Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, April 15, 1898, Sonntags-Blatt., Image 11

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    —
chchlcc Mc IMM.
—
Wo die Wege sich treuzen am Wal
desto-nd
Dort standen wir lange Hand in hand.
Wir sprachen nicht Bin-is von unserm
Und leiie nur tlana es: Ade —- Ade.
Und zur Ferne dann mußte weit
wandern ich:
Wie ateislte da oft die Sehnsucht mich.
Mir lächelte Draußen nie das Glück,
Und sur heimath »Hä- mich wild zu
rn
M die Wege sich treuzn an: Wal
bestand .
Jckl mdlich in Sinnen verloren stand;
hier schieben wir einst, —— ’s war lang’
schon bet;
Mir wurde auf einmal das Herz so
schwer. s
Und atbemlos lief dann zum Dorf
ich hinab. «
Sie führten mich an ein frisches Grab;
Ich konnte nicht sprÆäi von meinem
Undschllichte nur leise Ade ——— Ade.
A m ail i e D.
Lache-me Erben.
Novelle von E l - C osxe i.
War es nur rvnhr ———?
Sie schauten einander an —— träum
ten sie allesannnt den einen nämlichen
Traum?
Dann redeten sie plötzlich alle auf
einmal — ihre Stimmen stritten nnd
betiimpsten sich W jeder sagte etwas- »
Wiinsche wurden lant Fieberbitzel
entbrannte aus den Wangen.
Endlich umarmten sich die Töchter,
die Buben schlugen Purzelbäume ——
eine Lampe wurde nmgestoßen und laq
in tausend Scherben . . . Ader die Mut
ter lachte nur dazu.
»Es Lamp« tann draufgehen!« meinte
sie nnsd röurnte mit dem erhebenden
Bewußtsein die Scherben zusammen,
daß ihr fortan die niedere Hauarbeit
nicht mehr aufstehe. —— « , , » ,
Y
wer Jammenvater mich guckend
über die im ersten Glück-schrecken zer
wühlten Laute und murmelte feuchten
Auges-: »— ask nur leinkz von uan den
Verstand verliert vor lauter Freud’!«
»Das rnüfzt’ft denn du sein! Hast
fchon eh« net viell« verseyte seine Ehe
bälfte und gab ihm einen neitischen
Klaps auf die Schulter.
Hei-« lachte der Mann mit einem
leisen Anflug von Gereiztheit. »He!
Und wer erdt denn-»
»Na duche!" nickte sie vergnügt nnd
setzte in ihrer fchlagfertigen Weise hin
u: »Ich fag’ ja: inelyr Glück wie Vers
ftand hafte!«
»Drit, danke schee!« murmelte er nnd
trat an’s Fenster. Jn ihm· aiihrte
Eint-drang Watte Weib, ietzt hast
du ausgefpielll —— Was Geld doch filr
eine Macht ists was das fiir ein Rück
rat gab! Er tam sich fchier um einen
off größer vor wie früher —- — ha,
Bd hat's ein Ende mit dem Weiber
tatenl. — gehörte das Geld,
un nun gescha , was er wollte. Bis
r hatte er freilich auch alles für feine
nrnilie erworben; das war ja seine
flicht und Schuldigleitt Ader die
erwaltung des bescheidenen Eint-»n
meni lag in den Händen der Fran,
und das hatte ihr die Machtftellung
im Hauswefen gegeben. Nun oder
wurde das anders! Jeyt war Kapital
zusderwaltenl Das brauchte Männer
eist, dazu gehörte ein Mann! Und der
dann war ert« —
«Kinder!« sagte er und schob die
Linie in den Weltenauåschnitt, wie er
das bei feinem Wann-Chef gesehen,
wenn derselbe seinen Untergebenen eine
bedeutsame Mittheilung machte.
«Kinderche — wir sind jeßt annere
Leutlf
« ch werd’ Offezier!« schrie der
.älte e derKnaben und warf ben schma
len blonden Kopf hoch auf und lachte
von einem Ohr zum andern.
«Jch ftudier’ was Großes-P meinte
der andere, nachdentlich mit dem Zin
ger in der Nase bohrend.
.Gewif-,!« nickte der Vater, »was
Or’nliche5 follt ihr werden! Dass lafzt
nur euern Vater besorge ss -- das machen
wir eilen-! . . . Und ihr? -—-- Jbr Mäd
chers —- he2 Jhr habt euch wohl ge
zanlt?«
Die Aettefte — eine hübsche Brü
nette von 18 Jahren warf einen
witthenden Blick auf nie Schwester»
»Die dumm’ Gans hat gesagt, iet, sollti
rnir lei« Hoffnung mache e Dank zu
weit-« So e ruin:n’ Ding.
