute von wegen den Whistey önd den Trabel mit Missis Reibeise änd too ich zum Bäcker an die Korner gehe, seh ich den ’ Reibeise usf die Stepps von der Väte rie sitze änd schlose. Er war die Neiht » wieder. zu e Mieting von e annern Clöb gewese iind in sei Dusel hat er die Steps von die Bäterie for sei Bett angesehe. Wo ich en ufswecle thue, seh ich, daß er noch ganz schähti is, so nehm ich en unnern Arm und bring en hom. Wo Irr-r in den Entränß komme, stoßt er gegen e Pitscher, wo der Miltmiinn hat stehe lasse, daß er herunnersalle änd in Pieszes gehe thut. Von den Nacket seie die Leute wach ge worden iind ufs ein Mal geht eWin doto usf änd Missis Reibeise thut ihren Kopv hemussteckr. Jn der nexte Min nit war se unte änd thut mich mit e Bese attackire, änv besor ich noch e Wort explähne konnt, komme e halb Dosend alte Hexe aus dem Haus ge sahre iind hollere: »Deö is demStrami per sei Lump, tvo unsere Männer be iofse mache thut« änd se hanzwe so uss mich eingepeitscht, daß ich s tarßlie mei heit- hatvwe sähve könne. Von ·den Cle hatvwe ich aberJgt Wanz risernd. r John Stromver. sie Coc- erschu Die Congoilsisenbahm eine der großen Arbeiten unserer Zeit, kann als lüctlich vollendet betrachtet werden. nter dem l6. v. M. wurde aus Dolo, I am Stanleyvool qemeldet, daß dort die - dem erste Lotmnotive nnqetommen ist. Stanley hatte von jeher aus die Noth tvendi leit hingewiesen, die See mit griff-baten Lauf des Congo durch j eine · i enbahn zu verbinden. Jcn ’ Jahre ehre 1885 bildete sich in Man ftee eine Bereinigtinq, welche die auerlaubniß nachsuchte; dieVergsndg lungen scheiterten indeß. Zwei « ahre daraufwurdei eine Extiedition unter Hauptmann Cambier und Jngenieur Ctyarnmnne zu dem Zweck veranstaltet, die Richtung der Bahn zu studiren; im November 1888 erreichte sie den Stan leypovL Arn 31. Juli 1889 wurde dann die Bahngeäellgchaft gebildet, und im Oktober de el en Jahres schiffte sich die erste Brigade von Baufiihrern und Vorarbeitern nack- Matadi ein. Am 21. März 1891 wurde die erste Strecke eröffnet. Die verschiedenen Strecken, die im Laufe der Jahre eröffnet wur den erlei etten allmählich die Reise nas- dem nnern. Die Geschichte der I Technik wird verzeichnen. mit welchen unendlichen Bodenschwierigkeiten in der ersten Zeit zu kämpfen war. Dazu kamen die Ausdünstungen des Bodens, die zahlreichen Jngenieuren das tödt liche Fieber brachten, und die Müh xeligkeitem geeignete, in dem mörderi chen Klima ausbarrende Arbeiter zu beschaffen. Nach Versuchen mit Regern von fast allen Theilen der westusrikanb schen Küste, mit Barbadonegern, ogar mit chinesischen Aulis gelang es s ließ lich, die Eingeborenen selbst ur Arbeit heranzuziehen Die ganze ge ittete Welt wünscht den rastlosen Belgiern Glück zur Vollendung des mühsamen We fes und Erfolg von der neuen Verse rs einrichtung, der ersten großen Bahn im tropischen Afrika, -——--.—.—.-- --. Der verheere- Wall-. Aus Nassau schreibt man dem ,,7frantsurter Generalanzeiaer«: Wie sehr in manchen Gegenden der Aber glanbe noch existirt, davon giebt sol gcnde Begebenheit Zeugnisz die sich in der Lahngegend fiingft zugetraaen hat: .,Jn dem Orte W. lxat steh dieSane erhalten, daß in früheren Zeiten in einem Prozeß mit der Gemeinde N wegen des- lLigenthnnisrerhtH an einem großen Waldlomplex ein Ortseinwohi ner einen falschen Eid geleistet habe und der Wald infolgedessen zu Unrecht der Gemeinde als Eigenthum zuge trroihen worden sei. Seit jener Zeit soll