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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (March 11, 1898)
i Dei-aß Hummelthm M lieflqe Qofgefilmth sondennsv.Spielberg. (1. Fortsetzuna., » »Am Vetter fei’s für diesmal in Gnaden verziehn aber es darf nicht wieder vorkommen! Du lieber Gott, Das ist denn folch bissel erträgliches Gesicht? Eine Last unter Umständen, ein Delorationsstück für einen lleinen hof im anderen Fall. Genug davon —- ein fiir allemal. Uebrigens-, Vet ietchen, ich könnte anen auch etwas, Schmeichelhaftes sagen: aus dem fa-' dendiinnen Kadetten ist ein ganz ——" »Um Gottes willen!" Er fand sei-— ten Humor wieder. »Nichts davon — ein für allemal. Was ist man denn, als solch leidlich ettriiglicher Uniform irii er? Eine Frontdelorationz bes fien alls hat man einiges unverdientes Glück bei ——« »Still!« Sie hob ihre weiße, aber nicht übermäßig kleine, vielmehr recht energisch geforsnte Hand und drohte ihm mit dem Finger. »Es war eigent lich schon leichisinnia, daß ich Sie an nahm, Kurt. Denn obwohl uns Hof-— damen das Recht zusteht, Herrenbesuch zu empfangen, nimmt’3 die gute Ma ma Etitette doch sehr streng und siehPs nicht gern. Aber leichtfertige Gesprä che dürfen Sie in diesen geheiligten Räumen nicht fiibren, Vetter, und von Ihren Eroberunaen will ich gar nichts wissen. — Sie waren bei Serenifsimug zur Meldung?'« »Zu Befehl, meine gestrenge Gna: dige! Und der Herr waren fehr gnä dig zu mir, kann ich hinzufügen.« »O, er ist immer der gleiche, immer iitig und wohlwollend, immer voll Interesse und oft von einer wahrhaft ezaubernden Liebenswiirdiateit,« fiel sie warm ein. »Ich habe, trotzdem ich gestern Abend erst ankam, sogar auch schon die Ehre gehabt, Ihr Prinzeßchen zu se lten; das heißt von weitem, ini Wa gen!« s »Nun ——-- und Sie sind nicht bezau bert gleich aller Welt?« »Doch —-- doch!« bestätigte er eisrig. »Ich sah Durchlaucht ja nur auf einen einzigen flüchtigenAugenblick, aber im-, methin lan e genug, um mir zu sagen, daß es Zool in Deutschland keine rei zendere Fürsteniochier eben ina·q.« » »Wenn Sie dies El enkind erst rö her kennen werden, sollen Sie mir noch nz anders von ihr vorschwärrnen.s—« nn ihr eigenster Reiz lieat nicht in ihrer äußeren Erscheinung. Jch will sie Ihnen aber nicht schildern » Sie sollen selbst urtheilen. An Gelegen heit dazu wird es nicht fehlen, denn’ die Herren werden ja, wenn sie nur wollen, viel befohlen. Mehr manch mal, glaub’ ich, als ihnen lieb ist.« Willröder neigte sich ein wenig vor und fragte leiser: »Nach allem, was Sie mir gesagt haben. Lotii, darf ich also annehmen, daß Sie sich hier wohl und glücklich füblen3« Vlc stlllllloclclc UIOI sUfOIL UUIEZT Augenblick lang legte sich um ihren Mund ein kleiner Schatten-. Aber dann entgegnete sie ruhig: »Liebe: Kurt, vollkommen ist die Welt nir gendg. Das ist nun einmal ein Natur gesetz. Und ich habe allen Grund, nicht unzufrieden zu sein, sondern recht von Herzen dankbar. Der Herr ist die Git« ie in Person, und meine kleine quect silberige Durchlaucht möchte einein an; denAugen absehen, was man wünscht.« " »Das kann ich ihr nicht verdenlen,« dachte Willröder, hütete sich aber wohl, seinen Gedanken Ausdruck zu verlei den. »Aber sp-- Ihre Worte bedingen einen Nach-satz, Lottn!« sagte er dafür. Sie warf den Kopf mit einer an muthigen Bewegung ein wenig zurück. »Liebe: Vetter, solch- ein kleiner Hof kann ohne Jntriguen nicht leben; die Herrschaften mögen thun, was sie wol en, das zu verhindern --— es scheint nicht anders zu lieben Und vielleicht ist es ganz unvermeidlich, daß dag? jüngste Mitglied der Hosgesellschaft immer das Körnchen zwischen den Mühlsteinen ist. Nun, mich Her-reiben sie so leicht nicht, ich wehte mich schonl meiner Haut, bin nicht umsonst mei-! nes Vaters Tochter.