»Aber Kinderche!« mahnte beerten
Ychr werdet euch doch vertrage! Und
l
du —- Gretche -—-- fckxäine dich, fo schlecht
daher zu reden! Freilich wirfte ’ue
Dank —--- du bist schon eine! Ei’ reis
s Mäoche bifte ---— ’ne gute Par
te — — uno ’ne gute Partie is im
rrer 'ne Dam’!«
Befriedigt lehnte fich Margarethe in
den alten, knatternden Korbftuhl zu
riick und verfant nun in großartige
Zukunfts edanten
lDie an re Tochter aber richtete sich
aus ihrer sinnenden Stellung auf,
strich die iraufen braunen aare aus
der Stirn und fra ie mit e nein tleii
neu jauchzenben La n in derStiinme:
Mr. dann bin ich wohl auch ’ne
gute artie und ’en reich Mädche?«
»O natürlich!«
.liater!«
Sie sprang auf und flog ihm an
den Hals und tiipte mit einer oinbrunft
und Leibenfcha t« das rau wan. ige
Oe t des liicklichen Familieno er
hasp s, als ei es das eines Liebsten
m apollinifeher Schönheit
Nu. krdriiek bei Vater net!«
aste- ea ach Hm Max-. Jun
i
Ki
Innn iiberleg dir, was du willst, Jdui
s he kriegt alles, was ihr wollt....
l eht hammerschl -- Wie ich euch sag’:
lWir sind annere Leut fehlt'·
i Und die ganzen Lebensverhältnisse
»derFamilie Müller erfuhren eineUniges
Tstaltung dont dem trefflichenllnistande,
Ybaß ein siik verschollen gehaltener Bru
sder Müller’s ohne Leibeserben als hal
jber Millionär im fernen Bra ilien ver
Hstorben war nnd seinen in Frankfurt
als atmen Biireanschreiber existiten
den Bruder zum Universalerben einge
seszt halte.
Jäh sahen sich-die bisher in beschei
densten Verhältnissen Lebenden aus
einen Glückegipfel gehoben. Wovon
sie nie getränml, war geschehen. Der
Reichthnni zog in das Heini, da bis
her die Sparsamkeit regiert, —- wer
sich seither gesiigi. lonnte die Schwin
gen seines Selbsts entfallen. —
Ireilich. erst wollte vie neue Lage
begriffen sein. ,
Das Glück tam so iibertaschend;
allen schwindelle. Das eigene Wesen
machte Lustspriinge, der Geist jubelte.
Alsdann trat eine Reaktion ein —
eine Erschlafsnng —— stilles Sinnen
und endlich neues Ausleben inErlennt
niß, daß alles Wirklichkeit. —
Am ruhigsten und gleichiniithigsten
blieb Frau Miiller.
»Nur lei« Ueberspanniheiien net!«
mahnte sie. wenn Pläne gesehmiebei
und Wünsche geäußert wurden. »Nu:
Fii ,che bei Leibche lasse! ’"5 is-« schon
nie r all geworden, als wie die Erb
schaft vom --— Herrn Ebuard Mill:
ler!« und sie machte einen grotesken
Knicks vor ihrem thegemabl
Die Erbschaft hatte die Gatten, die
bis dahin getreu zusaxnniengehalien,
halb nnd halb auseinander gebracht-«
Miiller ließ sich nicht »hineinreden«;
er revoltirte gegen den Pantoffel unr
belvied seine moralische nnd finanzielle
Selbstständigleit damit, daß er seine
Gattin nsit den gewichtigstenlsntschliis:
sen erst dann bekannt machte, wenn
diese bereits zu persetien Thaiscichen
geworden. «
So kam er auch eines Abends mit
einem kleinen Schwips heim, stellte
sich vor die Seinen und sprach: »Mei
liebe Familche — seht ihr mir nix uan
Was bin ich? Wie schau ich ansc«
»Wie einer, der n gute Aug gehabt
prä« revlizirte Frau Auauste Miit
ler. »Leg, dich nur noch auf s Trinke!
Durch die Gurgel geht schon ebbeg!«
,.Auchliuste!« mahnte er und hatte
ernen hörbaren Magenaufstoß »ich
bitt' mir aus, mich vor meinen Kin- T
dem net in n schepp g Licht zu setzen!
Licht -—— apropos —-- Licht! Elektri
set-es Licht is da bis unneer
Dach s- alles fein « sein —— ua ja,
giebt’s war-« feineres wie ’n Haue in
deer Bockenheimer Landstraß"5 . . . .
