Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901, October 08, 1897, Sonntags-Blatt., Image 16

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« — Ab « »H« eniol so e paar
7 — Epuhnfoll von
»die Grehwie pkowirt, so hot arig fein
Jst-NR awwer schuhr genug, ich konnt
Oft ausmache, was es war. Jch hen
»Ja un her gegeßt, awnikr ich hen oag
, ichtige doch nit gesiwcke, un schließ
.1 sich hen ich zu den Wedesiveiler gesagt,
Isthsi uff, hen ich gesagt. Do bot er
stfchineilt un sagt: »Ich hen gewißt,
sheind Leth von Stahl-T wo mer uff
ssefiehlh awwer der Stoff hot atig
spsut getehst, un ich hen so lange an die
Horte Bohns geknabbert, bis nicks mehr
,Iss den Diich war. ,,Wede9weiler,«
Im ich gesagt, ,,tvo hosi Du den Stoff
«Oet?« »Getetfcht den ich vie Frösch,
sdas is all,« sasgt der Wedesweiler, un
, dann hot er mich etspletmt, daß mer
- die Diehrchct in einigem Pahnd tetsche
kksnnt Jch hen mei Bierche ausge
dtunke un sin for heim gestatt. Jch
sp- hen mich reitcioeg mein Kailie ge
«1’iöckelt un hen ihn gefragt, ob er nit
» wißt, wo’ås Imka hoi. ,,Meinst Du
szsullftabkö odder Grienies?« hot er
, sich gefragt. ,,Schoofskopp,« hen ich
z»gesagt, »Bullfrabtg fm no gut.«
IT «Jeß, se sin, Pa," hoi er gesagt, ,,mit
Ue Bullfrath kann mer lattse Form
H sen-« Well, ich hen ihn dann etsplehiit.
« daß ich for Bullfrath nit kein-: bebt
, Im daß ich Grienies hin wollt. Do bot
» et auch Bescheid gewißt. Draus an die
Fries do how ere plentie, hot er ge
Ki. Well, ich hen dann dem Karlie
sttokfchens gewwe, daß mer enauå
gehe wollte un Frahts ketsche un daß
« et sich am anneke Owend rettig holte
- follt, mit mich zu gehe. Er hot näm
lich gesagt, am Owend do käme se ans
des Wasser eraus. Ich sage Ihne, der
.Latlie hot sich gefreit wie alles, biiahs
. et weiß, wann ich mit gehn, dann bot
et immer Foun. Er bot sich de neckste
Morgen e große Backg gefickst, hot auch
« sei Nett, wo et im Sommer als Bot
sterfleis mit geketscht hor, "in e gutes
Hchehp gkbkachtz Jchf hen ihm off
That mich der We«
»daß Du’s nii ioisse duhst. Sell sin die s
««sdeitfch Frosch heiße duhi.« Do hen ich I
doch teinder fonnie in mein Siommeck E
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!
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Jeoyrs geiagi, oakz er nit drin-wer tame
sollt, un hei- ihm auch nickg dervon ge
"agt, was :ch mit die Frahig mache
wollt. Die Lizzie hätt’ unner keine
Zitkumsienzes zugewwe, daß ich die
Frahks in’5 Haus gebracht dank
Well, es bot alles.forscht:ei:t geschafft,
« un am Ost-end do hen ich dem Feariie
gesagt, et sollt als ehett gebe, ich deht
gleich nachkomnir. Ich ben off Its-ihrs
noch emal zu den Wedegweiler «emif3t, ;
- for eins zu packe. Wie ich giei wid s
der fort gewollt ben, do sagt der Wes L
s desweiler. do dehi nicks draus werde.
’ Er deht fcheene Komvenie eigvedkie un -
do derft ich nit fehle. Jch den gesagt, i
ich hätt’ e wenig Bißiteß an Hand un !
könnt nit steife. Well, was war zui
duhn, ich mußt noch ebaut e Stund do I
- bleiwe· Dann hen ich mich awwek !
