Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, November 19, 1897, Sonntags-Blatt., Image 12

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    Bootrnnncwen
-’· Die seiten, da eine Reise über den
Inantifchen Ocean als ein gefuhrvob
les mrd mit dem Ertragen vieler Müh
sekigkeiien verhundenes Unternehmen
angesehen wurde, sind längst vorüber.
Besonders bieten die beiden deutschen.
Schissfahrts - Gesellschaften, die den
Personenvertehrs zwischen dem europä- ?
ischen und dem nordameritanischen ·
Continent vermitteln, der Norddeutsch
Llsohd und die Hamburg-Amerikanische -
Linie, ihren Passagieren auf ihren .
Schnelldampfern ein so bequemes und
wohnliches Unterkommen und eine "so"
exquisite Verpflegung, daß sie von tei
nem Großstadthotel dar-in übertroffen
werden. Und wie für das Wohlbefin
den, so wird auch für die Sicherheit
all der Menschenleben, die sich einem
solchen Schiffe anvertrauen, in denk-;
bar größtem Maaße gesorgt. Es ists
weltbekannt, das-, die beiden genannten s
deutschen Schifffahrtg - Gesellschaften H
bei dem Bau ihrer Schiffe in Bezug;
auf deren Seetiichtigieit den Werstens
Boote klar!
gegenüber die allerhöchsten Anforde-«
tungen stellen. und wie die Schme;
selbst ersttlassig sind, so sind es auchj
die Schiffsofficiere, die sie führen, und i
die Mannschaften, die diesen unterstellt
find. Es ist die Blüthe, die ,,G..cde«
der deutschen Seemannschaft, der diese :
stolzen Schiffe anvertraut werden.
Wer jemals auf einem derBremer oder »
Hamburger »Ocean - Windhunde«« den .
Atlantic durchquert, wer gesehen hat,J
mit welch veinlichster Gewissenhaftig- i
ieit jeder Mann der Besatzung, vom
Schiffscapitän bis zum Schiffsjungen, T
seine Pflicht thut, wie militärisch ges
. nau die Obliegenheiten eines jeden ge
regelt sind, den umfängt bald, auch
wenn er mit einem gewissen Bangen
die Reise über das große Wasser ange
treten, ein Gefühl wohligers Sicherheit. z
Er sieht auch als Laie aus Allem, was -
ihn umgibt, daß er seinLeben und seine ;
i
Habe Männern anvertraut hat, deren ;
vornehmste Ehrenpflicht es ist, die (
hunderte und oft Tausende, die sich
ihrer Obhut anvertrauen, sicher undJ
ohne Fährniß ans Reiseziel zu brin
gen. Es gehört denn auch, wenn man
die große Zahl der jahraus jahrein den
- Ocean durchguerenden Dampfer inBe- ,
tracht zieht, zu den allergrößten Sel- ;
tenheiten, daß einem solchen Schiff ein ;
ernstliches Mißgeschick zustößt. Und
selbst, wenn einmal ein solcher Fall"
eintritt, so ist alles, was Menschen
kunst vermag, bereit, ukn schlimme J
Folgen abzuwenden.
Gegen die beiden Hauptfeinde, die«
ein Schiff auf seiners Fahrt bedrohen, ,
das Feuer und das Wasser, stehen die i
Wafer zur Hand. Das erstere Ele- ;
ment kann einem modernen großen -
Ruderiibung.
Schiff kaum mehr eine ernstliche Ge »
fahr bereiten, da das Material, aug
dern es erbaut ist, durchweg under-.
drennlich ist. Und sollte doch irgend- ;
wo ein Feuerheerd entstehen, so sind in T
jeder Schiffsabtheilung Dampflösch
Borrichtungen, die das Feuer durch;
mächtige Ströme eingeleiteten Dann-E
pfes, der ja aus den Schiffslesseln stets- ·
zur Verfügung steht, ersticken. Und;
gegen das Eindringensdeg zweitens
Feindes, des Wassers, das in erfterjx
Linie bei einer Collifion zu erwarten;
ist, bietet vor Allem die Eintheilung;
’ jedes größeren Schiffes in zehn bis-F
fünfzehn tvasserdicht abgeschlosseneL
Abtheilungen Sicherheit. Es können
sich zwei und auch drei derselben mit
Wasser füllen, und das Schiff
schwimmt, wenn auch in seiner Manti
prietfiihigleit beeinträchtigt, nach wie
vor weiter.
