Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 21, 1898, Sonntags-Blatt., Image 11

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    chändisches.
Ver Census der Einwoh
ner Baltintore’s, der kürzlich von der
Polizei ausgenommen worden ist« wur
de soeben von ter Staatssllltahlstllup
Ist-Behörde fertig aestellt und er
tebt, daß in den 22 Ward-z der Stadt
ZOOIZA Einwohner sind. Von die·en
sind 77,478 Neaer uno 484 Chinesen
und Japaner. Im Ganzen sind 16,70Us
mehr Frauen als Männer in dert
Stadt. Baltimcre hat darnach seiti
1890 unt 45,296 Seelen zugenumtnenj
Einen ekfkeucichen Rück-T
blick auf das vergangene Jahr gewährt ;
die höhe der Vertnächtnisse und Schen
lungen, die im Laufe desselben für
wohlthätige, erzieherische nnd sonstige
If entliche cte gemacht worden sinn.
Dieselben liesen sich, soweit sie tsc
kannt eworden, aus scttt,eil:3,8lit, tu
von 1s),203,450 für llnterrntstis
zwecke, THIS-»Hm sijk Wonnka
leit, 35,023,738 für Kirchen nnd BIL
218,000 fitr Museen nnd Bilder-kralle
rien.
Aus mertwijrdjqe Art ei-l
nen Fund qemacht hat ein Hotelqaft ins
Philadelbhia. Er verlor in der ?lb-’
sugsröhre einer Badewanne des Hotelg
einen werthvollen Diatnanttnovf, nnd
der Wirth gab die Erlaubniß znnr
Herausnehtnen der kltdhre auf Kosten
des Gottes-. Der die Arbeit besornende
lenber erhielt für seine Mühe SUU
Der Gast fand in der Röhre nicht nur
seinen T--i-.nnanttnops, sondern in der
Bieanna derselben anch noch einen Tier-s
rncntrina im etwaigen Werthe vcns
8150. Der Wirth annoncirte den letz:j
teren Fund in mehreren Zeitungen, da?
ftch jedoch der rechtmäßige Eigenthü-;
tner des Ringes nicht meldete, so wurde
dieser dem Gaste wieder iiberantkvor-«
iet. Der Gast aah dein Plutnher nun
noch 820 extra.
Esverlauteh daßderGenpf
ral - Bandes - Anwalt bemnächft eine
Untersuchung einleiten wird, betreffs
der Behandlung, wie fie Johann Joha
fon, dem ,,Prince of Bank Marterka
welcher zu zehnjähriaer Haft bei schwe
rer Arbeit verurtheilt worden, iinl
Zuchtbaus zu Colitmbus, O» zu Theill
wird. Wie es heißt, bat Johann Jolinsl
son 8400,000, welche er bei feinen Fi-!
nan - Operationen ,,gemacht«, für fiel-E
in « icherheit gebrach-, und wird nachs
Verbüfzung feiner Strafe ein reicher
Mann fein. Kürzlich begleitete er einenl
Bekannten, der ihn ini Zuchtliaufe beg;
ucht hatte, nach dem Bal)nhofe, be-;
achte das Theater in Begleitung einesE
anderen Bekannten, und blieb als »in-L
fttnguirter Gaf « in einem Hotel übers
Nacht. Auch foll er niemals Straf-E
lingstleider tragen. I
DieGraanurybonMonsk
tve Countn beklagt sich bei Richter
Ewig über Sberiff Leam weil er zu
viel für die Gefangnifzkoft brrakilt.·
Der Sheriff ifi der Ansicht, daf; Ge
fangen-: gut gehalten werben sollten.«
und giebt ihnen eben fo gutes Essen wie
Eine Familie bekommt. Zum Früh
"tt bekommen sie Bratlartoffeln,’
rot, Visiten Fleisch und Kaffcr. Zum
Mitagessen bekommen fie dreimal die
Woche Fleisch und ieoen Tag Gemiise
rnit Brot und Butter, nnd zum Abend-»
en giebt es Kartoffeln und Brot uno
tter. Kaffee wird aber Mittags
und MS keiner verabreicht. An
Feiertagen bekommen sie ein volles
« teffen«. Fiir die obenertvähnte Koft
rd dem Sberiff 45 Cents pro Tag
und Kon erlaubt. Die Countn-Com
mitsäre finden den Preis aber zu hoch
rinv verlangen ihn herabgesetzt zu has
ben. Bei solcher Koft konnte man auch
im Zweifel fein, ob eine Retterba t ei
rse Strafe oder eine Belohnung auf das
Verbrechen ift. l
Aus Loaansvort, Ind»l
kommt die kaum alaubliche Nachricht
daß daselbst ein Mann Namens S· Lö.
Nietuin ein nieerlöiclyendeg Licht erfun
den bat-en will. Bis ie"zt war cg nur
weniaen Sterblichen, die den Erfinder
schon jahrelang pelnnikir unterstütztein
vergdnnt, dieses Wunder zu selten.
