Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, February 11, 1898, Sonntags-Blatt., Image 14

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    . III-Caf
Inna ·i
Von Jlona Karsten.
n einer fiidlichenProvinz Ungarn-«
zis» weit vom Ufer der Donau, liegt
. tm Dorf mit flaviscben (2·«inmobnern.
,sj’ Rund um dasselbe breitet sich die
rchtbare Ebene aug, Die, so weit das
» uge reicht, mit Mais, Weis-in Melo
· sen lind Wein beflanzt ist. Der Bauer
Mfg im Dienste feines Gutsherrn oder
an eigenem Boden vfliigcn und iden,
" finster hat er ein reiches Feld der Thä
keit, und fein Wirken Und -Zchaffeii"’
M auf fruchtbaren Boden; er weiss,
aber auch, daß weiterhin ein Gespenst
lauert, welches fein Leben bedroht undi
Ihm oft genug durch seine wohl ausge
· dachten Pläne einen Strich ziefvh Es
sind die Sümpfe und Not-Liste, die im
Sommer ihren todtbrmnendcn Hauch
aber das Land ausathnien H
Blähendes Leben und fchleicbenderj
Tod gehen hier Hand En Hand; fein
-Æder, daß die Melancinlfe, die von«
Natur im Slaven liegt, sich bier noch
an eprägter zeigt. Ein Lied die-feg,
Be stammes beweist, dnfz die Men-:A
M ein nahendes Unglück kennen und
on bedrückt sind: i
Todesschauer rinnen nn: ;
Eifrgkalt am Körper niede-:. ?
Siehst das fahie Irrlicht nicht,
Wie es flattert hin und wieder-Z
Weh, mir Armen! Dünste steigen,
stechen meine Lebenskraft,
Die Gespenster dreb’n den Reinen,
Schlürfen meinen Lebenssaft
Weh! Der Schrecken — Tod!
Dieses fchaurige Lied bat eine tod
teztraurige Melodie, welche die Slaven
in jeder Stimmung singen, allein oder
in Zweien, wenn sie bei Sonnenunter
MH vor ihren Thüren hocken. EI- ist
Blieb geworden, Niemand wekßsp
wer es erdacht, und Keiner Zerbricht sich
den Kopf darüber. , «
i
i
I
i
Es war nn Sommer, eine druaenoe
Hitze hatte den Tage über auf Feldern
und Sünipfen gelagert, jetzt brach der
Abend herein. Die Bauern kehrten von
des- Felde heim, große Viehheerden
Garten dem Dorfe zu, die bald in
Gehthm verschwanden; dann war
es wieder still. Nur die melancholischen
änge einzelner junger Bäuerinnen,
die fich mit Sticken oder Gemüseputzen
vor den Häusern beschäftigten, tönten
durch die noch schwüle Lust. Ihre«
bunten Kleider und Kopftiicher ——— les
tere tragen fie fast immer, auch in der
ö ten Hitze-stachen grell ab von der"
fe: , zollhoch mit Staub bedeckten
Landstraße
Eine alte Frau trat aus einem der,
besser gehaltenen Häuser auf ein jun
geö, bildfchönes Mädchen zu, das aus
kaefireckt auf einer Bant vor dem Hauf-:
g. »Jar.a,« flüsterte sie in beimli
chem Tone ihrer Enkelin ins Obr,
«tvillst Du mir« einen Gang beforgenk
Sollst auch gutes Nachtmahl haben, ge
kühlte Melonen und jungen Maisk« ;
Idrfchend sah sie dem kaum erwachL
en Mädchen dabei in die schwarzen
agen. Jana erhob sich nach einigem
Mem und nickte der Alten zerstreut
zu.
«th’5 weit?« fragte sie nach aber
maliger Pause, den Blick der Groß
mutter voll zuwendend.
»Ja den Süinpsen sollst Du, mein
Goldkäfer, ich braucheKräuter für inei
ne Arzneien.«
« Schweigend band Jana ihr herun
tergerutschtes Tuch um den Kopf, unt
nachdem ihr die Alte einige Kräuter
nun-ten zugefliistert hatte, machte sie sich
langsam auf den Weg. »
Die Sonne hatte schon fast den Ho
rizont erreicht und warf ihre feurigen
Strahlen über die endlosen Ebene. —
Das junge Mädchen schritt sinnend da-;
bin. Wie kam es, daß die Großmutter
ar nicht an die Gefahren dachte, denen
ehre Enkelin da in den Sumper aug
gssitztpsx?- »
Es hatte sie schon rsst aearge:t, wen-i
sie die anderen Bauern sich allerlei un
heimlich-IT böses Zeug iibcr die Gruß
mutter zuraunen bötte sie war ja im
mer gut und freundlich, und doch - —
doch — zuweilen niiszjsiute sie il:r. ---
ana war unter diesen und ärnlichcn
danken in den Weidenhain qe:retei:,«
durch dessen Boden sich der Sumpf zog,
in welchem schon manche-«- junge Mcn
schenkind den letzten Atbemiuq gethan
hatte. Ein Schauer überlies sie. Rasch
bückte sie sich, unt einige grüne Blätter,
die am Fuße der Weiden wuchsen, zu
Zücken. Fehle Dämmerung breitete
ch über die Erde. Sie sröslelte: plötz
lich schreckte sie aus. Knisterten ninht
die Zweige, und ilatschte nicht ein
menschlicher Fuß aus den zähen, feuch
ten Boden? Jhre scharfen Augen späh
ten durch das urwaldgleiche Dickicht.