Jawohlckse —— hehehe — ’n
ansche. .Jch bin Hausbesitzer!»
nett n an den Hausbesitzer!« und er
schlug sich aus die Brust
»Faus——s-be——sitzer?« stöhnte Frau
Mit er todtenblaß. Sie wuszte von
so vielen, die durch Hausläuse und«
Bauspetulationen an den Bettelstab
gekommen waren; und ihr Mann ver-H
and doch nichts ——— rein gar nichts von
der leichen.
ie war ganz gelähmt unsähi zu
sprechen, und im Geiste seh sie chon
alles zusammenstürzen
Die armen Kinder, denen hatte man
vielleicht nur alles Gute und Schöne
gezeigt, um te dann um die Erfül:
ung ihrer ofsnungen u bringen.
Die Margarethe wollte Bildung ans
streben, der Hans wollte aus«-z Gom
ncstum, der Karl qleichsalls und spä
ter auf die Universität. link- die
Ida? «-- Die behielt bisher ihre Pläne
nrch für sieh, aber die hatte gewiß nur
gescheite Wünsche, die schlug ganz nackt
ihr nach der Mutter! « lttrot er
Gott. nur im Glück nicht überixrijthig
werden; das Lrast sich! .
i
l
i
1
So dachte Frau Mutter sorgerrvorl,l
während Müller sein Haus und lei
nen Kauf näher beschrieb. Al- er arerl
sagte, er habe den Miethern der Beis!
Etage bereits gekündigt, da er need-»
sichtrge. selbst dorthinein zu sieben Da?
hisrchte Frau Müller wieder aus. J
»Nimm dir nur auch ’n Bedienten
und ’ne Glagtuisch’ und zwei Rappen
oder deren dieri« fuhr sie dann auf,
als der Gatte versicherte sich nun
«herrschaltlich" einzurichten Und da.;
nach brach sie in sajtnnasloseg Schlund-;
zen aus. Alles würde dieser Größen
wabn wieder verschwenden und tief»
senken sie wieder, tieser wie sie ie»
gestanden! Denn nun tonnte man sichJ
nicht mehr ins Arcnsein finden, tin-H
die Zufriedenheit würde nian verlie l
ren der der Arbeit. lind sie konnte.
nieder Baumwolle tragen, nno das-(
Seide-»New und den Santnrinnmtel,l
die Brillantdrosche nnd die Bontongs
die goldene Uhr -——— alles, wag il1r der.
Mann getauft und wag ihr ja auch zu:
tanr tonnte sie wieder hergeben
Und Die Kinder —— die armen stin-l
der lernen nicht in die Höhe. l
Allein, Frau Müller hatte ihres;
Sozien Klugheit weit unterschätzt. Er;
date sogar einen vortrefflichen Kausl
gethan, und alles, was er weiterl
unternahm, war wohlerwogen und»
segensrerch l
Er manipulirte nicht selten mit einer;
gewissen Schlauheit und war viel be-i
rechnender, wie er schien. (
»Ja, mir hat nur das Geldche ge
sehltl« äußerte er gegen seine Gattin,
die wohl oder übel seine zu Tage trei»
tenden Fäbiateiten anertennen Innszte·’
»Nimm dem großen Speinlanten das
Kap'tal, so is er auch nur e' arm
Ia lölmer. Geld —- Mnner merkt
en dees —- Gekd läßt den Menschen
erst Mensch seini« l
Und die Müllers zogen in die hoch
elegante Wohnung die mit jedwedein
Luxus ausgestattet worden. Müller
Iiauste sich einige Aktien einer ini Auf
blühen begriffenenBtanerei und berech
nete fleißig seine Dividende.
«Geld muß Geld bringen! sagte
Die Söhne besuchten jetzt daH Ghin
nasium, führten sich jedoch nicht son
derlich gut. llnbescheiden im Verkehr
finit anderen Knaben, richteten sie mit
iihreni großen Taschen-eli) und den
Ideni Vater gestohlenen LigarrenUnheil
an
? Aber der Vater beschnitt ihnen nicht
fdie Freiheit
! ,, riih follek wisse, wer se sind!«
’nieinte er. » uctmanser ioll’s net
’gewe. Die heutige Welt bräucht selbst
.»bewußte Leut’!«
» Margarete lernte in einein Pensio
nai das »frinere Benehmen« und er
freute sich der Beachtung der ansehn
»lick,-sten jungen Männer. — Daß sie
früher ein Nährniidel gewesen, war
.vergefsen. Sie war jetzt nur noch eine
’100,000 Mark Mitgift. ;
Und ein schöne-Zl Mädchen-war es
obendrein. Mit vollem Selbstgefiihl
trug sie das Glück und ihre Torletten
und den gleißenden Schmuck, den der
stolze Vater ihr anhing.
»Das Gret e ic- niei’ Spaß!« lachte
er. »Paßt an , die kriegt noch ’n adli
gen Ofiezier.« —
» Jdo hingegen fand sich nicht in die
neuen Verhältnisse. Sie entfaltete sich
nicht im goldenen Sonnenglanz des
väterlichen Reichsthutns; gedrückt und
ohne Genuß lebte sie dahin nnd gestand
nicht, was ihr fehle.
