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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Oct. 22, 1897)
Sau-kampier. - , » f 1007 by the Genus-I Fee-( D III-te klo ? siebet Detr Redaktionuri »Noch nit lang Ze itict do hox mich «die Lizzty was Ymei Ame is, ge tieft, ich soitt mit fe uff e Pudrtje gehn· Die junge --»»"·i»:,H-7; »p- Lehdies von ihre FREESE-XX Lat)dsch,» wo die «« « szzte on Kohrs auch derzu ve duht, hen e Surpreis Pahrtie an Von ihre Lehdie ernds uffgemachi n se auch die ptamminente Hie Membekfch un ihre Freud-s , . inweited. Jch muß Hob um so Pahrties nick5. Merkin "·» hots do nicks wie Eisttiem un . e Drinks un, ich gleiche den Stoff So DrinkH sin jo gut genug for Es und schwachbristige Rhode-T vt for en Mann von meine Seif» ksvß es doch schon strenger komme. "zzie sagt, es wär e deitsche Kraut hatte schuhr auch for die Schen net Kehr genomme un do hen n mein Meind uffgemacht mit n. Schuhe genug, mir sin auch · un was wer’n Se denke, was e Surpreis gewwe hot: Wie hm fm komme, do hen mer ausge . daß die alte Leit an denselwe ihre Silwer Wedding zellebtehtet Bei Galle, do is es awwek hoch ge! Bierche hen se gehabt » Sikahrs un aach ebbes diesendep bbete. Do hen ich arig gut ge . Die alte Leit her-. ich aach gut ehe Um die Tochter-, wo ihrn Vorz "-gehabt bot, do hen ich nit so viU gewwe. Es war e arig groß-c t do un auch plentie Gehrlås. Emc do, bei Schimmenie, fell war aw sage. . »J; empl e autguckiges Mehdche! Jch t, die Lizzie wär nit dogeweie, hätt ich bedeitend mehr Fonii e könne. Jch sin mit das Meho eckwehnted geworde Sie hat uif « Reine Mehrie gehört un se war iii Tellefohm Affis impleut Wisse « se war eene von die Lehdieg, wo « " r Helloh! sage misse. Se lsr i each gegliche, bitahs se hot immer Dich getahtt un, wie nach das Sop · jieet emecht un gedanzt is word-, het se mich for e Walz gefragt. hr Ding, ich hen mit se geoanz. hot mich so sahftche angepacit,a15 «»s u ich e Behbie wär. Sell war —.- ebbes annetschtet, als wann m: k) -- Lizzie tiickelt. Wie der Diinz iro s» war, do war n ich froh un ich beut-: Mehdche auch, bilahg mit das si·i..ze do sin ich nii mehr in it. Weil »- hen e atig gute Zeit gehabt un ich mit mein Gepäct, das meint » mei Lizzie heim sin do sagt die »p- e, se hätt e arig gute Eidie. -e »Ist genphiist, daß ich mit das Dani: iiz un gar nit mehr obb tuii Dei-i en sie auch nit, uii sie hätt ihr -d uffgemacht, daß mir zwei ine iHig Schuhl gehe solle for die neie zche Dähnzes zu lerne. ,,Li,zz: e,' ,«ich gesagt, »juh nicht mie fia -« ; si Du, ich sin so itehfig, daß ich in j» alte Dage noch emol so Montie LI- mache deht, un for Dich, als e Heime guckt s auch nit gut, wann , noch emol siarte duhst giddie zi - s « he. « Selle Rihmarts hot die L: z «· sit gegliche un se hot gesagt, ich ’ T mich auch noch erumzudiehe. Ich ; nor emoi an das Helio- Mehdche » e von die Pahrtie und dann sollt emol in de Spiegel gucke un mein - betrachte. Die Lizzie is riet geworde uii ich hen se, for wid mit die Altie ufszumache, get-takti »... daß ich einige Zeit rettig wär '- s zu nemnie. Do hot die Lizzie cheneilt un schuhr aenug, be nächste hot se schon Eriehnschments fo: « »Eessen13 gemacht. Den Wedeswe ie: ich nicts gesagt, der hätt mich doch gefehlt. Biseids daß braucht ei eech nit alles zu wisse Die Lizzie ’ « mich e Paar neieSchlippersch kaut-, ’ — s drin zu danze, se hot mich e neiec kskiet kriegt un e we- Necktci endobb Kallersch un Rittklobf5, ich Jusz sage, ich hen ganzs schlick gegudn die Lizzie