Hunderte von Reuzzicrigen wandern
täglich vor die Wunvkrwerlstätle, rie
wie ein Fort verbarriindirt ist, nni sich
snir eigenenAugen von dein ewikienLicht
u iiderzennein doch wird Niemanden
er Eintritt neitutte!. Jlnr tu viel ist
jetzt in die Oeffentlichksrst taoun ce
trunaen daß die Macht«-list ticii in ei
ner hermetisch verschlossenen Glas-lu
gel von beliebiaer Größe befindet nnd
nie erlischt, ausaenomixtess ciie skiiael
zerbricht- Die Wunderlarnoe kann ber
unmeiraaen werden wie eine Laterne
und foriaeleat werden« bis inan sie wie
Dee braun-t. Nickum verspricht, n«:ct, in
dieser Woche seine Erfindung auch den
übtkntn itetblichen Menschenrinoern
vor Augen zu führen. Die Tage der
clttttiziiät sind dahin
Reuben Lane von Barucc
Idto, Pa., hat Frau Eli-m Ann Par
Ver, eine wohlhabende Wittwe von To
peieh Lande« wegen Bruchs des hei
tathsversprechens aui TIWJUO Scha
tenerfni verklagt. Vor mehreren Mo
naten ersah Lune. der in den Delvas
Gruben durch einen Uniall ein Bein
verloren hatte und dort als Wägeinei
ster angestellt war, aus dem Prospekt
einer Heirakhwerwittlungs - Agentur,
daß eine bemittelte Wittwe mit einen
Uräigen Mann in Korresponden zu tie
rviinfchte. Lane hatte dem meh
men nach bereits eine Frau und auch
Musen .1llein die weiteren Entwick
lungen des Bei chsels aestalteten ssich
so reizend fitr , da er sich von ei
ner Familie in rnes oro trennte und
Letztes nach Toresa lich begab, wo et
ihn amätlted erwartende-r Wittwe
rz und band anbot. Als sie aber
ah, daß er nur ein Bein besaß, lehrte
sie ihm weinend den Rücken nnd ver
wies iten das Haus.
MiiBeginn desJahresist
im Staate Pennsylvanien das neue
Dchiilzwanggesctz inKraft getreten. Es
schreibt bor, daß jedes Kind im Alter
von R· bis Is-; Wahren des- Lesens und
Schreibens kundig sein muß. Diese
Bestimmung bezieht sich auch auf Kin
der, die in Fabrilen oder anderweitig
beschäftia sind. Man erwartet dahei,«
daßdaxs neue Gesetz einen ivefeiitlichens
Einfluß auf den Besuch der Abend
schulen ausüben wird. Sand-Stipe
rintendent Biools hat an die Schul
vorstelrer ein Circiilar folgenden Jn
halteö aeschiclt: »Voin l. Januar lslH
an müssen Minderiahrige, die noch lei
ne 16 Jahre alt sind und in Fadrilen
oder in Gefchaftghäusern beschäftigt
sind, iin Stande sein« die englische
Sprache »in lesen nnd zu schreiben, oder
fie iniisien den Nachweis beibringen
können, baß sie während des vorherge
henden Jahres eine Abend-: oder Tag
Schiile während einer Periode von we
nigstens 16 Wochen besticht haben.'«
Das Echnliwaiihaeiciz zwingt ferner
alle nichtbefchäfliaten Kinder, die noch
keine 16 Jahre alt sind, die Schule zu
besuchen, doch find diejenigen Kinder
boin Schulbesuche befreit, welche im
Alter zwilchen 13 und 16 Jahren fie
hen und einer nüylichen Beschäftigung
obliegen.
Die Winterftiirme- -in Te
xas fordern alljährlich viele Tausende
Stück Rinder zum Opfer. Das arme
Vieh auf den ,,Ranchen« ist beinahe
vollständig von jedem Schuhe gegen die
seinoiidie Gewalt der eisigen Winde
ind Ichneewehen entblößt. Aus dem,
westlichen und nordivestlichen Theile je
nes Staates wird gemeldet daß in
manchen Gegenden an to Prozent des
ganzen Viehtbeftandes erfroren ist. Die
Viehziichterei im Großen wird leider
nicht von »Gerechten« betrieben, die strh
,,ihres Viel-es erbarrnen«. Es ist eins
grausames Geschäft, dieses Golonisiren
ungeheurer Heerden auf riesigen, ein
aezäunten Prairiefliichen. An eine ra
tionelle Fütterung während des-« Win
ters wird nicht acchcht denn diese tä- !
me theurer als der event ielle Verlust
der halben Heerde denn das Vieh ist
außer ordentlich billig Mag es im
Winter mit niaaeren Chancen gegen die
Elemente kämpfen, nachdem es im
Sommer in iinhesitsriinttlein Genuss-.
von Prairienaras schweian durfte!
Eine solche Viehzucht ist aber nicht nur
Thierquälerei ,,en gros«, sondern auch
fchlechto Oelonomie. Ninder, denen
man einige Pflege angedeihen läßt,
liefern ungleich besseres Fleisch und
werden viel höher bezahlt, als die are
men Thiere aus den Nanchen des Sud
tveftens. Viele Tausende von Land
wirthen könnten sich da mit Viehzucht
befassen, wo jetzt große Stinditate rück
sicktslog mit Gottes Segen umgehen,
sich felhst und dem ganzen Lande zum
Vor-theil.
