Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 14, 1898, Page 2, Image 2

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    »Ur-zeiget und Herolds
»Sotmiagsstati« und
»Reser- imd Gar-impos- - Zei-»
muss-, F
alle drei zusammen um- 82.00;
pro Jahr bei stritte: Voraus-F
bezahlt-nat Abonniri damasis
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den Beuguner
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nnd setzt sie in den Stand, ilren
Zweckbollkominen uerfullen. Hie
fes erleichtert die eschwerden der
Schwangerschast, verkürzt die Zeit
der Wehen und beschleunigt die
Wiederherstellung nach der Geburt
des Kindes. Er verhilft den Frauen
zur Geburt von starken, kräftigeer
Kindern.
He. Sinkt-z Ia
hat Freude in Tausenden von kin
derlosen Hänsern gebracht Einpaar
Dosen desselben bringen oft Glück
feligkeit den liebenden Herzen,
welche sich mich einem Liebling seh
nen. Keine Frau sollte es versän
men, dieses Mittel siir ähnliche Lei
den zu versuchen. Es heilt neun
aus zehn Fällen-. Alle Apothekcn
verkaufen Winc of CaiduL 81.00
die Flasche.
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canlui nahm, waren wir drei Jahre
verheirathen aber hatten noch keine
Kinder. Nenn Monate später hatte
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Rauch- und Frau-Tabak,
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den Wunden naß strömended Ant
— tanntelnd vom Stoffe sank,
dilrre Boden fein Herzdlnt trank.
-Cie its-gen ihn fort and dem Lamptgestld,
WIÆID tobend die Schlacht ibn unt
t«
» - Die wette Wala mit man heran:
»Nun rette sein reden, nun helfe, wer kann!«
We weise Wata schürten das Haupt:
·Dies Leben wird nimmer dem Tode geraubt,
» Es tei denn. daß ibm ein Opfer edracht,
i Ein dreifaches cpfer vor’m Linken der«
Nacht.
Gebt, tagt feiner Schwester, daß ibrem Haupt
Den goidigen Schmuck des Haares sie raubt;
Sagt feiner Braut, daß ihr Edelgestein
Riaglod sie müßte den Göttern weih’n;
Saat seiner Mutter, ed sterbe ihr Sohn,
Vor Nacht iei fein edbendeg Leben entflolkn —
Sie opfre ihm denn ihre rechte Hand-—
Nun eilt-t, ibr Boten, nnd flie i über Land!«
Und als die Wala geendet das ort,
Drei weiße Schweine verließen den Ori.
Der eine flog vor des Schwefterleins Haus,
Und tbränendes Auges tmt sie heraus:
»Ich kann nicht geben mein goldbionded Haar-,
Mein Schatz würde nicht leiden, sein Stolz ed
man-«
Der Andre trat bittend hin vor die Braut,
Doch grollenden Blickes ans den Boten sie
schaut:
-Und wenn ich auch ließe mein tbenres Ge
schmal-,
Jschenta wär’ dennoch dem Tode geweihi!«
Kur Mutter eilte der dritte Schwan,
Zweifelnden Muths hud die Rede er an:
,Deiu Sohn liest im Sterben, krank nnd
wand,
Ihm küßte der Tod den erbleichenden Mund,
Und Niemand sein eddendes Leben bannt,
Es iei denn, du odferst dte rechte Hand-—
Doch nimmer fo schmerzliches Opfer bringt,
Wen hold noch das Band des Lebens ntns
schlingt.«
Und zürnenden Blicks die Mutter stand:
»Was kannst dn noch zweifeln, da ift meine
Hand.
IT ss k«intterli-!se gibt mehr. gibt mein-,
: « let-: Opfer zu bart nnd schwer
Jmn Oerzblni vergieß ich mit inbelitdem
; Laut, .
Wenn den Sohn ich geheilt nnd errettet er
fchnnt.«
Leim kehrte der Schman mit langsamem Fing,
tmde nnd Botschaft an Wnla er trug
Mit dunklem Schleier Zank nieder die Nacht
— Drei Opfer gefordert und eines gebracht.
s Der Mattscheiieustnopt
von Th. Gaul-ern politeilirutenant a. D.
