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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 29, 1897)
Vorn Jnluudk. 1,120,000 Kohlkövse gibt-es aus einer Farm in der Nähe von Flint, Mich. Das Neueste auf dem Ge biete amerikanischer Orden ist der »Ba- » ronial Order of Runymcon« in New: York, dessen Mitglieder ihre respekti-! ven Stammbüurne bis zumJabre 1215! zurückführen. Wie viele Pferdediebei und sonstige Gauner mögen wohl an den Aesten dieser Stammbäume hän gen. Jn den Distriiten, wo die Mondscheinschnappsbrenner hausen, tragen die Steuerbeamten jetzt kugel seste Panzerhemden. Jn Kentucky hat neulich eine ganze Bande von Mond scheinlern das Hasenpanier ergriffen, als ein Zöllner mit neunzehn Kugeln Lniß Rocksuiter noch nicht in das Gras i . Ein»Fest dek Alten«-wurde in Manchester, Vi» gefeiert. 150 Einladungen waren zu demselben et lassen worden und über 100 Personen, von denen die Jüngsten über 70 Jahre zählten, hatten denselben entsprochen. Von allen Anwesenden am ältesten war Frau Eunice hont, welche bereits das 98. Lebensjahr erreicht hat. Die Millionen - Corpo rationen unseres Landes haben durch die in Trenton, N. J» ersolgte Juwe poration der »Ameriran Malting Co.« neuen Zuwachs erfahren. Das Cervi tal ist aus 880,000,000 bemessen und die Jncorporatoren sind Hamilton H. Dutand von New York, Frev. Dwight von Brooklyn und J. J. Treacy von Jersey City. Wise in vielen anderen Fä chern, so nimmt auch in der Apotheke rei die« Frauenarbeit stetig zu. Der Procentsatz der Mädchen unter den fünfzig Studenten des Broollhner »College of Pharmacy« ist derzeit grö ßer als je zuvor, so daß ein eigenes Laboratorium für sie eingerichtet wer den mußte. 122 Klapperschlangen hat der berühmte Schlangenjäger Tom Pnugh in Harrison Countn, W. Va» im Laufe des Sommers den Garaug gemacht. Keines der von ihm crlegten Revtile zeichnete sich, seiner Ansicht l nach, durch besondere Länge aus; die längste Schlange maß 8 Fuß, doch hatte sie 18 Klappern. Jn dem Glauben, daß die Ernährung von vier Jungen siir seine Katze zu viel sein würde, nahm George Varner in Clay Centre, Ran» ihr zwei fort. Wie erstaunt war aber der-V Mann, als er am zweiten Tage dar- i nach die Wahrnehmung machte, daßi vie Katze ihm Famitk zwei kleine Fic» I ninchen hinzugefügt hatte und diese i Thierchen zusammen mit ihren eigenen ! Jungen säugte. ? Eine ungewöhnlich großel Anzahl von Opfern hat der Schuhma- ; cher Lonis Weaver in Mount Pleasant i Totvnship, Adams Countn, Pa» dem; Todekengel gebracht. Der Mann, T welcher ca. 70 Jahre zählt, hat dieserj Tage seine zweite Frau begraben, nach-s . dem er die erste Gattin und neunzehn Kinder durch den Tod verloren bat;· acht von seinen Kindern befinden sich noch am Leben. A ls öffentliches Schand maul tin-»Ich ist die angesehene und hübsche Frau M. J. Hain in Nich niond, Va» vom Polizeirichter unter’ Istan Bürgschast gestellt worden. Das H Biederweib scheint eine allzu giftige s zZunge zu haben, denn ohne geniigende ; riinde hätte tein Südländer sich zus diesem Vorgehen gegen eine Repräsen- j tantin des schönen Geschlechts verstan den. H Auf 200,000Kisten beläuti sich, conservativen Schätzungen zu folge, die dies-jährige Orangenernte im Staate Florida. Jm vorigen Jahre, das die erste Ernte nach dem verheerenden Froste brachte, wurden nur 175,000 Kisten geerntet, während früher der Orangenversand aus Flo ridfa sich auf Millionen von Kisten be lie . Ausschließlich aus Prie stern der katholischen Kirche besteht ein Posten der ,,Grand Armh«, der diese-« Tage in Laporte, Jud» gebildet wurde. Der Priester Corby, welcher Feld-s eaplan des 88. New Yorler Freiwilli