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About Grand Island Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1893-1901 | View Entire Issue (Sept. 3, 1897)
Q1«3I,« - Jn W effe- Philipp Nimm-sen » M lieber Herr Reduktionäri Mir hen den xingtvn gemacht un mit im auch . vor daß mir ge "-I» start sin, hen ich Auf 2 mei«!iltieis, zu erskht en Brief we mache. Se hot ihm mittheile daß se nach Waschington komme Wollt wenig mit die Lizzie ge ,bikahs ich hen nit herzu ge « DieAIte hot sich arig schön uffge thabt Se hot sich das ganzeFebI W die Kompiekschen besser mjche, M ich weiß besser, se bot nor ihr hoff s jo auch nit so boe S gequclt r wann eener klohg bei war, do N1.Jch hen als emol eins geschlofe M dann hen ich lattse gedenkt Jh Sysan dyn- Cqsss sk- « me- co. Trip nach Wasch «widder heim. Be « « NR die Lizz:e, was an ihm Rossen for ihn zu sehe. An de Weg hen «-T«;s" UsPandek gepehst, se hot gesagt sell —- MW beide gewollt. Well von e Di .- U etETH die erschte Minnit nohtisse ge Hat mich off kohts en Plähn zurecht ge wie ich alles am Beste ausfinne « Schmart hen ich H off Kohrs « · gemißt un for so ebbes zu duhn, HI· Iar ich der richtige Mann Well, III-WIN- nach Waschington komme sino » z- sen ich e Hätt genomme un sin mit « U Lizzie nach das weiße Haus« ge We. Crscht hen ich in en Saluhn « · t un ben e wenig intweiert. Jch den SaluhnkiePeV wo den Platz lte bot, gefragt ob er in weiße Haus en Ratsch - malen bei de Name Schabrlie We debt. Er bot gesagt, et deht nit, Bd den ich mei Drinks bezahlt un sin Mit-der fort. Grad, wie ich autseit kom sse sin un die Lizzie wider gemiet hen, ; do is so en junger Feller komme, et bot « It schwarze Mußtasch an sich gehabt un - Ost uss den linke Hinnerfnß e wenä g : W gewahkt, er hot Pättent Leddersch Miste un e Stnhspeip un bot geguckt M en rebgeller Duhd. »Es-Zell IS er B die Lizzie gesagt. « ,,Sell i5 wer ’«' ich gesagt. »Wei, mein Kassen« not Lizi ie gesagt un do is auch schon sdex r nsf se zu komme un idot mit die Lizzie ge schelwtt ISchShrlieC bot die Altie gez ·a.. i, ,i;i) : Mche Disk- «kwebnteo mzt mein ;-«)e—T-,« F M, desutifier Sa: erarnpferZ »Is- sit M arig JsbiHe Oixr Ekwednjenz 3« « mach-« Het er gesagt ich ben ziower m «Handidui)« gerne cht, biiaidz der Zelle-r hot mich nit so recht gefalle E T- M arig freindlich un bot uns ins-sei »ict en Drink an iter zu nerntne. »be « seid mei Ri tzlel schens un es is mei D ut is Sich zu entertebnek Seil war recht wes sprachen Un der Junge Mann hat schon bedeitend besser gesuht. Mir ; b daan e wenig en Waht netnme — un bei un bei hen mir en arig E de Hunger kriegt »Schon-dies J. ich gesagt, »ich denke mir gehe un . « uns e wenig zu tschubef Die ? Li ie hat die Mohschen aeseckendet un i sich den Schahrlie an de Arm ge un dann sin mer in e feines JE « Der Schabrlie hat e feines « m geordeti, ich sage ane sell war Ost-seit Ofs Kohrs hen mer auch e Mlche Wein geotdert un seine Si denn mitaus en diesende hk do is das beste Dinner no Wie mer mit das Dinnet durch bot die Lizzie so gut gesieblt, se mich emal autseit genomme un , nich gesagt bot: »Seh, Phil, der ie- iO en arig seiner junger - s. ich denke, mir sollte ihn e Pre Leidwe, denkst du nit?« »Schuhr «« ben ich gesagt. awwer was solle gewwe, Geld bot er wahr-i — pientie un mebbie is er besserl « — wie mir.« Do sagt die Lizzie, j . is ate, ich lassen ein von mei Rings » du sannst mich ja dann en annere i gez-» « g·.8« ’ s FsM Un dann hen ich enihau e Sud skkjmuit von Washington.