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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Nov. 19, 1897)
äuzeiger und Herold. "J. P. Windeln-, Herausgeber Grund Island, Nebr. L Landwtethfoastltcheiz Dungaufdem Felde. Das Ausbreiten und Liegenlafsen des Dunges auf dem Felde erscheint auf den ersten Blick als oerwerslich, in dem der Dünger in einer größeren Oberfläche dem schädlichen Einflusse des Windes, des Regens und der Sonne ausgesetzt wird und deshalb mehr von seiner Kraft, d. i. von seinen Pflanzennährstoffen verlieren müsse, J als wenn er sich auf der Dungstätte be- E finden würde. Jn Wirklichkeit aber sind die Verluste nicht so bedeutend, tls man anzunehmen geneigt «st, ja bei « Weitem geringer, als die Verluste, die sich bei der gewöhnlichen Aufbewah- " rung des Dunges auf der Dungstätte ergeben. Hier finden sich nämlich die zur Fäulnisz nothwendigen Faktoren vereint vor und deshalb geht die Zer setzung auch schneller vor sich und ver liert der Dünger mehr an Nährstoff in Form von Ammoniak. Jst der Dün ger aber aus dem Felde ausgebreitet, dann kann durch das Liegenlassen nicht viel an Nährstoffen verloren gehen. Bei trockener Witterung fehlt hier dem Dünger die zur Zersetzung nothwen dige Feuchtigleit und trifft den Dün ger ein Regen, so werden zwar die löslichen Theile ausgewaschen, allein sie gehen nicht verloren, wenn der Dün ger nicht etwa an Hiigelseiten ausge breitet liegt. Jst der Dünger gefroren, so gehen in ihm keine Veränderungen dor, da die zur Zersetzung nothwendige Wärme fehlt. Dieses Ausbreiten und Liegenlassen auf dem Felde hat, abgesehen von den geringeren Verlusten durch Verfluchtii gung gegenüber dem Dünger auf der Dungstätte, noch den Vortheil, daß die im Dünger vorhandenen Nährstoffe in der Ackerkrume durch Einwaschen gleichmäßig vertheilt werden und fer: I ner der Pflanzenwurzel in einer lösli chen Form zur Verfügung stehen. AussließenderMilch ; Es sind gewöhnlich die besten Milch- ! !iihe, bei welchen die Milch unwillkür tich oder zur Unzeit, bald tropsenweise, bald in einem seinen Strahl absließt. Die Grundursache dieses Fehlers be steht wohl darin, daß der Mustelappa rat der Zitzen dem Drucke der Milch bei starker Füllung des Euters nicht mehr Widerstand zu leisten vermag, ein Fall, welcher meist dann eintritt, wenn jener Druck durch mechanische Einwirkungen erhöht wird, wie es z. B. bei starker Bewegung des Euters während des Gehens oder bei starker Pressung des selben sim Liegen der Thiere geschieht. Jst der Vorgang lediglich auf großen Milchreichthum zurückzuführen, so wird man, da die Verluste gewöhnlich doch nicht sehr erheblich ausfallen und schon durch österes Ausmelken zu verhindern oder doch zu verringern sind, dieses sreiwillige und sehlerhaste Aussließen der Milch nicht zu ernst nehmen dür fen. Kann man das Uebel auch nicht ganz beseitigen, so kann es doch bedeu tend gemildert werden, wenn das Eu ter mit einer Abtochung von Eichen rinde oder mit Wasser, in dem Alaun ausgelöst wurde, gewaschen wird; auch das zeitweise Waschen der Zitzen mit einsachem kaltem Wasser ist zu em pfehlen. Doch ist bei der Anwendung der ersten beiden Mittel zu bedenken, ob schließlich dadurch nicht mehr ge schadet als bei geringem Milchverlust geniitzt werden kann. Es mag das Auslausen der Milch auch seine Ursache in allgemeiner Erschlafsung der Mus keln in den Strichen haben; es gibt dann wohl vereinzelte Fälle, in denen das Ausfließen so hochgradig auftritt, daß der Verlust an Milch ganz bedeu tend wird. Ob die angegebenen Mit tel, die jedenfalls versucht zu werden verdienen, noch helfen werden, ist aller dings ungewiß. Versagen dieselben nach häufiger Anwendung und zeigt sich keine Besserung des