schreibevrieidei philipp , Mammon s Iflsm bss the German Pisa-(- ) Phi- Fo. ein siebet Detr Rednittonnrk C pau· Tag wick »O For-Zweiter zu en HLunich inweitet ; un er sagt,er dein ’emige-:- bette, daf - « - ich nit wißt, was H- ·. - « , f s« es war. Wellsuii - ,’«' S C kohrshenichei cht « — Ab « »H« eniol so e paar 7 — Epuhnfoll von »die Grehwie pkowirt, so hot arig fein Jst-NR awwer schuhr genug, ich konnt Oft ausmache, was es war. Jch hen »Ja un her gegeßt, awnikr ich hen oag , ichtige doch nit gesiwcke, un schließ .1 sich hen ich zu den Wedesiveiler gesagt, Isthsi uff, hen ich gesagt. Do bot er stfchineilt un sagt: »Ich hen gewißt, sheind Leth von Stahl-T wo mer uff ssefiehlh awwer der Stoff hot atig spsut getehst, un ich hen so lange an die Horte Bohns geknabbert, bis nicks mehr ,Iss den Diich war. ,,Wede9weiler,« Im ich gesagt, ,,tvo hosi Du den Stoff «Oet?« »Getetfcht den ich vie Frösch, sdas is all,« sasgt der Wedesweiler, un , dann hot er mich etspletmt, daß mer - die Diehrchct in einigem Pahnd tetsche kksnnt Jch hen mei Bierche ausge dtunke un sin for heim gestatt. Jch sp- hen mich reitcioeg mein Kailie ge «1’iöckelt un hen ihn gefragt, ob er nit » wißt, wo’ås Imka hoi. ,,Meinst Du szsullftabkö odder Grienies?« hot er , sich gefragt. ,,Schoofskopp,« hen ich z»gesagt, »Bullfrabtg fm no gut.« IT «Jeß, se sin, Pa," hoi er gesagt, ,,mit Ue Bullfrath kann mer lattse Form H sen-« Well, ich hen ihn dann etsplehiit. « daß ich for Bullfrath nit kein-: bebt , Im daß ich Grienies hin wollt. Do bot » et auch Bescheid gewißt. Draus an die Fries do how ere plentie, hot er ge Ki. Well, ich hen dann dem Karlie sttokfchens gewwe, daß mer enauå gehe wollte un Frahts ketsche un daß « et sich am anneke Owend rettig holte - follt, mit mich zu gehe. Er hot näm lich gesagt, am Owend do käme se ans des Wasser eraus. Ich sage Ihne, der .Latlie hot sich gefreit wie alles, biiahs . et weiß, wann ich mit gehn, dann bot et immer Foun. Er bot sich de neckste Morgen e große Backg gefickst, hot auch « sei Nett, wo et im Sommer als Bot sterfleis mit geketscht hor, "in e gutes Hchehp gkbkachtz Jchf hen ihm off That mich der We« »daß Du’s nii ioisse duhst. Sell sin die s ««sdeitfch Frosch heiße duhi.« Do hen ich I doch teinder fonnie in mein Siommeck E l i ! ( i Jeoyrs geiagi, oakz er nit drin-wer tame sollt, un hei- ihm auch nickg dervon ge "agt, was :ch mit die Frahig mache wollt. Die Lizzie hätt’ unner keine Zitkumsienzes zugewwe, daß ich die Frahks in’5 Haus gebracht dank Well, es bot alles.forscht:ei:t geschafft, « un am Ost-end do hen ich dem Feariie gesagt, et sollt als ehett gebe, ich deht gleich nachkomnir. Ich ben off Its-ihrs noch emal zu den Wedegweiler «emif3t, ; - for eins zu packe. Wie ich giei wid s der fort gewollt ben, do sagt der Wes L s desweiler. do dehi nicks draus werde. ’ Er deht fcheene Komvenie eigvedkie un - do derft ich nit fehle. Jch den gesagt, i ich hätt’ e wenig Bißiteß an Hand un ! könnt nit steife. Well, was war zui duhn, ich mußt noch ebaut e Stund do I - bleiwe· Dann hen ich mich awwek ! » fortgewacht un sin nach die Ariel gange. Jch hen alliwwer geguckt, aw wer den Karlie hen ich nit finne ge könnt. Jch dacht, mehbie der Karlie is -« widdet heim gange, un sin reiteweg widder in de Saluhn bei de Wedes weiter. Do hen mer dann gehockt un hen e arig gute Zeit gehabt Jch sage Ihne, ich hen sellen Owend gelacht, daß ich purtinier geboßt sin An den Karlie un an die Ftahig do hen ich nit mehr gedenkt, awwee was is in- die Mienteiin alles gehäppendi Es is besser, wann ich Jhne erscht die Ge schicht versehn-, dann unnerftebn Se mich später besser. Well, der Karlie war mitaus mich an die Kriek gange un hat auch bald e ganzes Nest voll Itath gefunnr. Er hot reiteweg sei « Rett gejuhst un hsot se damit uff een -— Schlag tetsche gewollt, awwer die ver « bellte Luderfch sin fortgehappt. Sell hat den Karlie mäd gemacht un er bot .