Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 03, 1897, Page 6, Image 6

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    — !
I
III M Oktme
IMM Fast. Die Räder pfeifea
sei-durch den harten Schnee.
Uns die Wasservögel streier
Auf sent eisbedeckteu See
Baam and Strauch im Schneegewandq
Jn des Rundreifs Flimmer-schelm
Qxllenllingelnd durch die kande
auer Schlitten, groß und klein.
Vlanke saper an den Dächern,
Nothwind treibt fein hdses Spiel,
Doch in trautichen Gemächern
Hat der Frühling sein Aan
Seine Primelaugen schauen
Aus der dunklen Blättern-on ,
Und ein Lied, voll Lenzvettkauem ·
Singt ein luskgeo Vöglein schon.
Und zuletzt das Allerbesie,
Das den höchsten Preis gewinnt:
Glück und Heu im eigsnen Neste!
Glücklichsein bei Weib und Kind!
Uebrreingrkommm
i Eine Christi-dichte
.Wo gehst Du hin, Georg?« fragte
Frau Robert ihren Gatten, der nach
eingenommenem Abendbrod sich erhob
nnd seinen Hut nahm.
.Wohin?—Hm-—ich gehe aus,« lan
tete die lateinische Antwort.
.Aber wohin?«
»Was kümmert Dich bas, EmmaP
Ich komme zn gewöhnlicher Stunde
zurück.«
Die junge Frau schwankte einen
Augenblick, ob sie eine Sache, die schon
lange ihr am Herzen lag, offen bespre
chen sollte, oder schweigen Eine flüch
tige Milbe überzog ihr hübsches Gesicht
chen——nein, sie konnte die Gelegenheit
nicht vorüber-gehen lassen, also sprach
sie, ihre Zaghaftigleit niedertämpiend,
mit schüchternem Tone: (
»Ich will Dir sagen, was mich das(
i
kümmert. Kann ich hier zu Hause
Deine Gesellschaft nicht genießen, soj
ist mir weniger bange, wenn ich weißJ
wo Du bist.«
»Aber Du weißt ja, daß mir keinl
-Ungliick begegnen wird, Entma, und
was verlangst Du noch wehrt-«
«Woher weißt Tu, daß Dir tein
Unglück begegnen kann? Wenn Du
nicht hier bist, weiß ich nicht« was Dir
geschieht.«
»Du hältst mich doch hoffentlich siir
vernünftig genug, der Gesanr aus dem
Wege zu gehen?«
»Du gibst meinen Warten eines
falsche Auslegung, Georg. Liebe ist
stets besorgt, wenn der thenre Gegen
stand fern ist. Liebte ich Dich nicht so
innig, fühlte ich wahrscheinlich nicht
dieses Unbehagen. Wenn Du im
Bureau bist, ist mir nicht bange, weil
ich weiß, wo Du zu finden bist, und ichi
Dich jeden Augenblick aussuchen kann
Bleibst Du aber die langen iltbende
weg, so muß ich immer sinnen und
denken, wo Du wohl sein magst, dann
wird rnir bange ; ein trauriger Gedante
verdrängt den anderen, bis ich mich
endlich verlassen und unglücklich fühle.
Ach,:lieber Georg, möchtest Du doch
wenigstens ein paar Stündchen des
Abends bei rnir bleiben !«
.Aha, dacht’ ich’s mir doch, daß Du
daran zielen wiirdest,« sprach scherzend
Georg, »ich soll also meine Abende
hier zubringen?«
Jiannst Tu mir das verdenlen?«
fragte die junge Frau mit san"ter
Stimme »War ich doch so glücklich,
beim Du vor unserer Yerheirathung
die Abende an meiner Seite verlebtest,
und jetzt würde mich Deine Gegenwart
ebenso sehr beglücken.«
»Jag« sprach neckend Georg, »darnals
war's eine andere Sache-das waren
Geschäftsbesuche, wir hatten unsere
Einrichtung sür die Zukunft zu bespre
n.«
P »Warum soll es denn jetzt nicht mehr
so sein? Ich bin überzeugt, wir könn
ten so froh zusammen sein als damals
Jch weiß noch recht gut; unter Ande
rem hatten wir den Plan, eine Häus
ktchkeit zu griinden?«
»Haben wir denn nicht einei
»Wir haben ein i-ogis, worin wir
wohnen,« suhr Georg fort, in einen
vertraulich snlbungsvollen Ton über
gehend. »Das Haus istdie Welt des
Weibes, all’ ihre Arbeit, ihre Pflich
ten, ihre Freuden beziehen sich daraus,
doch den Mann tust die Pflicht hinane.