Uebels, so ist auch von einer innerlichen Behandlung nbzustehen Es ist an solchen Thieren in den meisten Fällen alle Kunst verlo ren und sind sie als Milchthiere sast werthlosz sie werden deshalb am besten gemästet und verkauft. Das trächtige Schaf. Wollpreise sowohl wie Fleischpreise für Schafe sind jetzt besser wie in den letzten Jahren; infolgedessen findet auch die Schaszucht wieder mehr Freunde und wird den Thieren mehr Sorgfalt zugewendet Alle Thiere, die auf des Menschen Fürsorge angewiesen sind, sollten stets, ob die Zeiten nun gut oder schlecht sind, die beste Pflege er halten; denn nur dann ist es möglich, überhaupt noch einen Gewinn aus ihrer altung herauszuschlagem Aber hatsache ist es doch, daß auch unsere Nutzthiere unter schlechten Zeiten zu leiden haben; Thiere, die keinen Ge winn abwerfen, werden sehr gerne ver nachliissigt. Die Sorge für setz trächtige Schaf rstrerlt sich nach dresssiichtungem l) Daß es vor allen Einwirkungen yMrt werde, welche zur Folge haben -" Wen, daß ei verlannntz I« » 2) Daß es durch eine angemessene Ernährung sowohl zur kräftigen Aus bildung des Lan-met befähi t, als sei- . see späteren immcng a s Mutter, z sls Sävsefchal Maus träth nnd ; 4 s 3) Daß ei der Besiser in der «t, ; wenn der Wurf des Lammes stat ' - ’ den soll, im Auge behält, um ihm nö thigensalls hilfe leisten zu können. Vordeugen gegen das Berlammen. Eine vorzeitige Geburt kann herbeige führt werden, wenn die trächtigen Schafe ansirengende Märsche machen, wenn sie schnell laufen und sich drän gen. Aug diesem Grunde muß Hetzen mit Hunden und jede Erschreelung ver mieden werden. Es darf ihnen im Stalle nicht an Raum zum Liegen seh len; sie dürfen nur in kleineren Abwei lungen aus den Thüren gehen: hoch trächtige Mütter müssen von den nicht trächtigen abgesondert und sollten nur in kleineren Abtheilungen gehalten wer den. Ebenso nöthig ist es, daß man sie vor rauhem Wetter, besonders lal tem Regenwetter schütze. Angemessene Ernährung. Das Be weiden nasser Wiesen oder beschneiter Felder, das Verfüttern von schimmeli gem Heu oder feuchtem Stroh ist sehr nachtheilig. Gleiche Rücksicht muß auf Menge und Nährlrast des Futters ge nommen werden. Daß das Schaf während der Zeit seiner Trächtigleit reicheres und besseres Futter erhalten müsse, ist wohl leicht einzusehen. Es handelt sich um die Ernährung und Ausbildung des ungeborenen Lammes neben der unveränderten Erhaltung der Nutzbarleit des Mutterthieres. Wie eine zu ärmliche Ernährung Schaden bringen könnte, ebenso viel Vorsicht ist nöthig, daß man andererseits nicht zu viel und zu reiches Futter gebe Beaufsichtdung während der Lamm zeit. Mit dem Werfcn des Lamme-« ifi in der Regel wenig Gefahr verbunden. I Meistens geht der Wurf ohne Anstren , gitng gut und rasch von.Statten. Nur s in dem Falle, wenn das Lamns nicht »die rechte Lage hat, oder wenn sonst eine Unregelmäßigkeit eintritt, ist Hilfe nöthig. ’ Theils aus diesem Grunde. theils um dafür sorgen zu können, das-, das- Lamm nicht von seiner Mutter ge trennt werde, darf man die hochträchii gen Schafe nicht aus dem Auge lassen und muß rechtzeitig für begueme und passende Siallung Sorge tragen. Geschnittenes Futter für Milchtühe. ! Es sind vielfache Versuche angestellt worden, ob das Heu geschnitten oder ungeschnitten am vortheithaftesten ver » füttert werden tann Wie gewöhnlich, gehen auch hier die Meinungen ausein ander. An der Ackerbaustation in Maine konnte man teine Vortheile im Füttern geschnittenen Heues oder Maisstengel sehen; aus der Wiscon siner Versuchssiation dagegen wurde es vortheilhaft befunden, Maisstengel zu schneiden. Bei Versuchen im Staate Jndiana gab tleingeschnittenes Kleeheu bessere Resultate beim Verfüttern an