bot mich noch Jnstrockschs-i: 5 , ,- s,we daß ich nor gutes Deiisch jubs sa, dciß ich nit so viel schnufse soll im · h ich nor nit treie sollt Mäsches zu bikahs die Lehdies wäre all ( ; steilisch un bei so Piebel do Dehte - sMäsches gemacht werde. »Di:k) - auch for Guttnes Ser Niemand daß Du so atig Salt-hag- frxe e duhst, « hot die Lizzie noch ge »bei die «Kläß Piebei, do werd i gedrunkeK Wisse Oe, sell weiß ich » t doch besser, ich hen noch nie nii , daß eener von die sor Dorschi Name is. Well, ich hen die Lizzie ge rammksi un met sin denn auch shingangr. O mei! was weite Lehdies un Schentelmänner ! mich so arig puhr vor-komme un . lb was ich in mei Packetbuch ge ben« sell hot jo doch Niemand hast« Alle hen se Juneited getahkt Un ich war nit wenig I, wie mich uss emol eens uff Mk Mippt un wie ich mich M do steht das Bello- Mebdche Reh-sie do un sagt im reinste M Misier Sauetämpet, ich answer in den Platz nit it hm HEFWI geschehkt is UeDa nzerei los ne.g W hot sich en kehrt nn ichhm lJMIJ vff MW Its ers-DIE sor sich selbst auszuguckr. Das erschte was mer duhn hen misse, war Stepps zu mache sor en ganz neie Tuhstepp, wo· deirekt von Perris imported war. O mei, o mie, was hen ich en Batter ; gehabt! Mein Pahrtner, die bot ! manchmal Seiszer gelosse un sagt : ’ »Mister Sauerämper, es geht nit, Sie mache den erichte Stepp immer mit beide Fieß zu dieselwe Zeit.'· Well, so iestg hen ich’s awwer doch nit aff gewwe. Jch sagt: »Wer wolle ’s emol de oldfiischend Weg riskitr. »Vol recht, hot dasMehdche gesagt un ewweh schie gohs, wie der Deibhenler sin met in die Hahl ernm gerast. Das erschte Koppeh wo uns in unsern Weg tumme is, hen mer so en Pusch gewwe, daß se i an de Floht gefalle sin. Das zweite « Koppel hen ich mit mein linke Hinau sus en Kict gewwe, daß die Lehdie ob 'seit dann hingesalle is un der Schen telmann egenst die Wahl gesloge is Jch sage Ihne, ich sin ganz eckseiteo worde von den schöne Danz un den um gar nicks annerscht was gewwc. Mei Pahrtner sagt: ,,Mister Sauer ämper, stappe Se, ich lann’s nit mehr stende, der Adam geht mich aus.« «Lossen zum Deibhenker gehn,« hen ich ( gesagt, »hier werd gedanzt un das is· all.« Well, mer hen alles umgetennt ( un schließlich hot die Muhsik gestath " un mir auch. Do hätte Se emohl sehe solle, was mir angestellt hatte· Die : mehrschte Lehdies hen an de Flohr ge- ; lege un hen sich so in ihre Lehses uns mereuderies vertenkelt gehatt, daß es s schon nit mehr diesent war. Der Dön zing Tietscher hot alle Schentelmiinner aus die Hahl gehe mache und dann bot er mich enausgeschmisse. Die Lizzic hoi sich schon besor gedrickt gehabt, aw- i wer mäh is se doch an mich un ichs kann se auch nit blebme. I Womit ich verbleiwe lee Jbrn liewer i Philipp Sauetamvse1:.l ——- —-—-— - O- —-—...-.- . Testamente rein-er dorther-längs J Eine interessante Zusammenstellung bringt ein französischer Statistiter ir einer großen Zeitschrift Die Zusam menstellung enthält merkwürdige testa mentarische Bestimmungen, in denen reiche Sonderlinge ihre ganze Schwi lenhaftigteit und Originalität nieder gelegt l«,aben. So hat der vor weniger-. Jahren zu Paris verstorbene Baron N. einen Betrag von 150,000 Fraan fei nem Lieblingshunde, der dänifchen Dogge »Tiger«, vermacht. Dem Wun fche oder vielmehr der Laune des Erb tassers gemäß ist nun in der That est-, Haus in der Umgegend der französi schen Hauptstadt angetaust worden, und dort haust der vierfüßige Erbe in ungebundener Freiheit mit den von ihm selbst gewählten Cumpanen. Es ist die