Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 26, 1897, Page 8, Image 8

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    Wes yama-Sinn m Cum-I
Uns-Instit I
l
Ixe einzige Lehranstalt im Jordan-sein m gehst-lut-I
incorvoem und auf das Beste emqknchtkr. Esset me»
ehstementnnu gründlich erlernen will, sollte Heis«
ehe-le besuchen. Das-Inn die ihrer tlntbmdunq Hug
senlehem finden hu mäßigen Vkeklen Aufnahme»
Ists-m l« YOU-El-, Leitetin
2702 Z. M. Str» 0nmlm, Nest-I
--— Habt Ihr das Datum ’97 oder;
’9.»3 auf Eurer Zeitung hinter dem;
Namen? Nein? Nun, so seht zu, ’
daß es geschieht, indem Jhk den
Abonnementsbetrag entrichtet. Wir!
brauchen das Geld nothwendig und Euchs
wide eine Freude machen, statt der alten ;
Zahl eine neue, besser aussehende hinteri
Eurem Namen zu haben. Also nichtz
länger gezögertk · E
T« St· Its-leiste ä- Gtand JotJ
CUV VIIIU hat Stuhlwm l
neu eingeführt. »
Die St« Joseph ä- Grand Jstandj
Bahn hat für Nachtzüge Stuhlwagen ;
in Dienst gestellt und dies ermöglicht;
es Passagleken von Stand Island
und Umgegend, sich diese Bequem
lichkeit zu Ruhe zu machen nach St. i
Joseph und dort gute Verbindung zu
machen nach Kansas City, dort an
langend am 10:10 Bundestags-. ;
Burlington Heimatbfucher - Excnts i
Konku. .
Am 2. und 16. Nov. und «. und Te;. 1897 !
verkauft die Burlmgton nach Punkten in
Neizona, Arkansas, Judiaii Tenitoiy,
Louisiana, Missouri, New Mexico, Leutche
ma, Terms» Alabama, Colorado Florida
Georgia, Kansas, Kentucky Mississippi, Jkokd i
Carolina, Tennessee, Utah Liirginien und(
Wyoming Rundsahrt Billet-Z ,u einem T keis i
lus CL; gültig für 21 Tage vom Lkertauig
stum. ThoH tsonnor
Gebt nach dem
Sunbeam Atelier
süder III-r D Stocke-I
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JOHN KUHLSEN. Eigenth
Ecke 3ter und Syeamvte Straße.
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ren. Vorziiglichen Lunch den
ganzen Tag z
Wenn es
Dollars
regnete,
l
Jhr würdet hinausgehen und so vieles
fangen als Ihr könntet, nicht waher
Nun, wir zeigen Euch einen bessereni
Weg um reich zu werden. ;
Sorgfaltiges Einkauer Ist es, was
die Dollars streckt. —- Kaufen au einem
Platz, wo das Beste für das wenigste
Geld verkauft wird. Es macht manch
mal etwas Mühe sich umzusehem aber
Ihr werdet völlig belohnt durch die Geld
etspskniß und die Zufriedenheit die Ihr
gewinnt wenn Jhr den rechten Platz
findet.
Wir sparen Euch sicher Geld an jedem
Einkauf von Möbel-I used Heu-einrich
tnnwsenstsuden den Jhr bei uns
macht. Jett ist die Zeit, Euren haus
-. Halt zu soffs-ern nnd zu unvollständi
) set M Wiss-se das nirgends besiekl
seinetw- !
Zusme Eo. »
Möbel-Jänner T
sakro- sss en detail. (
6ans- nnd LandinirlliiümR
U m O et fa r b e einige Zeit streich
fkisch zu erhalten, ndergießt man iie
mit Wasser. Wird die Farbe gebraucht,
gießt man das Wasser ab.
Gegen Neuralgien Hier ist
ein gutes Mittel gegen Nenn-nimmer
zen. Entzünde ein Stück brauned Pack-—
papier, blaje die Flamme ans nnd
athtne den Rauch ein. Ja fiinf Minu-:
ten wird der Schmerz vollständig ver
schwunden sein.
Edelsteine reinigt man mit
Ablner Wasser und Spanischweiß mit
telft einer weichen Biirste, dann legt
man fie in Baumwolle gewickelt an
einen trocknen Ort-—Ober man reibt
die Steine mit schwarzem Pfeffer und
einem weichen Liippchen ab.
