Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, January 14, 1898, Sonntags-Blatt., Image 16

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    Friede.
Eine AltejunaferwGefchichtr. Von
Anna Gräfin Pongracz.
il. Fortsetzuna.,
Auch heut« warf sie einen flüchtigen
grüßenden Blick nach der hohen, stei
nernen Freundin, während das Rou
leau herabrolltr. Dann übertam sie
wieder die ganze, mächtige Emfindung
ihres Glücks. Still schloß sie das
Fenster und begab sich, von dieser
Glücksem findung getragen, heiter an
ihre mülz elige Beschäftigung. Hie und
da war thr, als tlänge Zigeuner - Mu
t an ihr Ohr, -— die Musik, die Gen
a je t in der «Hungiria« beim Sou
r hdriez sie schaute dann wohl einen
ugenblick träumend vor sich hin, ar
beitete aber gleich wieder pflichtgetreu
weiter. Morgen würde sie ihn ja wie
dersehen, und übermorgen, und alleTa-—
ge! Und bald, — hatte er gesagt, —
ipjirden sie für immer ganz desammrn
ern.
L E I
Am nächsten Sonntag machte Lente
sich des Morgens auf, um jene zwei
åimrner in Augenschein zu nehmen. —
ie ging allein: Geyfa tonnte immer
nicht abtornmen, wenn«·nian aber noch
länlfer zögerte, so würde die Wohnung
die eicht anderweitig vergeben. Deg
halb hatte Geysa Les-le gebeten, erst
allein nachzusehen, ob es überhaupt et
was damit sei, dann werde er sich je
denfalls in den allernächsten Tagen frei
machen, um mit ihr nochmals hinzuge
Tshen und abzuschließen.
Als Lente die Treppe in dem frem:
den Hause hinausging, begegnete ihr
eine Amme mit einem Kinde auf den
Armen, das- in zierlichen Decken gehüllt
war. Lente blieb stehen; sie konnte
schwer an einem Kinde vorübergehen,
ohne stehen zu bleiben, und dieses hier
war so reizend. »Wie alt ist eg?« frag
te sie die Amme, der die Bewunderung
des jungen Mädchens sichtlich schmei
chelte.
»Drei Monate!'«
»Erst!« Lente warf noch einen Blick
aus das kleine, rosiae Geschöpf und
schritt dann, freundlich grüßend, wei
er ihrem Ziele zu. Die Wohnung ge
fiel ihr ausnehmend gut: welch ein
liicklicher Zufall, daß sie sie entdeckt
åatttz und daß de: Preis stimmteTTie
iiche mußte man tünchen lassen, im
iihri n war alles nett und rein. Die
Aus icht von den Fenstern auf die Do
nau hinaus entzii te Lente und würde
Geyfa entzücken. Und wie groß und
hell die Zimmer waren! Jn Gedanken
begann Lente sie einzurichten Ob al
les gut Platz haben würde? Dort, im
Hintergrunde wäre ein geschütztegWiw
kelchen für die Wiege, dachte sie plötzlich
und erröthete im nächsten Moment ries,
obwohl sie sich ganz allein befand, denn
die Hausbeforgerim die ihr die leerste
hende Wohnunkg geöffnet hatte, saß in
der Küche war en auf einer alten Kr
e —- -- ;
Es war sonderbar: Wenn Lente sich
die Zukunft ausmalte, übersprang ihre
Phantasie stets eine Stufe: sie dachte
sich immer als Mutter. Kam das da
her, weil sie viel Liche zu Kindern ge
habt hattet Sie war nicht ohne Nei
gung fiir den Beruf Lehrerin amor
ken. Aber dreißig fremden Kindern
Lesen und Schreiben beizubringen
und sie außer den Unterrichtsftunden
nicht zu sehen, das war nicht das
Wichtige Wie anders, ein Kind im
mer um sich zu haben, es sein eigen
nennen, ihm alles zu sein, wenig
s, so lange es noch klein ist: Hort
und Schutz und Vorsehung, so weit
dies in menschlicher Macht liegt. 1
Lenke ging in die Küche zuriick und
Este der Haushesorgerim daß sie
· gftens übermorgen bestimmten Be
chetd drin-gen würde. Nun wohl, so
r e könne gewartet werden, meinte
die rau, die das junge Mädchen nicht
ohne Sympathie betrachtete; aber Sän
nicht, denn es hätten schon ver-f
Ekel-sent andere heute auch Gefallen an
Mung gefunden. ;
Lenke beeilte sich heim-zukommen;
see tte sich über die Zeit aufgehrlten,i
ei chlug zwölf Uhr. Schon im Bor
irnmer hiirte sie fremde Stimmen aus
r Whe reingem das mußten
. Oeysckö Verwandte sein. Dann war
u auch da! Eben erklang auch sein
Lachen, sein liebes, fröhliches Lachents
« Rasch und freudig öffnete sie die Thür
und trat ein. i
Das erste, was sie erblickte, war«
Oekszi. die in ihrem gewöhnlichen,!