« Well das war » Jesetteli un« mir sin widdet inseii gem .kge. Met hen noch e paar Battelchet ge . » un die Lizzie saat dann, »Seh, ·;Schahrlie, ich deht gleiche, dich e Pre Luni zu mache, hier sin fünf Rings, do , " ust du dich ein deroon auspicke.'« Sie hoi ihr Rings von die Fingerfck7 .zwängt un hot se for den Schuhe uss de Tehbel geiegt. »Ach, sell is jo zu viel«, hot der Schar gesagi, ,,awwer wann du«-» in un durchaus nii an t duhst, dann will ich mich leh « ein dervon auspicke.« Er hoi « die Rings in sei Packet gestoche. I, nach e kurze Zeit, do hoi er noch sciiei Schampehn geotdert, der hol i awkver emol gut fiehle mache! ich hen gefiehlt, wie e Spring . »Je’gt wolle mer uns noch e svon die feine Sikahrs nemme un - i« he mer fort, die Seits fehe.« -tlie«, hen ich gefagi, biiahs sehn s» M hoch ebbes von e große Zittie · « kommt mer so dumm heim, als ' me fort gange ist. Wie met die s- « hatte. do hot sich der Schatlie Munitt ekijuhfL »Sertellie«, hen -- shzbikahi ich hen nit blos e gu - user im pieniie Mink5,——nosser, . auch Ethutehfchen im Leib ge 496 Schabtlie ist ausseid gange sit den uns hingehockt un hen for ki. Ei Z e viertel Stun) ver - im es is e halwe Stand ver an , wie mer so ebani e Sinn un seid-its hatt-, do hen ich mein »Mi, zu statt-, Wie mer Mute M )- mich »m- OM s i un Tast, ich hätt vergesse zn vezatslr. »Seit duht der Schahtlie«, hen ich gesagt. «Nosset«, hot der Wehter gesagt. »Jhne Jhkn Freind hot gesagt, Sie delm zu die Bill tende.« Ich den die Liz ie en Blick zugeschmisse, als wann ich e mit hätt kille gewollt. Die Bill hen ich osf Kohts bezahit. Es hot eckfiicktlie tim wezeh Dahler gemacht. Mit den jetzt ofs Kohts ausgefunne, daß det Feller en Bauernsänger war un mit ware die Baute. Jch den e Wuth gehabt, daß ich die Lizgel in Stücker hätt verteiße könne. « s fie war doch alleins sot zn bleinnr. ch hen ihr awwer auch e Pies von mei Mend gewwe. Mit sin dann noch emol bei den Saluhntiepet newig das Kapitol un do hen mit aug igesunne, daß der Schahtlie emol bei : den Mann als Batiender geschafft bot, daß et awwer zu krucked war un sot den Riesen gefeiert ist worde. Unser schönes Geld war satt, die Lizzie ihr siinf Rings ware sokt un der Kossen war auch fort. Mit die nächste Tredn sin mer widdet heim. Sehn Se, so fuh lische Bißnes macht die Lizzie. Die kann froh sein, daß fe so en fchmarte Mann bot, womit ich Vetbleiwe ane Jbrn liewet Philipp Sauerampset. per-zog und Ortsvorsteher Der Herzog von N. hatte eines seiner lleinen Dofgüter zu mehrtägigent Jagduufenthalt besucht. Groß war natürlich die Freude von Alt und Jung iut Dorsex nur der Herr Ortsvorsteher konnte sich diesem angenehmen Gefühle nicht frei hingeben, weil ihn die große Verantwortung driielte, welche auf ihm lastete und er aus dem Angstichweisi nimmer herauskom. Seine großlter zogliche Hoheit hatte ihn zwar schon mehrfach durch Ansprachen ausgeze: ch net, aber er konnte sich der Empfindung nicht entschlngem die Allerhöchste Laune stets merklich gehoben zu haben. Soll-— te ihm eine unpassende Antwort ent schlüpft sein? Warum erregten seine Worte die Lachlust des erhabenen Ga ste-Z? Schon beim Empfang, als der Ortsvorsteher aus den die Festsreude verherrlichenden Sonnenschein mit den anerkennden Worten hinwies: ,,lt7-ier! großherzoglichte Hebel hawwe gut Wet ter erwischt!