«-Nichts! Konnte sie sich getäuscht ha
ben, oder war es ein Fuchs, der aus
nächtliche Beute ausging?
lötzlich fühlte sie einen leichten
S a aus der Schulter, sie wandte
sich erstaunt um und sah in die Gluth
ringen eines etwa sünsundzwanzigjäh
tsgett Burschen. Dichtes schwarzes
Mr hing ihm über seinen Augen, und
- malattenhaste Hautfatbe stach
merkwürdig ab von dem schneeweißen
Iesiickten Hemd am Oberkörper.
Mhab' ich Dich endlich ertappi, Ja
wt Gte Du Dir ein Stelldichein
seit dem unser-leiden dem Hannes2
Wehe Ihn ermorden, wenn ich ihn
Du bist für mich bestimmt und
"r den lumpigen Patron dessen
Nichts Wilchgesicht mit den
ten m weeth ist, daß so
JHU , wie Du, ihm auch
WWM hast« t f u d·
- i cis . « N
er mir Welc. Bissen was ginge
es Dich ans Weil Du reich bist und
schwarze Haare hast? Hahahak Da
mit rannte sie der Lichtung gn.z
Er umsoßte das Mädchen, hielt es
an beiden Armen und sah ihm sest in
die Augen. »Jana, verzeih’, mein-Verz(
ging mit mir durch, wie so oft! Jchl
will Hannes nichts Böses thun, er kann»
ja nichts dafür, daß er Dich liebt, man
muß Dich ja lieben, Du süßes-, süßes
Mädchen, mein Alles! Mein Reich
thuni bist Du, nicht etwa die armseli
gen paar Gulden, die ich von meinem
Vater erbe. Wenn Du mir bleibst,
dann bin ich reich, wenn Du gehst.
arm.« Traurig wendete er den Blick
ab. »Dann bin ich armer als der arm
ste BettlerX
Jana blickte ihn mit weit geöffneien
Augen an, dann, einer Eingebung fol
gend. fliisierte sie: »Mirtu!« und dann
ganz nahe an seinem Ohr, »heiratye
xnicfld Mir graut vor der Großmut
er.« ——
Erschrcelt blickte er sie an. »Thut
sie Dir etwas zu leide ichliigt sie Dich,
mißhandelt sie Dich?« DieWorie stürz
ten förmlich von seinen Lippen.
»Nein, aber, aber man munkelt so
manches über sie, Einige sagen sogar,
sie wäre eine böse Hexe.«
Mittus Augen erweiterten sich: »Ei
ne Heer Du mußt-fort von ihr, und
gleich morgen soll die ochzeit sein-«
Jana stellte sich au die Fußspitzen
und berührte mit ihren Lippen die sei
nen. Er war wie erstarrt von seligern
Erschrecken, es was das ersie Mal, daß
seine Jana, sein Glück sein Leben, ihm
eine Liebkosung zu Theil werden ließ,
freiwillig, ohne daß er sie durch seine
Leidenschaft erst gezwungen sich küs
sen zu lassen. Entweder hatte sie sich
immer seiner glühenden Zärtlichkeiten4
erwehrt, oder sie hatte sich willenlos
dem Stärkeren ergeben; und jetzt, jetzt
hatte sie ihn geküßt! · l
Sie betrachtete ein schon geschnitte-·
nes, intelligentes esicht. dem derAuä
druct der glühendsten Liebe nnd unver
hofften Freude etwas Beriliirtes qab.
Sie schwiegen beide, ihm raubten die
Gefühle die Worte; sie schwieg, spoeil sie
nichts mehr zu sagen hatte. Sekun
denlang schauten sie sich in die Augen,
dann aber breitete er die Arme aus
und brach niederstürzend, ihre Knie
umfassend, wie unter einer zu großen
Freudenlast, in ein sast stöhnendes
»Meine Jana!« aus.
Sie zog ihn. noch immer lächelnd, in
die Höhe und sagte: »Mirtu. nicht so
wild! Du reißest mich ja uni!"
Nun erwachte er aus feinem Tau
mel. »Ja, Du hast Recht, Jana, seien
wir vernünftig und gehen heim, zu viel
Glück macht mich wahnsinn:g!«
Es war dunkel geworden, und es
wäre ein esiihrlicher Weg siir die Bei
den gewesen, hätten sie nicht jeden
Schritt gekannt. Sie erreichten bald
das Dorf und trennten sich vor dein
Hause anas mit einein heißer-. Hände
druck seinerseits und einem freundlichen
Nicken ihrerseits.