GeorgeSchnellervoriWest
Bethlehem, Pa» hat gewiß eine trau
rige Weihnachtszeit verlebt. Seine
Frau, das Licht seines Herzens uno
das einzige Glück seines Daseins, ist
ihm weggenommen worden« Seine
Schwiegermutter, eine Frau Traner
von Allentown, hat diesen grausamen
Getvaltott veriibt, nnd gerade deswe
en ist er so untröstlich iisber seinen Ver
ust. Vor etwa einer Woche lief; diese’
Schwiegermutter ihrer Tochter sagen,
daß eine Schwester derselben im Ster
ben liege, und daß sie sofort its-innom
men müsse. wenn sie sie nochmals sehen
wolle. Der ahnungslose George ließ
nicht nur seine Frau heimaehen, son
dern begleitete sie noch. Als er an die
Wohnung der Schwiegermutter tam,
wurde feine Frau eingelassen, er aber
swursde fortgejagt, wie man etwa einen
»frernden Hund vom Hofe jagt, der ei
nen Knochen sucht. Die Thiire wurde
ihm vor der Nase Fuge-schlagen, und
George stand entweiht draußen in der
Kälte. Er lief zum Friedensrichter hin,
um Hilfe zu holen, doch dieser konnte
ihm nicht viel helfen, weil die Frau
augenscheinlich geraubt werden wollte.
Schnelle-r versichert, er könne gar nicht
mehr essen io thue ihm dar Herz weh.
Wie derlautet, soll feine Frau, so lange
sie bei ihm war, auch nicht viel essen ha
Eben können, aber nicht etwa vor Gram.
Der unglückliche Mann zündete sich eine
iCigarette an, ehe er in sein verödetes
sHeim zurücktehrte -— wohl um seinem
Itraurigen Dasein ein fchnelleres Ende
zu machen.
I Der Bearisf Wohnort im
Illrterscllied vom lslcssxen Aufenthalts
;ort wurde dieser Taae in (Folumbus,
lOlJiry von dein Probatrichter Gallotday
erklärt. Im letzten Sommer beabsich
tigte liteorqe W. Brith nlg Verwalter
«de-5 Utachlasseiz von Phoebe Walcntt,
TGrtn deinentlknxn zu verkaufen, um
Schnlden zu belnhlein tsin Sohn der
Verstorbenen Sherinan Walcutt, be
Hsand sich zu jener Zeit in Deutschland,
lund die amtliche Lsiustelluna, die ihn
tvon dem Verlauf in Kenntniß setzte,
wurde in seiner Wohnuna zu Colum
buö zurückgelassen Inzwischen ist er
zutiickaetehtt und will nun jenen Ber
laus aus den Grund bin unqiltig er
klären lassen, daf: er damals ein Be
wohner von Deutschland gewesen sei.
lProbatrichter Gallotran entschied in
dessen, das-. er sich nur vorübergehend
in Deutschland aufgehalten und nicht
dort aerriohnt habe. Ein Wohnort km
Rechtssinne ist nach Anat-be des Rich
ter-'s erstens. ein Plan, an welchem sich
das heim »aber die Familie des Betref
fenden belustetx zweitens, der dauern
de Aufenthaltsort und das Domictl
desselben: drittens, ein Busen ltsort
von genügender Dauer. um ernand
prlitilche steckte zu perlchassen oder
-.... -—.. —,.—».q -.-.--.—
ihn der Strom-flicht zu rinterrnersenzI
viertens. ein Aufen: halt dessen Dauer
über bloßes Loairen oder »in die Kost
geben« hinausreickst Der Vertaus war
mithin rechtegiltim
Einen Kampf aus Leben
und Tod in den Flnihen des Ohio
hatte dieser Tage in Evansville, Jud»
der Zchiffgarbeiter kkiathnn Dolan zu
reitet-ein Nur seine eiserne Willens
lrast hat ihn vor einem ruhmlosen En
de bewahrt Er gehört in der Mann
til-oft des- Tampfer5, ,l51!rl« der eine
Anzahl mit Flohlen bexl den-er Butten
von Pittgbura brachte· Nachdem die
Flottille dagss « Meilen gisland passirt
hatte, machte Dolcin dis- Runde aus den
Butten nnd til-.- er auf der letzten diht
hinter dem Sclileppdampfer angekom
men war verlor er tie Balance Und
stürzte m den Muß Das Verbindung-s
seil hinderte ihn,i11r Seite zu schwim- -
nsen und er mußte sämmtliche Backen
iker sich sortge ten lassen. Nur sein fe
ster Wille nnd in Folge dessen seine An
trencnngen hetoahrten ihn davor-, zu
cririnten Er verlor nicht einen Au
genblick die Besinnung nnd vers and es,
den Ath: m so lnnqe nn;1ii«.ilten, bis die
Butten iiber ihn wqueciangen waren,
dann kam er an die Oberfläche des
Wassers-, nnd wohl wissend daß er
verloren sei, wenn er nicht mit seinen
Kräften sparen n«iirde, schwamm er
langsam dem Ufer nach dein Island zu,
und es gelang ihm nach turHer Zeit, das
Land zu erreichen. Dort stiirzte er ohn
rnöchtio zusammen Die Leute in dem
Boote hatten ihn aber valiietlicherweise
bemertt nnd ei wurde sofort ein Kahn
csnsgesxizt, der ilm iuriickbraiiite Nach
tem er fichschnell seiner nassen Sachen
entledigt und isisiikre StärkunJen rn sich
genommen bittre. befand er sich wieder
besser nnd tonnre seine Dienstpflichten
) wieder iibernelnnem
Ein unerfchroctener Knabe
ist der junge Sohn des in Züd-Vussalo
wohnhasten Herrn Frederich Gibson,
denn vor einigen Vllinoen um 8 Uhr,
als er grimig talt war, sprang derselbe
zwei Mal in’H Wasser, um seinen
durchs Eke- aebrrchenen Kameraden,
den 12 Jahre alten Zahn L-born von
No. 786 Eltc -tras3e iu retten, leider
aoer waren seine Bei-n hangen vergeb
lich, denn nur noch die Leiche konnte er
unter dem Eise finden. Beide Finxibeu
waren Schulkameraden und liefen aus
den- Teiche hinter ten Frachttxause der
Delaware, Lrickrtvanna ec: Weste-rn
Eisenbahn Schlittschish, und amiisirten
sich mit dem Soort aanz ausgezeichnet.