» fortgewacht un sin nach die Ariel
gange. Jch hen alliwwer geguckt, aw
wer den Karlie hen ich nit finne ge
könnt. Jch dacht, mehbie der Karlie is
-« widdet heim gange, un sin reiteweg
widder in de Saluhn bei de Wedes
weiter. Do hen mer dann gehockt un
hen e arig gute Zeit gehabt Jch sage
Ihne, ich hen sellen Owend gelacht,
daß ich purtinier geboßt sin An den
Karlie un an die Ftahig do hen ich nit
mehr gedenkt, awwee was is in- die
Mienteiin alles gehäppendi Es is
besser, wann ich Jhne erscht die Ge
schicht versehn-, dann unnerftebn Se
mich später besser. Well, der Karlie
war mitaus mich an die Kriek gange
un hat auch bald e ganzes Nest voll
Itath gefunnr. Er hot reiteweg sei
« Rett gejuhst un hsot se damit uff een
-— Schlag tetsche gewollt, awwer die ver
« bellte Luderfch sin fortgehappt. Sell
hat den Karlie mäd gemacht un er bot
.· Fischhuck gejuhsL Es hot awwer
steuer anbeiße wolle un, denke Se
· emal an, do is jo der Ooofebub in das
Wasser gange un hat die Frahis mit
sei Händs geketjchh Eemol hot en auch
s sens von die Biesterxch gebisse, ich denke
— z Met, es war e al e Tinniann, wo er
sich dran geripdt bot. So bei un bei
ihpt er die ganze Bocks, wo er mitge
nomme gehabt bot, voll kriegt. Dann
- is er widdee aus das Wasser. Wie et
" « ad mit sein Stoff hat fortgewollt, do
« chlippt eeaus un badautz bot er in’s
Jwasset von die dreckige, schlappige
; J« Kriet elege. Er hat, wie er mich spä
. »Der ge agt bot, en arige Butter gehabt,
IRS daß er widder fehf war. Er is
XVI-An heim sange. Die Backs hot er
- d. bikahs ich hen ihm gesagt, et
sei Ma ntcks detvon sage. Wie et
das Dank is komme, do hat en
MADE was mei Atti-e is, am Wickel
W II bot en doch so dethaminatscht,
M et act-set sahe war. Sei Kutt
w sei W Date all mattig un
. Im ich sann die Lizzte nit dich-Ia
se ih- gepmnisåt bot. Well, er
Ists a Beseht gehabt die Backs
, da
M heim Häuseng
M ji e KOCH-M MI fis
unInstit-te satt
U sen off Aphis sit gewic.
was in die Backs war. un sin auch in
die Klapp gange. Usf eemol läßt die
Lizzie en Schrei un gleich dtuss noch so
ebaut e halwes Dotzend. Jch hen so
e sonniges Fiehling gehabt. Es hot
gesiehlt, als wann mich so ebbes Nas
ses, Kaltes iwwer mei Fehs irawwele
deht Bei Galle! hen ich gedenkt, Du
werscht doch nit dieS Schnehls hean
Mit een Satz war ich aus das Bett tin ’
die Lizzie auch. Jch hen die Lämp ge
leit, un was denke Se, was die Mättek s
war? Wie ich iwwet die Backs gefalle
sin, is der Kowwer abgange, un die
Frahks sin all autseid. So ebaut 25
Stick ware in unser Bett gehappt un
iwwerall erumgekroche. Die ganze
Floht war voll mit Frahls, un alle
Minnit sin ich mit meine barfuße Fieß
usf een gesteppt Jch hen in mein gan
zes Lewe die Lizzie noch nit so notwes ;
gesehn Jch muß sage ich hen e Roh- »
schen gehabt, den Karlie noch emal e
ganz gehörige Liclen zu gewwe awwerJ
dann hätt’ er die ganze Storie etc-eg
gewwe, un ich wär in e beese Ficks ge
wese. Die Lizzie weiß bis jetzt noch
nit, wer den Drick an se gespielt hot, sie
blehmt den Wedesweiler derfor. Jch
hen seitdem tee Frahklegs mehr gesse,
un ich denk, ich will auch keine mehr.
Ennihau geh ich keine mehr ietschr.
Den Karlie hen ich sot die Licen, wo
er kriegt hat, ebbes scheenes for C-hriß
meß geprammist. Ob er ebbes kriege
wird, sell weiß ich off Kohrs noch nit
Womit ich verbleiwe
Jhne Jhrn liewer
Philipp Sauetampfer.
Sächsische somit-.
Von A. Pollat.
Hinter dein Tannenboom
Sitzt eene Grille,
Glotzt um die Ecke ·rum
Freindlich und stille.
Kihl weht der Abendwind,
Still sinkt die Welt in Droo1n,
Und ooch de Sonne sinkt,
Hinter dem Tannenboon1.
Jch seh’ ooch Vögel noch,
Aber nich ville;
Unter dem hollerstrocc
Sitzt eene Grille.
Und ooch das Bienenvoll
Fliegt heern mit viel Gebrumm,
Und unser Kettenhund
Glotzt um die Ecke ·rui:1.
Die Philomele weent,
Die Fresche schrein so schrille,
Aber der Vollmond fcheent
Freindlich und stille.