Sie trat in das Zimmer, dtss sie rnitl
Großmutter bewohnte. Diese war be-!
schästigt, getrocknete Heillräuter in Ga-v
zetiicke zu sortiren, und fah auch nicht
mis, bis Jana ihr guten Abend wünsch
te- .- —
,,Vist. Du da, mein Goldliirnntcheith
Hast mir die Kräuter geh-»Juki« hegte
sie nun lebhaft.
Jana zog schnsei end ihr thauieuch-x
tx- Tuch vorn Kot-se trut- iieß die sei-:
tigeri Mete, die sie nah der Weis-: sie-s
leitender-Frauen hochaiiigkpcä«j- zt icugJ
l-:—J aut die Knochel nixierfalltn l
Die Alte, an stilles Linsen ihrer En- .
telin gewöhnt, fuhr. ohne eine münd-.
liche Antwort abzuwarten, in irgend-Z
lichem Tone fort: »Bist hungrig, Ja-;
na, kniein Schätzchen, komm, iß undi
trin .«
i
.
Jana detreuzigte sich und aß danns
einige Bissen von dem einfachen Mahle,«
welches ihr die Großmutter vorsetzte.
Kurze Zeit darauf schlief sie in ihren-I
Bett den Schlaf der Jugend. I
Die Alte schaute sie an und murmel-j
te: »Schade, daß Du mir iinmerKrätp
ter holen mußt, schade, wenn Du im
Sumpf umtämstZ Ader ein junges
Ding muß es sein, und bei Sonnen-»
untergang, sonst helfen sie nicht , die
Kräuter.« i
Dann blies sie das Talgiicht aus-T
und fchlüfte in ibr Bett. Es war still
und finster. und Niemand sah die been-f
nenden Augen des armen Schwaden-i
jünglings, der draußen vor dem Fen-«
ster stand und die Zähne zusammenbiß
vor Jammer und Weh. Sie ist nicht«
für dich da, sondern der Andere, Schö
nere darf sie haben! —- Er rannte sort,
um vergebens Schlaf zu suchen.
Mirku hatte, in seinem Uedereifer,
ein wenig voreilia, die Hochzeit für dens
nächsten Tag bestimmt, aber nicht an
die Schwierigkeiten gedacht, auf die er
bei seinem alten, etwas oergrämteuVas
ter stoßen würde. s— Dieser wollte
überhaupt wenig von der Heirath wis-«
sen, schlug aber nun, bei der Untern-J
dung mit seinem Sohne, die noch den-r
selben Abend stattfand, dessen Bitte,i
arn nächsten Tage Hochzeit zu halten ,
rund ab.
Wenn der Trotzkops es durchaus
durchsehen wollte , die Hungerdirne
zu heirathen, so mußte wenigstens
eine wohl vorbereitete prunktvolle Hoch-i
zeit veranstaltet werden. Das gingS
nicht von heute auf morgen. in acht Ta
5»in wäre auch noch Zesi genug --·
Dagegen war nun nicht viel einzu
wenden. Mirtu nahm sich vor, die
seeudtge Aussicht wenigstens Jana zu
eröffnen, daß sie einander in a t Ta
En angehören würden. Am orgen
D nächsten Taaes trafen tie sich, wie
gen-Müss, bei der Feidarbeih und erl
hielt ihr einen Vortraa über vie Ub
ächten feines Vater-.
na nahm es schweigend hin.
ie Woche verging unter emsig er
Arbeit und eifriaen Vorbereitungen tm
Hause des alten Bauern. JanasGroß
smutter hatte die Eröffnuna wegen der
so bald bevorstehenden Hochzeit tnit ei-?
nemJarnmergeheul aufgenommen. Wer
sollte in Zukunft die ihr so nothwendi
gen Kräuter sammeln, wer sollte ihrs
die Abendstunden erheitern. wenn Irr-i
na fortging? Bald jedoch legte sich derj
Sturm der Gefühle denn diese ver-»
sprach ihr, von nun an für sie zu sor-!
gen, da sie doch ietzt reich würde Mir-s
tu habe auch ein gutes Herz, der würde
ihr schon nichts abgehen lassen.
Am Abend desselben Taaes wurde sie
wieder zu den Sümvfen geschickt. Aus
denr Wege begegnete ihr der blonde
Schwabendannes mit den treuherzigen,
blaren Augen uno bat sie. mitgeben zu!
dürfen. Sie nickte zerstreut nnd es
dauerte eine geraume Weile bis Hanit
nes es wagte das Wort an sie zu rich
ten. Endlich faßte er sich ein Herz und!
fragte. sie von der Seite anblickend, anl
was sie jetzt eben dachte. Sie sah ihni
groß an unOd sagte nach einigem Bot
denken: . O, ich dachte eben daran«
daß ich morgen nach der Stadt gehenl
muß, um Säcke für unseren Mais zu
taufen.« (
Verblüsft starrte Hannes sie an. Hat
te tenn das Mädchen einen Kieselttein
statt des Herzens daß es auch jetzt an
die alltäglichsten Dinge dachte, wo zwei
Männer es lichten. die für dasselbe ihr
He. zblut hingegeben hätten? Er wuß
te zwar nichts von der so bald stattfin
denden Hochzeit ahnte aber, daß sie
über kurz oder lang das Weib des rei
chen Mirtu werden würde. Ihm hatte
sie noch nie einen Beweis von Zun: i
guna gegeben.