J Stiere, als Langfutter. « Jn Betreff des Schneiden-H von Langfutter sagt Prof. Henry in Ma dison, Wis.: Auf jeder Farin, wo eine größere Anzahl von Milchkiihen gehal ten wird, sollte eine Schneide - Lade West-d Futter-) im Gebrauche sein. Eine solche Maschine ist nicht nur bes nöthigt zum Zerschneiden des zum Einsiiuern —- Ensilage —— bestimmten Mais, sondern auch im Winter zum Zerschneiden des Langfutters. Es sollten durchaus keine ganzen Maiss stengel verfüttert werden; denn durch Zertleinern werden auch die gröberen Enden derartig hergerichtet, daß fie vom Vieh gefressen werden« während dieselben ungeschnitten von dem Vieh nicht gefressen werden, also verloren gehen, und doch ist en den unteren, groben Enden sast die Hälfte des Nähr werthes des ganzen Stengels. Bleibt von zerschnittenen, gröberen Stengel enden etwas in der Krippe, so sind diese, in den Dung geworfen, bei Wei tem nicht so unbequem zu handhaben, als die langen Stengel. Denn welch’ ein Elend sind nicht lange Maisstengel im Dung beim Reinigen des Stelles, beim Auf- und Abladen des Dunges und gar erst beim Unterpsliigen und Eggen. Jn einigen Fällen wollten die Kühe geschnittene Maisstengel nicht fressen. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, daß die scharfen Schnittflächen der gröberen Stengel die Jnnenseite des Maules der Thiere verletzt hatten. Wenn außerdem Kühe nur Maisstengel und im Uebermaß er halten, so ·ornmt es auch wohl vor, daß sie dieselben liegen lassen. Es sollten die Thiere deshalb nicht damit über siittert und ihnen zur Abwechslung Heu gegeben werden. Selbstverständ lich ist die Krippe stets rein zu halten; man gebe den Thieren deshalb nie mehr, als sie in einer Mahlzeit aus fressen; es werden dann stets nur die größten und gröbsten Enden in der Krippe zurückbleiben Die Versuche m Madison zeigen, daß von zerschnitte neu Maisstengeln ein viel größerer Theil verzehrt wird, als wenn diesel ben ganz verfüttert werden. Futter für Mutter sehn-eine Schon oft ist es den Farmetn gesagt worden, daß Mai-s kein geeignetes Futter für Jungvieh und säugende Mutterthtere ist. Aber die Maisähren sind gar so bequem zyr hand und — »schaden wird’s ihn ja auch wohl nicht,« da fliegen di Maisiihren in die Schweinebucht. , as soll dann ge suride und kräftige Fertel geben; Mais und nur Mais, Tag für Tag, dazu klares Wasser oder etwas Spülrvasser aus der Küche. Das ist tein Futter sitt dta Säue und auch nicht für die Zettel. Die Schweinecholera würde nie MO- Verbeerunam anrichten, wenn die Thiere ttäsii er wären; und die Thiere wären träs iger, wenn die Zuchtsäue und Jettel geeignetes Futter anstatt Mais erhalten hätten. Ein besseres Futter sur junge und- alte Thiere ist geschroteter Roggen oder Gerste und abgerabrnte Milch; Hafer und Milch ist noch besser. Können da mnm pfui-«- »elochte Kartoffeln Run leln oder Rüben gegeben werden, so ist das ein Futter. bei dem die alte Sau gute, kräftige, Muskeln und Knochen bildende Nahrung den Jungen reichen kann, und wachsen die kleinen Gesellen dann auch herrlich und gedeihen, daß es eine Lust ist. Es kommen bei sol chem Futter teine mirlsige und ver-· hutzelie Ferkeln vor. Bei ausschließli chem Maisfutter hat die Sau selten ge nügend Milch. Sie wird zwar dick und fett, aber d " ists eben, der Mai-s erzeugt Fett, a keine Milch, und so sind natürlicherweise die Kleinen schwächliche Jammergestalten, von de nen viele schon früh zu Grunde gehen oder an Rückenlähmung leiden und durchgängig zu feinlnochig sind. Armes-midn- sahest-country Jn neuester Zeit ist wieder von der Entwicklung eines großartigen Welsch-; korn-Experthandels unseres Landes mit Europa die Rede, und die Befür worter der betreffenden Agitation scheinen noch lange nicht den Muth verloren zu haben. Gleichzeitig aber ist es von Interesse, darauf hinzuwei sen, daß aus dem Ring Corn« in un seran e i g e n e n Lande, soweit seine Bedeutung siir das Brot in Betracht kommt, bald der alte Svruch anwend bar sein dürfte: »Ein Propbet gilt nichts in feinem Vaterlande.