Muß, was zu den seltensten Aus
nahmefiillen gehört, das Schiff ver
Laffen werden, so ift auch hierfür weis
. lich Vorsorge getroffen. Alle Quan
darnpfer, und zumal die dem Passa
gierveriehr dienenden, führen eine
große Anzahl feetiichtiger Rettungs
bot-te an Bord. Diese hängen auf dem
obersten, dem »Bootsdeck«, in soge
- nannten .Davitz«, oben bogenförmig
s gewinn-ten eisernen Trägerin, die
f durch eine einfache Vortichtung zum
«-" Unsschwiugen über die Bordrvand ein
äeiütet sind. Damit ihre Benuhung
Falte der Gefckbr nicht versagt,
« Indem wenn das Schiff im Hafen
Idee auf Rhede liegt,seit vielen Jahren
Essig wiederkehrende Uebungen ien
FW der Boote angestellt Unsere
. W einige See-en ans einer
Uebng dar. dä- segiun einer
s - ;- IesV-z it durchaus
- rnilitärischer Weise vor sich geht — das
fift eben nur auf deutschen Schiffen
F durchzuführen da alle Schiffsoffiziere
und die ganze Mannschaft, fogari die
; Kellner und die Köche bei der Reichs
marine gedient haben -— erfolgt von
der Commandobriicke aus durch den
wachthabenden Schiffsofficier mittels
des elektrischen Signalapparats ein in
alle Schiffsräume dringender Befehl,
die wasserdicht absperrenden Schotten
zu schließen und dadurch die einzelnen
Fchiffssabtheilungen von einander zu
rennen Diese Vorsichtsmafzregel
wird, nebenbei bemerkt, auf allen
Lloyddampfern angewendet, wenn sie
sich in ftart befahrenen und infolgedes
sen gefährlichen Gewässern, wie der
Nordsee und dem englischen Canal, be
finden. oder wenn nebliges Wetter
bereischi. Das Commando, die Schot
tcn zu schließen, wird ferner als erstes
gegeben, wenn eine Collision droht
oder eingetreten ift. Die Ausführung
nimmt nur wenige Selunden in An
spruch; auf den Lloyddampfern befin
den sich auch selbfttbiitige Apparate, die
es dem Offirier auf der Commando
drücke erkennbar machen, daß die Ab
fchließung thatfiichlich erfolgt ist« Ein
weiteres eleltrifches Signal —— drei
Gongschläge — kündigt dann den Be
ginn der eigentlichen Uebung an, deren
erften Moment unfer Bild ,,Boote
llar" veranfchaulicht. Ein lurzes an
fcheinendes Durcheinander, und jeder
Mann fteht auf dem ein fiir allemal
zugetheilten Platz neben feinem Boot.
Auf ein weiteres Commando nimmt er
feinen Platz im Boot ein. In j:dcm
Rettungsbootc führt ein Offizier oder
ein Unteroffizier den Befehl. Jedes
Boot ift mit Proviant und Wasser frzr
mehr re Wochen versehen. Seit dem
erften Alarrn sind erft wenige Minuten
; verflossen, aber alle Boote find bereit,
Segelübung.
die Passagiere aufzunehmen oder eine
sonstige Aufgabe zu erfüllen, etwa ei
nem über Bord Gefallenen oder einem
in Seenoth befindlichen andern Schiff
Hilfe zu bringen.
Handelt es sich nur um eine Uebung,
fo beginnt jetzt deren zweite Phase, die
Ruderiibung. Bei dieser werden die
Mannfchafien in der gleichmäßigen
Handhabung der- Riemen lRuderjl ge
übt. Das dritte Bild zeigt uns die
letzte, die Segeliibung, bei der die
Mannfchaften in dem Auftateln und
dem sonstigen Handhaben der Segel
untern-ieer werden.
Ein schwarzer Kapellmeiftrr.