in das Leben!« ’
»Ja, ich gebe ed zu, so weit Pflich-.
ten dabei irn Spiele sind,« entgegnete
Emma. »Bedente, wir Beide gebrau
chen Erholung von der Arbeit, wir
brauchen Zeit zu geselliger und gei
stiger Fortbildung, und wann fänden
wir sonst Muße dazu, als am Abend?
Soll denn Abends unsere hübsche Woh
nung weniger meine Heimath sein als
bei Tag und Nacht?«
»Ist sie es denn nichts-«
.Wie kann sie's sein, wenn Du
nicht du bist? Was macht den Kindern
due Hans zur Heimath, wenn nicht die
Nähe der Eltern? Wo kann des Man
Iei Oeimath sein, wenn sein Weib ihm
se it, nnd wo könnte eine Frau wahr
t das Glück der Häudlichkeit ge
nießen, wenn der Mann fern ist? Du
hu Dir doch nicht denken, wie ein
ie langen Qbende mir vergehen;
tte dann Zeit, Deiner Gesell
tinich zu freuen, und Du Dich der
sei-einst Denn nämlich eine cElende
Use« Dei-Abend ist rnir ja die
Muße Zit des häuslichen Lebens —
willst Du denn nicht
WILL-te nise Ahende in der Woche
sei sit bleiben-» -
M stehst mich s nng,« bemerkte
m .
l
! .Erlaube mir, darüber zu nrtheilen,-i
IGeorg Es würde Dir sehr einsaink
vorkommen, solltest Du ganz allein’
hier sein· «
»Durchaus nicht, wenn hier dass
i Bereich meiner Thatigieit wäre, wie es
»das der Deinen ist,« entgegnete der
junge Mann. »Du bist einmal ge-.
’wohnt, zu Hause zn sein, und alle«
Frauen gehören in·e Haus«
«Bedente, lieber Mann, vor unserer
Verheirathung war ich immer in ange
nehmer Gesellschaft. Natürlich bliebl
ich den größten Theil meiner Zeit zu
Hause, aber Vater und Mutter warens
da, und Brüder und Schwestern, und
wir verlebten die Abende sehr heiter
zusammen. Das Alles gab ich auf um
Dich, ich verließ meine friihere Hei-J
math und suchte eine neue Heiinaih;
bei meinem Gatten Gibt mir dae nicht
einigen Anspruch auf Deine Gesell- -
schaft? Wie würde es Dir gefallen
wenn ich jeden Abend ausginge, und
Du iniißtesi allein hier zu Hause blei-«
ben?«
O, ich würde mich ganz gut dabeiå
befinden.«
»Versuchen möchtestDu edoch nicht « ’
»O gewiß, auf einen Versuch
kommt s mir nicht an.«
»Willst Du die künftige Woche alle
Slbende zu Hause bleiben und mich zu!
meinen Freundinnen gehen lassen?« -
»Gewiß, das will ich, und ich ver-;
sichere Dich, daß ich mich gar nicht so!
einsam fühlen werde, als Du denkst. «
Mit diesen Worten entfernte sich der
junge Ehemann und saß bald im Kreise
seiner Freunde. Georg Nobert war ein
fleißiger Mann, der seine Frau wahr
haft liebte, doch gleich vielen anderen
Männern hatte er sich gewöhnt, den
; Abend stets außer dem Hause zuzubrins
;gen und fand darin nichts Unrechtes.
HUnter Häuslichkeit verstand er einen
s Ort, wo er essen, trinken nnd schlafen
l konne, so lange und so viel er wollte,
s so lange seine Mittel ausreichten kurz,
s er sah sein Haus als eine Art Privat
wirthshaus an, zu dessen Wirthin er
iseine Frau bestellt, und wenn er alle
Nechnungen bezahlte, hielt er seines
Pflichten für erfüllt i
T Häufig schon hatte Einma ihn ge
:,beten bei ihr zu ause zu bleiben,
doch niemals so aue iihrlich ihre Bitte
Tdurch Gründe unterstützt als heute.