Plötzlich gerieth der jungeL born je
doch aus eine Stelle, wo Zaö Eis noch
sehr diinn war. Er brach durch und
Eoerschtoand vor den Augen seines Fia
meraden unter der Ei: rette Der junge
zGibson sah dies, teote seinen iiock ab
iund sprang seinem Freunde nach, um
iihn zu retten, schwamm sogar biH weit
unter das Eis konnte von seinem
Freunde aber nichts sehen oder fühlen
itsrschöpst schifft-: der oetdenmiithiae
isunge sich nun aus dem Wasser, um
tnch ein wenig zu erboten und dann
abermals einen Rettungsversuch zu
«rriachen. Das zweite Mal gelang es
Eihm auch, die Kleider seines Freundes
zu fassen. Eili st schwamm er rnit ihm
nun an die Oean nung im Eise und nach
iiibermenschlicher Anstrengung glückte
es ihm auch, diesen auf das Eis zu le
gen, leider aber nur als Leiche. Er
Zinachte selbst, trotzdem er durch Und
durch naß war und die Kleider an sei
-nem Körper steif froren, Wiederbele
bungsversuche an seinem todten Kame
raden, aber es half nichts mehr.
Ein Mann, der sich Groß«
spannte, lam vor etwa zwei Monaten
nach Allentowu, Pa» und gab sich so
gleich Mühe, das Vertrauen der Gold
sshmuethiindler zu gewinnen. Er hatte
eine glatte Zunge, angenehme Manie
ren und, wag bei kyreitiden so gewaltig
its Auge sticht, er war so srech wie der
sprichwiirtliche -.Oskar Er war einem
guten Tropfen nicht abgeneigt, und,
nie man hört, einem schlechten auch
nicht« denn er soll sogar Opium nicht
verschmäht haben. Eg ist bezeichnend
"siir die Vertrauensseligteit Vieler Ge
schäftsleute daß gerade ein solcher
sMensch bei ihnen Vertrauen erwecken
j.konnte Er erweckte sie aber und das
iauch nach Noten! Er gab an, selbst ein
tGoldschmuckhändler zu sein, und öff
jnete einen Store an der N. 7. Straße
Seine Waare tauste er anfangs vor
3den größern Händlern und bezahlte
istets baar Kurz vor den Weihnachten
legte er dann die Falle, die er vorberei
tet hatte. Er ging zu einem Händler
und erklärte, er habe einen Kunden für
einen Diamantring im Werthe von
810 «5 bis 8150. Von diesem erhielt er
wei Ringe zur Auswahl. Unter der
selben Angabe erhielt er Ringe im
Werthe von 8135 bis 8150 von einem
cndern Handler. Vom dritten erhielt
er andern werthvollen Goldschmuck und
so weiter, bis er sast alle Händler der
Stadt an der Leimruthe hatte, dann
packte er seine Siebensachen und nahm
mit Frau und Kind polnischen Ab
schied. Sein Gepäck hat er zwar nach
Nia ara Falls geschickt, ob er aber
sele dahin gereist ist, das ist eine
andere Frage Den Mann von dem er
den Store gemiethet hat, hat er um die
Miethe und 875 in ebor tem Geld
ebracht, und eine S ioin eleien lis
gen ihm tm anzen über 81000 e n
igetragem
Ben Btamlage, der Kas
sitek der «,Farmet5’«ond Tradetgk Na
tional Danks Covmgtom Ky» sollte
im dortigen Bandes-Gericht als Sach
verstänbizer in einem Falle, in welchem
ei sich um die Echtheit einetUnterschtift
ndelte, sein Gutachten abgeben. Er
wies durch seine Angaben, daß er
.den Titel »Sachve:ständiger« verdient
und daß ihm, tvo es sich um die Echt
beit von Unterschriften handelt, ketn X
für ein U vorgemacht werden kann.