« und dann bedauernd tin:usügte: ,,awwer swirdhaldwiederi regnen, denn die Mistlocher stinte wie oerbotenl« hatte der hohe Ade rr seur leutielig gelächelt, wohl weil er nur. mit milbschen Stettervornispsasiun«-n vertraut war, nicht uiit naturwiss-. iiichnitsj lich-lundwirthlichen. klinehdsxsni eg- minn Abend-J im Torslruge so laut geworden, daß der Bier-stimmen tauher Klang d« du den geosineten see zistern di- —- Ech is; chens hinübertönte, irligte der 1riefurgte Herrscher den lierlseigeholten Vorsteher, — ou denn das Trinlen iin Lrt ein so selir verbreitete-Z Vafter sei. Tiefe An zaviung jagte dein Aermsien einen todt lichenSchreck ein, denn Der Ruf der ; ganzen Gemeinde stand aus« den-; EVEeL ; das ersehnte Bund inz- tliiodfloch.; »Nein, Großherzogtiche Hohe-il« sagtej er getränkt, »so viel gsosie wird erseht — seitdem Hohet hier ischt: sonst sauft nusz noch der Buschbauer.« Wiederum wur de er mit einem sehr giitigen, aber; etwa-:- auffallenden Istiieheln entlassen.k Ta, in der Nacht, ward Reuerlärinx » jetzt war der Augenblick gelommen, sich idurch Thaten auszuzeichnem nun gab es wohl eine Gelegenheit, sich die ernste Anerkennung seines Fürsten zu erringen. Es brannte in dem abseits gelegenen Gehdst deg Buschhauern. Wohl gab sich der Herr Ortsvorsteher alle erdenlliche Mühe, das Feuer zu löschen, aber mit den betrunkenen Bau ern war nichts anzufangen. So konnte er eine Stunde später dein Fürsten lei der nur melden, daß ver Buschhof nie dergebrannt, der angerichtete Schaer groß sei. »Ist das Vieh gerettet?« fragte der Herzog voll Theilnahme Jng sittlicher Entriistung entgegnete ihm s aber der erhitz te Mann: r,iwwe im Wirthshaus, vsitzt dös Vieh nnd saust weiter!« 444 Zwei Bescheidenen Zwei Herrn, die erst vor kurzer Zeit Ein holdes Weibchen sich gefreit, Die treffen sich per Zufall mal Jn ihrem früh’ren Siammloiai. Ein jeder sagt voll Schwärmerei. Daß er unendlich glücklich fei. - Der eine spricht: »Meine Freund, ich schwör’, Solch Weib wie meines giebi’s nim metmehk; Nur eines macht mir noch Verdruß, Daß sie erst kochen lernen muß.« — »O«, giebt zurück der anb’re dann, ·Da bin ich ja noch besser d’ran; Denn kochen kann mein Weib, indessen Das, was sie lacht, lann ich nicht essen!« D e n l i p r u ch. Nicht zu langsam, nicht zu schnell. Nicht zu dunkel, nicht zu hell, Nicht zu traurig. nichtzu froh, Nicht zu gar und nicht zu rob, Nicht zu krumm und nicht zu g’rad: Seht vernünftig —- aber fad! - —- Die Erben. Der reiche Maschiueusqokitqut nun-se hatte sei seinem Ableben der Burjchenschaft »Laetiiia«,-tvelcher sein Sohn ange bizvte, dreiß· Fabrriider testatnentm eisch vmnazt Die Studenten gin gen mit Eifer an's lernen, und als alle lattelfest waren, wurde die Veran sialtnng eines großen Radsabrfestez beschlossen Zu demselben kamen wohl - alle «- aber zn Fuße-, denn die Räder wer-en durchs-ea- im Vessabamtn - « sie Zweit-sung via-stocken m Haut I. Dirnen-. War es nicht reizend, nicht wirklich entzückend bei diesem herrlichen Land aufenthaltP Viel, viel besser als in den langweiligen Modebädern, wo man neben dem vielen Geld, das eö lostete, auch tausend Rücksichten zu nehmen hatte?! . Frau Klara schüttelte zürnend das von der Hitze etwas getöthete Haupt· »Jawohl, Du alter Geizhals, warte ei nur erst ab!« dachte sie bei sich. Sie war im Jnnern Jdres herzens gar nicht so entzückt von dieser Verän derung im Altherckebrachtem Sie hätte viel lieber Kosten und Rücksichten auf sich genommen und wäre in ein moder nes Bad gereist, als daß sie sich hier, in dem ja .immerhin ganz schönen« Orte, den ganzen Sommer über nie derließ. , Aber ihr Herr Gatte hatte es so ge wollt, mochte er drum auch die Folgen tragen! Sie sagte vorläufig nichts. Das war auch nicht nöthig, denn bis her war Herr Krüger so von seinem Sommetbeim entzückt, daß er es selber in einem fort nur lobtr. «Jst dieser Winkel nicht reizend hier, liebe Klara Unter den dichten Bäu men, so kühl und schattia!