n.it Flecken aller Art befäelen Schlaf
trcke, der noch dazu nachlässizq zuge
bskpft war, in einem Lebnituhle lag,
—ein unangenehmeg Wunder, das die
Neugier-de vollbracht haben niußte.Auf
dem Sopba saß Bei-tha, fo steif, als
he sie ein Lineal geschluclt, und ne
iht eine sehr elegante, noch recht
Isgendliche Dame Dann kam der
leim, weißbaatiae Curial-Richte:,
dem man seine neue Würde von wei
tem ansah, und kann ein blühende-z
Esparzbraunez scht zierlich gekleide
, junges Fräulein, mit dunkeln, et
was blitzendem neugierian Augen, ne
ben dem Geysa gesessen hatte, der bei
Denkst Eintritt aufaesprungen war
Fa fee nun der Gesellschaft zugeführt
e. !
« Alle mit Ausnahme der beiden Tan
ten erhoben sich. Die Frau Eurial
Richtet küßte Lenle freundlich auf die
Stim, Mrisla auf feine beiden Wan
gen, W sie aber eigentlich die g
Ien nur so hinhielt der Guttat-M
der schütle ihr die sind indem er
M ziemlich Miit benach
e. Etwatjannalteehett,dem
. das erlaubt ein mußte.
! M ett M ein W blieb
i,..:«stee W
Man nahm wieder Plat; ein et
was mähseliges Gespräch das nickt
recht fort wo-.llte kam in Gan. Die
Frau Eurial- Richter hatte da im
net dasselbe liebenswürdige Lächeln
auf den Lippen, der Herr Quid-Rich
ter ireuzte die hönde über dem golde
nen Kropf seines Stockes und schaute
cnhaltend darauf nieder, als suche eri
ängstlich zu vermeiden, daß sein Blicks
tie neben ihm sitzende Oerszi streife,—
er hielt pedantisch auf Reiniichkeit,——
urd Marista s Augen wurden immer
großer und immer neu-gierigen Die
ist ja alt!« hatte die Achtzehnjiihrige
frfort beim ersten Anblick der Achtund
znanzigjährigen gedacht, und diese
Entdeckung kam ihr gar zu merkwür
dig vor Gehfas Braut ein so un
jurges Mädchen! Konte man sich das
vuftellen? Geyfa war so jung und so
lustig! i
Lente hatte den Verwandten ihres
Biäutiaams herzlich entqeaen zu korn
n.en gedacht es wäre ihr dies natür-;
lich gewesen. Aber sie brachte es blon
zu der gesellschaftlichen Liebenswijr-t
dir-kein die ihre Wohlerzoaenheit in»
diesem Falle von ihr forderte. Es blie-«
ben für sie Gensa’s Verwandte, —
aber sie würde diesen Menschen nieI
riikser kommen, das wußte sie nun. EZ
bniihrte sie fast verwunderlich, Gehsa
so vertraut mit ihnen zu sehen I
Das Peiulicbste war ihr seine Be
sangenheit, die er nicht ganz zu ver
bergen vermochte. Er that ihr leiLH
und sie machte sich Vorwärfe, daß sie
nicht besser vorgesorgt hatte, um ihm
wenigstens die Verlegenkrit über
Oerszks Erscheinung zu ersparen.
Sie ahnte nicht, daß ihn in diesem
Augenblicke ganz anderes beschäftigte
Wenn er auch nicht dasselbe dachte, wie
LJicrista ——- neben deren fast noch
tnospenhafter Jugend fiel es auch ihm
auf, daß Lente eigentlich verbliiht sei.
Ten Jahren nach war sie wohl nicht
alt. — aber Kummer und Nachtm
bsit und geplagte Tage und rie jahre
lange, guälende Ungewißheit über die
Zukunft ihrer Liebe, — die wollten
arch gezählt sein. Gestern, da er in
der Dämmerung die Spuren, die alles
dies zurückgelassen hatte ,nicht sah, da
rührte ihn die Erinnerung daran,heute
bedrückte sie ihn. Lente war schöner
als Marista, das sagte er sich auch
jetzt, da er sie beisammen sah; aber
frisch wie diese, war tsie nicht!
Die Visite währte nicht sehr lange
Man verabredete fiir den Nachmittag
eine Fahrt nach der Margarethe n- Jn- «
sel, an der Lente theilnehmen sollte,
und dann brachen die Herrschaften auf.
Gchsa begleitete seine Verwandten, um«
nrch einen Besuch mit ihnen zu ma-Z
chen; nach dern Essen würde er Lente
abbolen
Vor dem Hause hielt der Fiater. der
tie Gesellschaft nach Pest zurückzubrin
gen hastr. Das Gespräch wurde im
ner noch gezwungener. als die Vier im
Wagen saßen: die Eltern irn Fond,
then gegenüber Mariäta und Geysa.