Als er jedoch von einem Advotaten et
nem Kreuzverhör unterzoqu wurde,
änderte sich plötzlich die Scenr. Der
Advokat fragte Herrn Brarnlage noch
feinem Namen, feiner Beschäftigung
seinem Alter u. f. w» Fragen, welche
von dem Kassirer sofort beantwortet
wurden. Als jedoch der Rechtsanwalt
an den Kasskrer vlötzlich dse Bitte rich
tete, den Nomen der Bank zu nennen,
in der er beschäfti.1t fei, trat eine pein-!
liche Pause ein. Herr Brand-Ue er
bleichtr. Fn der nächsten Sekunde
machte die Blässe seines Gefichtes einer
glühenden Rothe Platz. Er führte die
Hand nach seiner Stirn, olg ob er da-.
mit sein Gedächtnis-» welche-z ihn mit!
einem Male verlassen lkatte, wiederfin-;
den wollte. Mit georeßter Stimme dies
deutlich feine Qul ver-rieth, erklärte er«
schließlich dess, ei- oen Namen der Bant
—- oergessen hab-. Ter Advotat fragte
sodann, ob der Name der Bank an der
Frontseite deiti Gebäudes angebracht
sei. Herr anlgge bejahte die Frage
und erklärte, daf; er täglich den Namen
der Bank lesen aber « ——. Der Un
lralt wollte del-i gtsetächtnäfz des Kas
sirers ngclslselfkn Er fragte Herrn
Bramlage, ob er :visse, was ein Former
fei. Mit einem Male lehrte fein Ge
dächtnis-, zurück. »Ich weis; es jetzt,«
rief er crus, ,,nnfere Bank ist die Na
tiongl Farmer’3 Bank.« Alls ihm so
dann der Name »Formers’ and Tra
der5’ National Bank« genannt wurde,
erklärte er. daß dies der richtige Name
der Bank sei. Wie Von einem schweren
Alpdruck befreit, athmete er nun er
leichtert auf.
— . —- -.—-—-—
»Kramfm macht-o l«
Wir lesen in der ,,«lla:ional-Ztg.«.«
Die Berliner .ieiliiaelii:n »l«.·orte! »Sie
sum-mit einmal Ja; sie scheinen förm
lnti in dder Lust .-«.n lieaen. Jeder tennt
R m billigen Tausch aelsranint sie, Lilie-,
Jeai J wein, irr-Tier fix- aetci..1nen; plötz
lich verschirsinden sie wieder, bald sind
sie vollstanria bemessen. Jln ein-H Our-«
Den tnir durch das letzt-: ..J«ilit«ar:vo
etienblatt« erinnert; mir haben es ent
stehen hören; es bat sich :-eci;t lange kre-:
halten und eS levt auch heute nach 15
Jahren in gewissen direiien mit unlie
s·ctnoiithter.)iraft weites-. Der deutschez
Oelkmfpvlt steckte noch in den Kinder-i
sanihem mir achörcen zu sden ersten
litetreueiuder kleinen Gemeinde, die sich
auf den Höhen donWeitenv iulairinien-««k
fai.d. Es waren immer die alten vie-H
lichter. die Rennen wurden an den«
Sonntaaen aelaufenx kein TotalisatorE
ital-werte, Buchtnacher waren mit rerk
Laterne zu suchen. Die ,,Felder« warenk
nur tlein. drei bis vier Pferde lentnnz
rirten; regelmäßig bei den Offiziersg
und Herrenreiten saf-. ein isjardettuw
rassier im Sattel, Preinieriieulenant«
damals-. Er hatte eine eiaenarriae Alle-T
thode zu reiten; die weiße Mütze ivurdei
bei Beainn des Rennen-Z Bat-neu hinter!
den führenden Pferden sichtbar; aallzi
vorzüglich verstand der utarocsKüraH
sier mit den Kräften des- Steevlerss
hanc-zuhalten er mußte aenau, was(
aus demselben herauszuholen mar; auf
der Fluchen tam die weiße Mütze nachi
.vorn: ein wundervolle-Z Finish mit al
len seinen Aufregunaem der wurde
ztiirassier gewann. Hinter uns stand
eine Gruvve Drotchlenkutscher, knitLeiJ
sdenschaft versfolate sie das- Rennen. die
weiße Mütze wollte nicht vorn aufleuch
ten, der letzte Moment tam, da, ein
irnächtiaer Rush, der Garde-Kiirasjier
that seinen Steepler zu den führenden
Pferden herangeworsen und ,,Itrarnsta
macht's, Kramfta niacht’5« schrieen init
gewaltigen Stimmen die zeitlicheLJ
weithin wurde der Ruf dernommenÄltoJ
pusliirer wurden die Rennen, popula
rer Rrainsta, Tausende zoan nach den
Höhen von Wettend hinaus und
«Kra1nsta machte-« war ein aefliiael
tes Berliner Wort geworden: bei je
dem Rennen riefen es Hunderte. Tau
sende. Ueberall, wo gespielt wurde« im
Billa:-dfaal, aus der Fleaelrahm wurde
es vernommen, auch in die tbtinderstube
drang es ein; beim Pferdspieln ries’s
der Knabe seinem Sdsielaefiihrten zu.