nun der Geist des Meineidigen, der keine Ruhe finden könne, in diesem Walde hausen und von Zeit zu Zeit seinen Spuk treiben. Namentlich in der letzten Zeit hatte sieh der Geist, wie riele Einwohner ani dem Nachhause weg in später Abendstunde beobachtet hatten« wieder sehr bemerllich gemacht, indem er an verschiedenen Stellen des Waldes in feuriger Gestalt Umgang hielt. Der ganze Ort lam in grosse Aufregung und es wagte kaum mehr Jemand des Abend-:- allein den Wald zu passiren. Das Wirtbdlsaitsgespräckx drehte sich fast ausschließlich um den bösen Geist und es wurde hin und her berathen, wie demselben beizukommen sei. Man beschloß, eine Deputation an den Herrn Pfarrer zu senden und mit diesem zu beratben, wie der Geist zu bannen fei. Der Beschluß wurde ausge führt und der Herr Pfarrer sagte seine Hilfe zur Vertreibnna des Geistes zu. Etwa 20 entschlossene muthige Bürger versammelten sich eines Abends in einer bestimmten Wirthschast und diese zo gen dann, mit dem Herrn Pfarrer und dem Herrn Lehrer an der Spitze, be waffnet dem Walde zu. Es dauerte auch gar nicht lange, so sahen sie an einer entfernten Stelle des Waldes Feuerschein sich hin und her bewegen; der Geist ging also in der That wieder glühend um. Muthig gings voran, und als man in die Nähe des Geistes lam, war man nicht wenig erstaunt, zu sehen, daß dieser nicht mehr umherirrte, son dern an einer und derselben Stelle seu rig wie gebannt verblieb. Mit Hurrah nahmen die Beherzten den feurigen Punkt ein, und wag zei te sich ihnen-? Eini e noch brennende Hechfarlelm die am Dergliiben waren. lagen -usam mengetvorfen da! Es trat nun obs stille ein, und dadurch konnten die be herzten Männer in der Ferne im Walde noch das Raschcln des diirren Laube vernehmen. Es hatten sich einige halb wiichsige Burschen von W. zufammen gesunden und heimlich diesen Spuk ge trieben, bis sie an jenem Abend gestiirt wurden und schleunigst davonliesen. Sie wurden aber entdeckt, und so wird hoffentlich der Muth der 20 beherzten Männer den Zweck haben, die Gemü ther zu berubrgen und die Geisterge Tchichte aus der Welt zu schaffen. Land und Leute. Abermals ift ein Nelv Yorter über dem Lesen gelber Journale verrückt geworden. Dem Mann gebührt teine Sympathie. Die Art und Weise. in der die Ver fendungen von Mais nach Euro a zu . nehmen« lassen ersehen, daß die Kais propaganda, die man in Europa ge macht, als eine erfolgreiche zu bezeich nen ift. Die Antwort des Präsidenten Mc Kinley, die er den Gesandten der ento iiifchen Mächte bei Ueberreichung der ote gelegentlt der cubanischen Frage gab, war höfli , kurz nnd klar, ganz eines Präsidenten der Bereinigten Staaten würdig. Jn New York hat man die Ge burtstagksfeier des Größeren New York vorläufig verschoben, bis man weiß, ob man eigenttich neu geboren ift oder nicht. Es mag dies unter den obwaltenden Verhältnissen angebracht fein, jedenfalls zeigt es von Takt. Die Vereinigten Staaten haben eine sehr ausgedehnte Küftenfront, die bei internationalen Wirken eine sehr auf mertfame Bewachuna erfordert. Die atlantifche Küstenftrecke dehnt sich auf 2349 Meilen aus-; die Golfkiiste zieht sich iiber 1556 Meilen hin und die Pai cific ist 1810 Meilen lang; im Ganzen die ricsige Strecke von 5715 Meilen. Das Obergericht des Staates Jn diana hat die Gültigkeit des Gesetzes aufrecht erhalten, welches in jenem Staat die Verhängung eines Strafur ! theils in einem Zuchthaustermin ge t skgttet, ohne dessen Dauer festzusetzen. « R