« Denn es ist eine Thatsache, daß der Mais als Brotstoff rasch seine alte Popularität bei uns verliert. Eine große Anzahl ein-gebotener Amerikaner von 40 Jahren-und darüber können sich noch sehr wohl der Zeit erinnern, da Maisbrot sechs- Tage in der Woche ei nen wichtigen Theil ihrer Diät bildete Besonders war dies in unseren südli chen Staaten der Fall, wo auch die Kunst des Backean von .Mai5"luchen und verwandten Gerichten eine hohe Stufe der Vollkommenheit erlangte, und Weizenmehl nur ein- oder zwei mal die Woche zum Verbrauch lam. Aber wie sehr hat sich das geändert! Sogar die Wolltöpse im Süden sind zum großen Theil dem Maisbrot un treu geworden und zur Gefolgschaft des gewöhnlichen Mehlbrotes überge gangen, und gar die verschiedenenGat tungen Maiskuchen existiren meistens nur in unfeier Literatur und unseren Vollsliedern. Auch die Zahl Deter, welche solche schöne Dinge bereiten können, — so bereiten, wie es vordern geschah —- wird eine immer geringere, und bald wird diese alte Garde vollends ausgestorben sein! Diese Thatsachen nehmen sich zu gleicher Zeit mit den Versuchen, Euro pa fiir Welschkorn - Gepäek zu begei stern, merkwürdig genug aus, und ei nige siidliche Blätter knüpfen daran die Mahnung. auch in dieser Hinsicht erst »vor unserer eigenen Thüre zu keh ren« und erklären es wohl nicht mit Unrecht für unweise, die lebensspen denden Elemente der amerikanischen Mais-Ernten gänzlich n u r noch den Schweinen und dem Hornvieh sowie den Armen anderer Welttheile zugute kommen zu lassen. Csinc Bestik in Menschengesio::. Im Juni d. J. erregte die Ermor dung des jungen Hirten Pier-re Lau rent von Gottr·3ieu-la—-Giraudid«re bei Lnon in der ganzen Gegend um so grö ßeres Aussehen, als im Laufe der letz ten Monate mehrere ähnliche Verbre chen konstatirt worden waren, die von der nämlich-en Hand verübt schienen Die Staatsanwaltschast von Lyon er liesz deshalb einen Steckbries nach dem muthmaßliehen Thäter. Von einem Monat fiel dem Untersuchungsrichter von Tournen die Aehnlichkeit eines wegen eines Sittlichteitzvergehens ver hasteten Individuum-s mit dem in dem Stetthrieie gesuchten Morder aus und er beschloß, den verdachtigen Gesellen nan Beiley übersiihren zu lassen. Aus der Fahr-: suchte der Gesangene den ihn beaieitenden Gmdarmen zu entweichen, die ihn gerade noch beim Fuße fassen konnten, als er aus dem Eisenbahn tocggon springen wollte. Dieser F.ua,t;ersuch Leeanlaszte den mer suchunggtichtcr, den Gefangenen mit einigen Zeuan zu tonsrontiren, die in ihm auch den Landstreichee erkannten, der am Tage der Ermordung des jun gen Schäfers in der Nähe des Feldes gesehen worden war. Erst nach lan gem Zögern entschlosz der Gefangen sich zu einein Geständniß. Er heißt Josef Baches-, ist 1876 in Beausort esse-w) als Sohn hemittelter Bauers leute geboren, die ihn bis zum 18. Le bensjahre in der Schule der Maristen patres v n Saint-Geniö-Laval ließen, wo er ei« gute Erziehung genoß. Jm Jahre 1880 wurde Vacher tn das 60. Fusan-Sie - Nie lismenäch in sBedinge-? eingee« tnnd « tte da og tau, das er nach zwei Jahren Unterkssieier war-« Um jene Zeit machte Lacher die Bekanntschaft eines jungen Mädchens oon Beurene, das ihrn erst seine Hand zusagte, dann aber wieder verweigerte Lacher war darob so betroffen, daß er seine ehemalige staut zu erschießen suchte nnd-sich selbst zwei Kugeln in den Kopf jagte, die im Schädel stecken blieben sin .. So wurde