Der Stern des Gardeliiraffiers fina
aus der Rennbahn zu erbleichen an;
ein Sturz solate dein andern, neue
Männer lamen: v. Sndoiv, v. Dohna.«
v. Lenden-Linden b. Ftöniagmarck
standen an der Spitze der sieareiihen
Herrenreiter, seit Dsssej Jahren lfat die
Führung ein hefsischer Dragoner,
Lieutenant Suercnondt von den 24.
.Draaonern: nur iin vorian Jahre
mußte er vor einem Ziethenhusaren v.
Kahser, die Flaaae streichen. v. Kram
sta reitet auf öffentlichen Rennvlätzen
,-:ur noch aanz selten: das letzte »Mi
slitärwochenblatl« meldet, dafi er mit
der Führuna der stönia5-Ulanen in
IHannover beauftragt sei. Diese amt
,liche Melduna rief ung- die Erinneruna
san das einst fo bekannte aefliiaelte
sWortn »Kramsla macht’"5« Zurück Jm
-Allaemeisnen haben ja die Berliner ge
Ifliiaelten Worte keinen tieferen Sinn:
»aber fiir den Kulturhiitoriler dürfte
ideren Sammsluna doch von Werth sein.
«’denn oft kommt in ihnen treffend und
ruckend das zum Ausdruck, was die
Berliner Volksseele in den unteren und
weiteren Kreisen beweat. »Du almit es
nicht«
—- Höchstens. Käuer ..Schlagen
Sie ohch nicht auf?« —- Verkäufevim
«Nein!« —— Ladenbesitzer: »Höchstens
die Angem«
— Opfer des Berufs-. »Sieh’ mal,
was der junge Rechtsanwalt schon für
seine Platte hat.« —- ,,Das kommt von
den ewigen —- Haarspaltereien!«
Unniorisiilcbea
— Kurz und gut. Schau’ in dich
und hau’ um dich!
—- Aus dem Tagebuch eines Spie
lers. Staten bestimmt den Werth des
Menschen.
—- Jeder Mensch gleicht einem
Werthpapiere, denn der Werth wird
meist von dem Anderen bestimmt
-—- Die Wirthfchaft besorgt das
Weib, das Haue- die Frau und den Ton
die Gemahlin.
—- Die Handlungsireise der Men
schen besteht nicht immer in einer wei
sen Handlung.
—- Liebesschmerz· »Mein Fräulein,
Jtrsenn Sie in mein Herz blicken könnten,
Ihnen würde übel werden«
—— Gemiiiblich Bauer lzu einem
sanderenL ,,Sepp, Du bist a rechter
sLsckJs-!« —- »Geb’, laß mich mit Deinen
LSchmeicheleien in Rub’!« s
F —- Schnell erklärt. Lehrer: »WarumY
Hjeifzen diese Geschirre Porzellan-Ge-’
sschirre, Mar?« — -- Max: »Weil sie so
sleicht entzweiporzeln.«
F — Geniiiiblich Herr lzu einem
kBettler): Kleider soll ich Ihnen schen
ken, ich habe selber keine.« —- Bettler:
»Mir geht’s«g’rad so.«
—- Gui unterschieden »Ist der Herr,
den Du mir eben als so sehr musika
Ilisch vorgestent hast, ausübenvek Musi
l·ker":'« — »Nein, verübender.«
— . . . Er war so geizig, daß er
nnf dem Sterbebett, trotz der Bitten
seiner Freunde, sich weigerte, den letz
ten Seufzer von sich zu geben.
— Aus der Mavpe eines Roman-I
Schsrifistellsrs. . . . Als er allein
war in seinem Bett, blies er das Licht
aus-, um feine verzweifelte Lage nicht
sehen zu müssen.
—. . . Der Mann war vollständig
nackt. —- Er hatte eine Haut, schwarz
triie Ebenholz, krauses Haar, eine
platte Nase und dicte sinnliche Linpe.-——
Er war ein Fliegen «
—-- Auskunft. Radlerin (an einer
Wegkrenzung): »Wohin führen diese
beiden Weges« —- Bauernjunge: »Der
eine führt nach meinem Haufe und der
andere gerade .1uL.«
——— Aug Kultur Walde-nar: »Und
abermal-CI schwöre ich Ihnen, Iofepha,
ewige unlonndelbare Liebe zu·« —
feosephm »Ei, ei, Waldemar, Sie sind
ja der reine Schwörenöiher!« H
---— Mutter Hur Tochter, im ConfeLE
tionsgeschäst): »Don wag ich Dir saget
l
und nimni das blaue Costijm! Da es
am Abend grün scheint, wird man
glauben, Du hättest zwei Kleider.« !