· Fischhuck gejuhsL Es hot awwer steuer anbeiße wolle un, denke Se · emal an, do is jo der Ooofebub in das Wasser gange un hat die Frahis mit sei Händs geketjchh Eemol hot en auch s sens von die Biesterxch gebisse, ich denke — z Met, es war e al e Tinniann, wo er sich dran geripdt bot. So bei un bei ihpt er die ganze Bocks, wo er mitge nomme gehabt bot, voll kriegt. Dann - is er widdee aus das Wasser. Wie et " « ad mit sein Stoff hat fortgewollt, do « chlippt eeaus un badautz bot er in’s Jwasset von die dreckige, schlappige ; J« Kriet elege. Er hat, wie er mich spä . »Der ge agt bot, en arige Butter gehabt, IRS daß er widder fehf war. Er is XVI-An heim sange. Die Backs hot er - d. bikahs ich hen ihm gesagt, et sei Ma ntcks detvon sage. Wie et das Dank is komme, do hat en MADE was mei Atti-e is, am Wickel W II bot en doch so dethaminatscht, M et act-set sahe war. Sei Kutt w sei W Date all mattig un . Im ich sann die Lizzte nit dich-Ia se ih- gepmnisåt bot. Well, er Ists a Beseht gehabt die Backs , da M heim Häuseng M ji e KOCH-M MI fis unInstit-te satt U sen off Aphis sit gewic. was in die Backs war. un sin auch in die Klapp gange. Usf eemol läßt die Lizzie en Schrei un gleich dtuss noch so ebaut e halwes Dotzend. Jch hen so e sonniges Fiehling gehabt. Es hot gesiehlt, als wann mich so ebbes Nas ses, Kaltes iwwer mei Fehs irawwele deht Bei Galle! hen ich gedenkt, Du werscht doch nit dieS Schnehls hean Mit een Satz war ich aus das Bett tin ’ die Lizzie auch. Jch hen die Lämp ge leit, un was denke Se, was die Mättek s war? Wie ich iwwet die Backs gefalle sin, is der Kowwer abgange, un die Frahks sin all autseid. So ebaut 25 Stick ware in unser Bett gehappt un iwwerall erumgekroche. Die ganze Floht war voll mit Frahls, un alle Minnit sin ich mit meine barfuße Fieß usf een gesteppt Jch hen in mein gan zes Lewe die Lizzie noch nit so notwes ; gesehn Jch muß sage ich hen e Roh- » schen gehabt, den Karlie noch emal e ganz gehörige Liclen zu gewwe awwerJ dann hätt’ er die ganze Storie etc-eg gewwe, un ich wär in e beese Ficks ge wese. Die Lizzie weiß bis jetzt noch nit, wer den Drick an se gespielt hot, sie blehmt den Wedesweiler derfor. Jch hen seitdem tee Frahklegs mehr gesse, un ich denk, ich will auch keine mehr. Ennihau geh ich keine mehr ietschr. Den Karlie hen ich sot die Licen, wo er kriegt hat, ebbes scheenes for C-hriß meß geprammist. Ob er ebbes kriege wird, sell weiß ich off Kohrs noch nit Womit ich verbleiwe Jhne Jhrn liewer Philipp Sauetampfer. Sächsische somit-. Von A. Pollat. Hinter dein Tannenboom Sitzt eene Grille, Glotzt um die Ecke ·rum Freindlich und stille. Kihl weht der Abendwind, Still sinkt die Welt in Droo1n, Und ooch de Sonne sinkt, Hinter dem Tannenboon1. Jch seh’ ooch Vögel noch, Aber nich ville; Unter dem hollerstrocc Sitzt eene Grille. Und ooch das Bienenvoll Fliegt heern mit viel Gebrumm, Und unser Kettenhund Glotzt um die Ecke ·rui:1. Die Philomele weent, Die Fresche schrein so schrille, Aber der Vollmond fcheent Freindlich und stille. Ju höchster Noth. even beaann der Zug sich in Bewe: gnnq zu setzen, als eine sunae Tarni-, gerade noch in rechter Zeit, die Tlnir auirisi nnd sich liania aus das Polster des Wagens fallen lies; «l«..lal)rhastizi, es ware tein "«:-;.1i:inaen gewesen zwei Stunden ans den nnchst en Kurs warten Fu niiissen Eie lelnite sich behaglich zuriick und entfalten eine .,eituni»1 Was da Lille-J in der leelt writinin i5ntsetzlichl Krieg-« Pest, lrlend aller Art uno di —- schnn wieser ein Raub rnord ais der lri enbal in Ein einein Wagen zweites Kasse hatte man eine Taine ertncroet an ge undeu. Ter Mörder hatte il7r dkc Brillautboutons aus den Ohren gerissen, und ahnlichc schreckliche Tinge itiel;r. Von dem Thater selilte selbstverstandlich jede Spur. Die Leier-in niar zwar sein allzu surchtsanies Tl.liadchen, aber immer hin wars sie jetzt einen scheuen Blick uni sich. Außer ihr war bloß ein Herr nn Wagen, ein untersetzter, breitschultriger Mann mit buichigen Augenbrauen, unter denen sie zwei siechend-.