Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, December 03, 1897, Sonntags-Blatt., Image 11

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    Vom Inland
Schuhe tragen die Zieh
hundelin den mit Eis bedeckten Ge
birge-passen von Alaska. Das geschieht
nicht, um die Thiere gegen die Kälte
zu schützen, denn gegen dieselbe sind sie
unempfindlich wohl aber um ihre
Füße vor Verletzungen aus dem schar
fen Eise zu bewahren. Die Führer der
Schlitten machen ihren hunden des
halb aus Hirsch- oder Nennthierleder
weiche Mocassins, die sie mit Schnüren
an ihren Beinen befestigen.
Vor einiger Zeit brachte
sich Alonzo Durkee, der Auditor don»
Cast Orange. N. J» eine kleine Kratz- ;
wunde an der Stirne bei. Als er sich
vor einigen Tagen mit den Händen den
Schweiß vom Gesicht mischen wollteU
nachdem er viel Papiergeld gezählt hat- ;
te, zog er sich eine Blutvergistnng zu.s
Da Durtee rechtzeitig einen Arzt zu-!
zog, und dieser die Krankheitserschei-;
nung richtig erkannte, so wird die Ver- l
gistung siir den Patienten ieinerleiT
schlimme Folgen haben. Immerhin
zeigt der Vorfall, daß selbst bei den
geringsügigsten äußerlichen Verletzun
glen die nöthige Vorsicht nicht außer
cht zu lassen ist« s
Die Eiscnwerte zu Bath,i
Me» unterzeichneten kürzlich einenCon- «
tract zum Bau eines stählernen Fracht- i
Dampfers fiir eine NewYorter Firma. i
Das neue Schiff soll 303 Fuß lang,
42 breit und 25 tief werden Der Ton
nengehalt wird 3818 Tonnen betragen. i
Der Dampfer wird Maschinen rnits
1300 Pferdekräft en nach dem Triple
Expansion - System erhalten welchek
eine Fahrgeschwindigteit von 10 Kno
ten in der Stunde ermöglichen. DO-i
neue Schiff, das erste in Amerika etc-s
baute dieses Typus, muß bis Mai fer- s
tig sein und soll mit den englischens
Trampdamrfern in Coneurrenz treten.
Eine Negereolonie niitz
367 Acres fruchtbaren Landes ist ins
der Nähe von Decatur, Ala., gegrün
det worden. Die Gründung, welche
die Schriftstelleri n Ray (,, Jark Carl
ton'« ) mit 810,000 unterstützt hat, ist«
kein Geschäftsunternehmen im eigentli- !
chen Sinne des Wortes, sondern solls
hauptsächlich bhilanthropischenZweckeni
dienen. Die Freunde der Colonie wol- s
len den praktischen Beweis führen, daß!
die Neger die verzwiclte Rassenfrages
selbst lösen können, wenn sie sich zu
sammenthun und, unabhängig von den
Weißen, sich dem Ackerbau sowie der
Industrie widmen.
Die zweifelhafte Ehre,
der Champion - Landstreicher der Welt
zu sein, beansprucht ein Bursche, der
als ,.A No. 1« in dem ganzen Orden
der Ritter von der Landstraße betannt
ist. Er trägt eine Medaille, die er von
Richard K. For fiir das Kunststückchen
erhielt, in 11 Tagen und 6 Stunden
die Reife von New York nach San
Francisco ohne irgend welche Unkosten
gemacht zu haben. Der Bursche durch
streift seit 12 Jahren die We lt, war
siebenmal in Europa und hat nahezu
alle civilisirten Länder der Welt be
sucht. Während seiner 12iähriaen
Jrrsahrten kam er nie mit der Polizei
in Conslikt.
Jn einem ausrangirten
Omnibug ist das Postamt zu Allons
Montgomern Counth, Ba» etablirt
worden. Dem Postmeister Thomas
Payne wollte im Umkreise von einer
Meile Niemand ein Haus vermiethen,
auch keinen Bauplatz vertausen, und
deshalb sah er sich genöthigt, einen
alten anibus aus der Landstraße
auszustellen und dort sein Bureau ein
zurichten. Nun wollen ihn die um
wohnenden Farmer auch von dort ver
treiben, da der Omnibus angeblich den
Weg versperrt, doch hat sich das Bun
des- Gericht vorläufig in s Mittel ge
legt und bis zur endgiltigen Entschei
dung der Angelegenheit darf Payne
seines Amtes in dem Omnibus wal
ten.
Auf 30 Tage in’s Arbeits-I
haus geschickt wurde vom Polizeirichteri
in Louisville, Ky» ein junger Manns
Namens James Penn,defsen Vater vor S
25 Jahren Gouverneur von Louisianal
war und heute zu den reichsten Vlans
tagenbesitzern diefes Staates achörti
Der junge Penn wurde mit einerBandei
Landftreicher, denen er sich angefchlof- i
sen hatte, verhaftet und mit ihnen zusl
samtnen verurtheilt. Seinen Mitthei-l
lungen zufolge ist er von feinem Vater;
verstoßen worden« weil er sich nicht des- f
sen Befehl fügen und ein fiir ihn beq
ftimmtes Mädchen heirathen wollte·:
Da er absolut Nichts verstand, womit»
er seinen Lebensunterhalt verdienen!
konnte, sanl der junge Mann, der frü
her nur noblen Passionen gefrijhnt
hatte, bald zum Landftreicher herab
und als solcher fiel er der Polizei in
Louisville in die hande.