? »O er hatte Zeit gehabt, dieseSphinx
Imit dem versührerischen Aeuskeren und!
dein kalten Herzen zu studieren
i Sie hatten den Weidenhain erreicht,
und Jana machte si sogleich an das
Such.en Hannes ha f ihr dabei und·
beobachtete inzwischen öfters ihre nn
niuthigem leichten Bewegungen. I
ueoermannr von oem orennenoen
Wunsch, sie nur einmal ans herz drü
clen zu können, schlang er plöylich den
Arm um sie und preßte seinen Mund
auf den ihrigen. Sie ließ es ruhig ge
schehen, ohne ein Wort zu sagen. Dann
raffte sie ihren Strauß zusammen und
schritt dem Dorfe zu.
Doch nun riß feine Geduld, und sie
fest am Arme nackend. hielt er sie zurück.
»Jena, Du machst mich rasend! Bist
Du Fleifch und Blut wie die anderen
Mädchen, oder bist Du aus Stein?«
Sie zeigte lächelnd ihre weißen Zäh
ne. »Warum fragst Du? Du hatt ja
meiner Arm in deinen Händen und
haft mich eben geküßt! Dummer Hatt-Z
ries, in acht Tagen halte ich Hochzeit
mit dem Mirtu.«
Wie vom Blitz getroffen, ließ Han
nes ihren Arm los und rannte dann,
die Hände vor dem Gesicht, in anderer
Richtung davon
Eine Art Mitleid schlich sich in das
Herz des leichtfertigen Mädchens-, trotz
dem ging es ruhig nach Hause, um als
bald mit Mirtu vor der Tbür zu sitzen
und mit ilmt von der Brautausfteners
und anderm praktischen Dingen zu re
den.
Für Hanneg und Mit-tu blieb sie ein
Rathsell
Der Tag der Hochzeit kam heran.
Die Dorfbewoktner strömten der Kirche
zu in bunten. reinen Gewändern, um,
das schöne Brautpaar zu sehen; auch;
Hauses war da. -
Mirtu und Jana saßen vor dem Al
tar. Beide reich gekleidet, er vor Er
regunc zitternd, sie sah sich kühl von
Zeit zu Zeit nach ihren Freundinnen!
um.
Nach der Trauung wurde sie von denc
Bäuerinnen und Bauern umringt, und
Jeder erhielt, nach der Landessitie, ei
nen flüchtigen Kuß.
Als Hannes zuletzt an die Reihe kam,
legte er seinen Arm tm sie und fing an,x
thränenlos zu schluchzem bis es Miriu
zu lange wurde, und er sie mit einem
Griff von dem Schwaden befreite· Ja-,
na nickte Beiden zu und verließ dann
an der Hand ihres jungen Gatten das
Gotteshaus. !
Noch einmal erwachte die Eifersucht
in Mirku, und drohend verfolgten sei-»
ne Blicke den Anderen. der dank seines
tiiblen Blutes gefaßt und ruhig seinem
Hause zuschriti.
Beim Hochzeitsmahle mußte sich-Han-;
nes neben Jana setzen, und sie ließ nicht«
ab. ihm die besten Bissen vorzulegen
und ihm Wein einzuschäniem Das
war fo ihre Art. Niemanden iriinten zuI
I
wrllen, aber tiefer ging es nicht.
«- - s
Ein Jahr war vergangen Jana
hatte ihrem Gatten eine Tochter gei-l
fci;enkt, die ihr glich, und war die all
gemein aeachiete Gattin des reichsiens
Bauern. Wirklich geliebt ward fie«
abe: von Niemanden. als von dem noch
immer melancholisch einbergehenden
Hanites und ihrem Mirtu, der sie wie
eine Heilige anbete.
Eines Abends traf Mirku den Han
nes, in Gedanken versunken. auf deml
Wege zu den Stirne-fern Er brauchte
nicht dicht an ihm Vorüber zu geben« der(
traurige Mensch war ihm ohnehin im
mer aus dem Wege gegangen Er be-1
schleunigte feine Schritte, um rasch zu
seit-ein geliebten Weibe heimzukommem
wurde aber durch ein paar junge But-»
schen aufgehalten die ihn baten, doch
noch schnell zu einem Acker zu koiznnen,1
der morgen verkauft werden sollte, um;
den Preis zu heirathen Unwillig über
die Ver-Zögerung wollte er die Bitte als-I
schlagen, aber die tunan Burschen
wollten nichts davon wissen und schleif-!
ten ihn unter Lachen nnd Scherzeeden
wieder den soeben zueückgetegteu W
entlan Endlich mußte Mtrku selbst
rnitla und gab nach.
