Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 03, 1897, Sonntags-Blatt., Image 12

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    set bis vor süns Jahren den Rhein
e und in Coblenz Halt machte-,
« die Stadt nur als Garnison und
i rntenort kennen gelernt, der wohl
hrend der kurzen Reisezeit einen leb
eren Verkehr zeigte, sonst aber that
stagnirte. Alles ging jahraus
f- rein im alten Geleise weiter: kein
"» ek-, aber auch kein Fortschritt Mart
;--·sp« bie, so gut man konnte, und trug die
« Fesseln der Festung mit dem unver
z: viviistlirhen Humor, der dem Rheinlän
der eigen ist.
· Von der Rhein-Mosel-Spitze aus
bildet die Stadt zwischen beiden Flüs
sen einen Kreisausschnitt von etwa
1000 Metern Radius, nach Süden und
Westen abgeschlossen durch die Stadt
besestigung mit dem Mainzer- und
Löhrthot Von den 75 Hettaren
»Grundsläche fallen an 25 Hektareacts
THIS Schloß mit seinem Borplatze und
Andre sislalische Anlagen, so daß die
,Mtliche Stadt einschließlich der
JHStraßen nur rund 50 Hektare groß ist.
T« Die Geschichte dieses Erdenfleck
TGenT dessen Lage wohl die schönste in
Deutschlands Gauen genannt werden
Jena« reicht 1900 Jahre zurück. Schon
.,10 v. Chr. legte Drusus auf dem Mo
jselhiigeL der noch heute den höchsten
Punkt der Stadt mit der im zwölften
Jahrhundert erbauten Liebfrauenlirche
Moselbriicke.
bildet, eine Befestigung zum Schutze
s— der römischen Heerstraße an, welche die
is Castelle am Ober- und Niederrhein
T. verband. Etwa 150 Meter unterhalb
- der jetzigen, 1343 erbauten, auf vier
zehn massiv gewölbten Bogen ruhen-·
den, 320 Meter langen Moselbrücke
führte die alte Römerstraße über den
gluß auf einer Psahlbrücke, deren letzte
este bei dem tiefen Wasserstande 1895
beseitigt wurden.
Aus dein Castell wurde unter den
Franken ein Königshof, in dem Carl
der Große 807 einen Gerichtstag ob
hielt, und wo seine Nachkommen bis
zur Zerstörung durch die Normannen
(889) vielfach einkehrten. Wieder auf
gibaut, wurde der Königshof Pon
Cuksntia mit Zoll, Münze, Hosstätten
und dem nebenliegenden Stiste St.
Florin durch Heinrich Il. 1018 der
trierischen Kirche geschenkt, verlor so
mit seine Reichsunmittelbarteii. Erk
bischof Heinrich v. Vinstingen erbaute
um 1276 an der Nordseite des Mosel
hiigels und am Moseluser eine befe
stigte Zwingburg, die später als Ne
sidenz der Kursiirsten mehrfach erwei
tert wurde und noch heute durch ihre
beiden Eckthürme das Panorama der
Moselseite beherrscht. Jm Dreißig
Alte Burg.
jährigen Kriege wurden aus Betreiben
des Kursiirsten ohne Schwertstreich die
Stadt den Schweden und die gegen
überliegende Feste Ehrenbreitstein den
Franzosen ausgeliefert. Letztere ver
trieb 1637 der kaiserliche Reitergenezal «
Jan v. Werth.