Mit Feuer in der Ladung
traf der Dampfer »Gloucefter«, Capi.
. M. Hotves, von Bofton in Norfoll,
a., ein. Das Feuer wurde zur
Nachtzeit entdeckt, als die 31 Passa-.
giere, welche fich an Bord befanden, im
Schlafe lagen. Es stellte sich heraus,
dasz die Flammen mit den Löschappa
raten des Schiffes nicht zu löschen wa
ren, und deshalb ließ Capitän Howes
den Dampf auf die Ladung andrehen
und dem Dampfer die größtmäglichste
Fahrgefchwindigleit geben. Seine Or
dres wurden trotz der dringenden Ge
fahr fo ruhig gegeben und-«befolgt.dafk«
die Passagiere erft bei ihrer Ankunft
in Rorfoll erfuhren, was eigentlich
vorgegangen war. Für die Bewan
nung, welche die furchtbare Gefahr« in
welcher das Schiff fchwebte, kannte,
war die Fahrt freilich mehr als auf
reaend. (
-.-,
h. W. Ashtnan in Johnös
town, Pa., hat einen kleinen Frosch im
Besitz, den sein ein Jahr zählendes
Töchterchen während eines heftigen
Anfalls von Erbrechen von sich gab.
Dem Kinde wurde, als es erst drei
Monate alt war, Wasser gegeben, und
wird angenommen, daß es bei einer
solchen Gelegenheit Keime verschluckte,
die zur Bildung des Frosches führten
Jn die bunte Jacke gesteckt
ist in Deutschland der junge Hugo Knie
aus Crerville, N. J» wie er brieflich
seinem Advocaten Hart mitgetheilt
hat. Knie, der nach Deutschland ge
i reift war, um sieh dort mit einer jungen
E Dame zu verheirathen, die er in Ame
rita kennen gelernt hatte, ersuchte den
Anwalt, sich fiir ihn bei der Washing
toner Regierung zu verwenden. Knie’s
Vater kam im Jahre 1849 nach Ame
rita. wurde naturalisirt und kehrte vor
eiiva 10 Jahren nach Deutschland zu
rück, wo er sich in Harburg niederließ.
Der Sohn blieb in Amerika und wohnt
in Crexville.
Mit blauen Bohnen hat
’ Dr. R. L. Walter in Alexandria, La.,
seinen ,.Landlord« Brown reaalirt,
anstatt ihm die verlangte Miethe zu
bezahlen. Der Arzt hatte von Brown
ein Haus auf ein Jahr gemiethet, sich
tiirzlich aber selbst ein Haus bauen
lassen. Brown, welcher noch keine
Miethe erhalten hatte, wollte dies-Iang
haltungsgegenstiinde des Dr. Walter
mit Beschlag belegen lassen. Dabei kam
es zwischen den Beiden zu einemStreit,
welcher damit endete,· dafz Walter vier
Schüsse auf seinen Gegner abseuerte,
denselben augenblicklich tödtend. Dr.
Waller wurde verhaftet.
Jn einem Hause aus Rä
dern kam M. E. A. Lasten mit Frau
und vier Kindern von Port Angeln-J,
Wash» in Sing Sing, N. Y» an. Er
ist im März 1894 von seiner Heimath
abgesahren und hat in dem Wagen
6,630 Meilen zurückgelegt Während
der Reise, die er übrigens in kaltem
Wetter einstellte, wurden ihm zwei
Kinder geboren, eins in San Fran
eisco, das andere in anfalo. Zwanzig
Pferde gingen beim Ziehen des einem
Eisenbahnwagen ähnlichen Hauses
drauf, da er 20 Bergketten und 153
Berge passirte und durch elf Flüsse
fahren mußte. Das Haus wurde ein
mal in einem Sturme demolirt und der
Wagen brach öfters zusammen. An ei
nem der Räder ist ein Cyelometer an
gebracht;
Am 24. Juli wurde e i n
werthvolles Pferd des Bauunterneh
mer-Z Theodore F. Reeves in Millburn,
N. J» von einem tollen Hunde gebis
sen, der gleich darauf erschossen wurde.
Vierzehn Tage später zeigte das Pferd
Symptome von Tollwuth· Es wurde
isolirt, und da die Kranufanfiille nicht
heftiger Art waren und sich nach eini
gen Tagen Dauer erst nach zwei Wo
chen wiederholten, so wollte sich Reevexs
nicht zur Tödtung des Pserdeg ent:
schließen, indem er hoffte, es werde
wieder genesen. Erst in den letzten
Wochen wurden die Anfälle schlimmer
und steigerten sich bis zum Parori43
mus. Das Pferd tobte in seinem
Stall, das; die Familie Reeveg in den
höchsten Schrecken versetzt wurde und
das Thier muszte getödtet werden.