Georg hatte daher keinen Begriff
« davon, wie sehr sie ihn vermisfe. Bei
feiner Rückkehr nach Haufe war sie
stets glücklich und heiter, so glaubte er
denn, das fei ihr gewöhnlicher Ge
miithsznftand. ;
Montag Abend kam heran, und
Georg erfüllte fein Versprechen
Emma nahm Hut und Thau-L und«
Geotg schickte firh an, das Haus zul
hüten.
» »Was wirst Du thun während mei
j ner Abwesenheit?« fragte Emma.
« »Nun, ich werde lesen, fingen und
mich auf allerlei Weise amiiiii«en.«
»Schön. Ich werde bei guter Zeit
T wiederlommen.«
Emma ging, und ihr Watte blieb
allein. Erhalte ein interessante-e Buch,
und begann zu lesen, iae biet um acht
Uhr-Wann fing er an zu gönnen und
sah oft naeti der Uhr. Das Buch gefiel
ihm heute nicht fo gut ale sanft. Hin
und wieder fand er Stellen, die feiner
Frau gewiß gefallen winden. wie er
glaubte, und unwillliirlich fah er auf,
als wolle er die Stellen vorlesen, doch
keine Frau war da, ihm zuzuhören
Um alb neun Uhr stand er aus, schritt
immer auf und ab nnd fing an zu
pfeier« nahm dann die Flote, spielte
einige feiner ieblingemelodien, holte
dann ein Päckchen Karten nnd fpielte
Piquet mit einem imaginiiren Gegner
; Hierauf begann er seine Wanderungen
im immer abermals und pfiff dazu
Endlich schlug es neun Uhr, und seine
Frau lam zurück.
. Siehst Du, Georg, ich lamme früh
eeitia zurück. Wie haft Du Dich anni
its-«
j Vortrefflich,«· antwortete Georg.
»Ich hatte teine Ahnung davon, daß
) es schon so spät fei. Ich hoffe, Du haft
f Dich auch gut nnterhaltenP
»O, vorzüglichl sch hatte keine
sdee davon, wie hlibsch es answilrte
ist. Zu Pause ift’ O doch eigentlich recht
langwei ig, meinst Du nicht« «
.Wie davk Jiein, das lönnte icli
nicht fagen Mir gefällt S zu Haufe«
»Das freut mich,« erwiderte Einma,
f dieie Weise werden wir
s Beide und ja auft- Befte unterhalten,
kund Du wirft eine angenehme Woche
erleben.«
Georg fikrchtete fich im Stillen ein
wenig vor diefer Woche, doch bewahrte
er feine Haltung und nahm fich vor,
die Prüfung auszuhaltem ·
Als Enima am nächsten Tage sich
zum Auegehen anschickte, sprach sie
abermals: »Ich komme bei guter Zeit
wieder.«
»Wi) get-it Du hins« fragte der
nn.
»Das kann ich fo genau nicht bestim
men; ich gehe an mehrere Orte.«
So blieb Georg denn wieder allein
und versuchte, fich zu unterhalten, aber
es war eine fchwere Arbeit. Immer
und immer wandten fich feine Augen
auf den leeren Stuhl, und der Gedanke
drängte sich ihm auf: »Wie hist-ich
wäre es, fäße fie da!« Endlich fchlug
ed Neun, und er begann auf die’
Schritte feines Weibes zu lauschen.
Eine holde Stunde verging in vergeb
lichem Warten, und er wurde fehe auf
gere t und ndellsunig
eink« murmeite er var fich hin,
»das ift zu arg, io lange müßte iie
nicht Whil«
Geists Milnscte ee in WIN,
daß er bit Ilet länger
nnd so mußte erseineu Tadel hinunter
schlucken.
Fiinszehn Minuten vor zehn llhr
latn Emnta.