Unter-dessen kam eine Bäuerin zu
Janus Großmutter nnd bat händerin
aend Um eine Arznei siir ihren todt
kranken Mann. Die Alte eilte, nach
dem sie sich nach der Krankheit erkun
digt hatte, geschäftig zu einem Wand
jschranh wo sie ihre Kräuter nnd Arz
.neien aufbewahrte. Mit Schrecken be
merkte sie, daß ihr aerade das hier Rö
sihiae fehle. Die Bäuerin, die wartend
auf der Ofenbank faß. schrie ans bei der
Eröffnuna und wars sich der here zu
Füßen: »Oils uns, krils uns, du kannst
ia alles-. mein Mann stirbt!«
Die Alte wußte auch wirklich Rath,
psie hieß die Bäuerin warten und eilte,
so schnell sie konnte, dem Hause Janas
zu. Diese war allein in der Kiiche und
bereitete das Rachtmahi. Die Groß
mutter bat, so schnell sie könne, nach
iden Siimpfen zu geben nnd ihr das ge
wünschte Kraut zu pflücken.
Jana machte sich sogleich ans den
ea
Bald datan kam Mirkn nach Hause.
Es war ganz finster aeworden, kein
Stern, kein Mondezalanz strahlte vom
Himmel. Er hatte vor dem Dorfe eine
weibliche Gestalt nach den Sumpfe-i ge-!
hen gesehen und sich gedacht: Da geht
ein Mädchen einem nächtlichen Stell
dickjein entgegen! wie gut, daß meine
Jana nicht so ist wie andere MädchenU
»Meine Jana, meine süße Jana!«l
sdrana es aus seiner Brust, als er das
Gans betrat. i
I Wunderkich die Küche war leer, das»
Abendbrod stand noch unfertia ans dein
IHerd auch im Wohnzimmer war keine
Menschenseele. nnd aus dem Schlaf
zimmer tönte das kläaliche Schreien sei
ner kleinen Tochter: wo war Jena« die
sonst immer auf dem Posten stand? Jn
diesem Auaenbtick trat die Magd ein,
die das Kind hatte schreien hören. i
»Wo ist die Bäuerin?« staate Mirln
,dcsremdei. »Die ist vor zelzn Minuten
izu den Sümpsen gegangen« erwiederte
die Maad mit schlauem Blick. »Du
Inwie- schkie Miktu und packte sie bei
»den« Schusterrz.» s
Ps
! chclllkll Illlclllchl UUI lUll clll« MI
bertriiumte hannes. das Weib vor dem
Dorfe und Janas Abwesenheit standen
auf etc-mal in furchtbarem Zusammen
hana vor seiner Seele. i
Die Maab durch seinen eiseranrifs
und durch den Vorwurf aeäraert, zisch
te rachsüchtig. »Die ist am längsten
irgenohaft gewesen, die wird wobl Ei
nen haben. diese Schönheit, der mit ihr
bei Nacht in die Sümvle aebt!" j
Mir-ins Seele kämpfte mit dem
Wahnsinn i
Seine Jana, es war ja nicht möglich,·
es kennte nicht sein! Solchen Jammer
konnte Gott nicht über einen Menschen
kommen lassen! Er rannte mit dem
Kreise gessen die Wand und raufte sich
die Haare aus-. Sein Veritand konnte
nicht mebr arbeiten. nur ein Gedante
raste in seinem Hirn: Jana, seine Ja
na, fein Götze, seine Heilige war un-·
treu! g
Endlich lief er, so schnell er tonnte,
aus dem hause. den Sündfen zu. Aus
bale Wege tam ihm ein lchreienver
Junge entgegen. welchen er erst beachte
te, als er die Worte hörte: »O, o, die
Bäuerin ist tobt. o, die Bäuerin ist
todt!« -
Wie ein Raubboael stieß Mirtu auf
den Knaben zu: »Wer ist todt, sag’s
schnell, um Gottes willen! Jst bie Ja
na trsdt?« Ein erfticktes Schluchzen,
dann: »Ja, Jana, die Bäuerin. ich
habe sie versenken aeieb’n!«
Mehr bedurfte es nicht für Mirtu,
er flsg zurück ins Dorf, stieß den ersten
besten eFensterlatien auf und brüllte:
»Helft, helft. Jana ist im Sumpf er
trunten!" Aus den nächstliegenden
Häusern kamen die Bauern und frag
ten, wag es gäbe. Als sie die fchweret
Sachlage erfahren, stürzten sie zurück,l
um Laternen zkbolen und Stangen.
Jn einian Minuten war ein ganzer
Trupp Männer, angeführt von Mirtu,
auf dem Weae nach den Sümpsen. Jn
Unze-: Zeit war der Sumpf erreic,t,
uud der Knabe zeinte ihnen vie Steue,
no Jana veriunten war. Einige Blu
qenblikte später zogen sie nie Leiche der
jungen Frau aus dem Morast. vie
Schweselbiinwfe izatten sie Schnell unz
iicher neun-ten -
O
Mirku iant neben ihr nier:c«.«, und
Beide nurden von den ersIIiitt:·ti-:1
Bauern zur-eingetragen Auf dein
Niictweae ern-achte Mirtu. »Ah is«
dceFJanneH?« fraate er mit übermensch
licher Anstrenanna.