Meine Frau war vor einigen Jahren
J aus dringenden ärztlichen Rath gezwun
gen, ein Soolbad aufzusnrhen, und ba
Jmein Schwiegervater sieh srettndlichst
bereit erlliirte, einen Theil der Kosten
beizusteuern, so reiste sie im Juli mit
Kind und Kegel unter Mitnahnte des
Kindermtidchene nach Bad Flosen bei
Nanntburg an der Saale ab, mich ala
einsamen Strohrnittwer ruriirtlasseno
Ich selbst hatte Kissen totgeschlagen,
aus alter Anhänglichkeit, weil meine
verstorbene Mutter vor vielen Jahren
wiederholt tnit uns Kindern dasselbe
Bad besucht und in der herrlichen Lust
und reizenden Umgebung dort Erholung
und Kräftigung gefunden hatte, und
der Arzt stimmte zu. Leider gestattet-en
meine gerade in jener Zeit sehr um
fangreichen Dienstgeschäfte nicht, sie
öfters zu besuchen, nnd so tain es, daß
ich, abgesehen von der Hin- und Rück
reise, nur zwei Mal während stinf
Wochen nach meiner Familie mich
umsehen lonnte. Und auch die eine
dieser Fahrten war ein Kunststück; ich
brannte einfach eines Sonnabends
durch, ließtnich siir ben äußeren Dienst
von dein mir zur Unterstiitzung und
weiteren Ausbildung zugethetlten jun
gerett, interimistischen Polizeilieute
nant vertreten und gab dem ältesten
Wachtmeister Anweisung, sämmtliche
interne Sachen. die meine Unterschrift
haben mußten, liegen tu lassen, nnd in
dringendent Falle rnir sofort Zu rele
graphiren; in der Nacht vom Sonntag
zum Montag wollte ich wiederkommen »
Meine Frau bewohnte ein hiilischesz
weinumranttes Häuschen in der zliahe
des »5iuche11gartenx,« in welchem als
Hanptveriamnilnngeott der fasset-trin
lenden Tantenivelt jeden :l(’a-.hinittag
iionzert abgehalten wurde-. Ylusxer ihr
deherbergte die kleine Billa noch ein
junges Ehepaar aus Dresden, rnit wel
chem meine Frau aber nicht verkehrte,
da die junge Frau, die sie in dem zur
Villa geharenden Warten fliirlttig len
nen gelernt, ihr nicht sympathisch war.
Ich traf meine Familie bei meiner
Ankunft unt acht Uhr itn Garten beim
Kaisee nnd wurde von den Jungen
rnit einem Freudengehenl empfangen,
das sich noch verstärkte, als ich, nachdem
meine Frau mir iiber ihr Wohloerhnlten
Mittheilung gemacht, ihnen fiir elf Uhr
eine selpaitie nach der Nudeleburg
rnit Mittagessen daselbst nnd siir den
Nachmittagtshoiolade iin Kuchengarten
ankündigte-.
Als wir gegen fiinf Uhr Nachmittags
—die Jungen wieder hoch zu Esel,
während ich meine Frau führte-Den
Rückweg antraten, trafen wir im
»Mordthale, wie mein Aeltester mich
belehrte, einen Herrn nnd eme Dame,
welche grüßten; es waren die Mit
bewohner der Billa. Die Dame,
augenscheinlich iiber die erste Jugend
bliithe hinaus nnd start geschminlt,
war sehr elegant, aber etwasanffallend
gekleidet, und der Herr machte auf mich
mit seinem strapazirten Gesi t und
mit dem qufgezwirdelten s wetzen
Schauer-hart etwa den Eindruck eines
Ottern-iet- s. D. Wenige Minuten
nach dieser Besen-Ums set-h ich auf dem
spärlich-s GIW des sich schlän
feinden schartisen vfest etwas Weißes
re en nnd hob einei ans-heite, angen
scheinst-h eine Hemmnis-tin anf,
III seist ein siibe kne- Mantel-men
befand nivilliiitiich sah ich
«"miei m irr a au, m die
e eben cis-TM Dis-ne sie Man
fchette verloren habe nnd var ins Be
griff umzukehren, um die errfchasten
zu fragen. Warum ich ei n cht that, ist
mir heute noch nicht so recht llar,
genug, ich steckte die Manfchette ein
mit der Absicht, später das Dienstmäd
chen mit meinem Funde zu der Dame
u senden. Mir war von dem Gange
elfr warm geworden und ich ging des
halb, nachdem ich Frau und Jungen
an einem der noch freien Tische im
Kuchengarten untergebracht und die
längst ersehnte Chololade nebst Kuchen
bestellt hatte, in die Wohnung, um
meinen dort zuriickgelaffenen Paletot
zu holen. Da siel mir mein Fund ein
und ich wollte mich desselben ent
ledigen; vorher aber besichtigte ich den
Manfchetteninopf. Der ganz unschein
bare Knopf erwies sich bei nalserer Be
trachtung als ein kleines Kunstwerk.