gen-Regiments war, wurde alk- Com mandeur installirt und Gen. Williacn A. Olmsted aus New York, welcher demnächst die Priester-weihe erhalten wird, zum Adjutanten gewählt. Während Peter Carson aus Kalama, Wash» aus einer- Jagd partie einen meisz verzehrte, gerieth ihm eine Wespe in den Mund und er verfetluelte das Thier. Bald machte sich die Wespe bemertbar und der Mann mußte die hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen, um von dem Quälii geist befreit zu werden. Carison er tlärte, daß er das Gefühl gehabt hätte, als wäre in seinem Innern eine Dy namitpateone zum Explodiren gebracht worden. Um gegen die Türken zu kämpfen, begab sich Kost Tomlens mit sieben anderen Griechen aus Baltimore nach Griechenland und jetzt sehnt er sich aus dem bunten Rock hinaus und nach Amerika zurück. Die-Militiirbe hörden seiner Heimath wollen ihn aber nicht ziehen lassen und ihn noch zwei Jahre bei der Fahne behalten. An geblich ist dev Mann Bürger unseres Landes, und um durch Vermitte luna unseres Gesandten in Athen seine Entlassung zu bewertstelligen, bat er sich an seinen in Baltinwre anlässiaen Bruder um Uebersendung seiner Na tuealisatlanspapiere gewendet. JnMontgomery-County, Alabama, sitzen 26 Neger, des Mordes angeklagt, hinter schwedischen Gardi nen. Jm benachbarten Dallas ·Countn harren 18 schwarze Mörder ihres Prozesse-« Daraus ist zu ent nehmen, daß selbst Richter Lynch im Süden lässig wird Jn Folge eines eigen thiimlichen Unfalles hat Frau W. M. Hobbs in Snlesville, Md., ein Auge verloren. Als sie den Knoten eines Schuhriemens eines ihrer Kinder mit einer Gabel öffnen wollte, glitt die IGabel aus und die Zinlen trafen die ! Frau in’s Auge. Sie wurde nachBal s timore gebracht, wo es sich beraus ! stellte, daß das Auge entfernt werden ;mußte, um wenigstens das andere zu I erhalten. Aufregung hat den Armen i auffeher John Clayton in Kearney, N, J., getödtet. Herrn Clayion’s ältester I Sohn, welcher vor einigen Wochen zum Besuch aus England gekommen war, hatte seinem Vater erklärt, daß er wie der abreisen werde, und auch gleich mit den Vorbereitungen dazu begonnen. Der ältere Clayton wurde durch die Mittbeilung so ergriffen, daß er wie lcblos in einen Stuhl zurückfant. Dr. Goldberg wurde gerufen, vermochte aber keine Hälse mehr zu leisten. Die Aufregung hatte den alten Mann ge tödtet. AufmerkwiirdigeArtfiel der Bemannung des Dampfers »Flo rida«« auf der Fahrt von Pensacola « nach Choctatvhatchie ein mächtiger Tat-vom der bei einer Länge von 6 Fufz 4 Zoll 175 Pfund wog, zur Beute. JDer Dampfer schleppte ein Lichter fchiff, das an feiner Seite befestigt Ewar mit und der Riesenfifch gerieth zwischen die beiden Fahrzeuge.11m sich frei zu machen, schnellte der Tar pon in die Höhe und dabei fiel er in das offene Boot, wo ihm die Matrofen mit einer Harpune den Garaus mach ten. Jn dem oberen Theile des Bitter Root Balley in Montana find Mita- CMarienalaI ) Lager von gro ßem Umfange entdeckt worden« deren Ausbeutung für den Staat eine neue, Mit-Hine- Ltndnitrie in Aussicht stellt. Auch in verschiedenen anderen Staaten nnd Mira - skunde gemacht worden, meist haben sich dieselben jedoch bei nä herer Untersuchung für commercielle Zwecke alg werthlos erwiesen. Den besten Glimmer liefert gegenwärtig South Carolina, eine geringe Quali tät entstammt dem füdlichen Theile der Black Hills. Ein trauriges Ende hat die 4 Jahre alte Ethel Mahoney in Jersey Eitt), N.J,gefunden.Das-1 Kind wollte die Fensterliiden schließen, » und tletterte zu dem Zweck auf eine im ’ »Hast befindliche Schautel. Auf irgend ? eine Art entwickelte sich das- Kind in die i Schnur, so daß sich diese ihm um den