»Hier!« ertönte es dicht neben ihn.
»Wi) tvarft Du.« leuchte er miinjaim
»Im-or mein Weib ertrant"?"
. ,,Jn der Schänle,« erwiederte er mit
erstickter Stimme.
Ein mehrstimrniges »Ja« ertönte-;
»wir waren mit iknn seit einer halben
Stdn-det« s
Kein Wort lam mehr über die Lip«
ven Mirlus noch der Anderen Man
ehrte seine wortlose Verzweiflunq. ;
Am Hause angelangt nahm er sein
todtes Weib von ver schnell ans Stan
gen zusammen-gestellten Bahre und
trug sie, obgleich seine Knie wantten,
ins Haus und legte sie behutsam auss·
Bett Dann setzte er sich auf ten Bett-«
rand nnd starrte vor sich hin. unfähig,
einen Gedanken zu fassen l
Jetzt trat Janus Großmutter mit
einer Laterne ein.
f »Ist es waer « schrie sie, »in-be ich
sie in den Tod qebetzt?« Dann fant sie
lautlos vor dem Bett nieder.
) Mirkns Lebensaeister erwachten.
’Wa5 war das, hatte nicht eben die AS te
gestat, sie habe sie in den Tod gejagt?
Ein-s Art tchmetzlicher Wonne durch
zttteete ein zersleischtes herz.
Or mnetters Wsagte er bebend, »was
letan
l
tettchtete sich mühsam anf.
LJ«,« stöhnte sie, »ja-, ich st- site
;hexe, ich bin schuld. daß Dein Weib
todt hier lieati Aber mußte ich nicht
»die Kräuter tiir den sterbenden Mann
haben, um ihn zu retten? Thdte mich,
Mirtu, ich hab’s derichuldeti'«
Jauchzend umtlamknerte er die dürre
Gestalt, und ein hebendes aGott sei
Danl!« tam von feinen Lippen.
Bestandet starrte die Alte den jun
gen Mann an. Hatte der Schmerz ihm
den Verstand aerauht. hatte er nicht
eben Gott aedantt iiir den Tod feines
araeheteten Weibes?
« Er ließ»ihr nicht lananeit zuinNachs
arti-beim sondern erzählte ihr unter
Schluchzen feinen Aratvohn, und wel
cher Verzweifluna er verfallen war.
Nun aber brach der aanze Schmerz
jäher den Verlust feines Kleinods her
ein. Die alte Frau verlieh ihn und
schlich lautlos weinend in ihr Häus
chen. Arn nächsten Taae nahm er den
Knaben, der dein Unaliick beigewohnt
hatte, ink- Verhör und erfuhr von ihm:
Jana habe ihn auf dem Wege zum
Sssmpf getroffen und ihn gebeten, mit
ihr zu kommen, weil sie sich allein in
der Dunkelheit fürchte; dann sei er mit
ihr gegangen: sie habe einen Fehltritt
gethan und sei lautlos versunken.
Am dritten Taae wurden zwei
Todte zur Ruhe bestattet, das junge
Weib und der lrante Mann. der von
ihr Hile erwartet hatte. Mirtu war
achroclken an Leib und Seele. er hatte
ihr Vor einem Jahr gesagt, ohne sie sei
er ärmer als der ärniite Bettler. Aber
er fiihlte, daß ohne sie er kaum mehr
lebte. denn der ärmfte Bettler sieht doch
die Sonne und fiihlt die Luft· .
Kunst und Wissenschaft
—
— Die telegraphische Photo ra ie,
die kürzlich von dem in St. Paus, Hän
nesoia, lebenden deutschen Goldarbeiter
Ernst Hummel entdeckt und vorn New
York Heralb chon siir die Wiedergabe
photographis r Bildnisse nutzbar ge
macht wurde, begegnet in Europa nicht
derselben Bewunderung. wie im Lande
des Entdeckers, wo Verdienste aus tech
nischem Gebiete rascher und lebhafter
als sonst in der Welt gewürdigt wer
den. Der sranzösische Physiter Louis
Paul Cailletet von der Akademie s prichi
dem Deutsch - Arneritaner den An
spruch aus Originalität ab und meint,
schon vor vierzig Jahren sei etwas
Aehnliches betannt gewesen. Allerdings
hat der italienische Physiker Giovanni
Caselli. der später Geistlicher wurde
und als Abbate Caselli bekannter ist,
schon 1855 unter dem Namen Panie
learaph eine Erfindung veröffentlicht,
die beliebige Linien, schließlich also
auchZeichnungen, teleqraphisch zu über
mitteln ermöglichte. Zehn Jahre später
wurde dieser Apparat für tele rat-hi
sche Berichterstattung zu einer Kabin
bung von Paris mit Lyon und Havre
benutzt, auch in Russland sollen prakti
sche Versuche mit ihm gemacht worden
sein. Die stanzösische Republit hat un
term W. Februar 1885 sogar die Er
findung patentirt, ohne lie indessen weis
ter auszunutzen Cailletet, mit dem ein
Berichterstatter der Pairir eine Unter
redung iiber Hummels Entdeckung ge
habt hat« meint, es wäre einmal wieder
die übliche Ueber bung der Yanteeszi;
wenn sie irgendwo inen Nagel einschla
gen, behaupteten sie gleich, das ganze
Haus gebaut zu haben. Wie dem auch
sei, Hummels Verfahren hat sich vor
züglich bewährt, aus Entfernungen
von 500lm find Bildnisse aus dem
Draht übermittelt worden, die in wa
gerechter Schrasfirung die Umrisse der
Photographie vollkommen ausreichend
und zuverlässig wiedergeben
—«-« Antite Landlarte von Palastina.