anderen Staaten ist dies Gesetz ür ! Kgülti erklärt worden. Die demsel s » zu — runde liegenden Principien I sind jedenfalls die rechten und die Wir I tunq des Gesetzes war bisher eine recht s grinstige Die größte Frucht-Plantage der Welt befindet sich auf Jamaica, und wird von einer americanischen Com pngnie geeignet und cultivirt. Sie ist 44,000 Acker groß, wovon 28,000 Acker eigenes Land sind und 16,000 gepachtet, Hauptprodutte sind Bananen und Rokosniisse, wovon 3 Millionen Bushel Bananen und 5 Millionen Ko kosniisse im vorigen Jahr verschifst wurden, abgesehen von anderen Früch ten. 12 Dampfer, welche die Compaq nie iqnet, versiihrten diese Meugen Früchte Die Bewohner der guten Stadt Tacomah im Staate Washington ma chen eine Ausnahme von den Bewoh nern anderer Städte im Westen, die alle den Namen ihrer Stadt in einem Kriegsschiff unserer Flotte verkörpert ehen möchten und den Secretiir der « lotte mit ihren Petitionen darum be tiirmen, sobald sie vom Ankaus eines neuen Schiffes gehört haben, welches dainn sofort umgetaust werden soll. Es iebt nämlich bereits neun Schiffe in get amerikanischen Kaussahrtei - Ma rine, die unter amerikanischer Flagge fahren und den Namen Tacoma führen und das genügt den Bürgern der gro ßen Hafenstadt vollständia. —- — -——.—-. Wan die Flocken zum Kampfe läutern Eine englische Zeitung der öftlichen etropole hatte neulich mit Contrei admital James E. Jouett, einem unfe rer bekanntesten und tüchtigsten Ma rineofsiziere, ein recht interessantes Jn terview über die Frage, wie eventuell Alle-z verlaufen würde, falls es zum Kriege zwischen Spanien und den Ver einigten Staaten kommen sollte. Jch weiß nicht, sagte Herr Jouett, wie lange der Krieg. wenn er über haupt angefangen wird, dauern könnte. Der Anfang wird ein lang "air-er sein. Die Vereinigten Staaten iind stets langsam, wenn es gilt, Streit anzufangen. «sst er aber einmal im Gan« e, dann wird schnell und schneädig tho ten. Das liegt nun einmal im Blute. Glauben Sie, das-, Spanien Port-o Nie-o und Umgegend zum Kriege-schru Pla machen will?« arauf lann ich nicht antworten, ehe ich mehr über den Hasen von Porto Rico weiß. weifz nicht, ob derselbe durch unser liegendes Geschwadcr blos elirt werden tönnte oder nicht, aber so viel lann ich sagen, daß unsere Flotte, wenn sie der spanischen nicht an Zalkl der Schiffe sowie mit Bezug auf die Ausftattung überlegen ist, teine leichte Augreabe haben wird.« r Admiral deutete an, wiewohl er es nicht direct sagt, daß unsere drei Kreuzer »Broollyn«, »Minneapoliks« und »Colun1·bia«, welche gegenwärtig bei Hampton Roadg liegen, allein ter »Viscaya« und dein Oquendo«, welche schwerer-en Panzer und auch störte-re Geschütze hätten, nicht gewachsen sein würden, sondern das; es nöthig sein dürfte, eins von den drei großen Schlachtschiffen nach Porto Ricv zu schielen, wag eine Verzögerung von vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden mit sich bringen würde. ,,Aber,« fügte Herr Jouett hinzu, »wenn Svanien feine Schiffe in Port-o Rico concentrirt, so läfzt es damitlsnba olme Schutz und Havaua könnte in ei nsm Tage fort«enon1:nen werden. Jch glaube nicht, da die Befestigungen von Plsrio Niev start genu· sind, um einer Flotte langen Widerstand leisten zu können Die Jnsel hat teine Vorrliithz vorausgesetzt, dass dieselben nicht jungft in großer Quantität dorthin gebracht werden sind. Jm Gan en befinden die Leute sich dort in dersel en Lage wie die in Havana, das heißt, sie erhalten ihre Zufuhr an Nahrungsmitteln und Koh len von außen. Sie leben sozusagen von der Hand in den Mund. Spanien wird von Anfang bedeutend im Nach ilfeil fein. Wir haben großartige Kon lenvorrätbe und dieselben liegen dem voraussichtliclfen Kriegstheater sehr nahe. Das it für unsere Marine von nnaeheurem Werthe. Ein Kriegsschiff ebne Kohlen ift auf Gnade und Un gnade dem Feinde preisgegeben.