Ju höchster Noth.
even beaann der Zug sich in Bewe:
gnnq zu setzen, als eine sunae Tarni-,
gerade noch in rechter Zeit, die Tlnir
auirisi nnd sich liania aus das Polster
des Wagens fallen lies; «l«..lal)rhastizi, es
ware tein "«:-;.1i:inaen gewesen zwei
Stunden ans den nnchst en Kurs warten
Fu niiissen Eie lelnite sich behaglich
zuriick und entfalten eine .,eituni»1
Was da Lille-J in der leelt writinin
i5ntsetzlichl Krieg-« Pest, lrlend aller
Art uno di —- schnn wieser ein Raub
rnord ais der lri enbal in Ein einein
Wagen zweites Kasse hatte man eine
Taine ertncroet an ge undeu. Ter
Mörder hatte il7r dkc Brillautboutons
aus den Ohren gerissen, und ahnlichc
schreckliche Tinge itiel;r. Von dem
Thater selilte selbstverstandlich jede
Spur. Die Leier-in niar zwar sein
allzu surchtsanies Tl.liadchen, aber immer
hin wars sie jetzt einen scheuen Blick uni
sich. Außer ihr war bloß ein Herr nn
Wagen, ein untersetzter, breitschultriger
Mann mit buichigen Augenbrauen,
unter denen sie zwei siechend-.- Augen
sortwalnend forschend und erwartungs
voll anblickten Anfänglich lies; es sie
ziemlich gleichgiltig, als aber der Mann
nicht aushörte, sie anzustarren, legte sich
ihr allmählich die Furcht gleich einer
kalten Schlange auss Herz. Er blickte
auch zeitweise unstet hin und her, wobei
sein Gesicht einen immer grininiigercn
Ausdruck annahm. Plötzlich sprang er
aus und blickte scheu um sich, als furchte
er, beobachtet zu werden. Ein sah-er
Schreck durchiuckte die Danie· Wenn
das ein Räuber war-vielleicht ein
Mörder-? Sicherlich lkatte er es aus sie
abgesehen. Sie wollte rufen, uni Hilse
schreien, aber ihre Kehle ivar toie zu
sammengeschniiri, keinen Laut ionnte sie
hervorbringen Mit einein Male trat
er ganz nahe an sie heran, wobei er
seine Hand in die Tasche seines Ueber
rockes ver-senkte Was suchte er dort!
Einen Revotvert Einen Dolch? Einen
Schlagring? Sie sprang aus und
starrte ihn entsezzt an. »Was wollen
Sie von mir?« Er lächelte grimmig,
dann sagte er: »Ich habe Sie doch nicht
erschreckt? Das wollte ich ee denn doch
;wertlich und war-hastig nich. Aber
Ziehen Se, mein gutestes Freilein, ich
’ muß Se neenilich gleich aussteigen, und
St sitze schi, seit Se eingestiege sind,
aus meinem hats-« Die Dame stam
melte tausend Entschuldigungen. Es
war zum Glück ein welcher dul.
Optische Schwiegermcmer.
Schweigsame Schwiegermütter iebt
ei in Rubin-. Dort herrscht die itle«
daß, obald sich ein Mädchen verheira
thet t, ließen Mutter niemals meist
ein Wort an den Schwie ersehn richten
dars, sei es im Essen o r Guten-—
Es bei uns bothaste und ge
teilt esse Manch welche die Ein
richtn der »aus-isoliert Seht-te r
in
auch in unsere ca tur
W Mit
l———
Ter Zeldgesaiichtr. «
Von F. Streben
Bist ja ganz lustig auf der breiten
Heerstraße, in dem bunten Gewühl nnd
Gedränge. in dem Alle vorwärts tout
inen wollen. Wessen Ohr jedoch noch
nicht geschwacht ist durch den Lärm des
Tages, wessen Auge durch Meteore
nicht geblendet worden, den locken lieb
liche Stimmen aus wenig betretene
Seitendsade2 dem weisen sich Bilder
und Bildchen, die, so unscheinbar sie
sich geben, dennoch einen Blick in die
Tiefen der Menschenbrust gewahren, in
das Weinen und Lachen« das nun ein
mal unser Leben ausmacht.
Seine Eltern waren arme Leute.
Er war ihr einziges Kind: ihre Freude,
ihr Stolz. Jbr innigster Wunschwar,
daß aus ihm etwas anderes wiirde als
solch ein Quallioli, wie sie selbst ihr
Lebtag waren. Da war denn die Freu
de groß, als es gelang, den Fritz in
einem MilitarerZiehungshause unterzu
bringen. Nun wird er schon seinen
Weg machen! lsin hiibscher Junge uiitl
csieiiem Kopie und ehrlichein Herzenl
giebt einmal einen braven Sinnen-dem !
es nicht fehlen tann. I
Eie targten, damit es dem Jungen-.
an nichts schie, und sie dachten dabei
auch bei Zeiten an die Zukunft und
legten Kreuzer um Kreuzer zusam
men siir den großen Tag, da er Reute
nant werden wurde. Die Jahre gin
gen dahin, dem Jungen zu langsam,
den Alten zu rasch. Aus einmal war
» der grrße Tag in die Nähe gerückt.