Jm siebzehnten Jahrhundert war
die Stadtbesestigung bis in ihre heu-?
tige Lage vorgerückt, aber der Raum?
zwischen ihr und der alten Stadt-s
mauer blieb frei, bis der letzte Kursürsi J
Clemens Wenzeslaus von 1778——178(3 I
dort die Neustadt mit dem Theater
nnd nach dem Rhein zu das Schloß cr
baute Das brachte Leben, besonders;
als beim Ausbruch der französischen
Revolution die Emigranten ihren;
hauptsitz hierher verlegten und, unbe-:
kümmert um die Noth ihres Vaterlan- Z
des, ihr srivoles Leben fortsetzten. Von E
coblenz erging am 25. uli 1792 das
ungeschickte, beriichtigte riegsmanifest g
gegen Frankreich; der Felbzug wurde-.
verloren, und am 23. Oktober 1794Z
tiickten die Franzosen ein. Coblssnz
blieb hauptstabt des Rhein- und Mo-I
seldepattements von 1798 bis zuan
cian der Berbiindeten am 1 Ja-!
smar 1814. j
Ehrenbteitstein.
Beim Friedensschlusse fiel die Stadt
tm Preußen und wurde Sitz des Ohm
ptäsidiums. Die Stadtbefestigurg
wurde von 1819 ab umgebauä, und die
umliegenden Höhen erhielten aus her
französischen Kriegsentschädigung det
M Unte, daß Coblenz bis zut.
Einführung der gezogenen Riesenge
schlich denen heute tein Mauerwe t
mehr standhält, siir einen der stärksten
Wassenplätze der Welt galt.
Jrn Spätsommer 1850 wurde der
! damalige Prinz Wilhelm von Preußen
zum Militiirgouverneur der Rhein
j lande ernannt und residirte dann bis
k 1858 in dem tursiirstlichen Schlosse,
! das Friedrich Wilhelm li.1845 ais
Residenz eingerichtet hatte. Seine Ge
zmahlin Augusta ließ die Rheinanlagen,
; die, 2500 Meter lang, von derSch ff
; briicle bis zum Damm der Moselbalen
; dicht am Rheinufer sich hinziehen, nach
ihrem Plane aus eigne Kosten errich
! ten, während die Stadt 1852 die Un· -·
ierhaltung übernahm. Als Kaiserin
hat sie in ihrem Testamente noch eine
! roße Summe fiir ihre Lieblings
i Zchöpfung den Stolz aller Coblenzer,
l ausgeworfen.
E Das Zeitalter der Bahnen schuf zu
i der massiven Mosel- und der Rhein
i Schiffbrücke noch drei mächtige eiserne
llieberführungem zuerst die der links
I rheinischen Bahn iiber die Mosel, 220
I Meter westlich der Steinbriicke, dann
i 1864 zur Verbindung mit dem rechten
T Rheinufer die nach Ebrbreitstein, di e,
E 334 Meter lang, in drei schlanken Bo
Z gen den Strom übersetzt, aber heute!
j nicht mehr benutzt wird, und 1879 dies
prächtige 400 Meter lange, den HaupH
« arm des Rheines in zwei Bogen von je i
106 Meter Spannweite überschreitende
Brücke der strategischen Bahn Berlin
Metz. Die beiden Rhein-Bahnbriictenz
sind dem Fußqänaervertchrs freigesp
. ben und gewähren prachtvolle Aus-—
sichten nach allen Seiten. Coblenz ist
eine der an Strombriicken reichsten
Städte. Der Rheinbahnhos liegt ir.
der Nähe der Mosel innerhalb der
Stadtbefestigung, und außerhalb der
selben der Moselbahnbof, 1100 Meter
« von der Mosel entfernt.
Als um 1890 innerhalb der Stadt
befestiaung kein Bauplate mehr frei
war, entstanden vor dem Mainzer- und
, Löhrthor nach Süden zu zahlreiche
E Neubauten, so aui oder so schlecht, wie
; es die Rayonbeschränkungen erlaubten.