Pflicht eines Wärters und einer Haushälterin, die beide ein jährliches Gehalt von je 2500 Francs beziehen, für alle Bequemlichkeiten der Jnsassen der »Ban Tiger« zu sorgen, die Thiere zu füttern und zu pflegen und dass ganze Haus in peinlichfter Saubertert und Ordnung zu halten. Es wäre nur von Bortheil für feine beiden Ver pfleger, wenn »Tiger" ein recht hohes Alter erreichen würde, da sich bei sei nem Tode der ganze Hausstand auflö fen müßte. Nach dem Willen des Ba rons soll dann die Villa mit allem Zu behör verkauft werden; 1000 Franc-H von dem Erlös sind zu einem Denkmal für die Dogge bestimmt, und das Uc brige fällt einem Pariser Thierfchutzs verein zu. —- Eine reiche Kaufmanns wittwe, die vor Kurzem gestorben ifi, wünschte ausdrücklich, daß ein Orche ster an ihrem offenen Grabe einen Walzer spielen sollte. Zu diefem Zweck hatte sie für jedes Mitglied der sCapelle 50 Gulden bestimmt. Da die Kirchenbehärde aber die Erlaubniß zur Ausführung eines so fonderbareri Requiems verweigerte, begnügte man sich damit, die Klänge der seltsamen Trauermusik im Haufe der Verstorbe nen über ihrem offenen Sarge ertönen zu lassen· —- Ein fehr wohlhabender alter Junggeselle, der faft fein ganzes Leben in einer kleinen Stadt Süd deutschlands verbracht hat, vermaclzie bei feinem Tode fein irdisches Besitz thumxden vier liebsten Freunden, die er besaß. Diese hatten ihm auf Ehre und Gewissen versprechen müssen, seine Leiche verbrennen zu lassen, die Asche vom Gipfel eines bestimmten Berges aus wörtlich in alle vier Winde zu « streuen und dann zu seinem Andenken ein regelrech«es Trinkgelage zu halten« bei dem der Champagner in Strömen fließen sollte. —- Ein belgischer Lebe mann, zu dessen liebsten Gewohnheiten es gehörte, recht splendide Diners zu geben, hinterließ bei seinem vor weni gen Wochen erfolgten Tode ein Leqat von 15,000 Francs fünf bestimmten Gästen seiner ehemaligen Tafelrunde mit dem Bemerken, diese Summe für verschiedene Diners zu verwenden, die in genau angegebenen Brüffeler Re staurants unter ganz besonders vorge schriebenen Bedingungen eingenommen werden sollten. —- Das Erstaunlichste in Bezug auf seltsame letztwillige Ver fügungen hat aber jedenfalls ein ame ritanifcher Millionär geleistet, der während feines ganzen Lebens eine nicht zu betämpfende Antipathie gegen Dunkelheit qehabt hat. Jn der Vor aussetzunm daß ihn diese Furcht auch noch im Tode peinigen würde, hat er nun in seinem Testament eine Summe fiir die elektrische Beleuchtung seines Grabgetvölbes ausgesetzt die während der Dauer eines aanzen Jahres unter « halten werden sollte. 40DurchSThadfen wird man wohl thea- aber auch —- arm. Lin »innger Motttie«. dumm-rote von Paul OSlar Böser-. »Einjähriger Unter - Ossicier. Schwetschte!« ' »Herr Lieutenant!« »Da ich nun ’mal das Unglück habe, i Sie in meinem Zuge mitzusiihren,Ein ; jähriger Unterossicier Schwetschle, so will ich Sie zum Schlusse Jhrer I Dienstzeit denn doch noch daraus aus merlsam machen, daß Jhre Haltung als Soldat aussallend viel zu wünschen iibrig läßt. Aber auch außerdienstlich ließ Jhr Benehmen —- als wir die Gäste des Rittergutsbesitzers von Do marus waren — viel zu wünschen übrig. Sehr viel sogar. Man lann sa gen: Es grenzte beinahe an Ausruhr!