»Heute it"t«el etwas spiit geworden.'·
sprach sie, nach der llhr sehend; »aber
ich traf einige alte Bekannte, die mich
siir den ganzen Abend in Beschlag nah- .
men. Wie hast Du Dich entrinnt-« s
.Ausgezeichnet !« entgegnete Georg,
»ich finde wirklich, die Häuelichleit ist
etwas Großes siir den Menschen«
«-Beionders wenn man sie ganz
allein sin- lich haben lann,« sagte
Ernma mit einem sorschenden Blick auf
ihren Gatten hinzu. s
Dieser erwiderte nichts-. 4
Am nächsten Abend riistete sich
Ernma wie an den vorhergehendenl
Abenden zum Auegehem doch dieentals
kiißte sie ihren Mann, ehe sie ging,
unb schien einen Augenblick zu Hagern.
«Wo willst Du heute hingebean
fragte Georg in möglichst gleichgiltigem s
Tone· i
»Ich wollte den Onkel Joseph ein
mal beinchrn,·« antwortete Einma, »Du
brauchst also nicht in Sorge zu sein utn
mich, da Tit tnich in Sicherheit weißt.«
.Wohl,i wohl !« «
Als Georg nun seinen Betrachtungen
und der Einsamkeit überlassen war,
begann er ernstlich über seine Situation
nachzudenken Er konnte nicht lesen, er
konnte nicht mitsizirem er konnte an
nichts Vergnügen sinden, weil der
Stuhl. ihr Stuhl leer war; turz, er
sand, daß seine Häuslichkeit ohne seine
Frau ihm keine rechte Behaglichieit ge
währe, und dieses eine Wesen, das er
brauchte, um sich zu Hause wohl zu
fühlen, war nicht da.
»Ich muß gestehen-« sprachet zu sich
selbst, »so einsam hätte ich’e mir nicht
gedacht. Ob ihr nur ebenso zu Muthe
sein mag, wie mir, wenn sie hier
allein ist«-« fragte er sich; .es mag
wohl sein«-Sie hat schon Recht. Ehe
wir uns verheiratheten, war sie glück
lich in ihrer Eltern Hause. Vater,
Mutter und Geschwister thaten Alles,
was sie ihr an den Singen absehen konn
ten—hm—hni. «
Er ging mehrere Male im Zimmer
auf und ab, blieb dann stehen und ging
mit sich zu Rathe
»Iiein, das tat-n ich nicht aushalten
—ich miißte sterben in dieser Woche
immer alle Abende zu Hause. Wenn
Emma nur hier ware, würde ich mich
wohl ganz gut aniiisiren.—Wie abscheu
lich einsam und traurig ist es, und erst
acht Uhr. Ich möchte einmal hingeben
zum Onkel Joseph und sehen, ob sie da
ist; nur durch’s Fenster. Es wird mir
schon ein Trost sein, ihr Gesicht zu
sehen. Hinein gehe ich nicht; sie soll
nicht wissen, daß ich so ichnsach bin-«
Noch einmal durchschritt Georg das
Zimmer-, sah noch einmal nach der Uhr,
nahm dann seinen Hut und ging hin
aus, die Thüre hinter sich schließend,
nach der Straße zu, no Onkel Joseph
wohnte. Es war eine schöne, helle
Mondnacht und die Lust scharf und
schneidend. Gesenkten Hauptes ging er
sinnend seinen Weg, als er leichte
Schritte neben sich vernahm. Er schaute
ans und sah—er lonnte nicht irren
seine Frau, sein erster Gedanle war,
ihr ane.;utveichen, doch sie hatte ihn be
reite erkannt
»Georg,« fragte sie erstaunt—»bist
Dn’e?«
»Ich bin’sl«
«Bringst Du Deine Abende also doch
nicht zu Hause u?«·
eute ist e das erste Mal, daß ich
ausging, Entmu, aus mein E rentvort,
und auch seht bin ich laum ze n Minu
ten von Haufe entfernt Ich wollte
nur ein bischen frische Lust schilt-sen
Aber wo gest Du hin?«
..·Nach Hause, Georg. Willst Du
mit mir kommen?«
.Gewiß,« antwortete der Gatte, gab
seiner Frau den Arm, und schweigend
wanderte das junge Paar nach Hause.
Als Ernma Hut und Mantel abge
legt, setzte sie sich aus ihren gewohnten
Stuhl und sah nach der Uhr.
«Du kamst heute sriih zutiick,« be
merkte Georg.