Ein amiisanter Austritt
brachte in San Francisco eine Spiri:
tisten - Versammlung zu einem uner
warteten Abschlus;. Eine schlanke, in
Trauer gekleidete Dame, die der von ei
nem prosessionellen Medium arraugir
ten Versammlung beiwohnte, wünschte H
mit ihrem dahingeschiedenen Williaml
in Verbindung gebracht zu werden und .
das Medium versprach. Williams Geist I
erscheinen zu lassen· Wenige Minuten ·
später zeigten sich die schattenhastens
Umrisse einer Gestalt und, bebend vors
Freude und Furcht, fragte die Wittwe: ;
»Bist Du es, Willi?« —— »Ja, Ge-·
liebte!" lautete die mit Grabesstimmei
gesprochene Antwort. — »Das ist
Schwindel.« rief nunmehr die Frau in l
entrüstetem Tone, »Betrug und Hum- s
bug ist es, denn mein William war
taubstumm!«
,
Auf einer Jagdpartie er-"
schoß sich durch einen unglücklichen Zu
fall der 15jährige Farmergfohn Perry
Zembower nahe Little Ballen Road,l
ungefähr 4 Meilen von Cumberland,
Md., entfernt. Perrh war mit feinem
jüngeren Bruder auf die Jagd gegan
gen und beging die Unvorfichtigteit,
sich auf das geladene Gewehr zu
stützen. Sein Bruder warnte ihn, da
er fah, daß der Hahn des Gewehreg ge
spannt war. Perrh wollte feinem
Bruder beweisen, daß der Schufz nur
durch Berührung des Hahnes tosgehen
konnte, hob dabei feinen Fuß auf unds
tam mit feinem Stiefelabfatz dem
Hahne zu nahe. Die ganze Ladung
ging dem Itnglücilichen Knaben in die
rechte Seite und fein Tod trat sofort
ein.
Vom1. OctoberbigstL De
cember währt im Staate Maine dies
gesetzliche Jagdzeit für Hochwild und
in diesen drei Monaten werden von
Tausenden von Jägern unter dem
jagdbaren Gethier wahre Blutbäder
angerichtet Nach zuverläfsigen Schä
tzungen find im verflossenen October
von ca. 20,000 Jägern 25 Elennhir-i
sche, 18 Caribous, 16 Bären und 4000
Hirfche erlegt worden. Der Jagdfport
hat, außer zahlreichen Verwundungen,
14 Menschenleben gefordert; es sind
nämlich 6 Jäger erfchoffen und 5 Jä
ger fowie 3 Führer ertrunten. Die
Unfälle auf der Jagd sind so zahlreich,
daß mehrere Aerzte aus Milinocket
ihre Praxis in der Stadt aufgegeben
und in den Wäldern eine temporäre
Office etabltrt haben.
Aus Menschenhaut ist ein
Portemonnaie angefertigt, in dessen
Besitz die »New Jersey Histokical So
ciett)« gelangt ist. Als der Schweiz-It
Antoine Le Plane im Jahre dZO in
Morristown wegen eines Mordes hin
gerichtet wurde, ward, da er keine Ver
wandte im Lande hatte, in dem Urtheil
bestimmt, daß seine Leiche fiir anatomi
fche Zwecke benutzt werden könne. Alls
diese Weise trat es möglich, die Haut
in Leder zu verarbeiten, aus welcher
Portemonnaies gemacht wurden. T as
Leder ist gelb und ähnelt dem Leder
aus Ziegenfell.
Der Ruf des amerikani
schen Geflügels ist selbst bis nachSiid
Afrika gedrungen. Die New Yorter
Firma W. A. Scott E Co. hat von
einem Commissionshause in der Kap
stadt den Auftrag erhalten« 2000 Hüh
ner, 1000 Tauben, 1000 Enten und
500 Gänse, sowie 13,50() Dutzend Eier
nach der siidafrilanischen Hauptstadt
zu senden. Der Gesammtpreis wird
sich auf über SF )000 belaufen, dazu
kommen noch die Frachtspesen. Die
Reise wird etwa 40 Tage in Anspruch
nehmen. Ein Wärtcr wird das"C-'e
slügel begleiten, das Füttern besorgen
und sonst nach dem Rechten sehen. Die
Reise geht erst nach London. Von dort
aus wird ein Dampfer die Hühner,
Puter und Tauben direkt nach der
Kapitadt bringen.