« Nun lachte sie schon wieder, leise und melodisch, und dm streckte sie ihm die Haust- hin.I »Ich muß Sie jetzt gehen heißen, Aruns denn meine Prinzessin kann in jedem Augenblick zurückkehren, und »wir« haben rann sofort Malstunde. Ganz kleine Landschaften aus ganz klei nen Dtllter Tellernk Zum Entsetzen unseres Lehrmeister-L des Herrn Buh mann vorn fürstlichen Gyninasium, ist mein Prinzeßchen aber absolut talent los nnd bat noch weniger Geduld als Begabung. Weniks ihr zu viel wird, macht sie regelmäßig mitten in die schönste Lenkt-schreit einen dicken Mecks und sagt PunktumL Und der rt But-knaan streicht sich dann verzweifelt durch die Künstler-tolle, wagt ein lei ses »Aber. Eure Durchlau !« und. verwandelt den Kler in eine blaue dunkeldränende Wolle. s-— Adieu. Vet ter, tmd aus gnd Kameradschast in EMMMP Langsam und sinnend stieg Willko . der die Treppen hinunter. Er M der Zeiten, in denen et mit UUMpaltleinen stritt Peters M war mit einem W Knaben; er dachte da UvdsieihnunnnlindesMiihb III-I a hatte, ihm dann aber . war. um ihn wisset het « - insbes- det Laien-der Its set Mc M und W set herzlich kalt war, nnd tote sie end lich um die Wette nach Hause liefen, bis die Kleider trocken waren. »Wenn Du’s Ider Mutter iaait. schmeiii’ ich Dich morgen wieder hinein!« hatte sie ihm dann zugeraunt, als sie vor der Veranda standen: und er erinnerte sich deutlich, daß er auch nicht einen Au genblick daran gezweifelt, wie sie Ernst machen würde, wenn er »pefzte." Aber dann hatte sie ihn umhalst und abge küßt: »Bist mir bös, But-Z Bist bös, Kurt?'· Und nicht eher geruht hatte die Wilde, bis er ihr feierlich schwur, der Sturz in den Graben fei ihmein wahres Veraniigen gewesen Oder doch ungefähr was 9lehnliches! Nun mußte er lächeln! Jest nann ten sie sich »Sie«, und es hatte nicht viel gefehlt, so hätte er sogar »gnä digses Fräulein!" gesagt. Freilich -—-— mit der Verwandtschaft war’s ja nicht weit her. Raum daß sich noch die schöne schlefifche Redewenduna von dem Scheffel Erbsen auf sic anwenden ließ. Wie war’s doch eigentlich? Eine Pe tershagen hatte Anfang des Jahrhun derts seinen Großvater geheirathet, und nur durch einen Zufall war die Versibpunq überhaupt wie-der entdeckt worden, als die beiden Mütter sich cui einer Badereise kennen lern:en. Ader ein Narr war er doch aeweien, daf; er das alte freundschaftliche »Tu« nicht gleich wieder aufgenommen hatte. Ja — und dann hätte ihm wohl auch gutes Recht auf einen Kuß auf die schwellenden Lippen zugestanden? Aber da sah er sie mit einein Male im Geiste wieder vor sich, und er fühlte pldtzlich deutlich, wie die Jahre doch eine Scheidewand aufaebant hatten zwischen ihnen. Dies reife schöne Mäd chen war nicht mehr der Wildfana von ehedern. Bei aller Herzlichteit und lin befanaenheit, mit der sie ihn aufge nommen, hatte sie eine Ieise Grenze zu ziehen gewußt, über die fiir ihn schwer lich ein Saumpfad hinüberfiiitrzr. Er konnte einen aanz kleinen Seuf zer nicht unterdrücken Aber dann nick te er vor sich hin. »Sie Hat recht -—— es ist besser so———weit besser!« Und rascher stieg er den letzten Treppenab satz herunter. Draußen wirbelte die Trommel. Die Wache war in’s Gewehr getreten Vor dem Portal hielt die Equioage, uwd der Latai öffnete soebtn Ihrer D1:rchlancht. der Prinzeß Ulrite, den Schlag. Leichtfiißig sprang sie hinaus. Bedächtig folgte Ihre Excellenz, die Frau Oberhofmeisterin Madame Etitette.