Mit der Schwester, deren vertrauter
Arlseitgtamerad sie einst gewesen« hatte
sie sich derart iiberworfen, daß sie ta e
lana kein Wort mit ihr wechselte. ie
Cinzigh der sich Jda etwas anschmieg
te, war die Mutter, die mit großer
Srrge beobachtete, wie das jungeMiid
chen gleich einer Heiniwehtranien inn
hcrschlich nnd von beständigerAngst ge
foltert zn sein schien.
Und kein Fragen brachte Ida zur
Erklärung ihres Wesens. Kein Zu
reden bewegte ihren verschlossenen
Sinn. —
ck
Ida befand sich in dem gefährlichen
Alter, da das Seelenleben laum er-»
wacht ist und die Gefühle noch gänz
lich frisch und so ungemein start sind.
Ein sechszehnsähriges Mädchen läßt
sich noch beherrschen von seinen Impul-l
sen nnd hält cn seinen Jdealen mit der:
Energie und Gewissenhaftigteit des
urcverbrauchten Menschen, des nahe-T
riibrtcn Charakter-J fest. ;
Da ist noch nichts niedergelöscht unds
verborgen worden, da hat das Leben;
noch nichts zerstört und geschwächt, da«
haben noch leine Enttäuschungen den
Glauben erschüttert und die Liebe ver-:
spottet. «
Eines Tages aber bei einem Wort
streit der Schwestern wurde Margarete
—- sre nannte sich jetzt allerdings Garn
— zur Verrätherin Jsda5. I
Jäh flog’"5 ihr aus dem Munde »s-;
trie ein Blitz glitt-. durch den Raum»
und schien zu zünden.
Mit einem Ruck fiir IJiiiller aus.
»Was war das?« schrie er nnd faßte
Jda am Arm.
Die stiiyte sich auf eine Sessellehne
und drehte das Gesicht nach der Wand.
»Hab’ ich recht gehört?« wendete er
sich da an Gara. »Da Ding hätt’ eine
Liebschaft mit dem italienische Schlos
serborschZ . . . JH dar- tvahr, du?«
und er riß der stolzen Gara fast den
Arm aus der Achsel.
»Ich bitte mich nicht zu marsalries
ten!" sagte Garn mit empörten Stolz
und maß den Vater mit laltern Blick.
»Und was ich sagte, ist tvabri Ida
hat schon sriiher init dein Menschen tri
tritirt, und auch jetzt hält sie noch on
ihmffefti .. . Jch weis-« es ganz ge
nau.« »
Gelächter ans.
»Das werd ich dir verleihen, inei’
Töubche!« rief er endlich Ida zu. »Das
ivärc so ’n Schiuieaersohn iiir uns - —
was Auchufiei Den nel)ni’ wir gleich
auf in unsere Fainilche dene Ita
liener, der wo nir hat nnd nix is! dar-.
inörhi inir paffel — - Ne, inei’ Jdache, so
ivao mache wir nei! tin Tottor s- en
Affesfor — en hochaedikdete Mann ans
der Gesellschaft sollfie darge, aber kei’
Schloffer net! . . . Ne, ne, das that
n.ir leid! Auf’n Sommer reifen
trsir in’s Bad, da macht ihr schec Be
ianntfchaftel Jch such’ euch schon den
Reinie ’raug; ich hab mir niei’ PMB
schon gemacht!«
Ida ging langsam zur Thür. Sie
erwiderte keine Silbe; sie zitterte an
allen Gliedern, ihr war zu Muthe, alJ
habe nian ihr das Herz aniJ dein Leide
gerissen.
So alfo nahm der Vater es anf! -- —
Ganz fo, wie sie sich das gedacht!
Und doch galt ihre ganze Hoffnung
der Einsicht des Vaters, denn :t)t Gkiick
daure sich nur auf Geld auf -- Geg
niufzte der Vater geben —- Geld!
Zitternd innrrnelte sie es vor sich
hin. ——
Und der amerikanische Ofen glühte
im Winkel ihres reich ausgeftatteten
Ziniinerchens, das einer Kointeffe ge
niä t hätte.
Elias aber half ihr der Krani, wenn
er fie von ihrem Glück trennte
Und sie kam sich hier wie verwirrtj
vor und befand sich ar nicht mehrf
wohl auf der Welt. —5Heute, die früher»
über sie hinweggefehem fcharwenzelten
um sie her, un alle machten sich klein
vor dem Gelde des Vaters. Und die
früheren Bekannten machten einein
thifch - refpekkoollen Bogen ucn ge
r und hielten sich zurück, um sich ni i
ihrem Hochmuth auszufesem sich auf
Miiller brach in ein nd
I .
diese Weise sitt das Glück rächend, das
jenen zu theil geworden. - -
Auch der Liebste, der Herzenserwähl
te zog seine Liebe von ihr zurück und
wollte sich von ihr los-sagen, weil sie
nun so reich geworden. Er wolle nickt
so ,,elendig« vor ihr stehen und wo zls
gar in den Verdacht kommen, nach ih
rem Gelde zu schielen.