Die obere Platte war aus gediegenem
Silber, durchbrechen gearbeitet, ähn
lich den hübschen Filigranschmucksachem
welche damals sehr modern waren und
auch heute wieder vielfach von Damen,
namentlich jüngeren Damen, getragen
werden. Dieser Knon aber war jeden
falls das Erzeugnis der kunstgeiibten
Hand eines Juweliers, der mit vielem
Geschmack Blätter und Blümchen in
zierlichem Gewinde aneinandergefiigt
hatte. Jri der Mitte deo Knopfeg aber
befand sich, auf den Spitzen der Silber
blattchen ruhend, ein zierliches Vergiß
meinnicht, das, aus blauen Steinchen
gebildet, in Gold gefaßt war. An der
Seite der Platte bemerkte ich eine
Feder, durch deren Benutzung die
Mechanik, welche den Knopf in der
Manschette festhielt, in Thtitigieit
trat. Das eine der Blättchen am
Rande deo Knopses war beweglich undf
ich uberzeugle mich bald, daß es gleich-;
fatld alo Feder diente. MerlwilrdigSZ
Wie tam ich eigentlich dazu, den so»
simreich und keine-ewng auf den ersten
Bliit benteribaren Mechanik-inne fosort
zu entdecken! Denn ich drückte mit dem
Nagel des rechten Daunteno auf die
Feder und sofort löste sich das Vergiß-;
inetnntcht von den übrigen Silber-»
bliittchen und blieb, eine lleine Leis
nung zeigend, nur durch ein seinesf
Eharnier mit einem derselben verbun-;
den. Jch stihlte eine gewisse Enttiius
schnng-——ich muß mich natnlich in jenem
Augenblicke in einem fast somnambulen
Zustande befunden haben-denn ich
erinnerte mich sofort der niedrigen
Souoenirs, welche in Badeorten viel
fach zu laufen sind und die durch der
artige lleine Oeffnungen die schönsten
Ansichten von besondere bemerkenswer
then zliaturschonheiten gewähren. »Don
nerwetter———« in diesem Augenblicke
öffnete sich die Thiir und meine Frau,
der meine lange Abwesenheit bei so
kurzem Besuche mittlerweile ausgestal
len war, trat herein. Bevor sie noch zu
Worte lotntnen konnte, lant es über
mich wie eine Erleuchtung »Ah,«
sliifterte ich ihr zu, »sieh hier hinein;
nicht wahr, ein Frauenatttlitz'.-« Meine
Frau, auf das Höchste erstaunt über
mein fonderbares Benehmen, fiihrte
erst aus mein nachntaliges Drangen
den Manschettenlnopf zum Auge, indem
sie ihn gegen das Licht hielt, und sah
ntich gleich darauf, die Hand mit dem
Knon sinlen lassend, ordentlich er
schrocken an. Ich selbst nahtn nun den
Knopf und meine Ahnung hatte mich
nicht getäuscht —- ich erblickte ein-bild
fchönees, fchwarzhaarigee, blauaugigee
Madchenantl itz!
Jn fliegenocr Eile verstöndigte ich
meine Frau, ihr vor Allein einschen
fend, sich vor Nientandent, namentlich
vor ihren Hauebewohnern nicht, falle
diese Nachfrage halten sollten, nierlen
zu lassen, daß ich die Manfchette mit
dem ttnops gefunden! Mit vieler
Mühe und erst nachdem ich meiner
Frau Alles, was mir vorher wie ein
Mühlrad im Kopfe herangegangen und
das ietzt immer sestere Gestalt annahm,
turt mitgetheilt, gelang ed mir, sie zu
überzeugen, daß mein Verlangen durch
aus nothwendig war, und sie gefügig
zu machen. .