« Der Reserendar Schwetschle biß die Zähne zusammen. Er hatte es ja vorausgesehem daß Lieutenant Glasenapp l. ihm den weggeschnappten Tischwalzer mit Fräulein Liddi nicht so bald vergeben werde. »Wenn Sie auch wegen Jhrer ver ; wandtschaftlichen Beziehungen zum T Hause Domarus ausnahmsweise mit ; zu den geselligen Vergnügungen der iherren Officiere herangezogen wur i den, so dursten Sie doch nicht verges J sen, daß Sie nur geduldet waren. Jch erinnere Sie daran, damit Sie heute Abend, wo die Herrschaften von Bur tersroda einen Besuch unseres Biwals angeliindigt haben, sich eines Jhrer s militärischenStellung mehr angemesse i nen Benehmen-J befleißigen! Kehrt, ; marsch!« Eine stramme Wendung. Der Ein sjähkige untekofficiek versagt- sich zu j seiner Corporaischast zurück. Er lonnte ; ein geheimes Triumphgesiihl nicht un ;terdriicken. denn es war sonnenllar: i Glasenavp glaubte Grund zur Eifer s sucht zu haben! i Liddi war nach dem Urtheile I Schwetschte’s die hervorragendsteweib liche Erscheinung des zu Rüste gehen den Jahrhunderts. Sie war schän, liebenswürdig, geistreich, besaß schlag fertigen Mutterwitz und Vermögen; kein Wunder also· daß Liddi während der drei Quartiertage von sämmtlichen ledigen Officieren umschwärmt wor den war. Der dritte Zug, in welchem Schwetschle stand, rückte jetzt unter Führung des Lieutenants von Gla senapp ab; es sollte eine Feldwache ausgesetzt werden. An der Waldlisissre angelangt, ver theilte Glasenapp die Posten. Den Unterofsiciersposten am weitesten rechts vertraute er Schwetschle an. Der war schier erschlagen. Liddi tam mit ihrem Vater von Bauers roda herüber in das Biwall Ohne Zweifel lag hier eine Jntrigue vor. Da plötzlich « Pserdegetrabe aus der Chaussee, die vom Feind heranfijhrt. Schwetschte springt aus; er bemerlt zwei Reiter. Beim Himmel, es ist Liddi in Be gleitung ihres Papast »Halt! Wer da?« schreit der Po sten vor Gewehr. Herr von Domarus ziigelt sein Pferd. »Landeseingeborene!« gibt er gut gelaunt zur Antwort. »Aber Papa, ist das nicht Herr Referendar Schwetschle?« »Der Vetter? — Nicht möglich! Ja, wie lommen Sie denn hierher, lieber Herr ReserendarZ Jhr Compagniechei stellte mir ein gemijthlicheå Plauder stiindchen im Biwal in Aussicht!« »Das sind meine Biwatfreuden!« sagte Schwetschte mit Galgenhumor, aus die beiden Mtessel zeigend. «Sie Unglücklicherl —- holla, ein Gedanke! Jch dirigire das Marttwii gelchen mit der Futterage, die ich sür Jhre Campagnie bestimmt habe, hier an Jhnen vorbei, Herr Referendar. Wenn der Wagen Jhren Posten pas sirt, dann versehen Sie sich. bitte, nach Herzenslust; Jhre grausamen Tyran nen bei der Compagnie mögen sich mit dem Rest begniigen!« Und im Galopp war er wieder da von, nachdem er seiner Tochter noch rasch anbesohlen hatte ihn hier zu er warten. Schwetschle war selig, bei sintender Nacht hier aus freiem Felde seiner himmlischen, angebeteten Liddi gegen überstehen zu dürfen. »Jest oder nie!« sonief es in ihm. Muthig holte er denn aus — und in heißem Flüsterton verrieth er ihr Alles, Alles, was sein herz durchstürmte. Zuleht drang er in sie, ihm zu sagen, ob er in den näch sten Tagen einen Besuch auf Varietä roda machen und ihren Vater fragen dürfte, o —- — «Schockschwerebrett, warum wird denn hier nicht gemeldet?« erklang da plötzlich Glasenapp’s schnarrendes Or gan. «Einjiihriaer, sind Sie denn des Deibelslk Der Lieutenant hatte Fräulein von Domatus erkannt. Die Gelegenheit, den bevorzugten Nebeubuhler vor der jungen Dame gehörig abzutanzeln, ließ er sich natürlich nicht entgehen. Liddi war die Scene über alle Ma ßen peinlich. Rasch bezwang sie aber ihren Groll und sagte mit einem sei nen Lächeln: . »Ich trage die Schuld daran, herr Lieutenant, wenn der here Reterendar etwas versäumt haben sollte.