»Ich gehe dir aus dem Wege, cara
rnia!« hatte er zuletzt zu ihr gesagt.
Er wollte nach Amerika gehen und sie
solle ihn vergessen. «
Sie ihn vergessen! s
Jhn, der ihr ganzes- Herz erfüllte,
»für den sie glühte nnd zitterte, von dem
sie träumte und dachte, der immer Vor
ihrem geistigen Auge stand, dessen wei
che Stimme sie immer zu hören glaub
te. —
Und auch jetzt stand er vor ihrem
Geiste mit den schwar« en Locken und
dem eigenwilligen Gesi t — »Ich gehe
dir aus dem Wege, cara mia-« hörte sie
deutlich. ,
Wie im Fieber sprang sie aus« I
Wenn er es wahr machte! Wenn er
eines Tages sein Bündel schniirte und
das Land verließ . . . Er war ohne
dies so wanderlustig.
Als Bahnbauarbeiter war er nach
Deutschland herausgekommen und da
ward seine Geschicklichkeit sitt Schmie
dearbeiten entdeckt. Nun hatte er eine
Lehre genossen und war in einer Fa
brik angestellt, war aber ein wenig
leichtsinnig und arbeitete als rechte-«
Fiind seines Volkes nur dann, wenn
die Noth drängte.
»Wir sind nicht für Arbeiten gebo
ren, cara tnia!« hatte er sich oft geäu
ert. »Aber ich würde ein tüchtiger
Herr sein. Hätte ich ein Geld, würde
ich eine Fabril anleaen und große
Dinge erfinden!«
llnd sie glaubte an sein Genie.
Und alsJ der Vater ihr acsagi, sie
sei nun ein reiche-Es Elliädchern da war
ihr sogleich der Plan durch den Kopf
geschossen, nun dem Guiseppe zu sei
ner vifahm zu verhelfen. is— Judelnd
hatte sie ihm diese Aussicht eröffnet, er
aker hatte sie sachte von sich geschoben
und erwidert, sie sei nicht recht ge
scheit. Jhr Vater werde nie das Geld
fiir ihn geben, und er sei auch zu fiolz,l
sich »'machen zu lassen. Er wolle sich
selbst hochdringen oder auch nicht hoch
bringen Jeden-falls verpflichte er sich
nichts —- Auch diirfe sie sich nicht ein
bilden, an ihm festhalten zu können.
Ihr Vater erlaube das gewiß nicht und
niit der Zeit käme auch sie sicherlich zu
anderen Ansprüchen und sie werde es
machen wie ihre Schwester, die sich von
Quem früheren Umgana gänzlich los
gesesgt habe. —
Unter Thränen hatte sie ihm Treue
zrgefchworen und ihm vorgeworfen,
daß -— -— wenn er in dieser Weise zu ihr
sprechen tönne ----— er sie nicht mehr lie
be. Wenn er sie liebte. würde er nicht
verschmähen, was zu einer Vereinigung
führen würde.
»Ich habe dich lieb, aber ich ver
pflichte mich zu nicht5!« hatte er nie
gefchlaaenen Auge-Z erwidert. »Neh
me ich Geld aus deines Vaters Hand,
fo wird er kommen und mich iontrol
liren. ch aber will mein freier Herr
sein! J gehe wieder fort aus Deutsch
land und du inufxt mich vergessen!" -
Dabei war er bis heute aebliebemj
Und sie rang unterdessen um denMuth,
sich dem Vater anzuvertrauen nnd ihn
zu bitten, ihr das Glück ihres Lebens
zu aewähren. Sie meinte, sobald
Giuseppe die Möglichkeit, daß ihr
Wunsch sieh erfülle, vor sich fah, werde
ei anderen Sinnes werden. -—- I
Aber sie konnte den erforderlichen
Schritt nicht thun. Des Vaters Prot
zenpläne schüchterten fie ein« die ganze
veränderte Lebensweise wirkte verstö-«
rend auf ihr Genriitl). Sie wäre lieber
arm geblieben. Jm reichen Rahmen
fiihlte sie sich so klein und unwissend,
und die Kriecherei der Menschen, die
ihrem Gelde huldiaten, war ihr zuwi-l
der. —-·
Ycun wußte ne, wie oer Vater ihr
Geheimnis aufnahm! Mit Gelächter
nsieg er sie zuriith Einen ,,hochgebildes
ten« Mann tvollte er ihr zuführen »
aber nie -- —- nie wiirde sie einen ande-l
ren als den Giuseppe lieben. t
Sie sagte sich das und bunte diel
Hände . . . Da tatst-die Mutter zu
ils-r herein und ließ sich die ganze Lei
densgeschiehte erzählen . . . Und dann
nahm Frau Müller dir-Tochter mit zum
Vllicc
Müller saß vor seinem Schreitstisch
tauchte eine starte titaarre Und lag biet
Zeitung. Da er- icnr trsimn m seinems
lriniriösz eingericttteten, mit vielenPor:
tieren nnd Polstern versehenen Ar
teitözinnner war,hatte er deutlioit aus
gezogen, und dir tljiansmetten mit den
großen gravirten Gott-knüpfen stan-4
den uns dem kliau—!)tifch. s
Gründessrsirinte Linn-en verbreitetem
mildes Licht: die schweren Barottral)—
nsen derWandaemälDr schimmerten wie
Dutatengold. (
«Eduard,«· hob Frau Müller an. zu
ihm tretend, »Das is doch tei’ SaclH
net, Ida so turz herunterzuvuhr. Ein
rechter Vater macht sich bekannt mit
den Dinge! Jda schwört drauf, der
Jtatiener thät ein or’ndlicher, geschick-!