Jtn December vorigen Jahres ist öst
lich vom Todten Meere in Madeba, der
alten berühmten Hauptstadt der Maa
biter, ein Fund gemacht worden, der
für alle Freunde des heiligen Lande
von hohen-. Mnieresse und größter Wich
tigkeit ist. Man fand dort in einer
Kirche welche auf den Trümmern einer
altchristlicken Vasilita aufgebaut ist,
die Reste eines gewaltigen und mir
großer Kunst hergestell:en:t.nosaits, das
eine Landtarte von Syricm gtaliistinn
und Aegrspten darstellt nnd offenbar
dein vierten oder spätestens dem An
fang des fünften Jahrhundert-·- unserer
Zeitrechnung angehört. Die Karte war
ursprünglich sehr groß, sie bedeckte den
ganzen Boden der alten Vasitita Uns-«
qrn.,i. Erkalten sind nur noch 18a1n»
welche durch den Neubau, dem sie wie
dernm als Fußboden dienen, vor der
Zerstörung geschiin wurden. Doch er:
innern sich der biedere alte Suleiman
Sunna nnd andere brave Diener der
Kirche, welche Griechisch verstehen, nott)
deutlich daran, daß man vor vielen
Jahren dicht vor der Schwelle der Kir
che die Namen Ephesus und Smyrna
las, daß also die Karte auch Klein
Asien umfaßte. Die Bedeutung der
neuen Karte für die hebeäische und
christliche Archiiologie sowie für die
eographifchen und eschichilichen Ver
söltnisse ist sehr gro . Denn es finden
sich aus ihr bisher unbekannte Städte,
enauere Bestimmungen iider die Lang
schon bekannter Städte oder heiliger
Orte, es wird die Ueberlieferung der
damaligen Christen iider die heiliaen
Orte erzählt, ja, es sind auch einzelne
Aussprache aus dem Alten Testament
’t(rzeich.iet. z. B. die Prophezeiung
des Erzvateri Jakob til-er Joieph und
Benjamin, und zwar in einer andern
deutlichem Fassung; ais der uns er
liene Wortlaut r Bibel sie bietet.
berhaupt ist die Karte ein Muster
Lneu Iler krit, denn es sind nicht
settva bloß Ist- Misse- Stiidte u. f.
(
to. eingetragen, tote ans modernen Kar
ten, sondern es toird angegeben nnd mit
natürlichen arben dargestellt Gestalt,
Größe und can jeder irgend bedeuten
den Stadt, erner wie viel Thüren oder
inore sie hat, ob diese nach Osten oder
Westen liegen, was siir bedeutende Ge
bäude sie besitzt, toie der alte Name nnd
sder damals übliche Name lauten, wo
Ebenen und wo Höhlen. tvo Wüsten
und wo Oasen, wo Perge und too Hit
gel, Flüsse und Bache. Wälder und
Quellen nnd Thermem Teiche und
Seen. Nachen und Schiffe. ja, sogar wo
Palmen und Bananen Ich finden. Der
erste Druck dieser interessanten Karte
soll in nächster Zeit in Deutschland er
scheinen.
-—« Unsere geographischen Lehrbiis
cher enthalten über den Staat ttil-es
smien nur sehr dürftige statistische An
gaben. Daß diese auch vielfach start
der ’Korrettur bedürfen, beweisen neue
re, in den »Comptes rendns der Pari
ser Geographischen Gesellschaft ver
öffentlichte Zahlen, die von dem Ber
trauten des Negus Menelit, dem
Schweizer Jngenienr Alfred Jlg, stam
men. Danach hat Abessinien nicht
.500,000 Quadrat - Kilometer (die
sGröße von Deutschlandt Fläche, son
dern 2,500,000 und die Einwohner
zabl beträgt nicht 4z, sondern 15 Mil
lionen. sie Provinzen heißen Se
mien, Dembea, Tigre, Satota, Bege
meder, Jedin Wollo, Arussi. Guraze.