Die junge Frau schaute ihrem Gat
ten ossen in's Auge und sprach freund
lich, doch mit einer vor Rührung zit
ternden Stimme:
»Ich will Dir die Wahrheit sagen,
Georg. Jch muß das-Experiment ans
geden——geitcrn und vorgestetn hielt ich
es aus, aber heute konnte ich es nicht
mehr. Wenn ich dachte, daß Du hier
ganz allein haust, glaubte ich. ich müsse
hinzu Dir. Es ist vielleicht nnrecht—»
aber ich habe keine Freude vom Aus-I
gehen gehabt-—meine Heiniath ist doch»
nur hier.«
»Wenn Du so sprichst,« rief Georg
und riickte seinen Sessel dicht zu dem
der Frau, »so will ich auch mein Be
kenntniß machen· Mit mir stand’s nicht
besser, und ich ging heute Abend nur
satt, weil ich es nicht länger auehaiten
konnt-» Jch fühlte, daß hier nicht
meine Hanslichleit ist, wenn mein lie
bes Weib sehlt, und wollte einmal bei
Onkel Joseph vorübergehen, um wo
möglich Dein Gesicht zu sehen. Jch
shqtte Deinen leeren Stuhl a lange be
trachtet, bis mit das Herz wehe that.«
Er kiißte sie bei diesen Worten nnd
sügte hinzu, während Emma the thin
nenilbetsteömtes, glückliches Gesichtchen
an seiner Schulter verbarg.
»Ich habe viel gelernt in diesen
Tugen. sch weiß, daß Deine Gegen
wart der Sonnenstrahl ist, der Licht
nnd Freude über mein Haus ansgießt,
nnd wenn Du mich lieh hast, wie ich
Dich lieb hobe, wnanich nicht weifeln
dari, so kann-s mht sein, daf Dich
sich meine Gegenwart eine W Sen
neusteshl vermndte Inst hat« Wie
»so-M
wollen einmal das Experiment machen
nnd verfnchen, wie viel oder wie wenig
nnd die Häneljchteit beglückt, wenn
wir fie zusammen genießen.«
Emmn war zu beseligt, um ihre
Freude in Worten auszusprechen, aber
iie that en dennoch und in einer Weise,
die nicht nriizverstanden wetdm konnte.
Den nächsten Abend brachten Beide
zu Haufe Fu und fühlten fich glücklich
nnd froh. In kurzer Zeit lernte Georg
-einfehen, welche Befriedigung im Ge
nuß einer ruhigen, friedlichen Häus
lichleit liegt, wo das liebende Herz
und der gebildete Geift einer treuen
Lebensgeiattrtin tausend Freuden fchafft
nnd den tnrereiien des getiebten Mans
» nes rnit innigem Verftandnrß entgegen
» kommt.
» Georg wurde vollständig von feinem
Jrrthum geheilt, als fei ein hübsches,
; einfameti Haus mit eleganten Möbelm
in dem der Mangel unbekannt ift, schon
eine ».Hiirtelichleit.'« Er fah ein, daß
zu einer solchen, namentlich zu einer
glücklichen Hanslick-leih rnindeftene
wei gehören, und da feine liebe
» lentnta der Zine Theil war-, fo wurde es
J ihm fortan nicht mehr fchwer, der
; andere zu fein.
Dir Tumilirnnainrn
sind ein Zeichen fortschreitender Kul-;
tur. Die Griechen hatten leine Faun-J
lieni oder Geschlechtsnamem nur Vor-?
namen Die römischen Peisonennaniens
bestanden erst aus einem einfachen, ’
dann aus zweien, seit den ersten iseitens
der Republil aber aus drei Einzel-s
jnaineri, dem Vornamen, dent Ge
Ischlechtenamen und dem Zunamen, der(
die Familie ded Geschlechte bezeichnete, ;
wozu bisweilen gar als vierter ein
Beinaniem von irgend einer That,
Aeußerlichleit iind so weiter genommen,
lam. Bei den Germanen erhielt das
Kind wie bei den Griechen nur einen
Jiamen. Diese wurden ininaterer Zeit
verkürzt und dann auch mit Verlleine
rungdsilben oder sBuchstaben versehen.