. Ta nackten die alten Leute ihre Schatze
zusammen, baare vierhundert Gulden, ;
l sie dem Eolmczu senden. Dabei dach-»
« ten sie nicht an die Mühen und tintbeli-x
rungen, die an dem Gelde hingen,2j
sondern gaben sich lediglich der Freude;
bin. dem Jungen so viel bieten Jus
lonnen. In ihrem Herzen war eitelj
Sonnenschein und die Alte ries ein
iiber das andere Mal:
»Das ist mein gliicklichster ng seit
dem Tage, da wir ihn bekamen — und
-- seit —- seit unserem Hoch:,eitstagl«
Tie Gefühle die einen neugebacsenen
Lieutenant iiberlonunen, wenn ihm
ganz unerwartet ein Geldbries in die
Stube stillt, nehmen freilich eine andere
Richtung. Wer noch teine Vergangen
heit hat, in die er blicken könnte, der
schaut in die Zukunft Fritz war nicht
undankbar-, ihn beschlich sogar leise
Rührung als er die tlare Schrift seines
Vaterz- las uud darunter die Fertiguug
de; Heliutterz aber sein erster Gedante
war doch: »Jetzt kann ich meinen Meu
tenant rieborig seiern!« Und als drang
te sich jetzt aus einmal die ganze Lebens
lust und der Jugendmurh hervor, die
er diese-it liber sein bescheiden zurück
geschahen rain er mit sich uoeretn, ein
daar Tage in Wien zuzubringen und
eiuinctt zu »leben«!
Fritz diintte sich ein junger Nott
Tie kurze .«3eit, die er in Wien Verlor-ich
» te, taiu er aus dem Taumei nicht her
. ans. Alex ein grauerer state-. hatte
norlxer nach teiues Mannes Eeele nur
ilanimert als jener, unter deiten Kral-—
lcn der arme Fritz ein paar Tage stuiter
stotiknte. Tie Frucht sahrelangeu Eva
rens seiner alten tsltern war bis aus
einen ganz geringen Rest in drei Tagen
vergeudet! Nun konnte er auch nicht,
wie es seine Absicht gewesen, den alten
Leuten unter die Augen treten. t7x
hatte nur den einen Wunsch, so rasch
wie möglich in seine neue tdjarnison
abzuriictem Weil er aber das Bei-urs
ms: hatte, seine schuldbetadene Eeele zu
entiaiten, ging er zu Therese. Tas
war ein anspruchsloses Madchen, die
alteste von einer Zchaar Kinder, mit
der die Wittwe Nebenhall gesegnet ioar,
die unter Mithilfe ihres altesten Soh
nes das Geschäft ihres verstorbenen
Mannes sortiiitzrtr.
Wahrhaftig es bestand durchaus
leiue Liebelei zwischen den Beiden: denn
Fris- war Frauen gegenuber von einer
geradezu unisortnwidrigen Echiichtern
heit, und Therese war zu gescheidt dazu
— aber Fritz hatte sich wahrend seiner
tiadetteuzeit so sehr an das Madcheu
und dessen Familie gewohnt, das; er sie
an allem, was ihn bedructte oder erfreu
te, theilnehmen ließ. Sie wurde ihm
die richtige Zoldatenschwester, die ihm
Ratherin war und Trosterin und der
es nicht daraus anlant, ihn gelegentlichs
derb auszuschelten Nun hatte sie dochl
wenigstens einmal rechten Grund dazu. !
Und sie schalt denn auch zuerst, aber!
weil er gar so zerlnirscht war und»ihr«
auch nichts von dem verheiintichte, was«
er in Wien getrieben, überlegte sie mit
ihm, wie der Streich wieder gut zu
machen ware. SIe kamen iiberein, das-,
er zunächst trachten müsse, das durchge-«
brachte Geld wieder zusammenzudringem .
daß vorher die Eltern von seinem Leicht
sinn nichts erfahren dürfen; daß er
nichtsdestoweniger aber» den nachstett
Urtaub bei den Eltern zu verbringen
habe. So deiretirte Therese und so
war es dein Fritz auch recht, nur ver
langte er, daß Therese das Geld, das
er attmonatlich senden würde, verwalte:
denn nach seinem ersten tollen Streich
traute er sich selbst nicht mehr.
Frif statuirte das Exempel eines
Lieutenants, der nicht nur mit seiner
Gage austann sondern davon noch ein
Ertleckliches eriibrigte. Seine neue
Garnison in einein weltvergessenen
Wintel ini Osten der Monarchie tam
allerdings seiner Sparsrendigteit ent e
gen und vollends nach dein Wieder-se n
mit seinen alten Eltern hatte er nur den
einen Gedanken, site ihren Lebende
sorgen· Und o sandte er Monat
sät- Monat einen «l seines Eint-rn
rnens der treuen beresr. Darüber
ver ingen die Jahre, das Geld, das er
ein in Wien Wollt, hatte er schon
:
mkhrsach hereingesraazt. nnd nun woll
te er seinen Vater vermögen, sich von
seinem kleinen Amte zurückzuziehen
llnter Verwendung seiner wenn auch
noch bescheidenen Ersparnisse wiirde
sich g mit der Pension wohl leben lassen.
lFr malte sich die bescheideue Ruhe und
das l lsaaen seiner lkltern im Geiste
auz und fühlte sich so glücklich, ihnen
nun doch ihre nisle Liebe vergelten zu
lonnen——da tras ihn die Schreckens
naehriehi. daß seine Eltern an einem
Tage-, in ein nnd derselben Stunde
einer Epidemie zum Opfer gefallen seien.