Der Curialrichter zeigte den Seinen
im Vorbeifahren verschiedene Verein-Z
drrungen, die das Stadtbild in den
letzten Jahren, — den Jak: ren eines
mächtigen Aufschwunges, ——— erfahrent
batte und stellte hie und da eine Fragek
an den Neffen, der alle diese Jahre eint
Brwohner der Hauptstadt gewesen ist.
Marista blickte aufmerksam umher·
und lachte alle Augenblicke laut auf,«
weil sie im Straßentreiben bald Dies,
bald jenes entdeckte. was sie komisch;
sar.d, oder auch nur· weil sie, wie alle
user-nöthig sorglosen jungen Mens
schen überhaupt gern lachte und dazu
nicht erst einen wirklichen Anlaß sie-J
braucht. (
» Sie sah dabei allemal nach Geysa.
ais erwartete ste, daß et mitlachen
wurde Zu anderer Zeit wäre es ganz
sicher geschehen; aber in diesem Au
genblicke zeigte er eine zerstreute, zusi
getnöpfte Miene. Er befand sich in«
einer sehr schlechten Stinimun nagt
trer tIhn dieses lustige Lachen s rinlich
reiz
s Von Lentes Tanten wurde gar
nickt-t, von ihr selbst nur sehr wenig ge
Lsprrchen »Sie ist sehr lieb, —- sie
Muß trübe Tage durchgemacht habe heul«
s—'rat war so ziemlich alles. Gehsa
hätte seine Braut von den Verwandten
rn warm und rückhaltlos loben ge
setz wssie verdiente es doch! Er hätte
Fetvii rrscht, daß man ihm gratultrt,
hm iv recht hetziich prophezeit hätt-.
, er an ihrerSerte lebt glücklich
i Erden würde. Davon war nun teine
Mk.
l
»Sie kennen sie nicht näher«, sagtes
Her sich; »«sie kennen sich nicht so, wie ichs
sie kenne.«
l Dennoch lag noch ein Schatten aus
seinen Zügen, als er uni drei Uhr kam,
,Lei.le abzuholeri.
) Sie sah den Schatten; sie war
lschon seit Vormittag nicht mehr froh.
’Bertha’s Bosheiten, denen fie wah
)rei.d des Essens ausgesetzt gewesen,
Ldie hatten nichts zu sagen; aber das
lHerz lag ilir schwer wie Blei in der
)Brirst, —- sie wußte selbst nicht recht
war-mai
Mechanisch hatte sie sich geschmückt
fiir den Ausslug, hatte ihr hübschestes
IKleid angelegt, das sominerliche hell
bloue Kleid, das Geysa an ilyr liebte,
m d dabei im Spiegel die Bemerkung
macht, daß sie bleich und matt aus
ehc, und dami» daran gedacht, daß
das neben Mariska doppelt ausfallen
Iwiim Aber si- ivak schau. ais Geysa
sich mii ibr verlobte, nicht mehr a t-(
gehn Jahr alt gewesen und hatte i nis
rch gefallen! Und wie osst batte er ihrs
either ges i,· daß sie schön sei, undi
asi er ihre einen Züge ilber alles sehrI
lieblich fände. Also, was sollten denn»
diese dummen Gedanken! Wenn sie ex
tücklich sein würde, gern glücklich u !
st. wärt-e ri- aus noch ein-ai·
frisch und blühend werden «- weht
vielleicht. cis sie es se gewesen. Wie
viele blühend schöne Frauen von drei
ßiq, von weiunddreißig Jahren iedt
es, auch ie würde so werden, iebe
nnd Glück würden sie dazu machen.
Sie wußte es, —-— bestimmt wußte sie
es. Sie fühlte tief, daß noch eine
Fille von Kraft in ihr lag, und daß
sie der Blume gleichen wiirde, die lan
ge im Schatten gestanden liai Und sich
nun im Sonnenlicht doppelt reich ent
faltet. ·
Ader es half ihr alles nichts; derj
dumpfe Druck wollte nicht von ihr wei-,
elfen; sie hatte aroße Mühe, Geysalkar
nichts davon merken zu lassen. ndj
so gingen sie, scheinbar unbefan en mitz
einander plaudernd und doch je S inis
net-lich in seinem Gleichgewichte e-;
stört, zum Landungsplatz derDamp er
hinunter.
Die Margarethen-Jnsel ist eine
grüne Perle im Schmucke von Budasf
resi. Am allerfchönsten erscheint sie,l
wenn sie einsam in ihrer Muschel!
ruht, —— der schimmernden Donau.
Nur dann genießt man den ganzen
Reiz ihrer zaubervollen Frische, die in
solcher Nähe der großen Stadt vors-l
Pelt mächtig wirkt.