- Augen sortwalnend forschend und erwartungs voll anblickten Anfänglich lies; es sie ziemlich gleichgiltig, als aber der Mann nicht aushörte, sie anzustarren, legte sich ihr allmählich die Furcht gleich einer kalten Schlange auss Herz. Er blickte auch zeitweise unstet hin und her, wobei sein Gesicht einen immer grininiigercn Ausdruck annahm. Plötzlich sprang er aus und blickte scheu um sich, als furchte er, beobachtet zu werden. Ein sah-er Schreck durchiuckte die Danie· Wenn das ein Räuber war-vielleicht ein Mörder-? Sicherlich lkatte er es aus sie abgesehen. Sie wollte rufen, uni Hilse schreien, aber ihre Kehle ivar toie zu sammengeschniiri, keinen Laut ionnte sie hervorbringen Mit einein Male trat er ganz nahe an sie heran, wobei er seine Hand in die Tasche seines Ueber rockes ver-senkte Was suchte er dort! Einen Revotvert Einen Dolch? Einen Schlagring? Sie sprang aus und starrte ihn entsezzt an. »Was wollen Sie von mir?« Er lächelte grimmig, dann sagte er: »Ich habe Sie doch nicht erschreckt? Das wollte ich ee denn doch ;wertlich und war-hastig nich. Aber Ziehen Se, mein gutestes Freilein, ich ’ muß Se neenilich gleich aussteigen, und St sitze schi, seit Se eingestiege sind, aus meinem hats-« Die Dame stam melte tausend Entschuldigungen. Es war zum Glück ein welcher dul. Optische Schwiegermcmer. Schweigsame Schwiegermütter iebt ei in Rubin-. Dort herrscht die itle« daß, obald sich ein Mädchen verheira thet t, ließen Mutter niemals meist ein Wort an den Schwie ersehn richten dars, sei es im Essen o r Guten-— Es bei uns bothaste und ge teilt esse Manch welche die Ein richtn der »aus-isoliert Seht-te r in auch in unsere ca tur W Mit l——— Ter Zeldgesaiichtr. « Von F. Streben Bist ja ganz lustig auf der breiten Heerstraße, in dem bunten Gewühl nnd Gedränge. in dem Alle vorwärts tout inen wollen. Wessen Ohr jedoch noch nicht geschwacht ist durch den Lärm des Tages, wessen Auge durch Meteore nicht geblendet worden, den locken lieb liche Stimmen aus wenig betretene Seitendsade2 dem weisen sich Bilder und Bildchen, die, so unscheinbar sie sich geben, dennoch einen Blick in die Tiefen der Menschenbrust gewahren, in das Weinen und Lachen« das nun ein mal unser Leben ausmacht. Seine Eltern waren arme Leute. Er war ihr einziges Kind: ihre Freude, ihr Stolz. Jbr innigster Wunschwar, daß aus ihm etwas anderes wiirde als solch ein Quallioli, wie sie selbst ihr Lebtag waren. Da war denn die Freu de groß, als es gelang, den Fritz in einem MilitarerZiehungshause unterzu bringen. Nun wird er schon seinen Weg machen! lsin hiibscher Junge uiitl csieiiem Kopie und ehrlichein Herzenl giebt einmal einen braven Sinnen-dem ! es nicht fehlen tann. I Eie targten, damit es dem Jungen-. an nichts schie, und sie dachten dabei auch bei Zeiten an die Zukunft und legten Kreuzer um Kreuzer zusam men siir den großen Tag, da er Reute nant werden wurde. Die Jahre gin gen dahin, dem Jungen zu langsam, den Alten zu rasch. Aus einmal war » der grrße Tag in die Nähe gerückt. . Ta nackten die alten Leute ihre Schatze zusammen, baare vierhundert Gulden, ; l sie dem Eolmczu senden. Dabei dach-» « ten sie nicht an die Mühen und tintbeli-x rungen, die an dem Gelde hingen,2j sondern gaben sich lediglich der Freude; bin. dem Jungen so viel bieten Jus lonnen. In ihrem Herzen war eitelj Sonnenschein und die Alte