« Wlulllocl mllslc RGO-i illllckcslp sc Portals seinen Gruß einbringen Zum zweitenmal heute. Die Prinzeß huschte wie ein Wir belwind an ihn-. ve-ri1b:r.Ai-er er fühl te, daß sie ihn ;viederer!annte. Auf einen Augenblick färbte sich ihr rosigeg Kinderaesicht höher, als sie das Köpf chen neigte. Bei weitem übrigens nicht so förmlich, als zum erstenmal, fon dern eigentlich etwas unprinzeßlichsps es war fast wie ein leichtes Zunicketn Er konnte nicht anders-. Er mußte ihr nachsehen, wie sie die Treppe bin auffloa, den Sonnenschirin am seide nen Bande hinter sich herziehend, daß die Spitze an iedem Absay einen klei nen lustigen Hopser machte. Nicht viel fehlte, und er hätte unterlassen, Der Oberhofmeisterin seine fchuloige Re verenz mit einer ehrfurchtsvollen Ver beuguna zu erweisen. Puftend schritt die wohideleibte Da rne hinter der Prinzefsin her. Mit dun kelrothem Gesicht gewaan sie endlich die letzte Treppensiufe, wo jene, über dem ganzen Gesicht eine fröhliches La chen, sie erwartete: »Nicht böse sein, liebe Excellenz, daß ich Ihnen so vor der Nase weglief. Aber solch’ eine Treppe übt auf mich einmal einen uns tviderstehlichen Zauber aus. Ich lann’—:« nicht erwarten, bis ich oben bin. Jch denke mir, la ähnlich muß einem Al penfex zu Muthe fein, wenn er den Montblanc nimmt —" JhreExcellenz erwiderte nichts-, denn der Athem war ihr ausgegangen Erst als die herbeigeeilte Kammer frau derPrinzefsin das Cape abgenom men oder, genauer gesagt, es auf dein Fußboden ausgeleer hatte, tvo auch der Sonnenschirm eine vorübergehende Untertunft gefunden, und alSPrinzeß chen dann besagter Kammerfrau auf die Schulter getlapft hatte mit einem »Ach so! Liebe Beiwer. was ich Ih nen doch immer für Mit-he machet« «— erst, als endlich die Dienerin auH Hör und Gesichtöweite verschwunden war flüsterte Ihre Excellenz, oen Obertsr per leicht vorgeneiat mit den Händen eine kleine belchtvörenoe Bewegung machend «Theuerstr Prinzessin, ver-; seithen Sie mir, aber das Gebot der« Pflicht zwingt mich, Eure Durchlaucht daran aufmerksam zu machen ——« ( »Aber was habe ich denn nun schon met-er verbrochen!« kam es ganz Hein Iaut und doch mit einein gewissen Trost Wehe-en Lippen des fiitftlichen Back I l »O, gnädigste Prinzessin s— verdro chen? Nur ein Versehen! Wie Durch laucht den Gruß des jungen Offizhtzs unten zu erwidern net-unten ------ ich trat ganz konstetnikL Und der junge Herr» ist noch nicht einmal bei Hofe vorge stellt, ich vermuthe, et gehört gar nicht einmal zu den fürstlichen Etappen ist wohl nur hierher beutlaubt s-- ist ein ganz unbekannter Heu-! Da durften Durchlancht, wenn Sie gnädig sein« wollten, höchstens mit einem ganz zerfe tnoniellen Kopfneigen danken -—«-'« Ihre Durchmucht gut-hien, auf ei nen flsfchtisqen Moment Sen reisenden Mund in jener eigenthiirnlichen Bewe gung zu verziehen, die man nicht nur in ten bürgerlichen Familien Alters bargs, sondern in denen der meisten steutichen Länder mit dem hübschen Worte »Schippe« zu bezeichnen pflegt, und die strenae Väter nnd Miit er so weniq lieben daß Die betrefienden kMiittlchen nur zu ost durch einen lleii nen Katzenlops wieder gewaltsem in die Normalstellnng gebracht werden. Das Schürzen der Lippen dauerte übrigens wirklich. da Pxinzessinnen er sahrungsmäszig ja viel artiger sind als andere junae Mädchen, nur einen Au genblick. Dann stellen sich Ihre Durch lancht ganz feierlich in Position, seh ten eine ernste Miene aus und erachten die vorschriftsmäßige zeremonielle Er widerttng. wie sie einem »fretnden jun gen Manne, der nicht einmal bei Hofe vorqestellt war,« wohl zugekommen wäre »Ist s so recht liebste lxxcellenz?« »Jn der Verfettion Durchlaucht— in der Verfetti on! Und nun gestatten Sie wohl, gnädiskste Prinzessin, daß ich Herrn But-wann rufen lassen.« Noch einmal nidte Prinzeßchem Aber wie die Lberhcftneisterin sich umwandte, legte sie plötzlich die Fin ger der rechten Hund ausgespreizt an das Räschem wackelte ein Weilchen rnit den winzigen Dingerchen in der Rich tuna auf die alte Dame zu, wurde dann aber über und über kotb. als schäme sie sich seiosi über den kindi schen Streich, lief hinter jener bis zur Thiir her und umhalste sie von hinten r Ach, Sie gute, liebe Excellenz — was sollte blos aus tnir werden« wenn ich Sie nicht hätte!