Nach langjährigen Verhandlungen er
warb endlich die Stadt die alte Um
St. Castorkirche
wallung, deren Abbruch jetzt im Gange
ist, fiir 850,000 Mart. Auf dem ehe
maligen Festungggelände wird eine
breiteRingstraße angelegt, während die
südlich derselben zwischen den Rhein
anlagen und der Bahn befindlichen TO
Hettare jetzt schon durch rechtwinteiig
sich schneidende Längs- und Querstra
ßen in Baublöcke verwandelt sind, suf
denen seit zwei Jahren eine rege Thä
tigleit herrscht — wohnen doch schon
an 5000 Personen in der Rheinvor
stadt, während ganz Coblenz mit Ein
; schluß der Garnison rund 40,000· Be
; wohner zählt. Arn Südende derselben
E erhebt sich, nahezu fertig, die prächtifse
St. Josephskirche nach den Pläne-i
j von Professor Kleesaitel in Diisseldorf
sin einfacher Gotit ausgeführt
) Als Ersatz für den Rhein- und
!Moselbahnhof wird an der Westseiie
i der Neustadt 1200 Meter von der Mo
sel nnd 700 Meter vorn Rhein entfernt,
- für den Personenderkehr ein Central
bahnhof errichtet, während der Güter
bertehe aus die Bahnhöse in Coblenz
LützeL das seit 1892 eingemeindei ist,
und Moselweis verlegt wird.
Stadt und Umgebung sind bis heute
ohne größere Fabrikem qualmende
Schornsteine sieht man nirgends, die
's
Real-Gymnasium.
Industrie beschränkt sich auf hand
wertsmäßigem Betrieb, und die Berei
tung deutscherSchaurnroeine bedarf tei
ner großen Maschinen. Solche werden
auch in Zukunft wenig Arbeit finden,
da Arbeitskräfte theuer sind, für Rah
ahsatz das Hinterland fehlt und die
Stadt nur Betriebe zuläßt, die nicht
lästig fallen. Diesen ist die zukünftige
Moselvorstadt reservirt, in der die
Stadt zur Zeit Gasanstali, Vieh- und
Schlachthof erbauen läßt, die mit dem
Moselgüterbahnhofe durch ein An
schlußgeleife verbunden sind, das spä
ter als hascnbahn an der Mosel ent
lang weitergeführt werden soll.
Die Rheinfront vorn Schlosse bis
zurMosel, 700 Meter lang, hatte durch
die Kehlmauer mit den vorliegenden
Schuppen wenig- Einladendes. Beide
sind heute verschwunden.
Jn den Rheinanlagen erhebt sich
das Denkmal der Kaiserin Auguste
welches die Stadt im Jahre 1896 .nii
einem Kostenauswand von 100,000
Mart errichten ließ, und jüngst tat
auch Kaiser Wilhelm l. sein Stand
Md in Gehirns erhalten«L und zwar auf
Kosten detRheinprovinz, die 1,M,000
Matt dafür bewilligte. Dasselbe steht
auf dem «Hunsschwanz«, wie die
Coblenzer die Sandbant in der Rhein
Moselspitze als letzten Ausläufer des
Hunsrück nennen.
Zu den schönstenPuntten in der Um
gegend von Coblenz gehört das Schloß
Stolzenfels, welches über dem Dorfe
Capcllen, 94 Meter über dem Rhein
thront.
Die Aussicht von dem 84 Meter ho
hen Thurme gehört zu den schönsten
am Rhein. Die 1250 erbaute Und
Pottgebäudr.
1689 von den Franzosen zerstörte
Burg wurde 1802 als Ruine Eigen
thum der Stadt Coblenz und von die
ser 1823 dem späteren Könige Fried
rich Wilhelm IV. geschenkt, der sie in
ihrer jetzigen Gestalt wiederherstellen
beziehungsweise ausbauen ließ. Die
Coblenze: weilen gern dort; denn ei
gentlich, so meinen sie. gehört das
Schloß doch ihnen, wenn auch der Kai
ser als Eigenthümer in’s Grundbuch
eingetragen sei.
Tic Ausst:lln:ig in Omahcn
Die außerordentlichen Errungen
schaften der modernen Technik lassen es
nur selbstverständlich erscheinen, daß
auf der Trank-Mississippi - Ansstel
lung dem Maschinenwesen die höchste
Beachtung gezollt werden wird. Die
Maschinenhalle, deren Pläne von dem
Chicagoer Architetten Dtright H. Per- »
lins entworfen sind, wird 304 Fuß;
lang werden und eine Tiefe von 144I
Fuß aufweisen. Drei weite Eingänge
führen an der Frontfeite und ähnliche !