ans dem tliiärdiessk entlastet-. ist Jena — daus von Dole gebracht, wo er bis z April 1894 blieb. Von da an begann er iein Bagabundenleben Er durch streiite bettelnd die ganze Lyoner Ge gend, bot sich bier und da als Hirt an, arbeitete wohl auch von Zeit zu Zeit, veriibte abev in den letzten drei Ja ren eine Reihe von Morden, und zwar hat er nach feinen eigenen Angaben sol-. gende Personen umgebracht: 1. die Isiäbrige Louise Marcel aus Va quiisre, Departement Var; diese wurde im November 1894 schrecklich zerftiim melt in einem Gebüsch ausgefunden; Z. die 17jährige Augustine Mar tueux, deren Leiche man im Mai 1895 auf der Landstraße bei Dijon sand; s. die 65jäbrige Wittwe Morand, die im August 1895 in ihrem einsam gelege nen Hause zu St. Durs, Departe ment Savoyen, ermordei wurde; 4. den Jsjährigen Hirtenknaben Viktor Portalier aus Benonces, Departement Rin, dessen zerschnittene Leiche im Au gust 1895 in freiem Felde entdeckt wurde; 5. den 14jähri en Hirtenkna ben Pierre Massot aus zainvEtiennn de Boulogne, Departement Ardische, der im September 1895 in den Bergen überfallen wurde; 6. die 19jähoige Ebefrau Lorut; diese war erst einige Monate verheirathet, als man sie im September 1896 auf einem Felde Hei Cusset, Departement Allier, mit durch schnittenem Halse fand; 7. die 14jäl) riae Rosine Rodier, die im October 1896 bor dem Dorfe Barenne (Ober Loire) auf dem Felde ermordet wurde; 8. den 14jäbrigen Hirtenknaben Pierre Laurent aus Courziez bei Lyon, der in . einer Nacht im Juni d. J. den Tod ! fand. Die Ermordung des Hirt n tnaben Laurent hat zur Entdeckung i des Tbäters geführt. . Er fucht sich damit auszureden, dafz s das Morden fiir ihn in feinen triti.: ! schen Augenblicken gewissermaßen ein unwiderstehliches Bediiksniß sei uns spielt den Verriidteu, obwohl er seine Beribeidigung sehr geschickt führt. An den Frauen und Mädchen, die der Bestie in die Hände fielen, verübte Vacher die gräßlichsten Lustmorde und die jungen Hirten. die er nieder-stach, wurden in der abscheulichsten Weife everstiimmelt. Die Einzelheiten der verschiedenen Mordthaten, deren Va cher bisher gefiändig ist, sind zu ekeler regend, als daß sie auch nur theilweise wiedergegeben werden könnten. Drei Gerichtsärzte werden Bacher auf seine Zurechnungsfähigteit prüfen, die offenbar nicht vollständig -—ist; man hätte gewiß besser daran gethan, den Menschen im Jrrenhaufe, wo er sickf befand, zeitlebens zu lassen. Cur-costs ItschfchmauisFest. Auch dieses Jahr wieder haben es sich die Cherotesen im Jndianerterri torium und benachbarten Gegenden nicht nehmen lassen, ihre religiöseFisch Rästerei und Sakttrauserei zu veran stalten, welche zu ten eigenthiimlichsten ihrer Art gehört und in anderen Lan destheilen noch sehr wenig belannt ist· Wohl das Sonderbarste daran ist die Art, wie die schuppigen Wasserbe wohner gefangen werden. Obgleich diese Jndianer sonst sehr slotte Fischer und Jäger sind, wie man sich solche ge wöhnlich vorstellt, sangen sie die Fische siir vorliegenden Zweck aus teine der alltäglichen Arten, sondern sie betäu ben dieselben zuerst mit einem Gift, dessen Zusammensetzung nur die Me dicinmänner des Stammes kennen, und das weithin in die Gewässer ge bracht wird. Dieses »Gist«, das im Uebrigen harmlos ist und auch die Qualität des Fleisches in leiner Weise beeinträchtigen soll, macht die Fische-— die es gierig verschlingen —- völlig hilflos, und tagelang treiben sie wie Stücke Holz im Wasser umher oder lie gen an duntlen Stellen verborgen, etwa als ob sie enen Rausch auszu schlasen hätten. Werden sie nicht ge fangen, so kommen sie nach einigen Ta gen wieder von selbst zu sich. Murmel stens aber werden sie mit Speeren und Pfeilen in grosser Masse eingebracht. Ort