ries ein iiber das andere Mal: »Das ist mein gliicklichster ng seit dem Tage, da wir ihn bekamen — und -- seit —- seit unserem Hoch:,eitstagl« Tie Gefühle die einen neugebacsenen Lieutenant iiberlonunen, wenn ihm ganz unerwartet ein Geldbries in die Stube stillt, nehmen freilich eine andere Richtung. Wer noch teine Vergangen heit hat, in die er blicken könnte, der schaut in die Zukunft Fritz war nicht undankbar-, ihn beschlich sogar leise Rührung als er die tlare Schrift seines Vaterz- las uud darunter die Fertiguug de; Heliutterz aber sein erster Gedante war doch: »Jetzt kann ich meinen Meu tenant rieborig seiern!« Und als drang te sich jetzt aus einmal die ganze Lebens lust und der Jugendmurh hervor, die er diese-it liber sein bescheiden zurück geschahen rain er mit sich uoeretn, ein daar Tage in Wien zuzubringen und eiuinctt zu »leben«! Fritz diintte sich ein junger Nott Tie kurze .«3eit, die er in Wien Verlor-ich » te, taiu er aus dem Taumei nicht her . ans. Alex ein grauerer state-. hatte norlxer nach teiues Mannes Eeele nur ilanimert als jener, unter deiten Kral-— lcn der arme Fritz ein paar Tage stuiter stotiknte. Tie Frucht sahrelangeu Eva rens seiner alten tsltern war bis aus einen ganz geringen Rest in drei Tagen vergeudet! Nun konnte er auch nicht, wie es seine Absicht gewesen, den alten Leuten unter die Augen treten. t7x hatte nur den einen Wunsch, so rasch wie möglich in seine neue tdjarnison abzuriictem Weil er aber das Bei-urs ms: hatte, seine schuldbetadene Eeele zu entiaiten, ging er zu Therese. Tas war ein anspruchsloses Madchen, die alteste von einer Zchaar Kinder, mit der die Wittwe Nebenhall gesegnet ioar, die unter Mithilfe ihres altesten Soh nes das Geschäft ihres verstorbenen Mannes sortiiitzrtr. Wahrhaftig es bestand durchaus leiue Liebelei zwischen den Beiden: denn Fris- war Frauen gegenuber von einer geradezu unisortnwidrigen Echiichtern heit, und Therese war zu gescheidt dazu — aber Fritz hatte sich wahrend seiner tiadetteuzeit so sehr an das Madcheu und dessen Familie gewohnt, das; er sie an allem, was ihn bedructte oder erfreu te, theilnehmen ließ. Sie wurde ihm die richtige Zoldatenschwester, die ihm Ratherin war und Trosterin und der es nicht daraus anlant, ihn gelegentlichs derb auszuschelten Nun hatte sie dochl wenigstens einmal rechten Grund dazu. ! Und sie schalt denn auch zuerst, aber! weil er gar so zerlnirscht war und»ihr« auch nichts von dem verheiintichte, was« er in Wien getrieben, überlegte sie mit ihm, wie der Streich wieder gut zu machen ware. SIe kamen iiberein, das-, er zunächst trachten müsse, das durchge-« brachte Geld wieder zusammenzudringem . daß vorher die Eltern von seinem Leicht sinn nichts erfahren dürfen; daß er nichtsdestoweniger aber» den nachstett Urtaub bei den Eltern zu verbringen habe. So deiretirte Therese und so war es dein Fritz auch recht, nur ver langte er, daß Therese das Geld, das er attmonatlich senden würde, verwalte: denn nach seinem ersten tollen Streich traute er sich selbst nicht mehr. Frif statuirte das Exempel eines Lieutenants, der nicht nur mit seiner Gage austann sondern davon noch ein Ertleckliches eriibrigte. Seine neue Garnison in einein weltvergessenen Wintel ini Osten der Monarchie tam allerdings seiner Sparsrendigteit ent e gen und vollends nach dein Wieder-se n mit seinen alten Eltern hatte er nur den einen Gedanken, site ihren Lebende sorgen· Und o sandte er Monat sät- Monat einen «l seines Eint-rn rnens der treuen beresr. Darüber ver ingen die Jahre, das Geld, das er ein in Wien Wollt, hatte er schon : mkhrsach hereingesraazt. nnd nun woll te er seinen Vater vermögen, sich von seinem kleinen Amte zurückzuziehen llnter Verwendung seiner wenn auch noch bescheidenen Ersparnisse wiirde sich g