Eingänge von beiden Seiten nach dem ,
Jnnern des Gebäudes, welk-es außer-I
dem noch vier weitere Eingänge, für !
den Nothfall berechnet, aufzuweisen 1
hat. Ein in hübschein architettoni
schen Schmuck sich präsentirender luf
tiger Vorbau, sechzehn Fuß weit, wird ;
nahezu die volle Vorderseite des Ge
bäudes einnehmen, oberhalb welcheml
sich eine, die ganze Breite des Borbcues i
einnehmende Gallerie befindet, zu der
man auf eisernen Stiegen gelangt. Jins
Innern bildet das Gebäude eine unun- z
terbrochene Halle. An den vier Wän
den entlang ist in entsprechender Höhe !
eine 32 Fuß breite Gallerie angebrachtJ
zu welcher, an den vier Ecken iin Jn
JEEZZTZ
nern des Gebäudes angebrachte Eisen- I
treppen führen. Die Beleuchtuna det-l
-Gebäudes am Tage erfolgt durchOber
licht und zwischen Gesims und Dach
angebrachte Fenster.
Der Charakter ies Gebäudes ist in
feinem Aeußeren, namentlich in feiner
Ornameniii ausgedrückt und findet in H
der den Mittelpunkt des Gebäudes frö- 1
nenden Figurengruppe feinenAbfchlufz. l
Die vier Gruppenbilder an den Ecken l
bringen ftnnbolifch dieMacht des Men
fchen über die Naturkräfte und deni
Fortschritt in der Dienstbarmachungf
der Leyteren zum Ausdruck. Auch bei f
diesem Gebäude wird reicher Farben
fchmuck zur Belebung des Ausdrucks
und zur Erzielung günstiger Effekte
zur Anwendung gelangen.
Mißverständniß.
"7- f ’" ’ ·"«IRM"
Gast (d-: seine Zeche berichtigen
will): »So-Heu Sie ’mal, was haben
wir denn nun esgentlich gestern Abent
getrunken, Jean?«
Kellner (verlegen): »Ja .. das ist
Wftsgeheimuiß!«
Ei- W ·
Prof. Dr. Haber-da, der Lehrer de
gerichtlichen Medizin an der Wienet
Universität, stellte jüngst den Ostern
Gner Klinit einen ileingewachsenen
ann mit lräftigem Kinn- und
Schnurrbart vor. Die Studenten«wa
ren nicht wenig überrascht, als der ver
meintliche Südländer, nach Abwerfen
der Obertleider, sich als eine Frau zu
erkennen gab, obschon das scharf mat
tirte Antlitz mit männlichem Bart
schmuck ausgestattet war und die ganze
äußere Erscheinung, die Stimme und
Haltung männliches Gepräge trugen.
Signora Zestbe Ahaira, die 33 Lenze
zählt, ist die in Tunis gebotene Tochter
italienischer Eltern; sie ist das sechste
ibter fünfzehn ganz normal gebildeten
Geschwister. Jn dem Kloster, in dem
sie erzogen werden sollte, war ihres
Bleibens nicht lange. Jm Alter von
4m
Zesthe Ahaira.
15 Jahren verheirathete sie sich; die
Ehe, der ein früh verstorbenes, normal
entwickeltes Kind entsproß, wurde ge
löst, da das Paar in Unfrieden lebte.