und Zeit für denSchmaus wer den von den Stammes- und Sippen häuptlingen in besonderer Berathung jedesmal bestimmt. Ein gewaltiges Feuer aus Baumstämmen wird ausge schichtet, und wenn dasselbe ganz nie dergebrannt ist. kommen die Fische, nachdem sie in Papier gewiclelt worden sind, in die heiße Asche. Während die Rösterei vor sich geht, sinden phanta stische Tänze um das Feuer herum und Anrusungen statt. Der Schmaus be schließt das Ganze vorläufig; aber mehrere Tage wird das Fest fortge setzt. Die Kansaser Behörden haben schon versucht, dem Brauch ein Ende zu ma chen, wegen nutzloser Tödtung sehr großer Fischmengen. Aber das De partement des Innern erklärt, daß die Regierung leine Controlle über Fische und Wild aus Jndtaner - Reservatios nen habe. « Rüben mit Hammel fle tsch. Ein gutes Stück Hammel sleisch von der Keule oder dem Correc stiick wird gewaschen, mit Wasser und Salz zugesest, zum Sevchen gebracht, abgeschäumt und zwei Stunden lang sam getocht, so daß es beinahe weich ist. Unterdessen läßt man geschältr. in längliche Streier geschnittene Rü ben in siedendem Wasser aufwallen, läßt sie ablaufen, thut sie zu dem Fleisch und kocht sie in der Brühe weich. Zuletzt macht man eine Mehl schtvitze an das Gemüse und gibt daz selbe mit dem Fleisch aus einer Platte zu Titel-. l—— Innzösilchet Orient-up Schon früher verlantete, daß als Oanptanziehungspunkt der nächsten Pariser Weltausstellung ein ungeheu res Teleflop ausgestellt werden solle, das den Mond so darstelle. wie rerieli be dem bloßen Auge in einer Entfer nung von 60 Kilometer erscheinen würde· Als Erfinder dieses ,,Clou«» und Erbauer·des Teleftopg stellt sichi ein Herr Deloncle heraus-, und wie sichi aus den neuesten Mittheilungen ein-l zelner Blätter ergibt, hat derselbe einei Glasscheibe von 2,5 Meter Durchmes ser und 0,4 Meter Dicke im Besitz, aus welcher er einen Hohlspiegel zu schlei fen gedenkt, der, nachdem er die rich tige Form erhalten hat, versilbert wer den soll. Dieser Spiegel wird den Haupttheil des geplanten Teleslops bilden und epsoll eine Brennweite von etwa 60 Meter erhalten. Nach der ziemlich untlarkxe Beschreibung dient als Tubus ein etallrohr und in die ssem werden noch zwei Flintglaslinsen von 1,25 Meter Durchmesser ange bracht, um die Bilder, die der Spiegel liefert, mit 6000facher Vergrößerung aus eine Wand zu projiciren, so daß zahlreiche Personen sie gleichzeitig be trachten können. Das ganze Telestod aber soll durch einen besondern Me chanismus dem Laufes der Gestirne folgen. Nach dieser Beschreibung ist taum zu zweifeln, daß Herr Deloncle von Herstellung, Montirung und Lei stung eines modernen Riesentelestops nur ganz untlare Vorstellungen besitzt und daß er unzweifelhaft mit seinem ,,«Clou jämmerlich Fias co machenj wird. Eine Glasscheibe von dem oben J angegebenen Durchmesser herzustellen,» ist nicht schwer, aber um so schwieriger ’ ist es aus ihr einen parabolischen Te- - lestopspiegel zu schleifen, und ganz un möglich, diesen sammt einem 60 Meter langen Metallrohr dem Monde so fol- s gen zu lassen, daß sein Focalbild in; 6000sacher Vergriißerung scharf aus einer weißen Wand projicirt werdeni kann. Daß Herr Deloncle nebenbei i auch noch ein paar Flintglaslinsen von i H Meter Durchmesser in dem Rohr-e s paciren will, ist geradezu spaßhast zs diese Linsen allein würden eine Haupt: ; merkwürdigteit der ganzen Pariser H Weltausstellung sein. Neben der Her stellung solcher Niesenlinsen in der er forderlichen genauen Ausführung ists die Herstellung des ZH Meter großen Spiegels ein Kinderspiel Um so schwieriger ist es freilich, einen solchen Spiegel derart aufzustellen, daß er in jeder Lage unverzerrte Bilder gibt be sonders wenn diese bis zu 