——— Bolsbin »Was tbun die Koh-)
lenhiindler bei Dein warmen Wetter,«,
Linan Papi: »Sie brauchen den?
ganzen Sommer, um« ihre Winter-Ein-;
nahmen zu zählen.« l
——— Modern. Dldvokat feinen schwe
ren Verbrecher in seiner Zelle besu-F
chend): ,,Verzeihung, wenn ich Siec
belästige —- ich wollte mich um Jhrei
Vertheidigung betoerben.«
—- Parirt. Offizier (am Töchter
Pensionat vorübergehend): »Die rei
nen Gänschen!« —- Pensionsfriiulein
iain Fenster, vor dem Ofsizier zurück
fahrend): »Die rc«ne Vogelscheuche!«
—- Grabschrift. tEiner Koketten.)
Du bast mit süßen Blicken
Die Männer stets ergötzt,
Dem Tod allein wollt’«3 alijcken,
Jhn traf Dein Blick zuletzt.
— Zweideutsia. A.: »Seit Ihr Bru
der Radsahrer aeworden ist, lii t er sich
nicht mehr sehen, er lieat wosh ost den
ganzen Taa auf der Landstraße?« —
B.: ,,s5rrathen!«
- Nicht beleidiat. Gast: »Herr.
Wirth, ist es wahr, daß man Sie deni
Ochsenwirtb nennt?«" —-— Wirth: »Ge
wiß, Sie müssen das ja wissen, ich be
wirthe Sie ja schon vier Jahre Inn-VI
i — Das benutzte Sprüchwort. »Und;
jscheint die Sonne noch so schön, einmal!
muß sie unterneh’n«, tröstete sich ein!
ZEinbreclfeL der auf eine recht finstere
Nacht wartet-. (
t — Jm Eifer. Junge Frau (zu ihrerl
»Freundin): » . . . Und was für iheueret
Hiite ich habe! Jch sage Dir, meint
HMann wird von jedem Menschen be-j
mitleidet!« :
; —- Einladung. Frau Amtsrichter
Knifer Ist höflich fijr heute zum Fias
feetränzchen eingeladen. Thema: Frau
Poftfekretär Hörnlr. sDiefelbe ist durch
itlnwohlsem verhindert, zu ko:nmeu.)
I —- Schwaches Gedächtiiifz. Städter:
:»Sei« wann habt Ihr denn die schöne
Ruh im Haufe-Ek« Bau-er (in die
stiiche rufend, zu seiner Frau): »Leni,
wie lang ist es denn her, seit Du limnia
Il)ift"c!«
. — Besoraniß. Zofe (er der Sta
tuettc der Venus von Medici. welche die
Hausfrau eben als Geschenk erhaltentt
»Ab, -—— die Arme sind abasebrochem —
nun wird es wieder heißen, ich hätte
es aetlmn.««
— Kann nicht mit reden. »Wie
lanae sind Sie schon verheirathet?« —
»Ach, eine Ewigkeit, fast drei Jahre.«———
»Drei Jahre sind doch keine Etvsigkeit.«
—- »Sind Sie verheirathet?«——,,Nein.'«
—- ,,Na, dann reden Sie nicht!'«
—- Unter Aerzten. »Ich bin ganz
untröstlich, daf; gerade unter meiner
Behandlung der Minister gestorben
ist.« —- ,,Ach wis, tröste Dich, der
wär’ auch ohne Deine Hülfeleistung ge
ftorben.«
. —- Die Kinder eines »Modernen«.
Besuch: »Warum freut Jht Euch denn
so, Kinder?« —· Der kleine Siegfried:
l»O, Papa hat ein neues Bild vollendet
und da dürfen w:r am Sonntag
rathen, was es vorstellen soll!«
—- Botsichtig. Arzt (zu einem Bas
er): »Sie müssen ein paar Tage hier
in der Stadt bleiben; ich werde Sie
turiren.« -—— Bauer: »Schon recht;
z’wegen dem bin i ja mit dem Kur-trink
timma.«
—- Bedenkliche Empfehlung. Kausa
,,Jst der Hund auch aitdänglich?« —
Verkäuser: »Na, ich sage Ihnen, des
hab’ ich vier Mal verkauft und jedes
mal ist e: wieder zu mir zurückgehen
men!«
—- An der Wieqe des ersten Enlels.
Besuch: »Ja, die Nase hat der Junge
von seinem Vater, den Mund von sei
ner Großmutter! Aber was hat et
denn von Ihnen, Herr Kommerzien
rath?« —-— Großpapa: »Was wird er
haben von mir-Zi! ’«g Geld!«
—— Sie: »Ich nscine doch, Dn soll
test wieder zum Frist-m gehen und Dich
nicht mehr selbst :asiren.«—-——Er: ,,’5·cillt
mir nicht ein —-— ich spar« mir doch eine
MasseGeld jeden Ajtonat.« —- »I·-J, das
schon, aber Fritzchen ist immer dabei,
Hund lernt"5 Fluchen von Dir.«
i Venvendbar: Bäckeraeselle (zu
ieinem istiistwirtlw »Könnte ich bei Ih
Inen vielleicht in Dienst treten?« —
sWirth: »An-zu denn? Sie sind ja Bä
eler.« s-— Bäckeraeselle: ,,Jawohl, aber
zum Wein könnten Sie mich mithe
brauchem ich bin nämlich Mischer.