Zuerst wollte ich gleich mit dem
nächsten Zuge nach Berlin zuriick, aber
der tsiedanle, meiner Frau nnd den
Jungen die lurre Freude ganz zu ver
derben, nnd die Erwägung, daß ein
kurzer Iluiichud nichts verderbe, meine
schnelle Abreise aber vielleicht Verdacht
errveden lautre, hielt mich zurrick.
Kaum hatte ich mit meiner Frau im
Kuchengarten del den Jungen wieder
Platz genommen, als das junge Che
vaar, unsere Hausgenossen, ebenfalls
im Garten erschienen, seine Blicke wie
suchend umher-schweifen ließ und dann
an unserem Tische vorliberging. Der
Herr sah mich scharf, wie fragend nn,
wag ich, während meine Frau aus
Berlegcnheit dem Jüngsten einen
nicht vorhandenen Chokoladenbart ad
rrsischte, dadurch erwiderte, daß ich mich,
artig grüßend, ruhig erhob; halten die
Herrschaften uns vorhin doch zuerst ge
grüßt.
Drei Jahre etwa vor diesem Bor
salle war bei einem Juwelier am
Spittelnrarlt in Berlin ein großer
Einbruch verübt worden. Die Verdre
cher-—die Spuren wiesen auf zwei-—
hatten sich am Abend in das Haus ein
schließen lassen, hatten die über dem
schneller-laden liegende Wohnung,
deren Inhaber verreist waren, durch
Dietriche gsdssnet, hatten dicht am
Fenster den Fußboden durchlno en, sich
an einem am Fensterkreuz de entgien
Gurt durch vieles Loch in den Laden
hinndgelassen nnd neben einer nicht
unbedeutenden Geldwert-e Illes m
ihnen an Edelstelnen nnd san gern
Geschmeide ist die Muse fiel, sitt s
nennten Dann set-Beide nahen
anrer nle dein ern-e tn die Wus
i
E eben an dein Gurt wieder hinauf etlet
tert nnd hatten, nachdem am s argen
das Haus geöffnet worden, ein,eln nnd
unangefochten das Haue verlassen.
Von dem ganzen Raube, der nach An
gabe und nach Aueweie der Bücher des
Bestohlenen inllusive des baaren Gel
des mehr als siebzigtausend Mark be
trug, war nichts wieder zum Frschein
gekommen, trotzdem die Poliz Him
mel und Hölle in Bewegung gesetzt
und das Verzeichniß der Schmucksacheni
überall hin bekannt gegeben hatte.
Unter den geraubten Kleinodien hat
ten sich auch ein Paar silberne Man
schettenlnbpse in getriebener Arbeit be
funden, welche der Juwelier sich selbst
angefertigt und welche das lunstvoll
gemalte Bild seiner Braut, en time
aus dem einen, en pronl aus dem ande
ren, enthielten.
Die Bekanntmachung, welche natur-.
lich auch an sämmtliche Reviere gelangtj
war, war beim genaueren Ansehen des;
von mir am Fuße der Nudeleburg ge-«
sundeuen Manschettenlnopseg zuerst
wie ein Traumbild, dann immer deut
licher vor meinem Geiste ausgetaucht.
Gleich nach dem Einbrnch war der
Verdacht aus einen jungen Mann gesal
len, der bei dem Juwelier früher Lehr
ling gewesen war, der also in dem
Laden genau Bescheid wußte, und der
dann ohne nachwerslichen Erwerb der
Liebhaber eines jungen Mädchens ge
worden war, welche, als Freundin
eines schon angesahrten Lebemanned,
ebenfalls am Spittelmarkte eine ele
gante Wohnung inne hatte. Die ein
gehendsten Ermittelungen waren aber
erfolglos geblieben und der Verhaftetes
hatte entlassen werden müssen. Als
dann der Freund jener jungen Dame
bald daraus gestorben, stellte sich her-f
ans, daß er ihr ein nicht nnbedeutendee
Legal ausgesetzt hatte, welche-Z sie in!