« Auf die Frage, was unser fliegendes Gefchwader voraussichtlich thun werde, wenn die spanische Flotte zerstört pder gefangen fei. erwiderte der Admiral, das Gefchwader könne, wenn es noch actionsföhig fei, nach den Canarifchen » - « . « sehe Flotte abfangen, welche gegenwär Jnseln gehen und dort die neue spani tig in Cadix gebildet werde. Dann fuhr « er fort: ,,Nur wenig Leute machen sich einen Begriff davon, welchen Schaden wei Torpedoboote, die etwa s75,000 kosten, einem großen und theuren Kreuzer oder Panzer, die etwa 85,000,000 gelo stet haben, auf dem offenen Meere zufü- s gen können. Wenn die Mannschaft ei- ; nes großen Schiffes zwei solche kleinen Boote erspäht, so erkennt sie sofort die Gefahr. Angenommen zum Beispiel, das Schlachtschiff versuchte zu entflie hen oder ihnen aus dem Wege zu gehen. Die Torpedoboote sind schneller als das große Schiff· Sie können Entfernung und Stellung während des Tages nach Gutdiinlen wählen, dem schweren Schiffe wie Spijrhunde folgen und die gegnerischen Offiziere wissen dann ganz genau, daß es nur eine Frage der Zeit ist, wann sie in die Luft gefprengt wer den« Die kleinen Schiffe lassen das Schlachtschiff während des ganzen TI geg nie außer Sehweite. Wenn dann die Nacht kommt und sie nicht mehr ge sehen werden können, dann dampfen sie vorwärts, eins auf jeder Seite, und, wenn dag Schlachtschiff eg vielleicht asn Wenigsten erwartet, wird es von dem selben Schicksal ereilt, welchem die ,,Maine« zum Opfer fiel. Das Schlachtschiff muß Lichter Führen und bildet eine ungeheure geo ze Scheibe. Das Torpedoboot dagegen verbirgt alle seine Lichter. Es ist geräuschlos und . sticht wie die Schlange im Gebüsch« Vermitmes. Der Berliner Witz schreckt vor dem Heiligsten nicht zurück, warum sollte er also vor den profanen Pserdebahnwa get-. Halt machen? Zu verwundern ift nur, daß er diese Vehikel nicht schon mehr in seinen Bereich gezogen hat. Das Spottlied »Wie fährt sichs so ge rxsiithlich us der Pferdebahn« its so ziemlich die einzige Leistung aus die sem Gebiete geblieben; jetzt erst fängt der Volkswitz an, einzelne Wagen mit Spitznamen zu belegen —- jetzt erst, da die elektrische Kraft im Begriff steht, dem Pferdekrtriesb den Garaus zu machen. Allgemeine Spitznamem die aber taum diese Bezeichnung verdienen, hatte man ja für die Pferdebahnwagen schon längst: Schwitztasten im Som mer, Klapperkasten im Winter, Mar tertasten zu jeder Zeit; spezielle Spitz namen aber für einzelne bestimmte Wagen sind erst neueren Datums« und zwar hat sich dabei der Berliner Volks witz theils die Farben der Wagenlater nen, theils das Wohin? und Woher? der Tour zu Nutze gemacht. Bei ein zelnen Spitznamen ist aber der Ur sprung überhaupt nicht festzustellen. Zu letzteren gehört z. B. die Bezeich s nung »Schmortohl-Wagen sür die Wa ;aen der Linie Spittelmartt-Moabit. Wie kommen diese Wagen gerade zu diesem Spitznamen? Weniger muste riög erscheint der Spitzname »Laub s:osch" für die Wa en der Linie Rix dors-Moabit; die agen kommen aus der Hasenheide, also aus einer