« s Und ehe sie es sich versahen, wur den die dicken Wonnen vIhrer Erni jlenz je eines herzhasten Kusses Von den anerkannt hübschesten unid höchstge stellten II tädchenlipnen im ganzenFür stenthum gewürdigt ; Ihre Errellenz waren denn euch aanz aeriihrt Sie zerdrückten sogar eine Thräne. Aber Excellenz blieben, so sichrrer es war, standhaft und ihrer Pflicht eingedenk Gesellen-s lniclsten tief zusammen, indem sie sich umwand ten. Excelleni beugten in ist-griffen heit das würdiqe Haupt Aber, wenn auch mit gerührter Stimme, sagten Excellenz doch: »Guädiqste Prinzeß— »wirtlich das schickt sich nicht!« Z. Wenn der Oberiiliemenani Wiss-st range von einem ver unvermeidlichen Besuche in Berlin——»nian« mußte sich ja dann und wann Dort bei größeren Festlichlekten zeigen «—-- nach Genus-» urg heimgetehrt war und zum·ersten mal wieder an seinem Arbeitstrseh den Küchenzeitel Monsieur Dukatels, des vieler-drohten Kücherichefs, durchflog« dann pflegte er regelmäßig mir einem wissen Wohlbehagen fein behäbiges "uchelch.en zu streichen Unsd er flü sterte dann auch ebenso regelmäßig leife vor sich hin: »Groszartig war's »ja ins. Wassertopf unseres geliebien -Reichslloßes; das muß Berlin ders Neid lassen. Und zu repräsentieren, ras verstehen sie auch —— ja, was wahr ist, muß wahr bleiben. Aber was die körperliche Pflege des- Men schen ai-betrifst, so daz- xoirtiiche Ver ständniß dessen, was zu einein Dime chen erster Klasse oehört Da sind wir ihnen roch über. Die echte Gaue mandise hat nur noch an unseren klei Iien Höfen einen Rückhalt.« Und dabei schielte der gute Oberst lieutenant mit einem ieisen Blin eln zu seinen beiden Bücerschriinien in iiber. Der eine, größere derselben ents hielt nichts wie das schwere Geschützl archäologischer Abhandlungen; der andere aber. der schon äußerlich von zierlicher Gestalt war, barg nur sali narische Werte in feinen vier breiten Fächern, deutsche, französische, engli sche in bunter Abwechslunn von Gri nrod de la Renniere und VrillntsSa darin bis zu Dumasx vom Universal leriton der Kochtnnst bis zudem klei ren, alle-Liebsten Appetitlexitom das et im lehten Jahre in Wien aufgestö bert hatte. Und in seinen runden li stigen Acugeliijen lag die Frage: »Hab ich nicht recht, ihr großen Geister-allei Hast-V ich nicht recht!« - Aber ——- Hand aufs Herze -——wc--; wäre der Oberftlieutenant ohne den knfxlihen Monsmrr Datutel gewe cnz . - » J Seit drei Gewinne-neu schon kochte die Familie Dututel siic das fiirstliche Heu-Zu Zur Zeit der nroszen Revolu« iirn war Georq Anaiole Dutuiei nach tslwsersbung verschlagen worden« Sein Enkel erzählte bist-weilen vertrauten Freunden, der Großvater sei eigentlich ein starrziisischer Etelinann gewesen«-« »er hat sich nur abgeleqt dasAdeLweil er hat verloren all’ sein Hals durch die Zongculottes; nix mehr gehabt bat er als seine Kunst, was et betrieben hat in die Heimath aus Passion, nnd was nun ist worden zu sein Metier!« Das war zmr der allgemeinen Ansicht nat geschnurri. aber Monsieur Louiä hatte nachgerabe selbst an die Geschi te ar glaubt und hielt sich siir verp ichtei. eine issr entsprechende Würde zur Schau in tragen, die sich sehr »ut mit seinem stattlichen Aussehen ve eng-— lLS war aegen ach-i Uhr. Das Diner war schon fast vollstän dig ans-wirkt Soeben hatte Mosi fieur Dututel noch einen letzten prü en den Blick auf die Bombe a la Re el rotde geworfen, die ihm der kleine hes »t- la patisserie" « er hatte ch aus seinen Kiichenjungen lautet kleine Un erchefi erzogen —-— vorgezeiät Er Eises auch noch extr- der stell-mumi s ii e tcngen von Schä - wen« ein winziss Sät- WEBER I nnd in M Mund qesW ASCII getranft und zu dem ersten Unterloch geiin ert: «Jc)r wollt ntx . reifen, wie e darf nur backen einen nzigen Hauch und soll doch sein ersinnt, er gehe auf die Zung, crber reizen s Gaumenl« Dann über-flog sein Feld derrnsblick noch ein letztes Mal den nzen weiten Raum der Wuche, die ngen Gesteile mit den glänzenden Kupfergeschicrem an denen tein bis chen Staub sein durfte, die mächtige Maschine in der Mitte mit den blin blanlen Beschlägem die sauberen Flie sen der Wände, den gewaltigen An richtetisch, der schon abgeriiumt und aescheuert war und in fast schneeig-er Weiße schimmerte, und die Weiden lörbe mit dem tleinaehaelten Ruchen lsolz, welche soeben die beiden jüngsten Jungen bereinschleppten Der eine derselken bekam noch einen kleinen DenlzetteL weil er es wagte, mit ei nem bedentlichen Loch in der Schürze rior den Herrn und Gebiete-r zu treten, der andere wurde angewiesen, sich das Haar liirzer zu scheuen denn »von die Haar darf man bei eine ordentliche Küch« nie spüren; am besten ist, du läßt dich rasteren eine Platt, dummes Jung, eine schöne Vollmonds« Un: nun zog sich Monsieur DutuH endlich in sein Allerheiligstes zurück, in sein Denkeritiibchen., - Es war das ein lleiner Raum zwi schen der Haupttüche und den Vor-s rathzlammerm in denen auf lan«en Gefricrtischen das Fleisch und ie Fische sitr die nächsten Tage au gesta pelt traren So saß Dutut zwi schen Aeqnator und Nordpol; imWin ter ließ er die Thiir zur Küche ein we nig essen, itkn es sich warm zu ma chen, im Sommer ließ er einen Spalt offen zur Eis-kommen um sich abzu tiilslcn lind die verschiedenen Düfte und· Dünste von rechts und links her waren ihn dabei eine besondere Er bauung und Erquickung , Lanxsnm nnd gemessen. wie es· dem ersten Küchenches eines fürstlichen Hau ses zukommt. in dem die edle Gom mandise noch einigermaßen nach Ge l«5·ihr aeebrt wird, band Papa Dututel seine weiße Schutze ab, vzog anstatt der weis-en Jncle ein ganz leicht gelb lich aeförbtes Piqueinctett gn, stbhnte auf. legte sich umständlich auf seinem Arbeit-Frisch Tinte und Feder zurecht, setzt- sich unter einem zweiten leichten Stöhnen und begann endlich mit der? Augfiillung des Formulars sür das mrrgiae McniL wie es in aller Mor genkriihe »obers« zur Vorlage kom men mußte. · man-Dem oer Meiner einige Minn ten sintend auf das Blatt Papier ge schaut, in dessen rechter Ecle das Da tum iclon ausgefüllt stand, während die lian die Sonderbezeichnungv.,F-1 inilientafel" trug, glitt seine Fe er ei Kis schnell i.ber die ersten Nubrilen n. Schon lange war er im Begriff, iiber die wichtige Frage des Releoe zu entscheiden, und Tiberle bereits in Gedanken seine Vorräthe an aroßen Jliisctstiicken dort drinnen aus den Küblfchrönlem als sich die Tlnir zur Fiiiche ein wenig auseinanderschob nnd ein thoblfrisierter ernster Männeklopf im Spalt austanchtr. »Stöte ich, Monsieur Dututel?«' Te: Kilchenchef ließ die fedetbei mljrte Rechte aus das Papier hinab gleilen wie zun-. Ausruhem schüttelte das czaue Haupt, das glatt geschoren war wie eine Viitstr. und schaute mit sichtbar erwertunqsvollem Ausdruck ;u dem Manne hinüber. der jedt seine schlanke hohe Gestalt völlig in Das Zimmerchen hissnschoh Es nat Te: erste KammerdienerSei: net Hoheit, Herr Johannes Weingart ner, von Serenissinms aber auch nur von diesem cllein nicht selten turztveg »Jo« genannt. Er ließ sich mit einem gewissen Ap lomo um Tisch gegenüber seinem Freunde nisten zog ein kleines elegan tes Viiritcben heraus-, strich sich damit einigernal iltser feinen glänzenvschwars lsen cuorasierten Backenbart und er meinte dann langsam: »Na wird schon rer Koffer gereicht. Da komme ich sck,nell 'mal hemntergeschliipfr.« »Bist Illeis gewesen nach Musch?