Geriebener Teig in die
Suppe. Aus einem bis zwei Eiern,
etwas Salz und dem nöthigen Mehl
macht man einen iehk festen Teigbali
len, läßt ihn kurze Zeit trocknen, reibt
ihn auf einem Neibeiien, rührt ihn
dann in liebende Fleischbrühe ein nnd
läßt ihn zehn Minuten bis eine Vier
telstunde darin lachen, um die Suppe
darnach einzurichten
Kartoffelbiillchetn Uebrigen
bliebenr kalte Kartoffeln reibt tnan
recht slockig und rechnet zu einem Tel
ler voll ein Ei, zwei Eßlöfsel voll süße
Sa"hne, einen Theelöffel voll gehackte
Petersilie nnd das nllthige Salz. Dies
knetet man Alles zu einem glatten
Teig, formt kleine Bällchen, welche
man etwas platt drückt, in Ei umwen
det und geriebener Semmel panirt. In
steigender Butter oder Schmalz blickt
man dieselben auf beiden Seiten gold
gelb.
Bereitung banerischer
Mehlklößr. In Scheiben geschnit
tene weiße Brödchen weicht inan eine
Stunde in Milch, verriilirt sie zu Brei,
gibt einige Eier, Salz, Butter oder
Fett nnd so viel Menl dam, daß die
Mischung zu einem lockeren Teige nei
atbeitet werden kann. Davon flicht
man mit einem vorher naß gemachten
Löffel Klößchen ab, läßt dieie in start
wallendetn Salzwasfer beinahe eine
halbe Stunde kochen und iibergiefzt sic
auf der Antichteschiislel niit heißer
Butter
Rußbildung in Oefen und
Herden zis verhindern. Man
nehme eine Hand voll frifche ziartoifcl
schalen und werse dieselben aus das itn
Ofen brennende Feuer. wobei man
jedoch die Thüren des Ofen-s sofort seit
schließen ninsz. Die Däntpie, welche
sich and den verbrennenden Kartoffel
schalen entwickeln, lösen den Nuß, wel
cher fich in den Zügen festgesetzt hat,
und entführen denselben durch den
Schornstein ins Freie. Eine hänfigete
Anwendung dieses Verfahrens wird die
Nothwendigleit des Reinigens von
Oeer nnd ähnlichen Anlagen wesent
lich beschränken.
Haartriinseln )iufsifcl)e Ta
inen geben iliren Haaren eine natürliche
Kräuselung durch folgende-d Mittels
Jn einein halben iter feLir guten
Branntweino Spirituoj nird eine
halbe Unze Potafche, ein Pfund unge
ialzener Rahmbutter, die in kleine
Stücke zerfchnitten ift, gethan. Tiefes
Gemisch stellt man in einem glaiirten
neuen Tiegel auf ein leichtes Feuer,
rührt beständig rnit einem Löffel darin
und fiigt ein paar Tropfen irgend einer
arontatischen Essenz hinzu. Mit dieier
Flüssigkeit reibe man, wenn sie einmal
ausgekocht trat und abgelilhlt ift, das
Haar ein, das sich dann von selber
träufeln soll.
Das Dunsten der Lampen
entsteht sehr häufig, wenn letzterelange
mit Petraleutn gefiillt tittbentttzt ge
standen hoben Und dann angezündet
werden. Gewöhnlich wird dann das
Petroleuni ttiibe und gelb und der
Dacht filzig. Hier muß man nun das
Petralettnt aus dem Bassin ganz ans
gießen undden Dacht, wenn er zu
schlecht geworden, wegthnn. Jst das
Bassin gereinigt und die Lampe mit
neuem Dacht versehen, kann man das
alte Petraleutn auch nach verbrauchen,
aber auch der alte Dacht kann, wenn er
nicht zu sehr verdarben ist, auf folgende
Weise wieder hergestellt werden: Man
nimmt ihn aus dem Petraieum heraus,
zündet ihn frei in der Hand haltend an
nnd läßt ihn ia lange brennen, bis er
von selbst erlischt. Die Flamme zieht
das ganze Petraleutn, mit dem der
Dacht zu viel getränkt iii, aus, der
bDilaeht wird wieder trocken und brauch
r. .