THalg legte, und bei dem Versuch, sich ’ los zu machen, fiel sie von der schwand tenden Schautel herab und erhängte sich. Als die Mutter, durch die lange Abwesenheit des Kindes beforat ge worden, in den Hof eilte, fand sie die Kleine erhängt. Die herbeigerufene Hülfe kam zu spät, das Kind war todt. H Die langjte Eisenbahn fahrt ohne Aufenthalt ist auf der Strecke zwischen Jersey City undl Pittgburg zurückgelegt worden. Die i Entfernung beträgt ca. 400 englische! ’ Meilen. Ein Schnellzug dev engli-: » fchen South Western Bahn durchführt . . die Strecke von London nach Exeter—- . 240 Meilen —- ohne unterwegs anzu- « » halten. Bei dem großen Wettstreit i um die größte Fahrgefchwindigkeits z zwifchen den Eisenbahn- Verwaltun gen Europas trug die englische North Western Bahn den Sieg davon, indem ’ ein Zug dieser Bahn die Strecke von London nach Carligle — 335 englische fillteilen — ohne Aufenthalt zurück egtr. « Straflos ausgegang en ist in Lathrop, Mo» eine Anzahl fa natischer Temperenzweiver, welche sich verschworen hatten, den eins-ten Schanlwirth mit Gewalt aus tcxu Orte zu vertreiben. Die edeln Seelen demolirten die Wirthschast vollständig und wegen dieses Gewaltalteg wurden über 30 Frauen verhastet. Bereich-sich versuchte der Staats - Anwalt oie Elia men der Schuldiaen zu ermitteln und auch Zeitungsrerarter gaben sich in dieser Hinsicht die aröszte Mühe, allein ohne Erfolg, denn die Wissenden lsicl ten den Mund. Jetzt sind zwei Jahre nach Verübung der That verflossen und dieselbe ist dem Gesetze gemiifz vir iährt; die Frauen können sich also rühmen, dem Gesetz mit Erfolg ein Schnivvchen geschlagen zu haben. EinYantee in Massachu setts hat eine Sammelbiichse mit Läu-— tevorrichtung erfunden, die ohne Zwei fel großen Absatz finden wird. Der Einwurf eines Pennh entlockt dem Ap varat einen kaum hörbaren Laut, bei einem Nictel erschallt schon ein deutlich wahrnehmbares Klingling das sich bei dem Quarter wesentlich verstärkt und bei einem halben Dollar den Schall ei nes Weder-Z erreicht. Die volle Kraft entwickelt der Apparat bei der Auf nahme eines Dollars. Das Anschla gen der Glocke genügt dann, um auf eine Entfernun von zwei Block-L Feuerwehr und oltzei zu alarmieen. Diese Erfindung, welche in manchen Gemeinden einem lange und dringend gefühltenBedttrfniß entsprechen dürfte, erscheint gleichwohl noch verbesserun s bediirftig. Die Sammelbüchse mii te nämlich einen ganz besonderen Ton vernehmen lassen, wenn ein Dosen tnopf hineingeworfen wird. Ein unternehmender The ater - Direktor in New York traf An stalten, 2000 mit Schnaps gefüllte Flacons an einem Abend unter die Besucher seines thespischen Tempels als Souvenire zu vertheilen. Da dies unter dem Raines- Gesetz unstatthaft war, wurde er von der Polizei daran verhindert, er ließ aber, schnell ent schlossen, ebenso viele ,,Checks« verthei len, welche in den Zwischenakten in ei nem nächstliegenden Saloon für die Souvenir - Schnapspullen vertauscht wurden. Die Wahrheit des Sprich worts, daß Alter nicht vor Thorheit schützt, beweist wieder einmal die so eben vollzogene Eheschließung des 82 Jahre alten Greises Abraham Seas breskie aus Ridgewood, N. J» mit der 56jährigen Frau Rebekka Nash von New York. Der alte »junge« Ehe mann soll ein Vermögen von s45,000 besitzen. Mehrere Mitglieder der Fa milie und einige alte Dienstboten ver ließen oftentativ das Haus, als die Braut anlangte. Auf Seabreskie machte das aber keinen Eindruck An die Sklavereizeiten unseligen Angedenkens erinnerte neu-— lich eine Straßenscene in Atlanta, Ga Gesolgt von weißem und schwarzem Janhagel transportirte der Sheriff A. M Gtible von Haberstam County