« i einqinnter nieste »Seht gut, Bek ehrtester· Serenissimug haben sich so qar den Vuvdina zweimal reichen las - sen, unt- ich Hirte, rote Seine Hoheit zur Excxllcnz Eggeström zn äußern ie r:«l;ten: »Famos, meine Beste-— wirt lieb sum-ji« I« Das Llniliiz Des alten siochiiiis sllers f«rablie. »F)ab’ ick auch qesnacki fel ke: Tie jungen Leul’ wollen ni: la pieren, daß Ier Reis muß lörniq blei ben— törnig Mbei-stehen Sie?« Gemessen nidie Weingiirtner » ra wohl — — das junge Volk will überall lliiaer seit wie wir Aelteren Immer dieselbe Geschichte, Dututel immer dieselbe Geschichte« Das sonniqe Lächeln auf dem Ge-« ficht des Kochs zerfloß, es zuckt- leixe um feinen Mund. Aber er antworte e nicht. Sie saßen sich einen Augenblick fchnseiqenb gegeniisber. «Dututel, alter Freund«, begann dann der sinnt-mer diener aufs neue, ,,lxrben -ie nicht noch einen kleinen Magenstärler »Sie wissen schon und vielleicht ein Echäl chen !Uiolla?« »Aber nsaiiirlichs aber natürlich!« lkin kurzer Ruf nach der Kii hin ein und ein Griff unter den T ch, wo im wohlvetschlossenen Behälter aller-— laPribatschätze aufbewahrt wurden, und zwei zierliche Tälzchen nebst einer dickbäuchigen Liliirflaschr standen vor den beiden Großeniiitenträqem Mit Bedachi goß Dututel den Cnrqeao II dieSpitqläjchem und mit Bedat e als-n können. fah es Miinner loc I III-OWNER Wber da tot-schen sal) Dututel doch nett skal , soeschendenn erwar tungsvoMn Ausdruck zu äst ner hinüber. denn er hatte n) be merkt, daß dersetbe noch irgend eine Mitkheilung aus dem Herzen hatte. Und endlich sagte er, seine Un - dukd nicht mehr bemeisternd: » ix sonsi?« Weingartner strich sich den Bart. Es chien fast, als habe er feine geheime · tend- daran, die Ungeduld des ande oen ein roenia auf die Falter zu span nen. »Ya. was ich noch sa« n wollte —a«ber Oie müssen es sich ni zu her sen aehen lassen, alter Freund——, als er Nachtisch hereinlam. meinte Serr nissimu5: »Hm. das Arrangemnt sieht aber jetzt nie so hübsch aus wie stü ker. Pian mertt doch, daß der junge Dututel nicht mehr unten ist — wag, lieber L’Estranac?« »O—o!« machte der Küchenmeister verdrießlich. »Das haben Sei-messi inus doch gewiß wieder nur ein-mal ac saat, tm zu matten eine Beweis, daß Sie können seberr.« »Aer Errenissinnsg balxen es doch nun einmal gesagt!« qad Lileingärtner mit Betonung zurück. Und dann schlürfte er den Rest seines Gläschen aus, räette ein wenia näher heran und fuhr fort: ,,Uebriaens, DututeL Die Sache hat noch eine andere Bedeutung. Hoheit acrnhten nämlich im Anschluß an seine Aeußcrung den Herrn Oberst lieutenant zu fragen: was denn sijr Nachrichten über Ihren Sohn einge lansen seien.« »Da-:- «dum—tnc Bursch —— das thö tichte Jung!« brunmte der Alte. »Nun, lieber Datutel der Herr Oberstlieutenant haben ganz anders iiber Ihren Gobn aeurtbeilt. Worzu-i liche Fortschritte, die besten Aussichten »was weiß ich! Und dann wandten sich Serenissimus an die Peterslyagein die Hoheit ja immer auszeichnen, und erzählten. wie er das Talent von Ren-: Dututel entdeckt habe, an den schönen Tragantantsätzen nämlich ans denen immer sriilter die kalten Biiffetjoiecen angerichtet gewesen scien, nnd wie Ze renisfmus den junan Mann ans die Kunstschule gebracht hätten, trotzdem unser alter Dututel sterbencsnnaliidlich aewesen sei. daß sein lsinziaer nicht fein Nachfolger werden sclle· Alles sekn gnädig sein anädia Intu te .«« »Schon qut - is schon qui! Zere nissirnus ohn« all’ Zweifel ein guter Herr Aber ick weis-« bei meiner Kunst wird ·«1.».n satt, bei die andere sinnst tann man Ungern ’nngcrn!