Wildschweinbraten. Derselbe
ist tauschend ähnlich, nur fast noch zar
ter und feiner aus einer gewöhnlichen
Schweinsleule hergestellt auf folgende
Art: Die Keule von einein jungen
Schwein wird, von Schwarte nnd Fett
befreit, acht bis zehn Tage in folgende
Mischnng eingebeizt und täglich darin
gewendet: halb Weinessig, halb Roth
wein (der Rest aus dem Faß kann dazu
verwendet werden), reichlich geschnit
tene Zwiebeln, eine Zehe sinnt-tauch,
Wachholderbeeren, zwei Lorbeerbliitter,
Pfeffer, Neltenpfeffer, Eitrenenschale
und etwas Jngwer (Alles grob zer
hockt"). Der so gebelzle Schinten wird
leicht abgefplilt, gesalzen und in einer
irdenen Bratpfanne in frischer Butter
ntlt Zugnß von kochendem Wasser gar
ebratetx Zuletzt kommt reichlich eine
esse dicke, saure Sohne zum Fleisch
soft. Jch lernte dieses Verfahren von
einem alten bshtnifchen Oberforster,
der zum Schluß dann fester »Wer
M nicht für Binsen lit, der versteht
es eben nicht«
s-- - ·- —
Den Einkauf der Gans zi
ve r sle h e n , ist siir die Hausfrau von
größter Wichtigleit. Eine junge Gans
hat weiches röthliches Fleisch, blaß
gelbe Schnabel und Füße. Bei alten
Gänsen findet man außer der tieferen
Farbe der obigen Körpertheile dickete
Schwimmhäule, ltiirtere Schnabel und
stärkere Kielr. Eine junge Gans hat«
außerdem einen lleineren Kropi. die
Federn lassen siai leicht rupfen, und:
die Gurgel kann man ohne Milbe Her-i
drücken. Wenn tnan bei einer jungenl
Gans die Flügel liebt, fo reißt die
Haut leicht, nnd außerdem kann man(
den Kopf einer Stecknadel mit leichtem!
Druck in das Fleisch einführen
Das Springen nnd Platzens
der Latnpencylinder zu ver
hüten. Dies wird dadurch bewirkt,
daß man den Cnlinder seiner Lange
nach mittelfleines Diamants anfichnci »
del (einritzt), oder man biegt einen
dünnen Messingdralit von ungesam Oxnj
Centitneter Länge in der Mitte so, das:
derselbe auf dem oberen Rande dce
Cylinderd bequem ausliegen kann und
daß seine beiden Enden in Sturmwin
dungen in den Eylinder herabhängen.
Konservirung von Eiern.
Direktor Strauch an der landwirttfs
fchaftlichen Winterfchule in Neiße hat
20 verschiedene Methoden, Eier auf-ru
dewahreu, auf ihre praktische Verwend
barkeit unterfrrcht, und zwar in der
Weife, daß Anfang Juli je 20 frische
Eier nach den betreffenden Methoden
behandelt und Ende Februar geprüft
wurden. Die Resultate waren laut
Zeitschrift fiir öffentliche Chemie fol
gende : t. Alle Eier waren unbrauchbar
Einlegen in Salrwasfer fzrvar nicht ver
fault, aber durch das zu starke Einbein
gen des Satzes ungenießbar). 2. lieber
die Hälfte der Eier frlilccht : In Papier
eingewirtelt «er Prozent frtrlecht), in
Sali rnlfaure nnd tsttutzerinlösung gelegt
(80 Prozent schlecht J, Abreiben der Eier
mit Satz Un Prozent fctrlecht), Aufbe
wahrung in ttlciertu Prozent fchlechtt,
mit Parnifinntrerkrrg tscriettenszt Pro
zettt schiert-r s, mit Winkeritr trndZalizt)l
fäntelofung beitritt-n tm Prozent
fchlechtL IS. Bis Heer Hals-re der Eier
schlecht: In fix-Istser :!:T.1si.r s t: ist-.
15 Seluudkni ach-sit is-« Prozent
schlecht-, unt «.««tl-.«:1:nloit!!s.xf del-armen
(50 Prozent titxicrtrtU in Zalicytfautes
litfuns gelegt s-·-ss Witze-sit irirtecttt mit
Wasserser trotzt-ietzt st« Prozent
schlecht-, mir .«sirllr-diurrt bestrirtien «- tr
Prozent irtrtectsit s, mit Zpeckfchnsauc tec
strichcn Nu «1«’:-::»-:nt schlank in »Jetz
afche aufbewahrt im Prowrrt Heirath
mit Boriaurc trer Wafferglaes Manu
delt («.«« Prozent icliiertttL its-Irrtum
liche Eier waren gut: mit Vaieiin
überragen, irr Staltruaiser aufbewahrt
5. Sätrtnttlirl:c Eier waren fettr gut:
in Waiirsrztas aufbewahrt Darnarti
fcheint ficli die ist-irre Methode unter
den Verfalkreu am lscftcn zu bewähren
Flaseuereitung im Hause.