Hinter dem zu einer zehn
jährigen Zuchthaugstrafe verurtheilten
Ehepaar Frani und Minnie Siegel
haben sich die Pforten des Zuchtliauseg
zu Stillwater« Minn» geschlossen. Das
Paar hatte sich eines geradezu un- s
glaublich grausamen Verbrecheng ;
schuldig gemacht, fein zehnjährigeHL
Ftind nämlich insteinatifch verliungerni
lassen und tagtäglich dabei in bestiali
scher Weise mißhandelt. Die Einzel
heiten des Processes enthiillten ein hor
rendes Bild von der Verkommenheit
des Ehepaares, so daß die Entrüsiung
unter der Bevölkerung eine so dacht-»m
dige wurde, daß man Sicherheitsvop
kehrungen treffen mußte, um Lynch
justiz zu verhüten.
Eine schändliche Gräber
fchändung ist in Millville, Somerset
County, N. J» verübt worden, wo
Nachts die Leiche der erst vor einigen
Tagen beerdigten Frau Phoebe Tilton
im Mount Pleafant Cemetern aus dem
Grabe geholt und verstümmelt wurde.
Die Schandthat wurde am folgenden
Morgen entdeckt und die verstiimmelte
Leiche etwa 200 Yards vom Friedhofe
in einem Gehölz gesunden. Die Lei
chenräuber hatten die Leiche gänzlich
entkleidet, den Rumpf mit einer Axt
geöffnet und das Herz sowie andere
Organe entfernt. Allem Anschein nach
hatten die Räuber zuerst eine Sage be
nutzt, doch dauerte ihnen dies zu lange j
und man benutzte dann eine Axt oder»
ein scharfes Handbeil, um die Rippen
zu zuschneiden Bei der Entfernung
des Herzens gingen die Räuber sehr
sorgfältig, wie Anatomen, zu Werte.
Im Löwentiifig getraut
wurde der 25 Jahre alte Ungar Ar
thur St. Andraiin mit der 2lijähriaen
Schwedin Charlotte Wiberg in Bofton ;
von dem Pastor George Reader, wäh- s
rend ein mindestens 5000 Personen
zählendes Publikum zuschaute. Das
Brautvaar wurde von dem TbierbiinH
diger William Emern in den Käfig, in :
welchem sich zwei Löwen befanden, ge-- :
leitet, doch zog der Paftor es vor au
ßerhalb des Gitters stehend die Trau
ung zu volliieben Die Affaire verlies»
obne jeden ZwischenfalL doch batte die
selbe siir den Bist-or Reader ein unan
genebmes NachivieL denn er wurde
von der Leitung der Theologie-Schule
der Bofton ilniversitv, die in derTrau
ung im Käfig ein-e des geistlichenStain
des unwiirdiae Handlung erblickte. ge
zwungen, aus dem genannten Lehr
institut auszutreten
DersranzösischeDampser
,.Bretagne« brachte in seinem Zwi
schendeet ein liebendeg Paar nach New
York, das die weite Reise über den
Ocean lediglich zu dem Zwecke gemacht
hat, um sich hier trauen zu lassen.
Franz Rielinaer und Barbara Gamma
heißen die Beiden. Sie sind Schwei
zer, jener 22 Jahre alt, diese 21.
Franz setzte den Einwanderunashehöri
den auseinander, das-, in der Eidgenoss
senschast Cousin und Consine nicht
heirathen dürfen und daß sie daher
nach Amerika gekommen seien, um hier
den Bund· den die Herzen geschlossen,
legalisiren zu lassen. Pfarrer Schwinn
vorn Leo Haus an State Str· schätzte
den Knoten, das Paar unternahm
dann eine drcitäaiae Hochzeitsreise
nach den Niaqarasällen, um mit ,,La
Bretagne« wieder die Reise nach der
Heimath anzutreten.
Die reiche Brauerswittwe
Lauter in Vinahamton, N. Y., welche
liirilich als dritten Gatten einen ge
wissen Leroy Wright heimsiihrte, steht
wieder allein in der Welt. Wriaht
verlangte kürzlich von seiner Gattin
85000, um eine Goldmine in Calisor
nien zu laufen. Frau Lartrer’"g Ad
votat rieth ihr von dieser geschäftlichen
Transaltion ab. Als Schwer-enzqu
gab sie ihrer stLirl ren Hälsts 35"0, ixnd
mit dieser Summe verschwand Wriaht
aus Nimmerwiederiehen. Frau Lau
rer’s erster Gatte verdiente durch seine
Brauerei ein bedeutendes Vermöae—s
Vor sieben Jahren beaina er Selbst-s
mord. Der zweite Mann, Joseph
Schrader, lebte nach der Verheirathung
aus zu großem Fuße, so dasz sieh die
Gattin nach einer Rahluna von 85000
von ihm scheiden ließ. Wright lernte
sie durch ein Jnserat kennen und lie
ben. Wen aeliistet es, der vierte
Gatt- in werden?
! Das Wetteramt der Ber.