6000fach bergriißert werden sollten Gelönge dieses aber auch, so würden allein schon i die Wallungen der Lust jedes deutliche Ettennen unmöglich machen. Was schließlich die Heranziehung des Mon des bis aus 80 Kilometer Entfernung anbetrifft, so will dies an und für sich nichts besagen, denn Jnterefsantes l würde doch nicht gesehen werden tön- 1 nen. Noch Ungleich weniger lohnend würde das 6000fach Vergrößerte pro- i jicirte Bild deH Mondes auf der wei ßen Fläche des Herrn Deloncle sein, wenn es überhaupt dort erschiene So viel ist sicher. daß, wenn der Herr zur Aufstellung seines Spiegel-Telestops tommt, ein Taschenfernrohr den Mond tlarer und belehrender zeigen wird,als dieses Phantasie-Telestop· . - In der Sauen-Wüste. Nach einer neuerlichen Meldung hat der Calisornische Meerdusen abermal-« seine Gewässer theilweise in die Sal ton —- Witfte oder Colorado - Wüste entsendet, und sich ein neuer See ge bildet. Dies ist ohne Zweifel schon viele Male vorgetommen, seit diese Fläche aufgehört hat, Meeresgrund zu sein, und es wäre nicht ausgeschlossen, daß diese gelegentlichen Besuche dee Meeres wieder zu einer dauernden Be sitzergreifung führen würden. Ohne Zweifel ist diese Wüste eines der mertwiirdigsten Fleckchen Erde Und bietet immer wieder Veranlassung, von auffallenden Erscheinungen in ihr zu erzählen. Die Saltdn - Wüste (ihren zweiten erwähnten Namen, welcher Viele ver anlaßt hat, sie irrthümlicherweise mit dern Staat Colorado in Verbindung zu bringen, hat sie lediglich vom Colo radoflusz) erstreckt sich in einer Länge von über 1341 Meilen und einer durch schnittlichen Breite von ZU Meilen an der Südlichen Paeifiebahn, und der niedrigste Punkt ihres Beckens liegt 360 Fuß unter dem Meeres - Niveau snur am Todten Meer in Palästina sowie am Casvischen Meer gibt es einen noch tiefer liegenden Punkt), während der niedrigste von der Eisen bahn berührte Punkt immer noch 268 Fuß unter dern Ocean liegt. Ur sprunglich war, wie angedeutet, diese ganze Wüste weiter nichts, als eine nördliche Fortsehung des Calisornt schen Meerbusens; aber durch vultanii sche oder sonstige physische Macht wur den grosze Sandhiigel quer über die Ebene, zwischen den Bergen unweit der südlichen Grenzlinie Ealisorniens und dem Thal des Coloradoflusses. aufge worfen, und hierdurch wurde das Meerwasser von weiterem Vordrin en nach Norden abgeschnitten. Der Bin nen - Salzsee, welcher sich so gebildet hatte, verdunsiete allmälig oder wurde von der Erde ausgeschluckt, und übrig blieb: die Wüste. Sie ist ganz von Bergen un:geben, außer an der Südseitr. unt- an den Beraen entlang sann man das Gestade .—..— »W— - des früheren Meeres ganz deutlich sehen und die Wirkungen der Etat-M und Fluthen an den Felsen verfolgen Von Meeresmuscheln wimmelt es km Wüstensande. Aber von besonderer Bedeutung ist der Umstand, daß um Salton herum, aus einem Areal von etwa 10 englischen Quadratmeilen, die Oberfläche mit einer Schicht reinen Salzes von 4 Zoll bis zu 1 Jus-: Dicke bedeckt ist: dieses Salz wird in riesigen Menaen in den Handel gebracht, und in Salton bestehen ausgedehnte indu strielle Anlagen zu diesen Zwecken. · Auch weiterhin ist noeh auf Meilen die Fläche von Salz weiß, doch ist dieses nicht in geschäftlickz werthvollen Massen vorhanden. Wer einen richtigen Begriff da on i bekommen will, was Hitze ist der muß um die Mitte des September herum diese Wüste besuchen, bei einer Tempe ratur von etwa 128 Grad in der Sonne und 106 Grad im Schatten! Wehe Denjenigen, welche in solcher Temperatur theilweise aar zu arbeiten haben! Außerhalb des Bereiches der Salz - Industrie ist dies freilich nicht der Fall. es sei denn aus der D-nrcb fahrt Der ganse Sand euckt bestän dia von Hitze, und