mit der Pension wohl leben lassen. lFr malte sich die bescheideue Ruhe und das l lsaaen seiner lkltern im Geiste auz und fühlte sich so glücklich, ihnen nun doch ihre nisle Liebe vergelten zu lonnen——da tras ihn die Schreckens naehriehi. daß seine Eltern an einem Tage-, in ein nnd derselben Stunde einer Epidemie zum Opfer gefallen seien. Dem Lieuleuanl Fritz war, als habe er seine-:- Lebens besten Inhalt verloren Ter Gedanke allein, dass sie zusammen gegangen waren, gab ihm Trost. Ge rade am Tage des Begräbnisses tam er in seiner Vaterstadt an. Dann drängte es ihn wieder einmal, seine treue Kameradin Therese zu sehen. lir fuhr zu ihr. Sie war ilnveranderl geblieben, die Soldatenschwester, die gern ein bischen bevornumdet. Gerade da-: wars-, was Frist besonders an ihr schen-ste Zlhm haftete ein wenig von jener Un selbstnndigleit au, die einzigen Kindern hausig eigen. Sie saßen lange beisammen, die Mutter Theresens war auch dabei nnd die Schaar der Kinder. die den Lieutes nant von allen Seiten b:dra"naten. Aber dennoch lam sich Fritz so verlassen vor: und er sprach esJ auch aus, daß er nun nicht wisse, woslir er lebe, woraus Therese ihm erwiderte: »Mir Iehren Beruf. Fritz, ist das nichts-« lsr blickte dem Madchen bei diesen Worten gerade voll ins Gesicht, in das liebe gute, wenn auch nicht schone Gesicht nn! den llngen braunen Augen und des schelmischen Mund, der so gescheit blaudern ivnßte;und da war ihm au, einmal als erwache er aus einein langen tranmlosen Schlaf und sahe die Wut lirhlekt vor sich: und ihm entging nicht, das; Theresen die lltothe in dte Wangen stieg, wie er sie so eindringlich anblirtte. Er bat das Mädchen mit ihru einen lltang durch die Stadt zu machen. Die Soldatenschwesler durste dag schon thun. Ale sie sort waren, sagte die Mutter- «Jch hast ja langstgewuszt, daß das einmal lomcnt, aber ich sehr das lsnde nicht.'« Aus ihrem einsamen Svakiergange sagten sich die Zwei, was sie sich schon vor Jahr und Tag hätten sagen können: denn sie hatten sich stets von Herzen lieb gehabt. Jetzt wußten sie’§ Beide ganz genau. »Was lsatts uni- auch gehalten, ssritzt Ziai bin ein armes Tina. Tag Ge: schast nalirt tin-Z wohl: aber so ein Lirutenant tostet u.el Meld, nnd wo daszss nicht ist, da tommt die Liebe Zu tan.-I Und das: Tu aus Teine Lausliahn verzichten dac- hatte ich nimmer enge: gebeu, nein, das sicher nicht, Frin2« »Ihr-rese, schan, ich habe einen lite danlea gesenkt »ich hin schon einntal so·schon im Evaren drinnen; ich aman ich nterd« nicht davon lassen konnt-n; nnd da esz nun nicht mehr sur die lfltern sein lann, so weiss ich nicht-J Wurdis aere5, als es um Tich Fu tlzun. Wir sind ja sung. Theresek Etwa-J haben wir schon, nnd rvenn einmal der Grund vorhanden ist, dann geht es gleich leich ter. Wie lange kann-:- dauern, ein paar Jahre und nur haben die stan tion veisainmen.« »Und egne tange, lange Priisungsz zeit nnserer Liebe hinter un-:s!« iiel Therese lachend ein. »Aber es gilt, Fritz, ich nehme es an! lilelieirathet hatte ich bestimmt leinen Anderen-« Und so vergingen weitere Jahre, bald war das Dutzend voll. Der Meutr nant Fritz hatte schon einige Male die lsxsarnison gewechselt und trar Haupt niann geworden; aber die Liebe zu The rese war noch die des Lieutenantg and seine Sparsamteit stand im Verhaltniß zu dieser Liebe. Ein paar kurz: Besuche abgerechnet, hatte Fritz teinen person lichen Vertehrinit Theresex aber auch der Brieswechsel war ein tnavper. Er wollte es so. »Warte ruiniren unsz die (tiesiihle!'" Das hatte er votn Va ter. Jhin wurde beinah bange, als er dein Ziele immer nalxer tam; aber dannj iiberwog doch wieder die Sehnsucht nach dein lange und treu erstrebten Ziele. Es itberraschte ihn sornilich, als er siajl ans einmal tnapp davor sah llnangemeldet