« Staaten, dessen Einrichtung von Fach
tennern als die vollkommenste aner
kannt wird, hat beschlossen, sich an ver
Pariser Weltausstelluna zu betheili
gen, und zwar unter Vorführung sei
ner ganzen Thätigieit. Wie jetzt dis:
Wettertelegramme aus allen Theilen
der Bereinigten Staaten in Washing
ton zusammenlaufen, so werden sie im
Jahre 1900 auch direct nach Paris
übetsandt werden. Nach dem so er
langten Material wird das Burean
auf der Weltaussiellung eine Wetter
tarte der Vereinigten Staaten täglich
zusammenftellen und veröffentlichem
Die Vorbereitung und Leitung der
Ansstellungsangelegenheit hat der Me
teorologe Moore übernommen, der für
die Zeit der Weltausstellung mit sechs
Unterbeamten nach Paris übersiedeln
wird.
; liamed ean Howells verbiirgt die Nach
von Bainbridge, Ga» bei dem Versuche,
Die llimatologifche Ab
theilung des Bundes- Wetterbureaus
hat Aufstellungen gemacht über den
Einfluß von klima, Jahreszeit und
Witterungsverhältniffen bei Sonnen
stichfällen. Aus der jedenfalls interes
santen Arbeit liegen bis jetzt nur einige
kurze Mittheilungen vor. Es traten
darnach im August 1896 3088 Todes
fälle als Folge von Sonnenftich ein.
Jn New York z. B. ergaben sich 96
Procent der Todesfälle bei einer an
dauernden atmosphiirischen Tempera
tur, welche der höchsten normalen Au
gust- Temperatur entsprach; in Bo
ston desgleichen 91 Procent, in Wash
ington 77 Procent. Ooher Fenchtig
keitsgehalt der Lust spielt eine wesent
licle Rolle dabe i. Jn der nördlichen
Zone der Ver Staaten stellt sich der
lkroeentfatz der Fälle verhältnismäßig
höher, vermuthlich infolge des plötzli
cheren Teinveraturwechfels, während
in gleichmäßig heisztroclenen Landstri
chen der Procentfatz geringer war.
Kein Geringerer als Wil
richt, daß einer der angefelsensten Pa
storen im »Mittelpuntt des Weltalls«
ein Vollblut- Zigeuner ist. Das Zi
geunerblut in dem Manne ist so stark,
daßler im Sommer dern Wandertriebe
nicht zu widerstehen vermag und sich
einer Horde seiner Stammesgenosfen
anschließt, mit denen er, wie ein Land
streicher, umherwandert. Jn Nichts ist
er dann von einem echten Zigeuner zu
unterscheiden, da er deren Sprache voll
ständig beherrscht und er sein Aeufze
res dem Aussehen seiner zerlumpten
Stammesbriider in jeder Beziehung
anpaßt. Wenn er nach seinen Wande
rungen nach Boston zurückkehrt, glau
ben die Mitglieder feiner Gemeinde,
daß er seine Ferien in Europa verlebt
habe Die Predigten dieses Mannes
sollen gerade nach solchen »Ferienrei
sen sich durch glänzende Beredtsamkeit
auszeichnen
Sein Leben verloren hat
der junge Allen Murphy auf der Plan
tage des Col. Pat. Speight unweit
eine riefige Klapperfchlange zu zähmen. ·
LUturvhh kam mit dem Reptih das er«
sich um den Hals und Obertörper ge
wunden hatte-, vom Felde, zum Ent
setzen Aller, die ihn sahen; die Schlange
war wehrlos, denn der junge Mann
hatte sie dicht hinter dem Kopfe fest ge
packt. Vor Col. Speight s Haus I
wollte er die Schlange von feinem
Körper entfernen, dabei aber ließ er sie
los und sofort war er von dem giftigen
Thiere gebissen. Während Col. Speight
dem Reptil mit einem Schuß den Gar
aus machte, wurde Murphy in das
Haus getragen, wo ihm jede erdentliche
Hilfe zu Theil irnrde. Alles aber er
wies sich als vergeblich. Sein Körper
schwoll in der unförmlichften Weise
; auf und unter entsetzlichen Leiden gab l
; er am nächften Tage seinen Geist auf. f
Von einer Möve ver
schlungen wurde der Bericht des Capi- »
täkis des Schoonerg »Lucille« iiber dies
Reise von Seaitle nach San Fran-;
cigco, anstatt in das Vureau der vor-l
Eian ,,Ei«lterchantg’ Erchange« zu ge- I
langen. Einer Verordnung gemäß ;
, hat der Capitän einer- jeden Schiffes
unen gedrängten Bericht iibek viesncisei
zu erstatten und dem ihm entgegenfahi i
renden Boten der »t.51rhange« zu über
geben. Nun Wollte der Bote, welcher
den Bericht der »Lucille« abzuholen be- «
austragt war, sich die Mühe, daHSchifH
zu besteigen, sparen und rief dem Ca- i
pitiin zu, das Papier über Bord zui
werfen. Diesem Verlangen kam Letz-·
terer nach; aber ehe der Bote das Pa
pier aussangen konnte. wurde dasselbe
von einer aus der Höhe herabstoszenden s
Möve erfaßt. Eine ganze Schaar an- l
derer Möven folgte und bald war der ;
gesiederte Räuber mit seiner Beute ver
schwunden. s
Inmitten der kosmopoli-j
tischen Bevölkerung der Stadt New
York gibt es auch eine Jndianercolo- «
nie. Diese haust in der Gegend von
Broome Str., Spring Str. nnd West
Broadwah mitten im italienischen
Viertel. Die Zahl der Bewohner der
kleinen Colonie wechselt beständig. Es
ist ein fortwährende-H Kommen und
Gehen, denn die meisten Rothhäute
kehren, nachdem sie sich eine Zeit lang
in der Stadt aufgehalten, nach ihren
resp. Reservationen zurück, während
von den letzteren andere Jndianer her
tommen, um das grosistädtische Leben
tennen zu lernen. Zu dauerndem Auf
enthalt lassen sich nur wenige der roå
then Söhne und Töchter der Prairie
nieder. Es sind drei Industriezweige,
in welchem die Jndianer in der Stadt
beschäftigt sind: Glasperlenarbeit,
Handel mit indianischen Patentmedi
zinen und Modellstehcn für Maler und
Bildhauer.