«« «O ja,« nickte Frau Klara, »beson ders wenn der Wind von dorther weht nnd uns den gan en Dust des Kuh stalls zutreibt.« abei zeigte sie aus das Nachbargebiiude. - Herr Krüger aber ließ sich nicht aus der Fassung bringen. »Kind,'« ries er und lachte aus vollem Halse. »Fab stali ist ja gesund, alle Aerzte empfeh len es und neben der Billigkeit basi Du» nun noch einen echten, rechten Arn-z ort.« Dann aber wurde er wieder ernst. »Im Uebrigen, wenn es Dir hier nicht paßt —- driiben unter den Obstbiiu men hast Du auch noch einen entzücken den Platz.« Frau Klara war aber auch damit noch nicht zufrieden. Etwas spitz gab sie zur Antwort: »Ersten5 sehe ich da keine »Obstbänrne«, sondern nur einen simplen Birnenme und ein paar sehr struppige Johannisbeerstriiucher ——»— und zweitens habe ich wenig Lust, mich von den Raupen auch noch annagcn zu lassen." « »Na zum Kuckuck« « Herr Kriiger wurde schon etwas ärgerlich W »dann arb« riiber an den See. Dak- iind auch nur ’n paar Schritte und da sitzest Du aanz ungestört.« « Habe-km -——· da lachte« Frau Mark-s Laut und höhnisch auf. »Damit iTIJH immerzu nur auspassen carni, dasz I keins von den Kindern in’s Wassers stillt —- nein. dafür dante ichs« F Ach «-— es war zum VerzweisrlJL Hätte Herr Kritger nicht gewußt, dcns er mit Opponiren die Sache nur noch schlimmer machte und daß der Streit I dann — vorläufig überhaupt keins Ende nähme, er wäre jetzi mit einem? heiligen Kreuzdvnnerwetter dazwischen : gefahren» So aber schwiea er weise( still und dachte sich sein Theil. ler hoffte in noch immer. daß. wenn eritE die Beschwerden und Unannebmtichieis ; ten der Uebersiedeiuna iiberstanden ; wären, die Ruhe und die schöne Lage k der neuen Wobnuna auch seine Gattin umstimmen würden. » « Vorläufig aber schien das noch in weiter Ferne, denn kaum war er mit ihr in’s Zimmer getreten, ging das Rörgeln schon wieder los An einem Spinde war ein größeres Eck abgeschlagen ein Stuhl hatte so gar ein Beine-erkoren »Na siehst Dmlieber Alex,« —- wenn sie sehr böse war, sagte sie immer Alex, sonst Männchen-»der Papachen —- »na siehst Du, wenn wir nun noch wieder hineinziehen, dann bricht mit Gottes HUse noch so Berschiedeneöab —- und dann müssen wir uns neue Möbel tau Lseu, na. und dann haben wir sit-wirt s lich in größter Bequemlichkeit viel er Ins-risk i Sie sagte es sehr ironisch, aber Herr i IRrüger blieb lrampshast ruhig. Das E ging sie aus dem Zimmer. H z Aus einmal erscholl aus der Küche, T Ewo ihre älteste Tochter Martha mit ; idem Mädchen das Geschirr auspaclte, D wieder ihre Stimme. s »Na also — nur zwei Teller undi drei Gläser zerbrochen! Die Ersparung : erreicht ihren Höhepuntt!« k Dabei bedachte sie gar nicht, baß das Alles eigentlich ihre Schusv met denn hätte sie die Sachen Jdentäch und vorsichtig gepackt, so hätte das gar nicht passiren können, passiren dürfen! Sie war aber einmal in ihrer Schelt laune und dachte an nichts Hm nkügek ließ jedoch noch uichigJ von lich ver-lauten und so blieben also ; diese Punkte un elösi. Wie jeder rei- s ßenbe Strom, je r tosende Wasserfall s irgendwo ein Ende hat« so mußte ja » dieser brausenbe Redeslusz auch an ie gend einer Stelle versioan und daraus wollte er ruhig und in Geduld warten. Das schien ihm bellte das Beste. Aber es tam noch nicht so bald. Spät Abends erst, als sie Alle zufam men. die Eltern und die vier Kinder-, um den runden Tisch in der Laube sa ßen und zum ersten Mal das bät-bliebe Mahl genossen hatten —- erst ba