Aber leider ist die Maraaretheiiin
sel fast nie einsam, — außer in den
friihen Stunden des Morgens«—und
am allerwenigsten an einein Sonn
tag-Nachmittage. Ein übekdolles
Schiff nach dein andern lam herange
danivst iind entlud immer neue Men
sckeiischwiirme, die alle Wege undPlätze
des nicht sehr ausgedehnten Eilandes
iiberslutheten Von den Kaffeehcii
srn schmetterten Militiir-Musilban
den ihre lauten Klänge in das
Gesurre und Getreibe hinein. Alles
in allem gehörten robuste oder stumpfe
Nerven dazu, uin den Aufenthalt hier
heute angenehm« ja nur erträglich zu
finden. Die Familie des Curial-Rich
ters hatte offenbar solche Nerven aus
der Provinz mitgebracht; ihr gefieks
in dem Gewühle, das für sie etwas
Neues war. Aber Lenle litt darunter;
sie wiinschte sich weit fort von all die
sen geputzte-n, schwatzenden« gaffenden,
lärnienden Menschen« irgendwohin an
einen stillen, traulichen Ort« wo sie
mit Geysa allein wäre. Wohl ging sie
als seine Braut an seinem Arme; aber
an seiner anderen Seite ging Marisia
in ihrem grellrothen Kleide und mit
ihrem grellrothen Sonnenschirnie, die
Lenke in den Augen weh thaten« ja sie
zuletzt förmlich hypnoiisirten, und ob
wohl Gehsa sich sichtlich bemühte, seine
Aufmerksamkeit der Verlobten zuzu
wenden, vergaß er sich doch alle Augen
blicke und lachte und scherzte mit der
munteren Sonst-sie« als sei Lente gar
nicht anwesend. Er war mit einein
Mal aufgeregt lustig.
Hinter den drei jungen Leuten schrit
ten die Eltern, die leise« —— aber doch
nicht leise genug fiir ein feines erreg
tes Ohr, —- Bemerlungen mit einan
der austauschten. Leute glaubte Worte
zu vernehmen wie: ««3u schade! —
Eine llebereilung! ——— Nicht mehr zu
ändern! —- Sie hätten so gut zusam
men gepaßt!« —
Vielleicht bildete Leute sich das auch
nur ein. — Endlich hielt sie es nicht
länger aus. Ganz plötzlich, ohne recht
u wissen« was sie that« zog sie ihren
.1rm aus deni Gehsa’s und eilte der
Gesellschaft voraus. Sie tannte die
Jnsel genau. Da herum« bei der Ruirie«
mußte ein schmaler Weg sein« der zu
einer versteckten Stelle des flachenUfers
führte. Dort würde es still sein« dort
waren gewiß teine Menschen« dort
wollte sie hin. Mehr dachte sie nicht.
Erst als sie unten war und die Wellen
sah, wie sie den Sand bespiilten« über
lain sie ein unwiderstehlicher Zug nach
dem Wasser, eine untlare, aber über
wältigende Vorstellun , als würde
»alles gut« sein« wenn ie nur erst drin
wäre in den grünen Fluthem als miiise
sie« um jeden Preis, geradeaus hinein
schreiten. Es war eine vollständige
Sinnesverwirrung
«Leiite!« rief Gevscks besorgte
Stimme« «geh’ doch nicht so weit hin
aus« Du holst Dir nasse Füße!« Schon
war er auch bei ihr und legte ihren
Arm wieder in den seinen.
«Weshalb bist Du uns higggegans
ni« fragte er« nicht ohne angen
it, aber ohne etwas von dein Zustande
zu ahnen« in dein Lenle sich noch eben
befunden hatte.
»Ein Scherz! Jch wollte sehen, oh
Ihr mich finden würdet«, lächelte sie
mit bleichen Lippen.
Auch Makista war herangekommen.
Jhre jungen Augen scheuten Lenle ver
wundert an. Jn diese-n Momente trat
es besonders start hervor, daß sie noch
etwas Kindlicheg, Unreises in ihrem
Wesen hatte, das sie vielleicht immer
behalten würde; est-er der Zug, der in
den Winkeln ihres rothen Mundes, des
xen Lippen zu dick und statt aufgewor
en waren, —- es schimmerten jedoch
prachtvolle Zähne dahinter, — sasH
sprach nichtsdestortseniger oder vielleichts
gerade darum unvertennbar: »Was ich(
mir in den Kopf setze, das pslege ich su!
erreichen.« «
Für jeyt sand sie es an diesem Platz-;
then « anz rei endl« Und was es daj
iie schöne Kiefelsteine ab! Sie bückte
ich, hob eine Handvo auf, warf diel
größere hellste wieder sort und stecktet
’die andere in ihre Kleidertasche, dteE
tdavon Tulett ganz schwer wurde. Wo-’
) u sie ie Steine mitnahm, wußte sie
sfo wenig, als es sonst jemand wissen
konnte. Sie gesielen ihr eben.
Dann trat man den Rückweg zu den
Eltern an, die ans einer Bank ziemlich
ungeduldig des Wieder-Geschehens der
Jugend harrten, deren plötzliches Ver
chwinden hinter der Rntne ihnen ni
ans-verständlich geworden war.