Gegend, die noch einen Rest von Wald aufweist, und führen ein grünes Signallicht — Nicht gerade nett ist die Bezeichnung ,,Viehwagen« für die Wagen der Linie Dönhossplatz - Lichtenberg. Die Er klärung dafür liegt aber aus der Hand, da ja die Wagen am Viehhos vorüber fahren. Die Linie mit den ,,tönig lichen Wagen« giebt’s nicht mehr, es war dies die Linie Hasenplatz-Schlofz platz. Die Wagen wurden ,,ko·nigliche« genannt, weil sie ihre Fahrgäste zum Schloß brachten. Dafür aber giebW jetzt noch ,,herzogliche« oder vielmehr ,,hertzoqliche« Wagen, nämlich die der Linie Kreuzberg—Gesundbrunnen, die, wie eine Reklamescheibe besagt, direkt zum Geschäft von Rudolf Hertzog füh ren. .. Merkwürdigerweise ist der Berliner Witz davor zurückgeschreckt, die nach der Jrrenanstalt Herzberge oder nach Dcrlldorf und nach Plötzensee führen den Wagen mit Spitznamen zu beleaen, während er sich nicht scheut, die nach den Friedhöfen in Britz führenden Wagen »Leichenwagen", und die nuch Teinpeltps resp. Mariendorf führen den, weil sie sehr häufig von solchen Leuten benutzt werden, welche Kranke Lin Garnifonlazareth besuchen wollen, »Lazarett)wagen« zu nennen. Drollia ist die Bezeichnung ,,«JJtaullorbwaaen« für alle die Wagen, die durch das Ka stanienwäldchen fahren. Sie dürfen bekanntlich, um Excellenz Miquel nicht zu stören, nicht llingeln; die Polizei hat ihnen einen Manlkorb verschrieben, daf- sie nicht ,,bellen« können! III It II Da heute jeder natürliche Genesi fland, der etwas auf seine Würde hält, feinen besondern Bacillug haben mus-» lo ist es nicht verwunderlich, dass sich nuch der sSaueriohl einen solchen zu leat. Bis jetzt hat man im Sauerlraut ieiveilen nur einige Schimmelpilze oder seltene fäulnißerregende Bakterien ge sunden. Nun ist es einem errrn Conrad gelungen, in einem Fasse, in dem das Kraut erst seit 24 Stunden eingepreßt war, einen Beteil — lus zu entdecken, den er als wirklichen Erreger der sauren Gährung des Krautes anspricht Dieser Bacilluf gedeiht auf gezuclertem Agar und er zeugt eine reichliche Gasbildung Fiigt » man eine künstliche Bakteriencultur in eine Kohlsuppe, so entsteht alsbald der cigenthiimliche Geruch des Sauerkrau tes. Der neue Vacillus hat den stolzen Namen bacterium brassicae acidae er halten; er ist beweglich, mit Haaren besetzt und ist dem bacillus coli außer ordentlich ähnlich. Diese Aehnlichkeit soll so groß sein, das-, man die beiden Keime nur durch die Verschiedenheit ver von ihnen erzeugten Gase unter scheiden kann. Mit der Zeit wird ja wohl überhaupt nichts Eßbares mehr iibriq bleiben, was Einem die Herren Batteriologen nicht verekelten! di- s- si Der verkannte Sänger. Ein melancholisch dreinschauender Bas sist hat soeben mit seiner tiefsten Stimme in einer Matinee ein Solo vorgetragen. Da hört man plötzlich ein kleines Mädchen ausrufen: »Du, ist-Sama, ist der Herr jetzt ganz fertig n: it Guraeln?« Il- V D Berlin hat seinen Ruf als reinlichste Stadt der Welt auch in dem eben ab gelaufenen Geschäftsjahr bewährt, ob gleich in Folge der außergewöhnlich zahlreichen Niederschläge im Laufe desselben besonders die Abfuhr des Straßenkehrichts an den damit betrau ten Unternehmer weit größere Anfor derungen stellte, als in irgend einem Jahre zuvor. Der Unternehmer-, der fiir seine Leistungen jährlich eine Pauschalsumme von 562,200 M. er hält, muß auch die Abladeplätze selbst beschaffen Ueber den Straßendung lann er frei verfügen. Der Werth die ses Düngers ist aber