sog in baz Herz set Frau Klar-a so etwas wie Ruhe und Frieden. Ein sreunbli cher himmel mit bem röthlichensSchein deinntergeheW Sonne blickte auf sie EIN-»die Kinder waren vergnügt, trok aser Mattigkeit, die bei dem Um znge usb dem Ungewobnien über sie aeloinmen war, und fast lchien ez schon, als hätte sich ihnen Allen ein irischei« gesunbei Noth aus »die stiibs Mich QOIUMW 9 M W sie selber schon ein Ei war noch wiellich e inal etwas Andereth nichd du«- Miit tit ßen, das die Menschen in den zusammenlührte, ei war mehr Natur, Mr wirkliche Erholung Und auch siir Ue Kinder war es hier in Wirt lichteit besser. hier brauchten siehzo vielerlei nicht mit ansehen und an ren was in den Bädern unvermeidlich und siir sie so schädigend war Schon das war ein nmnentwertber VottheiL Jm Stillen begann sie schon, ihrem Gatten abzubittern , Wenn nur nicht tbre älteste Tochter gewesen witte, die Martbal Die ging nun schon in’s zwanzigste Jahr und Niemand war bisher gekommen, der sich nur ein bischen mehr uin sie be tiirnmerie. als gerade üblich war, trotz dem sie hübsch und frisch, gescheit und woblgebildei war. Das schmerzte Frau Klara ani meisten. Darum war sie so sehr gegen den Landausentbalt gewesen, und hätte die besuchten Bä der vorgezogen,»in denen sich doch mehr Gelegenheiten zu neuenBetannten vor fanden. Aber das war nun vorbei, auch fiir dieses Jahr wieder die Hoff-— nung vergraben. Als sie spät Abends noch Beide ganz allein vor dem Haufe saßen und in den blauen Sternenbitnrnel guckten, da sing Frau Klara wieder davon an, aber Herr Krüger strich ihr leise iibdr die deute etwas rauh gearbeiteten Hände. E ,,Kind, wenn es sein soll und ich ; wiinsche unserer Martba dass Glück ge- 4 wiß oon ganzem Herzen -—s dann . tonimt es biet ebensogut wie irgendon anders. Weißt Dir denn nicht« —(— u ndi er legte ihr den Arm um die Schultrrj wir baden uns doch auch nicht imi Bade, nicht aus dem Lande und nicht« in der Stadt getroffen. Wir haben uns auf der Bahn kennen gelernt — und nicht wahr, ich glaube doch — wir sind auch ganz glücklich gewor den.« Da gab sie ihm aus vollstem Herzen einen Kuß —- und als sie am nächsten Morgen schon unheimlich früh auf ftand und sdraußen im Freien den Koffee einnahm was sie kaum im Bade konnte —- da hatte sie schon allesf Andere fast vergessen und war rechts glücklich nnd zufrieden. s Die Kinder wurden in der freien· T Luft unbändige kräftig und gesund, s und auch sie fekbsi erholte sich zusr bener Nur Markt-a —— das war dies Ein-sing die eigentlich cito-is blaiz war . und blieb· Dein Vater fiel es zuerfes auf. als er Abends einmal aus Deus Geschäfte Verzug-kam, ab:r er kann .:e keinen Nr und diriiir finden. Martda ass, und trank wie du«-IT war auch heiter und »Don-endan T und nur eine sieie Unruhe und Zahl-« renbeit. eine gewisse melanchelifcke Schwärmerei lafieie auf ine. v Vater und Mutter wußten sich kei- i nen Rath, fie fragten und for-schien --— H keine Ausiunit. Sie machten sie frei« von allen hätte-glichen Arbeiten und sonstigen Anstrengungen «— es helf nichts. Sie fütterien sir wer weiß wie sehr nnd schicktcn sie in einem fort in; den frischen Wald —- es wurde nicht Besser-! Im GegentheiL nur aufgereg ier und noch blasser kam sie zurück — rnii einem Wori, mcn fah es klar, daß ihr das Klima nicht bekam. Da riefen sie endlich den Arzt her bei. Der besah sich den Fall — ein mal — zweimal —- und beim dritten Mal war er mit sich einig. Eine Luft deriinderung that unbedingt Noth! Ein Badeort müßte aufgesucht werden, daånii dieser Zustand nicht etwa ein rt e. « Als Marlda