« »Pardon, meine Gnädige, als Sol dat —- alö Soldat —«,· »Gerade als Soldat hat Herr Schwetsehte wohl besonders schneidig zu handeln geglaubt, indem er soeben meine Bitte abschlag. Denken Sie nur« herr Lieutenant,« fuhr Liddi fort, «meiu Vater erwartet mich drü ben an der Wall-ekle —- dott rechts am Eingang von Auersborf. Diese Wiese hier ist fiir den Fuchs aber ungangbar —ich bat also Deren Schweifcth hin iibetzuspkingen. Denn mein Vater ver- , geht vor Angst — Glasenapp schlug eifrig bie Hacke zusammen. »Meine Gnäbige. gebulden Sie sich nur zwei Secunben — ich fliege!« Jm Davonitilrnien wandte er sich noch auf geregt an Schwetschte: »Sie begeben sich auf der Stelle mit zwei Mann auf Patrouille — in nördlicher Richtung!« Der unglückliche Einjährige wüthete. »Das ist nur, um uns zu trennen! Ach, Libbi, und ich verstehe ja gar nicht, was Sie veranlaßt hat —« ,,Bscht! Bscht!« beschwichtigte ihn Fräulein von Domarus lachend. »Sie wissen doch, daß die schwarzen Huiaten heute bei uns zu Tisch wa ren?—" »Diefeinbliche9 .l-vantgarbe Caval letie?!« »Ja. Oberst von Butter erzählte mir, daß sie Punkt neun Uhr einen Nachtanarisf auf JhreStellung unter nehmen würden und zwar über AU etsdors!« »Himmel!« entfuhr es dem Einjäh rigen. »Aber dann läust Glasenapp ja direct dem Feinde in die Arme!'« »Mag er!« lachte Liddi. Jn Schwetschte erwachte plönlich der Stratege. »Liddi! Leihen Sie mir Jhr Pserdt Jch reite sofort zum Hauptmann." Zehn Minuten später kehrte der Junge Moltte" aus dem schweißbedeck ten Fuchs schon wieder zurück —- und nach taurn einer Viertelstunde wurde der von zwei Regienentetn Cavalleeie unternommene Borstoß gegen die Vorpostenstellung arf der ganzen Linie unter mörderisch tnallendem Schnell seuer zurückgeschlagen. Nach dem Gefecht kamen andere Trupven in die Vorpostentette Auch Schwetschte ward abgeliöst und zog triumphirend in ’s Biwat ein Lieutenant Glasenapp hatte die Schlacht nicht mitgeschlagen. Er war bei Auersdors von den Seinigen abge schnitten worden und hatte sich erst nach Beendigung des Gesechts ziemlich tleinmiithig im Biwat eingefunden. »Herr Lieutenant,« sagte der Com pagniechef gemüthlich lachend bei der Bowle, »gratuliren Sie unserem Schwetschte. E r hat heute den bösen Feind geschlagen!« « Glasenapp machte ein süßsaures Gesicht. Der Einjäbrige Unterosfirier Schwetschte aber drückte heimlich, nur von Papa Domarus gesehen, die Hand von Fräulein Liddi und flü sterte: »Und auf der ganzen Linie, Liddi. was?!« sfv ZettinstannovecsCöln Humor-esse von Fritz Alexander Moebinz. Der um 9 Uhr 42 Minuten Abends von Station Friedrichstkaße in Berlin abgehende Schnellzug Berlin-Heian vkr-Cöln fuhr dampfend und schnau bend in den Stadtbcihnhoi ein. Durch die auf- und adwogende, nach einem Coupä suchende Menschenmengc drängte sich puiiend und nach Luft schnappend ein cotpulenter, mit Hand gepöck in mehr als umfangreiche mcenge beladener Reisender. »Schaisnet, einen Eckplatz zweiter, Hannovet,« brüllte et den ersten ihm in den Weg kommenden Schafsnet an. »Sei-Ofen Sie mit einen Ectplatz, wo man ein bischen schlafen iann.« »Bedauete, alle Eckpliihe besetzt,'« ex tvidette der dielbeichäftigte Angetusene, «machen Sie nur schnell, daß Sie über haupt noch mitkommen, der Zug geqt gleich ab, hier zweiter, ruhiges Couch, lautet Damen, Nichtmusiker-, bitte stei gen Sie schnell ein.