Dem Lieuleuanl Fritz war, als habe
er seine-:- Lebens besten Inhalt verloren
Ter Gedanke allein, dass sie zusammen
gegangen waren, gab ihm Trost. Ge
rade am Tage des Begräbnisses tam er
in seiner Vaterstadt an.
Dann drängte es ihn wieder einmal,
seine treue Kameradin Therese zu sehen.
lir fuhr zu ihr. Sie war ilnveranderl
geblieben, die Soldatenschwester, die
gern ein bischen bevornumdet. Gerade
da-: wars-, was Frist besonders an ihr
schen-ste
Zlhm haftete ein wenig von jener Un
selbstnndigleit au, die einzigen Kindern
hausig eigen.
Sie saßen lange beisammen, die
Mutter Theresens war auch dabei nnd
die Schaar der Kinder. die den Lieutes
nant von allen Seiten b:dra"naten.
Aber dennoch lam sich Fritz so verlassen
vor: und er sprach esJ auch aus, daß er
nun nicht wisse, woslir er lebe, woraus
Therese ihm erwiderte: »Mir Iehren
Beruf. Fritz, ist das nichts-« lsr
blickte dem Madchen bei diesen Worten
gerade voll ins Gesicht, in das liebe
gute, wenn auch nicht schone Gesicht nn!
den llngen braunen Augen und des
schelmischen Mund, der so gescheit
blaudern ivnßte;und da war ihm au,
einmal als erwache er aus einein langen
tranmlosen Schlaf und sahe die Wut
lirhlekt vor sich: und ihm entging nicht,
das; Theresen die lltothe in dte Wangen
stieg, wie er sie so eindringlich anblirtte.
Er bat das Mädchen mit ihru einen
lltang durch die Stadt zu machen. Die
Soldatenschwesler durste dag schon
thun. Ale sie sort waren, sagte die
Mutter- «Jch hast ja langstgewuszt,
daß das einmal lomcnt, aber ich sehr
das lsnde nicht.'«
Aus ihrem einsamen Svakiergange
sagten sich die Zwei, was sie sich schon
vor Jahr und Tag hätten sagen können:
denn sie hatten sich stets von Herzen
lieb gehabt. Jetzt wußten sie’§ Beide
ganz genau.
»Was lsatts uni- auch gehalten, ssritzt
Ziai bin ein armes Tina. Tag Ge:
schast nalirt tin-Z wohl: aber so ein
Lirutenant tostet u.el Meld, nnd wo daszss
nicht ist, da tommt die Liebe Zu tan.-I
Und das: Tu aus Teine Lausliahn
verzichten dac- hatte ich nimmer enge:
gebeu, nein, das sicher nicht, Frin2«
»Ihr-rese, schan, ich habe einen lite
danlea gesenkt »ich hin schon einntal
so·schon im Evaren drinnen; ich aman
ich nterd« nicht davon lassen konnt-n; nnd
da esz nun nicht mehr sur die lfltern
sein lann, so weiss ich nicht-J Wurdis
aere5, als es um Tich Fu tlzun. Wir
sind ja sung. Theresek Etwa-J haben
wir schon, nnd rvenn einmal der Grund
vorhanden ist, dann geht es gleich leich
ter. Wie lange kann-:- dauern, ein
paar Jahre und nur haben die stan
tion veisainmen.«
»Und egne tange, lange Priisungsz
zeit nnserer Liebe hinter un-:s!« iiel
Therese lachend ein. »Aber es gilt,
Fritz, ich nehme es an! lilelieirathet
hatte ich bestimmt leinen Anderen-«
Und so vergingen weitere Jahre, bald
war das Dutzend voll. Der Meutr
nant Fritz hatte schon einige Male die
lsxsarnison gewechselt und trar Haupt
niann geworden; aber die Liebe zu The
rese war noch die des Lieutenantg and
seine Sparsamteit stand im Verhaltniß
zu dieser Liebe. Ein paar kurz: Besuche
abgerechnet, hatte Fritz teinen person
lichen Vertehrinit Theresex aber auch
der Brieswechsel war ein tnavper. Er
wollte es so. »Warte ruiniren unsz
die (tiesiihle!'" Das hatte er votn Va
ter. Jhin wurde beinah bange, als er
dein Ziele immer nalxer tam; aber dannj
iiberwog doch wieder die Sehnsucht nach
dein lange und treu erstrebten Ziele.