Die Milch wird in einen tiessel ge
schitttet, darunter Feuer gemacht, jedoch
nur so stati, daß man eben noch den
Boden dcel Kessels berühren lann, olsne
den Finger zu verbrennen. Alsdann
wird der ausgestiegene Käse init einein
Siebe abgeschäpst, in eine irlirag ge
stellte Wanne mit Loch zum Lidlanien
der Melken gethan und etwa zwei
Stunden stehen gelassen. Aus diese
Weise gewinnt man den siase oder
Quark zu den bekannten tiuhiaseth im
Gegensatz zu dem Verfahren, welches
einige Tropfen Sast, ans statt-ermatten
gewonnen, in Anwendung bringt. Der
Quark wird alsdann ausgedrückt, damit
etwaige Feuchtigkeit abtropst, und tüch
tig gerieben. Damit fährt man, mit
der unteren Handsläche den Quart
immer driickend, aus dein Boden der
Wanne hin. Die Anfange seinläcnige
Masse wird dadurch geschnieidig. Nun
wird ein gut Theil Salz nnd kräftiger
Kümmel zugemischt, die Käse zwischen
den tlopsenden Händen geformt und aus
eine Hin-de aus Haserstroh gelegt. Im
Sommer muß diese an einem offenen,
doch nicht sonnigen Fenster,ini Winter
in einem warmen Raum angebracht
sein. Jeden Tag niiissen die Käse ge
rückt und aus ein trockene-e Bläschen
der Hürde gelegt werden, da sie immer
noch Feuchtigkeit abgeben; nach acht
Tagen wendet man sie und deläfit sie
abermals eine Woche, sie tagt ich rückend,
ans dem Hase-stroh, doch niite man sie
im Sommer vor Fliegen. Nun werden
die Käse in ein Kästchen gepackt, zuge
deckt und in den steiler gestellt. Will
man iie schnell alt haben, legt man
Krautbtättei zunicneu die Schichten
Ein tttttzlidter Vergleich
Den von den Ernst-Unent-Zunionen
der Bet. Staaten und Canadae ange
stellten Betsttctken zufolge scheint der
net-gleichmäßige Wenn von Matt-,
Wetzen und biet-sti- beltttss Schweine
steisch-Er;ettgnng der folgende zu sein:
Utn ein Pfund Zittwetnesleisch zu er
zeugen, werden vier stund und elf
Unzen Getste verfüttert, was den
Werth der letzteren auf s-» Ernte per
Busitel bringen winde; iln :l.Iiarltwetttt
war 25 Ernte. Aus vier Pfund und
sechs Unzen Weizen wurde ein Pfund
Schweinesletsch erzielt; due wlitde den
Werth des Weitene auf 70 Cents per
Buslzel btingecn Bei Muts waren ex
fund zum Ansqtze eines Mundes
leisch nnd Speck nöthig, Werth des
kaisee also 63 Cents pet- anheL
B i e n e n müssen während der teilten
Monate in Ruhe gelassen werden, sie
zu stören, hat naintheilige Folgen.
»Man sollte nie-note an den Bienen
istand check tnn Schnee tves nicht-assist,
Ideesel bildeteinen einen negen
seit-« — .. . .«.
Der eLillialde mit den atinefchnittenen
Dhreir.
Im Jahre tät-il, fiinf Jahre nach
dem clintnid die lrochgelegene bolii
vianifche Minenftadt (Ziidarnerikn), ge
griindet worden war-, fiihrie daselbst;
Diego de Esquivel als Attalde fange
fiihr wie Schulttieißs ein strenges will
kürliches Regiment. Dieser habfiichsl
tige, launentrafte Herr, dem man nach
ssagte, daf; er es fiir reichen Lohn rnitl
sdem Rechte nicht genau nehme,t1atte
Hein Herz an eine junge Dame rer
loren Die Auseriorcne seines Herzen:
fühlte aber nicht fiir ihn, sondernliebtc
Criitobal de Agnero, einen jungen
Offizier, der dem Altalden zuvorgekom
E men war und sich dadurch feinen bitte
i ren Haß zugezogen hatte.