ter Mensch sein« und wenn er Geld
hätte« —- (
»Sol! sich Geld schaffe und dann»
braucht er inei’ Tochter nett« fiel Miit
ler ein Und suchtelte mit der Hand in
der Luft herum. »Kei’ Wort will ich
mehr höre! Was ich gesat hab’, is
esagtt Maclf dir ler’ Hof nung mehr
da, und gieb die Liebschaft auf! —
Jch tenn’ die Italiener! Ein unzu
verlässigeres Ooøzeug, als wo die sind,
Hieb-PS net mehr-! Und is auch Schenie
rn dem —- rnein Lebtag kommt der als
zu nixt Und hat der Geld, da eht’d
an die Weinteller und an die eiber
; isfnik kaeidaWorkumehr —- was
r e ag ’ s gi «
äu anz entgeistert blickte Jda auf den
Vater Was wurde da eben alles ge
sagt? — Jedes Wort klang tausend
fach und dumpf in ihr nach
Endlich aber raffte sie sich auf und
ging an den Vater heran. »Wenn er
nur etliche Tausend hätt’, könnte er in
eine Fabrik als Theilhaber eintreten!«
begann sie. »Er wird net folider, wenn
mer ihm alles Vertrauen entsteht, Va
ter! « Ich fchwör’ dir zu, er wird ein
braver Mann und Vater —» ich —- ich
lieb —4— ihn —— so sehr!«
Sie erstickte fast an den letzten Wor
ten und dick auollen ihr die Thränen in
die Augen.
»Das will ich dir glauben daß du
n «liebft! ’s is e bildschöner Mensch,
aber-— Jda — er paßt ewe net mehr
in unsere Familche!«
«Gieb ihm das Geld!" flehteoöda lei
se »Er wird ein honetter Mann. —
Gieb ihm das Gelds«
Müller ertholb sich Er rang mit
Rührung und Zorn.
,,Jda, ich sag’ Dir, iomm’ mir net
so! Was ich gesagt howe, ist gesagt!
Und —- wenn Du mir net folg-st, bist
Du mei’ Tochter aewesei — Bring
mich net in Zorn! Ich bin ’n guter Va
ter und ’n rechtlicher Mann. Ich lasse
viel gelte. aber mit dem Jtaliener
bleib mir derva Ich kenne die Ita
liener! -—— Ida —- ninrm ’n Briebe
aen und schreib ihm ab! Sag, Dein
Vater thöt es net wolle!— Laß Dir
wn der Gretche helfe, die hat’s jetzt
los- mit dene Stilent ——- Und nu’ lass
den Kopf net hänge . . . . Geht
nnd her mit mir in die Ober! Sie spie
len heute »An-hart als Teufel« —— das
is hoffentlich was zum lache! . . . .
So, nu’ sei brav, Jdache —— —- ich
icufe Dir auch noch den Diamanten,
da niit tdene Berlche derbei s— dar
llei’ Ringelche —- — weißte Jda —
in dem große Schaufenster an der
Zeil?«
»-—- Vater —--« schluchzte Jda fast
detach-Ind, ,.Vater -—« tbu’ mir doch
dasj- Eine .. . . Gieb ihm — das
ssield!«
Da warf sich Müller in Positur.
»Jetzt werd’ ich aber ’bd·se!« schrie
er nnd M die Faust. »Kei’ Wort
mehr! Ich will kei’ Wort mehr höre
. . . . Zzlucbhuste — ich bin für Euch
net mehr zu spreche!« und mit Nach
ldrnck setzte er sich wieder vor seine Zei
tuna.