Als Mädchen nnd Ehegattin pflegte
Signora Ahaira sich sorgfältig zu ra
siren, so daß ihre Erscheinung nirgends
Aufsehen erregte. Da ihr die fortwäh
rende Beseitigung des lösti en Bartes
unbequeni wurde, entschloß se sich, dem
Bartwuchs freien Lauf zu lassen und
dauernd Männertleidung zu tragen,
was sie mit Erlaubniß der italienischen
Behörde seit einer Reihe von Jahren
ohne Unterbrechung thut. Sie hat sich
derart an das Auftreten als Mann ge
wöhnt, daß Niemand in ihr eine Ange
hörige des schwachen Geschlechts ver
muthet, um so mehr, da auch ihre
Stimme die männiiche Mangsarbe be
sitzt. Frau Rhein-, die auch in Wien
nur in Männertleidern auftritt und in
dieser, ohne Aussehen su erregen, ihrer
Wege geht, ist übrigens, wie unsere
Abbildung zeigt, nicht blos Besitzerin
eines phänomenalen Bartwuchses, son
dern auch in anderer Beziehung ab
norm gestaltet, indem fre, nach der An
sicht Pros. Haberda’s, eine überaus
seltene Form hermaphroditischer Bil
dung repräsentirt. Sie ist aus einer
Rundreise durch Europa und Amerika
begriffen, um den Fachmännern sich
als Studien-Gegenstand vorzufiihren.
--
UnerwavteteWirtung.
-«..
Gast: »Schau, der Herr dorten
yat’s praktisch gemacht, hat seinen
Hund an das Stuhls-ein gebunden,
das thu’ ich auch!«
,,Gehorsamer Diener Herr Rath!«
— Kompliment Herr Direktot!«
»Na — setzen wir unst«
—
Kleines Mißverständnis.
Gnädige: «Fanny, gehen Sie gleich
zut Frau Majorin und sagen Sie eine s
Empfehlung von mik, ich könnte heute!
Abend zu meinem Bedauern nicht in.
die Gesellschaft kommen — ich fühl te!
mich nicht wohl!« —— —
Fanny (zur Majorin): »Eine Ern
pfehlung von der gnädigen Frau und
sie tönnte heute Abend nicht zu Jhnen
kommen —- fie fühlte sieh m der Gesell- l
fchaft nicht wohll«
M W Muts-It
Den Luftballon als Betriebskraft
fiir Gebirgsbahnen zu verwendet» ist
eine so originelle Jdee, daß man es
Niemand verargen mag, wenn er die
ser neuesten Erfindung auf dem Ge
biet des Eisenbahnroesens sich sceptisch
gegenüberstellt. Und doch hat bereits
s im vergangenen Jahr mit einer seit
! chen, wenn auch zunächst nur im klei
Inen Maßstab ausgeführten Bahn in
JSalzbura eine Probesahrt stattgefun
» den, deren Ergebniß für die Erfinder
» der Bahn, die Herren Volderauer und
Brackebusch in Salzburg, ein recht be
friedigende-Z gewesen fein soll. Ihrem
- System nach besteht die Bahn, von der
wir eine Abbildung bringen, in einem
Fesselballon, der sich an einer in Ab
ständen von etwa 12 Meter fest ver
anterten doppelten T-Schiene bergan
und bergab bewegt. Bei der Auffahrt
bildet der Ballon --den Betriebsmotkr,
bei der Thalsahrt, die durch Beschwe
runa eines als Ballast mitgeführten
Waffercehälters bewirtt wird, dient er
gewissermaßen als Bremse bei starkem
Gefalle. An dem Ballon hängt zur
Aufnahme von Personen, Gepäctstiicken
u. s. w. eine tranzförmige Gondet,
durch deren große Oeffnung in der
Mitte ein starkes Seil hindurchgeht,
das mit der Laufvorrichtung verbun
den ist Von der letztern wird die
Schiene zangenförmig umfaßt. Auf
der Laufvorrichtung befindet sich der
schon erwähnte Wasserbekälter, der
während der Fahrt durch den Acri
nauten geöffnet werden kann. Lauf
Auf der Fahrt.
vorrichtung nnd Wasserbehälter wiegen
zusammen 300 Rilogramnu bei Wind
stille wird der Behälter mit 500 Kilo
gramm Wasser halb angefüllt, das Ge
fammtgewicht beider beträgt dann ais-)
800 Kilogramm Bei Wind wird bist
Spannung zwischen Ballon und Lauf
vorrichtung dadurch vermindert, daß
man je nach Bedarf Wasser aus den
Behälter ausläsz Die Differenz wird
alsdann für den Uebertrieb aewannen.