fünf Sträflinge, welche mit schweren Ketten um den Hals an einander ge fesselt waren, nach dem Gefängniß in Atlanta. Jn dieser Weise gefesselt hatten die Gefangenen den weiten Weg von Clarksville zu Fuß zurücklegen müssen, weil der Sheriff fürchtete, daß ; sie ihm unterwegs entspringen könnten. » Daß Hals und Nacken der Schelmes ’ von den eisernen Ketten wund gerieben « waren, focht den wackeren Beamten weiter nicht an. » Mittels einer Schlange; wurde ein Taschendieb in Wichita,i Kan» gefangen. Das frühere Legis-i laturmitglied Harvey Homer von’ Sumner Counth, der sich viel mit dem ! Zähmen von Schlangen beschäftigt,! und gewöhnlich einige seiner Lieblingei in der Tasche trägt, befand sich neulich f in Wichita. um mehrere gezähmtes Schlangen einem dort weilenden Cir-s cusbesitzer zu zeigen. Plötzlich fühlte; er eine fremde Hand in der Tasche und » zugleich hörte er einen Schrei. Ein; Taschendieb hatte eine Schlange in die ? Hand bekommen und war darob so» entsetzt, daß er sich widerstandslos ge- ? fangen nehmen ließ. » Die Nachrichten von der: Entdeckung eines neuen Goldlaqers am Swamp Creet, in der Nähe ton Mount Baker im Staate Washington. erweisen sich als start übertrieben. Goldhaltiges Quarz ist doch zwar reichlich vorhanden, doch fraglich ist es, j ob der Abbau lohnen würde. Das be gehrte gelbe Metall kommt in dem Ge j stein zerstreut als Flocken vor, ausge - suchte Quarzproben würden auf die Tonne vielleicht einen Goldgehalt im Werthe von 81500 ergeben, der allge meine Durchschnittswerth aber dürfte weit weniger sein. Die Goldsucher, welche im ersten Andrang nach dem vermeintlichen Dorado strömten, haben entmuthigt die wenig lohnende Arbeit niedergelegt; viele sind reicher an Ers . fahrung aus dem ,,Goldlande« fortge zogen Nach den ersten Meldungen sollte das dort efundene Quarzgestein einen Goldgehaizt im hohen Werthe von durchschnittlich 81(),000 die Tonne haben. ; Von ihrem eigenen Ge wicht wurde Frau Marh Burg, die ? Gattin eines in der Habenieher’sche« Zuckerraffinerie in Brootlyn, N. Y» beschäftigten Maschinisten, zu Tode er drückt. Die Verstorbene war 40 Jahre alt und wog 225 Pfund. Sie klagte über Herzverfettung und befürchtete, daß sie plötzlich vom Tode ereilt wer den würde. Nachts konnte sie nicht schlafen, aus Furcht, daß ihr Herz zu schlagen aufhören werde. Neulich Morgens zu früher Stunde erwachte ihr Gatte durch ein Geräusch. Er er blickte die Frau auf dem Boden lie gend, und als er auf seine Fragen keine Antwort erhielt, kleidete er sich eiligst an und lief in die titevierwachc an Bedford Ave» um einen Arzt zu holen. Dr. Gilmartin vom Easteris District Hospital wurde requirirt und begleitete ihn in die Wohnung. Als sie daselbst antrafen, war Frau Burg bereits verschieden. Die Frau war aus dem Bette gefallen und die Er fchiitterung der inneren Organe hatte ihren Tod verursacht. Nicht geringe Aufregung hat sich der Bauern in Ost Pennsyl vanien bemächtigt, weil an sie die Auf forderung ergangen ist, gewisse Sum men, die der Staat noch fijr Lande reien zu fordern hat, an dessen Agenten zu zahlen. Einige dieser Ansprüche reichen bis auf das Jahr 17533 zuriia. Die von der jüngsten Legiglatur am 26. Mai d. J. erlassene Atte versügt die Begleichung aller dieser Forderun gen, und der Hülfs Setretär des Jn nern,-Jsaat P. Brown, ist mit der Eintreibung derselben betraut. Jag. P. Long ift sein Agent für Betts Counth, worin ursprünglich 1427 sol cher Landtäufe stattfanden. Das in Rede stehende Land gehört jetzt minde stens 5000 Personen, von welchen die rückftändigen Kaufgelder, die in Berks allein mehr als 850,0«00 betragen sol len, gefordert werden. Wie