Und Jda schlich hinaus ——— ivie zer
brechen und zertreten
Aus dem Zimmer der Brüder drang
wüster-Lärm dort rauften sich die Bu-v
ben mit ihren ,,"’freunden«« die sie sich
entladen
Jni Solon saß Gara am Klavier
nnd iibte die rechte Hand von »Das
Ertvcchen des Löwen« Im Korridor
ftai den die Vier blinlerblanien Fahr-—
rader. die der Vater seinen Kindern
getauft hatte. —
Ida tvar’5 zu Muthe, wie einer Ab
geschietenrn sein rnaa, die zurück aufs
Leben schant und alles für so nichtig
erkennt. —- de als sie wieder in ih
rem Zimmerchen war. meinte sie flie
hen zu müssen anz- der trostlosenEnge
ihrer Umgebuna . . . .
Ihre arme jurae Seele litt im Ge
fühl einer arenzenlosen Berlassenheit
——— irr ward alsbald von der Sehn
sucht nach dem Geliebten ergriffen;
von einer Sehnsucht, der sie nicht wi
derstand. Sie wollte versuchen ihn zu
sprechen. Nach 7 Uhr kam er aus- der
Fabril, sie w1.f;te, welchen Weg er
nahm -——- am eisernen Steq wallte sie
auf ilm warten. ———
Und während sich Gara für die Oper
fri«n:iicite. der Vater aber sich snittelz
einer Flasche Veidegbeimer für den
kerrrstetnrden Kunstaienuß stimmte,
verließ Ida heimlich das Haus. Sie
snshr mit der Tramsbabsn an ihr Ziel
nnd stand dann wartend am Mainufer
ian liefi die brennenden Augen über
die rnzähliaen Lichter gleiten, die von
der Stadt herüsbekfchimmarten und
sich im Main spiegelnd —--—- längs der
Ufer blinlten und die Brücken erleuch
trtcn.
lfs war kalt und windia. Das Was
ier ists Main schob sich duntel in der
Tiefe dahin, und hin und her hafteten
die kllienschem und Wagen und Stra
fzenbahnen treuzten sich unaufhörlich.
Da fchlua es von der Sachsenhaus
ser Kirche Sieben.
Jetzt mußte er bald kmntneIL
Und nicht lanae währte es, da ta
inen Schaaren von Fabrikarbeiiern,
tic jenseits des Maing in Sachsen-—
lkaufen wohnten. über die Brücke l;er,
die sich schlank über den breiten Fluß
firr-cit.
Die Hände in den Hoferitaichen,
lretzia und lachend in Ianensdstraft ka
men sie daher. das Leben tragend mit
inutliiaen Schultern.
Aber Giufeppe war nicht unter ih
nen.
Einige kamen auch ver Rad über
die große Fahr-drücke her —--—- Giuseppe
hatte kein Rad.
Dann kamen die älteren und alten
Arbeiter, die Pfeife im Munde; unc
der füßliche Geruch ihres Kanafters
fclxnsiinaerte die nasse Albendluft -«-—
Jdas Aufregung wuchs. Wo blieb
er? -———
Sie schaute sich fast die Augen aus«
und der Wind riß an ihren Kleidern,
als wolle er sie hinabreifien in das
t:-nkle Wasser, das sich unheimlich in
der Tiefe bewegte. —
Da kamen noch Zwei Nachziigler.
Die blaue Bluse unter der Joppe, eine
Eigarre zwischen den Zähnen.
l Dach Giufepve war nicht dabei.
Aber es waren Zwei feines Uni
sgangs —- Jda kannte sie —- nnsd ent
schlossen trat sie ibnen in den Weg.
»Komm wohl der Giusedpe nvchk
staate sie.
Der eine stieß einen unartilulirten
Laut aus -——— »Heurela — huii die
Jda —- das Jtdache — das reiche! . . .
Ei, wie aebt’s dann? Biste dann noch
’n Menschetind oder abber ’n Minist
che Gold?« —
Und det andere aina um sie herum
und meinte: »Siebst ewe net annerst
aus wie frübe1!«
T »Ich sraa nach dem Giuseppei«
mahnte sie zitternd.
Da schob der eine den Hut aus dek«
Stirn und kratzte sich den Kopf. IN
— soriesls als ich weiß, is der'« —- et
stockte und wendete sich an dekicåfrcundJl
eLeonis- -— weißt Du, wo der iuseppe
IY.«
Louis entzündete ein Streichholz
am Schenkel und brachte es troß des
’Windes sertia, seine erloschene Ci
gcrre srisch in Brand zu setzen. »Der
Güsseva —- brummte er vaffend —
»e.i der is doch« —- — auch er stockte
und verlegen saben sich die beiden an.