den Stand setzte, ihren Liebhaber zu
leirathen. ;
Bei meiner Rückkehr nach Berlin,
woselbst ich Alles in« bester Ordnung
sand, da Niemand meine Abwesenheit
bemerkt, tvar mein erster Gang zum
Juwelier; er erkannte den Knopf auf
den ersten Blick als den seinigen! Der
Herr gerieth in eine ungeheure Ans
regung, steckte eine bedeutende Summe
Gelde-Z zu sich und wiire am liebsten
gleich nach Zinsen gefahren, utn dett
das Ehepaar, von welchem die Dame
nach meiner Annahme die Manschette
mit dem iinops verloren hatte, ver
haften zu lassen. Ich goß aber ge
niigend Wasser in seinen Wein, so daß
er sich beruhigte, nahm ihn aber, schon
deshalb, damit er keine Dummheit
machen sollte, mit zu dem Herrn Poli
Zeirrasidentem dem ich ver allen Tin
gen, unter Preisgebung meines thie
heimnisses des wilden Urlaubs, Vor
trag halten mußte. Der Präsident
legte nun schmunielnd die ganze Ange
legenheit in meine Hand und gab mir
ans unbestimmte Zeit Urlaub. Soiott»
nachdem ich den hohen Herrn verlassen,
gab ich aus dem Haupttelegraphenamt
je eine Staatsdepesche an die Polizei
behörde in Nanmbutg und diejenige in
Kissen auf. Eritere ersuchte ich unter
genauer Beschreibung des mit ver
diichtigen Ehr-parieren den Bahnhas ges
nau observiren und, falls dasselbe ab
reisen sollte, einen gewiegten Be
amten, in Einil natürlich, unauffällig
mit dem gleichen Zuge reisen zu las
sen, damit dasselbe une nicht verschwin
den lönne. Letztere erhielt eine ähnliche
Anweisung mit der Ausdehnung, sedr
Abreise der betreffenden Herrschaften,
deren Wohnung ich natürlich genau
angab, auch einen Aueflug zu Wagen,
libertvachen zu lassen. Dann begab ich
mich zum Oberftaateanwalt, demselben
Meldung von dem Verfalle, meinem
Verdacht und den von mir bisher unter
nommenen Schritten zu machen. Len
tere fanden durchaus die Billigung dee
genannten Herrn und ich erhielt eine
ossene Ordre zur eventuellen Ver
haftung des Ehepaared K.-—den Namen
feines ehemaligen Lehrlinge hatte der
Zuwelier nicht vergessen, du sich sein
Verdacht stets aus ihn gerichtet hielt
und ein dringendes Ersuchen an sämmt
liche zustandige Behörden, mich bei den
mir ersordertich erscheinenden Reiher
cheggu unterstützen.
Mit dem nachften Zuge, Montagsj
Nachmittag- dawpste inz, Von deth
Jutveliee nnd dem itrintinalichulzntatth
meines Reuters begleitet, wieder gens
Rosen; dad heißt, ich stieg vorher inl
Tllauntbum into nnd ließ, nachdem ich;
hier erfahren, daß das Eise-paar deni
dortigen Balsnlws nicht passtrt hatte»l
meine assette Lebte von dem dottigenjl
Herrn Staatsanwalt visiren. Tannk
erst suksten wir weiter nach sie-sein Aus-,
dein dortigen Polizeiamt, woselbst
natürlich die Liste der Rurgaste vorlag,
erfuhr ich zu meiner nicht geringen
Verbliissnng, daß das Ehepaar, welches
ich in einem so schlimmen Verdacht
hatte, gar nicht si. hieß, sondern einen
ganz anderen Namen trug. Ich war
wie zerschmettert; hatte ich mir doch
Alles so schön usatnmengereimt und
zurechtgelegtl amn war ich aber in
dem Hom, in welchem während mei
ner Dienstgange der Jutvelier mit
meinem Schutzmann hinter der Flasche
schon ein kleines Siegesiest feierte,
angelangt nnd hatte dem iiegetlsrahen
Herrn die traurige Kunde gebracht,
als derselbe wie von der Tatar-let ge
wchen anssprang, mit einem Ruck Fla
chen und Gläser vom Tische lippte und
mit Stettin-stimme Champagner be
icht; sein verstoisener Lehrling hatte
nämlich einen Stiefpater nnd hieß
»I. genannt-St l« Unter dieietn les
ierett Namen hatte er lich in die Anr
li sie eintragen lassen mi- wohnte richtig
insbesfetden Mita, in welcher meine
—- -- -a-.·.Ik’5’-·I
Frau mit den Kindern ihr Heim aufge
schlagen hatte
Am Dienstag friih acht Uhr traf ich
abermals zum Besuche bei meiner