Marotta, Harrar u. Tschettscher. Von
der neu erbauten Hauptstadt des Elte
ans-, Addis Ababa, besteht eine regel
mäßige Postverbindung nach der fran
zösischen Kolonie Djibuti am Golf von
Aden zAddis Ababa (Nene Blume)
zählte vor dreiJahren noch taum 100(·),
jetzt gegen ZCWW Einwohner. Die
izwene Stadt des Reichs ist Hame, wo
fRast Maionnen, der wahrscheinliche
Thronerbe, residirt: die Bevölkerung
der Stadt wird auf 40,000 Einwoh
ner angegeben, und sie ist durch eineTe
legraphenlinie mit Addis Ababa ver
bunden. Menelit hat Münsön mit sei
nem Bilde prägen lassen. ie Haupt
münze, dem bekannten MariaTheresias
Thaler ähnlich, der übrigens neben der
neuen Landesmiinze immer noch Gel
tung behalten hat« an Werth gleich,
heißt «bör,« und sie zerfällt in 20 »g«o«r
sit,« die in Stücken zu 15 und 10 ge
prägt werden.
l —- Thierfang mit Hilse des Schre
ckan. Ein standinavischer Naturfor
scher hat unlitngst über eine eigenthiims
liche, seit Jahrhunderten im Nordosten
Island aedräuchliche Art. die Schweine
mit Hilfe des Schreckens zu sangen, be
richtet. Wir entnehmen dem »Zoolo
gift« darüber Folgendes: Jin Herbst,
nach vollendeter Manier, verlassen die
Schwäne in wenig zahlreichen Schwär
men das Innere, um die Miste zu er
reichen. Die Küstenbewohner haben
sich mit ihren Hunden zum Empfange
vorbereitet, und wenn die Schwäne sich
nähern, beginnen Menschen und Vier
siißler so viel Lärm zu schlagen, wie sie
können, die einen, indem sie schreien
und mit Steinen gegen Bretter schla
gen, die andern durch Bellen -—— jeder
nach seiner Fijhigteit --—-, um einen
wahren Höllenspeltalel zu erzeugen· —
Dieser Lärm übt eine startc Wirkung
auf die jungen Schiviine, erschreckt,
verwirrt, ohne zu wissen, wo sie hin sol·
len, und wahrscheinlich durch diesen
Schrecken förmlich eliihmt, sollen sie
zu Boden, wo man Ich ihrer ohne Mii
he bemächtigt. Jn ähnlicherWeise wird
die Schreckarbeit gegen eine andere Art
von Schwänen von den Gauchos in
Südomerila ausgebeutet wie hup
son in seinem vor drei oder vier Jah
ren erschienen ausgezeichneten Buche
!,.The Naturalist in La Plato« berich
tet. Wenn den Gauchos ein Schwarm
gemeldet ist, so schleichen sie sich verbor
gen und gegen den Wind heran, spren
gkn dann plötzlich aus ihren Pferden
mit ungeheurem Geschrei gegen die
Schwane, die, von Schrecken ergriffen,
nicht irn Stande sind, aufzufliegen und
sich an Ort und Stelle todtschlaaen las-:
sen. Die Schreckliibmung ist also nicht
eine auf den Menschen beschränkte Er
scheinun.1, und vielleicht hat man sich
ichan in der Vorzeii. bevor Pfeil und
Bogen eriunden wurden, in dieser Wei
se der Schwäne bemächtigt Damit
lriire dann das Nätlxsel der in den frü
bkiten Ablagerungen der Eiözeiimew
schen vorkommenden Schwanenlnochen
erklärt. Auch im Euphrat .- Tigris
tbale iit das Mittel. Storchs durch
färclxterlickses Geschrei zum Niederfal
len zu bringen. betannt. Man alaubt
dort aber, dess-, man dibei ein-n be
stimmten Zimberspruch schreien muß.
l —
1
; « Unter Der Leiilcng von Fräulein
Oehmig von Bruder liestcht in Dres
den seit Jahre-I ein Sonntags-Verein
für Fabrik-«Llebeitetinnen. Der Verein
hat fein eigenes Heim. Die Mädeler
kommen an Wochenlaexåi nnd c nn
.iags-Abendcn zusammen, sie neymen
ihr bescheidenes Abendbcod ein Und
Tflnden hier Anschluß und Fördxtungx
7nichi wenige lind dtzeunier. die sich
Z lücklich preisen, wieder Heim und
lgalt gefunden zu hol-en Ein wohl
;otganisitler sklkbeiisnmhkeig wird von
Arbeitgeber-I und Arbeiksmädchen flei
ßig in Anspruch genommen, auch sorgt
der Verein dafür, daß die Mädchen in
anständigen Familien Wohnt-in km
ven. Fräulein von Broecker link-jüngst
in Berlin auf einer Generalversamm
lung der Vorstände der Jung-Enten
Beteine über ihre Arbeit, die einen
neuen Bis-Jene1 vertritt. Bericht ersten-L
Es ifi zu w reichen. daß auch in ande
ren Siddien derartige Vereine gegrün
det werden.