stand er vor Therese, sie in den ausgehteiteten Armen zui entvsangen —- init einem S rei der Vertweiflung sank sie ohnniachtig vor ihni nieder. Eine Flitth der unge heuerlichsten Gedanlen durchftog blisss artig sein Hirn. Ter Gedanle, dast sies seiner unwerth geworden sein tonnte,l lähinte ihn; den starren Blick aus diel Bewußtlose gerichtet, stand er regungs-« los da. Die alte Mutter kam hereins Nachdem sie Therese gelobt und zu sich gebracht hatte, nahm sie das Wort, unr .der Hauptmann Fritz wurde immer trauriger dabei, utid Therese tonnte sich vor Weinen nicht fassen, «Umsonst, altes umsonst!« stöhnte er. »Und unwiederbringlich verloren!« So war es. Das von dem Bruder geleitete Geschäft war zu Grunde ge gangen und mit ihm die Kaution, deren Verwaltung Therese dem Bruder aber tragen hatte. Sie sand nicht den Muth, ihrem armen Friy das Unglück mitzutheilenz seit Monaten lebte sie unter Qualen. Und nun sast sie neben Iris dessen betüinrnerte Miene ihr in die Seele schnitt. Aber es kam kein Vorwurf über seine Lippen. Es klang recht unt-diss-, entsprach aber seinem Fristen derzenx als er sagte: »Wenn sich Dein Bruder wenigstens mit dem Gelde ausgehptseu hattet« Er konnte sich des Gedankens an seine Eltern nicht erweh -n, die einst tät ihm aedarbt und ae ——i spart und denen erdie ungeheure Liebe i:i·t einem teilen Streiche gelohiit hatte-» tiiiivilltiihrlich siitite er einen stuiain l nienhang zwischen diesem itnd dinii grausamen Schicksat das ihn niiii getroffen als sei das Eine die Stils-; iiiing des Anderen. Der Gedaule, aus den er sich iesttlaminerte, stimmte ihn «ruhig und milde. f Und wieder find ein tiaar Jahre ver gangen. Der Hauptmann Fritz hats die tliiisorin ausgezogen- »oui« grauen Lodenroete schreitet er dahin, ein sinni miger Vierziger, und an feiiieiii Arme, s iii ihreiii griinlicheii Touristenariziige, den weichen Lodenhut auf den hienie schnitteiieii Oaarem The-rese. So gehen sie leichten Schrittes neben einan der her, eng aneiiiaiidergeschiniegt, im iiiiterbrochen mit einander pluuderiid, liiiiifig einander iii die Augen guckend »Wir haben soviel iiachiiihoteii!« sagte sie lachend, nachdem sie an dem runden Mariiiortische des Itiifieelniiiies, in dem sie titiilich mit ihre-n »ein ei scheint, mir die iteiiie Geschichte ihres Lebens erzahlt hatte! ,«tlber wir haben jetit ziini istliicte nichts Anderes zii tliiiii,« ergaiizte der Daiiptiiiann Fritz. lliid wie ich sie so aiibliiitisy d.: schim(l es niir, als tiinnten ihre grauen Haares die tiigeiid nicht verdecken, als leuchtet durch den Herbst dersic Ucidciiiii..iiebt, der junge periilsting —X--—- -... Um et .r Tasse Kasten Von H· Wolfs. Wer in der Stadt Br. irgend welches Beziehungen zur Musik hat« er mag; nun selbst Ausübender sein oder nur; Hörer, der tennt »den alten Drechsler.« ! Drechsler ist Bratscher in der Stadt-; tadelle uiid außerdem Vorsteher der; Musiker- Genossenschaft Vertrauens-: mann etc» ein kleines, ledhaftesttänii chen mit fchneeweißeiri Haar und Bar t und treuen Augen, die manchmal aller dings recht lustig und verschmin in diei Welt guctten. Er wußte eg, daß erl allgemein »der alte Drechsler« genannt wurde, ja e: hörte sich sogar nicht un gern so nennen. Ich habe den alten Dtechster nie ohne Cylinderhut gesehen. Er ver wendete überhaupt große Sorgfalt aqu seine Toilette, trotzdem er ganz allein dastand und sozusagen ein Junggeselsi lendafein führte; denn seine Frau warl schon längst gestorben. Sonst war er; in seinen Ansprüchen sehr bescheiden er speiste in einein einfachen Gasthause zu l Mittag und trank Abends seinen l s · l l i s Schoppen Bier, wohl auch zwei z darüber aber nie. In dem Gasthause’ trafen wir uns tagtäglich bei Tisch und ; zuweilen auch Abends, und da ichsl eifriger Geiger