Pan n es an der Zett, sich nach elem
Tische vor einem Kasseehause umzu
sehen, in der Nähe der Musik, um bei
deren Klängen Eis essen zu können;
in der Hauptsache war man ja dazu
hergekommen.
Das Brautpaar ging wieder mit ein
ander. Geysa sprach sast nicht mehr
mit Maristcn Auch später, bei der
abendlichen Heimfahrt aus dem Schiffe,
das den gleich einer Jllumination stim
mernden Lichtern derStadt zu dampste,
hatte et nur Sorgfalt siir Leute, und
als er sie dann nach Hause gebracht
hatte und im Vorzimmer von ihri
Abschied nahm, wobei das verschlasenet
Dienstmädchen wartend die Kerze hieltJ
tiißte er nicht nur ihre Lippen und ihre;
Augen, sondern auch ihre Hände mit;
besonderer Zärtlichkeit Sie erwiderte;
seine Küsse nicht, lächelte ihn aber liebe-:
voll an, ehe sie sich trennten.
»Er ist so gut, —— und so reuig!"
dachte fie, als sie allein in ihrem Zim
mer stand.
Sie ließ sich angetleidet auf das Bett
fallen und preßte das Gesicht fest in
die Kissen, damit dic Tauten, die imä
Nebenzimmer schliefen, ihr herzbrechenH
des Schluchzen nicht hören sollten. l
Ein neuer Tag kam, und Lente he
gab sich wie an jedem Morgen derWoche
in die Schule, um Unterricht zu geben.3
Es wollte anfangs nicht recht gehen
damit, — die Kinder sahen ihre zer-;
streute, blasse Lehrerin erstaunt an, -—-;
aber allmählich beruhigte sie sich gerade
im Zwange der Pflicht. Als sie heim-;
lehrte, fühlte sie sich wieder frischer und
hoffnungsvoller. Es war doch eigent-«
lich nichts geschehen; ihre Nerven waren i
gestern überreizt gewesen· :
Nachmittags erschien Geysa sehr«
pünktlich. Ein starkes Gewitter brach
aus, taum daß er eingetreten war und
so mußte man heute zu Hause bleiben.
Während Oerszi in der Küche han-«
tirte, um das Abend-drob herzustellen,
an dem Geysa, nach langer Zeit, wie
der einmal theilnehmen sollte, und
Bertha auf ihrem gewöhnlichen Platz
am Fenster Wäsche slictte, sasz das
Brautpaar in der zweiten Fensternische.
Gehsa hatte ein Buch mitgebracht, das
beide schon längst gern tennen lernen
wollten und las vor. Blitz und Don
ner waren vorüber, aber ein eintöniger
Regen tlatschte nieder. Lente hielt die
sände müßig im Schoße und sah auf
eysa. »Er liest ebenso zerstreut, trie
ich zerstreut zuhöre«, dachte sie.
Beim Nachtmahlzeit fühlte Oerszi
sich geschmeichelt, weil der junge Mann
der von ihr bereiteten Speise Ehre an
that; aber Berlin-is scharfe Stimme
fuhr sofort dazwischen: ,,Bilde Dir nur
nichts ein! ———- Man tann sich auch zum
Essen zwingen."
»Alle Here!« dachte Geysa erbittert
nnd wunderte sich, daß erLente’s unan
genehme Umgebung drei Jahre lang zu
ertragen vermocht hatte. »Wenn Sie
mich meinen, Bertha-neni, da sind Sie
im Jrrthum! Jch finde diese C.otelet
ten in der That vorzüglich, bessere
giebt es in der ,,Hungaria« nicht. Bitte
noch eines!« I;
Lente stach nur so ein bischen mit
der Gabel aus ihrem Teller herum. j
Bald, nachdem man abgegessen hatte,s
ging Geysa fort. l
»Du siehst mäde aus, liebes Herz«,
sa te er zu Leute, ,,wahrscheinlich von«
ge tern; dieses Menschengedränge aus
dem Schiff und auf der Jnsel wars
auch wirklich schauderhast. Es wird
Dir gut thun, heute sriih die Ruhe zu
suchen."
Lente tämmte vor dem Schlafenge
hen ihr Haar. Morgen sollten sie wegen
der Wohnung Be cheid sagen; Gehsa,
wußte es, hatte i noch am Sonn-s
tag Vormittag, vor den Verwandten,
ihren freudigen Bericht erstattet; -——
er war heute mit keinem Worte auf die
Sache zu sprechen gekommen, und so
hatte auch sie davon geschwiegen.
Offenbar Zeile er die Dringlichteit der
Angelegen it vergessen und dachte gar
nicht daran.
Es würden also andere Leute in die
freundlichen Zimmer einziehen! Ob es
gliickliche Leute sein werden . . . Leute,
ie eine Wie e mitbrachtenl . . .
Wo sie un Geysa wohl eine anderes
Wohnung finden würden? Der hoch-!