Aaent Long behauptet, erstrecken sisfs diese Forderun en auf etwa 75,000 Arres oder ein , chstel des ganzen Countysz alle Towekfhips desselben, mit der ein zigen Ausnahme von Amity, sollen ta von betroffen fein. Bei Cap Hatteras an der Küste von Nord - Carolina, stir- die Schiffsahrt eine der gefährlichsten StJen an der atlantischen Küste, ist jetzt ein Leuchtschiff stationirt worden Das Schiff hat eine Bemannung von zehn Köpfen und liegt in 180 Fuß tie femWasser, Mk Meilen von der Küste, oder 5z Meilen von den Untiefen, welche neun Meilen in’s Meer hinaus laufen. Die Anker-leite des Schiffes ist 1080 Fuß lang, der Anker wiegt 8000 Pfund, und Kette und Anker ha ben ein Gesammtgewicht von 72 Ton nen. Seit Jahren schon ist der Ver such gemacht worden, auf den Untiesen einen Leuchtthurm zu errichten, jedoch zwei Mal ward das Fundament von Stahl, Ketten und Antern beim ersten Sturme fortgerissen oder verbogen. Die besten Cigarren raucht der New Yorker Bankier J. Pierpont Morgan; dieselben kosten dem Bankier 8125 per Stück, also ungefähr so viel, wie ein gewöhnlicher Arbeiter im Schweiße seines Angesichts an einem Tage zu verdienen im Stande ist. Ein Tabattundiger wacht im westlichen Cuba im Solde des Bankiers über die Ernte der Blätter, in Havana nimmt ein Sachverständiger der Cigarrenina chertunst die Blätter an sich und läßt die besten derselben in Rauchrollen ver wandeln. Dann wird der Zoll ver rechnet und die feinsten Ciaarren gehen an den Bankier. Früher waren die selben ausschließlich fiir den König von Spanien bestimmt; aber der kleine Alfonso hat das Ranchen noch nicht gelernt. Die bösen Sperlinge will man in Allegheny, Pa» mit Staaten bekämpfen. Das Spatzengesindel, des sen Hauptnisteplätze in den Paris sind, von wo aus es sich über die ganzeStadt verbreitet, vertreibt die Singvögel und richtet auch großen Schaden an. Näch stes Frühjahr werden etwa 140 Paar Staare, die natürliche Feinde der Sperlinge sind, in den Paris in Frei heit gesetzt werden und man verspricht sich einen guten Erfolg. Ob die Staate aber, die gewöhnlich während des kal ten Wetters nach einem wärmeren Klima ziehen, während des kalten Wetterg in Allegheny bleiben werden, trotzdem sie gepflegt werden sollen, ist start zu bezweifeln. Daß die oft bestrittene Behauptung, in New Orleans, La» würde der sogenannte Hoodoo-Zauber noch ausgeübt, den Thatsachen ent spricht, beweist ein Fund, den Fräulein Marh Cahill in dem Vorgarten ihres; Hauses, No. 2804 Canalftraße, ge-« macht hat. Derselbe bestand aus einem» Miniaturfarg, welcher von 6 Kerzen umgeben war, wovon eine brannte. Neben dem Sarg lag ein Laib Brot; in welchem 6 Nägel steckten. Das Ganze war von weißen und rothen Bohnen, Stärke, Reig, Pfeffer, grü nem Kaffee und gefalzenem Fleisch umgeben. Der unheimliche Fund wurde später Von der Polizei in Be fchlag genommen, welche fich anstrengt, den Sargfabrikanten ausfindig zu machen. Fräulein Cahill ist überzeugt, daß ihr oder ihren Angehörigen Unheil drohe, eine Befürchtung die im Hin blict auf die zur Zeit in New Orteang herrschende Gelbfieber : Seuche sich wohl bewahrheiten kann. Am tiefsten in die Erde gebohrt hat wohl bisher auf der gan zen Welt die »Standard Oil Compo nh« in Elisabeth, Pa· Die Vohrung ist nahezu vollendet und ist bis jetzt bereits mehr als eine Meile tief; nach ihrer Vollendung wird sie eine Tiefe von 6000 Fuß erreichen. Als die Boh rung 2285 Fuß tief gediehen war, wurde eine Gagquelle entdeckt, welche »hinreichte, um genügend Dampf für den Rest derselben zu liefern· Inter esfant sind übrigens die Beobachtun gen über die sich immer mehr steigern den Wärmeverl)ältnisse, je tiefer man