Weilt Thatærsmtvs Saiten-ehrten
Mein geöhrter Mister Edithori
Der Christ fiehlt arig sarrie for, daß
mir den Tripp genomme hen, bikahs
die Sach hot arig beese Folge gehabt.
Sei Selma war zu Doht geschichrt, wie
er so gebruhst heim is komme. Er hot
gesagt, er hätt gedreit gehabt, en Ets
preß - Trehn zu stappe, for widder heim
zu komme un do hätt er die Jnscheries
kriegt. Die Selma hot mich gefrogt, ob
das so wär, un ich hen ofs Kohrs jehs
gesagt, bitahs ich hen den Christ doch
kein « rutvel mache wolle. Jehs hen ich
gesag , der Christ der hot zu arig von
Heimweh gesofsert un do hot er den
Nonsens gemacht. Well das hot die
Selma widder gut fiehle mache, un se
hot arig gut zu den Christ getend. Well,
sell hot so ebaut zwei Dag ganz schön
geschafft. Der Christ hot schon widder
sei Limbs muhfe gekönnt. Jch hen
Morgens noch ins Bett gelege, bikahs
es macht kein Differenz nit, wann ich
in die Affis tumme, die Hauptsach is,
daß ich alle Monat rehgeller mei S-ael
lerieh ziehe. Well un in den Peunt do
hen ich noch nirtg gemißt Well, wie ich
mich noch emok usf die annere Seit hen
lege gewollt, do hör ich uff eemol en
schreckliche Radau. Es war die Selma
ihr Werts-, sell hen ich tlier distingwischse
getönnt. Jch hen immer gehört, wie se
gehallert hot: »Ihr Lumpe, Jhr Räs
lels, ich will Euch e diesente Frau un
Ma behumbugge.« Wie ich Lumpe ge
hört hen, do hen ich reiteweg gefickert,
daß ich do mit zu belange deht. Eins-,
zwei, drei, warn ich aus mei Bett, sin
in mei Pehnties geschluth un sin in die
Schlippersch aus das Ruhm. Wie ich
in das Deiningruhm komme sin, do hot
der Christ hinnig den Behsbrenner ge
stanne un die Selma hot ihr Kaffie
Kopp in die Händ gehatt, mitausDaut,
mit die Jntenschen, sie den Christ an de
Kopp zu schmeiße. »Well« hen ich ge
sagt, ,,duht Ihr die Enniwehrserie von
Eier Wedding zellebrehte?« »Du
kommst mich grad recht,« hot die Selma
gesagt un hot mich e paar Auge dohin
geschmisse, daß ich gefiehlt hen, ais
wann-E- en Brickstein gewese wär. »Was
is die Mätter?« hen ich gefrogt, »hot e
Dunnerwetter bei Stich eingeschlage?«
Do hot mich die Selma e koppele Boh
stelkaris hingehalte. Alle beide ware se
an mich eddreßt. Die eine hot gesagt:
»Sie sin e Pietscht wann komme Se
dann widder nach Dompeldehs Mir
Göhrls dehte arig gleiche noch emohl
so e gute Zeit mit Jhne zu hen. Mart).«
Die annere hot gesagt: »Kahle Se mit
Jhren Freind doch recht bald widder
emohl an uns, Sie sin einige Zeit will
komme. Hen Se sich aach die Sumer
niers, wo Se von uns kriegt hen, gut
uffgehowe? Katie und die ganze
Gäng« Wie ich sell gelese hen, do hen
ich gefiehlt, als ob mich eener mit e
Nudelbrett usf de Kopp geschmisse hätt.