Die Gewichtsdifferenzem die sich durch
das Ein- und Aus-steigen von PU
sonen ergeben, werden durch separate
Gewichte, die sich aus jeder Station in
genügender Anzahl in Reserve befin
den, ausgeglichen; man fährt also stets
mit annähernd gleichem Gewicht. Der
Ballon ist in einem Durchmesser von
20 Meter gedacht. Ball-Im Gondel,
Netze und Scile u. f. w. wiegen 2100
Kilogramm, für Passagiere und Ano
nauten sind 1500 Kilogratnm derart-s
schlagt, somit verbleiben 1200 Kilo-’
Teamm für den Auf- und Ueber-triele
i Sturm ist der Betrieb einzustel
len; der Ballon verbleibt dann in ein-r
eigenes für ihn zu erbauenden Halle."
Da Stürme von der Seewarte recht- «
zeitig avisirt werden können unsd klei
nere Gewitterstiirme sich ebenfalls von
der Spitze des Berges aus leicht vorher
bestimmen lassen, so würde dieser
Um and jedenfalls lein wesentliche-;
Arg ment gegen die Einführung dieser
Luftballon - Eisenbahn sein. Dnsz
die neue Bahn, um Störungen im Be
trieb thunlichst vorzubeugen, natürlich
auch mit allen erdenllichen Sicherheits
vorrichtungen ausgestattet wird, be
darf laum der Erwähnung. Mit dem«
Bau soll im nächsten Frühjahr begon
nen werden. :
Alte-Eva.
Ja einem Stift, in welchem alte,
arbeitsunfähigePersonen untergebracht
sind. bemerkt bet« Jnsperior bei seinem
Rundaange eines Tages in derl
Frauenabtbeilung, wie ein alles, ge-!
brechliches Müskerchen eine Cigarre an
zünbei und dieselbe in der Hand hal
tend, daraus bläsl und den Rauch unter »
die Nase hält Voll Verwunderung
belracbtei bei-selbe dieses seltsame Bild
und staat schliesslich das Mkilierchemj
warum sie das thue. Daraus die Alte ·
mit einem Verllärsen Blick nach oben: l
»Ob, bat kült so scheust nah Manns- j
lüb.«
.-—p-—-—
—- M a n ch e r braucht die Schmei
chelei, um in seinen Vorzügen bestärkt
zu werden.
Der praktische Tot-rissen
stock.
»Darf ich um Feuer bitten?«
A
»Bitte, wollen Sie nur hetan kom
men!«
Ein Mann, der sich zu hel
fen weiß.
Nichter: »Sie heißen Mayer und
sind Fußkünstler. Sie sollen in der
Sache contra Schmidt als Zeuge ver
nommen werden, nun heben Sie die
rechte Hand in die Höhe und sprechen
mir nach:
»Ich schwör-« —
A O
Fußkünstler: »Ich schwöre!«
Gefangen
Ek: »Aber Märchen, das theure
Kleid willst Du haben und einfache
Sachen kleiden Dich fo gut!«
Sie: »Da siehst Du eben, Männ
chen, ich bin gar nicht eitel!«
. ---. —
Unbewußte Wortfpielerei.C
»Geh’n S’, was steif-I S’, was liegt ;
Ihnen d’ran, sehen Sie sich!«
-
Billig.
«
»Alle- eine Ohrfeige hast Du Dei
nem Nachbar gegeben und hast nur 10
Matt zahlen müssen?!«
»Ja, aber wenn ich wieder einmal
bei Kassa bin, so hau' ich den ganz
anders durcht«