« wie derholte der Alte. »Und«——das rorde Antlitz röthete sich bedenklich ,,nnI del-J alle-Z Unsinn, mit Perniisscon . . . lassen Eie ntick auc- niit dein Rene! Jet will nit wissen von das Jung, Dng hatte sc ein schon Talent für vie Kiichs und nu steckt die Hand in den sinutii gen Dreck von dns lktipris lassen Sie inick ans-« Herr Johannes- Weinekzrtner schien seine besxnderen sijriinde ;;: ks-1beti, den underlentiliaren Zorn seiner- quten Freundes nicht weiter zu reizen lsr brach tvirtlich das bisherige Geiz-sächs ishenin ab, streckte dasåir aber jene-n die Hand iiber den Tisch lrin nnd sprach: »Mein lieber Dututei. tvir missen ja, was- nsir aneinander l:i"ben, richtiger: gehabt haben und hoffentlich auch in Zukunft baden werden· Zwei Män ner wie nir beide müssen am Hofe »zu sarnmenlkalten — fest nnd anders-tüch lich.« Er drückte die Rechte nochmals kräf tig, stand cnf und schickte sich items-Fort gehen an. Ehe er aber dag Zimmer verließ, beugte-er sich noch einmal iiber den Arbeitstisch und flüsterte lächelnd dem Alten zu: »Vorhin hatte ich auch das Glück, Fräulein Rose aus der Treppe 3.1 begegnen Frisch wie eine wirkliche-, soeben aufgebliibte Rose --— o, nie hat ein Mädchen rnit mehr Recht ihren Vornanieri geführt« Sichtlich geschmeichelt sah Dutntel aus. Aber ee konnte es sich doch nicht versagen, ein llein wenig spiy zu er gänzen: ,,Hat aber auch ihre Dornen-— spitzige Vornen!« Dabei lächelten sie sich beide ni wie in einem stillen Einverständnisz. Und dann legte der Kammerdiener feine Hand cui des anderen Schulter, schob seine Lippen ois dicht an dessen rech tes Ohr und flüsterte hinein: »Wenn Sie nur fest bleiben. Dututell Ich stehe schon meinen Mann. Und« — er wieqte sich etwas tolett in Unhöf ten —- «tvas meinen Sie, wenn Sue nissinuis höchstselsbst getuhten, sich für seinen treuen Jo zu interessireni Hoheit ben neulich erst gesoge: »Jo, ich sehe dir eine du hast irgend etwas, was du mit dir bewnnrögst, ohne es Äu FestehenL Du bist doch nicht verliebt, - k«. »Ah! Und was- crbben Zie geant woriei?« »Haheii haben nie immer einen seht scharfen Blick. Aber ich bitte unter-: ihänisst um Erlaubniß, noch einiqe Zeit Lin-eigen zu dürfen. Und da Dichten Hoheit und meinten: »Gut Ding will qui Weile haben. Aber wenn tu mich ’mal brauch-it Jso—-—--«« Weinqärmek warf den Kopf zurück» »Nun, ich dmth ich werde Diese spröde Rose auch ohne die Fükspmche von Se tcmssimsnö gavinnen.« Er versetzte sein Lllien noch ein-en zarten Rippenstoß, und hinaus war ki Einen Augenblick sah Datum nach denklich auf die· Thür, die hinter dem Kommen-senkt ins Schloß fiel· Dann beugte er sich wieder über seinen Me nüentwurL sauste den Jedes-haltet be mdetg tief und energisch ins Linien ß, braun-nie einiges und wollte eben wieder zu schreiben Minnen, da klang ein helles »Besten Tag. P sein Ohr. »Den-f ich eintreten Ein schwarzer Lockenslopf tagte um dnrch die Thür mit großen klaren Nu en, nnd ehe et sich’s verla hatten sich auch schon zwei weiche, rnn e Arm um seinen Nacken gelegt. . »Kann man denn ’eute auch ni die Iallernotbwendigste Arbeit in sh« nmclen?« wollte er zwar zanken — »Rose, du tlem Windspiel -—I so laß doch-— laß doch«, aber die Worte wurden halb durch ein frisches Lippen paar erstickt, das sich von ver Seite her ganz hinterlistig auf seinen Mund preßtr. Als er endlich wieder frei war, ei nigermaßen frei —«—-— denn die Arme Iließen immer noch nicht locker-H nur Iauch sein Ausflug von Zorn verflogen. »C: leate sogar die Feder ans der and, beugte den Kopf etwas zurück un sah lmit sichtcichek Palasme in das hjivs sche YJTåDclzenqesiclui. NH war ja Iein ganzer Stolz, daf: seine Rose so hübsch war, Und ir.sl)esondere, daß sich inj r der französischeTypus am unve-0säls testen erhalten hatte. Und in der That, Rose Dututel fah aus Ivie ein Nil-schen von Avignonr trauer blauschwarzee Haar, das in dichten Locken sich bel Tlliicken lzermiterrieqelie, ein fdswellen der Mund strahlende dunkle Angen .ejn ganz feine-H Iänqliclteö Nässcksem der :Teint leicht gelblich nnqeljanchh ja-— lman dsnle- — auf der Oberlippe sogar lcin ganz, ganz winziges-— Anflizg unr nuf Der linken Wanoc ein niedlichesj Le lerfleckche11. «--s.