Die deutsche Armee besitzt einen
schwarzen Kapellmeister Namens Sa
bac el Cher; er steht an der Spise des
Musitcorps des preußischen Grenadier
Regiments König Friedrich Ul. (1·
oftpreußisches) No. 1, das in Königs
berg i. Pr. garnisonirt. Sabar el
C her ist in Deutschland geboren. Sein
Vater stammte aus Unter - Egypten
und war als Kind arn Hofe des Vice
tönigs von Eghpten in Kairo zur Er
ziehung. Dort lernte ihn Prinz Al
brecht von Preußen, ein Bruder Kai
ser Wilhelm’s 1., kennen, der ihn nach
Berlin brachte, wo er sich mit einer
Berlinerinverheirathete und itn Hos
halt des genannten Prinzen das Amt
eines Silberverwalters übertragen er
hielt. Jm Jahre 1867 beschenkte ihn
seine Gattin mit einem Sohn, der bis
zum 14. Jahre in die Bürgerschule
Sabac el Cher.
ging und bereits im 8. Lebensjahre die
Violine zu spielen begann. Von 1881
bis 1885 besuchte er ein Musikinstitut
zu feiner weitern Ausbildung und
trat in dem zuletzt genannten Jahr bei
der Kapelle des preußischen Füsilierre
giments Prinz heinkich von Preußen
beandenbutgischeDt No. 35 in Bran
denburg a. d. h. als hautboist und
Soloposaunist ein. Nach mehr-jähriger
Tbätigkeit als solcher besuchte et von
1893 bis 1895 die tönigliche Hoch
schule iiit Musik in Berlin und nahm
Unterricht bei den Professoren va
chim, BargieL Hör-tel, Kohlech oß
berg u. a. Nach gut bestandenem Exa
men wurde er im lehtgenannten Jahr
nach Königsbetg berufen zur Ueber
nahme der Dirigentenstelle im 1. Gre
nabiet - Beginnen
—DetPantosselbele-Im Frau
Czum Doctor): »Wenn Sie eine
Manne etwas zu verbiete-i haben, so
sagen Sie es nur mirs«
Ztet indische Entwurfs-m
Die Kämpfe der Engländer an den
Nordwest - Grenzen ndiens nehmen!
noch immer die Au mertsamteit in
Anspruch. Wenn es auch nach den«
neuern Nachrichten vom dortigen;
Kriegsschar-Platz und namentlich nach
den Berichten über die Haltung Afgha
nijtans als sicher erscheint, daß Eng-!
land schließlich den Ausstand der Ge-’
birgsstämme überwältigen wird, sol
lassen doch selbst die aus englischen
Quellen herrührenden Nachrichten!
über den Fortgang der Expeditionen
teinen zweifel darüber, daß die Been- j
digung des Krieges noch manche An
strengung kosten wird, und daß die
Engländer vor lleberraschungen noch;
immer auf der Hut sein müssen. ij
Mittelpunkt des Interesses stehen nach;
wie vor die Stämme, die die wilden
i
Gebirgsgegenden um den Khaiberpafz
der gleich im Anfang det Bewegung
bewohnen, und mit denen die Englän
Gurlha. Hazara. Pathan.
bei dem ziemlich in der Mitte des Pas
fes gelegenen Fort Ali-Mugjid zusam
inengeriethen Gewaltige Schwierigtei
ten bietet das-Terrain dort fiir reguläre
Truppen. Die den Paß unmittelbar
einfäumenden Berge erheben sich 100
bis 1000 Fuß über der Paßhiihe, wäh
rend die dahinterliegenden Gebirg-stet
ten, aus zerlliiftetem Kaltftein und
Schiefer bestehend, bis zu gewaltiger
Höhe aufsteigen. Am Ausgang des-I
genannten Passes ist die Grenzftadt
Peschawar gelegen mit einer großen
Karavanferei. Nach der Ankunft ei-l
nerder fiir gewdhnlich zweimal wö
chentlich aus Kabul anlangenden Ka
radanen herrscht auf diesem Plaß das
bunteste Leben. Unter dem Mittage-l
misch, das fich hier zusammenfindet,
1
l
l
und das Thpen aus allen Ländern
Centralasiens aufweist, sind die her
vorstechendften Figuren die Afghanen
und Bothara-Leute, wilde Gesellen
mit ungepflegtem nie gefchorenem
Haupt- und Barthaar, die alle andern
an Körpergröße weit überragen
Der Emir von Afghanistan, Abdur
rahrnan, scheint seine abwartende Hal
tung nach allen Anzeichen nicht fo bale
aufgeben, sondern sich vorläufig da- i
rauf beschränlen zu wollen« zwischen
den Briten und Rassen geschickt weiterj
zu laviren und dabei seine Macht m;
dem während der Jahre 1863 bis 1881?
von Brudertriegen der Nachtommens
Eingeborene Officiere !