Frau ein Dieselbe war darauf vorbe
reitet nnd hatte die Jungen mit dein
Mädchen ichon um sieben Uhr früh nach
der Saline gesandt) und nachdem ich
iic, die den ganzen vorangegangenen
Tag und auch die Nacht in großer Anf
regnng verbracht, beruhigt hatte, klin
gelte ich bei dem augenscheinlich völlig
abnnngelosen Ehepaare. Gleich darauf
öffnete mir die iungc Frau, welcke
eine elegante Morgentoilette trug, die
Thür, wahrend der Herr Gemahl, Zum
Auegehen geriistet, mitten im Zimmer
stand. Nachdem ich mich, ohne natürlich
meinen Amtscharalter zu nennen, vor
gestellt, erzählte ich von meinem Funde
am Sonntag Vormittag, od die gnä
dige Frau die Manschette, deren Zinon
gewiß ein theures Andenken sei, viel
leicht verloren habe, ich habe ant Sonn
tage, von dem Geplauder der Jungen
adgetentt, meines Fundes völlig ver
gefsen; dabei war ich an eines der nach
der Straße zu gelegenen Fenster dett
Wohngemached getreten, damit der
Knopf auch genau betrachtet werden
tonnte. Mit einent Freudensehrei und
wie mit Blut übergossen streckte die
Dame ihre Hand aus, den linon ist
Empfang zu nehmen, als der Ehemonn
plötzlicherbleichte und mit einein unter
drückten Fluche vorn Fenster in die
Mitte des Zimmero zuriicktvich Den
Grund zu diesem offenbaren Erschrecken
gab der Juwelier ad, der, wie ver
abredet, eine sViertelstunde nach mir
das Hotel verlassen hatte nnd vor der
Billa auf dettt Trottoir aufgetaucht
war.
Beide hatten sich sofort erlannt und
der junge Mann wußte, noch ehe ich
ihm meine Legitimation gezeigt nnd
noch ehe der Juwelier mit dein Schutz
mann bei ihm eintrat, dasz er verloren
war
Die Frau-sie war wirklich senee
junge Mädchen mit dein weiten Herzen
—sas3te sich zuerst. Sie holte ohne
Weiteres den anderen sinon herbei und
gab, ohne eine Miene zu verziehen, an,
daß sie den unbedeutenden Schmuck-H
gegenstand seinerzeit von ihrem »Oui«
tel,« den sie nachher beerbt, zum Gesl
schenl erhalten habe. Aber der Juwe-»
lier erkannte als tundiger Geschäwa
niann die Brillantohrringe, welche ins
dent rosigen Lhrlavrchen der Schönen
funkelten auch wenn die iiassung etwa«
gelindert war, ebenfalls als sein ihm!
damals gestohlened Eigenthum und ich!
nahm daher feinen Anstand, das Ehe-.
paar für verhaftet zu ertlaren «
Nach dein ersten Jlufhransen folgt-Ins
Beide, nachdem sie ihre Rechn: eng lie
glichen, ohne jedes Aufsehen zum
Bahnhofe Vorher hatte ich natürlich
das Einpatien der Sachen til-erwacht,
die Taschen des Herrn leeren lassen
und die Neiietürde und -.ilofser mittelst
meines Siegelringees verwahrt·
llnt ein llhr keiften wirsllleniit ein
ander-ich kennte meiner Frau nur
einen flüchtigen itusz zum Abschied
geben, die Jungen hatte ich gar nicht
gesehen——nach Berlin ad. Der Unter
suchungericljter behielt die Herrschaften
in Haft und nach langen-in Leugnen
und nachdem nechntehrere andere, eben
fallo aus dem Einbruth herrührende
Schinutkgegenstünde in ihrer Villa dei
Dresden ge«unden worden waren, legte
der Mann ein offenes lsieftiindnisz alt
Ter Jrnuelier erhielt etwa die
Hälfte der ihm damals entwettdelen
Schatzes zurück, da die Frau an dem
Eindruch nicht betheiligt war und auclf
nicht der Hehlerei überführt werden
konnte, sondern gänzlich freigesprochen
werden mußte-.
Mir hatte die Fiösener Badereife die
vor vielen Jahren von dem Juwelier
auf die Ermittelnng der Einbrecher
ausgesetzte ziemlich bedeutende Beloh
nung eingebracht, die ich auch schließ
lich annahm, da der Fielnel, dem die
selbe sonst iugesallen ware, mehr Getd
hatte als ich. Ein paar prüchtige Bril
lantohrringe——aber nicht diejenigen,
welche die Frau des Cinbrechers getra
gen—trllgt meine Frau heute noch ale
Angebinde des übergltlcklichen danldaren
Juweliers.