l Eines Abends entspann sich ein
so arger Streit in einer der zahlreichen
fSpielhöllem die sich in der Stadt
Ouintu Mayu aufgethari hatten. Ein
furchtbarer Lärm entstand, ein wildes
Schreien, untermischt mit vielen Flü
l chen, erhob fich, die Wache erschien und
« rnit ihr der Altalde Diego de Esquivel
in feierlich-er Amtgtracht Rasch stol
die Gesellschaft auseinander-, nur zwei
Spieler blieben iu der Gewalt der
Häscher-, die im Stillen die Flucht der
Uebrigen begünstigt hatten. Anr fol
genden Tage, beiru Bei-hör erkannte
der Allalde mit boohaster Schaden
sreude, daß ihm Cristobal de Aguero,
sein Nebenbuhler, in’s Garn gelaufen
war. Lakonifch sprach der Gesrrenge den
beiden Gefangenen das Urtheil: »dan
dert Pesos Strafe oder fünfzig Hiebe. l'«
Der Gesährre Cristobale wußte die
Summe auszutreiben. Cristobal selbst
aber erklärte sich außer Stande zur
Zahlung. Als darauf der Richter An
stalten fiir die Ziichtigung treffen ließ,
wies der Gefangene auf seine adelige
Geburt und den hohen Rang seiner
Vaters hin, die durch eine so gemeine
Strafe geschändet würden. Doch ver
geblich; endlich erllärte der Soldat ir
orniger Wallung: »Wenn Jhr diese
feige Strafe vollziehen laßt, so schwöre
ich, mich an Euren Ohren zu rächen-«
Der Alkalde achtete der Drohung
nicht: unter Lachen gab er den Befehl,
dem Lsfizier fünfzig vollwichrige Hiebe
aufzuzählen. Ohne einen Klagelaut
auszustoßem ließ Cristobal die Schläge
ilber sich ergehen. Beim Abschied aber
rief er dein Schergen, der ihn geziichtigt
hatte, mit lauter Stiurnte zu: »Sage
dein Altalden, voll heute ab gehören
feine Lhren mir, ich leihe sie ihm noch
ein Jahr, er mäge sie als meinen
theuersreu Schatz hiiteu.«
Am folget-den Tage erschien Ciistos
bal vor seinem Regilnentelamrnandeur
und bat um seine Entlassung »Der
Känig.« erklärte er, »braucht Männer
von Ehre, lind die habe ich verloren.«
Vergebens suchte der Oberst feine Be
denlen Fu zerstreuen, er mußte den
schrvergetrnntleu jungen Mann ver
abschieren Der Vorgang war indeß
geheim geblieben, denn der Alialde
harte streng verboten, etwas über die
verhängle Strafe verlauren zu lassen.
So vergingen drei Monate, ale Don
Diego nach Lirna berufen wurde, um
eine Erbschaft einzutreten. Am Var
abende seiner Reise, als er einen Spa
ziergang vor den Thoren Potosie
machte, trat ein Verlarvler zu ihm mit
den Worten: »Morgen verreist Ihr-,
Herr Burgemeister «
»Was geht es Dich an, ilnverfchäni- !
ter. l« erwiderte der Angeredete «
»Zehr viel « entgegnete die Maetez
»denn ich habe auf Eure Ohren Acht zu?
geben, und verlor sich in eine Gasse, «
indem sie den Altalden in unbequeuienj
Ahnungen zuriicklies;. In aller Friihes
machte sich ain folgenden Tag Don
Tiego nach Lirua uller Curco auf den
Weg. Nachseiner Antunst in der alten
Residenz ber Jrrtae suchte er einen
Freund auf als er aber um eine Ecke
bog, legte sich ihm eine schwere Hand
auf die Schulter. Ueberrascht lehrte
sich Don Diego unt und erkannte zu
seiner noch größeren Ueberraschung
Crislobai. »Erschreckt nichl,« rief der
verhaßte Nebenbuhler, »in meiner Be
ruhigung sehe ich, daß Eure Ohren noch
au deur richtigen Fleck sitzen.« sn
tiefer Bestiirzung ließ er den Alkalden
ehen. Dieselbe Szene wiederholte sich
u Ahaeucho Endlich erreichte der
Ulkalde in unbehaglicher Stimmung
die Hauptstadt vonPeru Wiederum
stieß er bei seinem ersten Ausgang auf
einen Verfolger, der einen stammen,
aber bercdten Blick auf seine Ohren
warf. Auf allen Wegen nnd Stegen
wußte Cristobal den Attalden zu tref
sen; es pat: leiste Mittel, ihm auszu
weichen. Ton Liege war allmälig in
immer größere Aufregung gerathen und
zitterte bei dem kleinsten Geräusch wie
Espeniaub. Weder seist Reichthuni,
nach die Ehren, die ihtn die höchsten
Gesellschafteireise erwiesen, vermochte
lseine Furcht einzuschlaserm das Bild
eines beharrlichen Feindes schwand zu
seiner Stunde, weder bei Tage, noch
bei Nacht, aus seinen Gedanlen.
So lqnt endlich der Jahreetag der
Prügelszene hzran Don Dieqo ließ
die Thüren seiner Wohnunq sest ver
JIchließen und bewachen. Jtn Gefühle
einer Sicherheit begann er Urkunden
durchzusehen und Briese zu schreiben.