Es itberraschte ihn sornilich, als er siajl
ans einmal tnapp davor sah
llnangemeldet stand er vor Therese,
sie in den ausgehteiteten Armen zui
entvsangen —- init einem S rei der
Vertweiflung sank sie ohnniachtig vor
ihni nieder. Eine Flitth der unge
heuerlichsten Gedanlen durchftog blisss
artig sein Hirn. Ter Gedanle, dast sies
seiner unwerth geworden sein tonnte,l
lähinte ihn; den starren Blick aus diel
Bewußtlose gerichtet, stand er regungs-«
los da. Die alte Mutter kam hereins
Nachdem sie Therese gelobt und zu sich
gebracht hatte, nahm sie das Wort, unr
.der Hauptmann Fritz wurde immer
trauriger dabei, utid Therese tonnte
sich vor Weinen nicht fassen,
«Umsonst, altes umsonst!« stöhnte
er. »Und unwiederbringlich verloren!«
So war es. Das von dem Bruder
geleitete Geschäft war zu Grunde ge
gangen und mit ihm die Kaution, deren
Verwaltung Therese dem Bruder aber
tragen hatte. Sie sand nicht den
Muth, ihrem armen Friy das Unglück
mitzutheilenz seit Monaten lebte sie
unter Qualen. Und nun sast sie neben
Iris dessen betüinrnerte Miene ihr in
die Seele schnitt. Aber es kam kein
Vorwurf über seine Lippen. Es klang
recht unt-diss-, entsprach aber seinem
Fristen derzenx als er sagte: »Wenn sich
Dein Bruder wenigstens mit dem Gelde
ausgehptseu hattet« Er konnte sich des
Gedankens an seine Eltern nicht erweh
-n, die einst tät ihm aedarbt und ae
——i
spart und denen erdie ungeheure Liebe
i:i·t einem teilen Streiche gelohiit hatte-»
tiiiivilltiihrlich siitite er einen stuiain l
nienhang zwischen diesem itnd dinii
grausamen Schicksat das ihn niiii
getroffen als sei das Eine die Stils-;
iiiing des Anderen. Der Gedaule, aus
den er sich iesttlaminerte, stimmte ihn
«ruhig und milde. f
Und wieder find ein tiaar Jahre ver
gangen. Der Hauptmann Fritz hats
die tliiisorin ausgezogen- »oui« grauen
Lodenroete schreitet er dahin, ein sinni
miger Vierziger, und an feiiieiii Arme, s
iii ihreiii griinlicheii Touristenariziige,
den weichen Lodenhut auf den hienie
schnitteiieii Oaarem The-rese. So
gehen sie leichten Schrittes neben einan
der her, eng aneiiiaiidergeschiniegt, im
iiiiterbrochen mit einander pluuderiid,
liiiiifig einander iii die Augen guckend
»Wir haben soviel iiachiiihoteii!«
sagte sie lachend, nachdem sie an dem
runden Mariiiortische des Itiifieelniiiies,
in dem sie titiilich mit ihre-n »ein ei
scheint, mir die iteiiie Geschichte ihres
Lebens erzahlt hatte!
,«tlber wir haben jetit ziini istliicte
nichts Anderes zii tliiiii,« ergaiizte der
Daiiptiiiann Fritz.
lliid wie ich sie so aiibliiitisy d.: schim(l
es niir, als tiinnten ihre grauen Haares
die tiigeiid nicht verdecken, als leuchtet
durch den Herbst dersic Ucidciiiii..iiebt,
der junge periilsting
—X--—- -...
Um et .r Tasse Kasten
Von H· Wolfs.
Wer in der Stadt Br. irgend welches
Beziehungen zur Musik hat« er mag;
nun selbst Ausübender sein oder nur;
Hörer, der tennt »den alten Drechsler.« !
Drechsler ist Bratscher in der Stadt-;
tadelle uiid außerdem Vorsteher der;
Musiker- Genossenschaft Vertrauens-:
mann etc» ein kleines, ledhaftesttänii
chen mit fchneeweißeiri Haar und Bar t
und treuen Augen, die manchmal aller
dings recht lustig und verschmin in diei
Welt guctten. Er wußte eg, daß erl
allgemein »der alte Drechsler« genannt
wurde, ja e: hörte sich sogar nicht un
gern so nennen.
Ich habe den alten Dtechster nie
ohne Cylinderhut gesehen. Er ver
wendete überhaupt große Sorgfalt aqu
seine Toilette, trotzdem er ganz allein
dastand und sozusagen ein Junggeselsi
lendafein führte; denn seine Frau warl
schon längst gestorben. Sonst war er;
in seinen Ansprüchen sehr bescheiden er
speiste in einein einfachen Gasthause zu l
Mittag und trank Abends seinen
l
s
· l
l
i
s
Schoppen Bier, wohl auch zwei z
darüber aber nie. In dem Gasthause’
trafen wir uns tagtäglich bei Tisch und ;
zuweilen auch Abends, und da ichsl
eifriger Geiger bin, hatten wir uan
bald angefreunden trotzdem ich seini
Enkel hätte sein können. «
Nach Tisch wurde gewöhnlich ein :
Kaffeeftat gespielt. Der alte Herr
spielte gern und freute fich, wenn man »
ihn auch Abend-:- dazu aufiorderte.