Co ist schwer verständlich, wie ein
Mensch, der bei dein Einbruch selbst,
sowie bei dem Verwischen jeglicher
Spur so ungemein scharfsinnig und
vorsichtig gehandelt hatte, so dumm
fein konnte, die Manschettenlnilufe, die
doch feinen reellen Werth repräsentir
ten, dagegen aber leicht zum Verräther
werden lon::ten, nicht zu vernichten,
sondern sie seiner Frau zu schenken!
Aber die Tummheiten find glücklicher
Weise eigene dazu da, daß sie gemacht
werden.
Seitfslnn Eis ist bekannt, das; die
Unterbedienfteten des Vatikanes mit
den alten sciudnngestncken des Papste-e
Pius des tiicunten einen ichwunghaiten
Handel trieben. Eines Tages empfing
der Papst eine vornehme französische
Danie in Liudienz, die sich zu den
Füßen Sr. Heiligieit warf und ihm in
beredten Warten iiire Dankbarkeit aus
dkiickie, daß iie durch ihn Geinndnng
wiederetlangt italie. »Wie spi-« fragte
der Papst. »Nun, ich gelangte in den
Besitz einer Sacke, die Ew. Heiligkeit
getragen,« versetzte die Dame, «zo
das Ainulet auf meinen tranken Fug
und wurde ioiort geinnd.«—— »Ma
dame,« ertiaete der Papst, ohne ein iro
niiches Lächeln unterdrücken zu können,
«Sie halfen in ver That ein merkwür
diges Glück-; eine von meinen Socken
hat Sie geheilt, während ich, ver its
täglich zwei Paar trage, meine Gicht
nicht los werden innn.«
Ost-« Os, - .- - - -«' · ·
I Neue Diamant-tue tu Traum-h
I lleber die neuentdeckte Diamant
mine in Tranimaal wird der Zeitschrift
»Selence« in New York von denkst
I lannten, in Transvaal mellenden ass .
zritanifctjen Geologen Beckek einige
Nähere geschrieben Der Diamantens
Efundory dessen Entdeckung am 12·»
. September v. J. det Geologifche
I lslesellschaft in Johannes-thing von Dr
Tavid III-over zuerst mitgetheilt wurde,
-liegt etwa Imo englische Meilen von
den berühmten Diamantenfeldem von
- llitnbcklen nnd Jagetsfontctn entfernt,
:die Entfernung von der Hauptstad
f
Pretoria beträgt 20 englische Meilen.
Die nächste Bahnstation ist nur eine
englische Meile entfernt, ed ist Meine
ein Ort an der nach der Demgemng
siihrenden Eisenbahn· Das Mutter
gestein der Diamanten bildet eine .
Hügel in der Kette von Magaliesbttrgs
uttd wird von den Geologen ais Set
ventinbreccie bezeichnet, ed ist dem Ge
stein von Fiintbertev ähnlich und wie»
dieses wahrscheinlich vnlianischerwixf ;
tue Die kleine Fläche, die von dreiecki
Gestein bedeckt wird, mißt Mo mal
250 Fuß und muß noch genauer unter-«
sucht werden« Das Gestein ist weniger
zersetzt als das von Flimberleh5 der
lose Boden, der hier gelb gesiirbt ist,
reicht nur bis sttnf Fuß tief, während
das blaue Zetsegungeuroduit des Hirn
berlito iibek 100 Fuß unter die Ober-—
sliiche geht. Seit der Entdeckung bis .
zum 2». September waren nur zehn
Lasten tzu je 16 Knbiisusz) von dem
Gestein verwaschen, hatten jedoch be
reite 23 Tintnanten geliefert. Einer «
davon hatte 23 Karat, ein anderer 16. J
Der letztere war nur ein Bruchstiick von i
einein großeren Kristall, der aber nicht
gesunden wurde. Der Diamantengehalt .