Egid-Armut war so nahe! Weniget
·
Sie holte den bereits getauften Myr- E
thenlranz aus seinem Catton und setzte
ihn vor dem- Spicgel auf. Aber das
erschrak sie, weil sie bei der schlechten;
Beleuchtung durch die tleine Lampe sol
unheimlich blaß darunter hervorsahs
Und plötzlich tam es ihr wie einl
Traum vor, daß sie diesen Kranz ira
gen würde. —
Die Familie des Curial-Nichters5
war nun in ihrem schönen Hause instal-4«
lirt und gab eine roße Soiree, um es
einzuweihen und i re neuen Bekannten
sum sich zu versammeln. Natürlich war1
Leute eingeladen, nachdem Gehfcks
Tante zuerst vorsichtig in Erfahrung
gebracht hatte, daß der Seidenftoff, den
sie seiner Verlobten als Brautgeschenti
geaebem bereits zu einer Toilette ver-i
arbeitet sei. Das Kleid war von Lenie
ihrer kleinen Ausftattung beigefügt
worden, die sie in den Jahren ihres
Brautftandes langsam zusammenge
fpart und angefertigt hatte.
Sie sah schon aus in dein Amethift
sarhenen, glänzenden Stoffe, der ihr
etwas Frauenhafteg gab, und Gensa
fühlte ich nach langer Zeit wieder eirk
mal be riedigi von der Erscheinung fei
ner Braut. Ja, wenn e: sie immer in
einem solchen Rahmen sehen tönntet
Kleider machen Leute. Erst, seit er so
viel mit der lururtiisen Mariöla ver
kehrte, wußte Greyfa, welchen Einfluß
ein elegantes Ensernhle in der Toilette
einer Frau auf einen Mann auszuüben
vermag. Früher hatte er nichts davon
«verstanden, aber ietzt nur ibm aus ein
mal« der Sinn dafiir aufsegangem
Netttgteit, an der es bei enle nie
fehlte, war ja gut; aber es gab doch
noch anderes. Und während er sie seht
bewunderte, als sie in ihrem schönen
Anzuge vor ihm stand, tonnte et sich
nicht enthalten, leise mit der Hand an
dem knisterndem schillernden Stoffe
brnebzustreichen
Er würde itpr teiue solchen Kleider
kauer liinnen, auch nichts-.- oan den rie
len anderen zierlichen und distinauirten
Dinger-» ohne die er sich Marista gar
nicht denken kannte
Lenie selbst hatte da-· sZeidenkieid
nur sehr unaern und atsf Genick-« aus
driirllichen Wunsch anaezorienx sie wäre
viel lieber in ihrem einfacher-» weißen
Wcllileid in der Geiellichaft erschienen.««
Jbr tam dieser ihr oon den reichen Uns
ten geschenkte Staat. obwohl sie ihn zu
tragen verstand, wie etwas Erborgtes
dor, und sie fühlte auf einmal, daß ein
Mangel an Taitnefiibl in der Gabe
lag. die sie zuerst barmla-3, ja, mit weib
lichem Wohlgefallen entgegengenommen
hatte. Am beinlichften aber beriihtte eiS
sie, daß Geysa diese Empfindung os
fenbar nicht theilte, nichts darin fand,
daf; die Verwandten ihm die Braut
»berau"5putzten,« damit sie sich vor ib
ren Bekannten nicht zu schämen bät
ten. Sie vericheuchie jedoch diese schlim
me Vorstelluna aleich wieder; Geysaz
hatte gewiß gar nicht über die Sache
naclxiedacht, und es war ia am End-ei
begreiflich, wenn er sich freute, daß sies
schön aussah, und daf; seine Berlobtez
binter den andern Frauen der Gesell
schafi nicht zurückftand -— in einem
Kreise, in dem nun einmal Aeufzerlich
leiten ausschlaaaebend waren. Zuletzt
über-wag die süße Befriedigung, daß
sie ihm aefieL alle anderen Gedankens
und Empfindunaen « · « s
n e war recht heiter an dietem
Abend: eine ruhiae Sicherheit, wie sie
sie lange nicht in sich gefühlt hatte, er
füllte ihr Herz und gab ihr etwas Ge
hobenes und Freies, das ihr den vie
len fremden Leuten gegenüber gut zu
statten kam; die schöne Umgebung be
hagte auch ihr, und das Neue. das siir
sie in einer arößeren Gesellschaft lag.
rstreute sie angenehm, —- bis sie zu
äslia in einen kleinen Salon trat und
dort Siehsa mit Marista allein an ei
nem Tische stehend sand. Es war wohl
gar nichts dabei; Marisia erzählte ihr,
sofort, daß Uensa ihr helfe ein steten
Mosis-Spiel vorzubereiten nnd zeigtes
ihr die Papierstreisen, die sie zu dem
Zwecke geschnitten hatten, indem sie siel
aussorderte sich gleichfalls an dieserZ
Arbeit zu betheiliaen ——- sie tvsiren nochl
nicht sertiq und konnten weiteren Bei
stand braucben Aber Lenkeh hatte viel
Art, in der sie bei ihrem Eintritt die
Köt-se der beiden einander zugeneigts
gesehen hatte, sodasz ihre Haare sich
berührten, einen Stich in’s Herz gege
Peåitund den fühlte sie fortan Man-Zac
e .