Ida aber taumelte zurück —- und
dann schrie sie auf: »Er ist wohl schon
— er ist wohl schon fort?«-——
« »So-viel ich weißt« —- murmelte
Louis: der andere spuckte üer das
Biiickenaeliinder und erklärte: »Fort
is er! Dees sti!nmt!«
Wie erstarrt stand Ida, und doch
war ihr, als weiche allmählich der Bo
den unter ihren Füßen.
1 »Seit wann ist er denn fort?·
stammelte sie endlich
Acht Tage Iciöchten’s her sein, daß
er nach Hamburgsei. Seine Fabr
larte übers Meer babe er aber schon
lange geb-abt. Ob sie denn das nicht
gewußt hätte? sagte der Louis.
Sie schüttelte den Kopf und ihr«
junges, süßes Gesichtchen war todten
blaß. Vor acht Tagen batte sie ihn zu
letzt gesehen und er hatte ihr nichts
von seinem Entschluß gesagt— nichts.
Die beiden versuchten sie autmiitbig
zsi trösten. So ein »aoldig’s Kind«
brauche sich nicht zu ariimien nach so
einem, der in jeder Gasse eine andere
Liebste aebabt hätte.
,,Jn jeder« — hauchite sie entsetzt.
»Ei no ja —- wie man so schwätzt!
Stücker sechse hat er aber gewiß auf
ei’n1al! Und bat sie all an der Naz
herumgeführt und säß ’r jetzt ar tief
im Pech! Der hat’r e paar au 'm"Ge
wisse . . . . Ida, der war Dich net
werth, sei froh, daß ’r fort ist« und
der Louis drückte kräftig des Mäd
chens Hände, als wqlle er sie beleben.
Aber sie machte sich los und stam
meltc: »Ich deany Euch!« und rannte
wie qehetzt davon.
i Sie lief dem Mainusfer entlang -—.—
innrer weiter -—— immer sit-bis ihr
der Athem ausaina
F Da hockte sie sich nieder aus einer
JTreppe die zu einem verlasseneu
IFälkihäuschen führte.
Er war fort. —
Er hatte sie betrogen-—
Er war schlecht und fakschsp —
Er war sort.——
Weiter dachte sie nichts-.
Und dabei starrten ihre Augen nie
der in die plätschernde Finsternis zu
ibren Füßen — nieder in das dunkle.
qleitende. rastlose Element —- und der
Wind schlug sie mit seinen feuchten
Fittichen.
Dann war ihr plötzlich, als tauche
der Giusepve rot ihr aus. Sie sah sein
schwarzes Lockenbaar und die flam
nxecden Augen. Er hob die Arme aus
dem Wasser zu ihr emvor und bet
telte: ,,Kt«·r;im, ,,caca mia.« sei niein!«
Wie oft hatte er das aefliistert und
sie hatte zitternd widerstanden Aber
jetzt « jetzt.
Ihr Blut drängte zu ihm hin, und
ihre Lippen lecszten den seinen entge
nen
US war Ia nicht wahr, das er
schlecht und falsch sei —— er war auch:
nicht fort.
Da vor ihr hab et sich aus- der
Tiefe —- und das leise Schluchzen des.
Wassers mischte sich in seine weichen
Laute: »Sei mein· ,,cara mia«!·'
Und ein Schwindel lam über sie.
Die Treppe, aus welcher sie saß, schau
kelte hin und her —— ja sie hob und
senkte sich. Ida tapnte mit beiden Han
den nach einem Halt ihr drehte sich
alles vor den Sinnen -—-— wie in: Wir
bel aina alles init ihr her-um —-«- die
Lichter Driiben --——- die Geräusche in
der Ferne sp— alles tanzte ———- alles
sehon an allei- stürzte —
».Hilfe!« schrie sie Und sprang in die
Höhe —- sie ariff haltsuchend in die
Luft » ihr war, als bebe sich die
alitsshrige Trevpenstuse unter ihrem
Fuss und plötzlich stürzte sie vorn
iiber in die dunkle Tiefe .
Ein starkes plantschendes Geräusch
klang vom Wasser herauf --—— hoch schlu
aen die Wellen die Fährbaustreppen
lisinan untd waschen Die nassen leeren
Stufen.
—. ..- — -- -.... —· .— .- — —
Erst nach mehreren Taaen wurde
die Leiche aeländet, und dann in einem
kostbaren Sarae pomsphast bestattet.
’ Ader der Todten Geist stand tren
nend zwischen den Eltern: die Mutter
and dem Alten die Schuld an dem
’,«Selbsnnord« der Tochter.
Und Müller konnte sich nicht vor
sich selbst unschuldia nennen . . . . Ge
auiilt ging er umher -—- und, saß er
lszill in seinem schönen Arbeitszimmey
ihm-te er es ost flehen: »Vater. gieb ihm
»das Geld!«
Die Buben aber riivelten sich dein
Leben entgegen. und Garn — Garn
fühlte sich Dame