gegenüber der Sorge für die Unterbringung nur un bedeutend, da Abladeplätze bei dem steigenden Werth der Grundstücke nur schwer zu haben sind und außerdem in der näheren Umgebung Berlins sehr wenig Nachfrage nach Dünger vorhan den ist. Der Asbfuhkoetrieb ·ist auch sonst kein leichter. Täglich müssen so viel Gespanne für die Verwaltung ge stellt werden, daß die ges ammte Abfuhr um 8 Uhr Morgens beendet ist. Nur lsei besonders schlechtem Wetter darf eine Stunde länger gefahren werden. Verspätungen werden mit Ordnungs strafen belegt. Die Schwankungen in der Menge der Abfuhr, die durch die Witterungsverhältnisse oft innerhalb ; weniger Stunden entstehen, sind aber T ganz bedeutende. Die gewöhnliche f tägliche Ahfuhr beträgt 250 Fuhren. Es mußten aber in einer einzigen Nacht schon über 800 Fuhren wegge . schafft werden-.c Il ! Jm Fürstenthum «LipPe-Detmeld war die 48er Revolution, wie jetzt wie der erinnert wird, besonders schaurig. Jn hellen Schaaren kamen die getreuen Unterthanen Sr. Durchlaucht nach Detmold vor das Schloß gezogen und riefen: ,,Ftirsi tumm riut!« Se. Durchlaucht ließ sich durch einen Schloßbeamten unter der Hand erkun digen, was die Leute wollten und als er wohl ziemlich zufriedenftellende Nachricht perhalten hatte, erschien er freundlich grüßend auf dem breiten Balcon des Schlosses. Die Menge rief: »Hoch lebe der Fürst!« Mit die ser Begrüßung war es aber nicht ab gethan, das Volk hatte revolutionäres Frühlingsahnen im Kopfe und· rief: »Fürst, wir wollen eine Eisenbahn ha ben; andere Leute haben sie auch!« Ohne sich zu bedenken, sagte der Fürst: »Gut, die sollt Ihr haben!'« »Hoch lebe der Fürst!" klang es aus der Menge heraus. Aber damit war es noch nicht genug. ,,«·’fürst,« rief man aus lauter Kehle, »wir wollen eine Re volution haben; andere Leute haben sie auch!« Der Fürst behielt den nothwen digen würdeoollen Ernst, nickte freund lich und erklärte: »Gut, die sollt ihr auch l)aben!« ,,Hoch lebe der k ürst!« klang es durch die feuchte Frü rings luft. Der Fürst dankte, die tipper Na tionalhymne wurde gesungen, und da mit war die 1848er Revolution im Weltstaate Lippe beendet. L di It Die zärtlichen Verwand te n. Jn der Swanstraße zu Mel bourne, konnte man kürzlich mit Er taunen die Bemerkung machen, dasz ein gerade des Weaes lomrnender Lei chenronduct plötzlich vor der Thüre ei nes Gasthofe-: anhielt Man glaubte erst, es handle sich um Zufall, riß wohl auch mehr oder weniger geschmackvolle Witze, schließlich aber klärte sich die Sa che recht genriithlich aus. An dem be treffenden Æotel war eine Tafel, ein ,,«Scoring oard« angebracht, welche die Fortschritte des an gedachtem Nacky mittage zwischen Viktoria und einem englischen Team gespickten Cricketmat cheg zur Veranschaulichung brachte. Die tiefbetrübten Hinterlassenen, wel che wußten, daß der Weg zum Kirchhof an dein Gasthof vorüber führen werde, hatten nun ganz einfach den Leichen lsitter beauftragt, vor der Tafel Halt zu machen. Nachdem dieselbe gründlich durchstudirt war, seyte sich der Trauer zug von Neuem in Bewegung. st- sic si Aus der Rolle gefallen. Held (an der Bügan »Schurte hast Du gesagt, und u lebst noch?!«-— Statist («cingstlich slüsternd): »Aber um Gottes willen, machen Sie doch leine Suchen, es ist doch bloß Theater!« is i- s Nicht wähletisch. »Ist das das Kind von Deiner neuen errschast?« »Ja, das ist der Schrerlzals!« »Na, hör’ mal, die scheinen auch zu nehmen, trag Ihnen der Storch gerade lsringt!«