Ja, es tam sogar öfters dor, daß er
mir teine Ruhe ließ, den Nachtiich zu
verspeisen, wenn ich einmal fpater alg
gewöhnlich gekommen war; ich mujzte
eine Partie Stat mitspielen. ;
Zur Leidenschaft war ihm das Spiel .
jedoch nicht geworden, auch spielte er .
nie um Geld. Wurde er zu einem
Geldftat aufgefordert —--- und wenn,
auch noch so niedrig gespielt wurde ·
so lehnte er höflich und bestimmt ab,
pflegte aber dann mit Interesse zuzu- -
sehen. Spielten jedoch einige Herren
um höhere Summen, dann pflegte er
sich zu entfernen· :
Wir hatten dies schon öfter bemerkt H
und uns vorgenommen, den alten I
Herrn bei passender Gelegenheit um
den Grund feines Verhaltens zu befra
gen. Uns sollte bald Gelegenheit dazu
werden.
Wir hatten wieder«gefpielt, und un
ser alter Freund war leichtsinniger
im Spiel als sonst. Nicht nur, daß er
dem Spieler hohe Zähltarten hinein
warf, die unter allen Umständen einen
Stich gemacht hätten, er zog sogar
beim Null einen Ober statt der Sieben,
wodurch das Spiel für den Spieler ge
wonnen wurde. Natürlich bekam er
tüchtig Scheite. Das rührte ihn aber
nicht. Er lachte ganz vergnügt und
machte bald darauf wieder böse Schni
tzer.
»Ich weiß ja, mit wem ich fpiele und
um was wir fpielen," sagte er gleich
ntiithig, «weiß ja auch, daß ich immer
verliere.«
Dann wurde eifrig weitergespielt.
Auf allen Gesichtern leuchtete es vor
Freude, und ein Unbetheiligter hätte
sicher gemeint, ein jeder von uns habe
erheblich ewonnen.
Das alten wir ja auch. Eine
harmlos vergnügte Stunde.
Das Spiel war zu Ende und
schmunzelnd legte der alte Drechsler
einige Nietek auf den Tisch. »Nun
freut sich das entmenschte Vaar,«
meinte er lächelnd. »Na, ich brauche
ia nur ein Glas Bier weniger zu trin
ten. dann habe ich den Schaden wieder
herein,« worauf wie erwiderten, daß er
dann ia verdurften müsse.
»Sie sollten um Geld spielen, lieber
here Drechöler,« fagte ich, »dann wür
den Sie ftch das letchtsmnige Spielen
abgewöbnen.«
«Will ich garnicht, lieber Freund,«
Imtgegnete er lächelnd, »ich will mein
iVergniigen haben —- oder ist ei lein
Were-mitgen, wenn ich Wodurch-einen
Schniser so grenzenlos überrascheik
»Das ist doch nicht der einzige
Grund. weshalb Sie nicht um Geld
spielen. Warum gelten Sie fort, wenn
Andere hoch spielen-P
..Dai will ich Ihnen lagen, mein
—
lieber, junger Freund," sagte er j
·wenn Sie zuhören wollen, erzähle ich
Ihnen die Geschichte.«
Wir baten ihn darum, und er lehnt
sich behaglich zurück, nahm nachdenk
lich eine Prise und begann: ·
»Wenn S e sich zum Spielen hin
setzen, dann thun Sie es mit dem Vor
sahe, zu gewinnen. Jch nicht« ich wtls
mich unterhalten. Jn der Jugend ist
das Loosungswort: Gewinn, im Man
nesalter: Erhalten, und im Alter:
Geben. Jch bin beim Letztrn ange
langt. Als ich so jung trar wie Sie
da dachte ich anders. Wäre auch
schlimm, wenns nicht so gewesen wäre.
Um zu gewinnen, ließ ich mich verlei
ten, eine Stellung in der Vi«ibatiapells.
des Fürsten S. in Moskau anzune«,·
men. Jch shatte eben ausgelernt und
Wut froh, aus den kleinen Verhältnis
sen und meiner kleinen Vaterstadt hins
auseukommen in die große Welt.
Mit einem Collegcn besuchte ich in
Moskau zuweilen ein llcines Gast-; der
Wirth war ein Deutscher und es ver
kehrten bei ihm sast nur Deutsche.
Dorthin lenitc ich eines- Tages meine
Schritte, in der Hoffnung, einige Be
tannte zu iressen. Jch sand das Lokal
aber leer. Die Nachmittagsgäste wa
ren schon fort, die Abendgiiste aber
noch nicht gekommen. Ich sitze also
mutterseelenallein bei einer Tasse
Frassee und langweile mich unendlich.