Jch sin ganz pehl alliwwer worde Und
die Bein hen mich geschiwwert, wie al
les. Jch hien erscht e Weil gar nicts sage
gekönnt, dann hen ich awwer zu mich
selbst gesproche«. wats die Mutter mit
dich, Meil, die Selma is doch nit mei
Frau, ich kann doch einige Zeit duhn,
was ich will, ich sin e Vetscheller un sell
is all was ich sin.« Ufs den Weg do sin
ich e wenig ruhiger geworde un ich hen
dann gesagt: ,,Selma«, hen ich gesagt,
»ich will dich emol ebdes sage, du besser
duhsi dei eige Bißnes ineinde, dann bist
du e gut Diel besser ab.« Awwer do
hätte se emol die Selma sehe solle!
,,Jsch dat so?« hot se gesagt, »is das
der Weg, wie mer e diesent Frau triete
duht, daß mer Leis zu sie sagt, un daß
mer sagt, mer geht an Bißnes fort un
in Fäckt hot mer e gute Zeit mit die
Görls? Awwer ich muß alles wisse, un
da ann is es aus un vorbei mit uns.«
Damit is se an de Tehbel gange, hot en (
Leiter, wo do gelege hot un bei de Weg,
aach an mich eddreßt war,i1fsgerisse un
hot en vorgelese: »Mein liewer Misteri
Habersack2 Warum hen Se noch nit
emohl e paar Jeins an Uns gedrapptsi
Mir hen’ S doch hier so Plessent fort
Jhne gemacht un hen Jhne Suhwenierss
mitgewwe, daß mer eksperktet hen, Sie
dehte at liest noch drei Woche an uns«
riemembere Awwer so sin die Wenn-J
fohts Hen Se mehbie Jhne Jhrnl
Meind ebaut die Working Göt hrls ge
tschenschtki Wie iH dann Jhne Jhrn
schöner FreindZ Tata, Gubeii Die
Görhls Rlobb«. »Sell settels it for
mich«, hot die Selma gehallert. »Neite
weg nemm ich meiskidg un geh aus das
Haus fort. Jch gehn widder bei mei
arm alte Ma, was nit verdient hot,
daß se noch so e Schehm erlewe duht. "
Dodrufs hot die Selma geareint wie en
Schloßhund un der Christ hot aach ge
slennt. No, was war sell awwer so
traurig! Jch hen arig tschiep gefiehlt
un ich hen aach aar nit gewißt, wie ich
die Sach hen ficksF gesollt. Jch mus; sa
ge, mir ware do in e arige beese Ficks.
Wann die Selma mit die Kids aus die
Zittie fort wär, wei, sell hätt en regel
ler Schiendel aewwe. Jch hen gesagt:
,,Selma«, hen ich gesagt, »du bist arig
mistehken, mir hen iee gute Zeit gehabt
mir hcn die schlechste, mienste Zeit ge
habt, wo ich in mei ganzes Lewe ge
habt hen. « Awwer die Selma hot nit
gehört, se l,ot immerzu gehalleri. Do
hen ich gedenkt, mehbie, es is am Beste,
wann ich se e wenig schiere duhn.
,,Selma«, hen ich gesproche, »wann du
jetzt nit reiteweg fiappe duhst, dann lon
ich dich erresie, bilabs du host Lettersch
eopend, wo an en Afiisser, an en Asfi
fchel edresst ware. Sell is e Kreim un
du mußt for das so ebaut sechs Johr in
die Penn.« Do bot se mit Greine ge
stappt. ,,«’5ui Deiwel«, hot se gesagt, «do
kann mer so recht sehn, wie miehn Jhr
all seid. Hab mich nor errestet dann
solle mer Ertan emol bekannt wer
Denn Gott sei Dant, mei Mund
hen ich noch, sell könnt Jhr mich ji«-; .
errefte.« Jch denke, do hot die Selnkffi
recht gehabt. Wie mer noch in de
größte Trubel ware, do kimmt der Letsk
terkerrier un bringt mich noch en Briesskjk
wo er an de erschte Tripp vergesse gek
habt hot. Der Brief war von den Mehsgs
von Dompeldey. Er hot mich ges-«
schriwwe, daß er arig fnrrie fiehle dehkszs
daß die Lehdies von den Klvbb mein
Spietfch so wenig gegliche hen un mickF
un mein arme Freind so mien getrier
hätte. Er hätt awwer die Lieder von-?
die Gäng errestet un se dehte schuhr ge-";j-Z
ponnischt werde. Er wär iwwrigenskz «
sarrie derfor, daß ich den Spietfch gie-:;«"?
macht hätt, bikahs, er deht nit gleiche-;
daß die Lehdies in den Weg infolteds«s
werde. Den Brief hen ich Die Selmal
vorgelese. Was denke Se, was fe ge
dabn bot? Se is- uns um de Hals ge- -
falle un hot for Ecksjuhs gefrogt. Se
sagt, se wollt uns nie nit mehr tiuwele
un se wollt sich immer gut behehfe. Mir
hen widder arig gut gefiehlt un for
lauter Fonn hen mir den Dag e gehö
rige Duft kriegt.
MeikbaberfaOL
————-.
—- W e n n die Mitwelt so schnell
mit einem Brot bei der Hand wäre,
wie die Nachwelt mit einem Denkmal,
so hätte mancher aroße Mann weniger
hungern müssen.