oleichieitia spiegeln die stets anstand-senden Fatamoraanae Lustbilder einen herrlichen See auer über der Ebene vor, öfters mit schwin aelrisnten Worten während es auf IV Meilen leinen Tropfen Wasser ais und sein etnzioes Nrashiilmchen wa sen lann. Die Sindbdben auf — Ziidfeite werden iibrioens fort und fort vom Wind tu allen möoliche ’ Formen aewebt und können öftecm aueb wie eine hocharadia oom Sturm ar« - aewiiblte Meeresolierfliiche erscheine,r Einen ganz seltjornen Gegensa-» zum übrigen Charatter dieses Betten s« bildet aber die Gegend uin die tlein T Bahnstation Jndio herum, welche nu noch ZU Fuß unter dem Ajieeresnivem nach Süden zu liegt. Sie ist reich do. der Natur mit trovifchem Pflanzen wuchs und mit Wasser qeseanet, des aus artesischen Brunnen lommt. tiiii berrliche Landschast ariifzt hier denBe suchet, und Schwindsiictstiah Rheinw titer und Astbniatiter halten sich in· axofzer Vorliebe in diesem tleinen VI ravies aus. Melonem Tom-nein Veesij ren und alle möglichen Friichte reif-insv lpier viel früher, als irgend andersn — in Californiem eben wegen der Bart ofen- Hine. Vier Meilen von Jndio erhebt ji auf einer tleinen Anhöhe ein prächtia s Hain von etwa Im Dattelpalmx Bäumen, und um diese berum leb» mehrere Hundert Goabuila ·- Jndi ner. Gar nicht weit davon sind di berühmten Schlamm - Vultane. Vo Jndio aus lann man Verae sehen, del ren Gipfel das aanze Jahr iiber in! Schnee bedeett sind So nabe beisar " nren wohnen die trassesten Geaensiik der Natur. « li: sind belanntlich nur etwa fiiiDr Jahre ber, daß auch einmal der Colg r« destqu bei einer oewaltioen »rii’ iabrs- sooehfluth viele Quadratnieil dieser Wüste mit Wasser hedectte, in unaesähr ein Jahr lana hielt sieh « neue See. lkin solcher Fall w sclswerlich so leid-et wieder eintrets aber wer weib» ob nickt die anristii wieder in dethesitt des Meeres loni was eine Ausdehnung des Caliio sehen Meerbusens um melr als Weilen nach Norden bedeuten wit,i Eine auch nur sehr mäßige Natur-· is oolntion wiirde dies mit eini Geblaoe herbeiführen Dann ? schönes Jndiok i Vom KavetsWektverketm lfg find noch teine siinsiig Ja her, das; dag erste Telegraphenskgz zwiichen dem arneritanischen Festt nnd kriroszbritannien gelegt wurde« heute aber wird jedes-Jahr eines gei· ganz abgesehen von den kleineren. we nicht iiber Weltnieere vollständig ben. Auch der nächste Sommer i wieder mehrere solche linternehrnun schauen. Das letzte tsabel über den thta schen Ocean wurde bekanntlich l. von der ,,tiotnmers:ial tiable t(o.« legt, aber viele tleinere Kabellegur sind inzwischen wieder erfolgt. Be - derg lebhafteg Interesse amerikaniic wie auch eurotsäischer Kreise kni" sich jetzt an die Cabel-Verbind s zwischen deni anreritanischen Festl und dem sernen Westen tirn wah nnd dauernden Sinne deg Wort unter dein Stillen Oeean, der bis- j. etwas stiesniiitterlich weggetonunen ; Mehrere diesbeziigliche Linien sind« plant, und sobald eine dieser volle « ist, wird der Erdball vollständig Cabeln umgürtet sein. Jrn Ganzen haben wir bis jetzt ; gesähr 152,000 Meilen Cabellin welche rund 200 Millionen Doll gekostet haben; ohne Zweifel aber k nien unter diesen Linien, welche der Karte stehen, auch werthlose u ausgegebene vor. Großbritann conteolliet noch immer neun Zeh der Cabel der Welt, und von den z bis jeyt im Gebrafnch besindli transatlantischenCabe lenkt kein e ziges in denVer.Staate-. sein«-TM . sall würde übrigens Großbritann « gewaltigen Vortheil von dieser S lage haben ; denn es würde nicht zuschwer sein, diese Perbindunge » vielen Punkten zu zerstören. es- » Wenn freilich erst einmal das Te graphiren ohne Draht im gköß Maße zur Thatsache geworden ist,dai 3 sind auch die Cabel ein überwunde Standpunti. c »W