bin, hatten wir uan bald angefreunden trotzdem ich seini Enkel hätte sein können. « Nach Tisch wurde gewöhnlich ein : Kaffeeftat gespielt. Der alte Herr spielte gern und freute fich, wenn man » ihn auch Abend-:- dazu aufiorderte. Ja, es tam sogar öfters dor, daß er mir teine Ruhe ließ, den Nachtiich zu verspeisen, wenn ich einmal fpater alg gewöhnlich gekommen war; ich mujzte eine Partie Stat mitspielen. ; Zur Leidenschaft war ihm das Spiel . jedoch nicht geworden, auch spielte er . nie um Geld. Wurde er zu einem Geldftat aufgefordert —--- und wenn, auch noch so niedrig gespielt wurde · so lehnte er höflich und bestimmt ab, pflegte aber dann mit Interesse zuzu- - sehen. Spielten jedoch einige Herren um höhere Summen, dann pflegte er sich zu entfernen· : Wir hatten dies schon öfter bemerkt H und uns vorgenommen, den alten I Herrn bei passender Gelegenheit um den Grund feines Verhaltens zu befra gen. Uns sollte bald Gelegenheit dazu werden. Wir hatten wieder«gefpielt, und un ser alter Freund war leichtsinniger im Spiel als sonst. Nicht nur, daß er dem Spieler hohe Zähltarten hinein warf, die unter allen Umständen einen Stich gemacht hätten, er zog sogar beim Null einen Ober statt der Sieben, wodurch das Spiel für den Spieler ge wonnen wurde. Natürlich bekam er tüchtig Scheite. Das rührte ihn aber nicht. Er lachte ganz vergnügt und machte bald darauf wieder böse Schni tzer. »Ich weiß ja, mit wem ich fpiele und um was wir fpielen," sagte er gleich ntiithig, «weiß ja auch, daß ich immer verliere.« Dann wurde eifrig weitergespielt. Auf allen Gesichtern leuchtete es vor Freude, und ein Unbetheiligter hätte sicher gemeint, ein jeder von uns habe erheblich ewonnen. Das alten wir ja auch. Eine harmlos vergnügte Stunde. Das Spiel war zu Ende und schmunzelnd legte der alte Drechsler einige Nietek auf den Tisch. »Nun freut sich das entmenschte Vaar,« meinte er lächelnd. »Na, ich brauche ia nur ein Glas Bier weniger zu trin ten. dann habe ich den Schaden wieder herein,« worauf wie erwiderten, daß er dann ia verdurften müsse. »Sie sollten um Geld spielen, lieber here Drechöler,« fagte ich, »dann wür den Sie ftch das letchtsmnige Spielen abgewöbnen.« «Will ich garnicht, lieber Freund,« Imtgegnete er lächelnd, »ich will mein iVergniigen haben —- oder ist ei lein Were-mitgen, wenn ich Wodurch-einen Schniser so grenzenlos überrascheik »Das ist doch nicht der einzige Grund. weshalb Sie nicht um Geld spielen. Warum gelten Sie fort, wenn Andere hoch spielen-P ..Dai will ich Ihnen lagen, mein — lieber, junger Freund," sagte er j ·wenn Sie zuhören wollen, erzähle ich Ihnen die Geschichte.« Wir baten ihn darum, und er lehnt sich behaglich zurück, nahm nachdenk lich eine Prise und begann: · »Wenn S e sich zum Spielen hin setzen, dann thun Sie es mit dem Vor sahe, zu gewinnen. Jch nicht« ich wtls mich unterhalten. Jn der Jugend ist das Loosungswort: Gewinn, im Man nesalter: Erhalten, und im Alter: Geben. Jch bin beim Letztrn ange langt. Als ich so jung trar wie Sie da dachte ich anders. Wäre auch schlimm, wenns nicht so gewesen wäre. Um zu gewinnen, ließ ich mich verlei ten, eine Stellung in der Vi«ibatiapells. des Fürsten S. in Moskau anzune«,· men. Jch shatte eben ausgelernt und Wut froh, aus den kleinen Verhältnis sen und meiner kleinen Vaterstadt hins auseukommen in die große Welt. Mit einem Collegcn besuchte ich in Moskau zuweilen ein llcines Gast-; der Wirth war ein Deutscher und es ver kehrten bei ihm sast nur Deutsche. Dorthin lenitc ich eines- Tages meine Schritte, in der Hoffnung, einige Be tannte zu iressen. Jch sand das Lokal aber leer. Die Nachmittagsgäste wa ren schon fort, die Abendgiiste aber noch nicht gekommen. Ich sitze also mutterseelenallein bei einer Tasse Frassee und langweile mich