im Verhältniss zur Menge des verarbei
teten Gesteins scheint darnach sehr be
deutend zu sein uttd die Aussichten
sind, wenn matt aus diesem kleinen
Anfang einen Schluß tiehen darf, glitt
s stig, jedoch scheint die Verarbeitung des
Gesteine verhaltnifnnaßig mühevoll und
»zeittaubend zu sein-. Granatem Gra
phit, Olivin und andere Mineralien
sollen neben den Diamanten itn lieber
» slnß vorhanden sein. Matt hofft noch
andere Diamantentager in der Nach
barschaft zu finden. Das Gestein wird »
jedenfalls zur palaozoiichen Epoche-der
Erdgeschichte ztt rechnen sein«-Dies
ist also der erste beglattbiaec sinnd von
Diantonlen itt der sitdafrilattischen
Reunblit Jm Jahr-: listig sollen ttvar
noch Diamanten in goldhaltigen ErZen
bei stierledotp im sndlichen Transvaal
gesunden worden sein, jedoch weiß man
darf-her ttichto Weitere-tu als daß etwa
Ltl ileine, griinliclxe Steine gefunden«
tvutden, die siir Dtamanten gehalten
wurden, jedoch ist ein Jrrthum nicht
ausgeschlossen. Erz muß der weitere
Erfolg dir Tiantantenauebeute erst ab
gemattet werden, unt so mehr, ald die
nordlirhslen sDintnanlensundpliitze im
benachbarten Lrattseszreistaat keine be
sondere Bedeutung erlangt haben.
Jagerosottteim der einzige wichtige
Diatnantenort im Freisinni, liegt ver
hiiltniszntiißig weit von dein neuen Lager
entfernt.
Die Zittenderrliifttiralem
Der gesungene Liooterttann der ,,Fidu
ein« erzählt im »Neveil du Maroc«
liber die Sitten der Riipiratent Jeder
Mann hat zahlreiche Frauen, jede Frau
hat ihre Hutte in der dem Gemahl ge
hörigen Untzauttung, Und dieser wech
lelt seine Hütte jeden Tag. Jede Fa
tnilie ist ein kleiner Stamm und jeder
Stamm ltat unt so größeren Werth, je
zahlreicher- seine männlichen Mitglie
der find. Wie viel Sohne tttan hat, fo
viel Gen-ehre besitzt man. Diese Zahl
reiche Nachlomntenschast loslet nicht
viel, weil matt atn Nis iehr genügsam
ist. Die Frauen arbeiten; man sieht
niemals die Männer arbeiten. Diese
gehen mit der Flinle aus: sie jagen,
fischen, aber bedauert nicht dao Land.
Mit Saat nnd Ernte beschäftigen sie
sich jährlich in zwei Monaten, auch
hier verrichten die Frauen die gröbstett
Arbeiten. Dagegen sind die Frauen
zu gewissen, sonst ihrem Geschlecht
eigenthiitnlichen Arbeiten, wie lzum
Beispiel zum Fischen, völlig unfähig.
Wenn eine Frau einen Riß in ihrem
Hemde, ihrem toollenen Mantel hat,
bringt sie die Kleidungsstiicke ihrem
Manne, daß er sie sliele. Auch die
Männer führen am Abend jene schönen
Stickereien aus, die matt oft atts den
wollenen Hemden und dent Burnud ded
Nif bewundert.
tercbse oder-Enten? Im
Guts von Mexito sinnst man eine huchst
merkwürdige Spezies »von- sirebseik
Jede dieser Crustaceen soll ans der
Niickseite seineoPanzerct die Zeichnung
eines Fraucngesichtes zeigen. Dieser
sehr regelmaszig gezeichnete Fraucntopf
nimmt sich aus dem Nticken der Thiere
sehe gcaziös ans nnd ist aus jedem
itsebse sast immer der gleiche-. Durch »
den Fang einer solchen Entstacee ver- s
schassen sich, wie amerikanische Zeitun
gen berichten, die Fischer zu gleicher
Seitfeinen Kunstgegenstand und eine .
pei e.
Auegepltindert wurde der
Bei tsn h os Saint - AubiniOssrands »
vtlle, Frankreich. Der Bonnhof ist in s«
der Zeit von Mitternacht bis stins Uhr
Mot eni von Menschen verlassen, wel- !
chen mstand Spiytntben nennt-ten, ins
ds- Geböttde einzubrechen, die Schlös
er der Lassen nnd aller Mut-et gewalt· .
am zu ttssnen und, außer detn Bank-J
stand in Vöhe von etwa 100 France ,
sites, was nicht ntets und negetset
sic, mit sich spanischen-n . %*&.L
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