Aber plötzlich stog sein Fenster aus-—
ttnd eine Gestalt schwang sich in sein
Gemach. Sprachloo vor Entse en wurde
der Arme au« seinem Stuhle festqebnns
den nnd durch einen Knebel am
Schreien verhindert. Dann erklärte der
Eindrinstinq: »Herr Allelde, heute
ist das Jahr ntnz ich bin gekommen,
ttrn Eure O ren substenst Schnetc
zog er ein ws rses Weiser herber nnd
schnitt mit raschem Griffe die Ohren
des Alkalden ab.
Der Bliekönlg setzte eine Belohnung
auf die Ergreifnng des lecken Jüng
linge, allein Erlswdal cnlkam glücklich
nach Spanien. Dort suchte er um eine
Audienz bei Raier Karl dem Flinslen
nach, einiclt sie nnd machte den Kaiser
zum Meiner feiner Sache. Ei- erlangte
nlcht nur Verzeihung, sondern auch
noch als Genngmnung eine Haupt
mannestelle in einem Regiment, das
nach Mexilo ging. Aber Don Diego
liberleble die lhm angethane Schmach
nur einen Monat. Er starb weniger
an den Folgen seiner Wunden, als an
dem Fluche del Lächerlichleih »der
Alkalde ohne Ohren« zu heißen.
Zug dkm leben Ladung Uhlands.
Es war iin Jahre its-Isr, als eines
Schaar junger enthusiaftischer Verehrer;
des großen Dichters die ilniversitati
Tiibingen bezog· Jhm vor allen galt
ihrer Herzen begeisterter Schlag, und
Schwaden sowohl als Norddeutsche
suchten ihn auf und schätzten sich glück
lich, den großen ilhlaud, das Ideal
ihrer Jugend, isersontich lennen zu
lernen. Einer aus Bremen war der
schwärtnerischfte unter den jugtndliehen
Verehrern, uudzso oft sie Abends oder
vielmehr Nachts gemeinsam nach Hause
lehrten, stiftete er die Kommilitonen
an, mit ihm vor Uhlands Haus zu
ziehen, um dort noch einen Gesang
anzustimmen. Meist wählten sie bei
dieser Gelegenheit das herrliche Lieds
»Wenn heut’ ein Geist herniedersteige, «
und sangen dann gewissenhast alle
sieben achtzeiligen Stroohen. So ging
es längere Zeit fast jede Nacht fort,
und leiner der jungen degeisterten Ver
ehrer des greifen Dichters dachte daran,
daß sie den Gefeierten durch ihren
schallenden Gesang in seinem ersten
Schlafe störten. Da erhielten sie eines
Tages sämmtlich eine Einladung zu
einem srugalen Abendbrod insHaus
des Dichters. Mit Freuden folgte jeder
dieser seltsamen Auszeichnung nnd
stellte sich rechtzeitig in Gala ein«
Uhland beinirthete sie aus’s Liebend
tviirdigste, nnd das Abendbrod ließ
nichts zu numschen übrig. Auf das
Essen folgte eine förmliche Wein
schlacht und im Enthusiasmus sangen
die Studenten ein Lied aus’s andere.
Schließlich stimmte der Schiniirnter aus
Brune-- das Lied dont Geiste an, der
jetzt it. der That zu ihmhernieder
estieg-·n war. llhland hatte still der
fich hinlachelnd den Gesang hie zu
Ende an; aber wie staunten seine
jugendlichen Verehrer, als sich der
Dichter hieraus erhob und ernsthaft
versicherte-, daß ihm dieses ttied jeht
gar nicht mehr gefallen wollt-. Es sei
um viele Strophen zu lang; tuenn er
es noch einmal zu dichten hatte, wiirde
er es sicherlich itirzer machen. Dieser
Ausspruch dee Meisters, der fast einem
Verdammungsurtheil eines seiner herr
lichsten tsiedirtne gleichlani, wurde zuerst
mit stuminem, starrem Erstaunen ang;-k
hört, und dann folgten die lebhaftesten
Widersprüche von allen Zeiten.
lihland«ließ ruhig den Zturui an sich
voriibergehen und jagte zulehtx »Aber,
meine Herren, dieses Lied lostet mich
jede Nacht meinen besten Borinitters
nachtsschlaf7 meire es kurzer, konnte ich
biiider wieder einschlafen« Damit
lenkte er freundlich die Unterhaltung
auf ein anderes Thema. lihland hatte
tnit der Veivirthnng der Studenten
seinen Zweit erreicht und er durfte von
nun an ungestört schlafen. Nur der
Schwarnter aus Brettien soll das Lied
rundeilen noch ganj leise beim Nach
hausegehen vor sich hingefumrnt haben.