Odst Mohan med- - zerfleischten Lande
immer mehr zu befestigen. Wohl wie
sen dem von Jatub lshan dem Sohne
Schir Ali H, aus t. kul betriebenen
Abdurrahman 1869 die Runen eine]
Freistatt zu Samartand an und besi
willigten ihm sogar eine Pension von
25,000 Rubel; doch hat es der Emir
auch nicht vergessen, daß die Englän
der es waren, die ihn nach der Ab
setzung Jatub Chan’5 1880 nach Ka
bul beriesen, ihm dort die Herrschaft
übertrugen und bei der Verdrängungl
Ejub’s, deg Bruders Jatub’r-, sowie;
bei der Besetzung Heratg 1881 keine
Hindernisse bereiteten. Schließlich ver
mag es Abdurrahman nicht zu ver-.
schmerzen, daß er durch die Russen imi
Pamirgebiet 1892 schwer bedrängt;
wurde hier Schugnan und Roschan
ausgeben mußte, aber durch die Inter- »
vention der indobritischen Regierungs
im Druand - Vertrage 1893 Wachanj
rettete, in Kasiristam das er 1895 be
setzte, srete Hand erhielt und überdies
eine beträchtliche Erhöhung seiner vom
Vicetiinig Indiens gezahlten Rente er
fuhr. Fuk die Unabhängigkeit der in-;
dischsas hanischen Grenzstänane t
der Eint rsgeeiuge Smpathien, g
Glaubenisachen ist er keineswegs von
sanatischen Anschauungen beseelt; nur
dann würde der heute 52jährige Herr
scher zum Schwerte greifen, wenn die;
siegreichen Betten sich nicht mit der
thchtigung der Astidi. Oratzai und
anderer unbotntäßigen Gebirgsvölh
chen des englischen Einflußgebiets be
gnügen, sondern den Enkel Dost Mo
hqnuneW in einen Herrschaft-rechten
est-erkennen so ten.
Ein elektrischcs GlockenspieL
Einen neuen Beweis siik den practi
n Werth des elektrischen Stroms
·lie ti die »Gnadenkieche'« inNew York.
Dort läuiet Elekiticitiit die schweren
Glocken, zieht die Gewichte der Thurm
uhe ans, schlägt die Viertel- und vollen
Stunden und spielt, wenn der Tag sich
neigt, eine Abendhnmne. Die Ge
wichte der Uhr werden durch einen klei
nen elektrischen Motor in Bewegung
gesetzt Die eigentliche Uhr. die mil
der Tastaiut des Glockenspielg in ei
nem kleinen Raume des Thurme-Z un:
tekgebtachl ist, unterscheidet sich von
dem gewöhnlichen Modell solcher Uhren
nur dadurch, dciß die Walze, aus der
sonst die Gewichte hetaufgewunden
werden, stei ist. Neu isi der kleine
A
—- M---.—-— —
DasGlockenspieL
elettrifche Motor, der im Raume des
Ubrwerts aufgestellt ist. Der Strom
wird von einem Accumulator geliefert,
der von der Maschine der »Gnadcn:
Kirche« gespeist wird, und ist start ge
nug. die Räder der Uhr auf 14 Tage
in Bewegung zu halten, fiir den Fall
die Maschine abgestellt werden müßte.