das hörte, bekam sie einen Heidenfchrech Doch auch den Eltern war nicht ganz wohl dabei. Die Mutter kam gleich wieder auf ihr erstes Wort zurück, daß es besser sei, in ein Bad zu reifen —- und der Vater berechnete im Stillen schon, was diese Reife nun noch extra ioften rniirdr. · Dsas Schönste aber war, daß Mar- H tba nun auf einmal nicht reifen wollte. Sie erklärte, daß sie ganz gesund wäre, daß ihr bischen Unwohlfein schon fo vorübergehen würde, und daß sie auf . jeden Fall lieber hier bliebe. Da half ’ kein Bitten der Mutter, tein Zureden des Vaters —- sre blieb dabei. « Aber der Doktor hatte es verordnet, da ließen die Eltern nicht nach. nnd als alle Güte nichts fruchten wollte, da wurden sie M, und einesTaqes wurde der Streit fo heftig, daß Martha in Tbriinen ausbrach. kurzer band hin über in den Wald lief —- und eine ganze Stunde nicht wieder zum Vor fchein kam. , Der Vater bekam Angst. Gerade vor Aufregung follte er feine Tochter schützen, hatte der Arzt gelagt, und nun — und nun Sie larn gar nicht zurück Die Eltern machten sich fchon Vor würfe. Sie kam noch immer nicht! Was sollten fie thun? Schließlich hielt er es nicht mehr aus« Er nabm feinen breiten Vanas mabut und stürzte ihr nach in den »Wald. J ’ Anfangs mußte er lange suchen, dann aber hörte er vlößlich Stimmen Gr fchlich leife näher. Von einem tiefbetvachfenen Baume gedeckt, tals er on einer verborgenen Stelle des Ses -—- feine Tochter an der Seite eines Mannes! Der Nachbar war es, ein junger Landwirtbl Er trocknete ier dieThrä nen und triiftete sie anscheinend Herr We lauschte. Der Landwirtb laute: .Retn. Mar Leda wer-e this Eh- ich Dich sey-u iest verliere, lieber iomrne ich gleich, ;und sa eDeinen Eltern Alles was ist. « - Daiel sie ihm unr den hals. »Ja? Wirklich? Ach Du guter. « Und sie iauchzte aus vollem Herzen. Da kam der verwunderte herr Krü ger wieder zur Besinnung. Rasch stürzte er zurück in seine Wohnung Dort nahrn er die Mutter bei derHand führte sie in den erst geichmäbten lau chigen Winkel und unter lachender 7 reude erzählte er ihr das große Ge heimniß. Und als sich schüchtern dann der Landwirth nrelden ließ . . . Nun ja. sie haben es ihm schwer ge macht. denn als sie Abends wieder Beide allein waren, da fragte Herr Krieger so’n bischen bosbafi: »Na, wer hat nun Recht gehabt?!« Frau Klara aber hielt ihm den Mund zu. Als echte Frau wollte sie das nicht gerne wahr haben! A sei-argen Novellerte von George Ver-sittli ,Die Herren send sämmtlich bei mir zur nächsten Börenjagd eingeladen,« rief Fürst-« Vatnalonn Angenom men?« Lebbatte Zustimmung von allen Seiten. Nur einer antwortete nicht« der alte Baron von Seltschess. »Sie kommen doch auch. Baron?'« »Seltscheis betbeiligt sich an ieiner Jagd,« antwortete statt des Gesragten der Kammerherr Graf Mitrosf. »Ach so- —— ich vergaß« — meinte Fürst Barnatom Und zu Baron von Seltschess gewendet: «Aber dam iissen Jhre Forsten ja ungeheuer reicheJagd gründe bergen, wenn ihr Herr ewige Schonzeit praklamirt hat-« Der Baron lächelte. »Nur siir mich proclamirt.. Meine Säbne und mein Schwiegersobn räumen schon darin aus. Es würde mich übrigens freuen, wenn Sie in meinen Wälder-n einmal die Probe machten!" »Das lasse- ich mir nicht zweimal sagen,« erklärte der Fürst, der St Hubertus nrit Leidenschaft- ergeben war »Also bei nächster Gelegenheit. stelle ich mich ein. Aber dann begleiten Sie mich doch?« Der Baron schüttelte den stopr »Meine Kinder würden diesen Theils der Gastfoenndschaft überneßmen müs-; sen. Ich piirsche nir, i mehr« ; »Ein Schwan wollte einer der ? Herren wissen. »Ganz nnd garnicht.