Auch ein Triumph. Schauspielet
fzum Kollegen, der von seinen Trium
then aus der Gastspielreise erzähli):
,.-Eind Ihnen auch schon ’mal diePferde
Uns-gespannt wordenks —- «Kollege«:
»Nein. Wagen und Pferde hatte ich
nicht.·. aber zwei Mal ist mir das
Belociped gestohlen worden!«
—- Was hilft dir die tausendjährige
Weisheit,
Aus Büchern geschöpft, zum Lauf dei
nes Glücks?
Weit besser dient dir im Leben die
Klugheit —
Die rashe Klugheit des Augenblicks
—— Praktifche Kunst. Die Porträ
tirte: »Aber schau, lieber Mann, der
Herr Maler bit mich ja um mindestens
20 Jahre älter gemacht.« — Der Ehe
nrannt »Das bade ich veranlaßt, mein
Feind, weil Tu dadurch ersparst, Dich
in zwanzig Fahnen wieder malen zu
lassen.«
— Ein Strich durch die Rechnung.
»Ich beabsichtige in meiner Wohnung
zwei Kabirrette in ein Zimmer umge
slalten zu lassen, doch bat mir mein
Hausherr einen Strich durch die Rech
nung gemacht-« —- ,,O, wenn mir der
meinige nur auch einmal einen Strich
durch die Rechnung machen wollte.«
.— Glück im Spiel. »Sie: »Nun,
Herr Siifimanw warum spielen Sie
denn nicht mehr an der Börse?« —- Er:
»Ich tran’ mir nich! Glück im Spiel,
Unglück in der Lieb-el« —— Sie: »Un
sinnl Haben Sie Glück im Spiel, so
kommt das Glück in der Liebe von
selbst!«
—— Großer Unterschied. Die kleine
Minna CTochter des Kerkermeisters):
»Der Gefangene von Nummer 17 bat
mich heute, ich möae ihm ein Veilchen
neben. Soll ich für den armen Men
schen eins ab-vflücken, Papa?« —- Papa
(lacl;-end): »Ach, der meint ein Feilcheu
und kein Veilchen«
—— Der vierbeinige Schüler. Die
Hausfrau: »Na, Riele, Sie waren
doch gestern im» Circus, wie haben Sie
sich denn amiisirt?« — Köchin: »Ganz
famos! Da war ein Pferd, das hat so
schöne Kanststücke gekannt, und das
’wird später gewiß noch viel mehr kön
nen, denn es ist vorläufig man bloß ’II
Schul-Pserd!«
— Eine echte Wirtbin. Zimmer
iVermietherim »Ich lasse des Zimmer
szu dem billigen Preise. weil nebenan
kein Fräulein wohnt, das Klavier
lspielt.« — Frau: »O, das macht nichts,
Einein Stiefsobn, welcher das Zimmer
Ebrwolxnen soll, ist schswerhöeig.« —
tZimmervermietberim »Ja, dann ko
Istet es fünf Mark mehr!«
j —— Zu viel des Guten. Hausfrau:
l,,Marie, ich muß Ihnen kündigen. Jch
chabe anen streng untersagt, Männer
Izu empfangen, und nun kommen min
Idestens vier alle Tage zu Ihnen: ein
liiirassier, ein Schneider, ein Tischler
und der Kommis von drüben!« —
sDienstmädcbem »Aber, gnädige Fran,
lin allen Ebrens Sie wollen mich heira
then!«
I —— Besondere Kennzeichen. Die
illeine Elsa träat ihre Puppe, die zer
ibrochen ist, zur Tlieparatur in eine
IPuppenlliniL Ell-J sie nach einiaerpjeit
wieder erscheint, um ihr Spielzeug av
znbolem fällt es saurer, unter den vie
1len zur tlieparatur abqeaebenen Exem
Lplaren dag- ricbtiae herausznsindem
!,,Wats war denn das-H für eine Ptrppe?«
j-— Elschen (rasci)): »Sie heißt Mar
garetl)e.«·
— Ach so. Gattin: »Ich freue
mich wirklich, wie lebhaft sich unser
Junge siir’5 Schreiben interessirt. Er
isin jeden Tag zwei Stunden dabei.«——
Gatte: »Das ist aber merkwürdig.
Wie hast Du ihn denn dazu bekom
men?« —- Gattin: »Ich habe ihm ge
sagt, er solle mi: aufschreiben, was et
zn seinem Geburtstag haben möchte,
und daran arbeitet er noch jetzt.«
— Eingebildete Größe
So lange die Sonne am Himmel steht.
Gar Mancher bescheiden und demüthig
g( t
Doch wenn die Sonne zum Scheiben
sich schickt,
Und er seinen langen Schatten erblickt,
Da spricht er und wirst sich stolz in die
Brust:
»Wie groß ich bin, Dass-Eh gar nicht
fewu .
Nur dank der sin senken Sonne Schein
Düntt Mancher sich, etwas Großes zu
sein!