Solche Uhren tönnen auch ihren Strom
von anderen, etwa den städtischen Wer
ten beziehen. Eine sinnige Einrich
tung der Uhr sent durch heraufgeleitete
Ströme und Magnete nicht allein die
Zeiger von Minute zu Minute, sondern
auch den Klöpfel der Glocke zum
Schlagen in Bewegung. Jn Folge ei
ner anderen mechanischen Vorrichtung
spielt die Glockenuhr alladendlich um
9 Uhr eine Abendhymne, um dann für
die Nacht, damit die Nachbarschaft in
ihrer Ruhe nicht gestört werde, ihre
laute Thätigteit einzustellen. Der
Raum, in dem der Uhrmechanismus
untergebracht ist, enthält noch eine Ta
statur, mit deren Hilfe jeden Morgen
um 9 Uhr und zu dem regelmäßigen
Sonrflags - Gottesdienst ein harmoni
sches Tonstück gespielt wird. Diese
Tastatur ist aus elettrischem Wege in
derselben Weise wie das Uhrwert mit
dem Glockenspiel verbunden. Für den
Fall einer Unterbrechung der elettri
·
DieTastatur.
schen Verbindung bezw. des Stromes,
ist jede der Verbindunggtetten zwischen
Magneten und Glocken mit einem
Holzhebel versehen, der in das Gehäuse
der Magneten so eingehängt ist« daß
das Glockenspiel ebenso benutzt werden
kann, wie die älteren Construrtionen
dieser Art. Das GlockensoieL übrigens-«
das Geschent einer Dame, welches auch
von einer Dame gespielt wird, besteht
aus zehn Glocken, deren größte 3000
und deren kleinste 250 Pfund wiegt.
Drei bis vier Pferdekräfte gehören da
zu, um aus der großen Glocke einen
weithin vernehmbaren Ton zu erzeu
gen, und um den dazu nöthigen Strom
zu sichern, ist an der Mauer des Thur
mes einsAusspeicherungstasten ange
bracht, aus dein sich der Strom er
gänzt. «
OdieseKindert
»Was spielt Ihr denn du's«
»Mann und Frau spielen wir
Großmama!«
»Das ist hetzig von Euch! . . . Was
macht denn aber der Boxl zwischen
Euch?«
»Das ist unsere Schwiegermuttet!«
Yuf dein Standes-unt
,
JSie sind Ia tganz blaß!«
.und in doch nur Zeuge!·
, Zu Ehren Bis-MIN.
Der Bildhauer Reinhold Begas, der
für Kaiser Wilhelm l. das in der deut
Ischen Reichs - Hauptstadt zwischen
Spree und Hohenzollernschloß pruni
jvoll sich erhebende Monument ersann, »
ist berufen worden das Denkmal zu
isckassem welches in Berlin dem ersten
sdeutschen Kanzler, dem Fürsten Bis
marck errichtet wenden soll Das
Denlmal wird vor dem Reichstags
Gebäude seinenPlatz zu finden. Jn sei
nem preisnelrönten Entwurse hat Be
gas den Fürsten Bismarck in der»
Kürassierunisorm dargestellt» Trotzi
der militärischen Tracht indes-, läßt die
Gestalt in teiner Weise etwas an den
mit der Waise lämpsenden Soldateni
denken. Dem ersten Blick vielmehr ruft j
sie sosort das Verständniß dasiir wach, «
dasi dieses Mannes wahr-es Schwerti
der Geist und der Gedanke und das de
Iwingende Wort ist. Nicht aber nur
aui der Vermeidung der iriegerischen
Stulpenstiesel und aus der Wahl des
schlichten und bequemen Jnterimsroels
beruht diese Wir-sung, sondern auch
daraus daß der Reichskanzler in vor
aeriickteren Jahren in denen die stolze
Strafiheit des Körpers schon leises-.
schwindet, dargestellt ist nnd die ffim ;
aer der Rechten übers ein Papiewlatt ;
gespreizt sind.
s«·r·——-f’n»—--IÄ . . f !
t
DaåDentmaL
Der an den Ecken von je zwei getup- «
Pelten Halssäulen eingesaßte, vielleichtj
zu unruhige SockeL der diese Statues
trägt, zeigt die Barocksormen, die dem?