« lautete die? Antwor »Dann sind Sie wohl nie ein pas-? sianirter Jäger aewrtenf meinte ein höherer Gardeofiicier. »denn wer das« illa-. dmasnngblnt einmal in den Adern? l,at, behält s doch bis er selbst zur-? Strecke muß. " Der Kammerlicrr nahm wieder an Stelle seines Freundes das Wori: . »Unser Baron war der enragiriesiei Jäaer im ganzen heiligen Ruszland lind das ist noch gar nicht so lanaei ljer —- zebn Jahre allenfalls Damals aina sogar das Gerücht, er schösse mit, Weihiugeln Jan-obl, meine Herren! Er iras nämlich immer. Er ichosii einem Reiher das Weiße aus demAugex heraus wenn s verlangt wurde.· ; Alles lachte. ; .Bringen Sie mich nur nicht in; Vermi, lieber Freund!"· warnte scher-; zend der Baron. »Es ist schon richtig, i daß ich ein glücklicher Schütze war.« Z »Und auf einmal verloren Sie JhrZ Glück?« . »Nicht das Glück, wohl aber dieLust » am Waidmannsbandwerl.« s Der alte Seltschefs zündete sich eine neue Cigarette an. »Wenn es lein Gebeimniß ist, ver ehrier Herr Baronf nabm jetzt der Fürst wieder das Wori, »so-. spannen Sie uns nicht aus die Falter nnd er zählen Sies« : »Ich zweifele nur daß ich JnteresseE I und Verständnisz finden werde. Aber T sei es denn! Um e "-s bitte ich Sie jedoch —- halten S mich nicht für sentimental wenn Sie mich angehört »baben.'« »Ein Held von Sebastopol lann nie in diesen schrecklichen Verdacht gern then,« betheuerte der Gardeosficier mit « einer Verbeugung i Der alte Baron blieb die Quittung über « dieses Compliment schuldig. Nach-»Eurzern Nuchsinnen hob er an: »Unser lieber Graf hatte vorhin recht, wenn ers-mich einen «··enragirten Waidtnann nannte. Das war ich von Jugend an. Kein größeres Vergnü gen gab es fiii mich, als schußbereit durch den Forst zu streifen oder stun denlang auf der Lauer zu liegen, keine schönere Musik klang in meinen Ohren, ais das Schreien der hirsche, das Bal zen des inhaan Mit den Jahren wuchs meine Jagdleidenschaft und mehr als einmal brachte mich meine Tollliihnheit in eine iible Lage. Diese Narbe, die Sie hier sehen, stammt von einem Kriter, der sich tviithend gegen mich wandte, als ich ihn absangen wollte; dieses Andenken hier auf dem Schädel haben mir die Vorderpranien eines Bären dedizirt und da aus der Wange schlug eine Wildlatze ihre Waf fen ein. Alles das fiihre ich nur an, um Ihnen zu beweisen, daß St. Hu bertus an mir einen eifriaen Jünger hatte. Jch hatte wirlkich keine andere Passion alt die Jagd und meine liebe Alte gab sich vergeblich Mühe, diese Leidenschaft einzudiimmen. Da wand an einem Herbsttage Mit großen Hoffnungen war ich ausgezo gen, aber, wie es in solchen Fällen ge wöhnlich geht« es kam mir nichts vor fes Laus. aca- Bache, vie ich mvtich ( ansspiirte, schlug sich durch das Jagd zeug. Mißmnthig wollte ich heimkeh ren. An einer Lichtnng stockte aber löylich mein Fuß. Jn mäßiger Ent Pernung erblickte ich einen Sprung Rebe. Jetzt mußten sie Witterung be kommen haben, denn rasch setzten sie sich in Bewegung. Das Gewehr em porreißen und seuern war eins. Eine Ricke lag am Boden und der Schweiß floß ihr an den Flanten herab. Jch näherte mich dem llagenden Thiere und erhob den Nicksänger, um ein Ende zu machen. Da fing ich einen Blick auf, so vollSchmerz und Trauer, daß ich unwillkürlich zauderte. Jch hätte nie geglaubt, baß ein Thier mit solchen Augen einen ansehen könnte. So hatte ich iaum jemals einen Men schen blicken sehen. Aber die seltsame Regung, die mich ergriffen, ging bald vorüber. « ( Ein Stoß — aag war esl" Der Baron machte eine Pause, nnr sich mit