Noch eine andere Aueldote, die am
Begrabnißtage des Dichters erzählt
wurde, ist so charakteristisch, daß sie
weiter bekannt zu werden verdient.
Eines Tages erhielt Uhland durch die
Post einen Brief, den ihm ein junges
Mädchen aus Norddeutschland schrieb,
voll Enthusiasmus iiber den herrlichen
schwiibischen Dichter, welchem sie ihre
tindliche Verehrung zu bezeigen nicht
unterlassen konne. Es war die Sprache
eines ebenso geist- als getniithvollen
Wesens, und llhland—der gewiß viele
solcher schwärnierischer Briese in sei
nem Leben erhalten hat, las doch diesen
mit einer ganz besonderen Theilnahme
Wie aber erstaunte er erst, beim Um
wenden eines Blattes eineii—-Zehn
thalerschein zu finden, den ihm seine
tindliche Verehrerin mit dem Bemer
ten ilbersandte, sie wisse, daß deutsche
Dichter gewöhnlich arm seien und die
besten am ärmsten; daher iva e sie es,
ihn zu bitten, sich stir dieses Geld
einige gute Flaschen Wein zu tausen.
Er möge sich diesen so wohl schmecken
lassen, als es ihm seine junge Freundin ;
wünsche. Noch grttßer als seine Ueber-.
raschung war Uhtands Freude über dass
so anmuthig gebotene Geschenk. Der-i
vohlhabende Dichter, in dessen Keller:
wol manches stattliche Faß edleni
Re nsastes ruhte, meinte, als seine·
Umgebung rieth, das Geld den Armen
zu chenlen: »Nein, dieses Geld wird
US
Oe
dem Sinne seiner liebenswürdigen
ein verwendet.« Und in der That
sauste sich der Dichter flir die zehn
Thaler einige Flaschen Rheinwein nnd
trank sie nach und nach aus das Wohl
des norddeutschen Kindes. Den Armen
alter schenkte er die gleiche Summe aus
seiner eigenen Kasse.
Fakul.
Rossi ket: »Ich habe doch schreck
liches Pech; über sechs Monate habe
ich damit zugebracht, die anvichcift
meines Pein ipqls nachzua men, und
sey-, IF- ich sie konn, macht et Bun
eectt.·
Ein gutes KunIIüQ
Esz sieht gewiß beinahe so aus, aber
dennoch ist es kein Kunststück Irgend
Jemand mit lahmem Rücken nnd schmi- "
chen Nieren, Malatia oder Netoenleideu
kann es versuchen. Wir meinen, er kann
sich sofort mit (5!ectric Bittens kam-km
Diese Medizin stärkt das ganze System, ,
wirkt stimnlircnd auf Nieren nnd Leber, -
ist ein Blutrciniger und Newenstökken
Es Inkitt Vekffopsnng, Kopfschcnerzem
Ohnnmchtganfälle, Schlaflvsigkeit und
Melancholie. Es ist rein vegetablifch,«
ein mildcs Latirmittel und träftigt da ««
zertüttefe System. Bei-sucht Electri
Bitters und überzeugt Euch von desse
WunderktnfL Jede Flasche garantikt.
Nur soc per Flasche in A. W. Buch-«
txt-its Apotheke Js
rDie geiWeie
Schwindsuchtxx
I. I. steuer-« I. c» der gross Themis-r It- It
Gelehrte. sendet ret, an seh-stets drei Z
Ilsschea von sc neu net-entdecktest örtl
ntlttets sue Oeilnn von Ast-id
lucht uns allen Inisealetsem
Nichtstöiinte ehrlicher, nie rphilantropiich
fein oder den Behaiteten me r z reiide dri -
gen als die Lssierte von T. A. locnni, .
(,.’» von 183 Pein-l Street, New York. »
lieber;eiigt, daß er ein sicheres Heilmitti
"gegen Schwindsiicht iind alle Lan enleide·)x
entdeckt hat nnd iiin dessen rosien ( ert? de-;
konnt in machen, sendet ei«, rei, drei Fla en·
Medizin ait jeden Leser des· -«Anzeiger iin (
.LIerold'«, der mit Brust-, Liiitisöhreiis, Lnns
. leiden oder Schwindsneht behastet ist. «
Bereits hat diese «iiene Methode dei Ari» "
neilniide« tanseiide von scheinbar hoiiiiiiiigs-)«
loien Fällen tut-in. j
Ter Tokior sieht es als ieiiie religiöse
Pflicht an —— eine der Menschheit schiildige
Pflicht-sein nniehtbareg Deilniittel in schen-—- «
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Frei angeboten, ist genug es zn empfehlen i
nnd noch mehr ist die völli· e Zuversicht disk
großen tkheinitrtg der das : iierdieten wacht. z
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Lchivindinchi ohne Zwei-it geheilt werden
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iititiiijeden inid eitropiiiichen Ladoratorieiti
seiisiiisie der tiiinhiiiiigeii Melieiiter ans als .