Jhre Heiterkeit verwandelte sich in
eine erzwunaene und die Leute meinten
schließlich: So besonders glückstrahlend
sehe das Brautvaar nicht aus-. Dann
erkundigte man sich bei der Hausfrau
und dem Hausherrn nach den näheren
Verhältnissen. und als man von dem
Vermöaensrnanael der Braut hörte. er
klärten die vernünftigen Leute, eine sel
che heirath sei doch eigentlich ein Uns
sinn. Die Curial-Richterin jurtte be
dauern-o die Achseln dazu, und der Cu
rial-Richter zuckte bedanernd die Ach
seln; des Menschen Wille tei sein Hint
melreich, saaten sie. l
Eine Mutter von sechs iiberreisen,
ledigen Töchtern, die alle in den ertei
chen, eanarienaelben Kleidern im Ne
ben-Satori umher-flatterten oder sa
ßen, aber rief: »Sie nun! Sie läßt ihn
wohl nicht ansi«
Es war bloßer Zufall, daß die Braut
es nicht hörte. —
Wie Gehsa es gesagt hatt-, miisztet
nun Leute »iiberall dabei« sein. Cu
rial-Richters luden das Brautvaari
fortwährend ein: in’s Theater, zu Aug-!
flügem zu Spaziersahrten oder zu tleiss
nen »Familien-Dinerg.« »
Das war sehr liebenswiirdii voiis
ihnen und man konnte unmöglich oder»
doch nur selten ablehnen; aber alle diesej
Dinge nahmen Lente sehr viel Zeit
weg. Um ihre Arbeiten fiir die Schule
fertig zu bringen, mußte fie oft des
Nachts lange aussihen und sah dann am
Tone niiide und iiberwaclit aus« Das
Schlimmste aber: sie hatte nnn Gehfn
fast nimals mehr fiit sich allein. Ge
rade fest, in dieser letzten Reit vor der
Hochzeit, wo es so Vieles zu besprechen
gab, konnten die beiden oft tanae kaum
ein vertraiiliches Wort wechseln. Gei)sa
zeigte sich bei alledem immer liebevoll
und aufmerksam gegen Lentex aber
sie sah doch, — was sie sah. Sie sah,
daß ihm die Unmöglichkeit untre-störten
Beisamnienseinö keineswegs so schwer
erträglich war wie ihr, ja. vielleicht eher
i-— erwünscht! Sie wollte, sie konnte
»O nicht glauben; sie schalt sich miß
Itrauisch und thöricht. Aber während
sie sich einer ihr aufgezwungenen Ge
felliateit widmete und es sich abrang,
istets ein heiteres Gesicht dazu mitzu
brinam, und während sie inSchule und
hauö scheinbar ruhig ihre Pflichten
und Geschäfte durchführte, erfüllte und
beherrschte sie Tag und Nachr, stünd
lich und in jeder Minute unausaesetzt
ein Gedanke, eine Embfindunki, ein Ge
bet: »dem laß den Kelch borikber ge
hen! O herr, —- lasz den Kelch vor
iiber stehen« - L- -
Fortsetzung folgt.)
— Gestörtes Oratel. — Fräulein
(wiihrend ein ihr bekannter Sonntags
retter vorbeikommt, eine Blume cika
fend: »Er ällt...erfälltnt
krfiit....»ums,daliegterschon«
sieht-same fqckreäsee is Ost-,
Die indianische-z Banns-gee- paus
den Golsdsuchern in der Gegend .