«' Dabei hatte Der Schasfnet schon die Coupesthüt geöff net und wollte den Dicken hineinschic ben. Da kam er aber bei demselben schön an. »Sie find wohl schwerhörig, einen Eckplatz will ich baben,« erwiderte der Dicke in brüllendem Tone, ,,einen Ed platz, können Sie denn nicht begreifen, einen Eclplatz." Hierbei drückte er dem Schaffner ein Martstiick in die Hand. Dem Schaffner erschien der Dicke plötzlich als der böslichste aller Reise-: den, und im Nu war ein Eckplatz für denselben gesunden. Mit möglichster Eile wurde er durch die Couchthüe ge schoben, was bei seinem Leibesrin fang keine Kleinigkeit war, die ihm hierbei entfallenen Gepäckstiicke wur den ihm nachgeworfen, und der Zug setzte sich in Bewegung »Bitte um die Fahrkaeten, meine Herrschaften« Der Schaffner erschien aus dem Trittbreit vor dem geöffneten Cum-T ientter und streckte verlangend dieHanr nach den Zeugen für das erlegte Fahr aeld aus, um sie der durchlochenden Controlle zu unterziehen. Auch der Dicke reichte ihm sein Bil let mit den Worten: mhören Sie ’mal,' Schulden hier haben Sie ’n Thaler, ich will ’n bischen schlafen, merken Sie mich in hannoverz lassen Sie sich aber nicht abweisen, wenn ich etwa grob werden sollte, schmeißen Sie mich aus jeden Fall in Dann-wer ’raus.« »Danke sehr, mein Herr, soll gesche hen, werden sich über mich nicht zu be klagen baben.« erwiderte der Schafs ner, veraniigt lächelnd iiber das reich liche Trinkgeld und verschwand-, um seines Amtes an den übrigen Coupüz weiter zu walten. Dem am nächsten Wagen tbötigm Collegen rief er zu: »Du Aujust. hat-c hier ’n feinen Passagier. furchtbar iro ber Kerl, schad’ aber nifcht, hat ccn feinet Drinljeld jejeben, will in Han nover aussteigen, schläft ’n bislen feste, helf mir ’man d’ran denken, wir drin- f ten nachher een’n.« »Machen wir, wenn Du ihm alleene » nich’ ’raus kriegst, denn helf’ ick Dir,( ruf mir man, wenn et so weit is.«' Inzwischen hatte det »feine Passa ! gier" sich im Coupes häuslich niederge ) lassen und war damit befchästigt, sein . Gepiick unterzubringen, was bei der ! Reichhaltigteit desselben nicht so leicht ’ war. Er schob und drängte das Ge piick der übrigen Reifenden ans einen Haufen zusammen und placirte sein eigenes möglichst bequem. Bei dem Hin- und Heriaufen trat er einer im Coupes ebenfalls anwesenden Dame auf den Fuß. daß diefe laut aufschrie, oh1e jedoch dadurch den Dicken zu einer Ent schuldigung zu veranlassen. Unter den Mitteisenden wurde bereits ein un willian Gemutmel laut, woran sich der Dicke jedoch nicht kehrte. Endlich hatte er alles untergebracht und begann nun Toilette zu machen, als ob er sich in seinem Schlafzimmer zu Hause befände· Er zoa die Stiefel aus und dafür bequeme Filzfchuhe an, setzte eine Schlaf-nütze auf und machte es sich so bequem wie möglich auf dem ihm zutommenden Platz, wobei er mit der auf demselben Sitz befindlichen Dame in unangenehme Betührun-1 lam, so daf; diese in die äußerste Ecke rücken mußte. »Mein Herr,« ließ sich ietzt der, der Dame gegenüber sitzende Herr verneh men, »die Dame ist meine Frau.« »Werd’ sie Jhnen nicht wegnehmen,« erwiderte der Dicke grob. »Ich muß aber bitten, daß Sie sich hier etwas anständiger benehmen, wir andern haben auch unser Billet be zahlt, Sie können doch nicht das ganze Coupö für sich alleine in Anspruch nehmen« »Mir egal,« tam es gähnend von des Dicken Lippen zurück, »ich will schlafen.« »Ja dann hätten Sie sich im Schlaf wagen einen Platz nehmen müssen,'« er widerte der beleidigte Ehegatte. »ZumDonnerwetter, stören Sie mich nicht und lassen Sie mich schlafen, sonst werde ich grob.