in die Erde eindrang. Bei einer Tiefe von 5500 Fuß betrug die Temperatur 129 Grad. Nimmt man diese Tempe ratur als Gradmefser an, so würde bei einer Tiefe von 9000 Fuß die Tempe ratur den Siedepunlt des Wassers er reichen und sollte bei einer fo tiefen Bohrung auf Wasser gestoßen werden, fo würde eine mächtige Dampfentwi ckelung stattfinden. Diefe tiefe Boh rung inElisabeth mag der Wissenschaft nicht unwesentliche Dienste bezüglich der Studien über Entstehung heißer Quellen, vullanifcher Eruption, Erd beben u. f. w. bieten. Die Moral ihrer Ange stellten liegt den Leitern der »New Castle Tin Plate Co.« in New Castle, Pa» die 200 Menschen, darunter auch eine Anzahl Mädchen beschäftigt, sehr am Her,2,en, weshalb dieselben auch ein »sehr strenges Regiment führen und L auf den Verkehr der männlichen Auge stellten mit den Fabrilmädchen ein ivachfameg Auge haben. Da unter. stand sich ein Mann, Namens Richard siisfinger, der jedenfalls seinem Na men Ehre machen wollte, eines der hübschen Mädels-, das seinen besonde ren Gefallen gefunden hatte, zu küssen. Entsetzt ob dieser Kühnheit entließen die geftrengen Herren den lockeren Zei stg. Mit dieser harten Strafe flir- ein »Küf3chen in Ehren« waren aber die Arbeiter nicht einverstanden und sor derten dieWideranftellung des Gemaß kegelten. Aus Furcht aber, die Mo ral der Leute könne in Zukunft darun ter leiden, wurde dieer Gesuch abge lehnt. Als Antwort legten sämmtliche Angestellten die Arbeit nieder und die gestrengen Herren werden steh wohl über das Küssen andere Ansichten an eignen müssen. · s-——-—— Zweite Yaversacth Schreibebrief. Geöhrter Herr Edithort Seit die Heit, wo die Selma do is, do war e ganz anncreg ere in die Zittie. Die nehme-» wo diefor nick-; annerscht gewißt yen, wie ihre Männer dattere un de Dtetl mitzumache, die hen jetzt all zu den neie Ulodv delangc un gegliche hen se«5, wie noch nie. Zu alle mcietunge hen se getend un iyr Haus« un die Kids hen se aach nit ne glecktet. So muß es- sein un nit an nerscht. Osf Koyrs hot dag mit die Selma ihre gute Cidies aach nit so etstra geschafft. Bis jetzt hen ich noch nit e eenzige von die Lehdies mit e Kallilodreszche in die Mietunge gehn sehe un uff ihre Nehbersch un ihre Freindinne, well, do wer’n se wahr scheins auch gehörig ressenirt her-» Well, enihau, es war e feine Sasseieteh, un ich sin schuht, daß es kee bessere Wummen gewwe hot, for den Clobd zu ronne, wie die Selma. Jn die Lein, do war se en Etspert. Schon in die zweite Mietung, do hen se mit die Errehnschements gestahrt, e Entertehn ment ufszumache. Die Selma hsot e Nomber Wann Prohgramm usfgestellt Un die Lehdiemembersch ware au dritt lich elseited, weils so arig schön war. Die Selma bot mich das Prohgramm gewisse un ich muß sage, es war ahl. recht. Es erschte war e Ohfedier von das Ohrkestrah, dann hen se en Kin nerlohres von 100 Weuses gehabt. Wo die Lehdies in die Hurrie so viele Kidds heririege wolle, hen ich oss Kohrs nit gewißi, awwer die Selma hot mich die Sach ecksplehnt. Se sagt. in Fäckt wäre nor ebaut dreißig Kin ner an Hand. Weil awwer so e Kid als e Ruhl drei Stimme hätt, eene in die Höcht, eene in die Dies un eene in » die Mittel, do käme purtinier die hun ; nett Weuses eraus. Sell hot mich J eingeleichi. Die necksie Nummer war en Spieisch, wo die Selma iwwer J nomme hot un dann sollt ich noch e i paar Worte redde. Jch hen’s nit recht gegliche, awwer was- wollt ich duhns H Es hot Niemand in die Zittie gehabt, . wo so schön deitsch spreche kann, wie « mich, un do hen ich dann dran glaaw: . gemißt. Dann sollt widder der Koh res singe. Se hen auch e Nummer an das Programm gehabt for e Rehzitteh