unendlich. Schließlich bitte ich den Wirth, eine Partie Damino mit mir zu spielen — um eine Tasse Kassee — und er wil liate ein. Die erste Partie gewann ich, auch die zweite und dritte. Da paclte mich der SpielteuseL »Du hast Dei nen aliicilichen Tag und muszt das Glück beim Schopfe sassen,« flüsterte er mir zu. »Doppelt oder nichtH,« sage ich zum Wirth und er nickt. Ich ge wann wieder ——; jetzt waren es sechs Tassen Kasser. »Doppelt oder nichts« saae ich wieder —— ich verlor. Das stachelte meinen Muth aber nur an, ich spielte mit wahrem Feuereiser, aber das Glück war mir nicht wieder hold, ich verspielte eine Partie nach der an deren und war dem Wirth schon an iweihundert Tassen schuldig. Die letzte Partie —- »doppelt oder nichts« ——- — Mein Herz schlug hörbar, als ich die Steine mischte, kaum konnte ich setzen, so zitterten die Finger; ich sah nichts weiter als die schwarzen Augen der Steine. hörte und sah auch nicht, daß inzwischen eine Anzahl Gäste ge kommen wareri, die unserem Spiel ge tpannt zusahen. . - Das Spiel war zu Ende unvtch hatte verloren! Hatte in einer Stunde bundertundzwanitia Mart verloren! Wie aristesabwesend sasz ich da und starrte aus die durcheinandergeworse nen Dominosteine· Hundertundzwam zig Mari, das war nahezu ein Mo natsgehalt -- wie lange mußte ich spa ren, ehe ich soviel eriibrigte".«! Da tam mir ein Gedante: So lange der Rassen um den wir gespielt« nicht getrunken war, brauchte ich ja nicht zu bezahlen! Jch saate dies dem Wirtv, Der aber lachte. Wenn wir auch um Rasfee gespielt hätten, bezahlen müßte ich doch und zwar gleich. Er habe den Kassee gewonnen und es stehe bei ihm, was er damit mache, er tönne ihn so gar aus die Straße schütten, wenn es ibm gut dünte. , Jch suchte meine Ansicht zu verfech ten, die Gäste mischten sich hinein und es entstand eine lebhaste Auseinander setzung Schließlich mußte ich tlein beiaeben. Da ich aber nicht annähernd so viel Geld in meinem Besih hatte, bot ich dem Wirth einen Wechsel an. Daraus wollte er aber nicht eingehen, ich sollte baar bezahlen! Jch war außer Fassung. Nachdem ich noch eine Zeit lang vor mich hingebriitet hatte, machte der Wirth mir den Vorschlaa. ich sollte sür jeden der anwesenden Gäste ein Glas Punsch und eine Cigarre bezahlen, dann wollte er'ö gut sein lassen. — Jch atbmete erleichtert aus und willigte mit Freuden ein. Der Punsch wurde gebracht, wir zündeten uns die Cigars ren an und ich bot alles aus, eine mög lichst harmlose Miene zu machen und das Gespräch aus ein anderes Thema zu lenken. Aber es gelang mir nicht, man begann stets von Neuem über unser Spiel zu sprechen. Da rückte endlich die Stunde heran, die mich zum Dienst ries. Jch zog meine Börse und bat den Wirth, die Rechnung zu machen. ,,F.)aben Sie es so eilig,« meinte die ser, ich wollte Jhnen noch eine Regel fu« Domino mitgeben. Aber es dauert nicht lanae, hören Sie zu: Als Sie die ersten Steine gesetzt hatten, wußte ich. daß Sie vom Dominospiel nichts verstehen. So wie Sie spielt man als Kind. Sie haben dann auch nicht bemertt, daß ich Sie zuerst mit Absicht gewinnen ließ, haben nicht be merkt. daß ich später ununterbrochen falsch spielte. Sie mußten immer ver lieren! Nehmen Sie von mir daher " einen Rath an, Sie sind noch jung und es wird in Jhrem Leben noch manche Versuchung an Sie herantreten. Auch das unschuldige Domino lann hazard werden. Und nun lassen Sie Jhr Geld in der Tasche, ich mache mir eine » Freude daraus, Sie und die herren « bewirthet zu haben.« ; Ich habe dem braven Manne die lhand gedrückt und bin beschämt von « dannen geschlichem Nun wissen Sie. weshalb ich«nie urn Geld spiele, noch l gespielt habe und weshalb ich nicht sehen kann, wean Andere thun. M —- Untreue Männer e cheln am meisten —- Eisersuche. b n·