·« Der intervenirende Ehegatte sah ein« daß mit dem Grobian nichts anzustel len war und stand aus« um seiner Frau seinen Platz einzuräumen. Nun streckte sich der Dicke der Länge nach aus und begann zu schnarchen, als ob eine Sti gemiihle inBetrieb gesetzt worden wäre. Aus der nächsten Station siieg das beieidigte Ehepaar aus und warf dem Schnarchenden noch einen wüthendekt Blick zu. Während dessen hatten sich die bei den Schafsner an der geliebten Küm tnelslasche giitlich gethan und wie »Aujust« lachend meinte, verschiedene auf den »Diensteid« genommen. Einige unterwegs noch genehmigte Biere hat ten das Nöthige dazu beigetragen, um die beiden in recht angeheiterten Zu stand zu versetzen, so daß ihr Gang. nachdem der Zug in Station Hannover eingesahren war, bedeutenden Schwan kungen unterworer war. Das hinderte den mit vier Mart Trinkgeto vedachten Schafsner jedoch nicht, sein. dem schlasbegierigen R;i senden gegebenes Versprechen, ihn in Hannover auf jeden Fall zu werten, einzulösen »Na aber ’ran,«« meinte er daher zu seinem Colle-gen. »Nu’ woll’n wir 'nn;l den Dicken ausladen« »hannover, zwei Minuten Aufent halt," rief der Schaffner in die geöff nete Coupäthiic »Mein herr, Sie müssen aussteigen.« »Fällt mir gar nicht ein, lassen Sie mich in Ruhe, weshalb brüllen Sie mich überhaupt so an, ich kann doch hören, erscholl es aus dem matterleuch ieten Innern des Coupisg zurück. »Du. Aujust,« rief der Schaffner n. seinem Collegen, ,,tornm ’mal ra:. Jcr steigt jutwillig nich’ aus!« Der Gerufene war sofort zur Stelle-, und nun begann ein wahrer Kanin zwischen dem sich heftig sträubende-r Reisenden und den beiden angetrunte nen Schaffnern, bis letztere doch durch die Uebetmacht den Reisenden an die frische Luft setzten und ihm aus dein bereits wieder abfahrenden Zug sein Gepäck zum Coupefensier her-ausschw derten. . »Bei war aber ’n Stück Arbeei, Au juft,« meinte der Schaffner zu feinem Collegen, ,,beinahe hätten wir den Kerl nich ’rausjeiriegt. Un dabei quatschee der Kerl noch davon, det er uns anzei gen will. Erst jiebt er ’n Trinkgeld, bet er rausgeschmissen werden möchte, un nachher will er uns noch anzeigen, na so wat dummet.« —- — — Ohne weitere Zwischenfälle für vie beiden pflichttreuen Schaifner sk reichte der Zug die Endsiation Köln. Die Schaffner revidirten die von den Reisenden verlassenen Coupes, wo bei der vorhin genannte in einem der selben noch einen behaglich schnarchen den der Länge nach auf den Sitz aus geftreckten Reisenden vorfand. .Mein fern wir find am Ende, Sie . müssen au stehen« weckte er den Schla . senden. . »Sie sind wohl verräckt, lassen Sie « mich in Ruhe, kann man denn nich’ 'mal ’n halbe Stunde ruhig schlafen!« »Ja, det können Sie ja, Männeten, aber nich’ hier, der Zug fährt ja nich« weites-, Sie müssen aussteigen.« E »Zum Bemerkt-euch lassenSie mich in uhe«« erwiderte der anfanft aus seinem Schlummer Geweckte, «odee ich werde ernstlich g:ob.« Der Schaifner rief feinen Bundes genossen und meinte: »Du Uniqu tomin ’mal her, da drinn’ liegt noch eener, der is noch jröber, als wie der. den wir in Hannover ’rausjeschlniffen haben.