-« ,- A« Use Iic lUlsl cithlllll lot-ich LIle clki wenig zurücktrat, da stand der Alte ans, zanste ein wenig in den mntlnoilz jliaen Lock-Dem die sich so natürlich ans die glatte Stirn leaten, als biitten sie teine Brennscheere oder Papilloien len :nen gelernt, und saatet »Du kleine-. ISatcixEEbratem wag willst du denn von Edeinesi altes «liaoncheii?« »Sie lachte iiber das ganze Gesicht harmlog wie ein Vaclsisch, trotz ibrer neun3elxn Jahre. »Musz ich denn int mer Was wollen, Papi, wenn ich ’nral xzärtlich zu dir bin-.'« i Er schmnnzeltr. »Ja tenn’ end, Ldocin euch Fraueniimmercken kleine! jWirs die Lätzchen - schmeicheln, noch leinnial schindet-ein« Pfötchen lecken,— o «--— o ihr seid alle kleine, kleine »Katzen!« Und dann, da sie ein Mäul chen zrg, setzte er hinzu: ,,·s)eraus mit jdie Extract! Was tost’g?« Und er klliinperte in den Hosentaschen mit ei nigen Geldstücken i »Aber Pabachenl Jet, ich wollte jtich nur fragen, ob ich wohl am Inachinn Sonntag mit Bremers die ««:terti- nach Fintentoerder mitnmelien ztiirfteP L Sie kam merkwürdig zögernd her lans, die anscheinend so unversänglis ttJe Frage. Daß dem so war, muste sanch wohl seinen anien Grund baben Edenn Monsieur Tutntel zoa die Stirn in einige Falten, und sein weiße ;Schni:rrbart. der immer aussah, alt-. liiae eine seine Schnitt Kaiserniebl dar aus, ittänbte sich ordentlich. (Fortset3ung sola.) — s-— so iksmmat im Jahre Postverbin Inn-. Tief unten irn siidatlantischen Ocean lieat die einsame Jnselgruppe Tristan da l!unt)a. so benannt nach ihrem portugiesischen Entdecker (1506), L.äl)rend der Gefangenschaft Rapp leonL aus St. Helena hielt die britische »titegieruna die Jnselaruppe besetzt, da »mit sie nicht als Stützpuntt zur Be sreiuna des Kaisers benutzt werden tönntr. Mit Navoleons Tode im leFabre 1821 erlosch der Zweck der Be ießuna Als nun Tristan da Cunha ’vertassen werden sollte. da erbaten der stiokporal William Glase und zwei-See Yleute die Erlaubniß. dauernd aus dem .roeltsernen ——-- übriaens mit einem tvortresslichen Klima aeseaneten --— Ei lende verbleiben zu dürfen. Die Bitte trurde aewiihrt Allmiiblich bildete »sich eine tleine Colonie. die im Jahre THIS-J aus 85 Personen bestand. Sie lsteht unter dem Schutze-des End-Gou .vetneurs. Das winziae Gemeinwesen zerfreut sich einer einmal iiibklichenPost: tverbtnduna mit der Gavitadt Bei idem Haupt-Postamte daselbst werden Jdie Briese für Tristan da Cunha im spat-se des Jahres aesammelt und so ilanae aufbewahrt, bis sicb die Gele en heit zu ihrer Absenduna bietet. ach dem Rechenschaftsbericht des General Postmeisters der Cao-Colonie an den Cap-Gouverneur iiir das Verwal titnasiabr 1896 wurde in diesem Jah die Kost sit-r Tristan da Cumha am 24 October aus Eavstadt abgesertigi. Der Damoier Bretoria. der an diesem Tage die Jnselbai aus der Fa rt nach St. helena verließ. nabm den ostbeu« « tel nach dieser Jniel mit, um i n dort —. dem zu Ansana November von t. He lena nach Tristan da Cunba abgehen den britischen Art öschssse Magpie zu - uberatben Der ostbeutel enthielt fals die Corresbondenz eines ganzen Jahres: zehn Briefe. drei Zeitun n, zwei BitchersPactete und ein im e trimbriestte der Cabitodt ausgekr tiates Partei mit unbesiellbaren t tunaem das» anscheinend in der men schensreundlichen Absicht nach der fa sel gesandt worden ist. damit die ast ganz von der Cultur aberschnittenen s Colonisten unter 37 Grad Z Meilen S. B. sich nachträ ich ein wenig un ter-richten können bee das. was im "«’ Laute des Jubtes in der Welt vorge ganaen ist. . --.-«—- «- ««-. Eos-am Mit schwere-Zutun »Gnäviges Fräulein, darf ich Si vielleicht begleiten"-« »Aber ich kenne Sie Ia nicht!« i INC, sehen Sie. da iit es eben höchste Zeit, daß Sie mich kennen lernen.