— Jn Regisheim spielte
sich, als die Jsraeliten in ihrer Sym
goge den Schluß des Laubhijttensestes
feierten, eine recht nette Scene ab. Am
Ende des Abendgottesdienst-es ist es
Sitte, die Pergamentrollen, die zehn
Gebote enthaltend, herumzutragen.
Diese Rollen werden von den bemittel
teren Familien angelaust und verer
ben sich dann von einem Familienglied
auf das andere. Nun wollte auch Ei
ner ein Rolle tragen, hatte aber irgend
wo, wie es heißt, Tabak mitgenommen.
Der war nun unwijrdig, die zehn Ge- "
bote herumzutragen. Der Vorsänger
sverbot ihm das. Darob entstand nun
eine gewaltige Schlägerei, indem die
Einen dem Schächter, die Anderen dem
Abgewiesenen zu Hilfe eilten und sich «
derart bearbeiteten, daß die Gendar
men per Draht herbeigeruer werden
mußten. Die S uldigen wurden ge
schlossen nach Ensieheim transportirt;
sie werden wohl demnächst die »Gese
twessreude« in besonderer Art zu kosten
bekommen.
— Von dem frühern Prä
sidenten der französischen Republik,
Casimir Perier, wird folgendes Rad
fahrerstüclchen erzählt. Er ist ein ei
friger Radfahrer und nutzt die Mor
genstunden bei gutem Wetter reichlich
aus. Wo er grade zur Frühstücks
stunde eine ansprechende ländliche
Wirthschaft findet, liißt er sich nieder,
um ein einfaches- Mahl einzunehmen.
Neulich vermochte eine Wirthin bei
Chai;:pigny:sur-Yonne ihm nicht mehr
zu bieten als Eier und Sardinen. Jst
es- nicht möglich. ein Beefsteai aufzu
ireibenZ fragte der unbekannte Reisen
de. —--—— Ja, dann müßte ich nach dem
Dorfe, und das ist ein ganzes Ende
weit, wohl eine halbe Stunde . . .
Wenn Sie vielleicht mit der Maschine
— das Beessteai holen gingen ? —- Wa
rum nichts Herr Perier schwang siaz
lachend in den Sattel und fuhr nach
Chainpigny zum Schlächier als Bote
der Wirthsfrau, die erst am anderen
Tage erfuhr, welchen Gast sie bedient
hatte.
— Die zuerst aufge
baufchte, dann in Hast in ihrer Bedeu
tung verkleinerte Nachricht von der Er
krankung Cecil Rhode3’ fcheint einen
eigenthürnlichen Hintergrund zu ha
ben. Aus zuverlässiger Quelle wird
jetzt gemeldet, daß die fragliche Krank
heit in einer gehörigen Portion Prü
gel bestanden habe. Rhodes sei einer
Truppe Eingeborener in die Hände ge
fallen und diefe hätte ihrer Liebe und
Verehrung für den ungekrönten König
von Südafrika dadurch Ausdruck gege
ben, daß sie den Cultiirtriiger windel
weich gehauen hätten. Er sei mit knap
Per Noth mit dem Leben davongeloni
men. Die Hunderte von Festbraten,
die er kürzlich bei dein Reelainefestinahl
den Häuptlingen gespendet, scheinen
also auf deren Unterthanen keinen
Eindruck gemacht zu haben. Nach ci
T nein Berichte scheint ja auch der Zu
stand der Glückseligkeit trotz des »dri
tannischen Friedens« und der Eisen
bahn von Bulowayo für das Volk von
Rhodefia noch nicht eingetreten zu sein.
—-Jn Sicilien ist kürzlich
ein lange gesuchtes Räubernest ausge
hoben worden. Der Polizeiconimissäi
Mastrandea ließ ein Haus des Städt
chens-«- Santoinauro, wo er die Brigan
ten verborgen wußte, von Gendarinen
umgeben und mit Gewalt öffnen, nach
dem seine diesbeziigliche Aufforderung
erfolglos geblieben war. Beim Betre
ten deg Hauses wurde cr von einer
Salve empfangen und leicht verwun
det; er rief den Jnsassen zu, sich zu er
geben, erhielt jedoch zur Antwort, daß
die Briganten zuvor ihre 400 Patro
nen verfchießen würden. Nachdem nun
das in solchen Fällen übliche Feuerw
fecht eine gute Weile gcdaiiert hatte,
baten die Belagerten um zwei Stun
den Waffenftillstand, der ihnen ge
währt ivurde, unter der Bedingung
daf; fie Mr ergeben würden. Nach Ali-.
lauf der Frist ertliirten sie, daii sie fiel;
nur deni Bürgermeister ergibdn mür
den. Der Commissiir lief-. das Stadt- «
oberhaiipt aus dem Schlaf merken und
l)erbeiholen, nnd dieieiii lieferten end
lich die Vriaanteii ihr-e Waffen, allk
Habe und sich felbjt aus.