Chilloot-Passes in Alaska Dienste
leisten, bilden auch unter Ihrrsgleis
chen eine besondere Masse undwetdes
von ihren Rassenercssen in Sitte sitt
»milde« Indianer ertlart; das trifft
aber, wie sich aus Nachstehendem er
giki, durchaus nicht in jeder Bezie
hrna zu. »
Ein Correipondent Hundert ubek
diese Dienstmänner. die leiner beions »
duen Unisorm bediirsen, unter Ande
rem:
Die tillnnachunaen im Packdienste
werden meistens mit Jsaac, dem
»Häudiling der Chilcoots«, (wie der
Schild an seiner Hütte verliindet), ad
geschlossen; indes-, hat man auch Gele
genheit, Andere zu engagiren, die nicht
zum Gefolge dieses halb ausgewachse
rten Monopolistcn vaebören Recht mu
lerisch sind die Kleider dieser Men
sckenkinder. Manche tragen die bunt
scibige Mackinathacke, Andere ein«
blau-baumwollenes Genim Gewand,
welches halb Hemd und halb Rock ist,
und wiederum Andere büllen sich In
eine buntfarbiqe Decke mit Aermelm
So entsteht im Ganzen ein recht far
berdrächtiqes Bild, das zum Theil
1·rch durch die Rodsbetleiduna erhsht
wird. wenn dieselbe nicht ans einem
gewöhnlichen prosaischen Filxhui be
sieht. Alle besitzen sehr hohe und werte
Eummistieselm aber im Pack-Dienst
tragen sie gewöhnlich nur «lJtoccafms
und Deckensohlen (,,Siivash«), manch
iral noch Uebersdcken, die bis an das
Knie geben. Ihre zahlreiclsen wohl
dressirten Hunde gehören förmlich ur
Familie, gerade wie bei man n
Schichten Jrlänter die Schweine;
Männer, Frauen, Kinder und Hunde
sind in demselben schmutzerfiillten
Achnranme zusammengepsxrcht, wel
cher ohne LIlngnalkme nach verdorbenen
Fischen dusteti
Uebrigens sind diese Hunde weniger
auf das Schlittensahren dressiri, als
aus das Traaen von Lasten auf dem
Rücken: insofern sind sie-Miniatur
Arsgaben von Maulthieren. Außer
dem belädt sich irrer Indianer selber
mit einer, nicht allzu schweren Last,
rnd ein derber Stock dient ihm dazu,
sich im Gleichgewicht zu erhalten nnd
besser bergauf zu steigen. Zwanzig
tis dreißig Jndianer mit ihren Hun
den können auch die größte Ausstaii
tr.nasmasse, die hier überhaupt bor
kt«mint, auf einmal über die Gebirge
befördern.
Es sind übrigens ziemlich unzuvers
lössige Gesellen und sie haben ein
sehr seines geschäftliches Ohr für ih
ren nnmiiteltaren Brett-eil. Hat sie
Jemand zu einein bestimmten Preise
engagirt, und bietet ihnen später ein
Aiderer etwas mehr, so bedenken see
sich keinen Augenblick, mitten in der
Arbeit ihren ersten Kunden sihen zu
lassen uid seine Bündel einfach hinzu
w(rsen. Oder wenn sie unterwegs
von einein Steigen in der Preisscala
etnas erfahren — flugs werfen sie idie
Packbiintel wea und heben sie nicht
eher wieder aus, bis ihnen eine Lohn
eitöhung«bewilligt ist. Mögen andere
Rassegenossen immerhin diese India
r.er »mild« nennen, in geschäftlicher
Beziehung wäre es jedenfalls Vielen,
die mit ihnen zu thun bekommen, sehr
lieb, wenn ihre «Wildheit« noch grö
ßer wäre. Dabei behandeln sie sich
gegenseitig genau ebsnso. wie ihre wei
ßen Kunden und nie thut Einer fiir
den Anderen auch nur den geringsten
Dienst ohne einen bestimmten Preis.
Sie sind äußerst unslrupulöse Geko
Ciwerber, und sie sind nicht minder
sparsam, als erwerbgierig Auch sind
Hie keidenschaftliche »Hart ld-Leute«.
fund wenn sie Papierged in die
zhiinde bekommen, so trachten sie aus
IF Schnellste, ed in Gold einst-tan
. n.
) —
« Eine außerordentlich fegensreiche
iEinrichtung setzt der Berliner Bor
iftiinde-Verband der evangeiif n
lJungfrauenvereine ins Wert, näm ich
lett-en unentgeltlichen Schlafftelleus
iNachnteis fiir ordentliche alleinftehende
’·.sjiödchen. Zur Begründung diefer
Eirrichtung sagt der qeneinnte Vor
f·önde-Verband mit Recht folgendes:
Jedermann weiß, daß die an der
Huusthiir aughänqenden weißen Zet
tel: Hier ift eine Sdilafstelle zu ver
n.-icthen, nicht die ncringfte Gewähr
dafür leisten. ob Mkcttter sowohl tvie
nich Vermiettxer den Anspruch auf
Redlichkeit und Vertrauen, wie es un
ier Wohnungggenosseu unbedingt nö
tlxig ift, rechtfertigen Viele e!17-enl)afte,
brave Familien liubsu auf diese Weile
bereits traurige Erfahrunqu mit
Schlafmiidchen gemacht, die sie abhal
ten, überhaupt je wieder an solche zu
verniiethen. Andererseits kommt da
durch auch manches unbefchoLtene, sich
redlich ums tägliche Brot kniihende
Mädchen an Orte und in streife, die
ihn zum Verderben werden und denen
eg- oft nicht mehr entweichen kann. Die
fer Nothftand war die Triebfeder zur
Inangriffnahme der neuen Arbeit.
0.0«
Ue Fehler, die man am liebsten es
qefteht, find zumeist jene. die in einem
andern den Gedanken an dieie oder jene
qute Einenichcft wachrufen können.
Zerstreutheit bedeutet: Gelehrt-benetz
tigteit: Gutderzigteit, Unordnung: s
Streben nach höherem
I i O
Es giebt nichts Ppetitcberes als die
Wahrheit. Wer darm keine Poesie its
det. der wird stets ein titmmerltchee
Dichter bleiben