Aus letzteren, den Kosesorniem sind
viele heutige Familiennainen entstan
den Zuiii Beispiel one Hugihert wird
das verliirzte Hugo, daraus die Rose
sorrn Hugilo, hieraud die heutigen
Faniiliennamen Hügel, Heuglitn Aus
stuonrat wird Kund (Kurt)—siunulo
lliiihneU oder Kunizo (Fiun.ie, Kunzel).
Eine Unterscheidung der deutschen Vor
und Familiennamen datirt erst etiiia
seit dein H. Jahrhundert Außer den
alten Petsonennainem der zahlreichen
Hertiinstellasse, sind von den Eigen
schaften des Leibes und der Seele
tSitiwarz, maus- Starle, Froiiiiti),
von Gewerbe, Stand und Wiitde
lMeier aiie dem lateinischen niajor—
Oberster eines HoseU von der Hei
niath (Schwab, Hek, Namen aiii
-bacher, reiiteri, voin Haue und seiner
Lage i":)luibergi, von Thiernamen
(Adler, Hirsch, Failidie bürgerlichen
Familiennaitieiigebildet. Vorzugeweiie
von Litetianien abgeleitet sind die ade
ligen deutschen Fatniliennainen Die
heutigen siidischen deutschen Namen
haben ihre besondere Entstehungs
geschichte. Erst iiii vorigen Jahrhun
dert wurden allgemein und gesetzlich
die Fainiliennamen bei den deutschen
Juden eingeführt. Daher finden sich
viele von nie-deinen Lrtenamen genom
meiie darunter «»Verliner, Waischauer,
Mienen tätiaralteristisch sind schön
ilingende Naiiienebildungen (Goldstein,
Litienihal i. Die oori Thieren abgelei
teten Namen («Biir, Wolf, Hirsch) sind
Analogien zii hebriiischen Personen
namen.
Konigin Luiie nnd die Obstliebe
ihrer Söhne. Unter dieser Ueberschrist
erzählt der »Bei folgende chaialte
ristische Aneldom Koiiigin Luise von
Preußen, die Mutter dee nochmaligen
Kaisers Wilhelm dee Ersten, ·hörte
einst von deiiinoileuten die Klage,
daß die Quian die das Obstaußers
ordentlich lie ten, Psirsiche, Birnen
und Aepsel iii großer siverschluckten.
Die Königin ert sofort den Be
seht, daß von nun an ein jedes zum
Frühstück siir die Piinzen bestimmte
Stück Obst in dreißig Papier-en gehüllt
werden müsse; die Ablösung alt' dieser
Hüllen war das sicherste Schuhntittel
gegen die Angewohnheir dee zu raschen
Essens. Kaiser Wilhelm der Erste, der
den siultutl seiner Mutter heilig hielt,
erinnerte sich noch lange dieser Maß
siegekeiind sagte oft scherzend: »Mir
"wiir von Jugend aus nichts leicht ge
macht, mich lostete selbst der Genuß
eines rathioangigen Apfels ein großen
Stück Arbeit.«
s
zu der Etcds »in-J «-.r re Sitte-,
dem ir«an3l)ti3.;,.:: General, der die
Stadt auf seinem Tumlmarschpafiirte,
eine mit ist-old gestilltes Vorsc- Zu liber
reichen. Ale Marictmll Wllart auf
feinem Matiche uurll Italien nun die
Stadt berührte, schloß due Oberhaupt
seine Rede mit der Bemerkung, daß
Türenne, der letzte Kontinent-end der
die Stadt durchzogen, wohl die Börse;
genommen, due Geld aber zurückgegeben ’
habe. »Ja, m,« versetzte Milqu
indem er Gold und Bot-se in die Tasche
steckte, »Ti«lrenne ist mir stets als elrt
unnachahmlichee Beispiel erschienen.«
Zug-geden. Adl i ge Dame ltnit
ihrem gedenhaiten Solln und iltkent
lehr demiithigen Gatteni: «Bergeiicn
Sie nicht, wen Sie vor sich haben.
Wir zählen Helden in unserer Fa
milie.« —- Berwandter von
Schuldwis: »Wie sollte its-An
es ichts der erdrttetenfleu Beweise, zwei
Helden sehe ich ja vor mirs-einen
-- Mul- lud einen PantoffelheldenP
—..—— —«',—
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