teii .heilen der Welt. s
Veiiiinini es nicht dirs es in spiit iit. xtldrei i
sitt i. A Ziocnin, Jl. t«., M Bitte Zttrct,
:Ii’eiv«,t)oit, niid wenn Jhrdeni Doktor schreibt, «
iiebi Wpiefi iind Poiiossiceadreiie an iiiid
daß »Ehe diesen Attitel im »Ohne-mer nnd He
iciid« gelesen habt. 12 li
Klein-ich
LiEiiiri liiitii es dorthin in gelangen .- Weitik
iiiio wie toll man gehei« Was iiiinmi man
iiiit«.« Wo nnd die Mineiik Mie oiel habe-i ; i
iie Not-nur« Nie-bog gcniigeiid Arbeit? )
Was- niiti die rislniek nein-ig- vicl dort zi
lisheiif Wie nnd die tin-suchten ein »Ich-tin
cheii« in niaitxeii
Lkolliiciiidige nnd kiiiiiedeiiitellende Ant
matten Tit obeiiiieheiiden stictgei weiden iii -
dein jeiii : r Vertheilung ietiigen »..ltlond«ite i
Waldes dei- Vnrlingioii Ittonie. Sechzehn)
Zeiten pialtiichcsr Information, eine iieite'
Fiaiie von Alaska nnd dein ttlondilr. Frei
in ten Biiilingioii Linken, odei gegen Rin:
ieiidnng oon -i Genie-: iii Viieiiiiriileii ver
iaiidtiion Hi. Äraiieis3, MeiiL Posi. "."liit.,
Bitthniimii Konte, siiial)a,:1icd· , -
Abs-km Hm ist«-c- otii virus-est seid, est ein Fus- »i
ist«-ri- stiiiusrip liiirgaroiiti1t. Wi» A
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Duell-isten Rome. Tolle-nati- cxs ,
kursiv-um
t-illig— Schnell —-Beqnetn.
LEeilaiien kniaha 4 ..·:-"- Machst-» Lincolnpz
6110 ;Itachin. nnd Vaitiiiktg Hin-Jst Abends je:
den Donnerstag itt nettin, nioberntn, nicht -«
übel-füllten Tot-innen- Zililttftoaqem Kein
Atlageittvecbieh Wagen lauten ganz durch
nach Satt set-anrier itiiti Log Aagcles über
diettettetiereichc sttoink bitt-eh Tenvet trieb
Salt Wie Hinz. ,·
Er ist iiiit T-t-i):chen anggeleqt, gepolstett, :
nnt Notang ll bei-nig, hat Fieberntie nnd
Lehnen nnd ri: ausgestattet ttni Mattiinem »
Bettzeiig, Heitiisstücheiit Seiie itsiv. Ein et
iahrenec Wenistonsslsondntteur lind ein
tinitorinittet Portiet begleiten ihn und
übernehmen die Sorge int« MepäiL zeigen
vie iehenstvetthen Punkte nnd ttittdten die
Reise angenehm. Zweiter Klasse Tictets
werben hoiioritt. Koien sicle
Für ein volle Einzelheiten enthalteiides ,
Painphlet, wendet lfitch an bte nächste B. «
ist-M. Eisenbahn Billet-Din« oder schreibt ,
ttii J. FrancieL Gen. Wass. Ast, Wuran ton
Roiite, Linaha, Neb. it 25’ N
Irrtum deZeisfthHFFTtit ekeln-O
Fingl Unten Grotet betrie, tiiiiti m- Prtcket Gran-« tu
ielgea, des- neuen mit-teilten Wird-its, sit-) die Stett
von Ratt-e rinnt-mitt- ttintser könne-i ett ohne Sitz-den
trinken so sitt teile Erwachten-. kllle die es versuchen,
mögen eg. Hause-« hitt ten-.- eetche Braun vom Mosis
obe- Jctott, ist-et ttt gerne-U von keinem iUeltelde uns der
empfindlichste Magen nimmt es ohne Beschwerden fan.
leistet nur «- soiitcl til-) Its-ice 15 lind G Its per Ist
ket. Bett-tritt ist-n all-n Gebiete-«
. —- Abottnirt auf ben «Anzeiger uudx
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