einer neuen Cigarette zu der feben. Dann fuhr er fort: »Monate, verflossen — bald ein Jahr, als eines Nachts mein ganz der gessenei Jagdabenteuer mir wieder inr Traume lebendig wurde. Ich fah die Ricke liegen, sah den wehmöthigen, todesstranrigen Blick und dann war es mir,. als gehörten diese Augen meiner Tochter-, ais fei es überhaupt nein Kind, das da bot mir verblute Verstört wache- ich aus. Ein inten siver Traum macht eine-r sa wider Willen auch inr wachen Zustande noch zu schaffen und der meine wollte sich durchaus nicht abschütteln lassen. An diesem Tage war mein vielgest» rübmtejiJagdgliick erst ruht Cbisnäer. Jch war unruhig und erregt. Nachmit tags sprach ich bei einem Gutsnaelp bar-n nur« aber auch eine Whistpattie lonnte mich nicht zerstreuen Jn der Chaise meines Nachbarn lier ich mich heimwärts fahren. Wir moch ten die-gute Hälfte des Weges aus der staubigen Landstraße zurückgelegt ba ben und es dämmerte bereits, als wir einen Wagen näher kommen hörten. Wir bemerkten vor unt- eine graue Walte, die fich mit unbeimlicherSchnel ligteit näherte Dann sahen wir zwei wie rasend dahinstiirmende Pferde, einen Wagen s—— mein Kutscher stieß, einen SchrMensruf"MH. Ich war ausgesprnngen, obne recht zu wissen, was zu tban sei. Die Pferde, der Wagen kamen mir belannt vor und nun jenes Gesicht - — —- ienes junge Mädchen, das sich teampfbaft an die Leline des Sitze-H klammerte —« bei Gott! das war meine Tochter! Jch wollte mich den wildgewordmen Thieren in die Zügel werfen; blitz schnell überlegte ich, daß es dazu zu spät sei. » Aber dort mein Gewebe — ein Schuß saß noch darin. Meine Herren! Es handelte sich unt wenige Setundenk Jetzt wollte der Wagen an uns vorüberfauien Da trachte mein trefflicher Lefaucheur -—— der eine Gaul«wantte und brach im nächsten Moment zufammen, der an dere wurde mit Zu Boden gerissen. Mein armes Kind aber Hatten die Kräfte verlassen; es ließ feinen Halt los und wurde lzur Erde geschleudert. Entsetzen erariss mich, als ich die Leb tose aufzurichten versuchte und sie schwer wieder zuriiclfieL Aus einer Stirnnrunde floß Blut. Jch bemühte michs es zu stillen. Und nun öffnete sie die Augen. Mir diiuchte, ich sähe in jene des zu Tode aetroffenen Reises und wie eine unsiibnbare Sünde fiel es mir auf die Seele, dasz ich damals mitleidslos die Waffe gebraucht hatte. Doch genug —- ich werde Ihnen die gute Laune verdorben haben, meine Herren; aber die Geschichte schließt we . nigstens nicht tragisch.« ! «Jbre Tochter genasiP konnte sich ’ der Fürst nicht enthalten zu fragen. »Nach längerem Kranienlager, ja Jn die Rehauaen der Genefenden der liebte sich der Sohn meines Gutsnachi barg und freudigen Herzens konnte ich die Hände der Glücklichen zusammen legen.« »Aber nun könnten Sie doch gerade wieder zu St. hubertus schwören,« erklärte der Gardeofftcier. »Die Neigung fehlt mir seit jenem Erlebnifk,« antwortete Baron Selt scheff. »Das mag nicht logisch, es mag sogar unverständlich sein, aber es ist so. Und vielleicht finde ich noch einen Psycholoaem der mir iider die Grunde Aufschluß gibt.«. Des Esset-. i Jch weiß mir einen schönen Stern Von wunderbarem Schein’, Der spricht zu dir Aiö wie zu mir: »O komm, ich tad’ dich ein!« Und wenn du seinem Rufe folgst Und nicht von fern bleibst stehn, » Dann if» um dich Als wie um mich Für alle Zeit geicheh’n! Denn dann, ja dann —- edenk' an mi ! Ergehi es dir wie mir: Der Stern, der Stern, Bleibst du nicht fern, Wird dann zum Unstern dir! Denn in dem Stern, dem schönen Stern — Wermutst, o Knab-, Du Gut und hab' sitt-It h Exemwirths Weint