Frünstler besonders sympathisch sindi
An den Seiten rechts und links ist er!
mit leicht angedeuteten Flachreliesskj
origineller Erfindung verziert, dies
symbolisch spielende Gedanken vertöpi
vern. Ueber Büchern und Pergamen- j
ten sitzt hier als Sinnbild weisen For-: -
ichens und Sinnens die Eule, deren -
Ruhe dadurch nicht gestört wird, daß?
niederes, rabenavtiges Raubgesindelj
sie umträchztx dort aber sieht man, wie :
besliigelte Putten dem ermüdet ruhen-i
den Greise aus den Wolken herab den«
Lorbeer bringen. Jn voller Rundung ;
sind dem Sortel Figuren des jugend-;
lichen Siegsvked, der im Rücken der
Statue das Schwert schmiedet, und;
deg lnieenden Atlas, der zu ihren:
Füßen aus seinen Schultern die Last
der Welttugel trägt. Halbkreissör-»
mige Augladungen des breiten obloni
gen Unterbauå, in dessen Mitte das
l-«·[koft»rnent des Standbildes empor
iteigt, bilden die Basis dieser beiden«
Figuren. Los-gelöst von dem Sockel
aber ruht zur Linien aus einer Sphinx
eine iugendträitige Mönnergestalt,
deren Blicke sich in das aus den-.
Schooße gehaltene Buch versenken,
während zur Rechten ein die Krone in
der erhobencn Hand tragendes Wein
einen sauchend sich gegen sie aufbäuJ
menden Tiger zu Boden tritt. »
-.
Merkwürdig.
Stuf-mir ««’Hk«etkwütdig, heute hat
das haus schon wieder keine Haus
thüre.«
Ein Wink.
MAX
Mann (der aus Liebbab rei Al ;
J ierihiimet sammeli): »Heute habe ich
ben!«
meinen alten Hut Deiner Sammlung
einverleiben wärt-fu«
— D e t Fideiflet liest zwischen den
Zeilen. der ssimist von unbeschriebei
nem Papier
wiedek zwei mächtige Stücke etwok- »
Frau: ,,,Ach wenn Du nur einmal
l
Uncrwaktett Wittnttq.
I
-,.
» Direktor: »Ich gratulite kam,
Herr Kafsitet Päpke, daß Sie bei dem
dreiften Uebetfall mit einen- Max-en
Auge davon gekommen sind. Damit
» Sie aber ein andermal fofotthilfe bet
beituken können, werde ich dicht neben
Jhtcm Platz eine Klingel anbtingcn
lassen, die direkt in die Dienerinac
führt«
(
Herr Päple: ,,Also aufgepasz
Schulze! Wenn ich einmal llingle, so
heißt das-, ich will eine kleine Weiße;
liingle ich zweimal, so bringen Sie mir
einen Kümm.! dazu; wenn ich aber
dreimal llinqle, so ist Gefahr im Ver
zuge und Sie kommen so schnell wie
möglich zu Hilfe.«
Direktor: »Es-eben Sie meine Hek
ten, um unserm wackern Päpke die
Möglichkeit zu geben, bei Wiederho
lung eines Uebetfalles sofort Hilfe her
beizutufen, habe ich diese Klingel on
bringen lassen, die direkt nach der Dic
nerioge führt. Ein Druck auf den
Knopf und Schulze ist im nächsten Aus
genbiick zur Stelle.«
f
f
F
i
Direktor: »Was ist denn das fiir
eine Bummelei, Schulze? Das dauert
ja eine Ewigkeit bis Sie kommen; da
kann ja Heu- Päpte zehnmal kalt ge
macht sein!«
Schulze: »Entschuldigen Sie, Herr
Dir-Zion aber wenn ick die Weiße
schneller injieße, dann wird sie triebe
und dann trinkt sie Herr Päpke nich.«
—-----»-. - -.-----.--» ,
Abgelenkt.
i »Schon ’mal, Akthut, in den
Schmuck habe ich mich ganz veriiebt«·«
,,Komm’ . . . mach' mich nicht eiser
tüchtigs
En san t consiblca
Wswzkws
; Besuch Our kleinen Elle-, als deren
, Mater auf kurze Zeit das Ziknm ver
» lassen): »Nun, mein Kind, jetzt lomm’
» einmal her zu mir!«
J Ellen »Nein, das darf ich nicht.
- Mama hat gesagt. ich soll auf dem
Stuhl sihen bleiben, weil der Ueberzug
ein Loch hat!«
·-—-—— -----s—
«—— Wir müssen manchen unseres
Beileids versichetn, von dem wir nau
wissen, daß et selber so wenig Lei em
pfindet wie wit.