« Jm nächsten Augenblick war der Schlafende von den beiden Schafsnern gepackt und befand sich aus dem Per ron, wo er von dem schallenden Geläch ter des durch den Lärm herbeigetockten » übrigenZugperfonals empfangen wur T de. Er gebärdete sich wie ein Toller . und fchimpfte aus eine entfesliche Weise, bis ihm endlich ilar wurde, dnsz er in Miln fei und der Zug nicht weiter fahre. . Jetzt aber ging den beiden Schafs nern ein Licht aus, denn in dem Rei fenden entdeckten sie denselben. der in Hannover hatte aussteigen wollen. Sie hatten in Hannover einen falschen her ausgefchmissem Es war nämlich im Nebencoupe noch ein »Dicker« mitne sabren, und in ihrer hochgemutlien Tringaeldstimmung hatten sie die Eos-des verwechselt. Tabieau —- — Die Schaffner drückten sich schlen niast seitwärts in die Büsche. während der Dicke sich fluchend an denStatinnZ vorsteber wandte, um den Vorfall in das Befchwerdebuch einzutragen. Instit-. VonS s. Jarzeberte Justitia hatte einst vernommen, Dasz unsre Welt ein Jammerthal, So ist sie denn herabgekommen, Und inspicirte sie einmal. Sie traf dort häßliche Gestalten Und hört« — das weibliche Geschlecht Betlagte sich höchst angehalten: »Frau Venus theilt zu ungerecht!« Justitia sprach darauf zur Lehren: »Sieh, was Du Häßlichen gethan! Komm mit, und wo sie sie entbehren, Dort biete Deine Schönheit an.« Frau Venus folgte rasch entschlossen; Bald fand sich eine Häßlichteit Mit rothem Haar und Sommerspross en — Auch schielte diese hagte Maid. Doch prüfend —- scheel sahde sie zur Hol Und sprach aus deren Antrag kalt: »Dein Haar ist nicht so lang, so gol den Zu üppig wör« mir die Gestalt.« Ein zweites Mädchen war hinwieder Ganz zahnlos, schwarzbraun, zwerg haft klein, Die Fülle sprengt ihr fast das Mieder, Die Nase tönnt’ nicht dicker sein. Auch diese Maid sand ihre Hände, Jhr Fäßchen, ihre Augen schön; Ja hübscher sein wollt sie am Ende, ltoch gar vom Fion bis zu den Zeh n. Zo ging das fort. Hier, die Gelehrte Sah wie ein Hohn der Schopfung aus, Und doch, sie spottet·: »Meine Werthe, Wo Du gekommen, geh« hinaus; Denn jeder merkt Dir Geistesleere, Lsesallsucht und Verliebtheit an. Jch soll so ausseh’n? —- Nein, das wäre Die Art, die ich nicht leiden tann.« So hat selbst Venus nicht gefallen. Justitiak —lacht sie-« totnm retour, Denn es gefällt-Du siehst s bei allen« Ein jedes Weib sich selber nur.« Wie man in Heim-over seett. Jn manchen Gegenden von Hanno ver besteht noch vielfach die Sitte und der Brauch, daß, wenn der Junge oder das Mädchen das heirathssähige Alter erreicht haben, die Alten« Freemaaters genannt, los-ziehen von Ort zu Ort und Iusspiiren und nachsragen, ,,too däl Geld dat Hinnert oder Tran hat« wo oäl Morgen Land und Wischen un wat süs noch all i3«. Da werden denn manchmal drollige Sachen erzählt. Un ter anderm soll eine alte Frau, zu der auch die Freemaaters getommen sind, gesagt haben: »Wie hest Hus und Hos, wie hest Land und Wisch- Göös un Anten, wie heer to leben und to geben« mi dücht, see schüllen siet man nehmen.« Wenn die Alten dann die Sache abge macht, gibts seitens der Jungen tein Wenn und Aber, und to tann es som men, daß Braut und Bräutigam sich taum kennen, ja sich manchmal in ihrem Leben noch nicht gesehen haben. Daß dies wirklich vortommt, zeigt folgen der Fall: Der Vater des Bräutigams und letzterer fahren zusammen hin, um die Braut zu besuchen. Jm hause der Braut angekommen, geht der Bräuti gam in die Dönsen (Stube). da findet er denn ein Mädchen. Halt, denkt er, schöll see dütt woll wä’n, aber er ge traut tch erst gar nicht recht. Schließ tich rasst er sich zu der Frage auf: »Bist du de Brutt« »Ja, Junge, dat bitn ich du bist wo de Arrigo-ist« ---—-— Modetnstes Eheglück. »Meinst Du, man könne durch die Ehe dauernd glücklich werden?" —- »Ge wiß, man verheirathet sich immer wie der, nachdem man sich jedesmal gleich nach den Flittekwochen scheiden ließ.« ——Dukchfall - Grund. Be nwoftes haupt (in’s Exaknen steigend): »Wenn s« mir nur recht schwere Fragen gäben, da hätt« ich doch wenigstens 's Entschuldiguan