Schließlich bitte ich den Wirth, eine
Partie Damino mit mir zu spielen —
um eine Tasse Kassee — und er wil
liate ein. Die erste Partie gewann ich,
auch die zweite und dritte. Da paclte
mich der SpielteuseL »Du hast Dei
nen aliicilichen Tag und muszt das
Glück beim Schopfe sassen,« flüsterte er
mir zu. »Doppelt oder nichtH,« sage
ich zum Wirth und er nickt. Ich ge
wann wieder ——; jetzt waren es sechs
Tassen Kasser. »Doppelt oder nichts«
saae ich wieder —— ich verlor. Das
stachelte meinen Muth aber nur an, ich
spielte mit wahrem Feuereiser, aber
das Glück war mir nicht wieder hold,
ich verspielte eine Partie nach der an
deren und war dem Wirth schon an
iweihundert Tassen schuldig.
Die letzte Partie —- »doppelt oder
nichts« ——- —
Mein Herz schlug hörbar, als ich
die Steine mischte, kaum konnte ich
setzen, so zitterten die Finger; ich sah
nichts weiter als die schwarzen Augen
der Steine. hörte und sah auch nicht,
daß inzwischen eine Anzahl Gäste ge
kommen wareri, die unserem Spiel ge
tpannt zusahen.
. -
Das Spiel war zu Ende unvtch
hatte verloren! Hatte in einer Stunde
bundertundzwanitia Mart verloren!
Wie aristesabwesend sasz ich da und
starrte aus die durcheinandergeworse
nen Dominosteine· Hundertundzwam
zig Mari, das war nahezu ein Mo
natsgehalt -- wie lange mußte ich spa
ren, ehe ich soviel eriibrigte".«!
Da tam mir ein Gedante: So lange
der Rassen um den wir gespielt« nicht
getrunken war, brauchte ich ja nicht zu
bezahlen! Jch saate dies dem Wirtv,
Der aber lachte. Wenn wir auch um
Rasfee gespielt hätten, bezahlen müßte
ich doch und zwar gleich. Er habe den
Kassee gewonnen und es stehe bei ihm,
was er damit mache, er tönne ihn so
gar aus die Straße schütten, wenn es
ibm gut dünte.
, Jch suchte meine Ansicht zu verfech
ten, die Gäste mischten sich hinein und
es entstand eine lebhaste Auseinander
setzung Schließlich mußte ich tlein
beiaeben. Da ich aber nicht annähernd
so viel Geld in meinem Besih hatte,
bot ich dem Wirth einen Wechsel an.
Daraus wollte er aber nicht eingehen,
ich sollte baar bezahlen!
Jch war außer Fassung.
Nachdem ich noch eine Zeit lang vor
mich hingebriitet hatte, machte der
Wirth mir den Vorschlaa. ich sollte sür
jeden der anwesenden Gäste ein Glas
Punsch und eine Cigarre bezahlen,
dann wollte er'ö gut sein lassen. —
Jch atbmete erleichtert aus und willigte
mit Freuden ein. Der Punsch wurde
gebracht, wir zündeten uns die Cigars
ren an und ich bot alles aus, eine mög
lichst harmlose Miene zu machen und
das Gespräch aus ein anderes Thema
zu lenken. Aber es gelang mir nicht,
man begann stets von Neuem über
unser Spiel zu sprechen.
Da rückte endlich die Stunde heran,
die mich zum Dienst ries. Jch zog
meine Börse und bat den Wirth, die
Rechnung zu machen.
,,F.)aben Sie es so eilig,« meinte die
ser, ich wollte Jhnen noch eine Regel
fu« Domino mitgeben. Aber es
dauert nicht lanae, hören Sie zu: Als
Sie die ersten Steine gesetzt hatten,
wußte ich. daß Sie vom Dominospiel
nichts verstehen. So wie Sie spielt
man als Kind. Sie haben dann auch
nicht bemertt, daß ich Sie zuerst mit
Absicht gewinnen ließ, haben nicht be
merkt. daß ich später ununterbrochen
falsch spielte. Sie mußten immer ver
lieren! Nehmen Sie von mir daher "
einen Rath an, Sie sind noch jung und
es wird in Jhrem Leben noch manche
Versuchung an Sie herantreten. Auch
das unschuldige Domino lann hazard
werden. Und nun lassen Sie Jhr
Geld in der Tasche, ich mache mir eine
» Freude daraus, Sie und die herren
« bewirthet zu haben.«
; Ich habe dem braven Manne die
lhand gedrückt und bin beschämt von «
dannen geschlichem Nun wissen Sie.
weshalb ich«nie urn Geld spiele, noch
l gespielt habe und weshalb ich nicht
sehen kann, wean Andere thun.
M
—- Untreue Männer e
cheln am meisten —- Eisersuche. b n·