schien. Sell hot awwer am mehrschtc » Truwel gemacht. Es hot in die Zittie « so ebaut 300 Gehrls un Seh-dies ges ; habt, wo Ellokjuhschen - Lessens ge nomme hen un do könne Se sich en Be griff mache, was do e Tschellesieh war. Jede hot die Nummer hen wolle un jede hot geklehmt, sie wär die beste un deht for so e Ackehschen am Beste fitte. Jrh hen die Selma die Ettweis gewwe, se sollt for diesmol die Nummer ganz streiche un sollt dene drei Hunnerd Lehdies in das neckst Entertehnment allzesamme e Tschehns gewwe. Die Selma hot gesagt, sell wär e arig gute Eidie un se hot meinEttweig genomme. Dann hen se e Terjaderstick eingesta diert. Mer hot’s »Die fiedele Bett bott« geheiße un die Selma sagt, eL wär arig konnte-. Die letzte Nummer, sell war awwer die größte Eträkschen. Se hen liffing Piktscherg uffgemacht un am Schluß, Do wollte se die Tfcheri mehnie hen. Uff die Stehtsch do sollt-. e halwes Dotzend deiische und han«-ie sche Soldate stehe un feite un owwe driwwer uff e Schkäffold do sollt die Tschermehnie stehe un das Ohrkestrah soll die Wacht am Rhein spille. Ich war ganz surpreist von die Selma ihre gute Eidie. »Schplendid,« hen ich ge sagt, «grähnd, auteseit.« Die Selmc hot off Kohrs die Tschermehnie ripris sente gemißt un ich muß sage, es war auch keine do, wo besser for gefitt hätt. Well, ich sage Ihne, jetzt is awwer ges schafft worre. Dag un Nacht hot die Selma kee Aag zugedahn un ich aach nit. Nacht-H hen ich mit den Christ u.i die Selma zusamme gesosse un hen iwwer ihr Dreß getahkt, wag se Vei die Ackehschen wehre sollt. Jch hen gesagt. es wär gar nit so unschlecht, wann se Teitg wehre deht, awwer dovon hot die Selma nicks wisse gewollt, sie sagt, sell wär nit diesent; ——— well, ich gleiches enihau zu sehe. Am Dag do sin ich in die ganze Zittie erum un hen Tickets gebettelt· Off Kohrs, mich konnt kein Bißnes Mann riffjuhse un ich deute, ich sin uff den Weg drei Dausend Ti cketg los geworde. Der Christ ljot auch ebbeS schaffe wolle un do hot er mit sei Fohrs die Hahl uffgesickst. Er hot auch uff die Stehtsch e Schkäffold gebilt, wo die Selma druff stehe solls. Er hot auch die ganze Hahl dekkoreh teb un alles war in e forscht Kläf; Schel)p. Der Obend is kumme un Die Membersch von die Sasseieteh tvare al! in weiße Dresseg, wo unne lang, dasiir awwer owwe aria korz ware, gedrcsztv All hen se Flauersch an ihre Wehsis ge hatt un se hen auteseit geguclt. Se hen all zu das Risepschen-.Kan1n1ittex) belangt, un die Gäst ware all surpreist iwwer die feine Errehnschenientg. Dass Entertehnment hot gesiart un die Ah dienz war purtiniehr kresig, so gut lieu se’s gegliche. Der Christ hot in eenem fort geschmeilt un konnt gar nit ab warte, bis zu den Schluß, wann die Tschermehnie dran käm. Die Selma hot ihren Spietsch qemacht un dann ben ich getahkt. Jch sage Ihne, wie ich los-gelegt ben, do ben die mehrschte Lcit erscht en Eidie kriegt, wie schön Unser deitsche Lengwitsch is. Es ware auch viel Jcnkie Lebbirsz un Schentelmän net do u lattse hen mich später ge saai, sie ätte nie nit gedenkt, baß das Tschermenn so iesig wär. Sie hätte puxtinier an alles anaeketscht, was ich gesagt heu. Sehn Se, so e Kampii W « mennt duht eme arme Vieh wohl. J Kohrs hen ich auch in jeden Ecksiex mei Duttie gedahn un hen michd größte Müh gewwe, nor das reinj Deitfch zu juyse. Well, so bei un bis-I is es Zeit geworde, Priepetrehschet for die Haupt- Eträckfchen zu macksks Die Setma is in ihr Ruhm ganges sich zu dresse. Jch sin an die Gället gange, for zu das Kälzium- -Leit tende. Der Christ hot uff die Stehts« gestanne, bikahs er hot die Kort eruffpulle gemißt. Usf eernol, do krie das Ohrkestrah e Sein, mit die Mit sick zu starte Der Korten is gerel worde un ich hen das Kälzium-L nach die Stehtsch deireitet. No, is was war das awwer so schön! T-— i Selma hot geguckt, wie en rehgei-.J Ehnschell Die Leit sin ganz weic gange, so gut hen se’s gegliche. 1 - eemol do is awwer ebbes gehäpper Die Selma hot e klein wenig gemu!’ un badautzZ is se durch den Flohr v . dasSchkäffold gebroche. ZumGlick is - an ihre Ahrms hänge gebliwwe. A wer was war sell for e Seit, wie se owwe gehängt hot. Jch sage Ihne, war e Schehm, awwer ich yen reiten « das Leit abgedreht un die ga Stehtsch war dunkel Es war g daß die Selma nicks gehört hot, awt die ganze mehl Papjulehschen hot n Rieprohtsches gemacht, bikahs ich 1 so schnell mit das Licht den Fonn speult. Die Selma fiehlt arig tsch« un ich aach. Yuhrs Meik Haberfack, Eskwe —- -O Das Urtheil. Von Fett-. Philipp. . Ein Kadi einst am Tigrisstrand —- « Dess’ Name mir nicht mehr bekannt Hatt’ eine Tochter wunderschön, « Wie selten Schön’res ward geseh’n. Ein reicher Bey nahm sie zum W« Der schmückte ihren stolzen Leib , Mit allem, was ihr Herz begehrt’, Was selten war und hoch an Wert-« -· Es fehlte Gold nicht und Geschmei - Fast jeden Tag ein neues Kleid, Kaum gab sie einen Wunsch nur ki Er ward erfüllt zur selben Stunt Doch als der Bey einst nicht gebrac Den Schmuck, den sie sich ausgedas . Da sprach ihr Mund manch’ b Wort, Sie stieß den Mann im Zorne foi Der sprach in Güte, liebevoll; Doch als sie tobte, fchrie wie-toll, Da gab er ihrer Wange weich Den ersten derben Backenstreich! Verbliifst ob solcher schnöden Tha Wufzt sie sich keinen andern Rath, Sie lief zum Kadi wie der Wind, , Zeigt ihm, wie man gestraft sein I Der Kadi war ein kluger- Mann, Hört ihre Klagen schweigend anz« Tliat dann, als miir’ er wuthentbi Ib der ihm zugefiigten Schand. - . »Geh’!« sprach er, »Dir bleibt » Wahr, sieht rasch zurück zu dem Gema »Da er aezüchtiaet mein Blut, »So wisse er, wie weh das thut: ,,Dafu«ri nun strafe icb sein Weib ! Das auch ein Theil von « T s Leib —.« « ; (-)ab auf die and re Wanae weick s ihr dann auch esnen Backenstreicl —- Ejn furchtbares « brechen ist in Kotzendorf an’s Sie licht gekommen Jn Folge des nusses Von Wasser, das dem Be deg Bauern Neumann enm war, waren so zahlreiche Erkrck » aen vorgekommen, daß das Au pcn und Reinigen des Brunnen genommen wurde. Dabei wu Leiche des seit einiger Zeit ver Dienstmädchens Anna Dietrich den, mit dem der Sohn des- ehen Bürgermeisters Reubauer ein » oerslkältnifz unterhalten hatte. « bauer, Vater und Sohn, Wurd haftet nnd legten ein umfassenls - ständniß ab. Der junge Rudol . bauer hatte das Mädchen Nack» dem Hause gelockt, woran sie cr. nem Vater zu Boden geworfen « drosselt wurde. Dann warfen den Leichnam in den Brunnc niann’s3, um den Verdacht von zulenken. »s-— Der dänische Li.. nnnt Oluffen, der im Frühli« » einer Forschungrsreise im Pan zuriidkehrte, bei der es ihm p« wur, ein sehr werthvolles Mai . sammeln und weitausgedehnt — qaiu unbekannte Gegenden t phisch aufzunehmen steht jetzt qriff, eine neue Pamie - Ex auszurijsten Der Kaiser vr land interessirt sich lebhaft . Vorhaben des fieuienants und, wie es mit der vorjäheigs « dition der Fall gewesen« dii die neue Pamirexpedition voi . aner russiscljen Behörden aus si trastigsie Unterstützung rech g ten Lieutenant Oluffen, russischen Generalstabe die aufgenommenen Pamiekatten fügung ge stellt, hat demsele , Beiträge ähnli ckser Art vie» Der dcinische isieichstag has . Oluffen 11 Oco Kronen stieg - sie E: pedit wn bewilligt ds: schaft der Wissenschaften MH zuno verschiedene Privati eb: nsats :e..,t bedeutende Be . Aussicht aestellt. 4«-.